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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1973
  • Zwischentitel
  • Geburt einer Stadt in Moçambique
  • Australiens Anteilnahme an der Verfolgung in Malawi
  • Immer mehr Kinder verfallen dem Alkohol
  • Kirche in kapitalistische Interessen verstrickt
  • Infektionskrankheiten rapide angestiegen
  • Ehe und Familie nicht mehr sonderlich gefragt
  • Vatikan als aktiver Teilnehmer
  • Vereinte Nationen einseitig
  • Vogelsterben — „Gradmesser der Umweltverschmutzung“
Erwachet! 1973
g73 22. 10. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Geburt einer Stadt in Moçambique

◆ Die Moçambiquer Zeitung Noticias da Beira veröffentlichte kürzlich zwei Artikel über die Opfer der religiösen Verfolgung in Malawi. Viele von denen, die verfolgt wurden, haben sich im Gebiet von Malanguene (Moçambique), nahe der westlichen Grenze Malawis, niedergelassen. Ein Artikel trug die Überschrift: „Mehr als 17 000 Zeugen Jehovas veranlaßten die Geburt einer kleinen Stadt“. Der Reporter berichtet: „Einfache Häuser, die jedoch tadellos aussehen, sind zu sehen. Sie sind umgeben von hübschen kleinen Gärten, voll von Blumen und mit rotem Lehm umrandet. Genauso ordentlich und sauber sind die Häuser auch innen; sie sind alle mit einer Toilette versehen. Wir sahen Werkstätten von Schuhmachern und Schreinern. Auch sahen wir Gegenstände, die es wert gewesen wären, auf einer Kunstausstellung gezeigt zu werden. Die Zahl der Flüchtlinge wächst ständig an. Einige von ihnen beabsichtigen, das Land zu bestellen, andere werden ihren Beruf aufnehmen. Sie werden in dem Land, das sie aufgenommen hat, gebraucht. Die ‚Zeugen Jehovas‘ haben in ihrer Mitte Ärzte, die sich um die Gesundheit der Einwohner dieser Gemeinde kümmern. Mehr als 1 000 Personen werden täglich behandelt, und mehr als 40 Geburten sind täglich zu verzeichnen.“ Von einem Königreichssaal wird gesagt, er sei aus Mörtel und Rohr gebaut worden, und der Reporter erwähnt, daß darin „jeden Tag, wenn es Abend geworden ist“, Zusammenkünfte abgehalten werden. Er bezeichnet die Stadt als „eine Stadt, die plötzlich geboren wurde, als wenn sie der Erde entsprungen sei“, und die auf der Grundlage des Glaubens gebaut wurde. „Sie strahlt Frieden aus, Frieden, der nur durch das Ankommen ... von Lastwagen, die weitere Flüchtlinge in dieses religiöse Exil bringen, unterbrochen wird.“

Australiens Anteilnahme an der Verfolgung in Malawi

◆ Die öffentliche Anteilnahme an der Verfolgung in Malawi hält an. Beide Häuser des australischen Parlaments besprachen kürzlich diese Angelegenheit. Ein Senator schlug vor, daß die Regierung protestieren solle „gegen diese grobe Verletzung der politischen Freiheit und die unmenschliche Behandlung dieser Leute durch einen anderen Mitgliedstaat des Commonwealth“. Ein verantwortlicher Vertreter bezeichnete die Angelegenheit als „beschämend“. In einer Ansprache über den nationalen Sender sagte ein anderer: „Ich hoffe nur, daß weitere ehrenhafte Kollegen meinen Ruf für religiöse Freiheit in Malawi verstärken, ... daß unsere Abgeordneten dies bei der nächsten Konferenz der Mitgliedstaaten des Commonwealth zur Sprache bringen.“

