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Vereinte Anbetung — Was sollte sie für dich bedeuten?In der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 1
Vereinte Anbetung — Was sollte sie für dich bedeuten?
1, 2. (a) Worauf beruht die vereinte wahre Anbetung in unseren Tagen? (b) Wie beschreibt die Bibel das, was heute vor sich geht?
AUF der ganzen Erde gibt es eine begeisternde Bewegung, die sich um vereinte Anbetung bemüht. Sie bringt Menschen aus allen Nationen, Stämmen und Sprachen zusammen. Ihre Einheit beruht nicht darauf, daß jeder Zugeständnisse in bezug auf seine Glaubensansichten machen würde. Sie wird auch nicht dadurch erreicht, daß sie darauf verzichten würden, einen Lebensstil zu tadeln, der im Widerspruch zu Gottes Wort steht. Wie ist sie denn sonst zu erklären? Durch die Tatsache, daß Menschen jeder Herkunft Jehova als den allein wahren Gott kennenlernen und ihr Leben bereitwillig mit seinen gerechten Wegen in Einklang bringen. (Vergleiche Offenbarung 15:3, 4.)
2 Auf diese Weise erfüllt sich eine Prophezeiung, die vor rund 2 700 Jahren vom Propheten Micha niedergeschrieben wurde. In bezug auf den „Schlußteil der Tage“ schrieb er: „Viele Nationen werden gewißlich hingehen und sagen: ‚Kommt, und laßt uns zum Berge Jehovas hinaufziehen und zum Hause des Gottes Jakobs; und er wird uns über seine Wege unterweisen, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln‘ “ (Mi. 4:1, 2)a. Siehst du, wie sich dies erfüllt?
3, 4. (a) Inwiefern wenden sich „Nationen“ Jehova zu? (b) Was sollten wir uns fragen?
3 In Jehovas geistiger Anbetungsstätte versammeln sich nicht ganze „Nationen“. Aber Einzelpersonen aus allen Nationen tun dies. Während sie den liebevollen Vorsatz Jehovas und seine anziehende Persönlichkeit kennenlernen, wird ihr Herz tief bewegt. Demütig bemühen sie sich, zu erfahren, was Gott von ihnen verlangt. Wie David, ein Mann des Glaubens, beten sie: „Lehre mich deinen Willen tun, denn du bist mein Gott“ (Ps. 143:10).
4 Siehst du dich selbst inmitten dieser großen Schar von Anbetern Jehovas? Läßt deine Reaktion auf die Unterweisung, die du erhältst, erkennen, daß du Jehova wirklich als ihren Urheber ansiehst? In welchem Maße wandelst du auf seinen Pfaden?
WIE SIE ERREICHT WIRD
5. (a) Welches Ausmaß wird die vereinte Anbetung schließlich erreichen? (b) Weshalb ist es dringend nötig, jetzt ein Anbeter Jehovas zu werden, und wie können wir anderen dabei helfen?
5 Jehovas Vorsatz ist, daß die gesamte vernunftbegabte Schöpfung in der Anbetung vereint wird — daß niemand durch Falschheit irregeführt wird und niemand im finstern tappt, weil er den wahren Sinn des Lebens nicht erkennen würde. Wie sehr sehnen wir uns doch nach dem Tag, an dem alle Lebenden den allein wahren Gott segnen werden! (Ps. 103:19-22). Doch bevor das möglich ist, muß Jehova seine Schöpfung von denen säubern, die seine liebevolle Herrschaft verschmähen und darauf aus sind, anderen das Leben schwerzumachen. In seiner Barmherzigkeit läßt er die Menschen im voraus wissen, was er tun wird. Sie haben überall die Gelegenheit, ihre Handlungsweise zu ändern. Daher ergeht in unseren Tagen auf der ganzen Erde der dringende Aufruf: „Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen, und betet den Einen an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat“ (Offb. 14:6, 7). Hast du diese Einladung angenommen? Wenn ja, ist es jetzt dein Vorrecht, zusammen mit Jehovas Organisation anderen zu helfen, dies zu tun.
6. Welche Fortschritte zu machen, sollten wir uns ernstlich bemühen, nachdem wir die Grundlehren der Bibel kennengelernt haben?
6 Jehova Gott hat nicht die Absicht, in seine Organisation Menschen zu bringen, die lediglich sagen, sie würden an ihn glauben und würden gern im Paradies leben, gleichzeitig aber ihren eigenen selbstsüchtigen Interessen nachgehen. Er möchte, daß die Menschen eine ‘genaue Erkenntnis seines Willens’ erlangen, und dies sollte sich in ihrem Leben widerspiegeln (Kol. 1:9, 10). Personen, die wirklich Wertschätzung haben, möchten zur Reife vorandrängen, nachdem sie die Grundlehren der Bibel kennengelernt haben. Sie haben den Wunsch, in ein vertrautes Verhältnis zu Jehova zu gelangen, ihr Verständnis über sein Wort zu erweitern und zu vertiefen und es immer vollständiger in ihrem Leben anzuwenden. Sie bemühen sich, ihrem himmlischen Vater ähnlich zu werden, indem sie seine Eigenschaften widerspiegeln und den gleichen Standpunkt vertreten wie er. Aufgrund dessen fühlen sie sich angespornt, nach Gelegenheiten zu suchen, sich soweit wie möglich an dem Werk zu beteiligen, das er in unserer Zeit auf der Erde verrichten läßt. Tust du das auch? (Eph. 5:1; Heb. 5:12 bis 6:3; 1. Tim. 4:15).
7. Auf welche Weise kann wahre Einheit herrschen, und weshalb ist das heute der Fall?
7 Die Bibel zeigt, daß diejenigen, die Jehova dienen, ein vereintes Volk sein sollen (Eph. 4:1-3). Diese Einheit soll jetzt herrschen, obwohl wir in einer entzweiten Welt leben und noch mit unseren eigenen Unzulänglichkeiten zu kämpfen haben. Jesus betete ernstlich darum, daß seine Jünger alle eins sein mögen, daß unter ihnen echte Einheit herrschen möge. Was bedeutet das? Daß sie vor allem ein gutes Verhältnis zu Jehova und zu seinem Sohn haben sollten. Auch daß sie untereinander vereint sein sollten (Joh. 17:20, 21). Das ist heute der Fall, da sie die Unterweisung anwenden, die sie im „Hause“ Jehovas empfangen.
WELCHE FAKTOREN TRAGEN ZUR EINHEIT BEI?
8. (a) Was entwickeln wir, wenn wir persönlich die Bibel gebrauchen, um die Antwort auf Fragen herauszufinden, die uns betreffen? (b) Analysiere durch die Beantwortung der obigen Fragen die Faktoren, die zur christlichen Einheit beitragen.
8 Einige der entscheidenden Faktoren, die zu dieser Einheit beitragen, werden unten aufgezählt. Überlege bei der Beantwortung der jeweils danach aufgeworfenen Fragen, wie jeder dieser Faktoren dein eigenes Verhältnis zu Jehova und zu deinen Mitchristen berührt. Wenn du über diese Punkte im Licht der angeführten Schriftstellen nachsinnst, wird dir das helfen, ein nach Gott ausgerichtetes Denk- und Unterscheidungsvermögen zu entwickeln, etwas, was wir alle brauchen (Spr. 5:1, 2; Phil. 1:9-11). Betrachte daher nacheinander jeden dieser Faktoren:
1. Wir alle beten Jehova an und erkennen sein Recht an, den Maßstab für Gut und Böse zu setzen.
Wie würde Jehova darüber denken, wenn wir seinen Rat über eine Angelegenheit vorsätzlich mißachteten, die in unseren Augen von geringfügiger Bedeutung ist? (Luk. 16:10; vergleiche Maleachi 1:6-8).
Wirkt es sich auf andere aus, wenn wir den Geboten Jehovas nicht immer gehorchen? (Vergleiche Römer 5:12; Josua 7:20-26; 1. Könige 14:16.)
2. Ganz gleich, in welchem Teil der Welt wir leben, dient uns Gottes Wort als Anleitung.
Wieso ist es gefährlich, wenn wir Entscheidungen nach unserem Gefühl treffen? (Jer. 17:9; Spr. 14:12).
Was sollten wir tun, wenn wir nicht wissen, welchen Rat die Bibel über eine bestimmte Angelegenheit gibt? (Spr. 2:3-5).
3. Wir alle ziehen aus demselben geistigen Ernährungsprogramm Nutzen.
Welche Verhältnisse herrschen unter denen, die Jehovas Vorkehrungen zur geistigen Ernährung nicht schätzen? (Vergleiche Jesaja 1:3; 9:16; 65:14.)
4. Kein Mensch, sondern Jesus Christus ist unser Führer und derjenige, durch den wir alle Jehova anbeten.
Hat irgend jemand von uns berechtigten Grund, zu glauben, wir seien als Menschen besser als andere? (Röm. 3:23, 24; 12:3; Mat. 23:8-10).
5. Ganz gleich, wo wir leben, sehen wir Gottes Königreich als die einzige Hoffnung für die Menschheit an.
Wieso schützt uns dies vor entzweienden Einflüssen? (Mat. 6:9, 10; Mi. 4:3).
6. Durch den heiligen Geist werden in den Anbetern Jehovas Eigenschaften hervorgerufen, die für die christliche Einheit unerläßlich sind.
Wie ermöglichen wir es dem Geist Gottes, in uns seine Frucht hervorzubringen? (Ps. 1:2; Spr. 22:4; Offb. 3:6; Apg. 5:32).
Wie wirkt es sich auf unser Verhältnis zu Jehova aus, daß wir die Früchte des Geistes hervorbringen? Wie wirkt es sich auf unsere Brüder aus? (Gal. 5:22, 23).
7. Wir alle haben die Verantwortung, die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen.
Wie wird unsere Einstellung zu unseren Mitchristen beeinflußt, wenn wir uns eifrig mit ihnen an dieser Predigttätigkeit beteiligen? (Vergleiche Kolosser 4:7, 11.)
9. Wie wirkt es sich aus, wenn wir diese Wahrheiten in unserem Leben wirklich anwenden?
9 Diese Tatsachen anzuerkennen ist gut. In Übereinstimmung damit zu leben verlangt aber noch viel mehr. Doch wenn wir es tun, gelangen wir in ein enges Verhältnis zu Jehova. Auch unsere Gemeinschaft mit unseren Glaubensbrüdern wird dann für uns erquickend sein. Wir werden so empfinden, wie es in Psalm 133:1 ausgedrückt ist: „Siehe! Wie gut und wie lieblich es ist, wenn Brüder in Einheit beisammenwohnen!“ Hast du nicht persönlich erlebt, wie erquickend es sein kann, die Welt und ihre Selbstsucht hinter sich zu lassen und sich mit anderen zu versammeln, die Jehova wirklich lieben?
HÜTE DICH VOR ENTZWEIENDEN EINFLÜSSEN
10. Weshalb müssen wir uns sorgsam vor dem Geist der Unabhängigkeit hüten?
10 Um diese kostbare Einheit zu bewahren, müssen wir uns vor entzweienden Einflüssen hüten. Einer der schlimmsten Einflüsse ist der Geist der Unabhängigkeit. Jehova hilft uns, ihn zu vermeiden, indem er seinen Urheber, Satan, den Teufel, bloßstellt. Er war es, der Eva glauben machte, es sei zu ihrem Vorteil, das zu mißachten, was Gott gesagt hatte, und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Adam schloß sich ihr in dieser rebellischen Handlungsweise an. Das gereichte ihnen und uns zum Schaden (1. Mo. 2:16, 17; 3:1-6, 17-19). Wir leben in einer Welt, die vom Geist der Unabhängigkeit durchsetzt ist, und daher sollte es uns nicht überraschen, wenn wir diesen Geist in uns selbst unterdrücken müssen. Jehova hilft uns liebevoll, dies zu tun, indem er uns durch seine Organisation Rat erteilt.
11. Woran kann man erkennen, ob wir uns aufrichtig auf das Leben in Gottes gerechter neuer Ordnung vorbereiten?
11 Durch diese Organisation haben wir den großartigen Vorsatz Jehovas kennengelernt, die gegenwärtige Umwelt durch neue Himmel und eine neue Erde zu ersetzen, in denen „Gerechtigkeit wohnen“ wird (2. Pet. 3:13). Uns begeistert die Aussicht, daß die böse Welt bald vergehen und die Erde in ein Paradies umgewandelt werden wird. Aber zeigen wir durch unsere Lebensweise, daß wir uns aufrichtig auf das Leben in einer Welt vorbereiten, in der die Menschen gerecht handeln werden? Die Bibel sagt uns deutlich: „Liebt nicht die Welt noch die Dinge in der Welt. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm“ (1. Joh. 2:15). Es stimmt, daß es in der Welt vieles gibt, was keinem von uns gefällt. Aber mißfallen uns hauptsächlich diejenigen Aspekte der Welt, die unsere unmittelbare Lebensfreude beeinträchtigen? Oder verabscheuen wir auch ihren Geist — die Neigung, unabhängig sein zu wollen und zu sehr an sich zu denken? Machen wir es uns wirklich zur Gewohnheit, auf Jehova zu hören und ihm von Herzen zu gehorchen, und das trotz gegenteiliger Neigungen des Fleisches? Unsere gesamte Lebensweise — ganz gleich, wo wir sind und was wir tun — sollte erkennen lassen, daß unser Denken und unsere Beweggründe nach Gott ausgerichtet sind (Spr. 3:5, 6).
12. (a) Weshalb ist es wichtig, daß man jetzt die Gelegenheit ergreift, Jehovas Wege kennenzulernen und auf seinen Pfaden zu wandeln? (b) Was bedeuten die im Abschnitt angeführten Schriftstellen für uns persönlich?
12 Wenn die von Jehova festgesetzte Zeit da ist, das böse System der Dinge und alle, die es lieben, zu vernichten, dann wird er nicht zögern. Er wird diese Zeit nicht hinausschieben und auch seine Maßstäbe nicht ändern, um denen gefällig zu sein, die noch an der Welt hängen und seinen Willen nur halbherzig kennenlernen und tun. Jetzt ist die Zeit zum Handeln! (Luk. 13:23, 24; 17:32; 21:34-36). Wie herzerfreuend ist es daher, eine „große Volksmenge“ zu sehen, die diese kostbare Gelegenheit ergreift und sich mit Eifer von Jehova durch seine liebevolle Organisation unterweisen läßt und dann vereint auf seinen Pfaden wandelt!
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Verherrliche Jehova als den wahren GottIn der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 2
Verherrliche Jehova als den wahren Gott
1. (a) Wer ist der wahre Gott? (b) Wie sollte es sich auf unser Leben auswirken, wenn wir Gott kennenlernen?
DER Apostel Paulus schrieb an Mitchristen, daß es zwar viele gibt, die Götter genannt werden, daß es aber „für uns tatsächlich e i n e n GOTT [gibt], den Vater, . . . und . . . e i n e n Herrn, Jesus Christus“ (1. Kor. 8:5, 6). Der ‘e i n e GOTT’, von dem Paulus hier sprach, ist Jehova, der Schöpfer aller Dinge (5. Mo. 6:4; Offb. 4:11). Personen, die Wertschätzung haben und seine Eigenschaften kennenlernen und erfahren, was er für die Menschheit getan hat, fühlen sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Wie wirkt sich das aus? Es ist für sie ganz natürlich, den Einen zu verherrlichen, den sie so sehr bewundern. Das tun sie durch ihre Worte und ihre Taten. Während ihre Liebe zu Gott wächst, fühlen sie sich gedrängt, anderen von ihm zu erzählen, und sie haben den Wunsch, ihn nachzuahmen, soweit ihnen das als Menschen möglich ist. Die Bibel fordert uns alle auf, das zu tun, denn es heißt: „Werdet Nachahmer Gottes als geliebte Kinder, und wandelt weiterhin in der Liebe“ (Eph. 5:1, 2). Um diesen Rat anwenden zu können, müssen wir Jehova so kennenlernen, wie er wirklich ist.
WAS FÜR EINE PERSON JEHOVA IST
2. Welches sind einige der hervorragenden Eigenschaften Gottes, die uns veranlassen, ihn zu preisen?
2 In der ganzen Bibel finden wir zahlreiche direkte Aussagen über die hervorragenden Eigenschaften Gottes. Wenn du solche Äußerungen liest, nimm dir die Zeit, darüber nachzudenken, was diese Eigenschaften wirklich bedeuten und wie wichtig sie für dich sind. Zum Beispiel: „Gott [ist] Liebe“ (1. Joh. 4:8). „Gerechtigkeit sind alle seine Wege“ (5. Mo. 32:4). „Bei ihm, da ist Weisheit“ (Hiob 12:13). Er ist ‘kraftvoll an Macht’ (Jes. 40:26). Wenn du über diese Eigenschaften Gottes nachdenkst, fühlst du dich dann nicht aus Bewunderung gedrängt, ihn zu preisen?
3. Welche weiteren Facetten der Persönlichkeit Jehovas sind sehr anziehend?
3 Doch die Bibel verrät uns noch mehr über Gottes anziehende Persönlichkeit. Sie berichtet, daß Jehova „barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit“ ist (2. Mo. 34:6). „Du, o Jehova, bist gut und zum Vergeben bereit“ (Ps. 86:5). „Was Jehova betrifft, seine Augen durchschweifen die ganze Erde, damit er sich stark erweise zugunsten derer, deren Herz ihm gegenüber ungeteilt ist“ (2. Chr. 16:9). „Gott [ist] nicht parteiisch . . ., sondern . . . ihm [ist] in jeder Nation der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, annehmbar“ (Apg. 10:34, 35). Jehova „gibt allen großmütig“ und ist ein „glücklicher Gott“ (Jak. 1:5; 1. Tim. 1:11). Wie angenehm ist es doch, diesem unvergleichlichen Gott zu dienen und seine liebevolle Fürsorge zu verspüren!
4. (a) Was für eine Ergebenheit fordert Jehova, und wie wichtig ist sie? (b) Wozu werden wir in Psalm 34:3 eingeladen?
4 In Übereinstimmung mit seinen Eigenschaften ist er auch „ein Gott, der ausschließliche Ergebenheit fordert“ (2. Mo. 20:5). Wenn unser Dienst ihm wohlgefällig sein soll, müssen wir ihm völlig ergeben sein. Wir können nicht auch die Welt lieben, deren Gott Satan ist (1. Joh. 2:15-17; 2. Kor. 4:3, 4). Jehova durchschaut vorgeheuchelte Gerechtigkeit. Er weiß nicht nur ganz genau, was wir tun, sondern auch, was wir dabei denken und was für Personen wir zu sein versuchen. Wenn wir wirklich Gerechtigkeit lieben, hilft er uns (Jer. 17:10; Spr. 15:9). Aufgrund der Persönlichkeit Jehovas haben Millionen von Menschen in aller Welt die Einladung des Psalmisten angenommen, der schrieb: „Hoch preiset mit mir Jehova, und laßt uns seinen Namen zusammen erheben“ (Ps. 34:3). Bist du einer von ihnen?
5. Was wird uns helfen, aus unserem Studium der Persönlichkeit Jehovas vollen Nutzen zu ziehen?
5 Dein Wunsch, über Gott zu reden, wird ständig größer werden, und während du dich bemühst, ihn nachzuahmen, wird es dir eine große Hilfe sein, dich eingehend mit seinen erhabenen Eigenschaften zu befassen. Überlege, (1.) was man genau unter jeder Eigenschaft versteht und vielleicht, wie sie sich von anderen Eigenschaften unterscheidet, (2.) wie Jehova sie zum Ausdruck gebracht hat und gegenüber wem und (3.) wie du sie selbst bekunden kannst oder wie sie deine Einstellung beeinflussen sollte.
6. Zeige anhand des Beispiels der Liebe, wie du Jehovas Eigenschaften untersuchen könntest. Tue dies, indem du die Fragen am Ende dieses Abschnitts beantwortest, und beziehe die Schriftstellen in deine Antworten mit ein.
6 Betrachten wir hier nur ein Beispiel. Was bedeutet es, wenn die Bibel sagt: „Gott [ist] Liebe.“ (1. Joh. 4:8)? Es gibt natürlich verschiedene Formen der Liebe. Das in diesem Text verwendete griechische Wort ist agápē. Es bezeichnet die höchste Form der Liebe, wie sie Jehova Gott selbst bekundet. Diese Liebe ist ein Ausdruck völliger Selbstlosigkeit. Mit diesem Gedanken im Sinn formuliere deine eigenen Antworten auf die nachstehend aufgeworfenen Fragen, und verwende dabei die angeführten Schriftstellen.
Wie kommt diese Eigenschaft in Jehovas Schöpfungswerken zum Ausdruck? (Apg. 14:16, 17).
Welches ist das hervorragendste Beispiel für Jehovas Liebe zur Menschheit? (Joh. 3:16). Hat Jehova dies getan, weil die Menschen so gut waren? (Röm. 5:8).
Welchen Einfluß sollte das, was Jehova durch seinen Sohn tat, auf die Art und Weise haben, wie wir unser Leben gestalten? (2. Kor. 5:14, 15, 18, 19).
Wie können wir als Christen beweisen, daß wir die gleiche Liebe zu Mitchristen haben? (1. Kor. 13:4-7; 1. Joh. 4:10, 11; 3:16-18).
Wem sollten wir sonst noch Liebe erweisen, und wie? (Mat. 5:43-48; 28:19, 20; Gal. 6:10).
7. Wie kannst du bei deinem persönlichen Studium ähnlichen Aufschluß über die anderen Eigenschaften Jehovas finden?
7 Möchtest du gern noch andere Eigenschaften Jehovas erforschen? Versuche es doch einmal im persönlichen Studium mit „Gerechtigkeit“ und „Weisheit“, dann vielleicht mit „liebender Güte“ und „Barmherzigkeit“. Mit Hilfe der Indexe der Wachtturm-Publikationen und einer Bibelkonkordanz wirst du eine Fülle aufschlußreichen Stoffes finden.
HILF ANDEREN, DIE WAHRHEIT ÜBER GOTT KENNENZULERNEN
8. (a) Was für Götter werden von Weltmenschen angebetet? (b) Wer ist für all diese Verwirrung verantwortlich, und weshalb antwortest du so?
8 Entgegen der Anbetung des wahren Gottes werden von Menschen buchstäblich Millionen anderer Götter verehrt. Im 4. Jahrhundert übernahm die Christenheit den Glauben an eine „Dreieinigkeit“, der schon zuvor von den Babyloniern, den Ägyptern, den Hindus und den Buddhisten gelehrt wurde. Abgesehen von dieser Vorstellung Gottes, gibt es mächtige Herrscher, Spitzensportler und beliebte Sänger, die vergöttert werden. Das Geld, das Ich und der Sex sind ebenfalls zu Göttern geworden, die glühend verehrt werden. Wer steht hinter alldem? Der „Gott dieses Systems der Dinge“, Satan, der Teufel (2. Kor. 4:4; 1. Kor. 10:20). Er gebraucht jedes vorstellbare hinterlistige Mittel, um die Menschen von Jehova abwendig zu machen oder zumindest zu erreichen, daß sie ihm nur halbherzig dienen.
9. Wie kann man jemandem am besten helfen, die Wahrheit über Gott kennenzulernen?
9 Wie können wir solchen Personen — ob sie sich nun zum Christentum bekennen oder nicht — helfen, die Wahrheit über Gott kennenzulernen? Eine der besten Möglichkeiten ist, ihnen auf hilfreiche Weise zu zeigen, was die Bibel selbst über den wahren Gott und seine Persönlichkeit sagt. Unsere Worte müssen wir dann durch unseren Wandel unterstützen, indem wir in unserem Leben Gottes Eigenschaften widerspiegeln (1. Pet. 2:12).
10. Weshalb ist es in einem Gespräch mit einem Dreieinigkeitsverfechter nicht weise, anzunehmen, wir wüßten genau, was er glaubt?
10 Was aber, wenn jemand, der einer Kirche der Christenheit angehört, mit dir disputiert und behauptet, sein Glaube an die Dreieinigkeit stütze sich auf die Bibel? Zunächst einmal mußt du dir darüber im klaren sein, daß viele Leute ihre eigene Vorstellung von der Dreieinigkeitslehre haben, obwohl es offizielle Erklärungen darüber gibt. Bitte solche Personen, sich zu äußern, und hilf ihnen dann, ihre Ansichten mit dem zu vergleichen, was in ihrer eigenen Bibel steht. Später fordere sie auch auf, die offizielle Kirchenlehre mit Gottes Wort zu vergleichen.
11. Erkläre anhand der in diesem Abschnitt aufgeführten Fragen und Schriftstellen, weshalb die Dreieinigkeitslehre unbiblisch ist (nur jeweils einen der fünf Hauptpunkte auf einmal).
11 Mit dem Wunsch im Sinn, aufrichtigen Personen zu helfen, überlege nun einmal, wie du die unten aufgeführten Schrifttexte verwenden könntest, um die im Zusammenhang damit erwähnten Punkte zu erörtern:
1. Einige Verfechter der Dreieinigkeitslehre betonen den Gedanken, daß es drei göttliche Personen gebe (Vater, Sohn und Heiliger Geist), aber nur e i n e n Gott.
Ist aber aus Apostelgeschichte 2:4, 17 zu entnehmen, daß der „Heilige Geist“ eine Person ist?
Weshalb ist es nützlich, zu beachten, wie viele Personen in jeder der folgenden Schriftstellen erwähnt werden? (Joh. 17:20-22; Apg. 7:56; Offb. 7:10).
2. Einige glauben, jede Person in der Dreieinigkeit sei gleich an Herrlichkeit, keine sei größer oder kleiner als die andere, alle drei seien gleich ewig und einander völlig gleich.
Stimmt das mit der Bibel überein? (Als Antwort siehe Johannes 14:28; Matthäus 24:36; Offenbarung 3:14.)
3. Einige Leute verweisen auf Johannes 1:1 als Beweis für die Dreieinigkeit. Ihr Argument ist, daß im griechischen Text an dieser Stelle kein unbestimmter Artikel („ein“) stehe und der Text daher lauten müsse: „Das Wort war Gott“ und nicht „ein Gott“.
Aber von wie vielen Personen ist in Johannes 1:1 die Rede? Von drei oder zwei Personen? Inwiefern steht auch Johannes 1:18 im Widerspruch zur Dreieinigkeitslehre?
Es stimmt, daß das Griechische keinen unbestimmten Artikel hat. Aber in vielen anderen Sprachen gibt es einen unbestimmten Artikel, und er wird in diesen Sprachen gebraucht, um Gedanken korrekt auszudrücken. Wenn jemand der Ansicht ist, es sei verkehrt, bei der Übersetzung von Johannes 1:1 den unbestimmten Artikel zu verwenden, würde er ihn dann auch in Apostelgeschichte 28:6 gemäß der Luther-Bibel und anderen Bibelübersetzungen weglassen wollen? (Eine andere Möglichkeit, Johannes 1:1 wiederzugeben, wie es zum Beispiel Albrecht tut, ist: „Göttliches Wesen hatte das Wort“, das heißt, es hatte die gleichen göttlichen Eigenschaften wie Gott.)
4. Dreieinigkeitsverfechter argumentieren auch, das in 1. Mose 1:1, 26 mit „Gott“ übersetzte hebräische Wort laute ’elohím und dies sei im Hebräischen der Plural und bedeute in Wirklichkeit „Götter“.
Wieso ist das kein Beweis für die Lehre von drei göttlichen Personen in „e i n e m Gott“?
Wenn es in 1. Mose 1:1 eine „Dreieinigkeit“ bezeichnet, was bezeichnet es dann in Richter 16:23, wo ’elohím für „Gott“ gebraucht wird und das hebräische Verb im Singular und nicht im Plural steht?
Weshalb wird in diesen Texten im Hebräischen die Pluralform von Gott gebraucht? Das Hebräische vermittelt auf diese Weise den Gedanken von Erhabenheit und Majestät. Wären mehr als eine Person gemeint, so würden die in Verbindung damit gebrauchten Verben ebenfalls im Plural stehen, was aber in den obigen Beispielen nicht der Fall ist.
5. Da die Kirchen Jesus sehr hervorheben (und weil der Name Jehova aus vielen Bibelübersetzungen entfernt worden ist) denken einige Personen nur an Jesus, wenn von Gott die Rede ist.
Doch welches nachahmenswerte Beispiel gab uns Jesus in bezug auf die Anbetung? (Luk. 4:8).
12. Weshalb sprach Jesus seinen Vater passenderweise als den „allein wahren Gott“ an?
12 Obwohl Jesus in der Bibel als „ein Gott“, ja sogar als „Starker Gott“ bezeichnet wird, verherrlichte er seinen Vater und redete von ihm als von „meinem Gott und eurem Gott“ (Joh. 1:1; 20:17; Jes. 9:6). Er stimmte mit Moses überein, der gesagt hatte, daß „Jehova der wahre Gott ist; da ist kein anderer außer ihm“ (5. Mo. 4:35). Jehova steht in krassem Gegensatz zu allen anderen, die verehrt werden, seien es Götzen, seien es vergötterte Menschen oder sei es Satan, der Teufel. Im Gegensatz zu ihnen allen ist Jehova, wie Jesus ihn nannte, der „allein wahre Gott“ (Joh. 17:3).
‘IM NAMEN JEHOVAS WANDELN’
13, 14. Was gehört dazu, den Namen Jehovas zu „kennen“ und ‘in seinem Namen zu wandeln’?
13 Nach jahrelanger Verwirrung darüber, wer Gott wirklich ist, sind viele Menschen begeistert, wenn sie zum erstenmal Gottes Eigennamen, Jehova, in ihrer Bibel sehen (2. Mo. 6:3). Aber diese Erkenntnis wird für sie nur dann von bleibendem Nutzen sein, wenn sie ‘immerdar im Namen Jehovas wandeln’ (Mi. 4:5). Dazu gehört weit mehr, als lediglich den Namen „Jehova“ zu kennen oder sich als Zeuge Jehovas zu bezeichnen.
14 Über die Bedeutung des Namens Gottes lesen wir in Psalm 9:10: „Die, die deinen Namen kennen, werden auf dich vertrauen . . ., o Jehova.“ Was schließt das ein? Es schließt mehr ein, als nur den Namen „Jehova“ zu kennen, denn das bedeutet nicht automatisch, Jehova auch zu vertrauen. Gottes Namen zu „kennen“ bedeutet hier, zu verstehen, was für ein Gott Jehova ist, seine Autorität anzuerkennen und seinen Geboten zu gehorchen. ‘Im Namen Jehovas zu wandeln’ bedeutet, ihm hingegeben zu sein und ihn als einer seiner Anbeter zu vertreten, indem man sein Leben wirklich in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes gestaltet (Luk. 10:27). Tust du das?
15. Was außer Pflichtgefühl brauchen wir, wenn wir Jehova ewig dienen wollen?
15 Wenn wir Jehova ewig dienen wollen, darf uns nicht nur ein Pflichtgefühl dazu antreiben. Der Apostel Paulus forderte Timotheus, der Jehova bereits viele Jahre gedient hatte, auf: „Übe dich . . . mit Gottergebenheit als deinem Ziel“ (1. Tim. 4:7). Ergebenheit kommt aus dem Herzen; sie beruht auf der Wertschätzung für die Person, der man ergeben ist. „Gottergebenheit“ ist ein tiefer Respekt vor Jehova persönlich. Sie kommt in einer liebevollen Anhänglichkeit zum Ausdruck, die auf Wertschätzung ihm und seinen Wegen gegenüber beruht. Sie weckt in uns den Wunsch, daß jeder seinen Namen hochachtet. Wir müssen „Gottergebenheit“ als Ziel in unserem Leben entwickeln, wenn wir immerdar im Namen Jehovas, des wahren Gottes, wandeln wollen (Ps. 37:4; 2. Pet. 3:11).
ZUR WIEDERHOLUNG
● Was für eine Person ist Jehova? Von welchem Nutzen ist es für uns, über jede seiner Eigenschaften ein klares Verständnis zu erlangen?
● Wie können wir anderen helfen, die Wahrheit über Gott kennenzulernen?
● Was gehört dazu, Jehova zu „kennen“ und ‘in seinem Namen zu wandeln’?
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Sich mit festem Griff an das Wort Gottes klammernIn der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 3
Sich mit festem Griff an das Wort Gottes klammern
1. (a) Wie erlebten die Israeliten in alter Zeit die Wahrhaftigkeit des Wortes Gottes? (b) Wieso ist das für uns von Interesse?
„IHR wißt wohl mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele, daß kein einziges Wort von allen guten Worten, die Jehova, euer Gott, zu euch geredet hat, dahingefallen ist. Sie alle sind für euch eingetroffen.“ An diese Tatsache erinnerte Josua die älteren Männer Israels, nachdem sie sich im Verheißenen Land niedergelassen hatten. Doch in den darauffolgenden Jahren nahmen sie sich Gottes Wort oft nicht zu Herzen und hielten sich nicht konsequent daran. Was war die Folge? Wie die Bibel unmißverständlich zeigt, brachte Jehova genauso zuverlässig das über sie, was er als Folge des Ungehorsams vorausgesagt hatte, wie sich seine verheißenen Segnungen als zuverlässig erwiesen hatten (Jos. 23:14-16). Dieser Bericht wie auch der übrige Teil der Bibel wurde zu unserer Unterweisung bewahrt — damit wir „Hoffnung haben können“ und nicht etwas tun, wodurch unsere Hoffnung zunichte gemacht würde (Röm. 15:4).
2. (a) In welchem Sinne ist die Bibel „von Gott inspiriert“? (b) Welche Verantwortung haben wir, da wir dies wissen?
2 Es wurden zwar rund 40 menschliche „Sekretäre“ gebraucht, um die Bibel zu schreiben, doch Jehova selbst ist ihr Autor. Bedeutet das, daß er die Niederschrift jeder Einzelheit überwachte? Ja. Der Apostel Paulus schrieb wahrheitsgemäß: „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert.“ Da wir davon überzeugt sind, fordern wir die Menschen überall auf, ihr Beachtung zu schenken und sich danach auszurichten, so wie wir uns bemühen, dies zu tun (2. Tim. 3:16; 1. Thes. 2:13).
WAS WIRD ANDEREN HELFEN, SIE ZU SCHÄTZEN?
3. Welches ist die beste Möglichkeit, vielen zu helfen, die nicht davon überzeugt sind, daß die Bibel das Wort Gottes ist?
3 Natürlich teilen viele Personen, mit denen wir uns unterhalten, nicht unsere Überzeugung, daß die Bibel wirklich das Wort Gottes ist. Wie können wir ihnen helfen? Oft ist die beste Möglichkeit, die Bibel zu öffnen und ihnen zu zeigen, was sie enthält. „Das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus und ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert . . . und ist imstande, die Gedanken und Absichten des Herzens zu beurteilen“ (Heb. 4:12). Das „Wort Gottes“ ist sein in der Bibel aufgezeichnetes Wort der Verheißung. Es ist keine tote Geschichte, sondern ist lebendig und geht unaufhaltsam seiner Erfüllung entgegen. Während es das tut, werden die wahren Herzensbeweggründe von Personen, die damit in Berührung kommen, offenbar, so daß man erkennen kann, ob sie den Bedingungen entsprechen. Der Einfluß des Wortes Gottes ist weit machtvoller als irgend etwas, was wir persönlich sagen mögen.
4. Welche einfachen Erklärungen über biblische Wahrheiten haben die Einstellung einiger Personen zur Bibel geändert? Warum?
4 Für viele kam schon der Wendepunkt, als sie den Namen Gottes in der Bibel sahen. Andere beschlossen, die Bibel zu studieren, als man ihnen zeigte, was sie über den Sinn des Lebens sagt, darüber, weshalb Gott das Böse zuläßt, über die Bedeutung der gegenwärtigen Weltereignisse oder über die realistische Hoffnung in Verbindung mit Gottes Königreich. In Ländern, in denen die Menschen aufgrund religiöser Bräuche oft von bösen Geistern belästigt werden, hat die Bibel Interesse geweckt, weil sie die Ursache solcher Vorfälle erklärt und zeigt, wie man Erleichterung finden kann. Weshalb sind die Menschen von diesen Informationen so beeindruckt? Weil die Bibel in bezug auf diese Angelegenheiten die einzige zuverlässige Informationsquelle ist (Ps. 119:130).
5. Weshalb mag jemand sagen, er glaube nicht an die Bibel? Wie könnten wir ihm helfen?
5 Was aber, wenn uns jemand offen sagt, daß er nicht an die Bibel glaubt? Sollte das die Unterhaltung beenden? Nicht, wenn er bereit ist, vernünftig mit sich reden zu lassen. Wir sollten die Verantwortung verspüren, mit Überzeugung für Gottes Wort zu sprechen. Vielleicht hält der Betreffende die Bibel für ein Buch der Christenheit. Möglicherweise sind die Heuchelei der Kirchen und ihre Einmischung in die Politik sowie ihr ständiges Betteln um Geld der Grund für seine negative Reaktion auf die Bibel. Frage ihn doch, ob es sich so verhält! Vielleicht wird sein Interesse geweckt, wenn er erfährt, daß die Bibel das weltliche Treiben der Christenheit verurteilt, und wenn er die Unterschiede zwischen der Christenheit und dem wahren Christentum erkennt. (Vergleiche Matthäus 15:7-9; Jakobus 4:4; Micha 3:11, 12.)
6. (a) Was überzeugt dich persönlich davon, daß die Bibel das Wort Gottes ist? (b) Welche anderen Beweisführungen könnten gebraucht werden, um Menschen verstehen zu helfen, daß die Bibel wirklich von Gott stammt?
6 Anderen mag eine überzeugende Besprechung der Beweise für die Inspiration der Bibel eine Hilfe sein. Was ist für dich ein deutlicher Beweis dafür, daß die Bibel von Gott stammt? Ist es das, was die Bibel selbst über ihren Ursprung sagt? (2. Tim. 3:16, 17; Offb. 1:1). Oder ist es die Tatsache, daß die Bibel zahlreiche Prophezeiungen enthält, die ein detailliertes Wissen über die Zukunft verraten, Prophezeiungen, die daher von einer übermenschlichen Quelle stammen müssen? (2. Pet. 1:20, 21; Jes. 42:9). Ist es vielleicht die innere Harmonie der Bibel, die vorhanden ist, obwohl viele Männer im Laufe von 1 610 Jahren daran geschrieben haben? Oder ihre wissenschaftliche Genauigkeit im Gegensatz zu anderen Schriften aus dieser Zeit? Oder die Ehrlichkeit der Bibelschreiber? Oder der Umstand, daß die Bibel trotz aller bösartigen Versuche, sie zu vernichten, erhalten geblieben ist? Was immer für dich beeindruckend war, kann auch gebraucht werden, um anderen zu helfen.
UNSER PERSÖNLICHES BIBELLESEN
7, 8. (a) Was sollten wir persönlich mit der Bibel tun? (b) Was sollten wir zusätzlich zum persönlichen Bibellesen tun, und wie geht dies aus der Bibel selbst hervor? (c) Wie hast du persönlich ein Verständnis der Vorsätze Jehovas erlangt?
7 Außer daß wir anderen helfen, an die Bibel zu glauben, müssen wir uns auch selbst Zeit nehmen, regelmäßig darin zu lesen. Tust du das? Von all den Büchern, die je gedruckt wurden, ist dies das wichtigste. Das bedeutet natürlich nicht, daß wir nichts anderes brauchten, als die Bibel zu lesen. Die Bibel warnt uns davor, uns abzusondern und zu denken, wir könnten durch unabhängige Nachforschungen alles selbst herausfinden. Wenn wir ausgeglichene Christen sein wollen, müssen wir sowohl persönlich studieren als auch regelmäßig den Zusammenkünften beiwohnen (Spr. 18:1; Heb. 10:24, 25).
8 Zu unserem Nutzen berichtet die Bibel von einem äthiopischen Hofbeamten, zu dem ein Engel den christlichen Evangeliumsverkündiger Philippus lenkte, als dieser Hofbeamte in der Prophezeiung Jesajas las. Philippus fragte den Mann: „Verstehst du wirklich, was du liest?“ Der Äthiopier erwiderte demütig: „Wie könnte ich es denn je, wenn nicht jemand mich anleitete?“ Er bat Philippus inständig, ihm die Schriftstelle, die er gerade las, zu erklären. Nun war Philippus nicht einfach ein unabhängiger Bibelleser, der seine eigene Meinung über die Schriften geäußert hätte. Nein; wie der Bericht zeigt, hatte er einen engen Kontakt zu den Aposteln in der Versammlung Jerusalem unterhalten und war ein Glied der sichtbaren Organisation Jehovas. So konnte er dem Äthiopier helfen, aus der Unterweisung Nutzen zu ziehen, die Jehova durch diese Organisation vermittelte (Apg. 6:5, 6; 8:5, 14, 15, 26-35). Ähnlich verhält es sich heute. Wer von uns hat von sich aus ein klares und richtiges Verständnis der Vorsätze Jehovas erlangt? Im Gegenteil, wir benötigten und benötigen weiterhin die Hilfe, die Jehova liebevoll durch seine sichtbare Organisation bietet.
9. Welche Bibelleseprogramme können für uns alle von Nutzen sein?
9 Um uns zu helfen, die Bibel zu gebrauchen und zu verstehen, liefert Jehovas Organisation im Wachtturm und in ähnlichen Schriften ausgezeichneten biblischen Lesestoff. Außerdem haben wir in den Versammlungen der Zeugen Jehovas in Verbindung mit der Theokratischen Predigtdienstschule ein regelmäßiges Bibelleseprogramm. Einige Zeugen Jehovas haben zusätzlich dazu ein eigenes Bibelleseprogramm. Die Zeit, die man darauf verwendet, die Heilige Schrift zu erforschen, kann von großem Nutzen sein (Ps. 1:1-3; 19:7, 8). Hast du persönlich schon die gesamte Bibel gelesen? Wenn nicht, dann unternimm einmal besondere Anstrengungen, dies zu tun. Selbst wenn du nicht alles völlig verstehst, wird der Gesamtüberblick, den du dadurch erhältst, von großem Wert für dich sein. Wenn du jeden Tag nur vier oder fünf Seiten lesen würdest, hättest du die Bibel in etwa einem Jahr ausgelesen.
10. (a) Wann liest du in der Bibel? (b) Weshalb ist es wichtig, dies regelmäßig zu tun?
10 Wann kannst du dir für das Bibellesen Zeit nehmen? Nützlich wäre es, wenn du jeden Tag wenigstens 10 bis 15 Minuten dafür einräumen könntest. Wenn das nicht möglich ist, dann setze für jede Woche bestimmte Zeiten fest, und halte dich dann an diesen Zeitplan. Das Bibellesen sollte eine lebenslange Gewohnheit sein, so wie das Essen und Trinken. Wie du weißt, leidet die Gesundheit, wenn jemand schlechte Eßgewohnheiten entwickelt. So verhält es sich auch mit unserer geistigen Gesundheit. Unser Leben hängt davon ab, daß wir uns regelmäßig von „jeder Äußerung, die durch den Mund Jehovas ausgeht“, ernähren (Mat. 4:4).
11. Was sollte beim Bibellesen unser Ziel sein?
11 Welches Ziel sollten wir beim Bibellesen verfolgen? Es wäre verkehrt, wenn unser Ziel lediglich darin bestünde, eine bestimmte Anzahl von Seiten zu schaffen. Es wäre sogar falsch, wenn wir nur das Ziel hätten, ewiges Leben zu erlangen. Um aus dem Bibellesen bleibenden Nutzen zu ziehen, müssen wir höhere Beweggründe haben — Liebe zu Gott und den Wunsch, ihn besser kennenzulernen, seinen Willen zu verstehen und ihn auf annehmbare Weise anzubeten (Joh. 5:39-42). Wir sollten so eingestellt sein wie der Bibelschreiber, der sagte: „Deine eigenen Wege, o Jehova, laß mich erkennen; deine eigenen Pfade lehre mich“ (Ps. 25:4).
12. (a) Weshalb ist es notwendig, eine ‚,genaue Erkenntnis“ zu erlangen, und welche Anstrengungen mögen beim Lesen notwendig sein, um dieses Ziel zu erreichen? (b) Nach welchen Gesichtspunkten, wie aus Seite 27 hervorgeht, könnten wir das, was wir in der Bibel lesen, nutzbringend analysieren? (c) Veranschauliche jeden dieser fünf Punkte nacheinander, indem du die am Ende dieses Abschnitts aufgeführten Fragen beantwortest. Gebrauche dabei deine Bibel.
12 Während wir diese Belehrung erhalten, sollten wir den Wunsch haben, eine „genaue Erkenntnis“ zu erlangen. Wie könnten wir sonst Gottes Wort in unserem Leben richtig anwenden oder es anderen richtig erklären? (Kol. 3:10; 2. Tim. 2:15). Wenn wir eine genaue Erkenntnis erlangen wollen, müssen wir die Bibel sorgfältig lesen, und wenn eine bestimmte Stelle schwer zu verstehen ist, müssen wir sie vielleicht mehrmals lesen, um den Sinn zu erfassen. Es wird auch sehr nützlich sein, wenn wir uns die Zeit nehmen, über den Stoff nachzusinnen und von verschiedenen Gesichtspunkten aus darüber nachzudenken. Fünf wertvolle Gesichtspunkte, die wir beim Nachsinnen berücksichtigen können, werden auf Seite 27 dieses Buches herausgestellt. Viele Schriftstellen können nutzbringend unter Berücksichtigung eines oder mehrerer dieser Gesichtspunkte analysiert werden. Das wirst du selbst feststellen, wenn du die nachstehend aufgeworfenen Fragen beantwortest.
1. Oft gibt eine Schriftstelle, die man liest, Hinweise auf die Persönlichkeit Jehovas.
Wie wirkt es sich auf unsere Einstellung zu Jehova aus, wenn wir mit Wertschätzung über das nachsinnen, was uns die Bibel über seine Schöpfungswerke berichtet? (Ps. 139:13, 14; beachte aus Hiob 38 bis 42 besonders 38:1, 2 und 40:2, 8, dann 42:1-6).
Was können wir aus Vorfällen wie dem in Lukas 5:12, 13 berichteten über Jehova lernen, wenn wir berücksichtigen, was Jesus gemäß Johannes 14:9, 10 sagte?
2. Überlege, wie der Bericht zur Entwicklung des Themas der Bibel beiträgt, nämlich der Rechtfertigung des Namens Jehovas durch das Königreich unter Jesus Christus, dem verheißenen Samen.
Wie hängen die Plagen, die über Ägypten kamen, mit diesem Thema zusammen? (Siehe 2. Mose 5:2; 9:16; 12:12.)
Wie verhält es sich mit dem herzerfreuenden Bericht über die Moabiterin Ruth? (Ruth 4:13-17; Mat. 1:1, 5).
Wie paßt die Ankündigung dazu, die Gabriel Maria bezüglich der bevorstehenden Geburt Jesu machte? (Luk. 1:26-33).
Wieso ist es bedeutsam, daß Jesu Jünger zu Pfingsten mit heiligem Geist gesalbt wurden? (Apg. 2:1-4; 1. Pet. 2:4, 5, 9; 2. Pet. 1:10, 11).
3. Der Zusammenhang ist für die Bedeutung bestimmter Verse ausschlaggebend.
An wen sind die Aussagen in Römer 5:1 und 8:16 gerichtet? (Siehe Römer 1:7.)
Geht aus dem Zusammenhang hervor, daß sich 1. Korinther 2:9 auf das Leben auf der Erde in Gottes neuer Ordnung bezieht? Wessen Augen und Ohren verstanden die Dinge nicht, über die Paulus schrieb, wie dies aus Vers 6-8 hervorgeht?
4. Frage dich, ob du das, was du liest, persönlich anwenden kannst.
Ist der Bericht über Kains Mord an Abel lediglich von geschichtlichem Interesse, oder können wir daraus eine Lehre ziehen? (1. Mo. 4:3-12; 1. Joh. 3:10-15; Heb. 11:4).
Was sollten wir für uns persönlich lernen, wenn wir über die Erlebnisse lesen (2. Mose bis 5. Mose), die die Israeliten in der Wildnis hatten? (1. Kor. 10:6-11).
Gilt der Rat, der gesalbten Christen bezüglich ihres Wandels gegeben wurde, auch für Personen, die die Hoffnung auf ewiges Leben auf der Erde haben? (Vergleiche 4. Mose 15:16; Johannes 10:16.)
Ist es, selbst wenn wir in der Christenversammlung einen guten Ruf genießen, nötig, über Möglichkeiten nachzudenken, wie wir den biblischen Rat, den wir bereits kennen, in noch vollerem Maße anwenden können? (2. Kor. 13:5; 1. Thes. 4:1).
5. Denke darüber nach, wie du das, was du liest, gebrauchen könntest, um anderen zu helfen.
Wem könnte man mit dem Bericht über die Auferweckung der Tochter des Jairus helfen? (Luk. 8:41, 42, 49-56).
13. Welche Ergebnisse können wir erwarten, wenn wir fortlaufend in der Bibel lesen und in Verbindung mit Jehovas Organisation studieren?
13 Wenn man so vorgeht, wird das Bibellesen zu einem echten Gewinn. Ohne Zweifel — das Bibellesen ist eine Herausforderung, ein Projekt, an dem wir das ganze Leben nutzbringend arbeiten können. Aber mit der Zeit werden wir geistig immer stärker werden. Wir werden unserem liebevollen Vater, Jehova, und unseren christlichen Brüdern näherkommen. Es wird uns leichter fallen, den Rat zu beachten, uns ‘mit festem Griff an das Wort des Lebens zu klammern’ (Phil. 2:16).
ZUR WIEDERHOLUNG
● Zu welchem Zweck wurde die Bibel geschrieben und bis auf den heutigen Tag bewahrt?
● Wie können wir anderen helfen, sie zu schätzen?
● Weshalb ist es nutzbringend, regelmäßig persönlich in der Bibel zu lesen? Nach welchen fünf Gesichtspunkten könnten wir das, was wir lesen, nutzbringend analysieren?
