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Vereinte Anbeter des allein wahren GottesDer Wachtturm 1984 | 1. Mai
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Vereinte Anbeter des allein wahren Gottes
„O Jehova, ... du bist Gott, du allein“ (PSALM 86:9, 10).
1. (a) Was hat Jehova wirksam werden lassen, um eine einheitliche Anbetung herbeizuführen? (b) Was wurde schon bald durch diese „Verwaltung“ bewirkt?
EINE einheitliche Anbetung — wäre das nicht wünschenswert? Doch für die meisten Menschen ist Einheit in der Anbetung etwas Unbekanntes. Dennoch ist sie nicht nur ein Traum. Sie ist gottgewollt. Vor 1 900 Jahren ließ Jehova eine „Verwaltung“ wirksam werden, deren Ziel die Einheit ist — eine Einheit, wie man sie in festgefügten, liebevollen Hausgemeinschaften findet. Die Einheit, die durch diese „Verwaltung“ bewirkt wurde, veranlaßte christliche Juden schon bald, Gott in liebevoller Gemeinschaft mit Samaritern anzubeten; danach wurden unbeschnittene Nichtjuden in der Versammlung willkommen geheißen. Noch bedeutsamer war der Umstand, daß sie alle aufgrund ihres Glaubens an den sündensühnenden Wert des Opfers Jesu mit Jehova Gott vereint wurden. Sie gelangten in ein Verhältnis zu ihm, wie es Söhne zu einem liebevollen Vater haben.
2. (a) Was ist die „Verwaltung“, und wann wurde sie wirksam? (b) Was ist mit dem Zusammenbringen der „Dinge in den Himmeln“ gemeint?
2 In Epheser 1:9, 10 wird die Aufmerksamkeit auf diese „Verwaltung“ gelenkt, indem es heißt: „Es ist nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgesetzt hat in sich selbst, für eine Verwaltung [oder eine Verfahrensweise beim Verwalten der Angelegenheiten eines Haushalts] an der Grenze der Fülle der bestimmten Zeiten [von Pfingsten 33 u. Z. an], nämlich in dem Christus wieder alle Dinge zusammenzubringen, die Dinge in den Himmeln und [später] die Dinge auf der Erde.“ Das Zusammenbringen der „Dinge in den Himmeln“, das heißt der Personen, die mit Christus in seinem himmlischen Königreich sein werden, ging zunächst unter den Juden vor sich, dann unter den Samaritern und schließlich unter den Nichtjuden.
3. Was ist durch das Zusammenbringen der „Dinge auf der Erde“ bewirkt worden?
3 Heute, besonders vom Jahre 1935 an, sehen wir, wie „die Dinge auf der Erde“ zusammengebracht werden, das heißt die Menschen, denen gewährt werden soll, auf einer paradiesischen Erde zu leben. Millionen haben bereits auf diese zweite Phase der liebevollen „Verwaltung“ Gottes entsprechend reagiert. Sie kommen aus allen Nationen und Sprachgruppen. Die Einheit, zu der sie gelangen, besteht nicht einfach darin, daß sich Menschen zusammenfinden, die an ihren früheren Glaubensansichten und Bräuchen festhalten, sondern diese Menschen lernen die Wege Jehovas kennen, so daß sie „auf seinen Pfaden wandeln“ können, wie in Jesaja 2:3 vorhergesagt.
4. (a) In welchem Maße wird eine einheitliche Anbetung erreicht werden, und wie wird das in der Bibel beschrieben? (b) In welchem Verhältnis zu Jehova werden alle zur Vollkommenheit gebrachten Menschen nach der Schlußprüfung stehen?
4 Was wir heute sehen, ist jedoch noch nicht die absolute Einheit, die einmal erreicht werden wird. Gottes Vorsatz stellt sicher, daß alle vernunftbegabten Geschöpfe in der wahren Anbetung vereint sein werden. Dem Apostel Johannes wurde eine Vorschau auf den wunderbaren Zustand gewährt, der am Ende der Tausendjahrherrschaft Christi herrschen wird, und er beschreibt ihn in Offenbarung 5:13 mit den Worten: „Jedes Geschöpf, das im Himmel und auf der Erde und unter der Erde und auf dem Meere ist, und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen: ‚Dem, der auf dem Throne sitzt [das heißt Jehova], und dem Lamm [Jesus Christus] sei der Segen und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht für immer und ewig.‘“ Johannes sah in dieser Vision alle unter Jesus Christus in der Anbetung Jehovas vereint. Wenn die Schlußprüfung vorbei ist und sämtliche Rebellen vernichtet sein werden, wird Jehova alle zur Vollkommenheit gebrachten Menschen, die sich als loyal erwiesen haben, durch Christus auf liebevolle Weise als seine Söhne adoptieren. Sie werden ein Teil der geeinten universellen Familie Gottes werden, für die Jehova in alle Ewigkeit der einzige Gott, der universelle Souverän und liebevolle Vater sein wird. Welch eine beglückende Aussicht das ist! Hast du den aufrichtigen Wunsch, zu dieser glücklichen Familie von Anbetern zu gehören? (Römer 8:20, 21).