Immer mehr Kinder verfallen dem Alkohol

◆ Amerikanische Ärzte und Sozialarbeiter sind zunehmend beunruhigt über die Zahl der Kinder, die bereits im Alter von zehn oder elf Jahren dem Alkohol verfallen sind. Auf einer Tagung der „Anonymen Alkoholiker“ wurde ein elf Jahre altes Mitglied dafür geehrt, daß es seit einem Jahr nicht mehr getrunken hatte. Ein Zehnjähriger berichtete, er habe seit einem Monat keinen Alkohol mehr genossen. „Es ist nichts Ungewöhnliches, daß wir es bei Kindern von neun, zehn, elf und zwölf Jahren mit schwerem Alkoholismus zu tun haben“, berichtete der Arzt Chafetz. Schätzungsweise gebe es in den Vereinigten Staaten 450 000 Alkoholiker im Kindes- und Jugendalter. Fälschlicherweise seien Eltern oft erleichtert, wenn sie feststellten, daß ihre Kinder zum Alkohol statt zu „anderen Drogen“ griffen — in Wirklichkeit gerieten diese Kinder jedoch vom Regen in die Traufe.

Kirche in kapitalistische Interessen verstrickt

◆ Während die italienische Bischofskonferenz Mittel und Wege sucht, um der religiösen Krise Herr zu werden, hat der Benediktinerabt Giovanni Battista Franzoni vom Kloster San Paolo in Rom in einem Hirtenbrief die Krise der katholischen Kirche auf die Verstrickung in die kapitalistischen Interessen zurückgeführt und die Kirchenorganisation der Passivität gegenüber der Ausbeutung beschuldigt. Laut einem Bericht in der Süddeutschen Zeitung wirft der Abt der katholischen Kirche vor allem vor, daß sie selbst in der kapitalistischen Bodenspekulation die Hand im Spiele habe, einerseits durch ihre Beteiligung an Immobilienfirmen, andererseits durch ihre Funktion als Großgrundbesitzer. Franzoni nennt als Beispiel die Verhältnisse in Rom und der Umgebung, wo eine bebaubare Fläche von 51 Millionen Quadratmetern kirchlichen Institutionen gehöre. Auf diese Weise sei auch die Kirche in die Interessen der Reichen und Mächtigen verstrickt. Ursprung des Übels und der Ungerechtigkeit sei die Verteidigung des Privateigentums als gottgewollte Ordnung, die wie ein roter Faden die ganze Soziallehre der Kirche durchziehe und eine ideologische Rechtfertigung für die Ausbeutung der Arbeiterklasse durch das Kapital liefere. Wie der Abt in seinem Brief andeutet, will er mit einer kleinen Schar von Getreuen in ein römisches Elendsviertel übersiedeln.

Infektionskrankheiten rapide angestiegen

◆ Das rapide Ansteigen meldepflichtiger Infektionskrankheiten im vergangenen Jahr hat Gesundheitspolitiker, Ärzte und die Öffentlichkeit alarmiert. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden registrierte 1972 rund 84 000 Krankheitsfälle dieser Art mehr (12 Prozent) als im Vorjahr. Damals hatte die Steigerung nur zwei Prozent betragen. Statistiker stellten fest, daß Scharlach, infektiöse Gelbsucht, Salmonellose (bakterielle Darmerkrankung) und übertragbare Hirnhautentzündung an diesen heimtückischen Krankheiten einen Anteil von 96 Prozent ausmachten.

Ehe und Familie nicht mehr sonderlich gefragt

◆ Die Westfälische Rundschau gab die Auswertung einer Umfrage über Ehe und Familie, die der Westdeutsche Rundfunk (WDR) in Köln veranstaltet hatte, bekannt. Auf eine entsprechende Frage des Rundfunks sprach sich von über 1 200 erwachsenen Hörern aller Altersstufen nicht einmal mehr die Hälfte für eine Eheschließung aus. Lediglich 41 Prozent finden die Ehe und Familie noch ideal. 27 Prozent ziehen die freie Partnerschaft ohne Trauring und Urkunde vor und 17 Prozent eine Wohngemeinschaft. 7 Prozent wollen allein und 4 Prozent in einer Großfamilie oder Kommune leben. Unterteilt man die Befragten in Verheiratete und Ledige, sieht die Auswertung wie folgt aus: Bei den Verheirateten halten nur 57 Prozent die Ehe für die ideale Form des Zusammenlebens, der große Rest, fast die Hälfte, hat offensichtlich keine gute Meinung über die Ehe. Bei den Ledigen wünschen sich nur 24 Prozent eine Ehegemeinschaft, dagegen aber 33 Prozent eine freie Partnerschaft.

