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  • Wissen sie Rat?
  • Erwachet! 1970
  • Zwischentitel
  • Vermag die lokale Polizei und Justiz das Problem zu lösen?
  • Was können die Regierungen tun?
  • Welche Rolle spielen die Wirtschaftssysteme?
  • Wie steht es mit den Religionen der Welt?
  • Kann die Wissenschaft das Problem lösen?
Erwachet! 1970
g70 8. 4. S. 5-7

Wissen sie Rat?

WAS wird vorgeschlagen, um die steigende Kriminalität zu bekämpfen?

Einer der Vorschläge, die von vielen Seiten unterbreitet werden, lautet: HÄRTERE MASSNAHMEN. Man hört Forderungen wie: „Verstärkter Polizeieinsatz!“ „Höhere Freiheitsstrafen!“

Gewiß kann niemand mit Recht dagegen sein, daß ein Verbrecher für seine Tat bestraft wird. In der Bibel lesen wir, daß Gott Israel, das damals sein Volk war, Gesetze gab, die Strafen, sogar die Todesstrafe, für Gesetzesübertreter vorsahen. (4. Mose 35:31; 2. Mose 22:1-6) Auch kann niemand bestreiten, daß eine Verminderung des Polizeieinsatzes heutzutage die Situation noch verschlimmern würde.

Daher erhebt sich die Frage: Kann man durch ein Verstärken der Polizei und durch höhere Strafen der steigenden Kriminalität Herr werden?

Vermag die lokale Polizei und Justiz das Problem zu lösen?

Der Anstieg der Kriminalität hat viele Gemeinden veranlaßt, ihre Polizei zu verstärken. Doch die Polizei kann das Verbrechen nur erfolgreich bekämpfen, wenn sie von der Bevölkerung unterstützt wird. Aber heutzutage verhält sich die Bevölkerung vielerorts der Polizei gegenüber so passiv wie noch nie. Außerdem wird versucht, die Polizei durch Bestechung an der Erfüllung ihrer Aufgabe zu hindern.

In welchem Maße wäre es einer verstärkten Polizei heute möglich, den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten? Es ist interessant zu lesen, was die Times vom 3. Juni 1969 über die Stadt New York schrieb:

„Es würde jährlich 25 Milliarden Dollar kosten — ein Drittel der Summe, die im Haushaltsplan [der Vereinigten Staaten] für das Verteidigungsministerium vorgesehen ist —, wollte man jeden Häuserblock der Stadt Tag und Nacht polizeilich bewachen lassen.

Doch die Polizei sagt, selbst wenn das möglich wäre, könnte man den Verbrechen nicht Einhalt gebieten, weil mehr als die Hälfte an Orten verübt werden, wo kein Polizist auf und ab geht: in Wohnungen, Restaurants, Treppenhäusern und Aufzügen.“

James Vorenberg, ehemals Vorsitzender des amerikanischen Ausschusses zur Untersuchung der Gründe der Kriminalität in den Vereinigten Staaten, wies darauf hin, wie schwierig dieses Problem ist, indem er erklärte: „Polizei und Justiz sind nicht imstande, das kriminelle Verhalten in beträchtlichem Maße einzudämmen.“ Warum nicht?

Weil man durch die Durchführung der Gesetze allein nicht erreicht, daß sich Menschen mit unrechtem Verlangen oder Menschen, die von Haß erfüllt sind, ändern. Die Grundhaltung wird dadurch nicht beeinflußt. Eine falsche Denkweise kann nicht allein durch Maßnahmen der Polizei und ein strenges Durchführen der Gesetze korrigiert werden.

Durch ein solches Durchführen der Gesetze allein können Ungerechtigkeiten, Vorurteile und Armut nicht beseitigt werden. Habsüchtige werden dadurch nicht freigebig und Hochmütige nicht demütig. Auch werden Zustände, die die Menschen oft in die Verzweiflung treiben und kriminell werden lassen, dadurch nicht beseitigt.

Was können die Regierungen tun?

Können Staatsregierungen, die über weit größere Machtbefugnisse verfügen als Kommunalbehörden, das Problem lösen? Was lehrt uns die Vergangenheit?