„Du bist Gott, du allein“
5, 6. Was schrieb David in Psalm 86 über denjenigen, dem unsere Anbetung gilt?
5 Eine nähere Betrachtung von Psalm 86 kann uns erkennen helfen, was wir tun müssen, um an diesen Segnungen teilzuhaben. David, der Schreiber dieses inspirierten Psalms, hatte sich bereits den Ruf erworben, ein ergebener Anbeter Gottes zu sein. Aber er erkannte, daß er persönlich in geistiger Hinsicht weitere Fortschritte machen mußte, und das zeigt sich in dem, was er niederschrieb.
6 In den Versen 8-10 lenkt er die Aufmerksamkeit auf denjenigen, dem seine Anbetung galt, wenn er sagt: „Da ist keiner gleich dir unter den Göttern, o Jehova, noch gibt es irgendwelche Werke gleich den deinen. Alle Nationen, die du gemacht hast, werden selbst kommen, und sie werden sich vor dir niederbeugen, o Jehova, und werden deinem Namen Ehre geben. Denn du bist groß und tust Wunderdinge; du bist Gott, du allein.“
7. Warum ist die Erkenntnis, daß Jehova allein Gott ist, so wichtig?
7 In den Tagen Davids hatten die Nationen — wie auch heute — viele Götter. Aber voll echter Wertschätzung sagte David zu Jehova: „Du bist Gott, du allein.“ Jesus Christus betonte dieselbe Wahrheit. In der letzten Nacht vor seinem Tod betete er zu seinem Vater und bezeichnete ihn als „den allein wahren Gott“ (Johannes 17:3). Doch die Christenheit betet eine Dreieinigkeit an. Millionen beugen sich vor Götzen nieder; andere haben prominente Leute, das Geld, sich selbst oder den Sex zu einem Gott gemacht. Wie steht es mit dir? Teilst du die Überzeugung: „Da ist keiner gleich ... Jehova“ — die Überzeugung, daß er der „allein wahre Gott“ ist?
8. Was wird von allen gefordert, die Jehova anbeten möchten, wie das aus Psalm 86:11 hervorgeht?
8 In die Zukunft blickend, sah David Menschen aus allen Nationen kommen, um Jehova zu dienen. Zweifellos erkannte er, daß diese Menschen, wenn sie kämen, um Jehova anzubeten, noch viel zu lernen hätten. Sie müßten in ihrem Leben Änderungen vornehmen. Aber David war realistisch und gab zu, daß auch er Unterweisung benötigte und daß auch seinerseits weitere Änderungen notwendig waren. In Psalm 86:11 sagte er: „Unterweise mich, o Jehova, über deinen Weg. Ich werde wandeln in deiner Wahrheit. Einige mein Herz, deinen Namen zu fürchten.“ Ist das ebenfalls dein Wunsch?
9. Warum sind wir ein geeintes Volk, und welche Verantwortung haben wir in dieser Hinsicht?
9 Die Einheit, die unter Jehovas Zeugen bereits herrscht, ist wirklich hervorstechend. Das kommt daher, daß wir als Gruppe in aller Aufrichtigkeit so denken wie David — wir suchen die Leitung Jehovas und handeln im Einklang damit. Auch sollten wir den Wunsch haben, durch unsere Einstellung und unser Verhalten persönlich zu dieser Einheit beizutragen. Außerdem können wir unsere Einheit bewahren und anderen helfen, daran teilzuhaben, indem wir uns bemühen, bei Neuinteressierten Wertschätzung für die verschiedenen Dinge zu fördern, die uns vereinen.