[Kasten/Bild auf Seite 27]
Wenn du in der Bibel liest, denke darüber nach,
was der gelesene Stoff über Jehova als Person aussagt
wie er mit dem Thema der Bibel zusammenhängt
was der Zusammenhang über die Bedeutung aussagt
wie das Gelesene dein eigenes Leben berühren sollte
wie du es gebrauchen kannst, um anderen zu helfen
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Der eine, von dem alle Propheten Zeugnis ablegtenIn der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 4
Der eine, von dem alle Propheten Zeugnis ablegten
1. Was zeigen die Tatsachen in Verbindung mit der vormenschlichen Existenz Jesu über sein Verhältnis zu Jehova?
JESUS sagte über das herzliche Verhältnis, das zwischen ihm und Jehova besteht: „Der Vater hat Zuneigung zum Sohn und zeigt ihm alle Dinge, die er selbst tut“ (Joh. 5:19, 20). Dieses enge Verhältnis begann schon zur Zeit seiner Erschaffung, zahllose Jahrtausende vor seiner Geburt als Mensch. Er war Gottes einziggezeugter Sohn, der einzige, den Jehova allein erschuf. Alles andere im Himmel und auf der Erde wurde durch diesen geliebten erstgeborenen Sohn erschaffen. Er diente auch als Gottes Wort oder Sprecher, durch den Gott seinen Willen anderen mitteilen ließ. Dieser eine, der Sohn, den Gott besonders liebhatte, wurde der Mensch Jesus Christus (Kol. 1:15, 16; Joh. 1:14; 12:49, 50).
2. In welchem Ausmaß weisen die biblischen Prophezeiungen auf Jesus hin?
2 Bevor er durch ein Wunder als Mensch geboren wurde, wurden Dutzende inspirierte Prophezeiungen über ihn aufgezeichnet. Es ist so, wie der Apostel Petrus zu Kornelius sagte: „Ihn betreffend legen alle Propheten Zeugnis ab“ (Apg. 10:43). Die Rolle, die Jesus in Verbindung mit der reinen Anbetung spielt, wird in der Bibel so sehr hervorgehoben, daß ein Engel zum Apostel Johannes sagte: „Bete Gott an; denn das Zeugnisgeben für Jesus ist das, was zum Prophezeien inspiriert“ (Offb. 19:10). Jene Prophezeiungen weisen deutlich auf ihn hin und lenken die Aufmerksamkeit auf bestimmte Gesichtspunkte des Vorsatzes Gottes in bezug auf Jesus, die für uns heute von großem Interesse sind.
WAS DIE PROPHEZEIUNGEN OFFENBARTEN
3. (a) Wer wird in der Prophezeiung aus 1. Mose 3:14, 15 durch die „Schlange“ dargestellt? Wer durch das „Weib“? Wer durch den ‘Samen der Schlange’? (b) Weshalb ist das Zertreten des Kopfes der Schlange für Jehovas Diener von großem Interesse?
3 Die erste dieser Prophezeiungen wurde nach der Auflehnung in Eden geäußert. Sie war in dem Urteilsspruch enthalten, den Jehova an die Schlange richtete. Jehova sagte: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm die Ferse zertreten“ (1. Mo. 3:14, 15). Was bedeutete das? Zu der von Gott festgesetzten Zeit wurde diese Prophezeiung durch weitere Prophezeiungen erläutert und erweitert. Infolgedessen wissen wir, daß sie an Satan, den Teufel, vertreten durch die Schlange, gerichtet war. Das „Weib“ ist Jehovas loyale himmlische Organisation, die ihm gleichsam eine treue Ehefrau ist. Den ‘Samen der Schlange’ bilden sowohl Engel als auch Menschen, die den Geist des Teufels bekunden und Jehova und seinem Volk Widerstand leisten. Angesichts der Art und Weise, wie der Teufel in Eden die Schlange gebrauchte, konnte man aus der Prophezeiung schließen, daß sich das Zertreten des Kopfes der Schlange auf die schließliche Vernichtung dieses rebellischen Sohnes Gottes bezieht, der Jehova verleumdet hatte und über die Menschheit großes Leid brachte. Wer aber der „Same“ ist, der das Zertreten besorgt, blieb lange Zeit ein heiliges Geheimnis (Röm. 16:25, 26).
4. Wie hilft uns die Ahnenreihe Jesu, ihn als den verheißenen Samen zu erkennen?
4 Nach rund 2 000 Jahren Menschheitsgeschichte gab Jehova weitere Einzelheiten bekannt. Er wies darauf hin, daß der Same in der Geschlechtslinie Abrahams erscheinen werde (1. Mo. 22:15-18). Doch sollte die Linie, die zum Samen führte, nicht allein von der fleischlichen Abstammung, sondern von Gottes Wahl abhängen. Obwohl Abraham seinen Sohn Ismael liebte, den ihm seine Sklavin Hagar geboren hatte, sagte Jehova ausdrücklich: „Ich [werde] meinen Bund mit Isaak errichten, den Sara dir . . . gebären wird“ (1. Mo. 17:18-21; 21:8-12). Später wurde dieser Bund nicht Esau, dem Erstgeborenen Isaaks, bestätigt, sondern Jakob, von dem die 12 Stämme Israels abstammten (1. Mo. 28:10-14). Im Laufe der Zeit gab Gott zu verstehen, daß der Same im Stamme Juda, im Hause Davids, geboren würde (1. Mo. 49:10; 1. Chr. 17:3, 4, 11-14).
5. Wodurch wurde außerdem schon zu Beginn des irdischen Dienstes Jesu offenbar, daß er der Messias war?
5 Über 700 Jahre im voraus bezeichnete die Bibel Bethlehem als den Ort der menschlichen Geburt des Samens, offenbarte aber auch, daß dieser bereits seit „den Tagen unabsehbarer Zeit“ existierte, seit der Zeit seiner Erschaffung im Himmel (Mi. 5:2). Durch den Propheten Daniel wurde vorhergesagt, wann er auf der Erde als Jehovas Gesalbter, als der Messias, erscheinen würde (Dan. 9:24-26). Und als er mit heiligem Geist gesalbt wurde, erklärte eine Stimme aus dem Himmel, wer er war (Mat. 3:16, 17). Daher konnte Philippus, nachdem er ein Nachfolger Jesu geworden war, mit Überzeugung sagen: „Wir haben den gefunden, von dem Moses in dem ‚Gesetz‘ und die Propheten schrieben, Jesus, den [Adoptiv-]Sohn Josephs, von Nazareth“ (Joh. 1:45).
6. (a) Was erkannten Jesu Nachfolger nach seinem Tod? (b) Wer ist in erster Linie der ‘Same des Weibes’, und was ist damit gemeint, daß er der Schlange den Kopf zertreten würde?
6 Später erkannten Jesu Nachfolger, daß in den inspirierten Schriften buchstäblich Dutzende von prophetischen Hinweisen auf ihn enthalten waren. Nach seinem Tod und seiner Auferstehung „legte er ihnen“ persönlich „in allen Schriften die Dinge aus, die ihn betrafen“ (Luk. 24:27). Es ist jetzt offenkundig, daß (in erster Linie) Jesus der „Same des Weibes“ ist, der den Kopf der „Schlange“ so zertreten wird, daß Satan schließlich vernichtet sein wird. Durch Jesus werden alle Verheißungen Gottes für die Menschheit, ja wird all das, wonach wir uns ernstlich sehnen, erfüllt werden (2. Kor. 1:20).
7. Was ist außer der Identität dessen, der in diesen Prophezeiungen erwähnt wird, einer Überlegung wert?
7 Als du einige dieser Prophezeiungen zum erstenmal gelesen hast, hast du vielleicht wie der äthiopische Eunuch gefragt: „Von wem sagt dies der Prophet?“ Der Eunuch ließ die Sache jedoch nicht auf sich beruhen, als er die Antwort erfuhr. Nachdem er der Erklärung, die Philippus gab, aufmerksam zugehört und verstanden hatte, wie Jesus die Prophezeiung erfüllt hatte, erkannte er, daß er etwas tun mußte, und ließ sich daher taufen (Apg. 8:32-38; Jes. 53:3-9). Reagieren wir ähnlich? Manchmal werden wir durch die Art und Weise, wie eine Prophezeiung dargelegt ist, tief bewegt, oder unser Herz mag durch die Schlußfolgerungen berührt werden, die in der Bibel selbst gezogen werden, wenn sie auf die Erfüllung hinweist.
8. Hier werden vier prophetische Vorbilder Jesu Christi behandelt. Zeige anhand der Fragen und der angeführten Schriftstellen, wie diese Prophezeiungen uns berühren. Betrachte immer nur eine auf einmal.
8 Beachte, wie dies auf die folgenden prophetischen Verheißungen und Vorbilder zutrifft, die sich auf Jesus Christus beziehen. Beantworte die aufgeworfenen Fragen anhand der angeführten Schriftstellen.
1. Wie hilft uns der Bericht über Abrahams Versuch, Isaak zu opfern, richtig zu verstehen, was Jehova tat, als er durch seinen Sohn das Lösegeld beschaffte? (Joh. 3:16; 1. Mo. 22:1-18 [beachte, wie Isaak in Vers 2 beschrieben wird]).
Mit welcher Zuversicht sollte uns dies erfüllen? (Röm. 8:32, 38, 39).
Aber was wird von uns verlangt? (1. Mo. 22:18; Joh. 3:36).
2. An welche schwerwiegende Verantwortung erinnert uns die Bibel, wenn sie Jesus als den Propheten gleich Moses identifiziert? (Apg. 3:22, 23; 5. Mo. 18:15-19).
Welches sind einige der Dinge, die Jesus zu uns geredet hat, und weshalb sind sie jetzt zeitgemäß? (Mat. 28:18-20; 19:4-9; 18:3-6).
3. Auf welche anziehenden Eigenschaften Jesu als Hoherpriester macht die Bibel aufmerksam, wenn sie erklärt, was durch das Priestertum Aarons vorgeschattet wurde? (Heb. 4:15 bis 5:3; 7:26-28).
Wie sollten wir daher über die Möglichkeit denken, uns durch Christus Gott im Gebet zu nahen, um ihn zu bitten, uns zu helfen, unsere Schwächen zu überwinden?
4. Weshalb sollten wir uns angesichts des überragenden Wertes des Opfers Jesu (durch das alle unter dem mosaischen Gesetz dargebrachten Opfer ersetzt wurden) sehr davor hüten, der Gewohnheit zu verfallen, Dinge zu tun, von denen wir wissen, daß sie Gott mißfallen? (Heb. 10:26, 27).
Was werden wir gewissenhaft tun, wenn wir die Hoffnung auf Leben, die uns aufgrund des Opfers Jesu ermöglicht wurde, wirklich schätzen? (Heb. 10:19-25).
WIE KÖNNEN WIR UNSEREN GLAUBEN AN CHRISTUS BEWEISEN?
9. Weshalb besteht für uns keine andere Möglichkeit, gerettet zu werden, als durch Jesus Christus?
9 Nachdem der Apostel Petrus vor dem hohen Gerichtshof der Juden in Jerusalem erklärt hatte, wie sich biblische Prophezeiungen an Jesus erfüllt hatten, zog er nachdrücklich den Schluß: „Überdies gibt es in keinem anderen Rettung, denn es gibt keinen anderen Namen unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben worden ist, durch den wir gerettet werden sollen“ (Apg. 4:11, 12; Ps. 118:22). Alle Nachkommen Adams sind Sünder, und daher ist der Tod die Strafe für ihre Sünden und hat keinen Wert zur Erlösung eines Menschen. Aber Jesus Christus war vollkommen, und daher hat sein Tod Opferwert (Ps. 49:6-9; Heb. 2:9). Er brachte Gott ein Lösegeld dar, dessen Wert genau dem entsprach, was Adam für seine Nachkommen verloren hatte. Von welchem Nutzen ist das für uns? (1. Tim. 2:5, 6).
10. Erkläre einen großen Nutzen, den das Opfer Jesu für uns hat.
10 Das Lösegeld ermöglicht es uns, aufgrund der Sündenvergebung ein reines Gewissen zu haben — das ist weit mehr, als unter dem mosaischen Gesetz jemals durch die Tieropfer für die Israeliten bewirkt wurde (Apg. 13:38, 39; Heb. 9:13, 14). Damit wir ein reines Gewissen haben können, müssen wir natürlich mit uns selbst ehrlich sein und wirklich an Jesus Christus glauben. Sind wir uns persönlich völlig darüber im klaren, wie sehr wir das Opfer Christi brauchen? „Wenn wir erklären: ‚Wir haben keine Sünde‘, führen wir uns selbst irre, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, uns die Sünden zu vergeben und uns von aller Ungerechtigkeit zu reinigen“ (1. Joh. 1:8, 9).
11. Weshalb ist die Wassertaufe eine wichtige Voraussetzung, um vor Gott ein gutes Gewissen zu erlangen?
11 Natürlich gibt es Personen, die sagen, sie wüßten, daß sie Sünder seien, und die vorgeben, an Christus zu glauben, und sich sogar in gewissem Maße daran beteiligen, wie Jesus anderen von Gottes Königreich zu erzählen, die aber dennoch keinen vollständigen Glauben an Jesus haben. Wieso? Nun, wie zeigten Christen im ersten Jahrhundert öffentlich, daß sie wirklich gläubig geworden waren? Wie die Bibel zeigt, ließen sie sich taufen. Warum? Weil Jesus geboten hatte, daß Jünger getauft werden sollten (Mat. 28:19, 20; Apg. 8:12; 18:8). Wenn die liebevolle Vorkehrung, die Jehova durch Jesus Christus getroffen hat, das Herz eines Menschen wirklich berührt, wird er sich nicht zurückhalten. Er wird in seinem Leben die nötigen Änderungen vornehmen, sich Gott hingeben und dies durch die Wassertaufe symbolisieren. Wie die Bibel zeigt, stellt man dadurch, daß man seinen Glauben auf diese Weise beweist, ‘an Gott die Bitte um ein gutes Gewissen’ (1. Pet. 3:21).
12. Was sollten wir tun, wenn wir erkennen, daß wir eine Sünde begangen haben, und warum?
12 Natürlich werden auch danach sündige Neigungen zutage treten. Was dann? „Ich schreibe euch diese Dinge, damit ihr keine Sünde begehen mögt“, sagte der Apostel Johannes. Wir sollten daher die Sünde in uns nicht leichtnehmen, ganz gleich, ob sie sich in Taten, in Worten oder in der Einstellung äußert. „Und doch, wenn jemand eine Sünde begeht, so haben wir einen Helfer beim Vater, Jesus Christus, einen Gerechten. Und er ist ein Sühnopfer für unsere Sünden, doch nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt“ (1. Joh. 2:1, 2). Bedeutet das, daß alles, was wir tun, in Ordnung sein wird, wenn wir zu Gott beten: „Vergib uns unsere Sünden.“? Nein. Der Schlüssel zur Vergebung ist echte Reue. Auch die Hilfe von Ältesten der Christenversammlung mag nötig sein. Wir müssen anerkennen, daß das, was wir getan haben, verkehrt war, und müssen es aufrichtig bedauern, so daß wir uns ernsthaft bemühen, es nicht wieder zu tun (Apg. 3:19; Jak. 5:13-16). Dann können wir sicher sein, daß uns Jesus helfen wird. Aufgrund unseres Glaubens an den sündensühnenden Wert seines Opfers ist es möglich, daß wir wieder in Jehovas Gunst gelangen, und das ist unerläßlich, wenn unsere Anbetung für ihn annehmbar sein soll.
13. (a) Erläutere, welchen weiteren Nutzen das Opfer Jesu für uns hat. (b) Weshalb können wir uns durch unseren Dienst für Gott diese Belohnung nicht verdienen? (c) Doch was werden wir tun, wenn wir wirklich Glauben haben?
13 Das Opfer Jesu hat uns auch die Gelegenheit eröffnet, ewiges Leben zu erlangen — im Himmel für eine „kleine Herde“ und auf einer paradiesischen Erde für Milliarden weiterer Menschen (Luk. 12:32; Offb. 20:11, 12; 21:3, 4). Dies ist keine Belohnung, die wir uns verdienen könnten. Ganz gleich, wieviel wir im Dienste Jehovas tun, können wir uns niemals ein solches Verdienst erwerben, daß Gott uns das Leben schulden würde. Das ewige Leben ist eine „Gabe . . ., die Gott gibt, . . . durch Christus Jesus, unseren Herrn“ (Röm. 6:23; Eph. 2:8-10). Doch wenn wir an diese Gabe glauben und die Art und Weise, in der sie uns ermöglicht wurde, schätzen, werden wir dies zum Ausdruck bringen. Da wir erkennen, auf welch wunderbare Weise Jehova Jesus gebraucht hat, um seinen Willen durchzuführen, und wie wichtig es ist, daß wir alle den Fußstapfen Jesu genau nachfolgen, werden wir den christlichen Dienst zu einem der wichtigsten Dinge in unserem Leben machen. Unser Glaube wird sich darin äußern, daß wir anderen mit Überzeugung von dieser großartigen Gabe Gottes erzählen. (Vergleiche Apostelgeschichte 20:24.)
14. Inwiefern hat ein solcher Glaube an Jesus Christus eine vereinigende Wirkung?
14 Welch großartige, vereinigende Wirkung hat doch ein solcher Glaube! Durch ihn werden wir zu Jehova, zu seinem Sohn und zu den Gliedern der Christenversammlung hingezogen (1. Joh. 3:23, 24). Er verursacht in uns eine große Freude darüber, daß Jehova in seiner Güte seinem Sohn „den Namen gegeben [hat], der über jedem anderen Namen ist [ausgenommen dem Namen Gottes], so daß sich im Namen Jesu jedes Knie beuge, derer, die im Himmel, und derer, die auf der Erde, und derer, die unter dem Erdboden sind, und jede Zunge offen anerkenne, daß Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes, des Vaters“ (Phil. 2:9-11).
ZUR WIEDERHOLUNG
● Weshalb konnten diejenigen, die wirklich an Gottes Wort glaubten, den Messias deutlich erkennen, als er in Erscheinung trat?
● Wie sollten uns die auf Seite 34 dargestellten prophetischen Vorbilder, die sich an Jesus erfüllt haben, berühren?
● Von welchem Nutzen ist das Opfer Jesu bereits für uns gewesen? Wie können wir unsere Wertschätzung dafür zeigen?
[Kasten/Bilder auf Seite 34]
Prophetische Vorbilder Jesu — Wie sollten sie dich berühren?
Isaak, der von Abraham dargebracht wurde
Moses als Sprecher Gottes
Aaron als Hoherpriester
Tieropfer
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Die Freiheit, die Anbeter Jehovas genießenIn der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 5
Die Freiheit, die Anbeter Jehovas genießen
1, 2. (a) Was für eine Freiheit gab Gott den ersten Menschen? (b) Erwähne einige der Gesetze, die ihr Handeln bestimmten.
ALS Jehova die ersten Menschen erschuf, genossen sie eine Freiheit, die bei weitem die Freiheit übertraf, die die Menschen heute haben. Sie lebten in einem Paradies. Keine Krankheit beeinträchtigte ihre Lebensfreude. Der Tod wartete nicht auf sie. Aber wenn sie ihre Freiheit weiter genießen wollten, mußten sie Gottes Gesetze respektieren.
2 Einige dieser Gesetze waren vielleicht nicht in Worte gekleidet, aber Adam und Eva waren so erschaffen worden, daß es für sie ganz natürlich war, ihnen zu gehorchen. So signalisierte der Appetit die Notwendigkeit zu essen; der Durst die Notwendigkeit zu trinken. Das Untergehen der Sonne gab ihnen Anlaß, sich zur Ruhe zu begeben und sich den nötigen Schlaf zu gönnen. Auch sprach Jehova mit ihnen und gab ihnen einen Arbeitsauftrag. Dieser Auftrag war in Wirklichkeit ein Gesetz, denn er bestimmte ihr Handeln. Doch welch ein angenehmes, nützliches Gesetz! Die Arbeit, die sie zu verrichten hatten, war durch und durch befriedigend. Sie ermöglichte es ihnen, ihre Fähigkeiten auf nutzbringende Weise voll einzusetzen. Sie sollten auch Kinder hervorbringen, über die Tiere der Erde herrschen und die Grenzen des Paradieses allmählich ausdehnen, bis es die ganze Erde umfassen würde (1. Mo. 1:28; 2:15). Gott belastete sie nicht mit unnötigen Einzelheiten. Er gestand ihnen reichlich Spielraum für eigene Entscheidungen zu. Was konnten sie mehr verlangen?
3. Was hätte Adam helfen können, von seiner Freiheit, Entscheidungen zu treffen, weisen Gebrauch zu machen?
3 Als Adam das Vorrecht gewährt wurde, Entscheidungen zu treffen, bedeutete das natürlich nicht, daß jede Entscheidung, die er treffen mochte, automatisch gute Ergebnisse zeitigen würde. Seine Freiheit, Entscheidungen zu treffen, war mit Verantwortung verbunden. Er konnte lernen, indem er seinem himmlischen Vater zuhörte und seine Werke beobachtete, und Gott hatte Adam einen Verstand gegeben, der es ihm ermöglichte, das, was er lernte, anzuwenden. Da Adam „im Bilde Gottes“ erschaffen worden war, hätte es seiner natürlichen Neigung entsprochen, bei seinen Entscheidungen göttliche Eigenschaften widerzuspiegeln. Er hätte bestimmt darauf geachtet, dies zu tun, wenn er das, was Gott für ihn getan hatte, wirklich geschätzt und den Wunsch gehabt hätte, Gott zu gefallen (1. Mo. 1:26, 27; vergleiche Johannes 8:29).
4. (a) Wurde Adam durch die Einschränkung, die ihm auferlegt wurde, seiner Freiheit beraubt? (b) Weshalb war diese Forderung passend?
4 Um den Menschen an seine Abhängigkeit von seinem Schöpfer und Lebengeber zu erinnern, gab ihm Jehova folgendes Gebot: „Von jedem Baum des Gartens darfst du bis zur Sättigung essen. Was aber den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse betrifft, davon sollst du nicht essen, denn an dem Tage, da du davon ißt, wirst du bestimmt sterben“ (1. Mo. 2:16, 17). Beraubte dieses Gesetz den Menschen der Freiheit? Gewiß nicht. Es stand Adam frei, zu gehorchen oder nicht zu gehorchen. Das Verbot bedeutete keine Härte. Adam hatte genug zu essen, ohne diesen einen Baum zu berühren. Es war jedoch nur passend, daß er anerkannte, daß die Erde, auf der er lebte, Gott gehört und daß Gott als Schöpfer der rechtmäßige Herrscher über seine Schöpfung ist (Ps. 24:1, 10).
5. (a) Wie verloren Adam und Eva ihre herrliche Freiheit? (b) Was nahm ihren Platz ein, und wie hat sich das auf uns ausgewirkt?
5 Was geschah aber? Von selbstsüchtigem Ehrgeiz angetrieben, täuschte ein Engel Eva, indem er sich als vertrauenswürdiger Ratgeber aufspielte und ihr etwas zusicherte, was im Gegensatz zu Gottes Willen stand. Und Adam schloß sich Eva in der Übertretung an, statt seinem Vater zu gehorchen. Dadurch, daß Adam und Eva nach etwas griffen, was ihnen nicht gehörte, verloren sie ihre herrliche Freiheit. Die Sünde wurde Herr über sie, und wie Gott gewarnt hatte, erwartete sie nun der sichere Tod. Welches Erbe gaben sie infolgedessen an ihre Nachkommen weiter? Die Sünde, die sich in einer angeborenen Neigung zum Unrechttun bemerkbar macht und in Schwächen, die einen für Krankheiten anfällig machen, sowie in einem schließlichen Verfall durch das Altern. Außerdem den Tod. Aufgrund der ererbten Neigung zum Unrechttun, durch Satans Einfluß noch verstärkt, ist eine menschliche Gesellschaft hervorgebracht worden, in der das Leben für jeden unsicher geworden ist. Welch ein Gegensatz zu der Freiheit, die Gott der Menschheit am Anfang gab! (Röm. 5:12; Hiob 14:1; Offb. 12:9).
WO FREIHEIT ZU FINDEN IST
6. (a) Wo ist wahre Freiheit zu finden? (b) Über was für eine Freiheit sprach Jesus gemäß Johannes 8:31, 32?
6 Angesichts der heutigen Verhältnisse ist es nicht überraschend, daß sich viele nach größerer Freiheit sehnen, als sie gegenwärtig haben. Doch wo ist wahre Freiheit zu finden? Jesus Christus sagte: „Wenn ihr in meinem Worte bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Joh. 8:31, 32). Damit ist nicht die begrenzte Freiheit gemeint, auf die Menschen hoffen, wenn sie einen politischen Herrscher oder eine Regierungsform zugunsten einer anderen verwerfen. Statt dessen berührt sie den Kern der menschlichen Probleme. Jesus sprach über die Freiheit von der Sünde, von der sklavischen Knechtschaft der Sünde. (Siehe Johannes 8:24, 34-36.) Wenn daher jemand ein wahrer Jünger Jesu Christi wird, bewirkt dies eine deutliche Veränderung in seinem Leben, eine Befreiung.
7. (a) In welchem Sinne können wir daher heute frei von Sünde sein? (b) Was müssen wir tun, um diese Freiheit haben zu können?
7 Das bedeutet nicht, daß wahre Christen heute die Auswirkungen der angeborenen Neigung zu sündigem Handeln nicht mehr verspüren würden. Im Gegenteil, sie müssen deswegen einen ständigen Kampf führen (Röm. 7:21-25). Doch wenn jemand wirklich im Einklang mit den Lehren Jesu lebt, wird er der Sünde nicht mehr versklavt sein. Die Sünde wird für ihn nicht mehr wie ein König sein, der Befehle gibt, denen er gehorcht. Er ist nicht mehr der Gefangene einer Lebensweise, die keinen Sinn und kein Ziel hat und das Gewissen belastet. Er wird vor Gott ein reines Gewissen haben, weil seine vergangenen Sünden aufgrund seines Glaubens an das Opfer Christi vergeben worden sind. Seine sündigen Neigungen mögen sich manchmal durchzusetzen suchen, aber wenn er sich weigert, ihnen nachzugeben, weil er sich die reinen Lehren Christi in den Sinn ruft, wird er beweisen, daß die Sünde nicht Herr über ihn ist (Röm. 6:12-17).
8. (a) Welche weitere Freiheit gibt uns das wahre Christentum? (b) Wie sollte das unsere Einstellung zu weltlichen Herrschern berühren?
8 Als Christen genießen wir große Freiheit. Wir sind von den Auswirkungen falscher Lehren, von Aberglauben und der Knechtschaft der Sünde befreit worden. Die großartigen Wahrheiten über den Zustand der Toten und die Auferstehung haben uns von der unvernünftigen Furcht vor einem gewaltsamen Tod frei gemacht, die Menschen veranlaßt, ihr Gewissen zu unterdrücken. Die Erkenntnis, daß unvollkommene menschliche Regierungen durch Gottes gerechtes Königreich ersetzt werden, befreit uns von Hoffnungslosigkeit. Doch diese Freiheit rechtfertigt es nicht, unter dem Vorwand, daß das alte System bald vergangen sein wird, das Recht zu mißachten oder Regierungsbeamten keinen Respekt zu erweisen (1. Pet. 2:16, 17; Tit. 3:1, 2).
9. (a) Wie hilft uns Jehova liebevoll, das größte Maß an Freiheit zu genießen, das Menschen heute haben können? (b) Wie können wir durch unsere Entscheidungen zeigen, daß wir deutlich verstehen, welche Folgen Adams Mißbrauch der Freiheit nach sich zog?
9 Jehova mutet uns nicht zu, durch Probieren herauszufinden, welches die beste Lebensweise ist. Er weiß, wie wir beschaffen sind, was uns wirklich zufrieden machen und uns ein Gefühl persönlicher Würde geben und auf die Dauer von größtem Nutzen für uns sein wird. Er kennt auch seinen eigenen Zeitplan zur Verwirklichung seines Vorsatzes und weiß daher, welches für uns die lohnendsten Tätigkeiten sind. Außerdem ist ihm bekannt, durch welche Gedanken und welches Handeln jemand entarten oder sein Verhältnis zu anderen zerstören, ja sich sogar die Segnungen des Königreiches Gottes verscherzen kann. Daher teilt er uns diese Dinge liebevoll durch die Bibel und durch seine sichtbare Organisation mit (Gal. 5:19-23; Mar. 13:10; vergleiche 1. Timotheus 1:12, 13). Dann liegt es an uns, von unserem freien Willen Gebrauch zu machen, den Gott uns gegeben hat, und zu entscheiden, wie wir handeln werden. Wenn wir uns das, was uns die Bibel darüber berichtet, wie Adam die der Menschheit zu Anfang gegebene Freiheit verloren hat, zu Herzen genommen haben, werden wir weise Entscheidungen treffen. Wir werden erkennen lassen, daß ein gutes Verhältnis zu Jehova für uns das Wichtigste im Leben ist.
DAS VERLANGEN NACH EINER ANDEREN ART VON FREIHEIT
10. Nach welcher Art von Freiheit verlangen einige, die vorgeben, Christen zu sein?
10 Manchmal verspüren Jugendliche, die als Zeugen Jehovas aufgewachsen sind, und auch andere, die nicht mehr so jung sind, das Verlangen nach einer anderen Art von Freiheit. Die Welt mag ihnen verlockend erscheinen, und je mehr sie darüber nachdenken, desto stärker wird in ihnen der Wunsch, das zu tun, was auch Weltmenschen tun. Sie mögen nicht vorhaben, Drogen zu nehmen, sich zu betrinken oder Hurerei zu begehen. Aber sie fangen an, nach der Schule oder nach der Arbeit mit Weltmenschen Umgang zu pflegen. Natürlich möchten sie von ihren neuen Gefährten akzeptiert werden, und so beginnen sie, deren Redeweise und Benehmen nachzuahmen (3. Joh. 11).
11. Von wem geht die Versuchung, dies zu tun, manchmal aus?
11 Manchmal geht die Versuchung, sich auf weltliches Treiben einzulassen, von einer Person aus, die behauptet, Jehova zu dienen. Genau das geschah in Eden, als Satan Eva in Versuchung führte und als Eva Adam drängte, sich ihr anzuschließen. So etwas gab es auch unter den ersten Christen, und es geschieht auch heute. Oft lieben solche Personen den Nervenkitzel und verlangen nach Dingen, die großes Vergnügen bereiten. Sie fordern andere auf, sich ebenfalls zu amüsieren. Sie ‘verheißen ihnen Freiheit, während sie selbst Sklaven des Verderbens sind’ (2. Pet. 2:18, 19).
12. (a) Welches sind die traurigen Folgen eines weltlichen Wandels? (b) Weshalb beharren Personen, die sich auf einen solchen Wandel einlassen, darauf, diese Dinge weiter zu tun, selbst wenn sie den Ausgang kennen?
12 Die Folgen sind nicht angenehm. Unerlaubter Geschlechtsverkehr führt zu seelischem Aufruhr. Er kann auch zu Krankheiten, zu unerwünschten Schwangerschaften und möglicherweise zum Auseinanderbrechen einer Ehe führen (Spr. 6:32-35; 1. Kor. 6:18; 1. Thes. 4:3-8). Drogenmißbrauch führt oft zu Reizbarkeit, zu Behinderungen beim Sprechen, zu Sehstörungen, Benommenheit, Atemnot, Halluzinationen und zum Tod. (Vergleiche Sprüche 23:29-35.) Außerdem werden viele durch Drogenmißbrauch abhängig, so daß sie Straftaten begehen, um ständig weiter Drogen bezahlen zu können. Personen, die sich auf so etwas einlassen, wissen gewöhnlich, welchen Ausgang es nehmen kann. Aber ihr Verlangen nach Nervenkitzel und sinnlichem Vergnügen veranlaßt sie, ihre Augen vor den Folgen zu verschließen. Sie reden sich ein, dies sei die Freiheit, doch dann stellen sie fest — meist zu spät —, daß sie Sklaven der Sünde geworden sind, und welch ein grausamer Herr die Sünde ist! Wir sollten uns jetzt darüber Gedanken machen. Das kann uns davor bewahren, so etwas zu erleben (Gal. 6:7, 8).
WO DIE PROBLEME ANFANGEN
13. (a) Wie werden oft die Begierden geweckt, die zu diesen Problemen führen? (b) Wessen Standpunkt müssen wir teilen, wenn wir verstehen wollen, was „schlechte Gesellschaft“ ist? (c) Hebe den Standpunkt Jehovas hervor, während du die am Ende des Abschnittes aufgeworfenen Fragen beantwortest. Äußere dich immer nur zu einer Frage auf einmal.
13 Denke einmal darüber nach, wo solche Probleme oft anfangen. Die Bibel erklärt: „Jeder wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Wenn dann die Begierde befruchtet ist, gebiert sie Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollbracht ist, bringt Tod hervor“ (Jak. 1:14, 15). Doch wie werden solche Begierden geweckt? Durch das, was wir in unseren Sinn aufnehmen, und oft ist es die Folge des Umgangs mit Personen, die keine biblischen Grundsätze anwenden. Natürlich wissen wir alle, daß wir „schlechte Gesellschaft“ meiden sollten. Aber die Frage ist: Welche Gesellschaft ist schlecht? Wie denkt Jehova darüber? Wenn wir über folgende Fragen und Schriftstellen nachsinnen, wird uns dies helfen, die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Bedeutet die Tatsache, daß gewisse Leute ehrenwert erscheinen, daß sie für uns gute Gesellschaft wären? (Vergleiche 1. Mose 34:1, 2, 18, 19.)
Könnten ihre Gespräche, vielleicht ihre Scherze, erkennen lassen, ob wir in ihre Gesellschaft gehören? (Eph. 5:3, 4).
Haben wir Grund, vorsichtig zu sein, wenn sie nicht das gleiche in Verbindung mit Gottes Vorsatz glauben wie wir? (Vergleiche 1. Korinther 15:12, 32, 33.)
Wie würde Jehova über uns denken, wenn wir die Gemeinschaft mit Personen suchen würden, die ihn nicht lieben? (Vergleiche 2. Chronika 19:1, 2.)
Wie können wir zeigen, daß wir uns Ungläubige nicht als Gefährten wählen, selbst wenn wir mit ihnen arbeiten oder mit ihnen zur Schule gehen mögen? (1. Pet. 4:3, 4).
Das Anschauen von Fernsehsendungen und das Lesen von Büchern, Zeitschriften und Zeitungen sind ebenfalls Möglichkeiten, mit anderen Umgang zu haben. Vor welchen Sendungen und welchem Lesestoff sollten wir uns in diesen Tagen besonders hüten? (Spr. 3:31; Jes. 8:19; Eph. 4:17-19).
Was verrät die Wahl unserer Gefährten darüber, was für Personen wir sind? (Ps. 26:1, 4, 5; 97:10).
14. Welch eine großartige Freiheit erwartet diejenigen, die schon heute treu den Rat des Wortes Gottes anwenden?
14 Gottes neue Ordnung liegt unmittelbar vor uns. Durch sein Königreich wird die Menschheit von dem versklavenden Einfluß Satans und seines gesamten bösen Systems der Dinge befreit werden. Alle Auswirkungen der Sünde werden allmählich bei den Menschen beseitigt werden. Das ewige Leben im Paradies wird vor ihnen liegen. Die gesamte Schöpfung wird schließlich die Freiheit genießen, die mit dem „Geist Jehovas“ im Einklang ist (2. Kor. 3:17). Wäre es sinnvoll, das Risiko einzugehen, all das zu verlieren, nur weil wir den Rat des Wortes Gottes jetzt auf die leichte Schulter nehmen würden? Durch die Art und Weise, wie wir von unserer christlichen Freiheit Gebrauch machen, sollten wir deutlich zu erkennen geben, daß wir uns in Wirklichkeit die ‘herrliche Freiheit der Kinder Gottes’ wünschen (Röm. 8:21).
ZUR WIEDERHOLUNG
● Was für eine Freiheit genoß das erste Menschenpaar? In welchem Gegensatz steht dies zu dem, was die Menschheit heute erlebt?
● Welche Freiheit haben wahre Christen im Gegensatz zur Welt? Wie ist das möglich?
● Welchen Preis bezahlen Personen, die die Art von Freiheit suchen, wie die Welt sie hat?
● Weshalb ist es so wichtig, „schlechte Gesellschaft“ zu meiden? An wessen Entscheidungen darüber, was böse ist, halten wir uns im Gegensatz zu Adam?
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Die Streitfrage, vor der die ganze Schöpfung stehtIn der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 6
Die Streitfrage, vor der die ganze Schöpfung steht
1. (a) Welche Streitfrage warf Satan in Eden auf? (b) Wie geht diese Streitfrage aus Satans Worten hervor?
ALS in Eden Rebellion ausbrach, wurde eine schwerwiegende Streitfrage aufgeworfen, die die ganze Schöpfung betrifft. In dem Gespräch mit Eva erweckte Satan den Eindruck, ihr und ihrem Mann Adam würde etwas Wichtiges vorenthalten. Er fragte: „Sollte Gott wirklich gesagt haben: Ihr dürft nicht von jedem Baum des Gartens essen?“ Eva erwiderte darauf, Gott habe nur in bezug auf e i n e n Baum gesagt: „Ihr sollt nicht davon essen, nein, ihr sollt sie [die Frucht] nicht anrühren, damit ihr nicht sterbet.“ Darauf bezichtigte Satan Gott direkt der Lüge, indem er sagte, weder Evas noch Adams Leben hänge von dem Gehorsam gegenüber Gott ab. Er behauptete, Gott enthalte seinen Geschöpfen etwas Gutes vor — die Fähigkeit, eigene Maßstäbe zu setzen. „Ihr werdet bestimmt nicht sterben“, versicherte Satan. „Denn Gott weiß, daß an demselben Tage, da ihr davon eßt, euch ganz bestimmt die Augen aufgetan werden, und ihr werdet ganz bestimmt sein wie Gott, erkennend Gut und Böse“ (1. Mo. 3:1-5). Satan machte Eva glauben, sie sei besser daran, wenn sie ihre eigenen Entscheidungen treffen würde. Durch das, was er sagte, focht er Gottes Herrscherrecht und seine Regierungsweise an. Bei der aufgeworfenen Streitfrage ging es in Wirklichkeit um die universelle Souveränität.
2. Was hätte das erste Menschenpaar schützen können?
2 Die Liebe zu Jehova hätte Eva schützen können. Auch die Achtung vor ihrem Mann als Haupt hätte sie daran hindern können zu sündigen. Aber sie dachte nur an ihren scheinbaren unmittelbaren Vorteil. Das Verbotene wurde in ihren Augen begehrenswert. Durch Satans Argumentation gründlich getäuscht, übertrat sie Gottes Gesetz. Dann zog sie Adam in die Sache mit hinein. Er wurde zwar durch Satans Lüge nicht getäuscht, bekundete aber ebenfalls einen groben Mangel an Wertschätzung für Gottes Liebe. Er mißachtete Jehova als Haupt und erwählte es sich, das Los seiner rebellischen Frau zu teilen (1. Mo. 3:6; 1. Tim. 2:13, 14).
3. (a) Welche weitere Streitfrage ist mit Satans Angriff auf Jehovas Souveränität verbunden? (b) Wer ist davon betroffen?
3 Satans Angriff auf Jehovas Souveränität war mit den Vorgängen in Eden noch nicht zu Ende. Nach seinem anscheinenden Erfolg dort zog er die Loyalität anderer Geschöpfe gegenüber Jehova in Frage. Dies wurde dann zur nebengeordneten Streitfrage, die eng mit der ersten zusammenhängt. Seine Herausforderung betraf sowohl die Nachkommen Adams als auch alle Geistsöhne Gottes, ja sogar Jehovas geliebten erstgeborenen Sohn. In den Tagen Hiobs behauptete Satan, daß diejenigen, die Jehova dienen, dies nicht aus Liebe zu Gott und seiner Regierungsweise tun würden, sondern aus selbstsüchtigen Gründen. Er argumentierte, alle würden, wenn es ihnen schlechtginge, ihren selbstsüchtigen Begierden nachgeben. Hatte er recht? (Hiob 1:6-12; 2:1-6; Offb. 12:10).
WIE SIE AUF DIE STREITFRAGE REAGIERTEN
4. Warum haben viele Menschen Jehovas Souveränität nicht hochgehalten?
4 Jehova schloß die Möglichkeit nicht aus, daß sich der Rebellion Satans noch andere anschließen würden. Als Gott in Eden das Urteil fällte, sprach er tatsächlich von solchen, die den ‘Samen der Schlange’ ausmachen würden (1. Mo. 3:15). Die Pharisäer, die den Tod Jesu planten, und Judas Iskariot, der Christus verriet, gehörten zu diesen. Sie begingen nicht einfach einen Fehltritt, ehe sie dessen gewahr wurden. Sie wußten, was richtig war, bezogen aber absichtlich gegen Jehova und seine Diener Stellung. Doch zahllose andere, die sich nicht nach Jehovas Anforderungen ausrichteten, handelten in Unwissenheit (Apg. 17:29, 30).
5. (a) Wie waren im Gegensatz zu Eva diejenigen, die Jehova loyal blieben, zu seinem Wort eingestellt? (b) Wie bewies Noah seine Loyalität, und wie können wir aus seinem Beispiel Nutzen ziehen?
5 Im Gegensatz zu all diesen gab es gläubige Menschen, die sich über ihren Schöpfer informierten und die ihm als Souverän die Treue hielten. Sie glaubten an Gott. Sie wußten, daß ihr Leben davon abhing, daß sie auf ihn hörten und ihm gehorchten. Noah war ein solcher Mann. Als daher Gott zu Noah sagte: „Das Ende allen Fleisches ist vor mich gekommen . . . Mache dir eine Arche“, befolgte Noah die Anweisung Jehovas. Seine Zeitgenossen führten, obwohl sie gewarnt wurden, ihr tägliches Leben so weiter wie zuvor, als ob nichts Ungewöhnliches passieren würde. Aber Noah baute eine riesige Arche und predigte anderen über Jehovas gerechte Wege. Im Bibelbericht heißt es: „Noah ging daran, gemäß allem zu tun, was Gott ihm geboten hatte. Geradeso tat er“ (1. Mo. 6:13-22; siehe auch Hebräer 11:7 und 2. Petrus 2:5).
6. (a) Wodurch zeichneten sich diejenigen, die ihre Lauterkeit bewahrten, sonst noch aus? (b) Wie bekundete Sara diese Eigenschaften, und in welcher Hinsicht können wir aus ihrem Beispiel Nutzen ziehen?
6 Diejenigen, die ihre Lauterkeit bewahrt haben, haben sich auch immer dadurch ausgezeichnet, daß sie hohe Achtung vor dem Grundsatz der Leitung durch ein Haupt hatten, verbunden mit persönlicher Liebe zu Jehova. Sie haben nicht wie Eva gehandelt, die ihrem Mann vorauseilte, oder wie Adam, der das Gesetz Jehovas mißachtete. Sara, Abrahams Frau, bekundete diese vortrefflichen Eigenschaften. Sie redete Abraham nicht nur mit „Herr“ an, sondern nannte ihn auch in ihrem Herzen so. Außerdem liebte sie persönlich Jehova und glaubte an ihn. Zusammen mit Abraham wartete sie „auf die Stadt [Gottes Königreich], die wahre Grundlagen hat, deren Erbauer und Bildner Gott ist“ (1. Pet. 3:5, 6; Heb. 11:10-16).
7. (a) Unter welchen Umständen hielt Moses die Souveränität Jehovas hoch? (b) Was könnten wir aus seinem Beispiel lernen?
7 Etwa 430 Jahre nachdem Abraham sein Heimatland verlassen hatte, hielt Moses Jehovas Souveränität hoch, als er dem Pharao von Ägypten gegenüberstand. Moses war nicht etwa selbstsicher. Im Gegenteil, er bezweifelte, gut genug reden zu können. Er gehorchte Jehova. Mit Jehovas Unterstützung und der Hilfe seines Bruders Aaron richtete Moses wiederholt Pharao die Worte Jehovas aus. Pharao war verstockt. Sogar einige Israeliten übten an Moses scharfe Kritik. Aber Moses führte treu alles aus, was Jehova ihm geboten hatte, und durch ihn wurde Israel aus Ägypten befreit (2. Mo. 7:6; 12:50, 51).
8. (a) Was zeigt, daß die Loyalität gegenüber Jehova mehr erfordert, als nur das zu tun, was Gott ausdrücklich schriftlich gefordert hat? (b) Wie könnte uns das Verständnis dieser Art von Loyalität helfen, 1. Johannes 2:15 anzuwenden?
8 Diejenigen, die Jehova treu waren, waren nicht der Meinung, von ihnen werde lediglich verlangt, sich an den Buchstaben des Gesetzes zu halten und nur dem zu gehorchen, was Gott schriftlich hatte aufzeichnen lassen. Als Potiphars Frau Joseph dazu verführen wollte, mit ihr ehebrecherische Beziehungen zu haben, gab es kein geschriebenes Gebot Gottes, das Ehebruch ausdrücklich verboten hätte. Doch aufgrund dessen, was Joseph über die von Jehova in Eden gegründete Ehe wußte, war ihm klar, daß sexuelle Beziehungen mit der Frau eines anderen Mannes Gott mißfallen würden. Joseph hatte kein Interesse daran, auszuprobieren, wie weit Gott zulassen würde, daß er sich wie die Ägypter benahm. Er hielt Jehovas Wege hoch, indem er darüber nachdachte, wie Gott mit den Menschen handelte, und dann gewissenhaft das tat, was er als den Willen Gottes erkannte (1. Mo. 39:7-12; vergleiche Psalm 77:11, 12).
9. Wie hat sich der Teufel in bezug auf die Behauptungen, die er in Hiobs Tagen aufstellte, wiederholt als Lügner erwiesen?
9 Diejenigen, die Jehova wirklich kennen, wenden sich nicht von ihm ab, auch wenn sie ernstlich auf die Probe gestellt werden. Satan behauptete, daß auch Hiob, von dem Jehova eine solch hohe Meinung hatte, Gott verlassen würde, wenn er seine Besitztümer oder seine Gesundheit verlieren würde. Aber Hiob bewies, daß der Teufel ein Lügner war, und das, obwohl er nicht wußte, weshalb so viel Unglück über ihn kam (Hiob 2:3, 9, 10). Immer noch in dem Bemühen, seine Behauptung zu beweisen, veranlaßte Satan später einen erzürnten König von Babylon, drei jungen Hebräern mit dem Tod in einem Feuerofen zu drohen, wenn sie sich nicht in einem Akt der Anbetung vor einem Standbild niederbeugen würden, das der König hatte errichten lassen. Unter dem Zwang, zwischen dem Gebot des Königs und dem Gesetz Jehovas gegen Götzendienst entscheiden zu müssen, erklärten sie entschlossen, daß sie Jehova dienten und daß er ihr höchster Souverän war. Die Treue zu Gott war ihnen wichtiger als das Leben (Dan. 3:14-18).
10. Wie ist es uns unvollkommenen Menschen möglich, zu beweisen, daß wir Jehova wirklich treu sind?
10 Sollen wir daraus schließen, daß jemand, um Gott treu sein zu können, vollkommen sein muß und daß jemand, der einen Fehler macht, völlig versagt hat? Keineswegs! Die Bibel berichtet uns ausdrücklich über Begebenheiten, in denen Moses Fehler machte. Dies erregte Jehovas Mißfallen, aber er verwarf Moses deswegen nicht. Auch die Apostel hatten ihre Schwächen, so vorbildlich sie in vieler Hinsicht waren. Loyalität erfordert ständigen, von Herzen kommenden Gehorsam. Doch da Jehova weiß, daß wir die Unvollkommenheit ererbt haben, freut er sich, wenn wir seinen Willen nicht absichtlich in irgendeiner Hinsicht ignorieren. Falls wir aus Schwäche etwas Unrechtes tun sollten, ist es wichtig, daß wir aufrichtig bereuen und es uns nicht zur Gewohnheit machen. So beweisen wir, daß wir wirklich das lieben, wovon Jehova sagt, es sei gut, und das hassen, was er als schlecht bezeichnet. Aufgrund unseres Glaubens an den sündensühnenden Wert des Opfers Jesu können wir vor Gott rein dastehen (Am. 5:15; Apg. 3:19; Heb. 9:14).
11. (a) Wer unter den Menschen übte vollkommene Gottergebenheit, und was wurde dadurch bewiesen? (b) Wie hilft uns das, was er tat?
11 Könnte es aber sein, daß es Menschen einfach nicht möglich ist, vollkommene Gottergebenheit zu üben? Rund 4 000 Jahre lang war die Antwort darauf ein „heiliges Geheimnis“ (1. Tim. 3:16). Obwohl Adam als vollkommener Mensch erschaffen worden war, gab er kein vollkommenes Beispiel in bezug auf Gottergebenheit. Wer konnte es sonst? Gewiß keiner seiner sündigen Nachkommen. Jesus Christus war der einzige Mensch, der dazu in der Lage war. Was Jesus vollbrachte, bewies, daß Adam, der unter weit günstigeren Verhältnissen gelebt hatte, seine Lauterkeit hätte vollkommen bewahren können, wenn er nur gewollt hätte. Gott hatte bei der Erschaffung des Menschen keinen Fehler gemacht. Jesus Christus ist daher das Vorbild, das wir nachahmen wollen, indem wir nicht nur Gehorsam gegenüber dem göttlichen Gesetz bekunden, sondern auch Jehova, dem universellen Souverän, persönlich ergeben sind.
WELCHE ANTWORT GEBEN WIR PERSÖNLICH?
12. Weshalb müssen wir ständig wachsam sein, was unsere Einstellung Jehovas Souveränität gegenüber betrifft?
12 Jeder von uns wird heute mit der universellen Streitfrage konfrontiert. Wir können sie nicht beiseite schieben. Wenn wir öffentlich erklärt haben, daß wir auf Jehovas Seite stehen, sind wir Satans Zielscheibe. Er übt aus jeder erdenklichen Richtung Druck auf uns aus und wird dies auch weiterhin tun, bis zum Ende seines bösen Systems der Dinge. Wir dürfen in unserer Wachsamkeit nie nachlassen (1. Pet. 5:8). Unser Wandel zeigt, wo wir in Verbindung mit der höchsten Streitfrage stehen.
13. (a) Was sollte uns in Verbindung mit dem Ursprung des Lügens und Stehlens veranlassen, so etwas nicht zu tun? (b) Beantworte nacheinander die am Ende dieses Abschnitts aufgeworfenen Fragen, die sich auf Situationen beziehen, in denen einige geneigt sind, solche falschen Handlungen zu begehen.
