Wir beobachten die Welt
„Alarmierendes Signal“
◆ Die Kirche verliert allgemein an Einfluß, was auch von führenden Geistlichen nicht übersehen werden kann. Dies ist auf der Hessischen Synode in Frankfurt „ein alarmierendes Signal“ genannt worden. Unter anderem ist folgendes festgestellt worden: schwindendes Interesse an der Kirche, Zunahme der Kirchenaustritte, Rückgang des Gottesdienstbesuches, Abmeldungen vom Religionsunterricht, Streit um die Kirchensteuer und weiteres mehr. Eine neue Organisationsform wird angestrebt. Der Pfarrer soll aus der Isolierung des „theologischen Einzelkampfes“ herausgeführt werden. Es wurde weiter festgestellt: „Seine Verwaltungstätigkeit stellt einen berufsfremden Arbeitseinsatz dar. Fehlende Arbeitsteilung führt zu einer unrationellen Arbeitsweise. Die Einzelgemeinde ist weithin isoliert.“ Da die Kirchenmitglieder die Gemeinschaft und die geistige Betreuung, die sie suchen, nicht finden, verlassen sie die Kirche.
Weizenschwemme
◆ Hungersnot droht in vielen Ländern, da sie nicht ausreichend Lebensmittel für die Bevölkerung erzeugen können. Dennoch befinden sich große Weizenvorräte in der Welt. Der Preis von Weizen fiel, während die Scheunen barsten. In den Vereinigten Staaten hat der Preis von Weizen den tiefsten Stand seit 25 Jahren erreicht. Der Vorrat an Weizen in der Welt in den Hauptexportländern hat eine Rekordmenge von 726 Milliarden Kilo erreicht, wovon 294 393 000 000 in den Vereinigten Staaten lagern. Es waren 132 175 000 000 Kilo mehr als vor zwei Jahren. Während Millionen von Menschen verhungern, häufen sich die Vorräte in einigen Ländern.
Ansteigende Kinderkriminalität
◆ In den Jahren 1963 bis 1968 stieg die Kriminalität unter Kindern, die bis zu 14 Jahre alt sind, um 50 Prozent an. Die Zunahme der Zahl der Raubtaten und Ladendiebstähle war besonders stark. Bundesinnenminister Genscher teilte dies aufgrund einer an ihn gerichteten Anfrage mit. Er erwähnte, daß besonderer Wert auf das Sofortprogramm der Bundesregierung zur Verbrechensbekämpfung und eine Verstärkung der kriminologischen Forschung gelegt werde.
„Aufklärung allein genügt nicht“
◆ Unter der obigen Überschrift berichtete die Wiener Zeitung Die Presse, daß nach Ansicht der Jugendbildner die Sexualerziehung ins Elternhaus gehöre. Es wurde darüber diskutiert, ob die Sexualaufklärung in den Schulen erfolgen sollte. Unter anderem wurde berichtet: „Aus der Vielfalt der Argumente für und wider kristallisiert sich als bemerkenswerte Forderung zahlreicher Jugendbildner die These heraus: ,Die Information über die Fakten kann die Schule übernehmen, die Sexualerziehung soll den Eltern überlassen bleiben.‘
Zu dieser scharfen Trennung hat sich der Kongreß freilich noch nicht durchgerungen. ... Einwände erhebt eine Lehrerin, selbst Mutter dreier Kinder, gegen die Aufklärung im Volksschulalter: ,Da ist die Reife der einzelnen Kinder derart verschieden, daß es besser den Eltern überlassen bliebe, dann, wenn ein Kind zu fragen beginnt, die notwendigen Antworten zu geben.‘ ... Ebenso sieht der Jugendpsychiater Professor Walter Spiel die Aufklärung ,mit all ihren moralischen, sittlichen und ästhetischen Momenten als primäre Domäne der Eltern‘.“
Gottes Wort, die Bibel, zeigt ganz deutlich, daß es Aufgabe der Eltern ist, ihre Kinder zu erziehen. Dazu gehört auch die Aufklärung auf sexuellem Gebiet.