Vatikan als aktiver Teilnehmer

◆ Im Gegensatz zu seiner Tradition, bei Konferenzen die Rolle des Beobachters einzunehmen, schaltete sich der Vatikan bei der Friedenskonferenz in Helsinki aktiv ein. Papst Paul VI. hatte zu diesem Zweck den vatikanischen „Außenminister“ und Ostpolitiker Casaroli in die finnische Hauptstadt geschickt. Ein Bericht des Corriere della Sera aus der Vatikanstadt zeigt die Absicht an, die hinter diesem Vorgehen steht. Es heißt dort, daß die Teilnahme des Vatikans an der Konferenz von Helsinki vor allem die Bedeutung einer tatsächlichen Anerkennung des Vatikans als Staat durch die 35 vertretenen Länder habe, die sieben östlichen Länder eingeschlossen. Diese Anerkennung gehe jedoch noch weiter. Sie komme einer Annahme der Rolle als Schiedsrichter und Friedensstifter gleich, die der Vatikan in den Streitigkeiten und Auseinandersetzungen zwischen den Ländern auszuüben vermöge.

Wie anders war doch die Handlungsweise Jesu Christi, der es ablehnte, Einfluß auf das politische Geschehen seiner Zeit zu nehmen! — Joh. 17:14.

Vereinte Nationen einseitig

◆ Den Vereinten Nationen wird vorgeworfen, einseitig zu entscheiden. So tagte die Menschenrechtskommission in Genf sechs Wochen lang, jedoch ist das Ergebnis der langen Debatten und vielen Resolutionen laut einer dpa-Meldung, daß „immer wieder politische Interessen vertreten werden und daß die Mehrheit statt der Moral entscheidet“ und „daß von den großen Beschlüssen schließlich nur vergilbtes Papier bleibt“. Die Menschenrechte, wie sie in der Charta der Vereinten Nationen niedergelegt sind, werden in vielen Teilen der Welt mit Füßen getreten. Die UNO ist machtlos, Appelle und Verurteilungen, wie sie von der Menschenrechtskommission in großer Anzahl produziert werden, bleiben wirkungslos, weil sie nicht durchsetzbar sind. Schließlich zeigt sich gerade in diesem Gremium immer wieder, wie sehr jeder geneigt ist, sich über die Untaten der anderen zu entrüsten und gegen ,Einmischung in innere Angelegenheiten‘ zu protestieren, wenn es um sein eigenes Land geht.“ Passenderweise wird die Kritik des sowjetischen Schriftstellers Alexander Solschenizyn zitiert: „Auf die käufliche Parteilichkeit der Mehrheit bauend, wacht die UNO eifersüchtig über die Freiheit mancher Länder, während sie die Freiheit anderer mißachtet.“

Vogelsterben — „Gradmesser der Umweltverschmutzung“

◆ „Das massierte Vogelsterben der letzten Zeit ist als wichtiger Gradmesser der Umweltverschmutzung zu werten. Eine Umwelt, die für Vögel zunehmend lebensfeindlicher wird, wird es auch für die Menschen.“ Diese warnende Prognose stammt von dem Zoologen Dr. Peter Berthold, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Vogelwarte Radolfzell. Schädlingsbekämpfungsmittel und Industrieabfälle hätten bei Vögeln wie auch beim Menschen Organschäden, Verkrüppelungen oder gar den Tod zur Folge.

In den letzten Jahren sei bei den häufigsten Vogelarten, den Singvögeln, ein erheblicher Rückgang bemerkbar. Von 27 untersuchten Vogelarten sei bei 26 ein Rückgang zu beobachten. Diese Tatsache resultiere, so hieß es, nicht zuletzt aus dem Verlust des natürlichen Lebensraumes. Die Dezimierung der Vogelarten durch chemische Mittel und Industrieabfälle sei jedoch der größte Vernichtungsfaktor. Die Schäden reichten vom Einstellen der Brutaktivität bis zum Sterben der Tiere.

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