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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1976
  • Zwischentitel
  • Staat kein Handlanger der Kirchen
  • Alle 2 1/2 Stunden ein tödlicher Arbeitsunfall
  • Kommt eine neue „Contergan-Affäre“?
  • Wieder eine Garantie für die Menschenrechte
  • Pharao Ramses II. litt an Arthritis
  • Bericht über Erdbebenschäden in Guatemala
  • Menschen freuen sich immer seltener
  • Wohlstand kann gefährlich werden
  • Warum geben Theologen ihren Beruf auf?
  • Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Erwachet! 1976
g76 8. 9. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Staat kein Handlanger der Kirchen

◆ Bundeskanzler Schmidt hat kein Verständnis für den Aufruf der Kirchen, alle zur Verfügung stehenden Mittel der Rechtsordnung und der öffentlichen Gewalt einzusetzen, um die Grundwerte — so, wie die katholischen Bischöfe sie verständen — gegen jedermann zu verteidigen. Vielmehr glaube er, man kämpfe in verkehrter Frontstellung. Es sei die Aufgabe der Kirchen, die sittliche Grundauffassung in der Gesellschaft lebendig zu erhalten. Daher müsse sich der Aufruf der Bischöfe und des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken zunächst in den Innenraum der Kirche richten. „Wenn die Kirchen gleichwohl die Gefährdung von Grundwerten zu beklagen haben, so ist das offenbar ein Zeichen dafür, daß die Kirche mit ihrer Grundwert-Argumentation einen sehr großen Teil des Kirchenvolkes nicht mehr erreicht“, sagte der Bundeskanzler. Das Grundgesetz enthalte zwar keine Garantien für bestimmte Auffassungen, Überzeugungen und Werthaltungen, doch gebe es die Freiheit, für solche einzutreten und sie zu besitzen. Den Bürgern werde z. B. nicht nur die Freiheit garantiert, einen Glauben zu besitzen, sondern auch die Freiheit, ihn nicht zu haben. Trotz der Garantie der Religionsfreiheit könne daher Religion absterben, wenn religiöse Überzeugungen der Menschen abstürben.

Daß der Staat heute zur Verteidigung von Werten aufgerufen wird, die die Kirchen nicht verteidigen konnten, knüpft an Traditionen des Mittelalters an, wo die Kirchen sich erfolgreich des staatlichen Armes im Kampf gegen Andersgläubige bedient haben.

Alle 2 1/2 Stunden ein tödlicher Arbeitsunfall

◆ Aus dem Unfallverhütungsbericht, der dem Bundestag durch die Bundesregierung zugeleitet wurde, geht hervor, daß die Zahl der Unfälle zwar rückläufig ist, jedoch immer noch zu Besorgnis Anlaß gibt. Im Jahre 1974 gab es immerhin noch 2,2 Millionen Wegeunfälle, Arbeitsunfälle und Berufserkrankungen. Die Unfälle hatten 5 219 Todesopfer zur Folge. Verglichen mit dem Jahr 1949, ging die Zahl um fast die Hälfte zurück. Eine Wende zum Besseren ist erst im Jahre 1970 eingetreten. Sieht man einmal von den unermeßlichen Schäden ab, die Leben und Gesundheit der Betroffenen erfahren, ist auch der volkswirtschaftliche Schaden dieser Ereignisse fast unvorstellbar hoch. Allein die Betriebe mußten 1974 für die Folgen der Unfälle und Berufskrankheiten 7,3 Milliarden Mark bezahlen. Eine wissenschaftliche Studie im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Unfallforschung ergab, daß der volkswirtschaftliche Schaden in einem einzigen Jahr bei ungefähr 25 Milliarden DM liegt.

Laut Unfallverhütungsbericht ereignete sich alle 16 Sekunden ein Arbeitsunfall, alle acht Minuten ein schwerer Arbeitsunfall und alle 2 1/2 Stunden ein tödlicher Arbeitsunfall. Binnen zehn Jahren hat sich die Zahl der Berufskrankheiten-Anzeigen um vierzig Prozent erhöht. Den Hauptanteil an den 36 000 jährlich registrierten Fällen nehmen die berufsbedingte Lärmschwerhörigkeit und Infektionskrankheiten ein. Für den Zeitraum von 1975 bis 1979 sind zur Erforschung der Humanisierung des Arbeitslebens rund 300 Millionen Mark vorgesehen.

Kommt eine neue „Contergan-Affäre“?