Wirksame einigende Faktoren
10. Wie lautet der erste der Faktoren, die zu unserer Einheit beitragen?
10 An erster Stelle steht die Tatsache, daß wir alle Jehova anbeten und sein Recht, den Maßstab für Gut und Böse zu setzen, anerkennen (Offenbarung 14:6, 7; 1. Mose 2:16, 17). Wie segensreich sich das auf Jehovas Volk weltweit ausgewirkt hat! Jehova ist, wie die Bibel sagt, „der Hohe und Erhabene, der für immer Wohnende und dessen Name heilig ist“ (Jesaja 57:15). Ihn anzubeten und uns nach seinen Maßstäben auszurichten hat auf uns eine positive Wirkung. Und da diese Maßstäbe in allen Teilen der Erde Gültigkeit haben und wir uns danach ausrichten, sind wir als Glieder e i n e s Volkes zusammengeführt worden.
11. Wie können wir Neuen helfen, an dieser Einheit teilzuhaben?
11 Doch manchmal verstricken sich Personen, die mit uns verbunden sind, in eine schwerwiegende Sünde. Warum? Befragt man sie über ihr Verhältnis zu Gott, so sagen einige: „Gott war für mich keine Realität.“ Sie haben also auch seine Anforderungen nicht ernst genommen. Können wir denjenigen, mit denen wir die Bibel studieren, helfen, damit Jehova für sie eine Realität wird? Wir sollten ihnen nachdrücklich vor Augen führen, daß die wahre Anbetung nicht einfach darin besteht, bestimmte Lehren anzunehmen, in den Königreichssaal zu gehen und vielleicht von Zeit zu Zeit einige Stunden im Predigtdienst zu verbringen. Wer Jehova dienen möchte, muß ein enges persönliches Verhältnis zu ihm haben. Er muß lernen, regelmäßig persönlich zu ihm zu beten und in allem, was er tut, seine Leitung zu suchen (Philipper 4:6; Sprüche 3:5, 6). Dann wird er an der wunderbaren Einheit teilhaben, deren wir uns erfreuen.
12, 13. (a) Inwiefern wirkt sich der zweite hier erwähnte Faktor einigend auf uns aus? (b) Was sollte man tun, um vollen Nutzen daraus zu ziehen?
12 Der zweite Punkt lautet: Wir sind vereint, weil uns, ganz gleich, in welchem Teil der Welt wir leben, Gottes Wort, die Bibel, als Anleitung dient. Wir erkennen an, daß die Bibel inspiriert ist, und viele von uns haben sich u. a. deswegen zu Jehovas Zeugen hingezogen gefühlt, weil sich die Zeugen wirklich an die Bibel halten (2. Timotheus 3:16, 17).
13 Diejenigen, mit denen wir studieren, mögen uns zustimmen, wenn wir sagen, daß die Bibel Gottes Wort ist. Aber wieviel davon haben sie schon gelesen? Es wäre nützlich, einen jeden zu ermuntern, sie ganz zu lesen und dabei darauf zu achten, daß seine Entscheidungen im täglichen Leben von der Bibel beeinflußt werden sollten. Jesus kannte den Willen seines Vaters so gut und hatte ihn sich so tief in Sinn und Herz eingeprägt, daß er sagen konnte: „Ich [tue] allezeit das ..., was ihm wohlgefällig ist“ (Johannes 8:29). Welch ein vortreffliches Ziel für einen jeden von uns!
14. Warum ist der dritte hier erwähnte Faktor wichtig, und was können wir tun, um bei Neuen Wertschätzung dafür zu entfachen?
14 Der dritte der Faktoren, die zur Einheit beitragen, besteht darin, daß wir alle aus demselben geistigen Ernährungsprogramm Nutzen ziehen. Wir erkennen den „treuen und verständigen Sklaven“ als das Werkzeug an, durch das uns Jehova geistige Speise zur rechten Zeit darreicht (Matthäus 24:45-47). In unserem Sinn steigen keine Zweifel darüber auf, daß dieser „Sklave“ aus geistgesalbten Erben des himmlischen Königreiches besteht, die heute nur unter Jehovas Zeugen zu finden sind. Wir schätzen, was dieser „Sklave“ und seine leitende Körperschaft unternehmen, um für unsere geistigen Bedürfnisse zu sorgen. Und wir danken Gott für die Fülle vortrefflicher geistiger Speise, die wir erhalten (Jesaja 65:13, 14). Nehmen wir uns aber auch genügend Zeit, um bei denjenigen, die erst kurze Zeit mit der Versammlung verbunden sind, Wertschätzung für diese Vorkehrung zu entfachen?
15, 16. (a) Wen betrachten wir als unseren Führer? (b) Wie wirkt sich die Wertschätzung für die Rolle, die Jesus in unserer Anbetung spielt, auf unsere Einstellung zueinander aus?