Neuartige Ölgewinnung
◆ Das amerikanische Innenministerium entwickelt zur Zeit ein Verfahren, mit dem man aus Müll Rohöl produzieren kann. Nach Presseberichten hat das Kohleforschungszentrum der Bergwerksbehörde der Stadt Pittsburgh bereits Erfolge erzielt. Aus einer Tonne Müll sollen etwa 130 Liter Rohöl gewonnen worden sein. Nach Angaben der Behörde wurde der Müll angefeuchtet, mit Kohlenoxyd angereichert und bei 400 Grad Celsius zwanzig Minuten lang unter Druck gesetzt. Dabei trennten sich 90 Prozent des organischen Materials in 40 Prozent Rohöl und 60 Prozent Wasser. Es wird besonders darauf hingewiesen, daß dieses Rohöl wenig Schwefel — eine der Hauptursachen für die Luftverpestung — enthält.
Marihuana in der Kirche
◆ Viele Menschen sind heute wegen der Vorkommnisse in der Kirche über die Religion erbost. Als Beispiel dient das, was der Vikar Robert Cromey von der Episkopalkirche im September vor dem Gericht aussagte. Er glaubt, daß Marihuana zu einem der Sakramente wie das Brot und der Wein in der „christlichen“ Religionsform werden könnte. Er gab zu, selbst dieses verbotene Rauschgift zu rauchen, und er glaubt daß der Gebrauch von Rauschgiften wahrscheinlich Anlaß zu vielen der religiösen Erlebnisse gab, die in der Bibel aufgezeichnet sind. Kein Wunder, daß viele aufrichtige Personen die Religionsorganisationen verlassen, wenn sie solchem Unsinn ausgesetzt sind.
Das Alter der materiellen Schöpfung
◆ In letzter Zeit behaupten einige Wissenschaftler, daß gemäß ihrer Berechnung kein Stern in unserer Galaxie älter als 10 Milliarden Jahre ist. Außerdem haben einige Atomwissenschaftler das Alter radioaktiver Elemente in der Erdkruste gemessen und stellten das gleiche Ergebnis fest — 10 Milliarden. Dr. Allan Sandages dritte kosmologische Uhr, der die Theorie des sich ausdehnenden Universums zugrunde liegt, brachte das gleiche Ergebnis hervor, nämlich 10 Milliarden. Dr. Sandage sagte: „Die Übereinstimmung zwischen den drei Uhren — es sind die Ausdehnung des Universums, das Alter des ältesten Sterns und die Erzeugung von schweren Elementen — deutet meiner Meinung nach unmißverständlich auf ein merkwürdiges Ereignis in ferner Vergangenheit hin, das anscheinend alle drei Uhren gleichzeitig in Bewegung setzte. Aus diesem Ereignis ging das Universum, wie wir es heute kennen, hervor — der Mond, die Sterne, die Planeten und die Galaxien, die sich alle in ständiger Bewegung befinden ... Die Ausdehnung des Universums begann, Galaxien wurden gebildet, Sterne begannen zu leuchten, und schwere chemische Elemente wurden erzeugt. Mangels eines passenden Ausdrucks haben einige Astronomen dieses Ereignis als Geburtstag der Schöpfung bezeichnet.“
Sie suchen ein einfacheres Leben
◆ In den letzten fünf Jahren zogen mehr als 10 000 Amerikaner nach Australien, um künftig dort zu wohnen. Untersuchungen, die durchgeführt wurden, zeigen, daß diese Erscheinung mit der zunehmenden Gewalttat und Unruhe in amerikanischen Städten parallel läuft. Frau Margaret Valance, die früher in Chicago wohnte, leitet jetzt ein Beratungsbüro in Sydney für Amerikaner, die einwandern wollen. Sie sagte: „Fast alle, die schriftlich anfragten, gaben als Grund dafür, daß sie mit ihren Familien in einer anderen Umgebung in Australien wohnen wollten, die Unruhe und die Gewalttat an.“
Kunden und Diebe
◆ Das Ergebnis einer Untersuchung durch einen New Yorker Industrieberater im Zusammenhang mit Ladendiebstählen ist sehr interessant. Er ließ 263 Kunden eines großen Warenhauses überwachen und mußte feststellen, daß 10 Prozent von ihnen, nämlich 27, sich Waren ohne Bezahlung aneigneten. Nicht ein einziger der Ladendiebe wurde von den Hausdetektiven oder den Angestellten des Warenhauses entdeckt. Es handelte sich meistens um Hausfrauen der mittleren Einkommensklasse. Der Durchschnittswert der gestohlenen Waren belief sich auf ungefähr dreißig Mark.