13 Wir können es uns nicht leisten, ein illoyales Verhalten als unbedeutsam abzutun, nur weil es in der Welt üblich ist. Wenn wir unsere Lauterkeit bewahren wollen, müssen wir Jehovas gerechte Grundsätze in jedem Bereich unseres Lebens anwenden. Beachte zum Beispiel folgendes:
1. Satan gebrauchte eine Lüge, um unsere Ureltern zur Sünde zu verleiten. Er wurde der „Vater der Lüge“ (Joh. 8:44).
Unter welchen Umständen sind junge Leute manchmal gegenüber ihren Eltern unehrlich? Weshalb ist es wichtig, daß sich jugendliche Christen davor hüten? (Spr. 6:16-19).
Durch welche Geschäftspraktiken könnte jemand mit dem „Vater der Lüge“ in Verbindung gebracht werden statt mit dem Gott der Wahrheit? (Mi. 6:11, 12).
Wäre es verkehrt, so zu reden, daß wir bei anderen besser erscheinen, als wir wirklich sind, wenn andere dadurch nicht geschädigt würden? (Ps. 119:163; vergleiche Apostelgeschichte 5:1-11).
Wenn jemand eine schwere Sünde begangen hat, weshalb ist es dann wichtig, daß er sie nicht durch Täuschung zu verheimlichen sucht? (Spr. 28:13).
2. Als Eva und später Adam auf Satans Drängen hin eigene Entscheidungen in bezug auf Gut und Böse trafen, nahmen sie als erstes etwas, was ihnen nicht gehörte. Sie wurden Diebe.
Ist Diebstahl gerechtfertigt, wenn der Dieb in Not ist oder wenn derjenige, den er bestohlen hat, viel besitzt? (Spr. 6:30, 31; 1. Pet. 4:15).
Ist das Stehlen weniger verwerflich, wenn es dort, wo wir leben, allgemein üblich ist oder wenn das Gestohlene nur wenig wert ist? (Röm. 12:2; Eph. 4:28; Luk. 16:10).
14, 15. (a) Welche Prüfung wird am Ende der Tausendjahrherrschaft Christi über die ganze Menschheit kommen? (b) Wie wird das, was wir heute tun, Einfluß darauf haben, welchen Ausgang diese Prüfung für uns nehmen wird?
14 Während der Tausendjahrherrschaft Jesu Christi werden Satan und seine Dämonen im Abgrund sein und die Menschen nicht mehr beeinflussen können. Welch eine Erleichterung wird das sein! Aber im Anschluß an die tausend Jahre werden sie für kurze Zeit freigelassen werden. Satan und die, die ihm dann folgen, werden auf die „Heiligen“ — diejenigen zur Vollkommenheit gelangten Menschen, die an ihrer Lauterkeit festhalten — Druck ausüben. Er wird wie in einem Kriegszug gegen die „geliebte Stadt“, das himmlische Neue Jerusalem, vorgehen, in dem Bemühen, die Gerechtigkeit zunichte zu machen, die es auf der ganzen Erde zustande gebracht hat (Offb. 20:7-10).
15 Es ist sehr wahrscheinlich, daß Satan wie in der Vergangenheit von Täuschung Gebrauch machen und auch an die Selbstsucht und den Stolz appellieren wird, um Menschen zu illoyalen Handlungen gegenüber Gott zu verleiten. Wie werden wir persönlich darauf reagieren, falls es unser Vorrecht ist, dann am Leben zu sein? Wo wird unser Herz in bezug auf die universelle Streitfrage sein? Da alle Menschen dann vollkommen sein werden, wird jede illoyale Handlung vorsätzlich verübt werden und zu ewiger Vernichtung führen. Damit wir uns dann als loyal erweisen können, müssen wir es uns jetzt unbedingt zur Gewohnheit machen, uns bereitwillig und freudig von Jehova leiten zu lassen, sei es durch sein Wort oder durch seine Organisation. Dadurch werden wir unsere echte Ergebenheit ihm gegenüber, dem universellen Souverän, beweisen.
ZUR WIEDERHOLUNG
● Vor welcher großen Streitfrage steht die gesamte Schöpfung? Wie wurden wir in diese Streitfrage hineingezogen?
● Was ist das Besondere an der Art und Weise, wie die auf Seite 49 erwähnten Männer und Frauen ihre Lauterkeit gegenüber Jehova bewiesen?
● Weshalb ist es unerläßlich, daß wir jeden Tag darauf bedacht sind, Jehova durch unseren Wandel zu ehren?
[Bilder auf Seite 49]
SIE HIELTEN JEHOVAS SOUVERÄNITÄT HOCH
NOAH
SARA
MOSES
JOSEPH
HIOB
Was können wir aus ihrem Beispiel lernen?
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Was wir aus Gottes Zulassung des Bösen lernen könnenIn der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 7
Was wir aus Gottes Zulassung des Bösen lernen können
1. (a) Wie hätte es sich auf uns ausgewirkt, wenn Jehova die Rebellen in Eden gleich hingerichtet hätte? (b) Welche liebevollen Vorkehrungen hat Jehova statt dessen für uns getroffen?
UNGEACHTET der Schwierigkeiten, denen wir uns im Laufe des Lebens gegenübersehen, war es keine Ungerechtigkeit von seiten Gottes, daß wir geboren wurden. Er hatte den ersten Menschen Vollkommenheit verliehen und ein Paradies als Wohnstätte gegeben. Hätte er sie unmittelbar nach ihrer Rebellion hingerichtet, so gäbe es heute kein Menschengeschlecht, wie wir es kennen, mit Krankheiten, Armut und Kriminalität. Doch Jehova ließ Adam und Eva in seiner Barmherzigkeit vor ihrem Tod Kinder hervorbringen, obwohl diese die Unvollkommenheit ererbten. Durch Christus sorgte er dann dafür, daß diejenigen Nachkommen Adams, die Glauben üben, das erlangen können, was Adam verwirkte — ewiges Leben unter Verhältnissen, die die größte Freude am Leben ermöglichen würden (5. Mo. 32:4, 5; Joh. 10:10).
2. Tat er das alles nur zu unserer Errettung?
2 Dies ist für uns von unermeßlich großem Nutzen. Doch aus dem Bibelbericht erfahren wir, daß es um noch etwas viel Bedeutsameres ging als nur um unsere persönliche Errettung.
UM SEINES GROSSEN NAMENS WILLEN
3. Was stand bei der Verwirklichung des Vorsatzes Jehovas in bezug auf die Erde und die Menschheit auf dem Spiel?
3 Jehovas Name, sein Ruf als universeller Souverän und Gott der Wahrheit, ist mit der Verwirklichung seines Vorsatzes hinsichtlich der Erde und der Menschheit verbunden. Wegen der Stellung Jehovas verlangen der Friede und das Wohl des gesamten Universums, daß seinem Namen die volle Achtung erwiesen wird, die ihm gebührt, und daß ihm alle gehorchen.
4. Worin bestand dieser Vorsatz genau?
4 Nachdem er Adam und Eva erschaffen hatte, gab er ihnen einen Auftrag. Er erklärte deutlich, daß sein Vorsatz nicht nur darin bestand, daß die ganze Erde unterworfen werden sollte und somit die Grenzen des Paradieses ausgedehnt werden sollten, sondern auch darin, daß die Erde mit Nachkommen des ersten Mannes und der ersten Frau, Adam und Eva, bevölkert würde (1. Mo. 1:28). Sollte dieser Vorsatz aufgrund ihrer Sünde scheitern, was auf den Namen Gottes Schmach gebracht hätte?
5. (a) Wann sollte gemäß 1. Mose 2:17 jemand sterben, der vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse äße? (b) Wie erfüllte Jehova dies, während er gleichzeitig an seinem Vorsatz bezüglich des Bevölkerns der Erde festhielt?
5 Jehova hatte Adam gewarnt, wenn er ungehorsam sei und von dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse esse, werde er „an dem Tage“, da er davon esse, gewißlich sterben (1. Mo. 2:17). Gott hielt sein Wort und zog die Übertreter noch an dem gleichen Tag, an dem Adam gesündigt hatte, zur Rechenschaft und sprach das Todesurteil über sie aus. Sie konnten der Strafe nicht entgehen. In rechtlichem Sinne, von Gottes Standpunkt aus, starben Adam und Eva an jenem Tag. (Vergleiche Lukas 20:37, 38.) Aber um seinen eigenen erklärten Vorsatz hinsichtlich des Bevölkerns der Erde zu verwirklichen, ließ Jehova sie eine Familie gründen, bevor sie buchstäblich starben. Nichtsdestoweniger kann man sagen, daß vom Standpunkt Gottes aus — für ihn sind 1 000 Jahre wie ein einziger Tag — Adam innerhalb e i n e s „Tages“ starb, auch wenn er 930 Jahre alt wurde (1. Mo. 5:3-5; vergleiche Psalm 90:4; 2. Petrus 3:8). Somit erwies sich Jehova in bezug auf die Zeit, in der die Strafe vollzogen werden sollte, als wahrhaftig, und sein Vorsatz, die Erde mit Nachkommen Adams zu bevölkern, wurde nicht vereitelt. Das brachte es aber mit sich, daß Gott eine Zeitlang zugelassen hat, daß sündige Menschen auf der Erde leben.
6, 7. (a) Wie geht aus 2. Mose 9:15, 16 hervor, weshalb Jehova die Bösen eine Zeitlang bestehen läßt? (b) Wie wurde im Falle Pharaos die Macht Jehovas gezeigt und sein Name bekanntgemacht? (c) Was wird daher der Ausgang am Ende des gegenwärtigen bösen Systems sein?
6 Die Worte, die Jehova in den Tagen Mose an den Herrscher Ägyptens richtete, lassen weiter erkennen, weshalb er das Böse eine Zeitlang hat bestehen lassen. Als sich Pharao weigerte, die Israeliten aus Ägypten ausziehen zu lassen, vernichtete Jehova ihn nicht sogleich. Erst brachte er zehn Plagen über das Land und zeigte so seine Macht auf erstaunliche und vielfältige Weise. Als er Pharao vor der siebten Plage warnte, sagte er ihm, er hätte ihn und sein Volk von der Erde austilgen können. „Aber, in der Tat“, sagte Jehova, „deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Macht zu zeigen und damit man meinen Namen verkünde auf der ganzen Erde“ (2. Mo. 9:15, 16).
7 Als Jehova die Israeliten befreite, wurde sein Name tatsächlich weithin bekanntgemacht. Sogar heute, fast 3 500 Jahre später, ist das, was er tat, noch nicht in Vergessenheit geraten. Damals wurde nicht nur der Eigenname Jehova verkündet, sondern auch die Wahrheit über den Träger dieses Namens. Das festigte den Ruf Jehovas, ein Gott zu sein, der seine Bundesverheißungen hält und etwas für seine Diener tut. Es wurde auch deutlich gezeigt, daß aufgrund seiner Allmacht seinen Vorsatz nichts vereiteln kann. Noch eindrucksvoller wird die herannahende Vernichtung des ganzen bösen Systems samt seinem sichtbaren und seinem unsichtbaren Bereich sein. Diese Entfaltung seiner Allmacht und die Ehre, die dadurch auf seinen Namen gebracht wird, werden in der Geschichte des Universums nie in Vergessenheit geraten. Und der Nutzen wird von ewiger Dauer sein (Hes. 38:23; Offb. 19:1, 2).
‘O TIEFE DER WEISHEIT GOTTES!’
8. Welche zusätzlichen Faktoren zu berücksichtigen, fordert uns Paulus auf?
8 Im Römerbrief wirft der Apostel Paulus die Frage auf: „Gibt es bei Gott Ungerechtigkeit?“ Er beantwortet darauf die Frage selbst, indem er Gottes Barmherzigkeit herausstellt und auf das verweist, was Jehova zu Pharao sagte. Er erinnert auch daran, daß wir als Menschen wie Ton in der Hand eines Töpfers sind. Beklagt sich der Ton darüber, wie er gebraucht wird? Paulus fügt hinzu: „Wenn nun Gott, obwohl gewillt, seinen Zorn zu zeigen und seine Macht kundzutun, die Gefäße des Zornes, die zur Vernichtung passend gemacht sind, mit viel Langmut duldete, damit er den Reichtum seiner Herrlichkeit an Gefäßen der Barmherzigkeit kundtun könnte, die er zur Herrlichkeit im voraus bereitet hat, nämlich uns, die er nicht nur aus den Juden berufen hat, sondern auch aus den Nationen, was dann?“ (Röm. 9:14-24).
9. (a) Wer sind die „Gefäße des Zornes, die zur Vernichtung passend gemacht sind“? (b) Warum hat Jehova trotz ihrer Feindseligkeit große Langmut bekundet, und inwiefern wird der Ausgang für diejenigen, die ihn lieben, zum Guten sein?
9 Seit Jehova den in 1. Mose 3:15 aufgezeichneten prophetischen Ausspruch machte, sind Satan und sein Same „Gefäße des Zornes, die zur Vernichtung passend gemacht sind“. Die ganze Zeit über hat Jehova Langmut geübt. Die Bösen haben über seine Wege gespottet; sie haben seine Diener verfolgt und sogar seinen Sohn getötet. Aber Jehova hat zum bleibenden Nutzen seiner Diener große Beherrschung geübt. Die gesamte Schöpfung hat die Gelegenheit gehabt, zu sehen, welch verheerende Folgen es hat, gegen Gott zu rebellieren. Gleichzeitig ist durch den Tod Jesu die Möglichkeit geschaffen worden, gehorsame Menschen zu befreien und „die Werke des Teufels abzubrechen“ (1. Joh. 3:8; Heb. 2:14, 15).
10. Warum hat Jehova die Bösen in den vergangenen 1 900 Jahren weiterhin geduldet?
10 In den über 1 900 Jahren seit der Auferstehung Jesu hat Jehova die „Gefäße des Zornes“ weiterhin geduldet und mit ihrer Vernichtung gewartet. Warum? Weil er den sekundären Teil des Samens des Weibes bereitet hat, d. h. diejenigen, die mit Jesus Christus in seinem himmlischen Königreich verbunden sein werden (Gal. 3:29). Diese, 144 000 an Zahl, werden vom Apostel Paulus als „Gefäße der Barmherzigkeit“ bezeichnet. Zuerst wurden Einzelpersonen aus den Juden eingeladen, diese Klasse zu bilden. Dann wurden beschnittene Samariter hinzugefügt und schließlich Menschen aus den Nationen. Mit viel Langmut hat Jehova auf die Verwirklichung seines Vorsatzes hingearbeitet. Er hat dabei niemanden gezwungen, ihm zu dienen, aber er hat alle, die seine liebevollen Vorkehrungen mit Wertschätzung angenommen haben, reich gesegnet. Jetzt ist die Vorbereitung dieser himmlischen Klasse nahezu abgeschlossen.
11. Welche weitere Gruppe zieht aus der Langmut Jehovas Nutzen?
11 Wie steht es aber mit denen, die die Erde bewohnen sollen? Zu Gottes bestimmter Zeit werden Milliarden Menschen als irdische Untertanen des Königreiches auferweckt werden. Auch hat Jehovas Langmut besonders seit 1935 u. Z. die Einsammlung einer „großen Volksmenge“ aus allen Nationen im Hinblick auf ihre Errettung ermöglicht (Offb. 7:9, 10; Joh. 10:16).
12. (a) Was haben wir infolgedessen über Jehova selbst gelernt? (b) Wie reagierst du auf die Art und Weise, in der Jehova diese Angelegenheit geregelt hat?
12 Gibt es an alledem irgend etwas Ungerechtes? Bestimmt nicht! Wie könnte sich jemand zu Recht beklagen, wenn Gott mit der Vernichtung der Bösen, der „Gefäße des Zornes“, noch wartet, so daß er anderen in Übereinstimmung mit seinem Vorsatz Barmherzigkeit erweisen kann? Statt dessen können wir viel über Jehova selbst lernen, während wir die Verwirklichung seines Vorsatzes beobachten. Wir bewundern die Facetten seiner Persönlichkeit, die zutage getreten sind — seine Gerechtigkeit, seine Barmherzigkeit, seine Langmut, die Mannigfaltigkeit seiner Weisheit. Die Weisheit, die Jehova bei der Klärung der Streitfrage angewandt hat, wird für immer bezeugen, daß seine Regierungsweise die beste ist. Zusammen mit dem Apostel Paulus können wir sagen: „O Tiefe des Reichtums und der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unausspürbar seine Wege!“ (Röm. 11:33).
EINE GELEGENHEIT, UNSERE ERGEBENHEIT ZU ZEIGEN
13. (a) Welche Gelegenheit bietet sich uns, wenn wir persönlich leiden müssen? (b) Was wird uns helfen, weise zu reagieren?
13 Es gibt Situationen, in denen man tatsächlich persönlich leiden muß, weil Gott die Bösen noch nicht vernichtet und die vorhergesagte Wiederherstellung der Menschheit noch nicht herbeigeführt hat. Wie reagieren wir darauf? Sehen wir darin Gelegenheiten, einen Anteil daran zu haben, den Namen Jehovas von Schmach zu reinigen und den Teufel zum Lügner zu stempeln? Wenn wir den folgenden Rat im Sinn behalten, kann uns das die Kraft geben, dies zu tun: „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann“ (Spr. 27:11). Satan ist derjenige, der Jehova höhnt. Er behauptete, die Menschen würden, wenn sie materielle Verluste oder physische Bedrängnis erlitten, Gott dafür die Schuld geben und ihn sogar verfluchen (Hiob 1:9-11; 2:4, 5). Wir erfreuen Jehovas Herz, wenn wir ihm auch unter Schwierigkeiten treu bleiben und beweisen, daß Satans Behauptung auf uns nicht zutrifft. Wir haben die volle Zuversicht, daß Jehova zu seinen Dienern Zuneigung hat und uns wie Hiob zur gegebenen Zeit großzügig belohnen wird, wenn wir uns als treu erweisen (Jak. 5:11; Hiob 42:10-16).
14. Welcher weitere Nutzen kann sich für uns ergeben, wenn wir auf Jehova vertrauen, während wir Prüfungen erdulden?
14 Wenn wir uns unter schmerzlichen Prüfungen vertrauensvoll auf Jehova verlassen, können wir kostbare Eigenschaften erwerben. Durch die Dinge, die Jesus litt, „lernte er Gehorsam“ auf eine bis dahin nicht gekannte Weise. Auch wir können etwas lernen — indem wir Langmut, Ausharren und eine größere Wertschätzung für Jehovas gerechte Wege erwerben. Werden wir diese Schulung geduldig annehmen? (Heb. 5:8, 9; 12:11; Jak. 1:2-4).
15. Welcher Nutzen mag sich für andere ergeben, wenn wir unter Schwierigkeiten geduldig ausharren?
15 Andere werden beobachten, was wir tun. Einige werden aufgrund dessen, was wir aus Liebe zur Gerechtigkeit auf uns nehmen, im Laufe der Zeit erkennen, wer heute wirklich die „Brüder“ Christi sind, und dadurch, daß sie sich mit seinen „Brüdern“ in der Anbetung vereinen, können sie ebenfalls die Aussicht auf die Segnungen des ewigen Lebens erlangen (Mat. 25:34-36, 40, 46). Jehova und sein Sohn möchten, daß sie diese Gelegenheit erhalten. Möchten wir das auch? Sind wir bereit, Schwierigkeiten auf uns zu nehmen, um dies zu ermöglichen?
16. Wie wirkt sich unsere Einstellung zu solch persönlichen Schwierigkeiten auf unsere Einheit aus?
16 Wie schön ist es doch, wenn wir selbst schwierige Situationen im Leben als Gelegenheiten betrachten, unsere Ergebenheit gegenüber Jehova zu bekunden und uns an der Verwirklichung seines Willens zu beteiligen! Dadurch, daß wir das tun, können wir beweisen, daß wir wirklich der Einheit mit Gott und Christus näherkommen, um die Jesus für alle wahren Christen betete (Joh. 17:20, 21).
ZUR WIEDERHOLUNG
● Wie hat Jehova passenderweise große Achtung vor seinem eigenen Namen bewiesen, während er das Böse zugelassen hat?
● Wie hat es Jehova dadurch, daß er die „Gefäße des Zornes“ geduldet hat, ermöglicht, daß seine Barmherzigkeit auch uns zuteil wird?
● Welche Gelegenheit sollten wir in Situationen sehen, in denen wir persönlich Leiden erdulden müssen?
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Der Kampf gegen böse GeistermächteIn der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 8
Der Kampf gegen böse Geistermächte
1. Weshalb sind die Aktivitäten böser Geister für uns von besonderem Interesse?
MATERIALISTISCH eingestellte Menschen mögen über die Vorstellung spotten, daß es böse Geister gebe. Doch auf diesem Gebiet gibt es nichts zu lachen. Ob sie es glauben oder nicht, wird durch dämonische Aktivitäten auf jeden Druck ausgeübt. Anbeter Jehovas sind davon nicht ausgenommen. Sie sind sogar ein Hauptziel. Der Apostel Paulus macht uns auf diesen Konflikt aufmerksam, indem er sagt: „Unser Ringkampf geht nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Regierungen [außerhalb des Bereiches von Fleisch und Blut], gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“ (Eph. 6:12). In der heutigen Zeit ist der Druck besonders groß, weil Satan aus dem Himmel geworfen wurde und Wut hat, da er weiß, daß seine Zeit kurz ist (Offb. 12:12).
2. Wie ist es uns möglich, erfolgreich gegen übermenschliche Geister anzukämpfen?
2 Wie kann es uns gelingen, in einem Kampf gegen übermenschliche Geistermächte den Sieg davonzutragen? Nur durch völliges Vertrauen zu Jehova. Wir müssen auf ihn hören und seinem Wort gehorchen. Dann können wir uns den physischen, sittlichen, seelischen und geistigen Schaden ersparen, den Satans Einfluß verursacht (Eph. 6:11; Jak. 4:7).
WELTBEHERRSCHER IN HIMMLISCHEN ÖRTERN
3. Wem leistet Satan erbitterten Widerstand?
3 Jehova beschreibt uns anschaulich die Weltsituation, wie er sie von seinem günstigen Standort im Himmel aus sieht. Er gab dem Apostel Johannes eine Vision, in der Satan als ein „großer, feuerfarbener Drache“ dargestellt wurde, der danach trachtete, Gottes messianisches Königreich, wenn möglich, zu verschlingen, sobald es 1914 u. Z. im Himmel geboren würde. Da ihm dies nicht gelang, ließ er auf die sichtbaren Vertreter dieses Königreiches, auf den sekundären Teil des Samens des „Weibes“ Gottes, eine Flut heftigen Widerstandes los (Offb. 12:3, 4, 13, 17).
4. (a) Was zeigt uns die Bibel in bezug darauf, von wem die menschlichen Regierungen ihre Macht haben? (b) Wohin werden jetzt alle politischen Herrscher versammelt, und von wem?
4 In dieser Offenbarung an Johannes wurde auch bloßgestellt, woher die menschlichen Regierungen ihre Macht und Gewalt haben. Johannes wurde ein aus Merkmalen verschiedener Tiere zusammengesetztes wildes Tier mit 7 Köpfen und 10 Hörnern gezeigt, das Gewalt hatte „über jeden Stamm und jedes Volk und jede Zunge und jede Nation“. Dieses Tier stellt keine einzelne Regierung dar, sondern das weltweite politische System. Johannes wurde davon unterrichtet, daß „der Drache [Satan, der Teufel] . . . dem Tier seine Macht und seinen Thron und große Gewalt“ gab (Offb. 13:1, 2, 7; vergleiche Lukas 4:5, 6). Ungeachtet der religiösen Bekenntnisse politischer Herrscher unterwirft sich keine der Mitgliednationen des „Tieres“ der Souveränität Jehovas und seinem eingesetzten König, Jesus Christus. Sie alle kämpfen um die Aufrechterhaltung ihrer eigenen Souveränität. Heute werden sie, wie die Offenbarung zeigt, durch „von Dämonen inspirierte Äußerungen“ zum „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in Har-Magedon versammelt (Offb. 16:13, 14, 16). Tatsächlich sind „die Weltbeherrscher“ keine Menschen, wie der Apostel Paulus schrieb, sondern „die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“ (Eph. 6:12). Alle, die sich als wahre Anbeter Jehovas erweisen möchten, müssen die volle Bedeutung dieser Tatsache begreifen.
5. Weshalb müssen wir vorsichtig sein, damit wir nicht verleitet werden, Satans System zu unterstützen?
5 Täglich kommen wir in unserem Leben mit Konflikten in Berührung, die die Menschheitsfamilie auseinanderreißen. Es ist üblich, daß man durch Worte oder Taten für die Nation, den Stamm, die Sprachgruppe oder die gesellschaftliche Schicht, zu der man gehört, Stellung bezieht. Selbst wenn die Bevölkerungsgruppe, zu der jemand gehört, nicht direkt von einem Konflikt betroffen ist, mag er die eine oder die andere Seite bevorzugen. Aber was unterstützen die Menschen in Wirklichkeit, ganz gleich, um welchen Mißstand es geht, und ganz gleich, für welche Person oder Sache sie sich einsetzen? Die Bibel sagt deutlich: „Die ganze Welt liegt in der Macht dessen, der böse ist“ (1. Joh. 5:19). Wie kann man es daher vermeiden, mit den übrigen Menschen irregeführt zu werden? Nur wenn man Gottes Königreich voll unterstützt und in den Konflikten zwischen den verschiedenen Parteien der Welt völlig neutral bleibt (Joh. 17:15, 16).
HEIMTÜCKISCHE MITTEL DES BÖSEN
6. Was hat Satan getan, um Menschen von der wahren Anbetung abzubringen?
6 Zu allen Zeiten hat sich Satan der Beschimpfung und der Verfolgung bedient, um Menschen von der wahren Anbetung abzubringen. Aber er hat auch raffiniertere Methoden angewandt und ist mit List und Tücke vorgegangen.
7. Wieso kann man an der Art und Weise, wie Satan die falsche Religion gebraucht hat, erkennen, wie geschickt er vorgeht?
7 Er hat geschickt einen großen Teil der Menschen durch die falsche Religion in Finsternis gehalten und sie in dem Glauben gelassen, sie würden Gott dienen. Da es ihnen an echter Liebe zur Wahrheit fehlte, mögen sie von mystischen und gefühlsbetonten Gottesdiensten angezogen oder von irgendwelchen Machttaten beeindruckt worden sein (2. Thes. 2:9, 10). Wir werden aber gewarnt, daß selbst von denen, die sich an der wahren Anbetung beteiligen, „einige vom Glauben abfallen werden, indem sie auf irreführende inspirierte Äußerungen und Lehren von Dämonen achtgeben“ (1. Tim. 4:1). Wie ist das möglich?
8. Wie hat Satan sogar Personen, die einmal Jehova angebetet haben, zur falschen Religion gelockt?
8 Der Teufel appelliert in hinterhältiger Weise an die Schwächen eines Menschen. Hat der Betreffende noch Menschenfurcht? Dann gibt er vielleicht dem Druck von Verwandten oder Nachbarn nach und beteiligt sich an Bräuchen, die aus der falschen Religion stammen. Ist er stolz? Dann nimmt er vielleicht Anstoß, wenn ihm jemand Rat erteilt oder wenn andere die Ideen, für die er eintritt, nicht befürworten (Spr. 29:25; 15:10; 1. Tim. 6:3, 4). Was, wenn seine Teilnahme am Predigtdienst nicht auf Liebe beruht? Statt seinen eigenen Standpunkt zu ändern und ihn dem Vorbild Christi anzupassen, hört er vielleicht gern denen zu, die ihm „die Ohren kitzeln“, indem sie sagen, es sei ausreichend, in der Bibel zu lesen und ein „anständiges Leben“ zu führen (2. Tim. 4:3). Ob er sich einer anderen religiösen Gruppe anschließt oder einfach seine eigenen religiösen Auffassungen vertritt, spielt für Satan keine Rolle, solange er Jehova nicht so anbetet, wie er es durch sein Wort und seine Organisation mitgeteilt hat.
9. Wie hat Satan auf heimtückische Weise den Geschlechtstrieb ausgenutzt, um seine Ziele zu erreichen?
9 Satan verleitet die Menschen auch geschickt, ein normales Verlangen auf die falsche Weise zu befriedigen. Das hat er mit dem Verlangen nach intimen Beziehungen getan. Viele Menschen lehnen die Moralbegriffe der Bibel ab und sehen den Geschlechtsverkehr zwischen Unverheirateten als ein legitimes Vergnügen an oder als eine Möglichkeit, zu beweisen, daß sie erwachsen sind. Und wie verhält es sich mit Verheirateten? Nicht selten lassen sich Weltmenschen, die Eheprobleme haben, einfach scheiden und heiraten jemand anders oder trennen sich einfach und leben mit einem anderen Partner zusammen. Haben wir, wenn wir diesen Lebensstil beobachten, das Gefühl, uns würde etwas entgehen und die christliche Lebensweise sei zu streng? Satans heimtückische Methode besteht darin, uns glauben zu machen, Jehova enthalte uns etwas Gutes vor. Er will, daß wir an das Vergnügen denken, das wir jetzt haben können — nicht daran, wie sich unser Handeln auf uns und andere auswirken kann, und gewiß nicht an unser Verhältnis zu Jehova und seinem Sohn (Gal. 6:7, 8; 1. Kor. 6:9, 10).
10. Wie versucht Satan, unsere Einstellung zur Gewalttätigkeit zu untergraben?
10 Ein anderes natürliches Verlangen ist der Wunsch nach Unterhaltung. Gute Unterhaltung kann physisch, geistig und seelisch erfrischen. Aber wie reagieren wir, wenn Satan Gelegenheiten zur Entspannung raffiniert dazu nutzt, uns zu verleiten, unsere Gedanken von den Gedanken Gottes zu entfernen? Wir wissen zum Beispiel, daß Jehova diejenigen haßt, die Gewalttätigkeit lieben (Ps. 11:5). Doch wenn im Kino oder im Fernsehen Gewalttätigkeit verherrlicht wird, sitzen wir dann passiv da und nehmen alles in uns auf? Oder akzeptieren wir Gewalttätigkeit, wenn sie im Namen des Sports verübt wird? (Vergleiche 1. Mose 6:13.)
11. Wie mag sogar jemand, der die Wahrheit über den Spiritismus kennt, in eine Schlinge geraten, wenn er nicht wachsam ist?
11 Wir sind uns auch darüber im klaren, daß Personen, die sich an irgendeiner Form von Spiritismus — Wahrsagerei, Hexerei oder Totenbeschwörung — beteiligen, „für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges“ sind. Wir würden bestimmt nicht auf die Idee kommen, Geistermedien zu befragen, und gewiß würden wir sie nicht in unsere Wohnung einladen, damit sie dort ihre dämonischen Künste ausüben können. Würden wir ihnen aber fasziniert zuhören und zuschauen, wenn sie auf unserem Fernsehbildschirm erschienen? Auch mögen wir wissen, daß die Bibel es verurteilt, andere ‘mit einem Bannspruch zu binden’. Würden wir jedoch einem Hypnotiseur erlauben, auch nur vorübergehend über unseren Sinn Gewalt auszuüben? (5. Mo. 18:10-12; Gal. 5:19-21).
12. (a) Wie wird Musik dazu gebraucht, um uns zu veranlassen, uns mit Gedanken zu beschäftigen, von denen wir wissen, daß sie falsch sind? (b) Wie könnte jemand durch seine Kleidung, seine Frisur oder seine Redeweise erkennen lassen, daß er Personen bewundert, deren Lebensstil Jehova mißbilligt? (c) Was müssen wir tun, wenn wir den heimtückischen Methoden Satans nicht zum Opfer fallen wollen?
12 Wir haben in der Bibel gelesen, daß ‘Hurerei und Unreinheit jeder Art unter uns nicht einmal erwähnt werden sollten’, wenn es aus verkehrten Beweggründen geschähe (Eph. 5:3-5). Was aber, wenn solche Themen geschickt mit Musik begleitet werden, die eine gefällige Melodie, einen mitreißenden Rhythmus oder einen starken Beat hat? Fangen wir vielleicht sogar unbewußt an, Schlagertexte mitzusingen, in denen außereheliche Beziehungen, Drogengenuß und vieles mehr verherrlicht werden? Oder neigen wir dazu, obwohl wir wissen, daß wir die Lebensweise von Personen, die solche Dinge treiben, nicht nachahmen sollten, uns mit ihnen zu identifizieren, indem wir sie in der Art und Weise, wie sie sich kleiden, frisieren oder wie sie reden, nachahmen? Wie raffiniert Satan doch ist! Welch hinterhältige Methoden wendet er doch an, um Menschen zu verleiten, sich seinem eigenen verderbten Denken anzupassen! (2. Kor. 4:3, 4). Um seinen heimtückischen Methoden nicht zum Opfer zu fallen, müssen wir uns davor hüten, uns mit der Welt treiben zu lassen. Wir müssen im Sinn behalten, wer die „Weltbeherrscher dieser Finsternis“ sind, und ernstlich gegen ihren Einfluß ankämpfen (Eph. 6:12; 1. Pet. 5:8).
AUSGERÜSTET, UM ZU SIEGEN
13. Wie ist es uns trotz unserer Unvollkommenheit möglich, die Welt zu besiegen, über die Satan herrscht?
13 Bevor Jesus starb, sagte er zu seinen Aposteln: „Faßt Mut! Ich habe die Welt besiegt.“ Somit konnten auch sie siegen; und über 60 Jahre später schrieb der Apostel Johannes: „Wer ist es, der die Welt besiegt, wenn nicht der, der glaubt, daß Jesus der Sohn Gottes ist?“ (Joh. 16:33; 1. Joh. 5:5). Einen solchen Glauben bekunden wir dadurch, daß wir den Geboten Jesu gehorchen und wie er auf Gottes Wort vertrauen. Was ist sonst noch erforderlich? Daß wir eng mit der Versammlung verbunden bleiben, deren Haupt er ist. Wenn wir etwas Unrechtes tun, müssen wir ernstlich bereuen und Gott aufgrund des Opfers Jesu um Vergebung bitten. Auf diese Weise können auch wir trotz unserer Unvollkommenheiten den Sieg davontragen.
14. (a) Lies Epheser 6:13-18. (b) Erkläre anhand der Fragen und der angeführten Schriftstellen, von welchem Nutzen jeder Bestandteil der geistigen Waffenrüstung ist.
14 Um Gelingen zu haben, müssen wir „die vollständige Waffenrüstung Gottes“ anziehen und dürfen keinen Teil davon vernachlässigen. Schlage bitte Epheser 6:13-18 auf, und lies, wie sie beschrieben wird. Dann betrachte, indem du die unten aufgeworfenen Fragen beantwortest, wie du aus dem Schutz Nutzen ziehen kannst, den jeder Teil der Waffenrüstung bietet.
„Lenden umgürtet mit Wahrheit“
Wie werden wir, selbst wenn wir die Wahrheit kennen mögen, durch das regelmäßige Studium, das Nachsinnen über die biblische Wahrheit und den Besuch der Zusammenkünfte geschützt? (Phil. 3:1; 4:8, 9; 1. Kor. 10: 12, 13; 2. Kor. 13:5; 1. Pet. 1:13, Kingdom Interlinear).
„Brustpanzer der Gerechtigkeit“
Wer setzt den Maßstab für Gerechtigkeit? (Offb. 15:3).
Veranschauliche, wie jemand großen geistigen Schaden erleiden kann, wenn er den Geboten Jehovas nicht gehorcht, weil er keine Liebe zu seinen Wegen entwickelt hat. (Siehe 1. Samuel 15:22, 23; 5. Mose 7:3, 4.)
„Füße beschuht mit der Ausrüstung der guten Botschaft des Friedens“
Wieso ist es für uns ein Schutz, wenn wir unsere Füße damit beschäftigt halten, uns zu Menschen zu tragen, um mit ihnen über Gottes Vorkehrungen für Frieden zu reden? (Röm. 10:15; Ps. 73:2, 3; 1. Tim. 5:13).
‘Der große Schild des Glaubens’
Wie werden wir reagieren, wenn wir einen festgegründeten Glauben haben und jemand versucht, uns Zweifel oder Furcht einzuflößen? (Vergleiche 2. Timotheus 1:12; 2. Könige 6:15-17.)
„Helm der Rettung“
Wie kann uns die Hoffnung auf Rettung davor bewahren, einer übertriebenen Sorge um materielle Besitztümer zum Opfer zu fallen? (1. Tim. 6:7-10, 19).
„Schwert des Geistes“
Worauf sollten wir uns stets verlassen, wenn wir Anschläge auf unser eigenes Geistiggesinntsein oder auf das anderer abwehren? (Ps. 119:98; Spr. 3:5, 6; vergleiche Matthäus 4:3, 4).
Was müssen wir in Übereinstimmung damit gemäß Epheser 6:18, 19 unbedingt noch tun, wenn wir in unserer geistigen Kriegführung den Sieg davontragen wollen? Wie oft sollten wir es tun? Für wen?
15. (a) Führen wir alle lediglich einen persönlichen geistigen Kampf? (b) Wie können wir in dem Kampf in die Offensive gehen?
15 Als Soldaten Christi gehören wir zu einem großen Heer, das an einem geistigen Kriegszug teilnimmt. Wenn wir wachsam bleiben und von der vollständigen Waffenrüstung Gottes guten Gebrauch machen, werden wir in diesem Krieg nicht fallen. Statt dessen werden wir anderen Dienern Gottes eine stärkende Hilfe sein. Wir werden vorbereitet und darauf bedacht sein, in die Offensive zu gehen, indem wir die gute Botschaft von Gottes messianischem Königreich verbreiten, der Regierung, der sich Satan so erbittert widersetzt.
ZUR WIEDERHOLUNG
● Weshalb bemühen sich Jehovas Anbeter, in Konflikten zwischen Interessengruppen der Welt völlig neutral zu bleiben?
● Welches sind einige der heimtückischen Methoden, die Satan anwendet, um Christen in geistiger Hinsicht zu Fall zu bringen?
● Inwiefern schützt uns die Waffenrüstung, die wir von Gott erhalten haben, in diesem geistigen Krieg auf ganz entscheidende Weise?
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Die Kraft der AuferstehungshoffnungIn der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 9
Die Kraft der Auferstehungshoffnung
1. Welche wunderbaren Aussichten werden durch die Auferstehungshoffnung ermöglicht?
OHNE die Auferstehung gibt es für die Verstorbenen keine Hoffnung auf zukünftiges Leben. Doch Jehova hat in seiner unverdienten Güte Milliarden von Verstorbenen die unschätzbare Gelegenheit eröffnet, ewiges Leben zu erlangen. Aufgrund dessen haben wir auch die herzerfreuende Hoffnung, mit lieben Angehörigen wieder vereint zu werden, die im Tode entschlafen sind. (Vergleiche Markus 5:35, 41, 42; Apostelgeschichte 9:36-41.)
2. (a) Wieso hat sich die Auferstehung in Verbindung mit der Verwirklichung des Vorsatzes Jehovas als wichtig erwiesen? (b) Wann besonders ist die Auferstehungshoffnung für uns eine wichtige Kraftquelle?
2 Aufgrund der Auferstehung kann Jehova, ohne daß seinen treuen Dienern bleibender Schaden entsteht, Satan bis zum Äußersten gehen lassen in seinem Bemühen, seinen bösartigen Vorwurf zu beweisen: „Alles, was ein Mensch hat, wird er um seine Seele geben“ (Hiob 2:4). Da Jesus von den Toten auferweckt wurde, war es ihm möglich, den Wert seines menschlichen Opfers vor dem himmlischen Thron seines Vaters darzubieten, was für uns von lebensrettendem Nutzen war. Durch die Auferstehung werden die Miterben Christi mit ihm im himmlischen Königreich vereint. Und für uns alle, die wir Glauben haben, ist die Auferstehungshoffnung ein Quell der Kraft, die über das Normale hinausgeht, wenn wir Prüfungen erdulden, in denen wir dem Tod ins Angesicht schauen.
WESHALB GRUNDLEGEND FÜR DEN CHRISTLICHEN GLAUBEN
3. (a) In welchem Sinne ist die Auferstehung eine „Grundlehre“? (b) Was bedeutet die Auferstehung den Menschen im allgemeinen?
3 Die Auferstehung ist, wie in Hebräer 6:1, 2 gezeigt wird, eine „Grundlehre“, ein Bestandteil der Grundlage unseres Glaubens, ohne den wir nie reife Christen werden könnten. Diese Lehre ist jedoch dem Denken der Welt im allgemeinen fremd. Da es den meisten Menschen an Geistiggesinntsein fehlt, streben immer mehr dem Vergnügen nach. Für sie ist nur das gegenwärtige Leben realistisch (1. Kor. 15:32). Diejenigen, die den traditionellen Religionen anhängen, sowohl innerhalb der Christenheit als auch außerhalb, denken, sie hätten eine unsterbliche Seele, was eine Auferstehung unnötig machen würde. Wer versucht, diese beiden Vorstellungen miteinander zu vereinbaren, gerät eher in Verwirrung, als daß er eine Hoffnung erlangen würde. Wie können wir denen helfen, die bereit sind zu hören? (Apg. 17:32).
4. (a) Worüber mögen wir mit jemandem sprechen müssen, bevor er die Auferstehungshoffnung schätzen kann? (b) Welche Schriftstellen würdest du verwenden, um zu erklären, was die Seele ist? Welche, um den Zustand der Toten zu erklären? (c) Was aber, wenn jemand eine Bibelübersetzung benutzt, die die in diesen Texten enthaltenen Wahrheiten zu verdunkeln scheint?
4 Bevor solche Personen schätzen können, welch eine wunderbare Vorkehrung die Auferstehung ist, müssen sie verstehen, was die Seele ist und in welchem Zustand sich die Toten befinden. Oft genügen schon ein paar Schriftstellen, um dies wahrheitshungrigen Menschen zu erklären (1. Mo. 2:7; Hes. 18:4; Ps. 146:3, 4). Aber einige moderne Übersetzungen und freie Wiedergaben der Bibel verdunkeln diese Wahrheiten. Daher mag es notwendig sein, sich mit den Begriffen zu beschäftigen, die in den Ursprachen der Bibel verwendet werden.
5. Wie würdest du einer solchen Person helfen, zu verstehen, was die Seele ist?
5 Die Neue-Welt-Übersetzung ist in dieser Hinsicht besonders wertvoll, weil sie den hebräischen Begriff néphesch und das entsprechende griechische Wort psychēʹ konsequent mit „Seele“ wiedergibt und in ihrem Anhang viele Texte aufführt, in denen diese Begriffe vorkommen. Andere moderne Übersetzungen mögen dieselben Wörter nicht nur mit „Seele“ wiedergeben, sondern auch mit „Geschöpf“, „Wesen“, „Person“ und „Leben“; „meine néphesch“ mag mit „ich“ wiedergegeben werden und „deine néphesch“ mit „du“. Ein Vergleich dieser Bibeln mit einigen älteren Übersetzungen oder mit der Neuen-Welt-Übersetzung wird einem aufrichtigen Erforscher helfen zu verstehen, daß sich die aus den Ursprachen mit „Seele“ übersetzten Begriffe 1. auf Personen, 2. auf Tiere und 3. auf das Leben als solches, dessen sie sich erfreuen, beziehen. Sie vermitteln aber niemals die Vorstellung, die Seele sei etwas Unsichtbares, Unberührbares, das dem Leib beim Tode entweichen und irgendwo bewußt weiterleben könne.
6. (a) Wieso verwirren einige moderne Übersetzungen ihre Leser in bezug auf die Bedeutung der Begriffe Scheol, Hades und Gehenna? (b) Wie würdest du anhand der Bibel erklären, in welchem Zustand sich jemand im Scheol oder Hades befindet und in welchem Zustand in der Gehenna?
6 Ebenso verwendet die Neue-Welt-Übersetzung konsequent das Wort Scheol als Transkription des hebräischen Begriffes scheʼōlʹ, das Wort Hades für den griechischen Begriff hāʹdēs und Gehenna für géenna. Aber einige andere moderne Übersetzungen und auch freie Wiedergaben der Bibel verwirren den Leser, indem sie SOWOHL hāʹdēs als auch géenna mit „Hölle“ übersetzen und zusätzlich Begriffe wie „das Grab“ und „bei den Toten“ als andere Wiedergabe von scheʼōlʹ und hāʹdēs verwenden. Wenn nötig, kann durch einen Vergleich von Übersetzungen gezeigt werden, daß Scheol und Hades das gleiche ist (Ps. 16:10; Apg. 2:27). Die Bibel bringt Scheol oder Hades, das allgemeine Grab der Menschheit, eindeutig mit Tod in Verbindung und nicht mit Leben (Ps. 89:48; Offb. 20:13). Sie weist auch auf die Aussicht hin, daß man durch die Auferstehung von dort zurückkehren kann (Hiob 14:13; Apg. 2:31). Im Gegensatz dazu wird denen, die in die Gehenna kommen, kein künftiges Leben in Aussicht gestellt, und natürlich ist nirgendwo die Rede davon, daß die Seele dort bei Bewußtsein existieren würde (Mat. 18:9; 10:28).
7. Wie kann die Auferstehungshoffnung das Denken und Handeln eines Menschen beeinflussen, der sie richtig versteht?
7 Wenn diese Dinge geklärt sind, bekommen der Tod und die Auferstehung Christi einen echten Sinn. Jetzt kann man jemandem helfen, zu begreifen, was die Auferstehung für ihn bedeuten kann, und er kann beginnen, die Liebe Jehovas zu erfassen, die durch diese wunderbare Vorkehrung zum Ausdruck kommt. Der Schmerz, den jemand beim Verlust eines lieben Angehörigen empfunden hat, kann jetzt der freudigen Erwartung eines Wiedersehens in Gottes neuer Ordnung weichen. Die Christen des ersten Jahrhunderts erkannten, daß die Auferstehung Jesu Christi ein Eckstein des christlichen Glaubens ist. Sie legten mit Eifer darüber und über die damit verbundene Hoffnung Zeugnis ab. So sind auch heute diejenigen, die Wertschätzung dafür haben, darauf bedacht, mit anderen über diese kostbare Wahrheit zu sprechen (Apg. 5:30-32; 10:40-43; 13:32-39; 17:31).
CHRISTUS GEBRAUCHT DEN ‘SCHLÜSSEL DES HADES’
8. Was bedeutet es für die geistgesalbten Nachfolger Jesu, wenn Jesus die „Schlüssel des Todes und des Hades“ gebraucht?
8 Alle, die mit Christus in seinem himmlischen Königreich verbunden sein werden, müssen schließlich sterben. Aber sie kennen die Zusicherung gut, die er gab, als er zu dem Apostel Johannes sagte: „Ich wurde ein Toter, doch siehe! ich lebe für immer und ewiglich, und ich habe die Schlüssel des Todes und des Hades“ (Offb. 1:18). Was meinte er damit? Er machte auf seine eigene Erfahrung aufmerksam. Auch er war gestorben. Aber Gott ließ ihn nicht im Hades. Am dritten Tag erweckte ihn Jehova persönlich zu geistigem Leben und verlieh ihm Unsterblichkeit. Nicht nur das, sondern Gott gab ihm auch „die Schlüssel des Todes und des Hades“, damit er andere aus dem allgemeinen Grab der Menschheit und von den Folgen der adamischen Sünde befreien konnte. Da Jesus im Besitz dieser Schlüssel ist, ist er imstande, seine treuen Nachfolger von den Toten zu erwecken. Wenn er das tut, verleiht er den geistgesalbten Gliedern seiner Versammlung die kostbare Gabe unsterblichen himmlischen Lebens, so wie sie sein Vater auch ihm verliehen hatte (Röm. 6:5; Phil. 3:20, 21).
9. Wann findet die Auferstehung treuer gesalbter Christen statt?
9 Wann werden treue gesalbte Christen diese Auferstehung erleben? Sie hat bereits begonnen. Wie der Apostel Paulus erklärt, sollten sie ‘während der Gegenwart Christi’ auferweckt werden, und diese Gegenwart begann im Jahre 1914 (1. Kor. 15:23). Jetzt brauchen sie, wenn sie ihren irdischen Lauf vollenden, nicht mehr im Tode auf die Wiederkehr ihres Herrn zu warten. Sobald sie sterben, werden sie im Geiste auferweckt, sie werden „verwandelt . . ., in einem Nu, in einem Augenblick“. Wie glücklich können sie doch sein, denn „die Dinge, die sie getan haben, gehen gleich mit ihnen“! (1. Kor. 15:51, 52; Offb. 14:13).
10. Welche andere Auferstehung wird es geben, und wann wird sie beginnen?
10 Ihre Auferstehung ist aber nicht die einzige Auferstehung. Die Tatsache, daß sie als die „erste Auferstehung“ bezeichnet wird, läßt erkennen, daß darauf noch eine andere folgen muß (Offb. 20:6). Diejenigen, die aus dieser späteren Auferstehung Nutzen ziehen werden, werden die glückliche Aussicht auf ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde haben. Wann wird sie stattfinden? Wie aus der Offenbarung hervorgeht, wird sie nach Beseitigung der ‘Erde und des Himmels’ des gegenwärtigen bösen Systems stattfinden. Das Ende des alten Systems ist sehr nahe. Danach wird zu Gottes bestimmter Zeit die irdische Auferstehung beginnen (Offb. 20:11, 12).
11. Wer wird unter den Treuen sein, die zu irdischem Leben auferweckt werden, und weshalb ist dies eine begeisternde Aussicht?
11 Wer wird dabei auferweckt werden? Treue Diener Jehovas aus frühester Zeit. Unter ihnen werden Menschen sein, die aufgrund ihres starken Glaubens an die Auferstehung „keine Erlösung durch ein Lösegeld annahmen“, das heißt in bezug auf ihre Lauterkeit gegenüber Gott keine Kompromisse eingingen, um einem gewaltsamen Tod zu entgehen (Heb. 11:35). Welch eine Freude wird es sein, sie persönlich kennenzulernen und von ihnen aus erster Hand Einzelheiten über Ereignisse zu erfahren, über die die Bibel nur kurz berichtet! Unter ihnen wird zum Beispiel Abel sein, der erste treue Zeuge Jehovas. Henoch und Noah, die vor der Sintflut Gottes Warnungsbotschaft furchtlos verkündigten. Abraham, der Engel bewirtete. Moses, durch den am Berg Sinai das Gesetz gegeben wurde. Mutige Propheten wie Jeremia, der im Jahre 607 v. u. Z. die Zerstörung Jerusalems erlebte. Und Johannes der Täufer, der hörte, daß Gott selbst Jesus als seinen Sohn bezeichnete. Auch werden treue Personen darunter sein, die in den letzten Tagen des gegenwärtigen Systems gestorben sind (Heb. 11:4-38; Mat. 11:11).