Ist es ihnen zum Beispiel gelungen, den Weltfrieden aufrechtzuerhalten, indem sie ihre Probleme aufgrund gerechter Gesetze geregelt haben? Du kennst die Antwort. Vom Jahre 1914 an sind Staatsregierungen in Kriege verwickelt gewesen, die zu den verheerendsten Kriegen der Geschichte zählen. Weit über hundert Millionen Menschen sind darin getötet oder verletzt worden! Der angerichtete Sachschaden ist ungeheuer gewesen. In den Völkern ist ein tödlicher Haß geschürt worden. Wie hat sich das auf die Geisteshaltung der Bürger dieser Staaten ausgewirkt? Ist ihnen dadurch Achtung vor dem geltenden Recht und der bestehenden Ordnung eingeflößt worden? In der Zeitschrift Look finden wir folgende Antwort:

„Die Staaten der Welt, sowohl Bevölkerung als Regierung, vermögen offenbar immer, Gewaltakte, die sie gegen andere verüben, zu rechtfertigen. ... Das Vorhandensein einer sanktionierten Gewalttätigkeit untergräbt mit Sicherheit die Rechts- und Ordnungsbegriffe.“

In der niederländischen Zeitschrift Wereldeenheid vom Mai 1969 wird über die Vereinten Nationen gesagt:

„Es ist den Vereinten Nationen ... nicht gelungen, auf der Welt Ordnung herzustellen. Seit ihrer Gründung sind wir Zeugen des wahnsinnigsten Wettrüstens der Geschichte geworden und werden ständig von einem dritten Weltkrieg bedroht.“

Für dieses Wettrüsten werden jedes Jahr Beträge aufgewendet, die in die Milliarden gehen.

Staatsregierungen vermögen offensichtlich das Problem nicht zu lösen. Es gelingt ihnen nicht — einzelne Regierungsmitglieder mögen noch so aufrichtig sein —, Ruhe und Ordnung im eigentlichen Sinne zu schaffen.

Welche Rolle spielen die Wirtschaftssysteme?

Gewährleistet eine blühende Wirtschaft eine niedrige Kriminalitätsrate? Nein. Paradoxerweise haben die reichsten Nationen der Welt die verhältnismäßig höchste Zahl von Verbrechen! Zuständige Stellen wundern sich darüber, daß immer mehr Kinder reicher Eltern mit dem Gesetz in Konflikt kommen. In der Märzausgabe der Zeitschrift Monthly Letter der „Royal Bank of Canada“ wurde folgendes zugegeben:

„Die steigende Kriminalität trotz des Wohlstandes, der in unserem Lande herrscht, führt der kanadischen Bevölkerung einige ernste Tatsachen vor Augen: Sie muß erkennen, daß die bisherige Annahme, Armut schaffe die Voraussetzung für kriminelles Verhalten, änderungsbedürftig ist; sie muß auch die Möglichkeit anerkennen, daß der Wohlstand ebenfalls eine Ursache dafür sein kann.“

Die Wirtschaftssysteme der Welt wirken der Verzweiflung nicht entgegen, die zu kriminellen Handlungen führen mag. Wer einkaufen muß, hat festgestellt, daß die Preise ständig steigen. Auch die Steuern machen einen immer größeren Teil des Einkommens aus. Dieser Druck trägt zu der wachsenden Unzufriedenheit bei. Einige reagieren durch kriminelles Verhalten darauf; ein Beweis dafür ist der sprunghafte Anstieg der Ladendiebstähle und die große Zahl von Personen, die Steuern hinterziehen.

Ist es vernünftig von Wirtschaftssystemen Abhilfe zu erhoffen, die sich selbst fast dauernd in einer Krise befinden? Nach einer der vielen Währungskrisen, die es in letzter Zeit gegeben hat, schrieb die Zeitschrift Newsweek: „Wieder einmal ist das Währungssystem der Welt dem Chaos gefährlich nahegekommen.“ Der Finanzexperte L. Albert Hahn sagte über das Wirtschaftssystem der Welt: „Dieses System wird eines Tages zusammenbrechen.“ Kann ein solches System die Voraussetzungen für eine stabile Gesellschaft bilden?

Wie steht es mit den Religionen der Welt?

Gehen denn wenigstens die Religionen der Welt auf dem Weg zu Recht und Ordnung führend voran?

Wie handeln die Kirchen der Christenheit? In der Presse kann man heute lesen, daß immer mehr Geistliche gegen Gewalttätigkeit, Einmischung in die Politik und vorehelichen Geschlechtsverkehr nichts mehr einzuwenden haben, ja nicht einmal mehr gegen Ehebruch und Homosexualität. Die Kirchen selbst sind vielfach durch Streitigkeiten und Rebellion innerlich zerrissen.