◆ Wie die Nürnberger Nachrichten berichten, kann die in vielen Schmerzmitteln enthaltene Substanz Phenacetin tödlich wirken. Nach Ansicht von Professor Dietrich Höffler, Dr. Gerd Demers und Dr. Barbara Bittner kann dieses Mittel zu nachhaltigen Störungen der Nierenfunktion führen. Die Mediziner fordern ein Verbot dieses Mittels, wie es in anderen europäischen Ländern bereits besteht. Phenacetin ist in den meisten Medikamenten gegen Kopfschmerz und Migräne enthalten und kann zu einem chronischen Nierensiechtum und zum Tode führen.

Wieder eine Garantie für die Menschenrechte

◆ Die von den Vereinten Nationen geschaffene „Internationale Konvention über bürgerliche und politische Rechte“ trat am 23. März 1976 in Kraft. In Artikel I dieser Konvention wird unter anderem der Schutz des Rechtes auf Leben gefordert. Das Verbot von Folterungen und Grausamkeiten, von unmenschlicher und entwürdigender Behandlung oder Bestrafung und das Recht auf Freiheit der Gedanken, des Gewissens, der Religion und der freien Meinungsäußerung werden betont. Die Konvention gewährleistet auch das Recht auf friedliche Versammlung und das Recht auf die Freiheit der Bewegung und die Freiheit, ein Land — einschließlich des eigenen — zu verlassen. Staaten, die der Konvention beitreten, sind verpflichtet, über die Durchführung der Konvention dem Menschenrechtskomitee zu berichten, das durch die Konvention geschaffen wurde und sich aus 18 Mitgliedern mit besonderen Qualifikationen zusammensetzt.

Es bleibt die Frage, welche Staaten dieser Konvention beitreten werden. Da viele Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen bis heute nicht bereit sind, die Grundsätze der Charta der Menschenrechte anzuwenden, bestehen zu Recht Zweifel am Erfolg dieser neuen Konvention, besonders wenn man an die Behandlung der christlichen Zeugen Jehovas in der Republik Malawi denkt.

Pharao Ramses II. litt an Arthritis

◆ Eine Diagnose, die erst nach Jahrtausenden möglich wurde, hat diese Erkenntnis gebracht. Die Paläomedizin, eine Wissenschaft, die sich mit den Krankheiten des Altertums beschäftigt, hat bei der Untersuchung von Mumien festgestellt, daß es um die körperliche Verfassung der Pharaonen nicht gut bestellt war. Die meisten Könige starben bereits früh und waren von Degenerationskrankheiten und Zivilisationsschäden gezeichnet. Die Weltwoche schreibt dazu: „Weit verbreitet waren Gicht, Knochen- und Gelenkentzündungen, Mundfäule, Zahnwurzelerkrankungen, Zahnverschleiß, Kieferentzündungen, Arterienverkalkung und Kinderlähmung. Bei den meisten dieser Krankheiten besteht eine enge Beziehung zum Lebensstandard des Erkrankten: Die Pharaonen bezahlten Wohlstand und Bequemlichkeit mit degenerativen Erkrankungen — wie heute die Bevölkerung der Industriestaaten.“

So litt nach den durchgeführten Untersuchungen der berühmte Pharao Ramses II. an degenerativer Arthritis am Hüftgelenk, Arteriosklerose aller großen Beinarterien, Kieferabszessen und Zahnverschleiß.

Chinesische Wissenschaftler untersuchten eine 2 100 Jahre alte Mumie und stellten dabei fest, daß die etwa 50 Jahre alte Frau an einem Herzinfarkt gestorben war, der vermutlich durch eine Gallenkolik ausgelöst worden war. Sie hatte an Arteriosklerose gelitten, hatte zwei Gallensteine und einen schlecht verheilten Bruch am linken Unterarm. Nachweisbar waren ferner Reste einer Tuberkulose und Spuren von Wurmkrankheiten. Die Frau hatte Blutgruppe A. Ihre letzte Mahlzeit hatte aus süßen Melonen bestanden.

Bericht über Erdbebenschäden in Guatemala

◆ Das schwere Erdbeben, das zu Beginn dieses Jahres Guatemala heimsuchte, hat nach einem Bericht das UNO-Generalsekretärs Kurt Waldheim 22 836 Menschenleben gefordert. Rund 77 000 Menschen seien verletzt und 250 000 Häuser zerstört worden, wodurch „weit über eine Million“ Menschen obdachlos geworden seien. Der Sachschaden wird von der Wirtschaftskommission für Lateinamerika auf 1,8 Milliarden Mark geschätzt. Zur Behebung der Schäden sind nach dem heutigen Geldwert umgerechnet 2,3 Milliarden Mark erforderlich.