12. (a) Wie viele der Toten, die sich im Hades befinden, werden auferstehen? (b) Wer wird also dazugehören? Und warum?
12 Mit der Zeit werden auch andere auferweckt werden. In welchem Maße Jesus den ‘Schlüssel des Hades’ zugunsten der Menschheit gebrauchen wird, geht aus einer Vision des Apostels Johannes hervor, in der er sah, wie der Hades „in den Feuersee geschleudert“ wurde. Was bedeutet das? Daß er vernichtet wird; er wird aus dem Dasein verschwinden, weil er völlig geleert wird. Somit wird Jesus nicht nur treue Anbeter Jehovas auferwecken, sondern in seiner Barmherzigkeit sogar ungerechte Menschen aus dem Hades oder Scheol zurückbringen. Keiner von diesen wird lediglich dazu auferweckt werden, um wieder zum Tode verurteilt zu werden. In der gerechten Umwelt unter Gottes Königreich wird ihnen geholfen werden, ihr Leben mit Gottes Wegen in Übereinstimmung zu bringen. In der Vision war zu sehen, wie „die Buchrolle des Lebens“ geöffnet wurde, und somit besteht die Möglichkeit, daß die Namen dieser Menschen dort eingeschrieben werden. Sie werden „als einzelne gerichtet gemäß ihren Taten“, die sie nach ihrer Auferstehung vollbringen werden (Offb. 20:12-14; Apg. 24:15). Somit kann sich ihre Auferstehung, vom Standpunkt des endgültigen Ausgangs aus gesehen, als eine ‘Auferstehung zum Leben’ erweisen und wird nicht unvermeidlich eine ‘Auferstehung zum [Straf-]Gericht’ sein (Joh. 5:28, 29).
13. (a) Wer wird nicht auferweckt werden? (b) Wie sollte sich die Wahrheit über die Auferstehung auf unser Leben auswirken?
13 Natürlich werden nicht alle Menschen, die je gelebt haben, auferweckt werden. Einige haben Sünden begangen, die nicht vergeben werden können. Diejenigen, die in der kurz bevorstehenden „großen Drangsal“ hingerichtet werden, werden unter denen sein, die ewige Vernichtung erleiden (Mat. 12:31, 32; 23:33; 24:21, 22; 25:41, 46; 2. Thes. 1:6-9). Obwohl durch die Freilassung all derer, die im Hades sind, eine außerordentliche Barmherzigkeit zum Ausdruck kommt, gibt uns die Auferstehungshoffnung keinen Grund, gleichgültig zu sein in bezug darauf, wie wir jetzt unser Leben führen. Statt dessen sollte sie uns anspornen, unsere tiefe Wertschätzung für diese wahrhaft unverdiente Güte Gottes zu bekunden.
DURCH DIE AUFERSTEHUNGSHOFFNUNG GESTÄRKT
14. Wieso kann die Auferstehung für jemanden, der dem Tode nahe ist, eine große Kraftquelle sein?
14 Diejenigen, die sich die Auferstehungshoffnung zu eigen gemacht haben, können daraus große Kraft schöpfen. Sie wissen, daß sie, wenn ihr Leben zu Ende geht, den Tod nicht endlos hinausschieben können, ganz gleich, welche medizinischen Verfahren angewendet werden (Pred. 8:8). Wenn sie im Werke des Herrn eifrig beschäftigt gewesen sind und loyal in Gemeinschaft mit seiner Organisation gedient haben, können sie voller Zuversicht der Zukunft entgegensehen. Sie wissen, daß sie sich aufgrund der Auferstehung zu Gottes bestimmter Zeit wieder des Lebens erfreuen werden. Und was für ein Leben das sein wird! „Das wirkliche Leben“, wie der Apostel Paulus es nannte (1. Tim. 6:19; 1. Kor. 15:58; Heb. 6:10-12).
15. Was kann uns helfen, gegenüber Jehova die Lauterkeit zu bewahren, wenn wir von gewalttätigen Verfolgern bedroht werden?
15 Nicht nur die Erkenntnis, daß es eine Auferstehung geben wird, ermöglicht es uns, stark zu bleiben, sondern auch, daß wir den kennen, der diese Vorkehrung getroffen hat. Das gibt uns die Kraft, Gott treu zu bleiben, selbst wenn uns gewalttätige Verfolger mit dem Tod drohen. Satan gebraucht schon lange die Furcht vor einem vorzeitigen Tod dazu, Menschen in Sklaverei zu halten. Aber Jesus gab dieser Furcht nicht nach; er blieb Jehova bis zum Tode treu. Durch das, was sein Tod bewirkte, beschaffte er das Mittel, andere von einer solchen Furcht zu befreien (Heb. 2:14, 15). Aufgrund des Glaubens an diese Vorkehrung sind seine wahren Nachfolger mit dem Ruf, ihre Lauterkeit bewahrt zu haben, in die Geschichte eingegangen. Wenn unter Druck gesetzt, haben sie bewiesen, daß sie ihre eigene Seele nicht mehr lieben als Jehova (Offb. 12:11). Sie versuchen nicht, ihr gegenwärtiges Leben durch die Preisgabe christlicher Grundsätze zu retten, nur um dann die Aussicht auf ewiges Leben zu verwirken (Luk. 9:24, 25). Hast auch du einen solchen Glauben? Das wird der Fall sein, wenn du Jehova wirklich liebst und dir das, was die Auferstehungshoffnung für dich bedeutet, zu Herzen genommen hast.
ZUR WIEDERHOLUNG
● Weshalb muß jemand verstehen, was die Seele ist und in welchem Zustand sich die Toten befinden, bevor er die Auferstehungshoffnung schätzen kann?
● Wer wird von den Toten zurückkehren? Wie sollte uns diese Erkenntnis berühren?
● Wie stärkt uns die Auferstehungshoffnung?
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Ein Königreich, das „nicht zugrunde gerichtet werden wird“In der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 10
Ein Königreich, das „nicht zugrunde gerichtet werden wird“
1, 2. (a) Welche Tatsache wird durch die Weltereignisse täglich bestätigt, und wie? (b) Welches ist die einzige Lösung?
TÄGLICH unterstreichen die Weltereignisse die Tatsache, daß die Menschen dadurch, daß sie die Souveränität Jehovas verworfen haben und statt dessen versuchen, sich selbst zu regieren, nicht glücklich geworden sind. Keine menschliche Regierungsform hat den Menschen unterschiedslos Nutzen gebracht. Obwohl die Menschen ihr wissenschaftliches Know-how in einem noch nie dagewesenen Maße entwickelt haben, ist es ihnen nicht gelungen, die Sünde auszumerzen, Krankheiten zu besiegen und den Tod zu beseitigen, nicht einmal für einen einzigen ihrer Untertanen. Statt dessen entwickeln die Nationen immer neue und schrecklichere Waffen. Gewaltverbrechen nehmen überhand. Land, Wasser und Luft werden verschmutzt, da sich Technologie, Habgier und Unwissenheit vereint haben. Inflation und steigende Arbeitslosigkeit machen es vielen Menschen sehr schwer, für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Viele suchen verzweifelt nach einem Ausweg (Pred. 8:9).
2 Wie lassen sich diese Probleme lösen? Durch Gottes Königreich, um das zu beten Jesus seine Nachfolger lehrte (Mat. 6:9, 10). Wie dankbar sollten wir dafür sein, daß die Erleichterung, die dadurch kommen wird, sehr nahe ist!
3. (a) Was ereignete sich 1914 im Himmel in Verbindung mit diesem Königreich? (b) Weshalb ist das für uns wichtig?
3 Gottes Königreich in den Händen Jesu Christi ist bereits seit 1914 in Tätigkeit.a In diesem Jahr spielten sich im Himmel die Ereignisse ab, die Daniel in einer prophetischen Vision gesehen hatte. Der „Alte an Tagen“, Jehova Gott, übertrug dem „Menschensohn“, Jesus Christus, „Herrschaft und Würde und Königtum . . ., damit die Völker, Völkerschaften und Sprachen alle ihm dienen sollten“. In dem Bericht über diese Vision schrieb Daniel: „Seine Herrschaft ist eine auf unabsehbare Zeit dauernde Herrschaft, die nicht vergehen wird, und sein Königreich eines, das nicht zugrunde gerichtet werden wird“ (Dan. 7:13, 14). Durch dieses Königreich wird Gott es gerechtigkeitsliebenden Menschen ermöglichen, sich der zahllosen Dinge zu erfreuen, die zu seinem Vorsatz gehörten, als er unsere Ureltern ins Paradies setzte.
4. Welche Einzelheiten hinsichtlich des Königreiches sind für uns von großem Interesse, und warum?
4 Loyale Untertanen des Königreiches sind sehr am Aufbau und an der Arbeitsweise dieser Regierung interessiert. Sie möchten wissen, was sie gegenwärtig tut, was sie in der Zukunft vollbringen wird und was sie von ihnen verlangt. Sie befassen sich eingehend mit dieser Regierung, und während sie das tun, wächst ihre Wertschätzung dafür und rüsten sie sich aus, anderen davon erzählen zu können (Ps. 48:12, 13).
EINE ZU HERZEN GEHENDE UNTERSUCHUNG
5. (a) Wie geht aus der Bibel hervor, wessen Souveränität durch das messianische Königreich zum Ausdruck gebracht wird? (b) Wie werden wir daher von dem berührt, was wir über das Königreich lernen?
5 Eines der ersten Ergebnisse, die eine solche Untersuchung erbringt, ist die Tatsache, daß das messianische Königreich ein Ausdruck der Souveränität Jehovas ist. Er ist es, der seinem Sohn „Herrschaft und Würde und Königtum“ gab. Daher war es passend, daß nach Antritt der Königreichsherrschaft Stimmen im Himmel erklärten: „Das Königreich der Welt ist das Königreich unseres Herrn [Jehova Gott] und seines Christus geworden, und er [Jehova] wird als König regieren für immer und ewig“ (Offb. 11:15). Alles, was wir in Verbindung mit dem Königreich und dem, was es bewirkt, beobachten, trägt daher dazu bei, daß wir Jehova selbst näherkommen. Das flößt uns den Wunsch ein, uns seiner Souveränität für immer zu unterwerfen.
6. Weshalb ist es für uns von besonderem Interesse, daß Jehova Jesus Christus als stellvertretenden Herrscher eingesetzt hat?
6 Wie gut ist es doch, daß Jehova Jesus Christus als seinen stellvertretenden Herrscher auf den Thron gesetzt hat! Als Werkmeister, den Gott gebrauchte, um die Erde und den Menschen zu erschaffen, kennt Jesus unsere Bedürfnisse besser als irgend jemand von uns. Außerdem hat er von Anfang der Menschheitsgeschichte an bewiesen, daß ihm ‘die Menschensöhne lieb waren’ (Spr. 8:30, 31; Kol. 1:15-17). Diese Liebe ist so groß, daß er persönlich auf die Erde kam und sein Leben für die Menschheit als Lösegeld dahingab. Auf diese Weise schuf er für uns die Möglichkeit, von Sünde und Tod befreit zu werden und ewiges Leben zu erlangen (Mat. 20:28).
7. (a) Weshalb wird diese Regierung im Gegensatz zu der Herrschaft irgendeines Menschen bestehenbleiben? (b) Welches Verhältnis hat der „treue und verständige Sklave“ zur himmlischen Regierung?
7 Seine Regierung ist stabil und dauerhaft. Ihre Dauerhaftigkeit ist dadurch gewährleistet, daß Jehova selbst dem Tod nicht unterworfen ist (Hab. 1:12; Ps. 146:3-5, 10). Auch Jesus Christus, dem Gott das Königtum übertragen hat, ist im Gegensatz zu menschlichen Königen unsterblich (Röm. 6:9; 1. Tim. 6:15, 16). Zusammen mit Christus werden 144 000 weitere Personen auf himmlischen Thronen sitzen, loyale Diener Gottes aus „jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk und jeder Nation“. Auch diese empfangen Unsterblichkeit (Offb. 5:9, 10; 1. Kor. 15:42-44, 53). Die meisten von ihnen sind bereits im Himmel, aber ein Überrest befindet sich noch auf der Erde und bildet die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“, die hier loyal die Interessen dieses Königreiches fördert (Mat. 24:45-47).
8, 9. (a) Welche entzweienden, verderblichen Einflüsse wird das Königreich beseitigen? (b) Mit welchen Organisationen und Tätigkeiten sollten wir daher nichts zu tun haben, wenn wir keine Feinde des Königreiches Gottes werden wollen?
8 Nun werden bald, zu Jehovas bestimmter Zeit, seine Hinrichtungsstreitkräfte zur Tat schreiten und die Erde reinigen. Sie werden diejenigen Menschen für ewig vernichten, die aufgrund ihrer eigenen Wahl Gott nicht kennen, seine Souveränität verwerfen und die liebevollen Vorkehrungen, die er durch Jesus Christus getroffen hat, verachten (2. Thes. 1:6-9). Das wird der Tag Jehovas sein, die lang ersehnte Zeit, in der er als universeller Souverän gerechtfertigt werden wird.
9 Die gesamte falsche Religion und auch alle menschlichen Regierungen und ihre Heere, die alle von dem unsichtbaren bösen Herrscher dieser Welt manipuliert werden, werden für immer vernichtet. Alle, die sich als ein Teil dieser Welt zu erkennen geben, indem sie ein ichbezogenes, unehrliches, unsittliches Leben führen, werden den Tod erleiden. Satan und seine Dämonen werden von jeglicher Verbindung zu den Bewohnern der Erde abgeschnitten und für tausend Jahre sicher verwahrt werden. Welch eine Erleichterung wird das für alle gerechtigkeitsliebenden Menschen sein! (Offb. 18:21, 24; 19:11-16, 19-21; 20:1, 2).
SEINE ZIELE — WIE ERREICHT
10. (a) Wie wird das messianische Königreich den Vorsatz Jehovas bezüglich der Erde verwirklichen? (b) Was wird das für die Menschen bedeuten, die dann auf der Erde leben?
10 Das messianische Königreich wird den ursprünglichen Vorsatz Gottes in bezug auf die Erde völlig verwirklichen (1. Mo. 2:8, 9, 15; 1:28). Bis heute ist es dem Menschen nicht gelungen, diesen Vorsatz zu verwirklichen. Doch „die künftige bewohnte Erde“ ist dem Sohn des Menschen, Jesus Christus, unterworfen worden. Alle, die die Vollstreckung des Strafgerichts Jehovas an diesem alten System überleben, werden unter Anleitung Christi, des Königs, vereint und freudig die ganze Erde zu einem Paradies umgestalten (Heb. 2:5-9). Alle Menschen werden das Werk ihrer Hände genießen und aus der Fülle des Ertrags der Erde Nutzen ziehen (Ps. 72:1, 7, 8, 16-19; vergleiche Jesaja 65:21, 22).
11. (a) Wie werden die Untertanen des Königreiches an Geist und Körper vollkommen werden? (b) Was wird dazugehören?
11 Als Adam und Eva erschaffen wurden, waren sie vollkommen, und Gottes Vorsatz bestand darin, daß die Erde mit ihren Nachkommen gefüllt würde und daß alle an Geist und Körper vollkommen wären. Unter der Herrschaft des Königreiches wird dieser Vorsatz glorreich verwirklicht werden. Das erfordert die Beseitigung aller Auswirkungen der Sünde, und zu diesem Zweck dient Christus nicht nur als König, sondern auch als Hoherpriester. Er wird seinen gehorsamen Untertanen geduldig helfen, aus dem sündensühnenden Wert des Opfers seines eigenen menschlichen Lebens Nutzen zu ziehen. Die Blinden werden wieder sehen. Die Tauben werden wieder hören. Das Fleisch von Personen, die durch Alter oder durch Krankheiten entstellt worden sind, wird frischer werden als das eines Kindes. Chronische Schwächen werden blühender Gesundheit weichen. Der Tag wird kommen, an dem keiner mehr Grund haben wird zu sagen: „Ich bin krank“, denn alle gottesfürchtigen Menschen werden von der Last der Sünde und deren unangenehmen Auswirkungen befreit werden. (Vergleiche Jesaja 33:22, 24; 35:5, 6; Hiob 33:25; Lukas 13:11-13.)
12. (a) Was ist zur menschlichen Vollkommenheit noch erforderlich? (b) Wie wird das erreicht werden, und welche Folge wird sich daraus ergeben?
12 Zum Erlangen der Vollkommenheit gehört jedoch viel mehr als nur ein gesunder Körper und ein gesunder Geist. Es gehört auch dazu, die Eigenschaften der Persönlichkeit Jehovas auf angemessene Weise widerzuspiegeln, denn der Mensch wurde ‘im Bilde Gottes, nach seinem Gleichnis’, erschaffen (1. Mo. 1:26). Zu diesem Zweck wird viel Belehrung erforderlich sein. Dies ist eine neue Ordnung, in der „Gerechtigkeit wohnen“ wird. Daher werden, wie der Prophet Jesaja voraussagte, „die Bewohner des ertragfähigen Landes gewißlich Gerechtigkeit lernen“ (2. Pet. 3:13; Jes. 26:9). Diese Eigenschaft wird zum Frieden beitragen — zwischen den Angehörigen aller Nationen, zwischen engen Gefährten, in der Familie und vor allem mit Gott (Jes. 32:17; Ps. 85:10-13). Diejenigen, die Gerechtigkeit lernen, werden fortschreitend über den Willen Gottes, sie betreffend, unterwiesen werden. Während die Liebe zu Jehovas Wegen in ihrem Herzen immer tiefer Wurzeln schlägt, werden sie ihnen in jedem Bereich ihres Lebens folgen. Der vollkommene Mensch Jesus konnte sagen: ‘Ich tue allezeit das, was meinem Vater wohlgefällig ist’ (Joh. 8:29). Wie erfreulich wird das Leben sein, wenn alle Menschen das von sich sagen können!
WAS DAS KÖNIGREICH BEREITS BEWIRKT HAT
13. Verwende die oben aufgeworfenen Fragen, um die Errungenschaften des Königreiches hervorzuheben und zu zeigen, was wir daher tun sollten.
13 Die eindrucksvollen Errungenschaften, die das Königreich bereits erreicht hat, sind für Personen, die Augen des Glaubens haben, ganz offenkundig. Die folgenden Fragen und Schriftstellen werden dich an einige davon erinnern und dich auf das aufmerksam machen, was alle Untertanen des Königreiches jetzt tun können und sollten:
Gegen wen ging der König zuerst vor, und mit welchem Ergebnis? (Offb. 12:7-10, 12).
Der Einsammlung der letzten Glieder welcher Gruppe wurde nach der Inthronisierung Christi sofortige Aufmerksamkeit geschenkt? (Mat. 24:31; Offb. 7:1-4).
Welches andere Werk sagte Jesus gemäß Matthäus 25:31-33 voraus, das er verrichten würde, nachdem er seinen Thron eingenommen hätte und bevor er die Bösen vernichten würde?
Wie wird dieses Werk verrichtet? Wer nimmt daran teil? (Mat. 24:14; Ps. 110:3; Offb. 14:6, 7).
Weshalb ist es politischen und religiösen Gegnern nicht gelungen, es aufzuhalten? (Apg. 5:38, 39; Sach. 4:6).
Welche Änderungen haben diejenigen, die sich der Königreichsherrschaft unterwerfen, aufgrund des durchgeführten Schulungswerkes bereits in ihrem Leben vorgenommen? (Jes. 2:4; 1. Kor. 6:9-11).
DIE BESTÄNDIGKEIT DES KÖNIGREICHES
14. (a) Wie lange wird Christus regieren? (b) Was wird in dieser Zeit erreicht werden?
14 Nachdem Satan und seine Dämonen in den Abgrund geworfen worden sind, wird Jesus Christus zusammen mit seinen 144 000 Miterben tausend Jahre lang regieren (Offb. 20:6). In dieser Zeit wird die Menschheit zur Vollkommenheit gebracht werden. Jede Regierung, Gewalt und Macht, die im Widerspruch zu Jehova steht, wird beseitigt werden. Nachdem das vollbracht ist, wird Jesus das Königreich seinem Vater zurückgeben, damit „Gott allem alles sei“ (1. Kor. 15:24, 28).
15. Wie wird es sich bewahrheiten, daß das Königreich ‘nie zugrunde gerichtet werden wird’?
15 Die Stellung, die Jesus in Verbindung mit der Erde einnimmt, wird sich daher ändern. Trotzdem wird seine Herrschaft ‘auf unabsehbare Zeit dauern’ und sein Königreich „nicht zugrunde gerichtet werden“ (Dan. 7:14). In welchem Sinne? Indem die Herrschergewalt nicht in die Hände anderer übergehen wird, die andere Ziele hätten. Die Errungenschaften des Königreiches werden ‘nie zugrunde gerichtet’ werden. Was das Königreich tut, um den Namen Jehovas und seinen Vorsatz bezüglich der Erde zu rechtfertigen, wird für immer bestehenbleiben.
[Fußnote]
a Siehe das Buch „Dein Königreich komme“, Seite 127—138.
ZUR WIEDERHOLUNG
● Wieso ist Gottes Königreich die einzige Lösung für die Probleme der Menschheit? Wann begann es zu herrschen?
● Was sagt dir an Gottes Königreich und an dem, was es vollbringen wird, besonders zu? Warum?
● Welche Errungenschaften des Königreiches können wir bereits beobachten? Welchen Anteil haben wir daran?
[Bild auf Seite 84, 85]
Die Menschen werden Gerechtigkeit lernen
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‘Fahrt fort, zuerst das Königreich zu suchen’In der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 11
‘Fahrt fort, zuerst das Königreich zu suchen’
1. (a) Weshalb sagte Jesus vor 1 900 Jahren, wir sollten zuerst das Königreich suchen? (b) Welche Frage sollten wir uns stellen?
VOR über 1 900 Jahren forderte Jesus in Galiläa seine Zuhörer in einer Rede auf: „So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und Seine Gerechtigkeit zu suchen.“ Doch warum? War die Inthronisierung Christi nicht noch Jahrhunderte entfernt? Ja. Aber das messianische Königreich ist das Mittel, durch das Jehovas heiliger Name gerechtfertigt und sein großartiger Vorsatz bezüglich der Erde verwirklicht werden wird. Jeder, der die Bedeutung dessen wirklich versteht, wird dem Königreich in seinem Leben den ersten Platz einräumen. Das war im ersten Jahrhundert der Fall, und es ist bis heute so, wo das Königreich herrscht. Zeigst du durch deine Lebensweise, daß du zuerst Gottes Königreich suchst? (Mat. 6:33).
2. Nach welchen Dingen trachten die Menschen im allgemeinen begierig?
2 Die Menschen im allgemeinen sind an anderen Dingen mehr interessiert. Sie trachten begierig nach Reichtum und nach Dingen, die man mit Geld kaufen kann, wie Kleidung, Nahrung, Besitztümer und Vergnügungen (Mat. 6:31, 32). Sie zeigen durch ihre Lebensweise, daß sie mit sich selbst und mit Vergnügungen beschäftigt sind. Gott kommt bei ihnen an zweiter Stelle — wenn sie überhaupt an ihn glauben.
3. (a) Nach was für Schätzen zu suchen, forderte Jesus seine Jünger auf, und warum? (b) Weshalb sollten sie sich über materielle Bedürfnisse keine unnötigen Sorgen machen?
3 Jesus gab seinen Jüngern jedoch den Rat: „Hört auf, euch Schätze auf der Erde aufzuhäufen“, weil solche Besitztümer nicht ewig bestehen. Statt dessen empfahl er ihnen, sich ‘Schätze im Himmel aufzuhäufen’, indem sie Jehova dienen würden. „Ihr könnt nicht Sklaven Gottes und des Reichtums sein“, sagte er zu ihnen. Wie steht es aber mit den materiellen Bedürfnissen, dem Bedürfnis nach Nahrung, Kleidung und Obdach? Jesus gab den Rat: „Hört auf, euch Sorgen zu machen.“ Er machte seine Zuhörer auf die Vögel aufmerksam — Gott ernährt sie. Jesus ermunterte seine Nachfolger auch, eine Lektion von den Blumen zu lernen — Gott kleidet sie wunderschön. Sind Jehovas vernunftbegabte menschliche Diener nicht mehr wert als eine von diesen? „So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und Seine Gerechtigkeit zu suchen“, sagte Jesus, „und alle diese anderen [notwendigen] Dinge werden euch hinzugefügt werden“ (Mat. 6:19-34). Glaubst du das? Zeigst du es durch deine Taten?
LASS DIE KÖNIGREICHSWAHRHEIT IN DIR NICHT ERSTICKEN
4. Wie mag es jemandem ergehen, der zuviel Nachdruck auf materielle Dinge legt? Veranschauliche dies.
4 Wenn sich jemand über materielle Dinge übermäßig Sorgen macht, kann dies verheerende Folgen haben. Er mag zwar Interesse für das Königreich zeigen, doch wenn er in seinem Herzen anderen Dingen den ersten Platz einräumt, wird die Königreichswahrheit in ihm erstickt werden (Mat. 13:18, 19, 22). Zum Beispiel stellte einmal ein reicher junger Vorsteher Jesus die Frage: „Was soll ich tun, um ewiges Leben zu ererben?“ Seine Reaktion auf die Antwort Jesu zeigte, daß er ein moralisches Leben führte und andere gut behandelte. Aber er hing zu sehr an seinen materiellen Besitztümern. Er brachte es nicht fertig, sich davon zu trennen, um ein Nachfolger Christi zu werden. So ließ er sich eine Gelegenheit entgehen, die dazu hätte führen können, daß er ein Mitherrscher Christi im himmlischen Königreich geworden wäre. Es ist so, wie Jesus bei dieser Gelegenheit sagte: „Wie schwierig wird es für die sein, die Geld haben, in das Königreich Gottes einzugehen!“ (Mar. 10:17-23).
5. (a) Mit welchen Dingen sollte sich Timotheus zufriedengeben, wie Paulus schrieb, und warum? (b) Wie gebraucht Satan die „Geldliebe“ als eine tödliche Schlinge?
5 Jahre später schrieb der Apostel Paulus an Timotheus, der sich damals in Ephesus, einem wohlhabenden Handelszentrum, aufhielt. Er ermahnte ihn: „Wir haben nichts in die Welt hineingebracht, und wir können auch nichts mit hinaustragen. Wenn wir also Lebensunterhalt und Bedeckung haben, werden wir mit diesen Dingen zufrieden sein.“ Es ist richtig, zu arbeiten, um für sich und seine Familie ausreichend „Lebensunterhalt und Bedeckung“ zu beschaffen. Paulus warnte jedoch: „Die aber, die entschlossen sind, reich zu werden, fallen in Versuchung und in eine Schlinge und in viele unsinnige und schädliche Begierden, die die Menschen in Vernichtung und Verderben stürzen.“ Satan ist hinterhältig. Zuerst mag er jemand in kleinen Dingen verleiten. Darauf folgt oft größerer Druck — vielleicht wird einem eine bessere Stellung angeboten, die aber Zeit beansprucht, die man bis dahin für geistige Dinge verwendet hat. Wenn wir nicht aufpassen, kann die „Geldliebe“ die wichtigeren Königreichsinteressen ersticken. Paulus drückte dies wie folgt aus: „Indem einige dieser Liebe nachstrebten, sind sie vom Glauben abgeirrt und haben sich selbst mit vielen Schmerzen überall durchbohrt“ (1. Tim. 6:7-10).
6. (a) Was müssen wir tun, wenn wir nicht in diese Schlinge geraten wollen? (b) Ist das angesichts der heutigen Wirtschaftslage realistisch?
6 Aus echter Liebe zu seinem christlichen Bruder forderte Paulus Timotheus auf: „Fliehe diese Dinge“ und: „Kämpfe den vortrefflichen Kampf des Glaubens“ (1. Tim. 6:11, 12). Wir müssen uns ernsthaft anstrengen, wenn wir uns nicht von der materialistischen Lebensweise unserer Umwelt mitreißen lassen wollen. Aber wenn wir uns wirklich bemühen, in Übereinstimmung mit unserem Glauben zu leben, wird uns Jehova nie verlassen. Trotz hoher Preise und Massenarbeitslosigkeit wird er dafür sorgen, daß wir das haben, was wir wirklich brauchen (Heb. 13:5, 6).
DAS BEISPIEL DER ERSTEN JÜNGER
7. Welche Richtlinien gab Jesus seinen Aposteln, als er sie aussandte, in Israel zu predigen, und weshalb waren diese Richtlinien passend?
7 Nachdem Jesus seine Apostel ausreichend geschult hatte, sandte er sie aus, damit sie in Israel die gute Botschaft predigten. „Das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ Welch eine begeisternde Botschaft! Jesus Christus, der messianische König, war in ihrer Mitte. Da sich die Apostel dem Dienst für Gott widmeten, forderte Jesus sie auf, darauf zu vertrauen, daß Gott für sie sorgen würde. So sagte er: „Nehmt nichts mit auf den Weg, weder einen Stab noch eine Speisetasche, noch Brot, noch Silbergeld; habt auch nicht zwei untere Kleider. Doch wo immer ihr in ein Haus eintretet, dort bleibt, und von dort geht aus“ (Mat. 10:5-10; Luk. 9:1-6; 10:4-7). Jehova würde dafür sorgen, daß ihre Bedürfnisse durch Mitisraeliten befriedigt würden, unter denen Gastfreundschaft üblich war.
8. (a) Weshalb gab Jesus kurz vor seinem Tod andere Richtlinien? (b) Was sollten seine Nachfolger in ihrem Leben trotzdem weiterhin an die erste Stelle setzen?
8 Später, kurz vor seinem Tod, machte Jesus seine Apostel darauf aufmerksam, daß sie unter veränderten Bedingungen arbeiten würden. Aufgrund der Gegnerschaft von offizieller Seite mochte man ihnen in Israel nicht mehr so leicht Gastfreundschaft erweisen. Auch würden sie die Königreichsbotschaft bald in heidnische Länder tragen. Jetzt sollten sie einen „Geldbeutel“ und eine „Speisetasche“ mitnehmen. Trotzdem sollten sie weiterhin zuerst Jehovas Königreich und seine Gerechtigkeit suchen in dem Vertrauen, daß Gott sie in ihrem Bemühen, sich Lebensunterhalt und Bedeckung zu beschaffen, segnen würde (Luk. 22:35-37).
9. (a) Wie setzte Paulus das Königreich stets an die erste Stelle? (b) Wie wurde für seine physischen Bedürfnisse gesorgt? (c) Welchen Rat gab er anderen in dieser Hinsicht?
9 Der Apostel Paulus gab ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie man den Rat Jesu anwenden sollte. Paulus machte den Dienst für Gott zum Mittelpunkt seines Lebens (Apg. 20:24, 25). Wenn er in ein bestimmtes Gebiet zog, um dort zu predigen, sorgte er selbst für seine materiellen Bedürfnisse, indem er als Zeltmacher arbeitete. Er erwartete nicht, daß andere für ihn sorgten (Apg. 18:1-4; 1. Thes. 2:9; 1. Kor. 9:18). Doch er nahm dankbar die Gastfreundschaft und die Gaben anderer an, die auf diese Weise ihre Liebe und Wertschätzung zum Ausdruck bringen wollten (Apg. 16:15, 34; Phil. 4:15-17). Er forderte christliche Männer und Frauen nicht auf, ihre Familienpflichten zu vernachlässigen, um predigen zu gehen, sondern vielmehr ihren verschiedenen Verpflichtungen auf ausgeglichene Weise nachzukommen. Er gab ihnen den Rat, mit ihren Händen zu arbeiten, ihre Familie zu lieben und großzügig mit anderen zu teilen (Eph. 4:28; 2. Thes. 3:7-12; Tit. 2:3-5). Außerdem legte er ihnen nahe, nicht auf materielle Besitztümer zu vertrauen, sondern auf Gott, und ihr Leben auf eine Weise zu gestalten, die zeigte, daß sie wirklich verstanden, was die wichtigeren Dinge in ihrem Leben waren. In Übereinstimmung mit den Lehren Jesu bedeutete das, daß sie zuerst Gottes Königreich und seine Gerechtigkeit suchten (Phil. 1:9-11).
DAS KÖNIGREICH AN DIE ERSTE STELLE SETZEN
10. (a) Was bedeutet es, ‘zuerst das Königreich zu suchen’? (b) Doch was sollte nicht vernachlässigt werden?
10 In welchem Maße beteiligen wir uns persönlich an der Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich? Das hängt zum Teil von unseren Umständen ab und in großem Maße auch von der Tiefe unserer Wertschätzung. Denke daran, daß Jesus nicht sagte: „Sucht das Königreich, wenn ihr nichts anderes zu tun habt.“ Er sagte auch nicht: „Solange ihr gelegentlich über das Königreich sprecht, tut ihr schon alles, was nötig ist.“ Auch sagte er nicht: „Setzt euch zunächst einmal mit Eifer für die Königreichsinteressen ein; doch wenn die neue Ordnung zu lange auf sich warten läßt, dann tut zwar weiter etwas im Dienste Gottes, aber führt euer Leben so wie die anderen Menschen.“ Jesus war sich der Bedeutung des Königreiches voll bewußt und brachte daher den Willen seines Vaters zum Ausdruck, als er sagte: „Sucht jedoch beständig sein Königreich.“ Oder nach den Worten des Apostels Matthäus: „So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und Seine Gerechtigkeit zu suchen“ (Luk. 12:31; Mat. 6:33). Die meisten von uns müssen natürlich arbeiten gehen, um für sich und ihre Familie zu sorgen, doch wenn wir wirklich Glauben haben, wird das Wichtigste in unserem Leben das Werk sein, das uns Gott in Verbindung mit seinem Königreich aufgetragen hat. Gleichzeitig werden wir unsere Familienpflichten nicht vernachlässigen (1. Tim. 5:8; Spr. 29:15).
11. (a) Wie veranschaulichte Jesus die Tatsache, daß es nicht allen möglich wäre, sich in gleichem Maße an der Verbreitung der Königreichsbotschaft zu beteiligen? (b) Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?
11 Einige von uns können dem Predigtdienst mehr Zeit widmen als andere. Aber Jesus zeigte in seinem Gleichnis von den verschiedenen Bodenarten, daß alle, deren Herz dem vortrefflichen Boden gleicht, Frucht hervorbringen werden. Wieviel? Die Verhältnisse sind bei jedem anders. Alter, Gesundheit und Familienpflichten spielen eine Rolle. Aber wenn jemand wirklich Wertschätzung hat, kann er viel tun (Mat. 13:19, 23).
12. Welches vernünftige geistige Ziel sollten besonders Jugendliche ins Auge fassen?
12 Es ist gut, Ziele zu haben, die uns helfen, unseren Anteil am Königreichsdienst zu vergrößern. Jugendliche sollten ernsthaft über das Beispiel nachdenken, das der eifrige junge Christ Timotheus gab (Phil. 2:19-22). Was könnte für sie besser sein, als den Vollzeitdienst aufzunehmen, nachdem sie ihre Schulausbildung oder ihre Lehre abgeschlossen haben? Auch für Ältere ist es gut, sich vernünftige Ziele zu stecken.
13. (a) Wer entscheidet, was du persönlich im Königreichsdienst tun kannst? (b) Was beweisen wir, wenn wir wirklich zuerst das Königreich suchen?
13 Statt diejenigen zu kritisieren, von denen wir denken, sie könnten mehr tun, sollten wir uns von unserem Glauben antreiben lassen, uns selbst zu verbessern, damit wir Gott in dem Maße dienen, wie es unsere eigenen Verhältnisse erlauben (Röm. 14:10-12; Gal. 6:4). Ähnlich wie bei Hiob behauptet Satan, wir seien hauptsächlich an unserem materiellen Besitz, unserer Bequemlichkeit und unserem eigenen Wohl interessiert und wir würden Gott nur aus selbstsüchtigen Beweggründen dienen. Doch wenn wir wirklich zuerst das Königreich suchen, haben wir einen Anteil daran, zu beweisen, daß der Teufel ein großer Lügner ist. Wir lassen erkennen, daß weder materieller Besitz noch persönliche Annehmlichkeiten in unserem Leben an erster Stelle stehen, sondern der Dienst für Gott. So beweisen wir in Wort und Tat unsere tiefe Liebe zu Jehova, unsere loyale Unterstützung seiner Souveränität und unsere Liebe zu unseren Mitmenschen (Spr. 27:11; Hiob 1:9-11; 2:4, 5).
14. (a) Weshalb ist es nützlich, einen Zeitplan für den Predigtdienst zu haben? (b) In welchem Maße beteiligen sich viele Zeugen am Predigtdienst, und warum?
14 Ein Zeitplan kann uns helfen, mehr zu erreichen, als wir sonst schaffen könnten. Jehova selbst hat ‘bestimmte Zeiten’ für die Verwirklichung seines Vorsatzes, und wir tun gut daran, ihn nachzuahmen (2. Mo. 9:5; Mar. 1:15; Gal. 4:4). Es ist gut, sich möglichst jede Woche einmal oder mehrmals zu bestimmten Zeiten am Predigtdienst zu beteiligen. Zehntausende von Zeugen Jehovas in der ganzen Welt sind als Hilfspioniere tätig und finden Freude daran, durchschnittlich zwei oder mehr Stunden am Tag auf das Predigen der guten Botschaft zu verwenden. Einige tun dies regelmäßig; andere mehrmals im Jahr. Viele tausend andere dienen als allgemeine Pioniere und verwenden durchschnittlich mindestens drei Stunden am Tag darauf, die Königreichsbotschaft zu verkündigen. Wieder andere, wie zum Beispiel Sonderpioniere und Missionare, verbringen noch mehr Zeit im Königreichsdienst. Auch wenn wir nicht direkt im Predigtdienst tätig sind, können wir nach passenden Gelegenheiten Ausschau halten, mit Personen, die bereit sind, uns zuzuhören, über die Königreichshoffnung zu sprechen. (Vergleiche Johannes 4:7-15.) Wir sollten alle ernstlich darüber nachdenken, was mit der Prophezeiung Jesu verbunden ist: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ Wir sollten den Wunsch haben, uns an diesem Werk in dem Maße zu beteiligen, wie es unsere Umstände erlauben (Mat. 24:14; Eph. 5:15-17).
15. Weshalb ist deiner Ansicht nach der Rat aus 1. Korinther 15:58 in Verbindung mit unserem Predigtdienst zeitgemäß?
15 Vereint nehmen Jehovas Zeugen in allen Teilen der Erde, ganz gleich, in welchem Land sie leben, dieses großartige Dienstvorrecht wahr. Sie beherzigen den inspirierten biblischen Rat: „Werdet standhaft, unbeweglich, und seid allezeit reichlich beschäftigt im Werke des Herrn, indem ihr wißt, daß eure mühevolle Arbeit in Verbindung mit dem Herrn nicht vergeblich ist“ (1. Kor. 15:58).
ZUR WIEDERHOLUNG
● Als Jesus sagte, wir sollten zuerst das Königreich suchen, deutete er an, daß was den zweiten Platz einnehmen sollte?
● Welchen Standpunkt sollten wir einnehmen, was die Befriedigung unserer eigenen physischen Bedürfnisse und die unserer Familie betrifft? Wie wird uns Gott helfen?
● Ist es irgendwie von Belang, wieviel wir im Königreichsdienst tun, solange wir etwas tun? Warum?
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Die Bedeutung deiner TaufeIn der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 12
Die Bedeutung deiner Taufe
1, 2. (a) Weshalb sollte die Wassertaufe für jeden von uns von persönlichem Interesse sein? (b) Wie würdest du die in Abschnitt 2 aufgeworfenen Fragen mit kurzen Worten beantworten?
IM Jahre 29 u. Z. wurde Jesus im Jordan untergetaucht. Jehova beobachtete dies und brachte seine Zustimmung zum Ausdruck (Mat. 3:16, 17). Dreieinhalb Jahre später gab Jesus seinen Jüngern nach seiner Auferstehung bestimmte Anweisungen und sagte unter anderem: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden. Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie“ (Mat. 28:18, 19). Hast du dich in Übereinstimmung mit diesem Gebot Jesu taufen lassen? Oder bereitest du dich darauf vor?
2 In jedem Fall ist ein klares Verständnis der Taufe wichtig. Folgende Fragen sind eine Betrachtung wert: Hat die Taufe eines Christen heute die gleiche Bedeutung wie Jesu Taufe? Trifft alles, was die Bibel über die Taufe sagt, auf dich zu? Was gehört alles dazu, in Einklang mit der Bedeutung der christlichen Wassertaufe zu leben?
DIE VON JOHANNES DURCHGEFÜHRTEN TAUFEN
3. Auf wen war die Taufe des Johannes beschränkt?
3 Etwa sechs Monate vor Jesu Taufe begab sich Johannes der Täufer in die Wildnis von Judäa und predigte: „Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht“ (Mat. 3:1, 2). In der ganzen Region hörten die Menschen das, was Johannes sagte, bekannten offen ihre Sünden und ließen sich von ihm im Jordan taufen. Diese Taufe war für die Juden (Apg. 13:23, 24; Luk. 1:13-16).
4. (a) Weshalb mußten die Juden dringend bereuen? (b) Was mußten sie tun, um nicht ‘mit Feuer getauft’ zu werden?
4 Die Juden mußten dringend bereuen. Im Jahre 1513 v. u. Z. waren ihre Vorväter am Berg Sinai mit Jehova Gott einen nationalen Bund eingegangen. Aber sie waren den Verantwortlichkeiten, die sie unter dem Bund hatten, nicht nachgekommen und standen daher als verurteilte Sünder da. Ihre Situation war kritisch. Der von Maleachi vorhergesagte ‘große und furchteinflößende Tag Jehovas’ war nahe, und im Jahre 70 u. Z. kam er in Form einer schnellen Zerstörung über Jerusalem. Johannes der Täufer, der den gleichen Eifer für die wahre Anbetung hatte wie Elia, wurde vor dieser Zerstörung ausgesandt, „um ein zubereitetes Volk für Jehova bereitzumachen“. Sie mußten die Sünden, die sie gegen den Gesetzesbund begangen hatten, bereuen und in Sinn und Herz darauf vorbereitet werden, den Sohn Gottes anzunehmen, den Jehova zu ihnen sandte (Mal. 4:4-6; Luk. 1:17; Apg. 19:4). Wie Johannes erklärte, würde der Sohn Gottes mit heiligem Geist taufen (was seine treuen Jünger zum erstenmal Pfingsten 33 u. Z. erlebten) und mit Feuer (das im Jahre 70 u. Z. als Vernichtung über diejenigen kam, die nicht bereuten) (Luk. 3:16). Um diese ‘Taufe mit Feuer’ nicht persönlich zu empfangen, sollten sich die im ersten Jahrhundert lebenden Juden zum Zeichen ihrer Reue im Wasser taufen lassen und Jünger Jesu Christi werden, sobald sich die Gelegenheit dazu eröffnete.
5. (a) Weshalb zögerte Johannes, als Jesus zu ihm kam, um sich taufen zu lassen? (b) Was wurde durch Jesu Wassertaufe versinnbildlicht? (c) Wie ernst war es Jesus, den Willen Gottes, ihn betreffend, zu tun?
5 Unter denen, die zu Johannes kamen, um sich taufen zu lassen, befand sich auch Jesus. Aber warum? Johannes wußte, daß Jesus keine Sünde zu bekennen hatte, und daher sagte er: „Ich habe es nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?“ Doch Jesu Taufe sollte etwas anderes versinnbildlichen. Daher erwiderte er: „Laß es diesmal so sein, denn auf diese Weise ziemt es sich für uns, alles auszuführen, was gerecht ist“ (Mat. 3:13-15). Jesu Taufe konnte nicht versinnbildlichen, daß er Sünden bereute; auch brauchte er sich nicht Gott hinzugeben, weil er ein Angehöriger einer Nation war, die bereits Jehova hingegeben war. Statt dessen versinnbildlichte die Taufe, der er sich im Alter von dreißig Jahren — bei den Juden das Alter der Volljährigkeit — unterzog, daß er sich seinem himmlischen Vater darstellte, um seinen Willen zu tun. Gottes Wille für den ‘Menschen, Christus Jesus’, bestand darin, daß er für das Königreich tätig war und daß er sein vollkommenes menschliches Leben als Lösegeld und als Grundlage eines neuen Bundes opferte (Luk. 8:1; 17:20, 21; Heb. 10:5-10; Mat. 20:28; 26:28; 1. Tim. 2:5, 6). Jesus nahm das, was seine Wassertaufe versinnbildlichte, sehr ernst. Er ließ sich nicht von anderen Interessen ablenken. Bis zum Ende seines irdischen Lebens tat er getreulich den Willen Gottes (Joh. 4:34).
TAUFE IN DEN TOD
6. Welcher anderen Taufe unterzog sich Jesus, und über welchen Zeitraum erstreckte sie sich?
6 In Übereinstimmung mit dem, was Jesu Wassertaufe symbolisierte, unterzog er sich auch einer anderen Taufe. Er wußte, daß der Auftrag, den Gott ihm gegeben hatte, erforderte, daß er sein menschliches Leben als Opfer niederlegte, aber daß er am dritten Tag im Geiste auferweckt würde. Er bezeichnete dies als eine Taufe. Diese „Taufe“ begann im Jahre 29 u. Z., war aber erst vollendet, nachdem er tatsächlich gestorben und wieder auferweckt worden war. Somit konnte er rund drei Jahre nach seiner Wassertaufe passenderweise sagen: „Ich habe eine Taufe, mit der ich getauft werden muß, und wie bin ich bedrängt, bis sie vollendet ist!“ (Luk. 12:50).
7. (a) Wer wird sonst noch in den Tod getauft? (b) Wer vollzieht diese Taufe?
7 Diejenigen, die mit Christus im himmlischen Königreich regieren werden, müssen ebenfalls in den Tod getauft werden (Mar. 10:37-40; Kol. 2:12). Bei ihrem Tod geben sie wie Jesus ihr menschliches Leben für immer auf. Und nach ihrer Auferstehung werden sie mit ihm im Himmel regieren. Diese Taufe wird von keinem Menschen durchgeführt, sondern von Gott durch seinen himmlischen Sohn.
8. Was ist damit gemeint, daß sie auch „in Christus Jesus getauft“ werden?
8 Von denen, die in Jesu Tod getauft werden, wird auch gesagt, sie würden „in Christus Jesus getauft“. Mit Hilfe des heiligen Geistes, den sie durch Christus erhalten, werden sie mit ihm, ihrem Haupt, als Glieder seiner geistgesalbten Versammlung, seines „Leibes“, vereint. Da dieser Geist sie befähigt, die überragende Persönlichkeit Christi widerzuspiegeln, kann von ihnen gesagt werden, sie alle seien „e i n e r in Gemeinschaft mit Christus Jesus“ (Röm. 6:3-5; 1. Kor. 12:13; Gal. 3:27, 28; Apg. 2:32, 33).
DIE WASSERTAUFE DER CHRISTLICHEN JÜNGER
9. (a) Wann wurde die Taufe zum erstenmal gemäß den Anweisungen in Matthäus 28:19 durchgeführt? (b) Analysiere anhand der in diesem Abschnitt enthaltenen Fragen und Schriftstellen, was Taufanwärter anerkennen müssen, wie Jesus dies andeutete.
9 Die ersten Jünger Jesu wurden von Johannes im Wasser getauft und wurden dann zu Jesus geführt als voraussichtliche Glieder seiner geistigen Braut (Joh. 3:25-30). Unter der Leitung Jesu tauften sie auch andere. Diese Taufe hatte die gleiche Bedeutung wie die Taufe des Johannes (Joh. 4:1-3). Ab Pfingsten des Jahres 33 u. Z. begannen sie jedoch, den Auftrag auszuführen, „im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes“ zu taufen (Mat. 28:19). Es wird für dich sehr nützlich sein, im Lichte der zusammen mit den folgenden Fragen angeführten Schriftstellen zu betrachten, was das bedeutet.
Was muß man in bezug auf den Vater anerkennen, um „im Namen des Vaters“ getauft werden zu können? (2. Kö. 19:15; Ps. 3:8; 73:28; Jes. 6:3; Röm. 15:6; Heb. 12:9; Jak. 1:17).
Was muß man anerkennen, um im Namen „des Sohnes“ getauft werden zu können? (Mat. 16:16, 24; Phil. 2:9-11; Heb. 5:9, 10).
Was muß man glauben, um im Namen „des heiligen Geistes“ getauft werden zu können? (Luk. 11:13; Joh. 14:16, 17; Apg. 1:8; 10:38; Gal. 5:22, 23; 2. Pet. 1:21).
10. (a) Was wird heute durch die christliche Wassertaufe versinnbildlicht? (b) Inwiefern unterscheidet sich dies von Jesu Taufe? (c) Was werden diejenigen, die die biblischen Voraussetzungen erfüllen, bei ihrer Taufe?
10 Die ersten, die gemäß diesen Richtlinien Jesu getauft werden sollten, waren Juden (und jüdische Proselyten), die als Nation bereits Gott hingegeben waren und denen bis zum Jahre 36 u. Z. besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Doch als dann auch den Samaritern und den Nichtjuden das Vorrecht gewährt wurde, christliche Jünger zu werden, mußten sie sich, bevor sie sich taufen ließen, persönlich Jehova rückhaltlos hingeben, um ihm als Jünger seines Sohnes zu dienen. Diese Bedeutung hat die christliche Wassertaufe auch heute noch für alle, auch für Juden. Diese „e i n e Taufe“ gilt für alle, die wahre Christen werden. Sie werden auf diese Weise christliche Zeugen Jehovas, ordinierte Diener Gottes (Eph. 4:5; 2. Kor. 6:3, 4).
11. (a) Welche Entsprechung hat die christliche Wassertaufe, und wieso? (b) Woraus wird ein Christ somit gerettet?
11 Diese Taufe ist in den Augen Gottes von großem Wert. Der Apostel Petrus machte darauf aufmerksam. Er erwähnte zunächst, daß Noah eine Arche gebaut hatte, in der er und seine Familie während der Sintflut bewahrt wurden, und schrieb dann: „Das, was diesem entspricht, rettet jetzt auch euch, nämlich die Taufe (nicht das Ablegen der Unsauberkeit des Fleisches, sondern die an Gott gestellte Bitte um ein gutes Gewissen), durch die Auferstehung Jesu Christi“ (1. Pet. 3:21). Die Arche war ein sichtbarer Beweis dafür, daß sich Noah dem Tun des Willens Gottes hingegeben und dann treu die ihm von Gott aufgetragene Arbeit verrichtet hatte. Das führte zu seiner Rettung. Dementsprechend werden diejenigen, die sich Jehova aufgrund ihres Glaubens an den auferweckten Christus hingeben, sich zum Zeichen dafür taufen lassen und dann den Willen Gottes, seine Diener in unseren Tagen betreffend, tun, aus der bösen gegenwärtigen Welt gerettet (Gal. 1:3, 4). Sie müssen nun nicht mehr damit rechnen, mit dem übrigen Teil der Welt vernichtet zu werden. Sie sind daraus gerettet worden, und Gott hat ihnen ein gutes Gewissen gewährt.