Eine sinkende Stadt retten
◆ In jedem Jahrzehnt sinkt Venedig 5 cm in die Lagune. Nach einem Bericht der UNO-Organisation für Wissenschaft, Erziehung und Kultur sinkt diese Stadt jetzt schneller als zu Anfang des Jahrhunderts, wo man nur einen Zentimeter maß. Das bedeutet nach dem UNESCO-Bericht, daß Straßen und Plätze der Lagunenstadt in 70 Jahren unter Wasser stehen, so daß die Stadt unbewohnbar ist. Um diese sinkende Stadt zu retten, schlägt der italienische Architekt Pietro Gazzola vor, einen 13 Kilometer langen Damm über die Straße von Gibraltar zu bauen, um das Mittelmeer vom Atlantik abzuschließen. Nach Ansicht des Architekten würde dies dazu führen, daß sich der Wasserspiegel des Mittelmeeres um 30 Zentimeter senken würde.
Jährlich 100 000 Abtreibungen
◆ Die Wiener Zeitung Kurier berichtet über die große Zahl der Abtreibungen, die jährlich vorgenommen werden. Es wird geschätzt, daß jährlich „100 000 verbotene Eingriffe“ durchgeführt werden. Um diese erschreckende Zahl der in Österreich vorgenommenen Abtreibungen zu verringern, müßte nach der Meinung des Vorstandes der Wiener Frauenklinik, Prof. Dr. Husslein, eine Aufklärung über die Empfängnisregelung unbedingt erfolgen. Während in früheren Jahren die Zahl der Schwangerschaften 50 bis 54 Promille der Bevölkerung erreichte, sank diese Zahl nun in Österreich auf 17,8 Promille.
Ratten in der Überzahl
◆ Auf jeden Inder kommen nach einer amtlichen Statistik zehn Ratten. Die etwa fünf Milliarden Ratten in Indien fraßen im vergangenen Jahr 15 Millionen Tonnen Getreide — fast die doppelte Menge dessen, was Indien aus den Vereinigten Staaten und anderen Ländern importierte.
Trotz der Bemühungen der Behörden, Ratten zu fangen und zu töten, ist der Erfolg gering, da die meisten Inder eine Scheu davor haben, die Tiere zu töten. Selbst in den Slums, wo die Ratten Babys anfallen, lassen die Eltern die Nagetiere, die sie in einer Falle gefangen haben, an einem anderen Ort wieder frei.
Geistliche nennen Aufgaben des „Christen“
◆ Zu Beginn der Legislaturperiode des 6. Deutschen Bundestages nahmen Bischöfe Stellung zu den Aufgaben der „Christen“. Die Bonner Rundschau berichtete über die Predigten der Bischöfe folgendes: „Innerhalb dieser Spannung müsse die Kirche ihre Friedensaufgabe im Staat, in der Gesellschaft und für die Gesellschaft erfüllen. Frieden zu stiften bedeute, die Liebe im Alltag zu leben.
[Bischof] Tenhumberg nannte vier Aufgaben, die der Christ im Staat zu erfüllen habe: das wache Beobachten der Konfliktsituationen und ihre Behebung, die Sorge um die Schwachen und Unterdrückten der Gesellschaft, der Aufbau einer Wirtschafts- und Sozialordnung, die dem Frieden dient, und die Ausnutzung militärischer und strategischer Mittel, um den Frieden zu stärken ...“ „Gott muß die Mitte unseres politischen Lebens bleiben“, betonte er abschließend. Ob Christus denselben Aufgabenbereich für heutige Christen genannt hätte?
Die Evolutionslehre in Schulen
◆ Einige Glieder der Schulverwaltung des Staates Kalifornien haben am 9. Oktober Stellung gegen die vorgesehenen Richtlinien für wissenschaftliche Unterweisung auf Hochschulen bezogen. Sie lehnen ab, daß die Evolution als eine Tatsache hingestellt wird und nicht als eine Theorie. Sie nahmen nicht darauf Bezug, an die Erschaffung des Universums durch Gott zu glauben. „Die Evolution sollte nicht als eine Tatsache angenommen werden, ohne auf die Schöpfung hinzuweisen, die von vielen Wissenschaftlern anerkannt wird“, sagte Dr. John Ford, ein Arzt aus San Diego. Dr. Thomas Harwood, ein Arzt aus Needles, fügte hinzu: „Ich glaube an die Schöpfungstheorie, nicht an die Evolutionstheorie. Ihr solltet versuchen, mehr wissenschaftliche Beweise für die Schöpfung zu finden.“ Es wurde gesagt, daß die vorgeschlagenen Richtlinien noch einmal aufgesetzt werden und die Theorie von einer „Schöpfung“ enthalten, aber keine Bezugnahme auf Gott oder die Bibel nehmen sollten.