Menschen freuen sich immer seltener

◆ Wie eine Umfrage der Tübinger Wickert-Institute ergab, sank die Zahl der Bundesbürger, die auf die Frage „Wann haben Sie sich das letzte Mal gefreut?“ mit „Heute“ antworteten, von 66 Prozent auf 50 Prozent. Dabei fällt es älteren Menschen anscheinend leichter, Gründe zur Freude zu finden, denn von den über 50 Jahre alten Personen meinten 62 Prozent, sie hätten „heute“ schon einen Grund zur Freude gehabt, während von den unter 30 Jahre alten Personen nur 43 Prozent diesen Eindruck hatten.

Worüber freuen sich die Menschen? Über Kinder, Besuch, Geselligkeit in der Familie usw. Unter den Freudenspendern kommen ganz zuletzt die Fernsehsendungen und die Politik.

Da für wahre Christen die Freude eine Frucht des Geistes Gottes darstellt, gehören sie zu den wenigen Menschen, die sich in der heutigen Zeit trotz vieler Widerwärtigkeiten täglich freuen können. Der Apostel Paulus sagte dazu: „Freut euch allezeit“ (Phil. 4:4).

Wohlstand kann gefährlich werden

◆ Wohlstand kann in gesundheitlicher Hinsicht gefährlich werden. Wie berichtet wird, sind der hohe Konsum an Süßwaren und übermäßiges Essen und Trinken einige der Hauptursachen für den gesundheitlichen Verfall und die damit verbundene Kostensteigerung der Gesundheitsfürsorge. So erklärte die Kassenzahnärztliche Vereinigung: „Solange die Bundesbürger jährlich fünfzehn Milliarden Mark für zahnzerstörende zuckerhaltige Genußmittel ausgeben, wird auch die Zahl der Zahnerkrankungen zunehmen.“

Der Sprecher des Arbeitskreises für Gesundheitskunde in Bonn bezeichnete das Übergewicht der Bundesbürger als alarmierend und stellte fest, daß 10 Prozent Übergewicht die Lebenserwartung um 17 Prozent verkürzen. Allein durch Rheuma seien in der Bundesrepublik 100 000 Menschen zu Frühinvaliden geworden.

Warum geben Theologen ihren Beruf auf?

◆ Evangelische und katholische Theologen, die ihr Studium abbrechen oder ihren Beruf aufgeben, tun dies, weil die Kirche ihrer Meinung nach gesellschaftlichen Problemen gegenüber versagt. Dies hat, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, eine Untersuchung an der Universität Münster ergeben.

Die Zeitung schreibt: „Die Ursachen, Motivationen und Anlässe für die Berufsaufgabe sind sehr vielgestaltig. Ein allgemeines Unbehagen äußert sich an der autoritären Struktur der Kirche und an der kirchlichen Alltagspraxis, die ,zu enttäuschend‘ ist. Die Distanzierung von der Institution Kirche ist jedoch, wie die Untersuchung bestätigte, nicht gleichzusetzen mit einer Entchristlichung. Viele Extheologen sind davon überzeugt, daß die Werte des Christentums außerhalb der Kirche besser zu verwirklichen seien als innerhalb.“

Nach den wichtigen Aufgaben der Kirche befragt, setzen Theologen das Predigen des Evangeliums obenan. Das Theologiestudium sei reformbedürftig, da es die Praxis zu wenig berücksichtige.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

◆ Dieser alte Spruch hat sich bei der Untersuchung von Lebensmitteln sinngemäß bestätigt. Dies fanden die Prüfer des Düsseldorfer Amtes für chemische Lebensmitteluntersuchungen heraus. Sie verzeichneten: Honigkuchen ohne Honig, Kräuterlikör ohne Kräuter, Frikadellen, die Fleisch nur als Beigabe enthielten, eine tote Maus in den Schnittbohnen, eine Zigarettenkippe im Brotteig und Glassplitter im Rotkraut und im Selleriesalat. Der Jahresbericht zeigt, daß von 5 411 Lebensmittelproben 1 221 beanstandet werden mußten. Das sind 22,6 Prozent.

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