UNSERER VERANTWORTUNG ENTSPRECHEND LEBEN
12. Warum ist die Taufe an sich noch keine Garantie für die Rettung?
12 Es wäre ein Fehler zu denken, die Taufe sei eine Garantie für die Rettung. Sie hat nur dann Wert, wenn sich jemand wirklich Jehova durch Jesus Christus hingegeben hat und danach treu bis zum Ende Gottes Willen tut (Mat. 24:13).
13. (a) Was ist Gottes Wille hinsichtlich der Art und Weise, wie getaufte Christen ihr Leben gestalten? (b) Wie wichtig sollte die christliche Jüngerschaft in unserem Leben sein?
13 Zu dem Willen Gottes, Jesus betreffend, gehörte auch, wie er sein Leben als Mensch verbrachte. Er sollte es schließlich als Opfer aufgeben. Bei uns ist es so, daß wir unseren Leib Gott darstellen sollen, um ein aufopferungsvolles Leben zu führen. Wir sollen ihn ausschließlich zum Tun des Willens Gottes gebrauchen (Röm. 12:1, 2). Gewiß würden wir das nicht tun, wenn wir uns — sei es auch nur gelegentlich — absichtlich wie die Welt um uns herum verhielten oder wenn wir selbstsüchtige Bestrebungen zum Mittelpunkt unseres Lebens machen und Gott nur der Form nach dienen würden (1. Pet. 4:1-3; 1. Joh. 2:15-17). Als einmal ein Jude Jesus fragte, was er tun müsse, um ewiges Leben zu erlangen, erinnerte ihn Jesus daran, daß er ein sittlich reines Leben führen müsse, und wies dann auf die Notwendigkeit hin, die christliche Jüngerschaft, d. h. ein Nachfolger Jesu zu sein, zur Hauptsache seines Lebens zu machen. Sie durfte gegenüber materiellen Bestrebungen nicht den zweiten Platz einnehmen (Mat. 19:16-21).
14. (a) Welche Verantwortung haben alle Christen in Verbindung mit dem Königreich? (b) Welches sind, wie auf Seite 101 illustriert, einige wirkungsvolle Methoden, dieses Werk zu verrichten? (c) Was bekunden wir, wenn wir uns an dieser Tätigkeit ganzherzig beteiligen?
14 Es sollte auch daran erinnert werden, daß der Wille Gottes, Jesus betreffend, eine wichtige Tätigkeit in Verbindung mit dem Königreich einschloß. Jesus selbst war zum König gesalbt worden. Er war während seines Erdenlebens auch ein eifriger Zeuge für das Königreich. Wir haben ein ähnliches Zeugniswerk zu verrichten und haben allen Grund, uns ganzherzig daran zu beteiligen. Dadurch bekunden wir unsere Wertschätzung für Jehovas Souveränität und unsere Liebe zu unseren Mitmenschen. Auch zeigen wir dadurch, daß wir zusammen mit den anderen Anbetern Jehovas, die alle Königreichszeugen sind, weltweit vereint das Ziel anstreben, im Herrschaftsbereich dieses Königreiches ewiges Leben zu erlangen.
ZUR WIEDERHOLUNG
● Welche Ähnlichkeiten und welche Unterschiede bestehen zwischen Jesu Taufe und der heutigen Wassertaufe?
● Für wen war die Taufe des Johannes? Wer wird in den Tod getauft? Und wer wird „in Christus Jesus getauft“?
● Was gehört alles dazu, der Verantwortung der christlichen Wassertaufe entsprechend zu leben?
[Kasten/Bilder auf Seite 101]
Auf welche Weise verkündigst du das Königreich?
Von Tür zu Tür
Durch Rückbesuche bei interessierten Personen
Durch Heimbibelstudien
Auf den Straßen
In Gesprächen mit Schulkameraden
In Gesprächen mit Arbeitskollegen
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Eine große Volksmenge vor dem Thron JehovasIn der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 13
Eine große Volksmenge vor dem Thron Jehovas
1. (a) Was mußte mit den vorchristlichen Dienern Gottes und den 144 000 geschehen, bevor sie ihren Lohn empfangen können? (b) Doch was wird einer großen Volksmenge möglich sein, die beim Ausbruch der „großen Drangsal“ am Leben ist?
OBWOHL treue Diener Gottes von Abel bis zu Johannes dem Täufer den Willen Gottes in ihrem Leben an die erste Stelle setzten, mußten sie alle sterben und auf eine Auferstehung warten. Die 144 000, die mit Christus in seinem himmlischen Königreich sein werden, müssen ebenfalls sterben, bevor sie ihren Lohn empfangen können. Im Gegensatz dazu wurde dem Apostel Johannes in einer Vision gezeigt, daß es eine große Volksmenge geben würde, die die „große Drangsal“ tatsächlich überleben würde und, ohne erst sterben zu müssen, die Aussicht hätte, für immer zu leben (Offb. 7:9-17).
WER DIE „GROSSE VOLKSMENGE“ IST
2. Welche Schritte führten zu einem klaren Verständnis darüber, wer die in Offenbarung 7:9 erwähnte „große Volksmenge“ ist?
2 Jahrhundertelang verstand man nicht, wer diese „große Volksmenge“ ist. Aber das fortschreitende Verständnis verwandter Prophezeiungen ebnete den Weg. Im Jahre 1923 erkannte man, daß die „Schafe“ aus dem in Matthäus 25:31-46 aufgezeichneten Gleichnis Jesu und die „anderen Schafe“, von denen er gemäß Johannes 10:16 sprach, Personen sind, die jetzt leben und die die Aussicht haben, für immer hier auf der Erde zu leben. Im Jahre 1931 verstand man dann, daß die in Hesekiel 9:1-11 beschriebenen Personen, von denen gesagt wird, sie seien von dem Mann mit dem Schreibzeug eines Schriftführers an ihrer Stirn gekennzeichnet worden, mit den in Matthäus 25 beschriebenen „Schafen“ identisch sind. Im Jahre 1935 erkannte man schließlich, daß die in Offenbarung 7:9-17 beschriebene „große Schar“ oder „große Volksmenge“ den „Schafen“ aus dem Gleichnis Jesu von den Schafen und den Böcken entspricht. Obwohl schon 1923 festgestellt wurde, daß einige solche schafähnliche Personen in Erscheinung traten, fing ihre Zahl erst 1935 an, schnell zu wachsen. Heute bemühen sich buchstäblich Millionen darum, zu dieser von Gott begünstigten „großen Volksmenge“ der „anderen Schafe“ zu gehören.
3. Weshalb bedeutet der Umstand, daß sie „vor dem Thron“ steht, nicht, daß es eine himmlische Klasse ist?
3 Die Glieder der „großen Volksmenge“ werden von den 144 000 Gliedern des geistigen Israel unterschieden, die im gleichen Kapitel der Offenbarung an früherer Stelle erwähnt werden. Johannes sah diese „große Volksmenge“ in seiner Vision nicht im Himmel. Daß sie ‘vor dem Thron steht’ (griechisch: enōʹpion tu thrónu, „im Anblick des Thrones“), erfordert nicht, daß sie im Himmel ist. Sie steht lediglich „im Anblick“ oder in der Sicht Gottes, der uns sagt, daß er vom Himmel aus die Menschensöhne sieht (Offb. 7:9; Ps. 11:4; vergleiche Psalm 100:1, 2, auch Lukas 1:74, 75 und Apostelgeschichte 10:33, Kingdom Interlinear). Genausowenig ist es notwendig, daß sich „alle Nationen“ im Himmel befinden, damit sie, wie in Matthäus 25:31, 32 beschrieben, „vor“ dem Thron Christi versammelt werden können. Daß die „große Volksmenge, die kein Mensch zu zählen vermochte“, keine himmlische Klasse sein kann, zeigt auch ein Vergleich mit Offenbarung 7:4-8 und 14:1-4, wo die genaue Zahl derer bekanntgegeben wird, die von der Erde in den Himmel aufgenommen werden.
4. (a) Welche „große Drangsal“ überlebt sie? (b) Wer beobachtet gemäß Offenbarung 7:11, 12 die „große Volksmenge“ und betet vereint mit ihr Gott an?
4 Um die „große Volksmenge“ näher zu bezeichnen, schreibt Johannes: „Das sind die, die aus der großen Drangsal kommen.“ Was sie überleben, wird tatsächlich die größte Drangsal sein, die je über die Erde gekommen ist (Offb. 7:13, 14; Mat. 24:21). Die Überlebenden dieses furchteinflößenden Tages Jehovas werden keinen Zweifel daran haben, wer für ihre Rettung verantwortlich ist. Wenn sie ihre Rettung dankbar Gott und dem Lamm zuschreiben, wie Johannes es in seiner Vision sah, werden alle treuen Geschöpfe im Himmel mit ihnen vereint Gott anbeten und sprechen: „Amen! Der Segen und die Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und die Stärke seien unserem Gott für immer und ewig. Amen“ (Offb. 7:11, 12).
GEPRÜFT, OB SIE WÜRDIG SIND ZU ÜBERLEBEN
5. (a) Wie können wir feststellen, was man tun muß, um zu der „großen Volksmenge“ gehören zu können, die gerettet werden wird? (b) Erkläre durch die Beantwortung der am Ende dieses Abschnitts aufgeworfenen Fragen, was erforderlich ist, damit man die „große Drangsal“ überleben kann.
5 Die Bewahrung der „großen Volksmenge“ geschieht im Einklang mit den gerechten Maßstäben Jehovas. Die prophetischen Bezugnahmen auf sie enthalten deutliche Hinweise auf die charakteristischen Merkmale, durch die sich diejenigen, die gerettet werden, auszeichnen. Daher ist es gerechtigkeitsliebenden Menschen möglich, jetzt so zu handeln, daß sie die Aussicht haben zu überleben. Auf die folgenden Schriftstellen haben wir bereits verwiesen. Aber jetzt analysiere sie einmal sorgfältig mit Hilfe der zusätzlich angeführten Texte, und denke darüber nach, was du tun mußt, um diesen prophetischen Beschreibungen zu entsprechen.
Die „anderen Schafe“ aus Johannes 10:16
Was bedeutet es, wirklich auf die Stimme Jesu zu hören? (Joh. 10:27; Mat. 9:9; Eph. 4:17-24).
Wie können wir zeigen, daß wir Christus als den „e i n e n Hirten“ anerkennen? (Mat. 23:10, 11).
Die „Schafe“ aus Jesu Gleichnis von den Schafen und den Böcken (Mat. 25:31-46)
Wer sind die „Brüder“ Christi, denen sie Gutes tun? (Heb. 2:10, 11; 3:1).
Unter welchen schwierigen Umständen sollen sie sich mit den Brüdern Christi auf der Erde identifizieren? Und in welchem Werk unterstützen sie sie loyal? (Offb. 12:12, 17; Mat. 24:14; 28:19, 20).
Die Personen, die von dem Mann mit dem Schreibzeug eines Schriftführers zum Überleben gekennzeichnet werden (Hes. 9:1-11)
Wie zeigen sie, daß sie mit den Abscheulichkeiten, die im gegenbildlichen Jerusalem, der Christenheit, geschehen, nicht einverstanden sind? (Offb. 18:4, 5).
Was gehört zu dem „Kennzeichen“, das sie von den angeblichen Christen unterscheidet und sie berechtigt, bewahrt zu werden? (1. Pet. 3:21; Mat. 7:21-27; Joh. 13:35).
6. Wie hilft uns die Beschreibung der „großen Volksmenge“ in der Offenbarung, zu verstehen, weshalb sie bewahrt worden ist?
6 Die Beschreibung der „großen Volksmenge“, die wir in Offenbarung 7:9-15 finden, enthält weitere wichtige Einzelheiten. Dadurch, daß uns die Bibel schildert, wie die Glieder der „großen Volksmenge“ nach der „großen Drangsal“ erscheinen, wird unsere Aufmerksamkeit auch auf Faktoren gelenkt, die zu ihrer Bewahrung beigetragen haben.
7. Was taten die Glieder der „großen Volksmenge“ vor der „großen Drangsal“, und woraus geht dies hervor?
7 Obwohl sie aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Zungen kommen, stehen sie vereint „vor dem Thron“ und erkennen Jehova, der auf dem Thron sitzt, als den Souverän an. Sie haben durch ihre Lebensweise bewiesen, daß sie loyal für seine Herrschaft eintreten. Daß sie „ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht“ haben, zeigt, daß sie erkannt haben, daß sie des sündensühnenden Wertes des Opfers Jesu, des Lammes Gottes, bedürfen (Joh. 1:29; 1. Joh. 2:2). Sie haben sich Gott aufgrund dieses Opfers glaubensvoll hingegeben, haben dies durch die Wassertaufe symbolisiert und stehen jetzt vor Gott rein da, was durch ihre weißen Gewänder dargestellt wird. Sie haben sich nicht davon zurückgehalten, ihren Glauben an Gottes Sohn öffentlich kundzutun (Mat. 10:32, 33). In Übereinstimmung mit alldem wird gezeigt, wie sie in Gottes Tempel, dem universellen Haus der Anbetung, als Anbeter dastehen, die Gott ‘Tag und Nacht heiligen Dienst darbringen’. Auf diese Weise haben sie sich als loyale Unterstützer der wahren Anbetung und als Verkündiger seines Königreiches ausgezeichnet (Jes. 2:2, 3).
8. Was müssen wir tun, damit uns diese Informationen etwas nützen?
8 Treffen die Einzelheiten dieser prophetischen Bilder auf dich zu? Gibt es Bereiche, in denen du dein Leben noch vollständiger mit der hier dargelegten Beschreibung in Übereinstimmung bringen mußt? Wenn ja, dann ist es an der Zeit, dies zu tun!
IN EINEM GEISTIGEN PARADIES LEBEN
9. Wie beschreibt Johannes die geistigen Segnungen, deren sich die „große Volksmenge“ schon jetzt erfreut?
9 Bist du einer von denen, die hoffen, als Teil der „großen Volksmenge“ zu überleben? Falls du dein Leben nach den gerechten Wegen Jehovas ausgerichtet hast, dann erlebst du zweifellos bereits die verheißenen Verhältnisse, die passenderweise als ein geistiges Paradies bezeichnet worden sind. Dem Apostel Johannes wurde gesagt: „Sie werden nicht mehr hungern und auch nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie niederbrennen, noch irgendeine sengende Hitze, weil das Lamm, das inmitten des Thrones ist, sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten wird. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen“ (Offb. 7:16, 17). Wie hat sich das an dir bewahrheitet?
10. (a) Wie trifft es in geistigem Sinne zu, daß die „große Volksmenge“ ‘nicht mehr hungert und auch nicht mehr dürstet’? (b) Hast du dies selbst verspürt?
10 Hast du, bevor du unter die liebevolle Fürsorge des vortrefflichen Hirten, Jesus Christus, kamst, nach Gerechtigkeit gehungert und gedürstet? (Vergleiche Matthäus 5:6.) Wenn ja, dann hast du nach etwas Verlangen gehabt, was dir nur Jehova durch seinen Sohn geben kann. Als du die gerechten Wege Jehovas kennenlerntest — seinen Vorsatz, die Bösen zu vernichten, und seine unverdiente Güte, durch die den Nachkommen Adams die Rettung ermöglicht wurde —, warst du zweifellos zum erstenmal in deinem Leben wirklich zufrieden. Geistige Speise und geistiger Trank aus Gottes Wort, dargereicht durch seine Organisation, haben dir weiterhin Befriedigung bereitet (Jes. 65:13, 14). Und wenn du dich Gott durch Christus hingegeben hast, hat dein Leben jetzt wirklich einen Sinn. (Vergleiche Johannes 4:32-34.) Du hast die freudige Aussicht auf ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde, denn das Lamm wird die „große Volksmenge“ zu „Wasserquellen des Lebens leiten“.
11. (a) Inwiefern trifft es zu, daß ‘weder die Sonne noch irgendeine sengende Hitze auf sie niederbrennt’? (b) Wie wichtig ist dir das?
11 Als „Schafe“ voller Vertrauen werden die Glieder der „großen Volksmenge“ von dem vortrefflichen Hirten beschützt und sicher geleitet. Deshalb brennt, sinnbildlich gesprochen, weder die Sonne noch irgendeine sengende Hitze auf sie nieder. Das bedeutet nicht, daß du als Glied der „großen Volksmenge“ von der Welt nicht verfolgt würdest. Es bedeutet vielmehr, daß du vor der sengenden Hitze des Mißfallens Gottes geschützt bist. Und wenn er auf die Bösen göttliche Vernichtung herabregnen läßt, wird er dich nicht umkommen lassen. Dieses Verhältnis der Gunst kann für immer fortbestehen (Hes. 38:22, 23; vergleiche Psalm 11:6; 85:3, 4).
12. Inwiefern sind schon jetzt Tränen von deinen Augen abgewischt worden?
12 Welche großartigen Gründe hast du doch, dich zu freuen, wenn du wirklich ein Glied dieser „großen Volksmenge“ bist! Du hast die wunderbare Hoffnung, zu sehen, wie die Bösen vollständig beseitigt werden und wie dann dein Sinn und dein Körper buchstäblich von allen Auswirkungen der Sünde befreit werden. Doch schon jetzt leidest du nicht mehr unter dem Kummer, den die Menschen verspüren, die Gott nicht kennen. Du fängst an, die Freude kennenzulernen, die nur diejenigen verspüren können, deren Gott Jehova ist (Ps. 144:15b). Auf diese Weise beginnst du bereits, die Erfüllung der Verheißung zu erleben: „Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.“
13. Was wird zu den Freuden des geistigen Paradieses noch hinzukommen, während die Tausendjahrherrschaft Christi voranschreitet?
13 Genauso, wie die „große Volksmenge“ das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge überleben wird, so wird auch das geistige Paradies bestehenbleiben. Wenn du zu ihr gehörst, dann wirst du dich weiterhin eines geistigen Festmahls von Fettspeisen erfreuen, während die Tausendjahrherrschaft Christi voranschreitet. Deine Erkenntnis über Gott wird sich vertiefen, während du siehst, wie sein unfehlbarer Vorsatz auf wunderbare Weise verwirklicht wird. Deine Freude wird noch zunehmen, während du immer mehr Menschen willkommen heißt, die von den Toten zurückkehren und sich dir in der wahren Anbetung anschließen. Und die physischen Segnungen, die dann über die Menschen ausgegossen werden, werden allen loyalen Dienern Gottes besonders kostbar sein, da sie ein sichtbarer Ausdruck der Liebe Jehovas sein werden (Jes. 25:6-9; Jak. 1:17).
ZUR WIEDERHOLUNG
● Mit welchem außerordentlichen Ereignis bringt die Bibel die „große Volksmenge“ in Verbindung, und wie?
● Was müssen wir jetzt tun, wenn wir wirklich zu der von Gott begünstigten „großen Volksmenge“ gehören möchten?
● Wie wichtig sind dir die Segnungen des geistigen Paradieses?
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‘Ich mache einen Bund mit euch für ein Königreich’In der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 14
‘Ich mache einen Bund mit euch für ein Königreich’
1. Welche Aussicht bot Jesus seinen Aposteln in der Nacht vor seiner Hinrichtung?
JESUS sagte in der Nacht vor seiner Hinrichtung zu seinen treuen Aposteln: ‘Im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten, damit dort, wo ich bin, auch ihr seid.’ Weiter sagte er zu ihnen: „Ich mache einen Bund mit euch, so, wie mein Vater einen Bund mit mir gemacht hat, für ein Königreich“ (Joh. 14:2, 3; Luk. 22:29). Welch eine herrliche Aussicht bot er ihnen doch!
2. Wie viele werden mit Christus an seinem himmlischen Königreich teilhaben?
2 Aber Jesus meinte nicht, daß nur diese Apostel mit ihm in seinem himmlischen Königreich regieren würden. Später wurde bekannt, daß 144 000 Erlöste von der Erde dieses große Vorrecht haben würden (Offb. 5:9, 10; 14:1, 4). Streben heute einige danach, es zu ergreifen?
DIE EINSAMMLUNG DER KÖNIGREICHSERBEN
3. Auf welche Gelegenheit machte Jesus während seines öffentlichen Dienstes aufmerksam?
3 Nachdem Johannes der Täufer von Herodes Antipas eingesperrt worden war, unternahm Jesus einen intensiven öffentlichen Predigtfeldzug und lenkte dabei die Aufmerksamkeit auf das „Königreich der Himmel“ (Mat. 4:12, 17). Er erklärte den Menschen, daß für sie die Gelegenheit bestand, in dieses Königreich einzugehen, und seine Jünger strebten ernsthaft nach diesem Preis (Mat. 5:3, 10, 20; 7:21; 11:12).
4. (a) Wann wurden die ersten Jünger Jesu mit heiligem Geist gesalbt? (b) Was zeigt, daß von da an die Aufmerksamkeit auf die Einsammlung der Königreichserben gelenkt wurde?
4 Zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. wurden die ersten von ihnen mit heiligem Geist gesalbt (Apg. 2:1-4; 2. Kor. 1:21, 22). Gottes Rettungsvorkehrung, die zu unsterblichem Leben im Himmel führte, wurde bekanntgemacht. Petrus gebrauchte die „Schlüssel des Königreiches der Himmel“, um diese Erkenntnis zu erschließen — zuerst den Juden, als nächstes den Samaritern und dann den Angehörigen der Heidennationen (Mat. 16:19). Besondere Aufmerksamkeit wurde darauf gerichtet, die Glieder der Regierung zusammenzubringen, die 1 000 Jahre über die Menschheit regieren soll, und fast alle inspirierten Briefe in den Christlichen Griechischen Schriften sind in erster Linie an diese Gruppe der Königreichserben gerichtet — an die „Heiligen“, die „Mitgenossen der himmlischen Berufung“.a
5. Wurden sie deshalb zu himmlischem Leben berufen, weil sie bessere Diener Gottes gewesen wären als diejenigen, die vorher gelebt hatten?
5 Sie wurden nicht zu himmlischem Leben berufen, weil sie irgendwie besser gewesen wären als all die Diener Gottes, die vor Pfingsten 33 u. Z. gestorben waren (Mat. 11:11). Statt dessen hatte Jehova jetzt begonnen, die Mitherrscher Jesu Christi auszuwählen. Rund 1 900 Jahre lang gab es dann nur eine Berufung, die himmlische. Dies war eine unverdiente Güte, die Gott einer begrenzten Zahl von Menschen im Interesse seines eigenen weisen und liebevollen Vorsatzes erwies (Eph. 2:8-10).
6. (a) Weshalb muß die Zeit kommen, in der die himmlische Berufung abgeschlossen sein wird? (b) Wer würde die Dinge so lenken, daß sich die Prophezeiung bezüglich der „großen Volksmenge“ ebenfalls erfüllen würde, und was hat sich tatsächlich ereignet?
6 Im Laufe der Zeit würde die vorgeschriebene, aber begrenzte Zahl von 144 000 voll sein. Das abschließende Versiegeln der geistigen Israeliten zum Zeichen des Wohlgefallens Gottes wäre dann nahe (Offb. 7:1-8). Dann würde Jehova durch seinen Geist und durch das Verständnis seines Wortes, das er seiner sichtbaren Organisation vermitteln würde, die Dinge so lenken, daß ein anderer Teil seines Vorsatzes verwirklicht werden könnte, der in Offenbarung 7:9-17 beschrieben wird. Eine „große Volksmenge“ aus allen Nationen würde eingesammelt werden mit der begeisternden Aussicht, die große Drangsal zu überleben und für immer in Vollkommenheit in einem irdischen Paradies zu leben. Wenn wir die tatsächlichen Ereignisse betrachten, scheint es offenkundig zu sein, daß die himmlische Berufung im wesentlichen um das Jahr 1935 u. Z. abgeschlossen war, als man die irdische Hoffnung der „großen Volksmenge“ klar erkannte. Seitdem sind mit den verhältnismäßig wenigen tausend Übriggebliebenen der himmlischen Klasse Millionen von Anbetern Jehovas in Verbindung gebracht worden, die ernstlich darauf hoffen, für immer hier auf der Erde zu leben.
7. Ist es möglich, daß auch heute noch einige die himmlische Berufung empfangen, und weshalb antwortest du so?
7 Bedeutet das, daß Gott gegenwärtig niemand zu himmlischem Leben beruft? Bis die endgültige Versiegelung abgeschlossen ist, besteht die Möglichkeit, daß einige wenige, die diese Hoffnung haben, sich als untreu erweisen und andere ausgewählt werden müssen, um ihren Platz einzunehmen. Aber vernünftigerweise ist anzunehmen, daß dies nur selten vorkommt.
GEISTIGE SÖHNE — WOHER WISSEN SIE ES?
8. Welche Erklärung gab Paulus, um zu zeigen, woher jemand weiß, daß er vom heiligen Geist gezeugt worden ist?
8 Gottes Geist gibt getauften Christen, die die himmlische Berufung empfangen haben, die feste Zusicherung, daß Gott sie als seine geistigen Söhne adoptiert hat. Der Apostel Paulus erklärte dies, als er den „Heiligen“ in Rom beschrieb, was damals für alle wahren Christen galt. Er sagte: „Alle, die durch Gottes Geist geleitet werden, diese sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Sklaverei empfangen, der wiederum Furcht erweckt, sondern ihr habt einen Geist der Annahme an Sohnes Statt empfangen, durch welchen Geist wir ausrufen: ‚Abba, Vater!‘ Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, daß wir Gottes Kinder sind. Wenn wir also Kinder sind, sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes, doch Miterben mit Christus, vorausgesetzt, daß wir mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden“ (Röm. 1:7; 8:14-17).
9. Wie bezeugt der Geist selbst mit dem Geist gewisser Personen, daß sie wirklich Söhne Gottes sind?
9 Uns fällt hier auf, daß das Wort „Geist“ auf zwei verschiedene Dinge bezogen wird: „der Geist selbst“ und „unser Geist“. Das erste ist die unsichtbare wirksame Kraft Gottes. Sie weckt in seinen geistigen Kindern die Überzeugung, als Gottes freie Kinder adoptiert worden zu sein. Dieser Geist legt auch durch Gottes inspiriertes Wort, die Bibel, Zeugnis ab, die gleichsam ein persönlicher Brief an seine geistigen Kinder ist (1. Pet. 1:10-12). Wenn diejenigen, die vom heiligen Geist gezeugt worden sind, das lesen, was die Bibel zu geistigen Söhnen Gottes sagt, reagieren sie darauf entsprechend, indem sie sagen: „Das trifft auf mich zu.“ Somit bezeugt Gottes eigene wirksame Kraft auf verschiedene Weise mit ihrem Geist, der treibenden Kraft ihres Sinnes und Herzens, daß sie Gottes Kinder sind. In Übereinstimmung mit dem, was Gottes Geist so anzeigt, richten sie ihren Sinn und ihr Herz auf die Aussicht, Miterben Christi zu sein, und sie übernehmen die Pflichten geistiger Kinder Gottes (Phil. 3:13, 14).
10. (a) Welche Faktoren beweisen noch nicht, daß jemand ein gesalbter Christ ist? (b) Wie denken die „anderen Schafe“ über ihren Platz in Gottes Vorsatz?
10 Ist das bei dir der Fall? Wenn ja, so hast du ein wunderbares Vorrecht. Es wäre jedoch ein Fehler, zu denken, jemand müsse ein geistgesalbter Christ sein, weil er große Wertschätzung für tiefere geistige Dinge habe, im Predigtdienst eifrig sei oder innige Liebe zu seinen Brüdern zeige. Diese Merkmale zeichnen auch viele der „anderen Schafe“ aus. Auch ihr Herz wird von dem bewegt, was sie in der Bibel über die Miterben Christi lesen, aber sie maßen es sich nicht an, etwas für sich zu beanspruchen, was Gott ihnen nicht zugedacht hat. (Vergleiche 4. Mose 16:1-40.) Sie erkennen Gottes ursprünglichen Vorsatz in bezug auf die Erde an und arbeiten voller Wertschätzung darauf hin, einen Anteil daran zu haben.
WÜRDIG TEILNEHMEN
11. Wer wohnt der jährlichen Feier zum Gedenken an den Tod Jesu bei, und warum?
11 In Übereinstimmung mit den Anweisungen Jesu Christi an seine Apostel gedenken seine gesalbten Nachfolger am 14. Nisan jeden Jahres nach Sonnenuntergang überall in der Welt seines Todes (Luk. 22:19, 20). Die „anderen Schafe“ sind ebenfalls dabei anwesend. Sie nehmen aber nicht vom Brot und vom Wein, sondern sind respektvolle Beobachter.
12. Wie bekundeten einige der ersten Christen in Korinth mangelnde Wertschätzung für das Abendmahl des Herrn?
12 Dies ist kein leeres religiöses Ritual, sondern ist voller Bedeutung. Im 1. Jahrhundert gab der Apostel Paulus Christen in Korinth (Griechenland) ernsten Rat, weil einige von ihnen für den Anlaß nicht genügend Wertschätzung bekundet hatten. Er schrieb: „Wer also in unwürdiger Weise das Brot ißt oder den Becher des Herrn trinkt, wird in bezug auf den Leib und das Blut des Herrn schuldig sein.“ Was machte sie zu ‘unwürdigen’ Teilnehmern? Sie bereiteten sich in Herz und Sinn nicht richtig darauf vor. Es gab Spaltungen in der Versammlung. Auch aßen und tranken einige vor der Zusammenkunft übermäßig. Sie behandelten das Abendmahl des Herrn als etwas Gewöhnliches. Sie waren nicht in der Verfassung, die ernste Bedeutung des Brotes und des Weines zu erkennen (1. Kor. 11:17-34).
13. Welche Bedeutung haben das Brot und der Wein, die beim Gedächtnismahl gereicht werden?
13 Welches ist die Bedeutung? Sie liegt nicht in einer angeblichen Wandlung des Brotes und des Weines. Christus wird nicht in irgendeinem Sinne bei jedem Gedächtnismahl neu geopfert. Die Bibel sagt ausdrücklich, daß „Christus ein für allemal als Opfer dargebracht [wurde], um die Sünden vieler zu tragen“ (Heb. 9:28; 10:10; Röm. 6:9). Der ungesäuerte Laib Brot und der Rotwein sind lediglich Symbole, die den buchstäblichen geopferten Leib Jesu und sein buchstäblich vergossenes Blut darstellen. Doch wie kostbar sind diese Wirklichkeiten! Jesus gab seinen sündenlosen Leib, damit die Menschenwelt die Gelegenheit erhalten könnte, ewig zu leben (Joh. 6:51). Und sein vergossenes Blut dient einem zweifachen Zweck — die Menschen, die daran glauben, von Sünde zu reinigen und auch den Bund zwischen Gott und der Versammlung des geistigen Israel, das aus geistgesalbten Christen besteht, in Kraft zu setzen (1. Joh. 1:7; 1. Kor. 11:25; Gal. 6:14-16). Diese kostbaren Vorkehrungen ermöglichen es, daß die Glieder der „kleinen Herde“ von Gott gerechtgesprochen werden, daß ihnen tatsächlich menschliche Vollkommenheit zugeschrieben wird (Luk. 12:32). Dies geschieht, damit sie vom heiligen Geist als Söhne Gottes gezeugt werden können mit der Aussicht, mit Christus an seinem himmlischen Königreich teilzuhaben. Während sie jedes Jahr von den Gedächtnismahlsymbolen nehmen und so ihre himmlische Hoffnung bezeugen, wird ihre Wertschätzung dafür, in dem durch Christus als Mittler geschlossenen „neuen Bund“ zu sein, erneuert und vertieft (Heb. 8:6-12).
„WIR WOLLEN MIT EUCH GEHEN“
14. (a) Weshalb nehmen die „anderen Schafe“ nicht von den Gedächtnismahlsymbolen, aber was erwarten sie sehnlich? (b) Wie betrachten sie ihre Gemeinschaft mit dem Überrest der Königreichserben?
14 Die „anderen Schafe“ erkennen, wie Jehova mit seinen Gesalbten gehandelt hat, und sie haben sich ihnen angeschlossen und sagen: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist“ (Sach. 8:20-23). Sie versammeln sich nicht nur mit ihnen, sondern machen auch gemeinsam mit ihnen die gute Botschaft vom Königreich auf der gesamten bewohnten Erde bekannt. Die „anderen Schafe“ werden jedoch nicht in den „neuen Bund“ aufgenommen, den Gott mit dem geistigen Israel geschlossen hat, und sie sind auch nicht in dem „Bund . . . für ein Königreich“, den Jesus mit denen schloß, die zu himmlischem Leben auserwählt wurden. Daher nehmen sie richtigerweise auch nicht von den Gedächtnismahlsymbolen (Luk. 22:20, 29). Doch während der „neue Bund“ seinen Zweck erfüllt und die letzten Glieder der „kleinen Herde“ für das himmlische Königreich eingesammelt werden, erkennen die „anderen Schafe“, daß dies ein Zeichen dafür ist, daß die Segnungen nahe sind, die sie durch das Königreich auf der Erde empfangen werden. Sie betrachten es daher als ein Vorrecht, in den „letzten Tagen“ mit dem loyalen Überrest der Königreichserben vereint zu dienen.
[Fußnote]
a Siehe die einleitenden Verse von Römer, 1. und 2. Korinther, Epheser, Philipper, Kolosser, Titus, 1. und 2. Petrus; auch Galater 3:26-29, 1. Thessalonicher 2:12, 2. Thessalonicher 2:14, 2. Timotheus 4:8, Hebräer 3:1, Jakobus 1:18, 1. Johannes 3:1, 2 und Judas 1.
ZUR WIEDERHOLUNG
● Weshalb wird in den Christlichen Griechischen Schriften die Aufmerksamkeit so sehr auf die himmlische Hoffnung gelenkt?
● Woher weiß jemand, daß er zu einem Sohn Gottes gezeugt worden ist? Was bedeuten die Gedächtnismahlsymbole, von denen solche Personen nehmen?
● Wie beweisen die „anderen Schafe“, daß sie mit der „kleinen Herde“ wirklich vereint sind?
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Wie leitet Jehova seine Organisation?In der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 15
Wie leitet Jehova seine Organisation?
1. Was erfahren wir aus der Bibel über Jehovas Organisation, und weshalb ist das für uns wichtig?
DURCH die inspirierten Schriften gibt uns Jehova kleine Einblicke in seine herrliche himmlische Organisation (Jes. 6:2, 3; Hes. 1:1, 4-28; Dan. 7:9, 10, 13, 14). Wir können zwar Geistgeschöpfe nicht sehen, doch er macht uns darauf aufmerksam, wie die Tätigkeit der heiligen Engel seine wahren Anbeter auf der Erde berührt (1. Mo. 28:12, 13; 2. Kö. 6:15-17; Ps. 34:7; Mat. 13:41, 42; 25:31, 32). Die Bibel beschreibt auch den sichtbaren Teil der Organisation Jehovas und hilft uns zu verstehen, wie er sie leitet. Wenn wir wirklich ein geistiges Verständnis dieser Dinge haben, wird uns dies helfen, ‘Jehovas würdig zu wandeln, um ihm völlig zu gefallen’ (Kol. 1:9, 10).
DEN SICHTBAREN TEIL IDENTIFIZIEREN
2. Welches ist seit Pfingsten 33 u. Z. die Versammlung Gottes?
2 1 545 Jahre lang war die Nation Israel die Versammlung Gottes. Doch sie hielt den Gesetzesbund nicht und verwarf Gottes eigenen Sohn. Daher brachte Jehova eine neue Versammlung ins Dasein, mit der er einen neuen Bund schloß. Diese Versammlung wird in der Bibel als die „Braut“ Christi bezeichnet, und sie setzt sich aus 144 000 Menschen zusammen, die von Gott erwählt worden sind, mit seinem Sohn im Himmel vereint zu werden (Eph. 5:22-32; Offb. 14:1; 21:9, 10). Die ersten davon wurden zu Pfingsten 33 u. Z. mit heiligem Geist gesalbt. Durch den heiligen Geist gab Jehova den unmißverständlichen Beweis dafür, daß dies jetzt die Versammlung war, die er gebrauchen würde, um seinen Vorsatz zu verwirklichen (Heb. 2:2-4).
3. Wer bildet heute die sichtbare Organisation Jehovas?
3 Heute befindet sich nur noch ein Überrest der 144 000 auf der Erde. Doch in Erfüllung biblischer Prophezeiungen ist eine große Volksmenge „anderer Schafe“ mit ihm in Verbindung gebracht worden und arbeitet aktiv mit ihm zusammen. Jesus Christus, der vortreffliche Hirte, hat diese „anderen Schafe“ mit dem Überrest seiner geistgezeugten Nachfolger vereint, so daß sie nur „e i n e Herde“ unter „e i n e m Hirten“ bilden (Joh. 10:11, 16; Offb. 7:9, 10). Sie alle bilden eine einzige vereinte Organisation, Jehovas heutige sichtbare Organisation.
THEOKRATISCHER AUFBAU
4. Wer leitet die Organisation, und wie?
4 Der biblische Begriff „Versammlung des lebendigen Gottes“ zeigt deutlich, von wem sie geleitet wird. Die Organisation ist theokratisch, d. h. von Gott regiert. Jehova leitet sein Volk durch den Herrn Jesus Christus, den er als das unsichtbare Haupt der Versammlung eingesetzt hat, und durch sein eigenes inspiriertes Wort, die Bibel (1. Tim. 3:14, 15; Eph. 1:22, 23; 2. Tim. 3:16, 17).
5. (a) Woran war im ersten Jahrhundert zu erkennen, daß die Versammlung vom Himmel aus geleitet wurde? (b) Was zeigt, daß Jesus immer noch das Haupt der Versammlung ist?
5 Diese theokratische Leitung war ganz offenkundig, als die ersten Glieder der Versammlung zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. vom heiligen Geist zur Tätigkeit angeregt wurden (Apg. 2:1-4, 32, 33). Sie war zu beobachten, als Jehovas Engel Ereignisse so lenkte, daß die gute Botschaft auch nach Afrika gelangte (Apg. 8:26-39). Ebenso, als die Stimme Jesu bei der Bekehrung des Saulus von Tarsus Anweisungen gab, und dann wieder, als die Missionstätigkeit unter den Nichtjuden in Gang gesetzt wurde (Apg. 9:3-7, 10-17; 10:9-16, 19-23; 11:12). Aber die nötige Anleitung wurde nicht immer auf solch spektakuläre Weise gegeben. Im Laufe der Zeit gab es keine Stimmen vom Himmel mehr, keine Engel, die Menschen erschienen, und keine Wundergaben des Geistes. Dennoch hatte Jesus seinen treuen Nachfolgern verheißen: „Und siehe! ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge.“ Und die Tatsachen zeigen, daß dies der Fall ist (Mat. 28:20; 1. Kor. 13:8). Nicht nur erkennen Jehovas Zeugen ihn als Haupt an, sondern es wäre ihnen auch unmöglich gewesen, die Königreichsbotschaft angesichts heftiger Feindseligkeit ohne seine Hilfe weiterhin zu verkündigen.
6. (a) Wer bildet den „treuen und verständigen Sklaven“, und warum? (b) Welchen Auftrag gab Christus diesem „Sklaven“?
6 Kurze Zeit bevor Jesus starb, sprach er mit seinen Jüngern über einen „treuen und verständigen Sklaven“, den er als Herr mit besonderer Verantwortung betrauen würde. Dieser „Sklave“ sollte nach der Beschreibung Jesu dasein, wenn der Herr in den Himmel weggehen würde, und er wäre auch zur Zeit der Wiederkunft Christi noch am Leben. Diese Beschreibung paßt unmöglich auf einen einzelnen Menschen. Sie paßt aber auf Christi treue gesalbte Versammlung, als Ganzes gesehen. Jesus wußte, daß er sie mit seinem eigenen Blut erkaufen würde, und so bezeichnete er sie kollektiv als seinen „Sklaven“. Er gab ihnen ein Werk zu tun und beauftragte sie alle, Jünger zu machen und diese dann fortschreitend geistig zu nähren, ihnen „ihre [geistige] Speise zur rechten Zeit zu geben“. Ihre Einsetzung wurde Pfingsten 33 u. Z. durch den heiligen Geist bestätigt (Mat. 24:45-47; 28:19, 20; 1. Kor. 6:19, 20; vergleiche Jesaja 43:10).
7. (a) Welche größere Verantwortung trägt der „Sklave“ heute? (b) Weshalb ist es von Bedeutung, wie wir auf die Belehrung durch diesen Kanal reagieren?
7 Bei der Rückkehr des Herrn sollte der „Sklave“, falls er seine Arbeit treu verrichtete, mit größerer Verantwortung betraut werden. Die darauffolgenden Jahre sollten die Zeit sein, in der ein weltweites Zeugnis über das Königreich gegeben würde, und eine „große Volksmenge“ von Anbetern Jehovas sollte eingesammelt werden, damit sie die „große Drangsal“ überleben könnte (Mat. 24:14; Offb. 7:9, 10). Auch diese würden geistige Speise benötigen, und sie würde ihnen von dem kollektiven „Sklaven“, den geistgesalbten Dienern Christi, gegeben werden. Wenn wir Jehova wohlgefallen möchten, müssen wir die Unterweisung annehmen, die er durch seinen Kanal bietet, und in voller Übereinstimmung damit handeln.
8, 9. (a) Welche Einrichtung gab es im 1. Jahrhundert, um Fragen hinsichtlich der Lehre zu klären und nötige Richtlinien bezüglich des Predigens der guten Botschaft festzulegen? (b) Welche ähnliche Einrichtung gibt es heute?
8 Manchmal mag es natürlich vorkommen, daß Fragen in bezug auf Lehren oder Verfahrensweisen auftreten. Was dann? Im 15. Kapitel der Apostelgeschichte wird berichtet, wie eine Streitfrage in bezug auf bekehrte Nichtjuden geklärt wurde. Sie wurde an die Apostel und die älteren Männer in Jerusalem verwiesen, die als zentrale leitende Körperschaft dienten. Diese älteren Männer waren nicht unfehlbar; sie waren keine Personen, die nie einen Fehler gemacht hätten. (Vergleiche Galater 2:11-14.) Aber Gott bediente sich ihrer. Sie untersuchten, was die inspirierten Schriften über das zur Frage stehende Thema sagten, und berücksichtigten die Beweise für die Wirksamkeit des Geistes Gottes bei der Erschließung des Werkes unter den Nichtjuden, und dann fällten sie eine Entscheidung. Gott segnete diese Einrichtung (Apg. 15:1-29; 16:4, 5). Von dieser zentralen Körperschaft wurden auch einzelne Personen ausgesandt, um das Predigen der guten Botschaft in Übereinstimmung mit dem zu fördern, was der Herr selbst geboten hatte (Apg. 8:14; Gal. 2:9).
9 In unserer Zeit setzt sich die leitende Körperschaft aus geistgesalbten Brüdern aus verschiedenen Ländern zusammen. Sie befindet sich in der Weltzentrale der Zeugen Jehovas. Loyal fördert sie die Interessen der reinen Anbetung unter der Leitung Jesu Christi. Diese Brüder vertreten den gleichen Standpunkt wie der Apostel Paulus, der, als er Mitchristen biblischen Rat erteilte, schrieb: „Nicht, daß wir die Herren über euren Glauben sind, sondern wir sind Mitarbeiter an eurer Freude, denn ihr steht durch euren Glauben“ (2. Kor. 1:24).
10. (a) Wie wird entschieden, wer Ältester oder Dienstamtgehilfe werden soll? (b) Weshalb sollten wir mit denen, die in diese Stellungen eingesetzt worden sind, eng zusammenarbeiten?
10 Diese theokratische Ordnung wird von Jehovas Zeugen auf der ganzen Erde anerkannt. Alle Ortsversammlungen halten sich bei ihrer Tätigkeit eng an diese Ordnung. Sie erwarten, daß die leitende Körperschaft für die Ernennung von Ältesten und Dienstamtgehilfen sorgt, die zu einem reibungslosen Funktionieren der Versammlungen beitragen. Auf welcher Grundlage werden Personen für eine solche Ernennung ausgewählt? Die Erfordernisse sind deutlich in der Bibel dargelegt. Sowohl die Ältesten, die Empfehlungen unterbreiten, als auch diejenigen, die befugt sind, die Ernennungen vorzunehmen, tragen vor Gott die schwerwiegende Verantwortung, sich an diese Erfordernisse zu halten (1. Tim. 3:1-10, 12, 13; 5:22; Tit. 1:5-9). Es gibt kein Stimmenwerben unter den Brüdern der Versammlung und auch keine allgemeine Wahl. Statt dessen beten die Aufseher, die für die Empfehlungen verantwortlich sind, und später diejenigen, die die Ernennungen vornehmen, um die Hilfe des Geistes Gottes und lassen sich von seinem inspirierten Wort leiten, genauso wie es die Apostel taten, als sie im ersten Jahrhundert Ernennungen vornahmen (Apg. 6:2-4, 6; 14:23; vergleiche Psalm 75:6, 7). Durch unsere Reaktion auf die Leitung der Ältesten können wir unsere Wertschätzung dafür zeigen, daß Christus uns in seiner Liebe diese „Gaben in Form von Menschen“ gegeben hat, um uns allen zu helfen, „zur Einheit im Glauben“ zu gelangen (Eph. 4:8, 11-16).
11. (a) Welche wertvollen Dienste leisten Frauen innerhalb der theokratischen Ordnung? (b) Wann müssen sie eine Kopfbedeckung tragen, und warum?
11 Die Bibel verlangt, daß Aufsichtsstellungen in der Versammlung von Männern eingenommen werden. Dadurch werden die Frauen keineswegs herabgesetzt, denn viele von ihnen sind Erben des himmlischen Königreiches. Durch ihr bescheidenes, keusches Benehmen und ihre fleißige Arbeit für ihre Familie tragen christliche Frauen auch zu dem guten Ruf der Versammlung bei (Tit. 2:3-5). Oft verrichten sie einen großen Teil des Werkes, indem sie Neuinteressierte ausfindig machen und sie mit der Organisation in Verbindung bringen (Ps. 68:11). Aber das Lehren innerhalb der Versammlung ist ernannten Männern vorbehalten (1. Tim. 2:12, 13). Und wenn es in einer Zusammenkunft der Versammlung keine geeigneten Männer gibt, dann wird eine Frau eine Kopfbedeckung tragen, wenn sie den Vorsitz führt oder ein Gebet spricht.a Auf diese Weise zeigt sie Respekt vor der Einrichtung Jehovas, geradeso wie Jesus allen ein Beispiel gab, die seinem Vater untertan sind (1. Kor. 11:3-16; Joh. 8:28, 29).
12. (a) Wie sollten Älteste gemäß der Bibel über ihre Stellung denken? (b) An welchem großartigen Vorrecht können wir uns alle beteiligen?
12 In der Welt wird jemand, der eine angesehene Stellung innehat, als wichtig betrachtet, aber innerhalb der Organisation Gottes gilt die Regel: „Wer sich unter euch allen als ein Geringerer benimmt, der ist groß“ (Luk. 9:46-48; 22:24-26). Somit gibt die Bibel Ältesten den Rat, darauf zu achten, daß sie über diejenigen, die das Erbe Gottes sind, nicht herrschen, sondern vielmehr Vorbilder für die Herde werden (1. Pet. 5:2, 3). Nicht nur einige wenige Auserwählte, sondern alle Zeugen Jehovas, männlich oder weiblich, haben das großartige Vorrecht, den Souverän des Universums zu vertreten, demütig in seinem Namen zu reden und den Menschen überall von seinem Königreich zu erzählen.
13. Erörtere die am Ende dieses Abschnitts aufgeworfenen Fragen anhand der angeführten Schriftstellen.
13 Wir tun gut daran, uns zu fragen: „Schätzen wir wirklich die Art und Weise, wie Jehova seine sichtbare Organisation leitet? Zeigen wir dies durch unsere Einstellung, durch unser Reden und unser Handeln?“ Wenn wir über die folgenden Punkte nachdenken, kann uns dies helfen, eine solche Selbstprüfung vorzunehmen:
Was werden wir tun, wenn wir uns wirklich Christus als dem Haupt der Versammlung unterwerfen, wie dies aus den folgenden Schriftstellen hervorgeht? (Mat. 24:14; 28:19, 20; Luk. 21:34-36; Joh. 13:34, 35).
In welchem Maße sollten sich alle, die zur Organisation gehören, von Gott und von Christus abhängig fühlen, wenn sie produktive Christen sein wollen? (Joh. 15:5; 1. Kor. 3:5-7).
Wessen liebevolle Fürsorge sollten wir erkennen, wenn sich Älteste bemühen, das Denken gewisser Personen zurechtzubringen, damit ihre Einstellung wieder in Übereinstimmung mit der übrigen Organisation ist? (Eph. 4:7, 8, 11-13; 2. Kor. 13:11).
Wem gegenüber bekunden wir Respekt, wenn wir die Vorkehrungen, die die „Sklaven“-Klasse und ihre leitende Körperschaft in geistiger Hinsicht trifft, voller Wertschätzung annehmen? Was aber, wenn wir verächtlich darüber reden würden? (Luk. 10:16; vergleiche 3. Johannes 9, 10).
Weshalb sollten wir ernannten Ältesten nicht kritisch gegenüberstehen? (Apg. 20:28; Röm. 12:10).
14. (a) Was beweisen wir durch unsere Einstellung gegenüber der theokratischen Organisation? (b) Welche Gelegenheiten bieten sich uns in dieser Hinsicht, den Teufel zum Lügner zu stempeln und Jehovas Herz zu erfreuen?