Außerdem schreibt Martin Marty in seinem Werk The Search for a Usable Future (Die Suche nach einer brauchbaren Zukunft): „Meinungsforscher stellen fest, daß zwischen der Auffassung, die Christen über Fragen der Humanität oder Ethik haben, und der Auffassung der Nichtchristen über diese Fragen kein nennenswerter Unterschied besteht.“ Die Kirchen der Christenheit haben sich somit nicht als besser erwiesen denn die Religionen, die sie als „heidnisch“ bezeichnen.

Eine Ursache für das Schwinden des Einflusses der Kirchen der Christenheit geht aus folgendem Bericht hervor, der in der Zeitschrift U.S. News & World Report erschienen ist:

„Das Ansehen des Christentums hat in der Welt große Einbußen erlitten, weil die Völker, die sich zum Christentum bekennen, internationale Konflikte so häufig durch Anwendung von Gewalt beigelegt haben.“

Aber nicht nur Mitglieder der Kirchen der Christenheit haben im Krieg, bei Tumulten oder Aufständen gegeneinander gekämpft, sondern Angehörige nichtchristlicher Religionen haben dasselbe getan: Moslem hat gegen Moslem, Buddhist gegen Buddhist und Hindu gegen Hindu gekämpft.

Die Achtung vor Recht und Ordnung muß im Herzen entspringen, soll sie echt sein. Die Religionen der Welt behaupten, die Menschen in dieser Hinsicht zu erziehen. Die Hauptschuld am Zusammenbruch des Rechtes und der Ordnung liegt somit bei diesen religiösen Einrichtungen. Sie sind in der Schaffung einer wahrhaft sittlichen und friedfertigen menschlichen Gesellschaft nicht führend vorangegangen.

Kann die Wissenschaft das Problem lösen?

Wird die Wissenschaft die Voraussetzungen für eine geordnete Gesellschaft schaffen?

Die Menschen haben der Wissenschaft und Technik viele Errungenschaften zu verdanken. Aber die Entwicklung der Technik führte auch zur Entstehung der Großstädte mit all ihren Problemen; sie sind heute die Zentren der Gewalttätigkeit und Unruhen. Die Wissenschaft hat auch die modernen Verkehrsmittel geschaffen. Aber mit dem Anwachsen des Verkehrs zu Land und in der Luft werden auch die Probleme größer, und jedes Jahr gibt es Tausende von Verkehrstoten.

Wer hat außerdem die Maschinen und die Stoffe geschaffen, durch die Wasser und Luft, ja sogar die Nahrungsmittel in steigendem Maße verunreinigt werden? Und wem ist die Erfindung der furchtbaren Waffen zuzuschreiben, durch die in unserer Generation Millionen von Menschen vernichtet worden sind? Der Wissenschaft.

Die Wissenschaft hat den Flug zum Mond ermöglicht, aber man hat dafür ungeheure Geldmittel aufwenden müssen. Gleichzeitig verhungern täglich Tausende von Menschen, die Städte verfallen, und die Zahl der Verbrechen steigt ins unermeßliche.

Würdest du sagen, die Wissenschaft löse die Probleme der Menschheit? Es ist so, wie Professor H. S. Commager vom Amherst-College in seinem Artikel schreibt, den die Zeitschrift Saturday Review veröffentlicht hat: „Jetzt, am Ende der Lebenszeit einer Generation, die unvergleichliche Fortschritte auf dem Gebiet der Wissenschaft und Technik erlebt hat, muß man feststellen, daß der Hunger unter der Menschheit verbreiteter ist denn je, daß die Gewalttat brutalere Formen angenommen hat und daß das Leben unsicherer geworden ist als zu irgendeiner Zeit in unserem Jahrhundert.“

Das ist der Bericht über die Leistungen des Menschen. Jahrhundertelang hat er Gelegenheit gehabt, eine Ordnung zu schaffen, die Gleichberechtigung gewährleistet, doch ist er dazu nicht fähig gewesen.

Der Mensch weiß keinen Rat. Warum nicht? Warum schlagen die Versuche der Menschen ständig fehl? Was bedeutet der heutige Zusammenbruch der Ordnung eigentlich?

[Bild auf Seite 7]

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