14 Jehova handelt heute mit uns durch seine sichtbare Organisation, die Christus, dem eingesetzten Haupt, untersteht. Durch unsere Haltung gegenüber dieser Organisation zeigen wir daher auf praktische Weise, wo wir in der Streitfrage der Souveränität stehen (Heb. 13:17). Satan behauptet, daß wir alle von dem Verlangen nach persönlichem Gewinn getrieben werden, daß wir in erster Linie an uns selbst interessiert sind. Doch wenn wir uns gern zur Verfügung stellen, um in irgendeiner Weise zu dienen, wie es nötig ist, und es dabei vermeiden, etwas zu sagen oder zu tun, wodurch wir die Aufmerksamkeit ungebührlich auf uns selbst lenken würden, stempeln wir den Teufel zum Lügner. Wenn wir diejenigen, die unter uns die „Führung übernehmen“, lieben und respektieren und ihren Glauben nachahmen, uns aber hüten, ‘um des eigenen Nutzens willen Persönlichkeiten zu bewundern’, erfreuen wir Jehovas Herz (Heb. 13:7; Jud. 16). Dadurch, daß wir vor der Organisation Jehovas den gebührenden Respekt haben und ganzherzig das Werk verrichten, das er leitet, beweisen wir, daß Jehova wirklich unser Gott ist und daß wir in seiner Anbetung vereint sind (1. Kor. 15:58).
[Fußnote]
a Sie braucht jedoch keine Kopfbedeckung zu tragen, wenn sie von Haus zu Haus predigt, da alle Christen die Verantwortung haben, die gute Botschaft zu predigen. Falls es aber die Umstände erfordern, daß sie in Gegenwart ihres Mannes (ihres Hauptes, auch wenn er kein Christ ist) ein Heimbibelstudium leitet, so sollte sie eine Kopfbedeckung tragen. Auch wenn in einem Ausnahmefall ein Gott hingegebener männlicher Christ anwesend ist, wenn sie ein vorher vereinbartes Heimbibelstudium leitet, sollte sie ihren Kopf bedecken, aber er sollte das Gebet sprechen.
ZUR WIEDERHOLUNG
● Welches ist heute Jehovas sichtbare Organisation? Worin besteht ihr Zweck?
● Wer ist als Haupt der Versammlung eingesetzt worden? Durch welche sichtbaren Einrichtungen leitet er uns liebevoll?
● Welche vernünftige Einstellung zu Verantwortung und zu Personen in der Organisation sollten wir entwickeln?
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Höre auf Rat, nimm Zucht anIn der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 16
Höre auf Rat, nimm Zucht an
1. (a) Gibt es irgend jemand unter uns, der keinen Rat und keine Zucht braucht? (b) Über welche Fragen sollten wir nachdenken?
WOHL jeder von uns stimmt ohne weiteres dem Schrifttext zu, der sagt: „Wir alle straucheln oft“ (Jak. 3:2). Es fällt uns nicht schwer, uns an Situationen zu erinnern, in denen wir nicht so gehandelt haben, wie Gottes Wort empfiehlt und wie wir selbst handeln möchten. Wir geben daher zu, daß die Bibel recht hat, wenn sie uns auffordert: „Höre auf Rat und nimm Zucht an, damit du weise werdest in deiner Zukunft“ (Spr. 19:20). Wir wissen, daß wir solche Hilfe brauchen. Zweifellos haben wir in unserem Leben Änderungen vorgenommen, um uns nach dem auszurichten, was wir aus der Bibel gelernt haben. Doch wie reagieren wir, wenn uns ein Mitchrist in einer bestimmten Angelegenheit persönlich Rat erteilt, weil wir unweise gehandelt haben? Oder was, wenn er uns einfach eine Anregung gibt, wie wir uns auf einem bestimmten Gebiet verbessern können?
2. (a) Weshalb sollten wir für persönlichen Rat dankbar sein? (b) Wie sollten wir nicht reagieren?
2 Ganz gleich, wie wir aufgrund unserer unvollkommenen menschlichen Natur unmittelbar innerlich reagieren mögen, sollten wir uns für Rat bedanken und uns bemühen, ihn anzuwenden. Das wird sich sehr nützlich auswirken (Heb. 12:11). Aber vielleicht haben wir, wenn uns Rat erteilt wurde, versucht, uns zu rechtfertigen, den Ernst der Lage zu verharmlosen oder die Schuld jemand anders zuzuschieben. Hast du schon einmal so reagiert? Empfinden wir, wenn wir an eine solche Begebenheit zurückdenken, eine Abneigung gegen den, der uns den Rat erteilte? Kritisieren wir gern seine eigenen Fehler oder die Art, wie er uns Rat erteilt hat, als ob dies irgendwie unsere eigenen Schwächen entschuldigte? Kann uns die Bibel helfen, solche Neigungen zu überwinden?
BEISPIELE, DIE ZU UNSERER ERMAHNUNG AUFGEZEICHNET WURDEN
3. (a) Was enthält die Bibel, das uns helfen kann, die richtige Einstellung zu Rat und Zucht zu entwickeln? (b) Analysiere mit Hilfe der oben aufgeworfenen Fragen, wie Saul und Usija auf Rat reagierten.
3 Gottes Wort enthält nicht nur eine Fülle direkter Ermahnungen auf diesem Gebiet, sondern berichtet auch über Personen, denen Rat erteilt wurde. Oft war der Rat auch eine Zucht, da derjenige, dem er gegeben wurde, seine Einstellung oder seine Handlungsweise ändern mußte. Während du einige dieser Beispiele anhand der unten aufgeworfenen Fragen untersuchst, wirst du feststellen, daß wir alle viel daraus lernen können:
SAUL, DER SOHN KISCHS: Er gehorchte Jehova nicht vollständig, indem er in einem Krieg gegen die Amalekiter ihren König und die besten ihrer Tiere verschonte (1. Sam. 15:1-11).
Wie geht aus Sauls Antwort auf die Zurechtweisung, die Samuel ihm erteilte, hervor, daß er versuchte, sein verkehrtes Handeln zu verharmlosen? (V. 20). Auf wen wollte er die Schuld abschieben? (V. 21). Welche Entschuldigung brachte er vor, als er schließlich sein Unrecht zugab? (V. 24). Worauf war er anscheinend selbst dann noch am meisten bedacht? (V. 25, 30).
USIJA: Er ging in den Tempel Jehovas, um Räucherwerk darzubringen, obwohl nur die Priester dazu befugt waren (2. Chr. 26:16-20).
Warum wurde König Usija wütend, als der Oberpriester ihn aufhalten wollte? (Vergleiche Vers 16.) Wie war der Ausgang? (V. 19-21).
4. (a) Weshalb fiel es sowohl Saul als auch Usija schwer, Rat anzunehmen? (b) Weshalb ist dies auch heute ein ernstes Problem?
4 Weshalb fiel es in beiden Fällen den Betreffenden so schwer, sich einzugestehen, daß ihnen Rat erteilt werden mußte? Das Hauptproblem war ihr Stolz, daß sie zu hoch von sich dachten. Heute bringen viele Leute wegen dieses Wesenszuges viel Kummer über sich. Wenn sie sich einbilden, aufgrund ihres Alters oder ihrer Stellung einen bestimmten Status erreicht zu haben, sind sie für persönlichen Rat nicht mehr empfänglich. Vielleicht denken sie, man wolle ihnen eine Schwäche nachsagen oder der Rat schade ihrem Ruf. Was aber wirklich von Schwäche zeugt, ist der Stolz. Diesen Wesenszug kann man nicht damit entschuldigen, daß er üblich ist. Er ist eine Schlinge, die Satan gebraucht, um das Denken eines Menschen zu vernebeln, so daß er sich der von Jehova durch sein Wort und seine sichtbare Organisation gebotenen Hilfe widersetzt. Jehova warnt: „Stolz geht einem Sturz voraus und ein hochmütiger Geist dem Straucheln“ (Spr. 16:18; siehe auch Römer 12:3; Sprüche 16:5).
5. Ermittle mit Hilfe der in diesem Abschnitt enthaltenen Fragen, welche Lehren wir aus dem Bericht über Moses und über David ziehen können.
5 Die Bibel enthält aber auch gute Beispiele von Personen, die Rat annahmen. Auch daraus können wir wertvolle Lehren ziehen. Betrachte folgendes:
MOSES: Sein Schwiegervater gab ihm praktischen Rat, wie er seine schwere Arbeitslast bewältigen könnte, ohne seine Gesundheit zu ruinieren. Moses hörte auf den Rat und wandte ihn sogleich an (2. Mo. 18:13-24).
Weshalb war Moses trotz seiner hohen Stellung für vernünftigen Rat empfänglich? (Vergleiche 4. Mose 12:3.) Wie wichtig ist diese Eigenschaft für uns? (Zeph. 2:3).
DAVID: Er beging Ehebruch und richtete es dann so ein, daß der Ehemann der Frau getötet wurde, damit er selbst sie heiraten und so den Ehebruch vertuschen konnte. Es vergingen Monate, bis Jehova Nathan sandte, um David zurechtzuweisen (2. Sam. 11:2 bis 12:12).
Ärgerte sich David über die Zurechtweisung, verharmloste er das Unrecht, oder versuchte er, die Schuld auf jemand anders abzuwälzen? (2. Sam. 12:13; Ps. 51, Überschrift und Vers 1-3). Bedeutete die Tatsache, daß Gott Davids Reue anerkannte, daß David und seine Familie von den schlechten Auswirkungen seines unrechten Handelns verschont blieben? (2. Sam. 12:10, 11, 14; 2. Mo. 34:6, 7).
6. (a) Wie dachte David über Personen, die ihm vernünftigen Rat gaben? (b) Von welchem Nutzen kann es für uns sein, wenn wir solchen Rat bereitwillig annehmen? (c) Was sollten wir nicht vergessen, wenn wir streng in Zucht genommen werden?
6 König David wußte, daß es gut ist, auf vernünftigen Rat zu hören, und gelegentlich dankte er Gott für die Person, von der der Rat kam (1. Sam. 25:32-35; siehe auch Sprüche 9:8). Handeln wir auch so? Das wird uns davor bewahren, so manches zu sagen und zu tun, was wir später bedauern könnten. Wenn wir aber einmal in Situationen geraten sollten, die dazu führen, daß wir streng in Zucht genommen werden, wie David in Verbindung mit seiner Sünde mit Bathseba, dann dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, daß die Zucht ein Beweis der Liebe Jehovas ist und zu unserem ewigen Wohl gereichen soll (Spr. 3:11, 12; 4:13).
UNSCHÄTZBARE EIGENSCHAFTEN ENTWICKELN
7. Welche Eigenschaft müssen wir nach Jesu Worten haben, wenn wir in das Königreich eingehen wollen?
7 Um zu Jehova und unseren christlichen Brüdern ein gutes Verhältnis haben zu können, müssen wir bestimmte Eigenschaften entwickeln. Jesus hob eine dieser Eigenschaften hervor, als er ein kleines Kind mitten unter seine Jünger stellte und sagte: „Wenn ihr nicht umkehrt und wie kleine Kinder werdet, so werdet ihr auf keinen Fall in das Königreich der Himmel eingehen. Wer immer sich daher selbst erniedrigen wird wie dieses kleine Kind, der ist der Größte im Königreich der Himmel“ (Mat. 18:3, 4). Diese Jünger mußten sich ändern. Sie mußten ihren Stolz aufgeben und demütig werden.
8. (a) Wem gegenüber müssen wir demütig sein, und warum? (b) Wie werden wir dann auf Rat reagieren?
8 Der Apostel Petrus schrieb später an Mitchristen: „Ihr alle aber, gürtet euch mit Demut gegeneinander, denn Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber erweist er unverdiente Güte“ (1. Pet. 5:5). Wir wissen, daß wir gegenüber Gott demütig sein müssen, aber in diesem Schrifttext heißt es, wir müßten im Umgang mit unseren Glaubensbrüdern demütig sein. Wenn das der Fall ist, werden wir nicht so töricht sein, Anregungen abzulehnen, die sie uns geben mögen. Wir werden bereit sein, voneinander zu lernen (Spr. 12:15). Und wenn es unsere Brüder für notwendig halten, uns berichtigenden Rat zu erteilen, dann werden wir ihn nicht ablehnen, da wir erkennen, daß uns Jehova auf diese Weise liebevoll formt (Ps. 141:5).
9. (a) Welche wichtige Eigenschaft ist eng mit Demut verwandt? (b) Weshalb sollten wir darauf Rücksicht nehmen, wie sich unser Handeln auf andere auswirkt?
9 Eine weitere Eigenschaft, die eng mit Demut verwandt ist, ist die Rücksichtnahme auf andere. Was wir tun, wirkt sich unweigerlich auf andere aus. Der Apostel Paulus gab Christen in Korinth und in Rom den Rat, auf das Gewissen anderer Rücksicht zu nehmen. Er sagte nicht, sie müßten jede persönliche Vorliebe aufgeben, aber er ermahnte sie eindringlich, nichts zu tun, was jemand anders ermutigen könnte, gegen sein Gewissen zu handeln, was zu seinem geistigen Schaden wäre. Paulus brachte den allgemeinen Grundsatz deutlich wie folgt zum Ausdruck: „Jeder suche fortwährend nicht seinen eigenen Vorteil, sondern den des anderen. . . . Darum, ob ihr eßt oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes. Bewahrt euch beständig davor, Juden wie auch Griechen und der Versammlung Gottes Anlaß zum Straucheln zu geben“ (1. Kor. 10:24-33; 8:4-13; Röm. 14:13-23).
10. Woran kann man zum Beispiel erkennen, ob wir es uns zur Gewohnheit gemacht haben, diesen biblischen Rat anzuwenden?
10 Hast du es dir zur Gewohnheit gemacht, das Wohl anderer deinen persönlichen Interessen voranzustellen? Es gibt viele Möglichkeiten, dies zu tun. Betrachte nur einmal folgendes Beispiel: Im allgemeinen ist unsere Kleidung und unsere sonstige äußere Erscheinung einfach eine Sache des persönlichen Geschmacks, solange unser Äußeres anständig, adrett und sauber ist. Würdest du aber Änderungen vornehmen, wenn du erfahren würdest, daß die Art und Weise, wie du dich kleidest und pflegst, andere in deiner Gegend aufgrund anerzogener Ansichten hindert, auf die Königreichsbotschaft zu hören? Ist dir das Leben eines anderen Menschen wichtiger als der Wunsch, dir selbst zu gefallen?
11. Was zeigt, daß es wichtig ist, diese Eigenschaften zu entwickeln, wenn wir wirklich Christen sein wollen?
11 Wenn die oben behandelten Eigenschaften ein Bestandteil unserer Persönlichkeit werden, so beweisen wir, daß wir uns den Sinn Christi aneignen. Jesus gab in Demut das vollkommene Beispiel (Joh. 13:12-15; Phil. 2:5-8). Dadurch, daß er auf andere Rücksicht nahm, statt sich selbst zu gefallen, gab er uns ein Beispiel, das wir nachahmen sollten (Röm. 15:2, 3).
VERWIRF NICHT JEHOVAS ZUCHT
12. (a) Welche Änderungen müssen wir alle vornehmen, um eine Gott wohlgefällige Persönlichkeit zu haben? (b) Was wird uns dabei helfen?
12 Da wir alle Sünder sind, müssen wir uns in bezug auf unsere Einstellung, unser Reden und unseren Wandel ändern, damit wir die Persönlichkeit unseres Gottes widerspiegeln können. Wir müssen die „neue Persönlichkeit“ anziehen (Kol. 3:5-14; Tit. 2:11-14). Rat und Zucht helfen uns, zu erkennen, auf welchen Gebieten wir uns noch verbessern müssen und wie wir dies tun können.
13. (a) Auf welche Weise läßt Jehova uns allen Rat und Zucht zukommen? (b) Wie sollten wir darauf reagieren?
13 Die Hauptquelle dieser Unterweisung, ist die Bibel selbst (2. Tim. 3:16, 17). Dann hilft uns Jehova durch biblische Schriften und durch Zusammenkünfte seiner sichtbaren Organisation, zu erkennen, wie wir die Unterweisung anwenden können. Werden wir demütig anerkennen, daß wir diese Unterweisung persönlich benötigen — selbst wenn wir alles schon einmal gehört haben — und uns ständig bemühen müssen, uns zu verbessern?
14. Welche weitere Hilfe bietet Jehova uns als einzelnen?
14 Jehova läßt uns mit Dingen, die für uns ein besonderes Problem sein mögen, nicht allein kämpfen. In seiner liebevollen Fürsorge trifft er Vorkehrungen für persönliche Hilfe. Millionen von Menschen haben solche Hilfe in Form eines Heimbibelstudiums erhalten und daraus großen Nutzen gezogen. Eltern tragen die besondere Verantwortung, ihre Kinder in Zucht zu nehmen, um sie vor Handlungen zu schützen, die im späteren Leben viel Herzeleid verursachen könnten (Spr. 6:20-35; 15:5). Innerhalb der Versammlung sind diejenigen, die die geistige Befähigung haben, verpflichtet, die Bibel zu gebrauchen, um andere wieder zurechtzubringen, wenn sie die Notwendigkeit dazu erkennen, doch sie sollten dies im Geist der Milde tun (Gal. 6:1, 2). Auf diese Weise sorgt Jehova für Rat und Zucht, damit wir ihn als ein vereintes Volk anbeten können.
ZUR WIEDERHOLUNG
● Wie hilft uns Jehova liebevoll, zu erkennen, auf welchen Gebieten wir uns persönlich ändern müssen?
● Weshalb fällt es vielen schwer, Rat anzunehmen? Wie schwerwiegend ist dies?
● Welche unschätzbaren Eigenschaften können uns helfen, für Rat empfänglich zu sein? Welches Beispiel gab Jesus in dieser Hinsicht?
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‘Habt inbrünstige Liebe zueinander’In der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 17
‘Habt inbrünstige Liebe zueinander’
1, 2. (a) Wovon sind Personen, die zum erstenmal Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas besuchen, oft beeindruckt? (b) Welche weiteren Anzeichen für diese Eigenschaft sehen sie auf unseren Kongressen?
PERSONEN, die zum erstenmal in Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas kommen, sind oft tief beeindruckt von der Liebe, die dort herrscht. Sie erkennen die Liebe an der herzlichen Gemeinschaft und an der freundlichen Aufnahme, die sie dort finden.
2 Bei unseren Kongressen stellen Besucher ebenfalls fest, daß sich die meisten Anwesenden durch sehr gutes Benehmen auszeichnen. Ein Reporter schrieb über einen solchen Kongreß: „Niemand, der unter dem Einfluß von Drogen oder Alkohol stand. Kein Brüllen und Schreien. Kein Drängen. Kein Schieben. Keiner, der schimpfte oder fluchte. Keine schmutzigen Witze oder unanständigen Redensarten. Keine raucherfüllte Luft. Kein Diebstahl. Keiner, der Dosen auf den Rasen warf. Es war wirklich ungewöhnlich.“ All das sind Zeichen der Liebe, der Art von Liebe, die ‘sich nicht unanständig benimmt und nicht nach ihren eigenen Interessen ausblickt’ (1. Kor. 13:4-8).
3. (a) Was sollte man im Laufe der Zeit bei uns beobachten, was das Erweisen von Liebe betrifft? (b) Welche Art von Liebe müssen wir entwickeln, wenn wir Christus nachahmen wollen?
3 Liebe ist eine Eigenschaft, die jeden echten Christen kennzeichnet (Joh. 13:35). Während wir geistig wachsen, sollten wir sie in immer vollerem Maße praktizieren. Der Apostel Paulus betete darum, daß die Liebe seiner Brüder „noch mehr und mehr überströme“ (Phil. 1:9; 1. Thes. 3:12). Auch Petrus forderte Mitchristen auf, „die ganze Bruderschaft“ zu lieben (1. Pet. 2:17). Unsere Liebe sollte uns veranlassen, mehr zu tun, als lediglich Zusammenkünfte zu besuchen, ohne uns Mühe zu machen, die Anwesenden persönlich kennenzulernen. Es sollte mehr dazugehören, als von Zeit zu Zeit freundlich guten Tag zu sagen. Der Apostel Johannes zeigte, daß unsere Liebe aufopfernd sein sollte. Er schrieb: „Dadurch haben wir die Liebe kennengelernt, weil jener [der Sohn Gottes] seine Seele für uns hingegeben hat; und wir sind verpflichtet, unsere Seelen für unsere Brüder hinzugeben“ (1. Joh. 3:16; Joh. 15:12, 13). Wir haben das noch nicht getan. Würden wir aber wirklich unser Leben für unsere Brüder hingeben? Nun, wie weit gehen wir denn jetzt, um ihnen zu helfen, selbst wenn es uns Unannehmlichkeiten bereiten mag?
4. (a) Wir mögen feststellen, daß wir unsere Liebe auf welchem anderen Gebiet in noch vollerem Maße zum Ausdruck bringen könnten? (b) Weshalb ist es lebenswichtig, inbrünstige Liebe zueinander zu haben?
4 Neben Taten, die von Opferbereitschaft zeugen, ist es auch wichtig, unseren Brüdern herzliche Gefühle entgegenzubringen. Gottes Wort fordert uns auf: „Habt in brüderlicher Liebe innige Zuneigung zueinander“ (Röm. 12:10). Wir alle empfinden so gegenüber einigen Personen. Könnten wir aber in die Gruppe von Personen, zu denen wir eine solche Zuneigung haben, noch mehr Menschen einschließen? Während das Ende des alten Systems näher rückt, ist es lebenswichtig, daß wir unseren christlichen Brüdern immer näherkommen. Die Bibel macht uns darauf mit den Worten aufmerksam: „Das Ende aller Dinge aber hat sich genaht. . . . Habt vor allem inbrünstige Liebe zueinander, denn Liebe deckt eine Menge von Sünden zu“ (1. Pet. 4:7, 8).
5. Weshalb wäre es falsch, zu erwarten, daß zwischen Gliedern einer Versammlung keine Probleme entstehen?
5 Solange wir unvollkommen sind, wird es natürlich vorkommen, daß wir andere kränken. Auch sie werden in verschiedener Weise gegen uns sündigen (1. Joh. 1:8). Was solltest du in einer solchen Lage tun?
WAS TUN, WENN PROBLEME ENTSTEHEN?
6. (a) Weshalb mag uns die Bibel manchmal etwas raten, was wir nach unseren Neigungen nicht tun würden? (b) Doch wie wird es sich auswirken, wenn wir ihren Rat befolgen?
6 Die Bibel gibt die nötige Anleitung. Aber sie mag etwas anderes raten, als wir gemäß unseren unvollkommenen Neigungen tun würden (Röm. 7:21-23). Wenn wir uns trotzdem ernsthaft bemühen, ihren Rat zu befolgen, wird dies ein Zeichen dafür sein, daß wir den aufrichtigen Wunsch haben, Jehova wohlzugefallen, und das wird auch unsere Liebe zu anderen vertiefen.
7. (a) Weshalb sollten wir nicht Vergeltung üben, wenn uns jemand kränkt? (b) Warum sollten wir einem Bruder, der uns gekränkt hat, nicht einfach aus dem Weg gehen?
7 Manchmal suchen Leute, die gekränkt worden sind, nach Möglichkeiten, es dem anderen heimzuzahlen. Aber das macht alles nur noch schlimmer. Wenn Vergeltung erforderlich ist, sollten wir das Gott überlassen (Spr. 24:29; Röm. 12:17-21). Andere mögen versuchen, den, der sie gekränkt hat, aus ihrem Leben zu verbannen, und gehen ihm aus dem Weg. Aber das können wir nicht mit unseren Mitanbetern tun. Ob unsere Anbetung für Gott annehmbar ist, hängt teilweise davon ab, daß wir unsere Brüder lieben (1. Joh. 4:20). Können wir ehrlich sagen, daß wir jemand lieben, mit dem wir nicht bereit sind zu reden oder dessen bloße Anwesenheit uns schon stört? Wir müssen das Problem in den Griff bekommen und es lösen. Wie?
8, 9. (a) Wie sollten wir richtigerweise handeln, wenn wir Ursache zur Klage gegen einen Bruder haben? (b) Was aber, wenn er wiederholt gegen uns gesündigt hat? (c) Weshalb sollten wir die Angelegenheit so regeln, und was wird uns dabei helfen?
8 Darüber schrieb der Apostel Paulus: „Fahrt fort, einander zu ertragen und einander bereitwillig zu vergeben, wenn jemand Ursache zu einer Klage gegen einen anderen hat. So, wie Jehova euch bereitwillig vergeben hat, so tut auch ihr“ (Kol. 3:13). Kannst du das tun? Was, wenn jemand auf verschiedene Weise wiederholt gegen dich sündigt?
9 Der Apostel Petrus hatte die gleiche Frage, und er meinte, er solle vielleicht versuchen, einem Bruder bis zu siebenmal zu vergeben. Jesus erwiderte: „Ich sage dir: Nicht bis zu siebenmal, sondern: Bis zu siebenundsiebzigmal.“ Aber warum? Jesus erklärte dies mit Hilfe eines Gleichnisses, durch das er herausstellte, wie riesig unsere Schuld gegenüber Gott ist im Vergleich zu dem, was irgendein Mensch uns schulden mag (Mat. 18:21-35). Täglich sündigen wir auf verschiedene Weise gegen Gott — manchmal durch eine selbstsüchtige Tat, häufig durch das, was wir sagen oder denken, oder indem wir es unterlassen, etwas zu tun, was wir tun sollten. In unserer Unwissenheit mögen wir manchmal gar nicht erkennen, daß wir etwas verkehrt gemacht haben, oder wir mögen in der Hetze des Alltags nicht ernsthaft genug darüber nachgedacht haben. Gott könnte fordern, daß wir unsere Sünden mit dem Leben bezahlen (Röm. 6:23). Aber er ist mit uns immer wieder barmherzig gewesen (Ps. 103:10-14). Es ist daher keineswegs unvernünftig, daß er von uns verlangt, miteinander ähnlich zu verfahren (Mat. 6:14, 15; Eph. 4:1-3). Wenn wir das tun, statt gegen andere eine Abneigung zu hegen, beweisen wir, daß wir uns die Art von Liebe angeeignet haben, die ‘das Böse nicht anrechnet’ (1. Kor. 13:4, 5; 1. Pet. 3:8, 9).
10. Was sollten wir tun, wenn ein Bruder etwas gegen uns hat?
10 Manchmal mögen wir feststellen, daß wir zwar nicht gegen unseren Bruder verbittert sind, daß er aber etwas gegen uns hat. Was sollten wir dann tun? Wir sollten sofort mit ihm sprechen und uns bemühen, ein friedliches Verhältnis wiederherzustellen. Die Bibel fordert uns auf, dabei die Initiative zu ergreifen (Mat. 5:23, 24). Das ist nicht immer leicht. Es erfordert Liebe, verbunden mit Demut. Sind diese Eigenschaften in dir stark genug, so daß du den Rat der Bibel beherzigen würdest? Das ist ein wichtiges Ziel, auf das du hinarbeiten solltest.
11. Wie sollten wir handeln, wenn ein Bruder etwas tut, was uns aufregt?
11 Es könnte aber auch sein, daß jemand etwas tut, was dich aufregt — vielleicht sogar auch andere. Wäre es nicht gut, wenn jemand mit ihm sprechen würde? Vielleicht. Wenn du ihm das Problem persönlich freundlich erklären möchtest, dann mag dies zu guten Ergebnissen führen. Aber zuerst solltest du dich fragen: „Ist das, was er tut, wirklich unbiblisch? Oder beruht das Problem hauptsächlich darauf, daß ich anders aufgewachsen und erzogen worden bin als er?“ Wenn ja, dann sei vorsichtig, daß du nicht deine eigenen Maßstäbe aufstellst und dann andere danach richtest (Jak. 4:11, 12). Jehova nimmt unparteiisch Personen jeder Herkunft an und hat mit ihnen Geduld, während sie geistig wachsen.
12. (a) Wer unternimmt etwas, wenn sich jemand in der Versammlung einer schwerwiegenden Verfehlung schuldig gemacht hat? (b) Aber unter welchen Umständen ist es die Verantwortung dessen, gegen den gesündigt wurde, zuerst zu handeln? Mit welchem Ziel?
12 Wird jedoch jemand in einer Versammlung in eine schwerwiegende Verfehlung verwickelt, so muß die Angelegenheit unverzüglich behandelt werden. Von wem? Gewöhnlich von den Ältesten. Wenn es jedoch um eine geschäftliche Angelegenheit zwischen Brüdern geht oder vielleicht um den Mißbrauch der Zunge auf eine Weise, daß jemandem ernstlich Schaden entstanden ist, dann sollte derjenige, gegen den gesündigt wurde, sich zunächst bemühen, dem Übeltäter persönlich zu helfen. Das mag einigen schwerfallen. Aber diesen Rat gab Jesus gemäß Matthäus 18:15-17. Die Liebe zum Bruder und der ernste Wunsch, ihn nicht als Bruder zu verlieren, wird einem helfen, dies so zu tun, daß man nach Möglichkeit sein Herz erreicht (Spr. 16:23).
13. Was wird uns helfen, die Sache richtig zu sehen, wenn ein Problem zwischen uns und einem anderen Bruder entsteht?
13 Wenn ein Problem entsteht, sei es groß oder klein, werden wir Hilfe finden, wenn wir uns bemühen, zu verstehen, wie Jehova es sieht. Er billigt keine Form von Sünde, und dennoch sieht er sie in uns allen. Zur gegebenen Zeit werden reuelose Sünder aus seiner Organisation entfernt. Was aber mit den übrigen von uns? Wir alle sind auf seine Langmut und Barmherzigkeit angewiesen. Er gibt das Beispiel, das wir nachahmen sollten. Wenn wir das tun, spiegeln wir seine Liebe wider (Eph. 5:1, 2).
SUCHE NACH MÖGLICHKEITEN, ‘WEIT ZU WERDEN’
14. (a) Weshalb forderte Paulus die Korinther auf, ‘weit zu werden’? (b) Wie geht aus den hier angeführten Schriftstellen hervor, daß wir alle gut daran tun, darüber nachzudenken?
14 Der Apostel Paulus hatte viele Monate damit verbracht, die Versammlung in Korinth (Griechenland) aufzubauen. Er hatte sich wirklich angestrengt, den Brüdern dort zu helfen, und er liebte sie. Doch einige von ihnen konnten ihn nicht leiden. Sie waren sehr kritisch. Er forderte sie auf, in ihren Gefühlen ‘weit zu werden’ (2. Kor. 6:11-13; 12:15). Wir alle tun gut daran, einmal darüber nachzudenken, inwieweit wir anderen Liebe entgegenbringen und nach Möglichkeiten suchen, ‘weit zu werden’ (1. Joh. 3:14; 1. Kor. 13:3).
15. Was kann uns helfen, unsere Liebe zu jemandem zu vertiefen, zu dem wir uns persönlich nicht hingezogen fühlen mögen?
15 Gibt es in der Versammlung einige, mit denen wir schwer warm werden? Wenn wir uns besonders bemühen, geringfügige Übertretungen ihrerseits zuzudecken, wie wir es uns auch von ihnen wünschen würden, dann kann dies dazu beitragen, daß das Verhältnis zu ihnen herzlicher wird (Spr. 17:9; 19:11). Unsere Gefühle ihnen gegenüber werden sich auch dann verbessern, wenn wir ihre guten Eigenschaften sehen und uns auf diese konzentrieren. Haben wir wirklich schon einmal darauf geachtet, wie Jehova diese Brüder gebraucht? Das wird sicher dazu beitragen, daß unsere Liebe zu ihnen wächst (Luk. 6:32, 33, 36).
16. Wie können wir, praktisch gesprochen, in unserer Liebe gegenüber anderen in unserer Versammlung ‘weit werden’?
16 Zugegeben, dem, was wir für andere tun können, sind Grenzen gesetzt. Wir können vielleicht nicht bei jeder Zusammenkunft jeden begrüßen. Es mag nicht möglich sein, jeden einzubeziehen, wenn wir Brüder zum Essen einladen. Wir alle haben enge Freunde, mit denen wir mehr Zeit verbringen als mit anderen. Könnten wir aber noch in vermehrtem Maße ‘weit werden’? Könnten wir wenigstens jede Woche ein paar Minuten darauf verwenden, jemanden in der Versammlung besser kennenzulernen, der nicht zu unseren engen Freunden gehört? Könnten wir gelegentlich eine solche Person einladen, mit uns in den Predigtdienst zu gehen? Wenn wir wirklich inbrünstige Liebe zueinander haben, werden wir sicherlich Möglichkeiten finden, dies zu zeigen.
17. Wie können wir, wenn wir uns unter Brüdern befinden, die wir gar nicht kennen, beweisen, daß wir auch zu ihnen inbrünstige Liebe haben?
17 Christliche Kongresse bieten ausgezeichnete Gelegenheiten, in unserer Liebe ‘weit zu werden’. Es mögen Tausende anwesend sein. Wir können sie nicht alle kennenlernen. Aber wir können uns auf eine Weise benehmen, die zeigt, daß uns ihr Wohl wichtiger ist als unsere Annehmlichkeiten, selbst wenn wir mit ihnen noch nie bekannt geworden sind. Und wir können in den Pausen persönliches Interesse bekunden, indem wir die Initiative ergreifen, uns mit einigen um uns herum bekannt zu machen. Eines Tages werden alle Erdbewohner Brüder und Schwestern sein und werden in der Anbetung unseres gemeinsamen Gottes und Vaters vereint sein. Welch eine Freude wird es dann sein, sie alle mit ihren vielen und unterschiedlichen Eigenschaften kennenzulernen! Inbrünstige Liebe wird in uns den Wunsch wecken, das zu tun. Warum nicht jetzt schon damit anfangen?
ZUR WIEDERHOLUNG
● Wie sollten Probleme gelöst werden, die zwischen Brüdern oder Schwestern entstehen? Warum?
● Auf welche Weise sollte, während wir geistig wachsen, auch unsere Liebe wachsen?
● Wie ist es möglich, zu mehr Personen inbrünstige Liebe zu haben als nur zu unserem engen Freundeskreis?
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Wir müssen zu Hause Gottergebenheit übenIn der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 18
Wir müssen zu Hause Gottergebenheit üben
1. (a) Welche Änderungen haben viele Personen vorgenommen, nachdem sie Jehovas Maßstäbe für die Ehe kennengelernt hatten? (b) Was gehört aber noch zu einem christlichen Familienleben?
ZU DEN herzerfreuenden Wahrheiten, die wir während unseres Bibelstudiums bereits früher kennengelernt haben, gehören diejenigen, die sich auf die Ehe und das Familienleben bezogen. Wir erkannten Jehova als den Stifter der Ehe und sahen, daß er in der Bibel die beste Anleitung für Familien gegeben hat. Aufgrund dieser Anleitung haben viele Personen lobenswerterweise ein unsittliches Leben aufgegeben und sich standesamtlich trauen lassen. Doch zu einem christlichen Familienleben gehört noch viel mehr, zum Beispiel unsere Einstellung zur Dauerhaftigkeit der Ehegemeinschaft, die Erfüllung unserer Pflichten in der Familie und unser Verhalten gegenüber den anderen Gliedern der Familie (Eph. 5:33 bis 6:4).
2. (a) Wendet jeder das, was er aus der Bibel weiß, in seiner Familie an? (b) Wie hoben Jesus und Paulus hervor, daß es wichtig ist, dies zu tun?
2 Millionen wissen, was die Bibel darüber sagt. Doch wenn in ihrer Familie Probleme entstehen, wenden sie es nicht an. Wie steht es mit uns selbst? Bestimmt möchte niemand von uns denen gleichen, die Jesus verurteilte, weil sie das Gebot Gottes übertraten, das von Kindern verlangt, ihre Eltern zu ehren, und sich einbildeten, eine zur Schau gestellte Frömmigkeit sei genug (Mat. 15:4-9). Wir wollen nicht Menschen sein, die eine Form der Gottergebenheit haben, sie aber „in ihrem eigenen Hause“ nicht pflegen. Vielmehr sollten wir echte Gottergebenheit bekunden, denn sie ist „ein Mittel zu großem Gewinn“ (1. Tim. 5:4; 6:6; 2. Tim. 3:5).
WIE LANGE WIRD DIE EHE BESTEHEN?
3. (a) Was geschieht mit vielen Ehen, doch wozu sollten wir entschlossen sein? (b) Beantworte anhand der Bibel die oben aufgeführten Fragen hinsichtlich der Dauerhaftigkeit der Ehe.
3 Immer häufiger kommt es vor, daß sich Ehebande als sehr zerbrechlich erweisen. Einige Personen, die bereits seit 20, 30 oder 40 Jahren verheiratet sind, beschließen auf einmal, mit einem anderen Partner ein „neues Leben“ zu beginnen. Auch ist es nicht mehr ungewöhnlich, zu hören, daß sich ein junges Paar nach nur wenigen Monaten Ehe getrennt hat. Ganz gleich, was andere tun, sollten wir als Anbeter Jehovas den Wunsch haben, Gott wohlzugefallen. Was sagt sein Wort darüber?
Wenn ein Mann und eine Frau heiraten, wie lange sollten sie dann erwarten zusammenzubleiben? (Röm. 7:2, 3; Mar. 10:6-9).
Welches ist der einzige Scheidungsgrund, der vor Gott gültig ist? (Mat. 19:3-9; 5:31, 32).
Wie denkt Jehova über Ehescheidungen, die gemäß seinem Wort nicht erlaubt sind? (Mal. 2:13-16).
Befürwortet die Bibel eine Trennung als Mittel zur Lösung von Eheproblemen? (1. Kor. 7:10-13).
4. Weshalb bleiben einige Ehen trotz des heutigen Trends bestehen?
4 Weshalb bleiben einige Ehen bestehen, während andere — selbst unter angeblichen Christen — auseinandergehen? Ein Schlüsselfaktor ist oft, daß beide Parteien gewartet haben, bis sie für die Ehe reif gewesen sind. Auch ist es wichtig, einen Partner zu suchen, der die gleichen Interessen hat wie man selbst und mit dem man alles offen besprechen kann. Aber noch wichtiger ist, daß man echte Gottergebenheit übt. Wenn jemand Jehova wirklich liebt und davon überzeugt ist, daß seine Wege richtig sind, dann hat man eine solide Grundlage zur Lösung entstehender Probleme (Ps. 119:97, 104; Spr. 22:19). Die Ehe einer solchen Person wird nicht durch die Einstellung untergraben, sie könne sich ja, wenn die Ehe nicht gutgehe, immer noch von ihrem Ehepartner trennen oder scheiden lassen. Sie wird die Fehler des Ehepartners nicht als Ausrede dafür gebrauchen, daß sie ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt. Statt dessen wird sie es lernen, den Problemen des Lebens ins Auge zu sehen und brauchbare Lösungen zu suchen.
5. (a) Welche Rolle spielt die Loyalität gegenüber Jehova? (b) Von welchem Nutzen ist es, selbst unter sehr schwierigen Umständen an Jehovas Maßstäben festzuhalten?
5 Wir wissen genau, daß der Teufel behauptet, wenn es uns schlechtgehe, würden wir uns über Jehovas Wege hinwegsetzen und es für besser halten, selbst zu entscheiden, was gut oder böse sei. Aber wer gegenüber Jehova loyal ist, wird nicht so handeln (Hiob 2:4, 5; Spr. 27:11). Die große Mehrheit der Zeugen Jehovas, die von einem ungläubigen Ehepartner drangsaliert worden sind, haben ihr Ehegelübde nicht rückgängig gemacht (Mat. 5:37). Einige erlebten sogar nach Jahren die Freude, daß ihr Ehepartner ebenfalls begann, Jehova zu dienen (1. Kor. 7:16; 1. Pet. 3:1, 2). Andere, deren Ehepartner kein Anzeichen von Besserung zeigt oder die von ihrem Ehepartner verlassen wurden, weil sie an ihrem Glauben festhielten, wissen ebenfalls, daß sie reich dafür gesegnet worden sind, daß sie sich an Jehovas Maßstäbe gehalten haben. Und wie? Ihre Situation hat sie gelehrt, Jehova näherzukommen. Sie haben gelernt, selbst unter widrigen Umständen gottgefällige Eigenschaften zu bekunden. Sie beweisen durch ihr Leben, welche Macht die Gottergebenheit hat (Ps. 55:22; Jak. 1:2-4; 2. Pet. 1:5, 6).
JEDER TUT SEINEN TEIL
6. Welche Einrichtung muß respektiert werden, wenn eine Ehe erfolgreich sein soll?
6 Natürlich ist zu einer wirklich erfolgreichen Ehe mehr erforderlich, als nur zusammenzubleiben. Ein grundlegendes Erfordernis ist, daß jedes Glied der Familie Jehovas Einrichtung der Leitung durch ein Haupt respektiert. Dies trägt in der Familie zur Ordnung und zur Geborgenheit bei (1. Kor. 11:3; Tit. 2:4, 5; Spr. 1:8, 9; 31:10, 28).
7. Wie sollte das Haupt der Familie die Leitung ausüben?
7 Wie sollte diese Leitung ausgeübt werden? So, daß die Eigenschaften Jesu Christi widergespiegelt werden. Jesus hält sich fest an Jehovas Grundsätze; er liebt Gerechtigkeit und haßt Gesetzlosigkeit (Heb. 1:8, 9). Er hat auch tiefe Liebe zu seiner Versammlung und gibt ihr die nötige Anleitung und sorgt für sie. Er ist nicht stolz und rücksichtslos, sondern vielmehr „mild gesinnt und von Herzen demütig“, und wer seiner Leitung untersteht, ‘findet Erquickung für seine Seele’ (Mat. 11:28, 29; Eph. 5:25-33). Wenn ein Ehemann und Vater seine Angehörigen so behandelt, wird deutlich, daß er sich Christus unterworfen hat, der in bezug auf Gottergebenheit das vollkommene Beispiel gegeben hat. Christliche Mütter sollten natürlich die gleichen Eigenschaften im Umgang mit ihren Kindern bekunden.
8. (a) Weshalb hat es in einigen Familien den Anschein, daß christliche Methoden nicht zu den gewünschten Ergebnissen führen? (b) Was sollten wir unter solchen Umständen tun?
8 Aufgrund unserer menschlichen Unvollkommenheit treten jedoch manchmal Probleme auf. Vielleicht haben einige in der Familie bereits eine tief eingewurzelte Abneigung dagegen gehabt, sich von anderen etwas sagen zu lassen, bevor irgend jemand in der Familie begann, biblische Grundsätze anzuwenden. Freundliches Bitten und ein liebevolles Verhalten mögen anscheinend nicht zu Ergebnissen führen. Wir wissen, daß uns die Bibel auffordert, „Wut und Zorn und Geschrei und lästerliches Reden“ abzulegen (Eph. 4:31). Doch was sollte man tun, wenn einige anscheinend nichts anderes verstehen? Nun, wie reagierte Jesus, als er unter großem Druck stand? Er handelte nicht so wie die Männer, die ihn bedrohten und schmähten. Statt dessen befahl er sich seinem Vater an und vertraute auf ihn (1. Pet. 2:22, 23). So können auch wir in prüfungsreichen Situationen in unserer Familie Gottergebenheit beweisen, wenn wir uns an Jehova wenden und zu ihm um Hilfe beten, statt so zu handeln, wie es in der Welt üblich ist (Spr. 3:5-7).
9. Welche Methoden anzuwenden, haben viele christliche Ehemänner gelernt, statt ihre Frau ständig zu kritisieren?
9 Änderungen treten nicht immer schnell ein, aber der Rat der Bibel funktioniert wirklich. Viele Ehemänner, die sich gewöhnlich bitter über die Fehler ihrer Frau beklagten, stellten fest, daß sich die Situation besserte, als sie selbst besser verstanden, wie Christus mit seiner Versammlung verfährt. Diese Versammlung besteht nicht aus vollkommenen Menschen. Dennoch liebt Jesus die Versammlung, gibt ihr das richtige Beispiel, ja gab sogar sein Leben für sie, und er gebraucht die Bibel, um ihr zu helfen, sich so weit zu verbessern, daß sie ihm völlig gefallen kann (Eph. 5:25-27; 1. Pet. 2:21). Sein Beispiel hat viele christliche Ehemänner angespornt, sich anzustrengen, ein gutes Beispiel zu geben und ihrer Frau liebevoll persönlich zu helfen, sich zu verbessern. Solche Methoden führen zu viel besseren Ergebnissen als erbittertes Kritisieren oder die Weigerung, überhaupt mit dem anderen zu reden.
10. (a) Auf welche Weise mag ein Ehemann und Vater — selbst wenn er behauptet, ein Christ zu sein — seiner Familie das Leben schwermachen? (b) Was könnte getan werden, um die Situation zu verbessern?
10 Natürlich können auch die Unzulänglichkeiten des Ehemannes und Vaters in der Familie zu Problemen führen. Was ist, wenn er kein Empfinden für die seelischen Bedürfnisse seiner Familie hat oder wenn er nicht richtig die Führung übernimmt, indem er es versäumt, für eine Besprechung der Bibel und andere Aktivitäten zu sorgen? In einigen Familien hat ein offenes, respektvolles Gespräch über das Problem zu guten Ergebnissen geführt (Spr. 15:22; 16:23; 31:26). Doch selbst wenn ein solches Gespräch nicht zu dem erhofften Ergebnis führt, kann jeder einen wertvollen Beitrag zu einer besseren Atmosphäre in der Familie leisten, indem er persönlich die Früchte des Geistes hervorbringt und um die anderen Familienglieder liebevoll besorgt ist und auf sie Rücksicht nimmt. Fortschritte stellen sich nicht dann ein, wenn wir warten, bis der andere etwas tut, sondern wenn wir unseren Teil tun und so zeigen, daß wir persönlich zu Hause Gottergebenheit üben (Kol. 3:18-20, 23, 24).
WO ANTWORTEN ZU FINDEN SIND
11, 12. (a) Welche Vorkehrungen hat Jehova getroffen, um uns bei Problemen im Familienleben zu helfen? (b) Was zu tun, wird uns empfohlen, wenn wir vollen Nutzen daraus ziehen wollen?
11 Es gibt viele Ratgeber, an die sich Leute wenden, um Rat zu ihren Familienangelegenheiten zu erhalten. Doch wir wissen, daß Gottes Wort den allerbesten Rat enthält, und wir sind dankbar, daß er uns durch seine sichtbare Organisation hilft, ihn anzuwenden. Machst du dir diese Hilfe wirklich zunutze? (Ps. 119:129, 130; Mi. 4:2).
12 Hast du Zeit dafür eingeräumt, nicht nur die Zusammenkünfte der Versammlung zu besuchen, sondern auch regelmäßig mit deiner Familie die Bibel zu studieren? Familien, die dies regelmäßig jede Woche tun, werden in ihrer Anbetung vereint sein. Ihr Familienleben wird dadurch bereichert, daß sie gemeinsam besprechen, wie sie Gottes Wort auf ihre eigenen Verhältnisse anwenden können. (Vergleiche 5. Mose 11:18-21.)
13. (a) Wo können wir oft die nötige Hilfe finden, wenn wir Fragen zu bestimmten Ehe- oder Familienangelegenheiten haben? (b) Wovon sollten alle unsere Entscheidungen zeugen?
13 Vielleicht hast du Fragen über bestimmte Ehe- oder Familienangelegenheiten, die dich beschäftigen. Was ist zum Beispiel über Geburtenkontrolle zu sagen? Dürfen sich Christen sterilisieren lassen? Ist eine Abtreibung gerechtfertigt, wenn die Gefahr besteht, daß ein Kind mißgestaltet geboren wird? Gibt es in bezug auf die Art der sexuellen Beziehungen zwischen Mann und Frau irgendwelche Grenzen? In welchem Maße sollte von einem Jugendlichen, der für geistige Dinge wenig Interesse bekundet, verlangt werden, sich mit der Familie an der Anbetung zu beteiligen? Zweifellos hast du zu jeder dieser Fragen eine persönliche Meinung. Kannst du sie aber anhand biblischer Grundsätze beantworten? Jede dieser Fragen ist im Wachtturm behandelt worden. Lerne, die verfügbaren Sachverzeichnisse zu verwenden, um solchen Stoff zu finden. Wenn du ältere Veröffentlichungen, auf die ein Sachverzeichnis verweist, nicht besitzt, dann sieh in der Bibliothek des Königreichssaales nach. Erwarte nicht auf jede Frage ein Ja oder ein Nein. Manchmal mußt du selbst oder müßt ihr als Ehepaar entscheiden. Lerne aber, Entscheidungen zu treffen, die von deiner Liebe zu Jehova und zu deinen Angehörigen zeugen. Triff Entscheidungen, die deinen ernsten Wunsch erkennen lassen, Gott wohlzugefallen. Wenn du das tust, wird es sowohl für Jehova als auch für andere, die dich gut kennen, offensichtlich sein, daß du wirklich Gottergebenheit übst, und zwar nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch bei dir zu Hause (Eph. 5:10; Röm. 14:19).
ZUR WIEDERHOLUNG
● Was hat die Loyalität gegenüber Jehova mit der Treue gegenüber dem Ehegelübde zu tun?
● Was wird uns helfen, auf Gott wohlgefällige Weise zu handeln, wenn uns Familienprobleme belasten?
● Was können wir tun, um die Situation zu verbessern, selbst wenn andere in der Familie nicht so handeln, wie sie es tun sollten?
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Was das mosaische Gesetz für dich bedeutetIn der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 19
Was das mosaische Gesetz für dich bedeutet
1. (a) Woraus geht hervor, daß unbeschnittene Nichtjuden vom Jahre 36 u. Z. an für Jehova als Christen annehmbar waren? (b) Doch welche Frage war unter einigen der ersten Christen heftig umstritten?
EINE heißumstrittene Frage in den Tagen des Apostels Paulus war, ob nichtjüdische Christen verpflichtet waren, sich nach dem mosaischen Gesetz auszurichten. Zwar war im Jahre 36 u. Z. auf unbeschnittene Nichtjuden heiliger Geist ausgegossen worden, doch einige Christen jüdischer Herkunft vertraten nachdrücklich die Meinung, daß nichtjüdische Jünger beschnitten und gelehrt werden müßten, das Gesetz Mose zu halten. War es tatsächlich notwendig, daß sie das Gesetz hielten oder vielleicht einen Teil davon? Um das Jahr 49 u. Z. wurde die Streitfrage an die leitende Körperschaft in Jerusalem weitergeleitet (Apg. 10:44-48; 15:1, 2, 5).
2. Weshalb ist diese Streitfrage für uns von Interesse?
2 Der Ausgang ist für uns von großem Interesse. Warum? Nicht nur, weil wir manchmal Leute treffen, die behaupten, Christen müßten sich nach gewissen Erfordernissen des Gesetzes ausrichten, zum Beispiel nach dem Sabbatgebot, sondern auch, weil die Bibel selbst sagt: „Das ‚Gesetz‘ an sich [ist] heilig, und das Gebot ist heilig und gerecht und gut“ (Röm. 7:12). Obwohl es als das mosaische Gesetz bezeichnet wird, weil Moses der Mittler des Gesetzesbundes war, stammte es doch von Jehova Gott (2. Mo. 24:3, 8).
WARUM DAS GESETZ?
3. Warum wurde den Israeliten das Gesetz gegeben?
3 Unsere Einstellung zum Gesetz hängt davon ab, ob wir verstehen, warum Jehova es den Israeliten gab. Die Bibel erklärt dies wie folgt: „Es wurde [dem abrahamischen Bund] hinzugefügt, um Übertretungen kundzumachen, bis der Same gekommen wäre, dem die Verheißung gegeben worden war . . . Folglich ist das ‚Gesetz‘ unser Erzieher geworden, der zu Christus führt, damit wir zufolge des Glaubens gerechtgesprochen werden könnten“ (Gal. 3:19, 24). Wie bewirkte das Gesetz dies?
4. (a) Wie machte das Gesetz Übertretungen kund? (b) Wie führte es außerdem treue Menschen zu Christus?
4 Dadurch, daß es ein vollkommenes Muster für die verschiedenen Bereiche des Lebens vorzeichnete, ließ es erkennen, daß die Juden Sünder waren. Es wurde offenkundig, daß sie trotz guter Absichten und gewissenhafter Bemühungen seinen Erfordernissen nicht völlig entsprechen konnten. Mit den Juden als Vertretern der unvollkommenen Menschheitsfamilie stellte das Gesetz die ganze Welt und damit auch jeden einzelnen von uns als Sünder bloß, die es verdienen, von Gott bestraft zu werden (Röm. 3:19, 20). Auf diese Weise betonte es die Notwendigkeit eines Retters für die Menschheit, und es führte treue Menschen zu Jesus Christus als diesem Retter hin. Wie? Es machte ihn als den einzigen kenntlich, der das Gesetz vollkommen hielt, und somit als den einzigen Menschen, der sündenlos war. Die Tieropfer unter dem Gesetz hatten nur begrenzten Wert, doch als vollkommener Mensch konnte Jesus sein Leben als Opfer darbieten, durch das Sünde wirklich beseitigt und allen Gläubigen der Weg zu ewigem Leben eröffnet werden konnte (Joh. 1:29; 3:16; 1. Pet. 1:18, 19).
5. Beantworte die in diesem Abschnitt aufgeworfenen Fragen mit Hilfe der angeführten Schriftstellen.
5 Wie würdest du mit diesen Tatsachen im Sinn die folgenden Fragen beantworten?
Sollte das mosaische Gesetz je für die ganze Menschheit bindend sein? (Ps. 147:19, 20; 2. Mo. 31:12, 13).
Gab Jehova den Israeliten irgendein Anzeichen dafür, daß der Gesetzesbund eines Tages enden würde? (Jer. 31:31-33; Heb. 8:13).
Blieben die Zehn Gebote, einschließlich des Gebotes, einen wöchentlichen Sabbat zu halten, in Kraft, nachdem der übrige Teil des Gesetzes aufgehoben worden war? (Kol. 2:13, 14, 16; 2. Kor. 3:7-11 [zur Erklärung siehe 2. Mose 34:28-30]; Röm. 7:6, 7).
Auf welche Weise hob Jehova den Gesetzesbund auf? (Kol. 2:13-17; Mat. 5:17, 18; Röm. 10:4).
6. Worauf läuft die Behauptung hinaus, das mosaische Gesetz sei noch in Kraft?
6 Worauf läuft angesichts dessen die Behauptung hinaus, das mosaische Gesetz sei noch in Kraft? Gewissermaßen auf eine Zurückweisung des Glaubens an Jesus Christus. Wieso? Weil jemand, der diese Ansicht vertritt, die Tatsache ablehnt, daß Jesus das Gesetz erfüllte und so für Gott den Weg ebnete, es aufzuheben. An Personen, die behaupteten, Christen zu sein, sich aber durch Argumente zugunsten der Einhaltung des Gesetzes oder eines Teiles davon beeinflussen ließen, schrieb der Apostel Paulus nachdrücklich: „Ihr seid von Christus losgetrennt, wer ihr auch seid, die ihr versucht, durch Gesetz gerechtgesprochen zu werden; ihr seid von seiner unverdienten Güte abgefallen“ (Gal. 5:4; siehe auch Römer 10:2-4).
7. (a) Was verstehen diejenigen nicht völlig, die behaupten, bestimmte Teile des Gesetzes seien heute noch gültig? (b) Wie wichtig sind christliche Werke, und in welcher Beziehung stehen sie zu dem Erlangen der Gabe des ewigen Lebens?
7 Personen, die behaupten, bestimmte Teile des Gesetzes seien weiterhin in Kraft, verstehen nicht völlig, daß ein gerechter Stand vor Gott nicht von Gesetzeswerken, sondern vom Glauben an den Wert des Opfers Jesu abhängt (Gal. 3:11, 12). Sie meinen, man müsse sich durch solche Werke als gerecht erweisen — etwas, was sündigen Menschen unmöglich ist. Es ist tatsächlich wichtig, Werke im Gehorsam gegenüber den für Christen geltenden Geboten Gottes und Christi zu verrichten (Jak. 2:15-17; Mat. 28:19, 20). Solche Werke sind ein Zeichen unserer Liebe und unseres Glaubens, und wenn sie fehlen würden, so würde dies zeigen, daß unser Glaube tot wäre. Aber wir können uns die Rettung nicht verdienen, ganz gleich, wie sehr wir uns bemühen. Ohne das Opfer Jesu Christi wäre keine Rettung von Sünde und Tod möglich. Das ewige Leben ist somit eine Gabe Gottes durch Jesus Christus, ein Ausdruck außerordentlicher unverdienter Güte und keine Bezahlung für unsere Werke (Eph. 2:8, 9; Röm. 3:23, 24; 6:23).
8. Wie entschied die leitende Körperschaft des ersten Jahrhunderts die Streitfrage, ob das mosaische Gesetz für nichtjüdische Christen gültig sei?
8 Als im ersten Jahrhundert der leitenden Körperschaft in Jerusalem die Streitfrage bezüglich der Gültigkeit des mosaischen Gesetzes für nichtjüdische Christen vorgetragen wurde, fällte sie ihre Entscheidung in Übereinstimmung mit diesen Tatsachen. Sie erkannte, daß Jehova von nichtjüdischen Gläubigen nicht verlangte, Werke im Gehorsam gegenüber dem mosaischen Gesetz zu verrichten, bevor heiliger Geist auf sie ausgegossen wurde. In der Entscheidung der leitenden Körperschaft wurden tatsächlich gewisse Verbote als „notwendige Dinge“ aufgeführt, die mit diesem Gesetz in Einklang waren, aber diese stützten sich auf den Bibelbericht über Ereignisse, die vor der Einführung des Gesetzesbundes eintraten. Somit wurde nichtjüdischen Christen nicht die Verantwortung auferlegt, das mosaische Gesetz oder einen Teil davon zu halten, sondern es wurden vielmehr Maßstäbe bestätigt, die schon vor Moses anerkannt wurden (Apg. 15:28, 29; vergleiche 1. Mose 9:3, 4; 34:2-7; 35:2-5).
9. (a) Verlangt Gott von den Juden heute noch, dem mosaischen Gesetz zu gehorchen? (b) Welche besondere Vorkehrung wurde für sie durch die Todesart Christi getroffen?
9 Nach Pfingsten 33 u. Z. verlangte Gott selbst von den Juden nicht mehr, das mosaische Gesetz zu halten. Und die Juden, die Glauben ausübten, sahen darin einen besonderen Grund zur Freude. Warum? Obwohl die Nichtjuden ebenfalls Sünder waren und deshalb starben, waren nur die Juden unter den Fluch Gottes gekommen, weil sie den Gesetzesbund übertreten hatten. Doch durch die Art und Weise, wie Christus starb — an einem Marterpfahl, als wäre er ein verfluchter Verbrecher gewesen —, nahm er den Platz der Juden ein, die an ihn glauben würden, und erlöste sie von der Strafe, die sie aufgrund ihres Ungehorsams gegenüber dem Gesetz verdient gehabt hätten (Gal. 3:10-13). So ermöglichte er ihnen die Vergebung, die sie unter dem mosaischen Gesetz nie hätten erlangen können (Apg. 13:38, 39).
10. Welchen Beitrag leistete die Aufhebung des Gesetzes zur vereinten Anbetung?
10 Das Gesetz hatte die Juden tatsächlich von den Nichtjuden getrennt. Den Juden waren Erfordernisse auferlegt worden, die für Nichtjuden nicht galten, und unbeschnittenen Nichtjuden war es verwehrt, sich mit den Juden völlig an der Anbetung zu beteiligen. (Vergleiche 2. Mose 12:48; Apostelgeschichte 10:28.) Doch nachdem das Gesetz seinen Zweck erfüllt hatte und aufgehoben worden war, war es Juden und unbeschnittenen Nichtjuden möglich, durch Christus in der Anbetung des allein wahren Gottes vereint zu werden (Eph. 2:11-18).
VON WELCHEM NUTZEN ES IST, DAS GESETZ ZU KENNEN
11. Wie hilft uns eine Erkenntnis des Gesetzes, die Lehren Christi zu verstehen?
11 Obwohl wir heute nicht unter dem mosaischen Gesetz stehen, ist es für jeden von uns sehr nützlich, es zu kennen. Wieso? Wir sollten daran denken, daß Jesus von einer jüdischen Mutter geboren wurde und unter dem mosaischen Gesetz stand. Gewisse Dinge, die er tat, können wir nur verstehen, wenn wir die Erfordernisse des Gesetzes kennen (Gal. 4:4; siehe Lukas 22:7, 8). Auch führte er seinen Dienst unter Menschen durch, die unter diesem Gesetz standen. Bei seinen Lehren bezog er sich daher oft auf Situationen, die mit dem Gesetz zusammenhingen. (Vergleiche Matthäus 5:23, 24.)
12. (a) Auf welche Verbindung zwischen seinem Leben und dem mosaischen Gesetz wies Jesus hin? (b) Wie hob der Apostel Paulus hervor, von welchem Wert es ist, das Gesetz zu kennen? (c) Wie kann es sich auswirken, wenn wir den Geist erfassen, der in den Geboten des mosaischen Gesetzes zum Ausdruck kommt?
12 Nach seiner Auferstehung erinnerte Jesus seine Jünger daran, daß er während seines menschlichen Lebens all das erfüllt hatte, was im Gesetz, in den Propheten und in den Psalmen über ihn geschrieben stand (Luk. 24:44). Auch verwies der Apostel Paulus auf gewisse Merkmale in Verbindung mit dem Gesetzesbund, die ‘eine sinnbildliche Darstellung und ein Schatten der himmlischen Dinge’ waren, und er sagte, daß „das ‚Gesetz‘ einen Schatten der künftigen guten Dinge“ habe (Heb. 8:4, 5; 10:1). Das mosaische Gesetz enthält erstaunliche Einzelheiten, die ihre Erfüllung im Priestertum Jesu Christi und im Opfer seines menschlichen Lebens finden. Wenn wir diese verstehen, werden solche Vorkehrungen für uns noch bedeutungsvoller. Unter den prophetischen Vorbildern finden wir Einzelheiten, die darauf hinweisen, wie wir Jehova heute in seinem großen geistigen Tempel auf annehmbare Weise anbeten können. Je besser wir dies verstehen, desto mehr wird auch unsere Wertschätzung für die geistgesalbte Versammlung und die Rolle zunehmen, die sie unter Jesus Christus in Verbindung mit unserer Anbetung spielt.
13. Weshalb ist es nützlich, über die vortrefflichen Grundsätze nachzudenken, die im Gesetz verankert sind?
13 Das mosaische Gesetz ist ein Bestandteil der von Gott inspirierten Schriften, die alle „nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge“ sind (2. Tim. 3:16). Wenn wir die bleibenden Grundsätze, auf denen das Gesetz beruht, ermitteln und darüber nachsinnen, so kann uns das helfen, den von Herzen kommenden Wunsch zu entwickeln, das zu tun, was Gott wohlgefällig ist. Wie nützlich kann es doch sein, den Geist des Gesetzes zu erfassen, um ihn in unserem Leben widerzuspiegeln!
14. (a) Wie veranschaulichte Jesus, von welchem Wert es ist, den Geist des Gesetzes zu erfassen? (b) Erwähne einige der weiteren im Gesetz enthaltenen vortrefflichen Grundsätze, die auf Seite 152 aufgeführt sind. (c) Wie kann uns die Wertschätzung für diese Dinge helfen, Gott noch wohlgefälliger zu sein?
14 Jesus veranschaulichte dies wirkungsvoll in seiner Bergpredigt. Er erklärte seinen Zuhörern, die damals unter dem Gesetz standen, sie müßten sich nicht nur vor Mord hüten, sondern auch jede Neigung zu fortgesetztem Zorn ausmerzen und sich davor hüten, ihre Brüder durch ihr Reden herabzusetzen. Und statt damit zufrieden zu sein, niemals Ehebruch begangen zu haben, sollten sie andere Frauen nicht einmal begehrlich anblicken. Genauso sollten auch wir uns bemühen, alle Glieder unseres Körpers in Übereinstimmung mit den gerechten Grundsätzen Jehovas zu gebrauchen (Mat. 5:21, 22, 27-30; siehe auch Römer 13:8-10). Wenn wir das tun, werden wir zeigen, daß wir auch die Bedeutung des größten Gebotes aus dem mosaischen Gesetz verstehen: „Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn“ (Mat. 22:36, 37). Gewiß wird uns das Jehova Gott näherbringen. Obwohl wir nicht unter dem mosaischen Gesetz stehen, werden wir bestimmt großen Nutzen ziehen aus einer genauen Erkenntnis der Grundsätze, auf denen es beruht, und der prophetischen Vorbilder, die es enthält.
ZUR WIEDERHOLUNG
● Wieso kann man sagen, daß Personen, die darauf bestehen, daß man dem mosaischen Gesetz gehorcht, in Wirklichkeit Christus verwerfen?
● Wie hilft uns eine Kenntnis des Gesetzes, die Rolle zu verstehen, die Jesus in Jehovas Vorsatz spielt?
● Welche wertvollen Lehren können wir aus einem Studium des Gesetzes ziehen, auch wenn es für uns nicht gültig ist?
[Kasten auf Seite 152]
Einige Grundsätze aus dem mosaischen Gesetz
Pflichten gegenüber Gott
Bete nur Jehova an 2. Mo. 20:3; 22:20
Behandle seinen Namen mit Respekt 2. Mo. 20:7;
Liebe ihn und diene ihm mit ganzem Herzen, 5. Mo. 6:5; 10:12; 30:16
ganzer Seele und ganzer Tatkraft
Fürchte dich, ihm ungehorsam zu sein, 5. Mo. 5:29; 6:24
habe Ehrfurcht vor ihm
Gib ihm dein Bestes; es kam von ihm 2. Mo. 23:19; 34:26
Anbeter müssen physisch rein sein 2. Mo. 19:10, 11; 30:20
Heilige Interessen dürfen nicht zugunsten 2. Mo. 20:8-10; 34:21;
weltlicher Bestrebungen 4. Mo. 15:32-36
vernachlässigt werden
Verbotene religiöse Praktiken
Götzendienst 2. Mo. 20:4-6;
Interkonfessionelle Betätigung 2. Mo. 23:13; 34:12-15;
Ehe- und Familienleben
Ehebruch verboten 2. Mo. 20:14;
Keine Ehe mit jemand, der Jehova nicht dient 5. Mo. 7:1-4
Blutschande verboten 3. Mo. 18:6-16; 20:11
Hüte dich vor sexuellen Perversionen 3. Mo. 18:23; 20:13
Respektiere das Leben 2. Mo. 21:22, 23
eines ungeborenen Kindes
Ehre deine Eltern 2. Mo. 20:12; 21:15, 17;
Lehre deine Kinder die Wege Jehovas 5. Mo. 6:4-9; 11:18-21
Pflichten gegenüber anderen
Halte menschliches Leben heilig 2. Mo. 20:13;
Liebe deinen Nächsten; hege keinen Groll 3. Mo. 19:17, 18
Nimm Rücksicht auf Betagte 3. Mo. 19:32
Kümmere dich liebevoll um Notleidende, 3. Mo. 25:35-37;
Waisen und Witwen 5. Mo. 15:7-11; 24:19-21
Mißhandle Taube und Blinde nicht 3. Mo. 19:14;
Sei im Geschäftsleben ehrlich 3. Mo. 19:35, 36; 25:14
Begehre nicht das, was anderen gehört 2. Mo. 20:17
Meide Personen, die eine schwere 3. Mo. 5:1;
Sünde begangen haben 5. Mo. 13:6-11
Sage die Wahrheit; lege kein 2. Mo. 20:16; 23:1, 2
falsches Zeugnis ab
Sei nicht parteiisch wegen der Stellung, 2. Mo. 23:3, 6;
die jemand einnimmt 3. Mo. 19:15
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Leben und Blut — Behandelst du sie als heilig?In der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 20
Leben und Blut — Behandelst du sie als heilig?
1. (a) Wie denkt Gott über das Leben? (b) Wie können wir beweisen, daß wir Gottes Gabe des Lebens schätzen?
ES SOLLTE uns nicht überraschen, daß Gott über das Leben anders denkt als die Welt. Für Gott ist menschliches Leben heilig. Ist es das auch für dich? Wir hängen völlig von Gott ab, der „allen Personen Leben und Odem und alles gibt“ (Apg. 17:25-28; Ps. 36:9). Wenn wir Gottes Standpunkt vertreten, werden wir unser Leben schützen. Wir werden aber nicht Gottes Gesetz übertreten, um unser gegenwärtiges Leben zu retten. Wir schätzen die Verheißung Gottes, denen, die wirklich an seinen Sohn glauben, ewiges Leben zu geben (Mat. 16:25, 26; Joh. 6:40; Jud. 21).
2. Wessen Einstellung zum Leben spiegelt die Welt wider, und zu welchen Schlußfolgerungen führt dies manchmal?
2 Im Gegensatz dazu war Satan, der Teufel, der Herrscher dieser Welt, „ein Totschläger, als er begann“, wie Jesus sagte (Joh. 8:44; 12:31). Vom Beginn seines rebellischen Weges an brachte er über die Menschen den Tod. Die von Gewalttätigkeit geprägte Weltgeschichte spiegelt seinen Geist wider. Aber Satan kann auch ein anderes Aussehen annehmen. So mögen zum Beispiel Personen, die von seinem Denken beeinflußt sind, argumentieren, es sei zwar ganz in Ordnung, religiös zu sein, doch wenn es um Leben und Tod gehe, sei es besser, auf ihren „fachkundigen“ Rat zu hören, statt die Bibel zu zitieren. (Vergleiche 2. Korinther 11:14, 15.) In welche Richtung wird unser Herz neigen, wenn wir uns in einer Situation befinden, in der es anscheinend um Leben und Tod geht? Natürlich sollten wir den Wunsch haben, Jehova zu gefallen.
3. (a) Weshalb sollten wir besonders daran interessiert sein, was die Bibel über das Blut sagt? (b) Lies 1. Mose 9:3-6 und Apostelgeschichte 15:28, 29, und beantworte dann die in Verbindung mit diesen Texten angeführten Fragen.
3 Gottes Wort zeigt, daß zwischen dem Leben und dem Blut eine enge Beziehung besteht, denn wir lesen darin: „Die Seele [oder das Leben] des Fleisches ist im Blute.“ So, wie das Leben heilig ist, hat Gott auch das Blut geheiligt. Es gehört ihm, und es darf nur so verwendet werden, wie er es gutheißt (3. Mo. 17:3, 4, 11; 5. Mo. 12:23). Wir sollten uns daher sorgfältig damit befassen, was er von uns hinsichtlich des Blutes verlangt.
Lies 1. Mose 9:3-6
Welche in deiner Gegend üblichen Gewohnheiten erfordern es, daß du wachsam bist, damit du kein Tierblut verzehrst?
Was würdest du angesichts dessen, was in Vers 4 über Tierblut gesagt wird, über das Trinken von Menschenblut sagen (was bei den römischen Gladiatorenkämpfen üblich war)?
Vor wem muß sich jemand in erster Linie für das Vergießen von Menschenblut verantworten, wie das aus Vers 5 und 6 hervorgeht?
Lies Apostelgeschichte 15:28, 29
Wird hier gesagt, diese Erfordernisse würden nur für begrenzte Zeit gelten? Gelten sie auch für uns?
Läßt die hier gebrauchte Ausdrucksweise irgendwie erkennen, daß dies nicht für Menschenblut gilt?
Geht aus dem Text hervor, daß in Notfällen Ausnahmen gemacht werden dürften?
4. Welche Maßnahme mag jemand treffen müssen, um nicht an Blutschuld teilzuhaben?
4 Wir sollten nicht denken, wir seien in bezug auf Menschenblut frei von Schuld, nur weil wir keinen Mord begingen. Wenn wir zum Beispiel einer Organisation angehören, die vor Gott mit Blutschuld beladen ist, müssen wir uns — wie die Bibel zeigt — von ihr trennen, damit wir nicht an ihren Sünden teilhaben (Offb. 18:4, 24; Mi. 4:3). Eine solche Maßnahme darf man nicht hinausschieben.
5. Welcher Zusammenhang besteht zwischen der fleißigen Teilnahme am Predigtdienst und dem Freisein von Blutschuld?
5 Gottes Diener, die den Auftrag haben, andere vor der herannahenden Vernichtung in der großen Drangsal zu warnen, können nur dann von Blutschuld frei bleiben, wenn sie diese Botschaft treu verkündigen. (Vergleiche Hesekiel 3:17-21.) Der Apostel Paulus betrachtete sich aufgrund des ihm aufgetragenen Dienstes als ein Schuldner aller Arten von Menschen. Er fühlte sich erst dann von der Verantwortung für ihr Blut frei, nachdem er ihnen ein gründliches Zeugnis von Gottes Rettungsvorkehrung gegeben hatte (Röm. 1:14, 15; Apg. 18:5, 6; 20:26, 27). Läßt du durch fleißige Teilnahme am Predigtdienst erkennen, daß du dir ebenfalls deiner Verantwortung bewußt bist?
6. Welcher Zusammenhang besteht zwischen Unfallverhütung und der Achtung vor der Heiligkeit des Lebens?
6 Tödliche Unfälle sollten für uns ebenfalls ein Grund zu ernster Sorge sein. Unter dem mosaischen Gesetz wurden Personen, die unabsichtlich den Tod eines Mitmenschen verursachten, nicht als schuldlos angesehen. Sie wurden bestraft (2. Mo. 21:29, 30; 5. Mo. 22:8; 4. Mo. 35:22-25). Wenn wir uns den Grundsatz zu Herzen nehmen, um den es hier geht, werden wir uns sorgfältig davor hüten, durch unsere Fahrweise, durch törichte Risiken oder durch Gefahrenherde, die wir in unserer Wohnung oder an unserem Arbeitsplatz achtlos bestehenlassen, zu einem tödlichen Unfall beizutragen. Spiegelt deine Einstellung zu diesen Dingen volle Wertschätzung für die Heiligkeit des Lebens wider?
WIE STEHT ES MIT DER MEDIZINISCHEN VERWENDUNG DES BLUTES?
7. (a) Lassen sich Blutübertragungen mit der Heiligkeit des Blutes vereinbaren? (b) Weshalb ist es unvernünftig, zu denken, das Gebot, ‘sich des Blutes zu enthalten’, beziehe sich nur auf Bräuche, die im ersten Jahrhundert üblich waren?
7 Besonders im 20. Jahrhundert ist Blut weithin zu Transfusionszwecken verwendet worden, in der Absicht, Leben zu retten. Sowohl Vollblut als auch Hauptbestandteile des Blutes werden auf diese Weise verwendet. Natürlich gibt es keine Gewähr dafür, daß ein Patient, bei dem ein solches medizinisches Verfahren angewandt wird, nicht sterben wird. Tatsächlich tritt der Tod manchmal als direkte Folge einer Bluttransfusion ein. Doch was von noch größerem Interesse ist: Bezieht sich das biblische Erfordernis, sich ‘des Blutes zu enthalten’, auf dieses medizinische Verfahren? Jawohl! Wer in seinen Körper Blut von irgendeinem anderen Geschöpf aufnimmt, sei es von einem Menschen oder von einem Tier, übertritt Gottes Gesetz. Er mißachtet die Heiligkeit des Blutes (Apg. 15:19, 20). Es gibt keine Grundlage für die Annahme, das Gebot, ‘sich des Blutes zu enthalten’, beziehe sich nur auf Bräuche, die im ersten Jahrhundert üblich waren, nicht aber auf medizinische Techniken der Neuzeit. Überlege einmal: Wer wollte behaupten, das biblische Gebot gegen Mord bedeute nicht, daß man einen anderen Menschen nicht mit einer Pistole umbringen dürfe, da Handfeuerwaffen erst viel später erfunden worden seien? Für Personen, die Gott wirklich wohlgefallen möchten, ist die Aussage des Gebotes, sich ‘des Blutes zu enthalten’, ganz klar.
8. (a) Wie kannst du feststellen, ob ein gewisses medizinisches Verfahren für einen Christen annehmbar ist? (b) Welche biblischen Grundsätze könnten dir helfen, eine vernünftige Entscheidung zu treffen, wenn ein Arzt etwas von deinem eigenen Blut abnehmen, es aufbewahren und dann bei einer Operation deinem Körper wieder zuführen wollte? (c) Wie könnte jemand argumentieren, wenn es um eine Behandlung geht, bei der das Blut durch eine Apparatur außerhalb des Körpers fließt?
8 Trotzdem mag die Kompliziertheit mancher medizinischer Verfahrensweisen zu Fragen Anlaß geben. Wie können diese geklärt werden? Als erstes bitte deinen Arzt, dir das empfohlene Verfahren deutlich zu erklären. Dann analysiere es gebetsvoll im Lichte biblischer Grundsätze. Der Arzt mag zum Beispiel vorschlagen, daß du dir einen Teil deines eigenen Blutes abnehmen läßt, damit es später bei einer Operation zur Verfügung steht. Wärst du damit einverstanden? Denke daran, daß gemäß dem mosaischen Gesetz Blut, das von einem Geschöpf entfernt worden war, auf die Erde ausgegossen werden mußte (5. Mo. 12:24). Wir stehen heute nicht unter dem mosaischen Gesetz, aber hier liegt der Gedanke zugrunde, daß Blut heilig ist und daß es, wenn es aus dem Körper eines Geschöpfes entfernt worden ist, Gott zurückgegeben werden sollte, indem man es auf seinen Fußschemel, die Erde, ausgießt. (Vergleiche Matthäus 5:34, 35.) Wie könnte es daher angebracht sein, Blut irgendwo aufzubewahren (wenn auch nur für verhältnismäßig kurze Zeit) und es dann dem Körper wieder zuzuführen? Was aber, wenn der Arzt sagt, während eines chirurgischen Eingriffs oder bei einer anderen Behandlung werde dein Blut durch eine Apparatur außerhalb deines Körpers geleitet und fließe dann direkt wieder in den Körper zurück? Wärst du damit einverstanden? Einige sind der Ansicht, daß sie dies mit gutem Gewissen zulassen können, vorausgesetzt, die Apparatur wird vorher mit einer blutlosen Flüssigkeit aufgefüllt. Sie sehen die außerhalb des Körpers aufgestellte Apparatur als eine Verlängerung ihres Kreislaufs an. Natürlich gibt es ganz unterschiedliche Situationen, und du selbst mußt die Entscheidung treffen. Du solltest bei deiner Entscheidung jedoch ein gutes Gewissen vor Gott haben (1. Pet. 3:16; 1. Tim. 1:19).
9. (a) Welche Vorsichtsmaßnahmen solltest du treffen, um sicherzustellen, daß deine Entscheidung, dich ‘des Blutes zu enthalten’, respektiert wird? (b) Wie läßt sich manchmal sogar in einem Notfall eine unerfreuliche Konfrontation vermeiden? (c) Was würdest du tun, wenn ein Arzt oder ein Gericht versuchen würde, dir eine Bluttransfusion aufzuzwingen?
9 Um sicherzustellen, daß dein Arzt deine Entscheidung, dich ‘des Blutes zu enthalten’, respektieren wird, solltest du dich mit ihm unterhalten, bevor irgendein medizinischer Notfall eintritt. Sollte es nötig sein, daß du dich zur Behandlung in ein Krankenhaus begibst, so triff eine Vorsichtsmaßnahme, indem du schriftlich darum ersuchst, daß kein Blut verwendet wird, und sprich darüber auch persönlich mit dem Arzt, der deinen Fall behandeln wird. Was aber, wenn ein unerwarteter Notfall eintritt? Oft kannst du unerfreuliche Konfrontationen vermeiden, indem du vernünftig und respektvoll mit dem Arzt redest und ihn dringend bittest, sein Bestes zu tun, doch dabei dein christliches Gewissen zu respektieren (Spr. 15:1; 16:21, 23). Was aber, wenn vielleicht wohlmeinendes medizinisches Personal behauptet, die Verweigerung von Blut bedeute unseren sicheren Tod, und so versucht, uns zum Nachgeben zu zwingen? Der Glaube an die Richtigkeit der Wege Jehovas sollte uns helfen festzubleiben. Die Loyalität gegenüber Jehova sollte uns veranlassen, dem Druck entschlossen zu widerstehen, da wir es uns erwählt haben, Gott mehr zu gehorchen als Menschen (Apg. 5:29; vergleiche Hiob 2:4; Sprüche 27:11).
WIE SCHWERWIEGEND IST DIES?
10. Weshalb wird die Behauptung, eine Bluttransfusion sei nötig, um unser Leben zu retten, unseren Standpunkt in dieser Frage nicht ändern?
10 Personen, die Jehova noch nicht kennen, mögen denken, daß Argumente zugunsten von Bluttransfusionen eine hohe Achtung vor der Heiligkeit des Lebens verraten. Aber wir sollten nicht vergessen, daß viele, die so argumentieren, auch die Zerstörung von Leben durch eine Abtreibung gutheißen. Jehova weiß über das Leben und das Blut mehr als jeder medizinische „Fachmann“. All seine Gebote haben sich für uns als gut erwiesen (Jes. 48:17; 1. Tim. 4:8). Verhält es sich mit dem Gebot, ‘sich des Blutes zu enthalten’, etwa anders?
11. (a) Welches war der einzige Zweck, zu dem Jehova die Israeliten Blut verwenden ließ? (b) Weshalb ist das für uns Christen sehr wichtig?
11 Wie wichtig es ist, die Heiligkeit des Blutes zu respektieren, geht aus dem hervor, was Jehova über den einzigen Verwendungszweck des Blutes gesagt hat. „Die Seele des Fleisches ist im Blute, und ich selbst habe es für euch auf den Altar gegeben, damit Sühne geleistet werde für eure Seelen, denn das Blut ist es, das Sühne leistet durch die Seele darin. Darum habe ich zu den Söhnen Israels gesagt: ‚Keine Seele von euch soll Blut essen‘ “ (3. Mo. 17:11, 12). All das Tierblut, das in Übereinstimmung mit diesem Gebot am Altar Jehovas ausgegossen wurde, schattete das kostbare Blut Jesu Christi vor (Heb. 9:11, 12; 1. Pet. 1:18, 19). Somit wird durch Gottes Gesetz, das jede andere Verwendung von Blut verbietet, die Heiligkeit des Blutes Jesu hervorgehoben. Daraus ist zu erkennen, daß jeder Mißbrauch von Blut eine grobe Mißachtung der Rettungsvorkehrung Jehovas ist.
12. Weshalb würde ein wahrer Christ unter Todesgefahr nicht zu einem Mißbrauch von Blut Zuflucht nehmen, um am Leben zu bleiben?
12 Wie kurzsichtig wäre es, Gott den Rücken zu kehren, wenn es um Leben und Tod geht! Obwohl wir die Dienste gewissenhafter Ärzte schätzen, versuchen wir nicht verzweifelt, uns oder unsere Angehörigen ein paar weitere Tage oder Jahre am Leben zu erhalten, indem wir Gottes Gesetz übertreten, als ob das gegenwärtige Leben alles sei. Wir glauben an den Wert des vergossenen Blutes Jesu und an das ewige Leben, das dadurch ermöglicht wird. Mit ganzem Herzen glauben wir, daß treue Diener Gottes — auch solche, die sterben — mit ewigem Leben belohnt werden (Joh. 11:25; 1. Tim. 4:10).
ZUR WIEDERHOLUNG
● Was macht das Leben und das Blut zu etwas Heiligem? Weshalb vertritt die Welt einen anderen Standpunkt?
● Wie bekunden wir Achtung vor der Heiligkeit von Tierblut?
● Auf welch verschiedene Weise sollten wir alle zeigen, daß wir menschliches Leben als heilig behandeln? Wie wichtig ist es, dies zu tun?
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„Sie sind kein Teil der Welt“In der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 21
„Sie sind kein Teil der Welt“
1. (a) Worum betete Jesus in der Nacht vor seinem Tod für seine Jünger? (b) Weshalb war es so wichtig, „kein Teil der Welt“ zu sein?
IN DER NACHT, bevor Jesus an den Pfahl geschlagen wurde, betete er ernstlich für seine Jünger. Er wußte, daß Satan auf sie gewaltigen Druck ausüben würde, und sagte deshalb zu seinem Vater: „Ich bitte dich nicht, sie aus der Welt wegzunehmen, sondern um dessentwillen, der böse ist, über sie zu wachen. Sie sind kein Teil der Welt, so, wie ich kein Teil der Welt bin“ (Joh. 17:15, 16). Weshalb ist es so wichtig, sich von der Welt getrennt zu halten? Weil Satan ihr Herrscher ist. Wer ein Teil der Welt ist, steht unter seiner Gewalt (Joh. 14:30; 1. Joh. 5:19). Angesichts dessen ist es für jeden Christen äußerst wichtig, zu verstehen, was damit gemeint ist, „kein Teil der Welt“ zu sein. Inwiefern traf dies auf Jesus zu?
2. In welcher Hinsicht war Jesus „kein Teil der Welt“?
2 Jesus sonderte sich gewiß nicht von anderen Menschen ab. Daß er „kein Teil der Welt“ war, bedeutete nicht, daß er andere nicht liebte. Im Gegenteil, er ging von Stadt zu Stadt und verkündigte die gute Botschaft von Gottes Königreich. Er heilte Kranke, gab Blinden das Augenlicht wieder, erweckte Tote zum Leben und gab sogar sein eigenes Leben für die Menschheit. Aber er liebte nicht die gottlose Einstellung und die bösen Taten der Menschen, die mit dem Geist der Welt erfüllt waren. Er warnte vor unsittlichen Begierden, vor einer materialistischen Lebensweise und vor selbstsüchtigem Streben nach persönlichem Ansehen (Mat. 5:27, 28; 6:19-21; Luk. 12:15-21; 20:46, 47). Statt die Lebensweise gottentfremdeter Menschen nachzuahmen, wandelte Jesus in den Wegen Jehovas (Joh. 8:28, 29). In den politischen Kontroversen zwischen Rom und den Juden bezog Jesus, obwohl er Jude war, keine Stellung.
„MEIN KÖNIGREICH IST KEIN TEIL DIESER WELT“
3. (a) Welche Anklage erhoben die geistlichen Führer der Juden bei Pilatus gegen Jesus, und warum? (b) Was zeigt, daß Jesus kein Interesse daran hatte, ein menschlicher König zu werden?
3 Die geistlichen Führer der Juden behaupteten jedoch, Jesus untergrabe die nationalen Interessen. Sie ließen ihn festnehmen und ihn dem römischen Statthalter Pontius Pilatus vorführen. In Wirklichkeit beunruhigte es sie, daß Jesus durch seine Lehren ihre Heuchelei bloßstellte. Um aber den Statthalter zu veranlassen, Maßnahmen gegen ihn zu ergreifen, erhoben sie die Anklage: „Wir fanden, daß dieser Mensch unsere Nation aufwiegelt und verbietet, Cäsar Steuern zu zahlen, und sagt, er selbst sei Christus, ein König“ (Luk. 23:2). Tatsache ist, daß sich Jesus ein Jahr zuvor geweigert hatte, sich zum König machen zu lassen (Joh. 6:15). Er wußte, daß er im Himmel König sein sollte, daß für ihn die Zeit, König zu werden, noch nicht gekommen war und daß er nicht auf demokratische Weise, durch das Volk, eingesetzt werden sollte, sondern von Jehova Gott.
4. Was zeigen die Tatsachen über Jesu Einstellung zum Steuerzahlen?
4 Was das Steuerzahlen betrifft, hatten die Pharisäer nur drei Tage vor der Verhaftung Jesu versucht, ihn zu einer Aussage zu bewegen, die ihn belastet hätte. Aber in Erwiderung auf ihre hinterhältige Frage hatte Jesus zu ihnen gesagt: „Zeigt mir einen Denar [eine römische Münze]. Wessen Bild und Aufschrift trägt er?“ Als sie sagten: „Cäsars“, entgegnete er: „Zahlt also auf jeden Fall Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott“ (Luk. 20:20-25).
5. (a) Welche Lehre erteilte Jesus seinen Jüngern bei seiner Verhaftung? (b) Wie erklärte Jesus Pilatus den Grund für das, was er getan hatte?
5 Die Vorgänge in Verbindung mit der Verhaftung Jesu beweisen, daß er das Volk nicht zum Aufstand gegen Rom aufwiegelte und auch nicht wollte, daß seine Jünger dies taten. Römische Soldaten und Juden kamen mit Schwertern und Knüppeln, um Jesus zu ergreifen (Joh. 18:3, 12; Mar. 14:43). Als der Apostel Petrus dies sah, zog er ein Schwert und hieb einem der Männer das rechte Ohr ab. Aber Jesus wies Petrus zurecht und sagte zu ihm: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Platz, denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen“ (Mat. 26:51, 52). Am nächsten Morgen erklärte Jesus vor Pilatus den Grund für sein Handeln, indem er sagte: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt. Wäre mein Königreich ein Teil dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königreich nicht von daher“ (Joh. 18:36).
6. Wie ging dieses Verhör aus?
6 Nachdem Pilatus die Tatsachen untersucht hatte, erklärte er, es gebe „keinen Grund für die Beschuldigungen“, die man gegen Jesus erhoben habe. Trotzdem beugte er sich den Forderungen des Mobs und ließ Jesus hinrichten (Luk. 23:13-15; Joh. 19:12-16).
JÜNGER FOLGEN DER FÜHRUNG DES HERRN
7. Wie zeigten die ersten Christen, daß sie sich vor dem Geist der Welt hüteten, daß sie aber die Menschen liebten?
7 Geschichtliche Aufzeichnungen über das Urchristentum, sowohl in der Bibel als auch in anderen Geschichtswerken, zeigen, daß Jesu Jünger verstanden, was es für sie bedeutete, „kein Teil der Welt“ zu sein. Sie hüteten sich vor dem Geist der Welt. Da sie die gewalttätige und unsittliche Unterhaltung, die in römischen Arenen und Theatern geboten wurde, ablehnten, wurden sie als Menschenhasser verspottet. Doch statt ihre Mitmenschen zu hassen, verausgabten sie sich, um anderen zu helfen, aus Gottes liebevoller Rettungsvorkehrung Nutzen zu ziehen.
8. (a) Was erlebten diese ersten Jünger, weil sie „kein Teil der Welt“ waren? (b) Doch wie dachten sie über die politischen Herrscher und über das Steuerzahlen, und warum?
8 Wie ihr Herr waren auch sie Gegenstand heftiger Verfolgung, häufig von seiten falsch unterrichteter Regierungsbeamter (Joh. 15:18-20). Aber um das Jahr 56 u. Z. schrieb der Apostel Paulus an Mitchristen in Rom und erhärtete den Rat, den Jesus gegeben hatte. Paulus forderte sie auf, „den obrigkeitlichen Gewalten untertan“ zu sein, denn „es gibt keine Gewalt außer durch Gott“. Nicht, daß Jehova weltliche Regierungen einsetzt, aber sie herrschen mit seiner Erlaubnis. Paulus erklärte, sie ständen „in ihren relativen Stellungen als von Gott angeordnet“, da Gott die Reihenfolge vorhersah und voraussagte, in der sie zur Macht kommen würden. Die „obrigkeitlichen Gewalten“ bilden daher die gegenwärtige „Anordnung Gottes“, bis Gottes Königreich unter Jesus Christus als einzige Regierung über die Erde herrscht. Daher riet Paulus den Christen, weltlichen Beamten angemessene Ehre zu erweisen und die Steuern zu zahlen, die diese ihnen auferlegten (Röm. 13:1-7; Tit. 3:1, 2).
9. (a) Was dürfen Christen nicht außer acht lassen, während sie den „obrigkeitlichen Gewalten“ untertan sind? (b) Wie zeigt die Geschichte, daß sich die ersten Christen sorgfältig an das Beispiel Jesu hielten?
9 Paulus gebot ihnen jedoch nicht, sich ihnen absolut zu unterwerfen, ohne Rücksicht auf Gott, Gottes Wort und ihr christliches Gewissen. Sie wußten, daß Jesus nur Jehova angebetet hatte, daß er sich geweigert hatte, sich vom Volk zum König machen zu lassen, und daß er Petrus aufgefordert hatte, sein Schwert an seinen Platz zu stecken. Sie hielten sich gewissenhaft an die Führung ihres Herrn. Das Buch On the Road to Civilization—A World History (von Heckel und Sigman, 1937, Seite 237, 238) berichtet: „Die Christen weigerten sich, gewisse Pflichten, die den römischen Bürgern oblagen, zu erfüllen. Die Christen . . . [betrachteten] es als eine Verletzung des Glaubens . . ., Militärdienst zu leisten. Sie lehnten es ab, ein politisches Amt zu bekleiden. Sie lehnten es ab, den Kaiser göttlich zu verehren.“
10. (a) Welchen Grund hatten die Christen in Jerusalem für ihre Handlungsweise im Jahre 66 u. Z.? (b) In welcher Hinsicht ist das ein wertvolles Beispiel?
10 In den politischen und den militärischen Auseinandersetzungen ihrer Zeit bewahrten die Jünger Jesu strikte Neutralität. Im Jahre 66 u. Z. erhoben sich die Juden der römischen Provinz Judäa gegen den Kaiser. Das römische Heer kesselte Jerusalem schnell ein. Was taten die Christen in der Stadt? Sie dachten an den Rat Jesu, neutral zu bleiben und sich von den kriegführenden Heeren zu entfernen. Als sich das römische Heer vorübergehend zurückzog, ergriffen die Christen die Gelegenheit und flohen über den Jordan in die Berggegend von Pella (Luk. 21:20-24). Durch ihre Neutralität gaben sie späteren Christen ein gutes Beispiel.
NEUTRALE CHRISTEN IN DER ZEIT DES ENDES
11. (a) In welchem Werk sind Jehovas Zeugen fleißig tätig, und warum? (b) Auf welchem Gebiet sind sie neutral?
11 Zeigen die geschichtlichen Tatsachen, daß in der „Zeit des Endes“ seit 1914 u. Z. irgendeine Gruppe das Beispiel dieser ersten Christen nachgeahmt und den Weg der christlichen Neutralität eingeschlagen hat? Ja, Jehovas Zeugen haben das getan. Sie haben weltweit eifrig gepredigt, daß Gottes Königreich das einzige Mittel ist, durch das gerechtigkeitsliebende Menschen auf der ganzen Erde Frieden, Wohlfahrt und bleibendes Glück erlangen können (Mat. 24:14). Doch in den Kontroversen der Nationen haben sie strikte Neutralität bewahrt.
12. (a) In welchem Gegensatz steht die Neutralität der Zeugen zu den Praktiken der Geistlichkeit? (b) Was schließt die Neutralität in politischen Angelegenheiten für Jehovas Zeugen ein?
12 In krassem Gegensatz dazu ist die Geistlichkeit der Christenheit an den politischen Angelegenheiten der Welt stark beteiligt. In einigen Ländern setzt sie sich aktiv für oder gegen Amtsbewerber ein. Einige Geistliche bekleiden selbst ein politisches Amt. Andere üben auf Politiker großen Druck aus, um bestimmte von der Geistlichkeit gutgeheißene Programme durchzusetzen. Anderswo sind die „konservativen“ Geistlichen enge Verbündete der Machthaber, während „progressive“ Priester und Prediger Guerillabewegungen unterstützen mögen, die auf den Umsturz der gegenwärtigen Regierung hinarbeiten. Jehovas Zeugen mischen sich jedoch nicht in Politik ein, ganz gleich, in welchem Land sie leben. Sie halten andere nicht davon ab, einer politischen Partei beizutreten, sich um ein Amt zu bewerben oder an einer Wahl teilzunehmen. Aber da Jesus von seinen Jüngern sagte, sie seien „kein Teil der Welt“, beteiligen sich Jehovas Zeugen in keiner Weise an politischen Aktivitäten.
13. Was zeigen die Tatsachen hinsichtlich des Standpunktes, den Jehovas Zeugen in bezug auf die Teilnahme an Kriegen eingenommen haben?
13 Wie Jesus vorhersagte, haben die Nationen während der „Zeit des Endes“ wiederholt Krieg geführt, und sogar innerhalb von Nationen haben Splittergruppen gegeneinander die Waffen erhoben (Mat. 24:3, 6, 7). Welchen Standpunkt haben Jehovas Zeugen angesichts all dieser Vorgänge eingenommen? Ihre Neutralität hinsichtlich solcher Konflikte ist überall in der Welt bekannt. In konsequenter Übereinstimmung mit dem Standpunkt, den Jesus Christus vertrat und nach dem später auch seine ersten Jünger handelten, erklärte der Wachtturm in seiner Ausgabe vom 1. Dezember 1939: „Alle auf der Seite des Herrn werden sich hinsichtlich der kriegführenden Nationen neutral verhalten und ungeteilt und restlos für den höchsten Herrscher der Theokratie [Jehova] und seinen König [Jesus Christus] einstehen“ (Seite 365). Die Tatsachen zeigen, daß Jehovas Zeugen in allen Ländern und unter allen Umständen an diesem Standpunkt festhalten. Sie haben sich von der entzweienden Politik und den Kriegen der Welt ihre internationale Bruderschaft als Anbeter Jehovas nicht zerstören lassen (Jes. 2:3, 4; vergleiche 2. Korinther 10:3, 4).
14. (a) Was haben Jehovas Zeugen aufgrund ihrer neutralen Stellung außerdem verweigert? (b) Wie erklären sie den Grund dafür?
14 Eine Überprüfung der historischen Tatsachen ergibt, daß Jehovas Zeugen es nicht nur abgelehnt haben, eine militärische Uniform zu tragen und zu den Waffen zu greifen, sondern daß sie sich während der vergangenen rund fünfzig Jahre auch geweigert haben, waffenlosen Dienst zu leisten oder andere Arbeitsaufträge als Ersatz für den Militärdienst anzunehmen. Warum? Weil sie Gottes Anforderungen studiert und danach eine persönliche Gewissensentscheidung getroffen haben. Keiner sagt ihnen, was sie tun müssen. Auch halten sie andere nicht davon ab, nach ihrem eigenen Entschluß zu handeln. Doch wenn Jehovas Zeugen aufgefordert werden, ihren Standpunkt darzulegen, erklären sie, daß sie als Personen, die sich Gott hingegeben haben, verpflichtet sind, ihren Körper in seinem Dienst einzusetzen, und ihn nicht irdischen Herren überlassen können, die im Gegensatz zum Vorsatz Gottes handeln (Röm. 6:12-14; 12:1, 2; Mi. 4:3).
15. (a) Was haben Jehovas Zeugen aufgrund dessen erlebt, daß sie sich von der Welt getrennt gehalten haben? (b) Wie haben sich Jehovas Zeugen selbst in Gefängnishaft von christlichen Grundsätzen leiten lassen?
15 Das Ergebnis ist so, wie Jesus es vorausgesagt hat: „Weil ihr nun kein Teil der Welt seid . . ., deswegen haßt euch die Welt“ (Joh. 15:19). Viele Zeugen Jehovas sind ins Gefängnis gekommen, weil sie nicht bereit waren, ihre christliche Neutralität zu verletzen. Einige sind gefoltert worden, manche sogar zu Tode. Andere haben ihre Neutralität während jahrelanger Haft bewahrt. Das Buch Values and Violence in Auschwitz (von Anna Pawelczynska, Seite 89) berichtet: „Jeder wußte, daß kein Zeuge Jehovas [im Konzentrationslager] einen Befehl ausführen würde, der seiner religiösen Überzeugung widersprach, noch irgendeine feindselige Handlung gegen jemand anders beginge, selbst dann nicht, wenn dieser Jemand ein Mörder und SS-Offizier war. Andererseits würde er jede Arbeit, selbst die verhaßteste, nach besten Kräften ausführen, wenn sie moralisch neutral für ihn war.“
16. (a) Wohin marschieren alle Nationen, und wovor hüten sich Jehovas Zeugen deshalb sorgsam? (b) Weshalb ist es eine solch ernste Sache, sich von der Welt getrennt zu halten?
16 Jehovas Zeugen erkennen, daß alle Nationen auf dem Marsch zu dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, dem Krieg von Harmagedon, sind. Als ein vereintes Volk haben Jehovas Diener zugunsten seines messianischen Königreiches Stellung bezogen. Daher achten sie sorgsam darauf, daß sie sich nicht in eine Stellung bringen lassen, die im Widerspruch zu diesem Königreich steht (Offb. 16:14, 16; 19:11-21). Sie sind sich der ernsten Bedeutung der Aussage Jesu, seine wahren Nachfolger seien „kein Teil der Welt“, völlig bewußt. Sie wissen, daß diese alte Welt bald vergehen wird und daß nur diejenigen, die wirklich den Willen Gottes tun, immerdar bleiben werden (1. Joh. 2:15-17).
ZUR WIEDERHOLUNG
● Wie zeigte Jesus, was dazugehört, „kein Teil der Welt zu sein“?
● Woraus geht hervor, welche Einstellung die ersten Christen 1. zum Geist der Welt, 2. zu weltlichen Herrschern und zum Steuerzahlen und 3. zum Militärdienst hatten?
● Wie haben Jehovas Zeugen in der Neuzeit ihre christliche Neutralität bewiesen?
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Rede Gottes Wort weiterhin mit FreimutIn der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 22
Rede Gottes Wort weiterhin mit Freimut
1. (a) Welche gute Botschaft verkündigten Jesu Jünger ab Pfingsten 33 u. Z., aber wie reagierten die Vorsteher und die älteren Männer der Juden darauf? (b) Welche Fragen könnten wir uns diesbezüglich stellen?
DIE wichtigsten Ereignisse in über 4 000 Jahren Menschheitsgeschichte hatten sich abgespielt. Gottes eigener Sohn, Jesus Christus, war zum künftigen König der ganzen Erde gesalbt worden. Obwohl Jesus auf Anstiften religiöser Feinde hingerichtet worden war, hatte Jehova seinen Sohn von den Toten erweckt. Durch ihn war es nun möglich, gerettet zu werden und ewiges Leben zu erlangen. Als aber die treuen Jünger Jesu diese gute Botschaft öffentlich verkündigten, brach eine heftige Verfolgung aus. Zuerst wurden zwei Apostel ins Gefängnis geworfen, dann alle Apostel. Sie wurden ausgepeitscht und aufgefordert, nicht mehr aufgrund des Namens Jesu zu reden (Apg. 4:1-3, 17; 5:17, 18, 40). Was sollten sie nun tun? Was hättest du getan? Hättest du weiter mit Freimut Zeugnis gegeben?
2. (a) Welche noch großartigere Botschaft muß in der heutigen Zeit verkündigt werden? (b) Wer trägt die Verantwortung, dies zu tun?
2 Im Jahre 1914 fand ein noch großartigeres Ereignis von universeller Bedeutung statt. Gottes Königreich unter Jesus Christus wurde im Himmel aufgerichtet. Als nächstes wurden Satan und seine Dämonen zur Erde hinabgeschleudert (Offb. 12:1-5, 7-12). Die letzten Tage des gegenwärtigen bösen Systems begannen. Bevor die Generation, die die Ereignisse von 1914 miterlebt hat, ausstirbt, wird Gott das gesamte satanische System der Dinge vernichten (Mat. 24:34). Die Überlebenden werden die Aussicht auf ewiges Leben haben. Entsprechend dem ursprünglichen Vorsatz Gottes wird die ganze Erde zu einem Paradies werden. Falls du diese gute Botschaft bereits angenommen hast, trägst du die Verantwortung, sie an andere weiterzugeben (Mat. 24:14). Aber welche Reaktion kannst du erwarten?
3. (a) Wie reagieren die Menschen auf die Königreichsbotschaft? (b) Vor welcher Frage stehen wir daher?
3 Einige mögen dich zwar als Verkündiger des Königreiches herzlich willkommen heißen, doch die meisten Menschen werden einfach gleichgültig sein (Mat. 24:37-39). Andere mögen dich verspotten oder dir erbitterten Widerstand leisten. Jesus warnte davor, daß uns möglicherweise sogar einige unserer eigenen Angehörigen Widerstand leisten würden (Luk. 21:16-19). Auch am Arbeitsplatz oder in der Schule magst du auf Widerstand stoßen. In vielen Ländern der Erde sind Jehovas Zeugen sogar ungerechterweise von der Regierung verboten worden. Wirst du, wenn dir so etwas zustößt, Gottes Wort weiterhin mit Freimut reden?
4. Ist Entschlossenheit allein eine Gewähr dafür, daß wir Gott weiterhin treu dienen werden?
4 Zweifellos möchtest du ein mutiger Diener Gottes sein. Dennoch haben einige, die glaubten, nichts könne sie erschüttern, die Reihen der Königreichsverkündiger verlassen. Dagegen sind andere — sogar solche, die von Natur aus etwas furchtsam sind — ohne Unterlaß weiterhin eifrige Diener Gottes. Wie kannst du ‘im Glauben feststehen’? (1. Kor. 16:13).
VERTRAUE NICHT AUF DEINE EIGENE KRAFT
5. (a) Was ist eine Grundvoraussetzung, damit wir uns als treue Diener Gottes erweisen können? (b) Weshalb sind die Zusammenkünfte so wichtig?
5 Natürlich tragen viele Faktoren dazu bei, daß man ein treuer Diener Gottes ist. Aber der grundlegende Faktor ist das Vertrauen zu Jehova und zu seinen Vorkehrungen. Wie stellen wir ein solches Vertrauen unter Beweis? Unter anderem, indem wir den Zusammenkünften der Versammlung beiwohnen. Die Bibel fordert uns auf, sie nicht zu versäumen (Heb. 10:23-25). Diejenigen, die treue Zeugen Jehovas geblieben sind, sei es unter allgemeiner Gleichgültigkeit oder unter Verfolgung, haben sich bemüht, mit ihren Glaubensbrüdern regelmäßig zusammenzukommen. Bei diesen Zusammenkünften vertiefen wir unsere Erkenntnis der Bibel. Doch zieht uns nicht allein die Faszination neuer Dinge an. (Vergleiche Apostelgeschichte 17:21.) Unsere Wertschätzung für gut bekannte Wahrheiten nimmt zu, und wir werden auf verschiedene Möglichkeiten aufmerksam gemacht, wie wir diese Wahrheiten anwenden können. Das Beispiel, das uns Jesus gab, wird uns tief in Sinn und Herz eingeprägt (Eph. 4:20-24). Wir kommen unseren christlichen Brüdern in der vereinten Anbetung näher und werden persönlich gestärkt, weiterhin Gottes Willen zu tun. Jehovas Geist leitet uns durch die Versammlung, und durch diesen Geist ist Jesus in unserer Mitte, wenn wir in seinem Namen zusammenkommen (Offb. 3:6; Mat. 18:20).
6. Wie werden Zusammenkünfte in Ländern organisiert, in denen Jehovas Zeugen verboten sind?
6 Wohnst du regelmäßig allen Zusammenkünften bei, und wendest du das, was dort besprochen wird, persönlich an? Unter Verbot ist es manchmal nötig, die Zusammenkünfte in kleinen Gruppen in Privatwohnungen abzuhalten. Zeit und Ort mögen wechseln und mögen nicht immer sehr günstig sein. Manche Zusammenkünfte finden vielleicht spät in der Nacht statt. Doch trotz persönlicher Unannehmlichkeiten oder Gefahren machen treue Brüder und Schwestern ernste Anstrengungen, bei jeder Zusammenkunft anwesend zu sein.
7. (a) Wie können wir noch unser Vertrauen zu Jehova beweisen? (b) Wie kann uns dies helfen, weiterhin freimütig zu reden?
7 Das Vertrauen zu Jehova zeigt man auch dadurch, daß man regelmäßig zu ihm betet — nicht routinemäßig, als eine Formsache, sondern von Herzen, aus dem Bewußtsein, daß wir Gottes Hilfe brauchen. Tust du das? Jesus betete während seines irdischen Dienstes wiederholt (Luk. 3:21; 6:12, 13; 9:18, 28; 11:1; 22:39-44). Und in der Nacht vor seiner Hinrichtung am Pfahl forderte er seine Jünger auf: „Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung hineinkommt“ (Mar. 14:38). Wenn wir bei der Verkündigung der Königreichsbotschaft auf viel Gleichgültigkeit stoßen, könnten wir versucht sein, in unserem Dienst nachzulassen. Wenn wir verspottet oder sogar heftig verfolgt werden, mögen wir uns versucht fühlen zu schweigen, um dem zu entgehen. Aber wenn wir ernstlich darum beten, Gott möge uns seinen Geist geben, um uns zu helfen, weiterhin mit Freimut zu reden, werden wir davor bewahrt werden, dieser Versuchung nachzugeben (Luk. 11:13; Eph. 6:18-20).
EIN BERICHT ÜBER FREIMÜTIGES ZEUGNISGEBEN
8. (a) Weshalb ist der Bericht in der Apostelgeschichte für uns von besonderem Interesse? (b) Beantworte die am Ende dieses Abschnittes aufgeworfenen Fragen, und stelle heraus, wie uns die Informationen nützen können.
8 Der Bericht in der Apostelgeschichte ist für uns alle von besonderem Interesse. Wir lesen darin, wie die Apostel und andere Jünger — Menschen mit Gefühlen gleich den unsrigen — Hindernisse überwanden und sich als freimütige und treue Zeugen Jehovas erwiesen. Betrachte einmal mit Hilfe der folgenden Fragen und der angeführten Schriftstellen einen Teil dieses Berichtes. Überlege dabei, wie du aus dem, was du liest, persönlich Nutzen ziehen kannst.
Waren die Apostel gebildete Männer? Waren sie von Natur aus furchtlos und unerschrocken? (Apg. 4:13; Joh. 18:17, 25-27; 20:19).
Wodurch war es Petrus möglich, freimütig vor dem jüdischen Gericht zu reden, das nur wenige Wochen zuvor den Sohn Gottes verurteilt hatte? (Apg. 4:8; Mat. 10:19, 20).
Was hatten die Apostel in den Wochen, bevor sie vor den Sanhedrin geführt wurden, getan? (Apg. 1:14; 2:1, 42).
Was erwiderten Petrus und Johannes, als die Vorsteher sie aufforderten, nicht mehr aufgrund des Namens Jesu zu reden? (Apg. 4:19, 20).
Bei wem suchten sie nach ihrer Freilassung erneut Hilfe? Baten sie ihn, der Verfolgung Einhalt zu gebieten, oder worum baten sie ihn? (Apg. 4:24-31).
Auf welche Weise sorgte Jehova für Beistand, als Gegner versuchten, dem Predigtwerk Einhalt zu gebieten? (Apg. 5:17-20, 33-40).
Wie bewiesen die Apostel, daß sie verstanden, aus welchem Grund sie befreit worden waren? (Apg. 5:21, 41, 42).
Was taten sie weiterhin, auch als viele Jünger aufgrund der heftigen Verfolgung zerstreut wurden? (Apg. 8:3, 4; 11:19-21).
9. (a) Welche begeisternden Ergebnisse zeitigte der Dienst der ersten Jünger? (b) Wie ist es gekommen, daß wir uns an dieser Tätigkeit beteiligen?
9 Ihre Tätigkeit in Verbindung mit der guten Botschaft war nicht vergebens. Zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. hatten sich 3 000 Jünger taufen lassen. „Fortwährend wurden solche, die an den Herrn glaubten, hinzugetan, sowohl Mengen von Männern als auch von Frauen“ (Apg. 2:41; 4:4; 5:14). Mit der Zeit wurde sogar einer der schlimmsten Verfolger, Saulus von Tarsus, ein Christ und gab selbst freimütig für die Wahrheit Zeugnis. Er wurde als der Apostel Paulus bekannt (Gal. 1:22-24). Das Werk, das im ersten Jahrhundert begann, hat nicht aufgehört. Es hat in den heutigen „letzten Tagen“ an Schwung gewonnen und ist über die ganze Erde ausgedehnt worden. Wir haben das Vorrecht, uns daran zu beteiligen, und während wir dies tun, können wir aus dem Beispiel loyaler Zeugen, die vor uns dienten, viel lernen.
10. (a) Welche Gelegenheiten nahm Paulus wahr, um Zeugnis zu geben? (b) Auf welche Weise verkündigst du die Königreichsbotschaft?
10 Als Paulus die Wahrheit über Jesus Christus erfuhr, verschwendete er keine Zeit. „[Er] begann sogleich, in den Synagogen Jesus zu predigen, daß dieser Eine der Sohn Gottes ist“ (Apg. 9:20). Er schätzte die unverdiente Güte, die Gott ihm erwiesen hatte, und er erkannte, daß jeder die gute Botschaft brauchte, die er empfangen hatte. Gemäß dem damaligen Brauch ging er, da er ein Jude war, in die Synagogen — öffentliche Versammlungsstätten der Juden —, um dort Zeugnis zu geben. Er predigte auch von Haus zu Haus und unterhielt sich mit den Menschen auf den Marktplätzen. Und er war bereit, in neue Gebiete zu ziehen, um die gute Botschaft zu verkündigen (Apg. 17:17; 20:20; Röm. 15:23, 24).
11. (a) Wie zeigte Paulus, daß er nicht nur Freimut hatte, sondern in bezug auf die Art und Weise, wie er Zeugnis gab, auch Unterscheidungsvermögen bekundete? (b) Wie könnten wir diese Eigenschaft widerspiegeln, wenn wir Verwandten, Arbeitskollegen oder Schulkameraden Zeugnis geben?
11 Paulus hatte Freimut, aber auch Unterscheidungsvermögen — Eigenschaften, die auch wir haben sollten. An die Juden appellierte er aufgrund der Verheißungen, die Gott ihren Vorvätern gegeben hatte. Bei den Griechen berief er sich auf Dinge, mit denen sie vertraut waren. Manchmal führte er seine eigene Erfahrung, wie er die Wahrheit kennengelernt hatte, an, um Zeugnis zu geben. Es war so, wie er sagte: „Alles aber tue ich um der guten Botschaft willen, damit ich mit anderen Teilhaber an ihr werde“ (1. Kor. 9:20-23; Apg. 22:3-21).
12. (a) Was tat Paulus trotz seines Freimuts, um nicht ständige Konfrontationen mit Gegnern heraufzubeschwören? (b) Wann wäre es weise, dieses Beispiel nachzuahmen, und wie? (c) Woher bekommen wir die Kraft, weiterhin freimütig zu reden?
12 Wenn es aufgrund des Widerstandes gegenüber der guten Botschaft als das beste erschien, eine Zeitlang woanders zu predigen oder in ein anderes Gebiet weiterzuziehen, tat Paulus das, statt ständige Konfrontationen mit Feinden der Wahrheit heraufzubeschwören (Apg. 14:5-7; 18:5-7; Röm. 12:18). Doch er schämte sich der guten Botschaft nie (Röm. 1:16). Obwohl Paulus die beleidigende, manchmal sogar gewalttätige Behandlung von seiten der Gegner unangenehm war, ‘brachte er den Freimut auf, mit der Hilfe Gottes’ weiter zu predigen. Trotz der schwierigen Situationen, in die er geriet, sagte er: „Der Herr stand mir bei und flößte mir Kraft ein, damit durch mich die Verkündigung völlig durchgeführt werde“ (1. Thes. 2:2; 2. Tim. 4:17). Das Haupt der Christenversammlung, der Herr Jesus, gibt uns weiterhin die Kraft, die wir brauchen, um das Werk zu verrichten, das er für die heutige Zeit vorhergesagt hat (Mar. 13:10).
13. Wie können wir christlichen Freimut beweisen, und welche Grundlage haben wir dafür?
13 Wir haben allen Grund, Gottes Wort weiterhin mit Freimut zu reden, so wie es auch Jesus Christus und andere treue Diener Gottes im ersten Jahrhundert taten. Das bedeutet nicht, daß wir schroff oder herausfordernd auftreten sollten. Es besteht keine Notwendigkeit, rücksichtslos zu sein oder die Botschaft Personen aufzuzwingen, die sie gar nicht wünschen. Aber wir geben nicht auf, nur weil die Leute gleichgültig sind, und wir lassen uns auch nicht durch Widerstand einschüchtern und zum Schweigen bringen. Wie Jesus weisen wir auf Gottes Königreich als die einzige rechtmäßige Regierung der ganzen Erde hin. Wir reden mit Zuversicht, weil wir Jehova, den universellen Souverän, vertreten und weil die Botschaft, die wir verkündigen, nicht von uns stammt, sondern von ihm (Phil. 1:27, 28; 1. Thes. 2:13).
ZUR WIEDERHOLUNG
● Weshalb ist es wichtig, mit so vielen Menschen wie möglich über die Königreichsbotschaft zu sprechen? Doch welche Reaktionen sollten wir erwarten?
● Wie können wir zeigen, daß wir uns in unserem Dienst für Jehova nicht auf unsere eigene Kraft verlassen?
● Welche wertvollen Lehren können wir aus der Apostelgeschichte ziehen?
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Behalte den Tag Jehovas fest im SinnIn der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 23
Behalte den Tag Jehovas fest im Sinn
1. (a) Wie hast du reagiert, als du zum erstenmal davon hörtest, daß alles Herzeleid des alten Systems bald vorbei sein wird? (b) Über welche diesbezüglichen Fragen sollten wir ernsthaft nachdenken?
EINES der ersten Dinge, die du aus deinem Bibelstudium gelernt hast, war zweifellos, daß alles Herzeleid des gegenwärtigen Systems der Dinge bald vorbei sein wird (Luk. 21:28). Du hast erkannt, daß Gottes Vorsatz darin besteht, die ganze Erde in ein Paradies umzuwandeln. Kriminalität, Kriege, Krankheiten und Tod werden nicht mehr sein, und sogar verstorbene Angehörige werden wieder leben. Welch eine herzerfreuende Aussicht! Die Nähe dieser Ereignisse wurde dir durch die Beweise dafür bestätigt, daß die unsichtbare Gegenwart Christi als regierender König im Jahre 1914 u. Z. begann und daß wir seitdem in den letzten Tagen dieser bösen Welt leben. Hat diese Erkenntnis in deinem Leben Änderungen bewirkt? Spricht aus deiner Lebensweise wirklich die Überzeugung, daß der „Tag Jehovas“ nahe ist?
2. (a) Wann wird der „Tag Jehovas“ kommen? (b) Wieso hat es sich als nützlich erwiesen, daß Jehova ‘den Tag oder die Stunde’ nicht bekanntgegeben hat?
2 Wie die Bibel deutlich zeigt, wird die „Generation“, die den Beginn der Gegenwart Christi erlebte, auch den „großen Tag Jehovas“ erleben, an dem er an allen, die Ungerechtigkeit üben, das Strafgericht vollstreckt (Mat. 24:34; Zeph. 1:14 bis 2:3). Diese „Generation“ ist nun an Jahren schon recht weit fortgeschritten. Aber die Bibel gibt nicht das genaue Datum an, an dem Jesus Christus als Jehovas Urteilsvollstrecker gegen Satans irdisches System der Dinge vorgehen wird. „Von jenem Tage oder der Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel im Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater“, sagte Jesus (Mar. 13:32). Das hat sich als sehr nützlich erwiesen. Wieso? Weil dadurch die Herzenseinstellung der Menschen offenbar wird. Wer Jehova nicht wirklich liebt, schiebt den „Tag“ in seinem Sinn gern hinaus und wendet sich weltlichen Bestrebungen zu, zu denen sein Herz neigt. Jehova erkennt nur diejenigen als seine Diener an, die ihn wirklich lieben und dies dadurch zeigen, daß sie ihm ganzherzig dienen, ungeachtet dessen, wann das Ende des bösen Systems kommt. Personen, die lau oder halbherzig sind, haben nicht die Anerkennung Gottes und seines Sohnes (Offb. 3:16; Ps. 37:4; 1. Joh. 5:3).
3. Was sagte Jesus, um in dieser Hinsicht zur Vorsicht zu mahnen?
3 Jesus mahnte alle, die Jehova lieben, zur Vorsicht, indem er sagte: „Haltet ständig Ausschau, bleibt wach, denn ihr wißt nicht, wann die bestimmte Zeit da ist“ (Mar. 13:33-37). Er warnt uns davor, unsere Aufmerksamkeit so sehr durch Essen und Trinken und „Sorgen des Lebens“ beanspruchen zu lassen, daß wir den Ernst der Zeit aus dem Auge verlieren (Luk. 21:34-36; Mat. 24:37-42).
4. Was wird am „Tag Jehovas“ geschehen, wie Petrus erklärte?
4 Später gab der Apostel Petrus allen, die echten Glauben haben, den Rat, ‘die Gegenwart des Tages Jehovas zu erwarten und fest im Sinn zu behalten, durch den die Himmel im Feuer aufgelöst werden und die Elemente vor Gluthitze zerschmelzen werden’. Die Nähe des „Tages Jehovas“ ist eine Tatsache, die keiner von uns je herunterspielen sollte. Die mit Himmeln verglichenen Regierungen und die böse menschliche Gesellschaft werden bald von Gott durch „neue Himmel und eine neue Erde“ ersetzt, und alle „Elemente“, die mit dem gegenwärtigen weltlichen System verbunden sind — seine Eigenwilligkeit, seine unsittliche und materialistische Lebensweise —, werden in der vernichtenden Hitze des „Tages Jehovas“ ihr Ende finden (2. Pet. 3:10-13). Wir müssen wachsam bleiben und uns dessen bewußt sein, daß diese welterschütternden Ereignisse jeden Augenblick beginnen könnten (Mat. 24:44).
VERFOLGE AUFMERKSAM EREIGNISSE, DURCH DIE SICH DAS ZEICHEN ERFÜLLT
5. (a) In welchem Ausmaß bezieht sich die Antwort Jesu auf die in Matthäus 24:3 aufgezeichnete Frage auf das Ende des jüdischen Systems? (b) Welcher Teil seiner Antwort lenkt die Aufmerksamkeit auf Ereignisse seit dem Jahre 1914?
5 Besonders angesichts der Zeit, in der wir leben, sollten wir mit den Einzelheiten des kombinierten Zeichens der „letzten Tage“ oder des „Abschlusses des Systems der Dinge“ gut vertraut sein. Um das Zeichen richtig lesen zu können, müssen wir im Sinn behalten, daß einiges von dem, was Jesus als Antwort auf die in Matthäus 24:3 aufgezeichnete Frage seiner Jünger sagte, sich auf das Ende des jüdischen Systems im ersten Jahrhundert bezog, daß aber die hauptsächliche Anwendung weit darüber hinausreicht. Was er gemäß Vers 4 bis 22 beschrieb, erfüllte sich im kleinen in den Jahren 33 bis 70 u. Z. Doch im großen erfüllt sich die Prophezeiung in unseren Tagen, und sie kennzeichnet die Zeit seit 1914 als die Zeit der „Gegenwart [Christi] und des Abschlusses des Systems der Dinge“. (Siehe auch Markus 13:5-20 und Lukas 21:8-24.) In Matthäus 24:23-28 lesen wir dann, was vom Jahre 70 u. Z. an bis zur Zeit der Gegenwart Christi geschehen würde. (Auch Markus 13:21-23.) Die Entwicklungen, die von Matthäus 24:29 bis zum Ende von Kapitel 25 beschrieben werden, beziehen sich auf die Zeit seit 1914 u. Z. (Siehe auch Markus 13:24-37 und Lukas 21:25-36.)
6. (a) Weshalb sollten wir persönlich darauf achten, wie die laufenden Ereignisse das „Zeichen“ erfüllen? (b) Beantworte die am Ende dieses Abschnitts aufgeworfenen Fragen, um zu zeigen, wie sich das „Zeichen“ seit 1914 erfüllt.
6 Wir sollten die laufenden Ereignisse, durch die sich das „Zeichen“ erfüllt, persönlich aufmerksam beobachten. Dadurch, daß wir diese Ereignisse mit den biblischen Prophezeiungen in Verbindung bringen, wird uns geholfen, Jehovas Tag „fest im Sinn“ zu behalten. Wir werden dann auch mit Überzeugung reden können, wenn wir andere vor der Nähe des ‘Tages der Rache seitens unseres Gottes’ warnen (Jes. 61:1, 2). Mit diesen Zielen im Sinn denke noch einmal über die folgenden Merkmale des „Zeichens“ nach.
Auf welch bemerkenswerte Weise begann sich die Vorhersage, ‘Nation werde sich gegen Nation und Königreich gegen Königreich erheben’, im Jahre 1914 zu erfüllen? Welche Ereignisse haben sogar in den letzten Monaten zu der Erfüllung beigetragen?
In welchem Ausmaß hat die Erde trotz der wissenschaftlichen Kenntnisse des 20. Jahrhunderts unter Lebensmittelknappheit zu leiden?
Sind nach 1914 die Erdbeben an einem Ort nach dem anderen wirklich häufiger geworden?
Welche Seuche forderte im Jahre 1918 mehr Menschenleben als der Weltkrieg? Welche Krankheiten haben trotz wissenschaftlicher Kenntnisse immer noch epidemische Ausmaße?
Woran kannst du erkennen, daß die Menschen wirklich vor Furcht ohnmächtig sind, wie dies in Lukas 21:26 vorausgesagt wurde?
Was überzeugt dich davon, daß die in 2. Timotheus 3:1-5 beschriebenen Verhältnisse nicht einfach der von jeher übliche Lauf der Dinge sind, sondern daß sie sich in erschreckendem Maße verschlimmern, je mehr wir uns dem Ende der letzten Tage nähern?
TRENNUNG DER MENSCHEN
7. (a) Welches andere Ereignis, das in Matthäus 13:36-43 beschrieben wird, brachte Jesus mit dem Abschluß des Systems der Dinge in Verbindung? (b) Was bedeutet dieses Gleichnis?
7 Es gibt noch weitere bedeutsame Ereignisse, die Jesus in engen Zusammenhang mit dem Abschluß des Systems der Dinge brachte. Eines davon ist die Trennung der „Söhne des Königreiches“ von den „Söhnen dessen, der böse ist“. Jesus sprach davon in seinem Gleichnis von einem Weizenfeld, das ein Feind mit Unkraut übersäte. Der „Weizen“ in seinem Gleichnis stellt wahre gesalbte Christen dar. Das „Unkraut“ sind Scheinchristen. Beim Abschluß des Systems der Dinge wird das „Unkraut“ — diejenigen, die sich Christen nennen, sich aber als „Söhne dessen, der böse ist“, erweisen, weil sie an der Welt, deren Herrscher der Teufel ist, festhalten — von den „Söhnen des Königreiches“ Gottes getrennt und zur Vernichtung gekennzeichnet (Mat. 13:36-43). Ist das tatsächlich geschehen?
8. (a) Zu welcher großen Trennung kam es nach dem Ersten Weltkrieg unter all denen, die sich als Christen bezeichneten? (b) Wie bewiesen die wahren gesalbten Christen, daß sie tatsächlich „Söhne des Königreiches“ waren?
8 Nach dem Ersten Weltkrieg kam es unter all denen, die sich als Christen bezeichneten, tatsächlich zu einer großen Trennung, und es bildeten sich zwei Klassen: 1. die Geistlichkeit der Christenheit und ihre Anhänger, die sich stark für den Völkerbund (heute die Vereinten Nationen) einsetzten, gleichzeitig aber an ihrer nationalistischen Einstellung festhielten, 2. die relativ wenigen wahren gesalbten Christen der Nachkriegszeit, die ihre volle Unterstützung dem messianischen Königreich Gottes gaben. Dadurch, daß die Glieder der ersten Klasse die Regierungen der Welt als angebliches Mittel, Frieden und Sicherheit herbeizuführen, unterstützten, zeigten sie deutlich, daß sie keine echten Christen waren (Joh. 17:16). Im Gegensatz dazu erkannten Jehovas Diener den Völkerbund richtig als das neuzeitliche „abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht“, auf das in Matthäus 24:15 hingewiesen wird. Als wahre „Söhne des Königreiches“ Gottes nahmen sie es auf sich, „diese gute Botschaft vom Königreich . . . auf der ganzen bewohnten Erde“ zu predigen (Mat. 24:14). Mit welchen Ergebnissen?
9. Was war das erste Ergebnis dieser Königreichspredigttätigkeit?
9 Zuerst wurde der Überrest der „Auserwählten“, der geistgesalbten Christen, eingesammelt. Obwohl sie unter den Nationen verstreut lebten, gleichsam nach den „vier Winden“ hin, wurden sie unter der Leitung der Engel in eine organisatorische Einheit gebracht (Mat. 24:31).
10. (a) Welches weitere Trennungswerk ist durchgeführt worden, und in Übereinstimmung mit welcher Prophezeiung? (b) Was bedeutet die Erfüllung dieser Prophezeiungen?
10 Dann begann Jesus, wie vorhergesagt, die Menschen aller Nationen voneinander zu trennen, „so, wie ein Hirt die Schafe von den Ziegenböcken trennt“. Dieses Werk, das Christus von seinem himmlischen Thron aus leitet, ist gegenwärtig noch im Gange, und du bist persönlich davon betroffen. Die meisten Menschen verschmähen Gottes Königreich und seine geistgesalbten „Söhne“ und werden daher in die „ewige Abschneidung“, in den Tod, gehen. Andere dagegen lädt der Herr ein, den irdischen Bereich seines Königreiches zu ererben, und stellt ihnen ewiges Leben in Aussicht. Diese schafähnlichen Menschen haben sich mit den gesalbten „Söhnen des Königreiches“ verbunden, obwohl diese Gegenstand grausamer Verfolgung sind (Mat. 25:31-46). Loyal helfen sie ihnen, die wichtige Botschaft vom Königreich bekanntzumachen. Eine große Volksmenge, deren Zahl in die Millionen geht, beteiligt sich an diesem Werk. Die Königreichsbotschaft ist bis an die Enden der Erde zu hören. Was bedeuten diese Ereignisse? Daß wir dem Ende der „letzten Tage“ sehr nahe sind und daß „Jehovas Tag“ unmittelbar bevorsteht.
WAS LIEGT NOCH VOR UNS?
11. Muß noch mehr gepredigt werden, bevor „Jehovas Tag“ kommt?
11 Müssen sich vor dem Beginn des großen und furchteinflößenden Tages Jehovas noch einige Prophezeiungen erfüllen? Ja. Die Trennung der Menschen aufgrund der Königreichsstreitfrage ist noch nicht abgeschlossen. In einigen Gebieten, in denen jahrelang heftige Verfolgung herrschte, ist jetzt eine Rekordernte neuer Jünger zu beobachten. Und selbst dort, wo die Menschen die gute Botschaft ablehnen, werden Jehovas Gerechtigkeit und seine Barmherzigkeit bekanntgemacht, indem wir weiterhin Zeugnis geben. Darum voran mit dem Werk! Wenn es abgeschlossen ist, wird, wie Jesus uns versicherte, „das Ende kommen“ (Mat. 24:14).
12. (a) Welches bemerkenswerte Ereignis muß nach 1. Thessalonicher 5:2, 3 noch eintreten? (b) Was wird es für uns bedeuten?
12 Eine andere hochbedeutsame biblische Prophezeiung besagt: „Wann immer sie sagen: ‚Friede und Sicherheit!‘, dann wird plötzliche Vernichtung sie überfallen wie die Geburtswehe eine Schwangere; und sie werden keinesfalls entrinnen“ (1. Thes. 5:2, 3). In welcher Form der Ausruf „Friede und Sicherheit!“ erfolgen wird, bleibt noch abzuwarten. Es wird jedoch bestimmt nicht bedeuten, daß die Weltführer die Probleme der Menschheit wirklich gelöst haben werden. Diejenigen, die Jehovas Tag ‘fest im Sinn behalten’, werden sich durch diesen Ausruf nicht irreführen lassen. Sie wissen, daß unmittelbar darauf „plötzliche Vernichtung“ kommen wird.
13. Welche Ereignisse werden unmittelbar nach dem Ausruf „Frieden und Sicherheit!“ eintreten, und in welcher Reihenfolge?
13 Zuerst werden, wie die Bibel zeigt, die politischen Herrscher weltweit gegen Babylon die Große, das Weltreich der falschen Religion, vorgehen und es vernichten (Offb. 17:15, 16). Es ist tatsächlich beachtenswert, daß sich schon jetzt eine feindselige Haltung besonders gegenüber den Religionsorganisationen der Christenheit bemerkbar macht. Regierungen, die eine stark religionsfeindliche Politik betreiben, üben in den Vereinten Nationen bereits großen Einfluß aus, und selbst in Ländern, die von jeher religiös waren, verlassen Scharen von Menschen die Religion ihrer Väter. Was bedeutet das alles? Daß die Verwüstung der gesamten falschen Religion nahe ist. Danach werden sich die Nationen trotzig und mit voller Kraft gegen diejenigen wenden, die für die Souveränität Jehovas eintreten, doch dann wird Gott seinen Zorn gegen die Regierungen und ihre Unterstützer entfesseln, was zu ihrer totalen Vernichtung führen wird. Schließlich werden Satan und seine Dämonen in den Abgrund geschleudert werden und keinen Einfluß mehr auf die Menschen ausüben können. Das wird tatsächlich „Jehovas Tag“ sein, der Tag, an dem sein Name erhöht werden wird (Hes. 38:18, 22, 23; Offb. 19:11 bis 20:3).
14. Weshalb wäre es unweise zu denken, der Tag Jehovas sei noch in weiter Ferne?
14 Er wird nach Gottes Zeitplan genau rechtzeitig kommen. Er wird sich nicht verspäten (Hab. 2:3). Denke daran: Die Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 u. Z. kam schnell herbei, als die Juden sie nicht erwarteten, ja als sie dachten, die Gefahr sei vorüber. Und wie erging es dem alten Babylon? Es war mächtig und zuversichtlich, auch war es mit massiven Mauern befestigt. Doch es fiel in einer einzigen Nacht. So wird auch über das gegenwärtige böse System „plötzliche Vernichtung“ kommen. Mögen wir dann in der wahren Anbetung vereint sein, nachdem wir den Tag Jehovas „fest im Sinn“ behalten haben!
ZUR WIEDERHOLUNG
● Weshalb ist es lebenswichtig, den Tag Jehovas „fest im Sinn“ zu behalten? Wie können wir das tun?
● Wie werden wir von dem Trennungswerk, das gegenwärtig stattfindet, persönlich betroffen?
● Was haben wir noch zu erwarten, bevor Jehovas Tag beginnt? Was sollten wir daher persönlich tun?
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Jehovas Vorsatz glorreich verwirklichtIn der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
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Kapitel 24
Jehovas Vorsatz glorreich verwirklicht
1, 2. (a) Worin besteht Jehovas Vorsatz in bezug auf seine vernunftbegabten Geschöpfe? (b) Wer gehörte zu Gottes vereinter Familie von Anbetern? (c) Welche persönliche Frage diesbezüglich verdient unsere Beachtung?
DIE gesamte vernunftbegabte Schöpfung in der wahren Anbetung vereint, alle im Genuß der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes — das ist der weise und liebevolle Vorsatz Jehovas. Es ist auch der sehnliche Wunsch aller gerechtigkeitsliebenden Menschen.
2 Jehova begann diesen großartigen Vorsatz zu verwirklichen, als er mit seinen Schöpfungswerken begann. Seine erste Schöpfung war ein Sohn, der sich als „der Widerschein seiner Herrlichkeit und der genaue Abdruck seines Wesens selbst“ erwies (Heb. 1:1-3). Er war einzigartig, da er von Gott allein erschaffen wurde. Durch ihn kamen andere Söhne ins Dasein — zuerst die Engel in den Himmeln, dann der Mensch auf der Erde (Hiob 38:7; Luk. 3:38). All diese Söhne bildeten eine einzige universelle Familie. Für sie alle war Jehova ihr Gott, der einzige, der angebetet werden sollte. Er war der universelle Souverän. Er war auch ihr liebender Vater. Ist er auch dein Vater? Und bist du eines seiner Kinder? Welch ein kostbares Verhältnis dies sein kann!
3. (a) Weshalb war niemand von uns von Geburt ein Sohn Gottes? (b) Doch welche liebevolle Vorkehrung traf Jehova für Adams Nachkommen?
3 Trotzdem müssen wir der Tatsache ins Auge sehen, daß unsere menschlichen Ureltern, nachdem sie zum Tode verurteilt worden waren, aus Eden vertrieben und von Gott verstoßen wurden. Sie gehörten nicht mehr zu der universellen Familie Jehovas (1. Mo. 3:22-24; vergleiche 5. Mose 32:4, 5). Wir alle sind als Nachkommen des Sünders Adam mit sündigen Neigungen geboren worden. Da unsere Ureltern aus Gottes Familie ausgestoßen wurden, können wir nicht beanspruchen, von Geburt Söhne Gottes zu sein. Jehova wußte aber, daß einige Nachkommen Adams Gerechtigkeit lieben würden, und er traf liebevoll Vorkehrungen, durch die sie die herrliche Freiheit von Kindern Gottes erlangen konnten (Röm. 8:20, 21).
DIE BEGÜNSTIGTE STELLUNG ISRAELS
4. (a) In welchem Sinne waren die Israeliten „Söhne“ Gottes? (b) Was bedeutete das nicht?
4 Rund 2 500 Jahre nach Adams Erschaffung gewährte Jehova gewissen Menschen wieder das Vorrecht, ein Sohnschaftsverhältnis zu ihm zu haben. In Übereinstimmung mit dem Bund, den Jehova mit Abraham geschlossen hatte, erwählte er Israel als sein Volk. Daher bezeichnete er Israel gegenüber dem ägyptischen Pharao als ‘mein Sohn’ (2. Mo. 4:22, 23; 1. Mo. 12:1, 2). Später gab er Israel am Berg Sinai sein Gesetz, organisierte das Volk zu einer Nation und gebrauchte sie in Verbindung mit seinem Vorsatz. Vom nationalen Standpunkt aus, da die Israeliten Jehovas „besonderes Eigentum“ waren, wurden sie als „Söhne“ Gottes bezeichnet (5. Mo. 14:1, 2; Jes. 43:1). Jehova bezeichnete auch bestimmte Angehörige dieser Nation als Söhne, weil er mit ihnen auf besondere Weise handelte (1. Chr. 22:9, 10). Diese Stellung beruhte auf dem Bundesverhältnis zu Gott. Es bedeutete jedoch nicht, daß sie sich der herrlichen Freiheit erfreuten, die Adam als ein Sohn Gottes gehabt hatte. Sie befanden sich immer noch in der Knechtschaft der Sünde und des Todes.
5. Wie verlor Israel sein besonderes Verhältnis zu Gott?
5 Dennoch hatten sie als Söhne ein begünstigtes Verhältnis zu Gott. Sie waren auch verpflichtet, ihren Vater zu respektieren und in Übereinstimmung mit seinem Vorsatz zu handeln. Jesus betonte, wie wichtig es war, daß sie dieser Verpflichtung nachkamen — indem sie nicht nur Gott als ihren Vater bezeichneten, sondern sich auch als seine Söhne erwiesen (Mat. 5:43-48; Mal. 1:6). Doch als Nation versagten die Juden in dieser Hinsicht. Als daher während des letzten Jahres des irdischen Dienstes Jesu die Juden, die ihm nach dem Leben trachteten, erklärten: „Wir haben e i n e n Vater, Gott“, wies Jesus entschieden darauf hin, daß ihre Handlungen und ihre Einstellung diese Behauptung Lügen straften (Joh. 8:41, 44, 47). Im Jahre 33 u. Z. wurde der Gesetzesbund von Gott aufgehoben, und damit wurde auch die Grundlage für das besondere Verhältnis, dessen sich Israel erfreute, weggenommen. Es gab jedoch unter der Menschheit weiterhin Personen, die Jehova als seine Söhne anerkannte.
JEHOVA VEREINT SEIN VOLK
6. Von welcher „Verwaltung“ schrieb Paulus in Epheser 1:9, 10, und welchem Zweck dient sie?
6 An Christen in Ephesus schrieb der Apostel Paulus über Jehovas Programm zur Vereinigung seines Volkes — seine Einrichtung, durch die Personen, die Glauben üben, geliebte Hausgenossen werden können: „[Gott hat] uns das heilige Geheimnis seines Willens bekanntgemacht . . . Es ist nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgesetzt hat in sich selbst, für eine Verwaltung [Haushaltsführung] an der Grenze der Fülle der bestimmten Zeiten, nämlich in dem Christus wieder alle Dinge zusammenzubringen, die Dinge in den Himmeln und die Dinge auf der Erde“ (Eph. 1:9, 10). Die zentrale Rolle in dieser „Verwaltung“ spielt Jesus Christus. Durch ihn gelangen Menschen in einen bewährten Zustand vor Gott — einige mit der Aussicht auf himmlisches Leben, andere mit der Aussicht auf irdisches Leben —, damit sie mit den Engelsöhnen Gottes, die sich ihm gegenüber als loyal erwiesen haben, in Einheit dienen können.
7. Was sind die „Dinge in den Himmeln“, und was bedeutet es, daß sie zusammengebracht werden?
7 Ab Pfingsten 33 u. Z. wurde zuerst den „Dingen in den Himmeln“ Aufmerksamkeit geschenkt, das heißt denen, die Miterben mit Christus im himmlischen Königreich sein werden. Sie wurden aufgrund ihres Glaubens an den Wert des Opfers Jesu von Gott gerechtgesprochen (Röm. 5:1, 2). Dann wurden sie „wiedergeboren“ oder als Söhne Gottes mit der Aussicht auf himmlisches Leben hervorgebracht (Joh. 3:3; 1:12, 13). Mit ihnen als einer geistigen Nation schloß Gott den neuen Bund. Mit der Zeit sollten Juden und Nichtjuden dazugehören, und es sollten insgesamt 144 000 Personen sein (Gal. 3:26-29; Offb. 14:1).
8. Wie läßt sich das Verhältnis der Königreichserben zum Vater mit dem der Juden unter dem mosaischen Gesetz vergleichen?
8 Obwohl der Überrest der Erben des himmlischen Königreiches im Fleische noch unvollkommen ist, erfreut er sich eines kostbaren und innigen Verhältnisses zum Vater. Darüber schrieb Paulus: „Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz gesandt, der ausruft: ‚Abba, Vater!‘ So bist du denn nicht mehr ein Sklave, sondern ein Sohn; und wenn ein Sohn, auch ein Erbe durch Gott“ (Gal. 4:6, 7). Das aramäische Wort „Abba“ bedeutet „Vater“, aber es ist eine liebevolle Anredeform; ein kleines Kind würde so seinen Vater anreden. Aufgrund der Überlegenheit des Opfers Jesu und der unverdienten Güte Gottes erfreuen sich diese geistgesalbten Christen eines Verhältnisses zu Gott, das inniger ist als das Verhältnis, das unvollkommene Menschen unter dem Gesetz zu ihm haben konnten. Doch was vor ihnen liegt, ist noch wunderbarer.
9. Was bedeutet die völlige Verwirklichung der Sohnschaft?
9 Wenn sie sich bis zum Tod als treu erweisen, werden sie in vollem Sinne Söhne Gottes, indem sie zu unsterblichem Leben in den Himmeln auferweckt werden. Dort werden sie das Vorrecht haben, in der Gegenwart Jehovas vereint zu dienen. Von diesen Söhnen Gottes lebt nur noch eine verhältnismäßig kleine Zahl auf der Erde (Röm. 8:14, 23; 1. Joh. 3:1, 2).
DIE EINSAMMLUNG DER „DINGE AUF DER ERDE“
10. (a) Was sind die „Dinge auf der Erde“, und seit wann werden sie zur vereinten Anbetung zusammengebracht? (b) In welchem Verhältnis stehen sie zu Jehova?
10 Die gleiche „Verwaltung“, die es Menschen ermöglicht, mit der Aussicht auf himmlisches Leben in Gottes Haushalt aufgenommen zu werden, lenkt auch die Aufmerksamkeit auf die „Dinge auf der Erde“. Besonders seit 1935 werden Personen, die an das Opfer Christi glauben, mit der Aussicht eingesammelt, ewig auf der Erde zu leben. Schulter an Schulter mit den Übriggebliebenen der Klasse der Gesalbten verherrlichen sie den Namen Jehovas und treten für seine Anbetung ein (Zeph. 3:9; Jes. 2:2, 3). Mit tiefem Respekt reden auch sie Jehova als „Vater“ an, da sie ihn als den Quell des Lebens anerkennen, und sie bemühen sich ernsthaft, seine Eigenschaften widerzuspiegeln, wie er dies von seinen Söhnen erwartet. Sie stehen aufgrund ihres Glaubens an das vergossene Blut Jesu in einer Stellung der Gunst vor ihm (Mat. 6:9; Offb. 7:9, 14). Aber sie wissen, daß sie erst in Zukunft die Freude haben werden, von Gott völlig als seine Kinder anerkannt zu werden.
11. (a) Welche Verheißung ist in Römer 8:19-21 für die Menschheit enthalten? (b) Was ist die „Offenbarung der Söhne Gottes“, auf die sie sehnsüchtig warten?
11 Wie aus Römer 8:19-21 hervorgeht, warten sie sehnlich auf die „Offenbarung der Söhne Gottes“, denn dann wird für diese Glieder der menschlichen Schöpfung die Zeit kommen, „von der Sklaverei des Verderbens frei gemacht“ zu werden. Diese „Offenbarung“ wird stattfinden, wenn Menschen hier auf der Erde die Beweise dafür sehen, daß die geistgesalbten Söhne Gottes, die ihren himmlischen Lohn empfangen haben, als Mitverbundene ihres verherrlichten Herrn Jesus Christus zur Tat geschritten sind. Das wird bei der Vernichtung des gesamten bösen Systems der Dinge offenbar werden, auf die die Segnungen der Tausendjahrherrschaft Christi folgen werden, an der diese „Söhne Gottes“ als Könige und Priester mit ihm teilhaben werden (Offb. 2:26, 27; 20:6).
12. In welches Loblied werden die siegreichen geistgesalbten Söhne Gottes nach der großen Drangsal einstimmen, und was bedeutet es?
12 Wie erhebend wird es sein, wenn die große Drangsal vorbei ist und die Söhne Gottes, die mit Christus vereint worden sind, gemeinsam Gott lobpreisen und freudig ausrufen werden: „Groß und wunderbar sind deine Werke, Jehova Gott, du Allmächtiger. Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, König der Ewigkeit. Wer wird dich nicht wirklich fürchten, Jehova, und deinen Namen verherrlichen, denn du allein bist loyal? Denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, weil deine gerechten Verordnungen kundgemacht worden sind.“ (Offb. 15:3, 4)! Ja, die ganze Menschheit, die sich aus Angehörigen aller früheren Nationen zusammensetzen wird, wird den wahren Gott vereint anbeten. Selbst die Verstorbenen in den Gedächtnisgrüften werden auferweckt werden und die Gelegenheit erhalten, in den Lobpreis Jehovas mit einzustimmen.
13. Welcher wunderbaren Freiheit werden sich die Überlebenden der großen Drangsal sogleich erfreuen können?
13 Satan, der Teufel, wird nicht länger „der Gott dieses Systems der Dinge“ sein. Die Anbeter Jehovas hier auf der Erde werden nicht mehr gegen seinen üblen Einfluß ankämpfen müssen (2. Kor. 4:4; Offb. 20:1-3). Unser liebevoller Gott wird nicht mehr durch die falsche Religion falsch dargestellt werden, und sie wird in der menschlichen Gesellschaft auch keinen entzweienden Einfluß mehr ausüben. Die Diener des wahren Gottes werden nicht mehr von Regierungsbeamten ungerecht behandelt und ausgebeutet werden. Welch eine wunderbare Freiheit für die Überlebenden der großen Drangsal!
14. Wodurch werden sie von der Sünde und all ihren Folgen befreit werden?
14 Als das „Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“, wird Jesus Christus den Wert seines Opfers so anwenden, daß alle vergangenen Sünden der Menschen ausgetilgt werden (Joh. 1:29). Als Jesus während seines Erdenlebens erklärte, die Sünden eines Menschen seien vergeben, heilte er den Betreffenden auch als Beweis dafür (Mat. 9:1-7). In ähnlicher Weise wird er vom Himmel aus durch ein Wunder die Blinden, die Tauben, die Stummen, die Verkrüppelten, die Geisteskranken und alle anderen Kranken heilen. In allen willigen und gehorsamen Menschen wird dadurch, daß sie sich treu nach Gottes gerechten Wegen ausrichten, allmählich das „Gesetz der Sünde“ völlig zunichte gemacht, so daß all ihre Handlungen, Gedanken und Herzenswünsche ihnen selbst und auch Gott wohlgefällig sein werden (Röm. 7:21-23; vergleiche Jesaja 25:7, 8 und Offenbarung 21:3, 4). Vor dem Ende der tausend Jahre wird ihnen zu völliger menschlicher Vollkommenheit verholfen worden sein. Sie werden von Sünde und all ihren traurigen Folgen vollständig befreit sein. Sie werden inmitten eines irdischen Paradieses, das den gesamten Erdball umspannt, ‘Gottes Bild und Gleichnis’ auf angemessene Weise widerspiegeln (1. Mo. 1:26).
15. Was wird Christus am Ende der tausend Jahre tun, und mit welchem Ziel?
15 Wenn Christus die Menschheit zur Vollkommenheit gebracht hat, wird er dem Vater die Gewalt zurückgeben, die ihm für dieses Werk übertragen worden war. In 1. Korinther 15:28 heißt es diesbezüglich: „Wenn ihm [dem Sohn] aber alle Dinge unterworfen sein werden, dann wird sich auch der Sohn selbst dem Einen unterwerfen, der ihm alle Dinge unterworfen hat, so daß Gott allem alles sei.“
16. Was wird Jehova nun mit allen zur Vollkommenheit gelangten Menschen tun, und warum?
16 Nun werden die zur Vollkommenheit gelangten Menschen die Gelegenheit erhalten, zu beweisen, daß sie den unerschütterlichen Entschluß gefaßt haben, dem allein wahren und lebendigen Gott für immer zu dienen. Daher wird Jehova all diese zur Vollkommenheit gelangten Menschen, bevor er sie durch Jesus Christus als seine Söhne annimmt, einer gründlichen, endgültigen Prüfung unterziehen. Satan und seine Dämonen werden aus dem Abgrund freigelassen werden. Dadurch wird denen, die Jehova wirklich lieben, kein bleibender Schaden entstehen. Aber jeder, der sich als illoyal erweist und sich zum Ungehorsam gegenüber Jehova verführen läßt, wird zusammen mit dem Urrebellen und seinen Dämonen für immer vernichtet werden (Offb. 20:7-10).
17. Welche Situation wird in Erfüllung des Vorsatzes Jehovas wieder unter all seinen vernunftbegabten Geschöpfen herrschen?
17 Nun wird Jehova alle vollkommenen Menschen, die in der endgültigen, entscheidenden Prüfung treu geblieben sind, liebevoll als seine Söhne annehmen. Sie werden dann einen vollen Anteil an der „herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ haben (Röm. 8:21). Sie werden endlich ein Teil der vereinten universellen Familie Gottes sein, für die Jehova für immer der einzige Gott, der universelle Souverän und ihr liebevoller Vater sein wird. Dann werden alle vernunftbegabten Geschöpfe Jehovas im Himmel und auf Erden wieder in der Anbetung des allein wahren Gottes vereint sein.
ZUR WIEDERHOLUNG
● In welchem Verhältnis standen alle Anbeter Jehovas vor der Rebellion in Eden zu ihm?
● Wozu sind alle Söhne Gottes verpflichtet?
● Wer sind heute Gottes Söhne? Wer wird noch zu Kindern Gottes werden, und wie hängt dies mit dem Vorsatz Jehovas bezüglich der vereinten Anbetung zusammen?
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