15 Der vierte einigende Faktor, der sehr wichtig ist, ist folgender: Kein Mensch, sondern Jesus Christus ist unser Führer und derjenige, durch den wir alle Jehova anbeten. Die Wichtigkeit dieses Umstandes betonte Jesus in der letzten Woche seines menschlichen Lebens gemäß Matthäus 23:10 mit den Worten: „Laßt euch nicht ‚Führer‘ nennen, denn e i n e r ist euer Führer, der Christus.“ Wenn heute jemand, ganz gleich, wo er sich in der Welt befinden mag, einen Zeugen Jehovas fragt: „Wer ist euer Führer?“, wird er dieselbe Antwort erhalten: „Es ist der Herr Jesus Christus.“
16 Nur durch Jesus können wir uns Jehova auf annehmbare Weise im Gebet nahen. Warum? Weil wir alle in Sünde und unter dem Todesurteil geboren wurden. In dieser Hinsicht unterscheidet sich keiner von uns von den anderen. Wir alle wurden nur aufgrund unseres Glaubens an das Opfer Jesu Christi als Diener Gottes angenommen, und wir alle können uns nur durch ihn Jehova im Gebet nahen. Die von Herzen kommende Wertschätzung dafür spielt bei der wahren Anbetung eine wichtige Rolle (Römer 3:23; Johannes 14:6).
17. Inwiefern trägt unsere Einstellung zu Gottes Königreich dazu bei, daß wir anders sind als die Christenheit, und wie wird bei uns als Zeugen Jehovas der Zusammenhalt dadurch gefördert?
17 Kommen wir nun zum fünften Faktor, der uns zusammenführt: Ganz gleich, wo wir leben, sehen wir Gottes Königreich als die einzige Hoffnung für die Menschheit an (Matthäus 6:9, 10; Daniel 2:44). Die Geistlichkeit der Christenheit denkt nicht so. Deshalb mischt sie sich in die politischen Angelegenheiten der Welt und in ihre Kriege ein. In krassem Gegensatz dazu nehmen sich Jehovas Zeugen in allen Ländern die Worte Jesu Christi zu Herzen, der sagte, daß seine Jünger „kein Teil der Welt“ sind (Johannes 17:15, 16). Im Einklang mit Gottes Wort haben wir unsere Schwerter zu Pflugscharen und unsere Speere zu Winzermessern geschmiedet. Wir erheben keine fleischlichen Waffen gegen unsere Mitmenschen und lernen auch den Krieg nicht mehr (Micha 4:3). Wir sind fest davon überzeugt, daß das Königreich Gottes die einzige Lösung für die Probleme der Menschheit ist. Daher sind wir mit allen anderen Zeugen in einer wahren internationalen Bruderschaft vereint.
18. Inwiefern vereint uns die Frucht des Geistes Gottes? Nenne Beispiele.
18 Der sechste Faktor, der zu unserer Einheit beiträgt, ist die Frucht, die Gottes heiliger Geist im Leben der Anbeter Jehovas hervorbringt. Und wie ansprechend diese Frucht ist! Es ist eine Art von Frucht, die es für uns angenehm macht zusammenzusein. Obwohl es Gebiete gibt, auf denen wir uns persönlich noch verbessern müssen, trifft doch das zu, was Jesus sagte: „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“ (Johannes 13:35; Galater 5:22, 23).
19. Mit wem sind wir durch unsere Beteiligung am christlichen Dienst vereint?
19 Zu den bereits erwähnten Punkten kommt noch folgender als siebenter hinzu: Wir alle haben als Zeugen Jehovas die Verantwortung, die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen. Das ist eine Verantwortung, aber auch ein Vorrecht. Wie der Apostel Paulus erklärte, werden wir durch die Beteiligung am christlichen Dienst zu Mitarbeitern Gottes. Während der eine von uns pflanzen und ein anderer begießen mag, ist es Jehova, der das Wachstum gibt, wodurch neue Jünger hervorgebracht werden (Matthäus 24:14; 1. Korinther 3:6-9).
Standhaft auf der Seite der wahren Anbetung
20. (a) Warum genießen einige, die in den Königreichssaal kommen, nicht in vollem Maße die Segnungen der geeinten Anbetung? (b) Warum ist es jetzt dringend, daß sie durch positives Handeln auf der Seite Jehovas Stellung beziehen?
20 Wenn diejenigen, die sich mit Jehovas Zeugen verbinden, die Wahrheiten, die uns zusammengeführt haben, ebenfalls annehmen und im Einklang damit handeln, können auch sie die Freude erleben, die die geeinte Anbetung des allein wahren Gottes mit sich bringt. Manche begnügen sich indes mit einer oberflächlichen Erkenntnis der Wahrheit. Sie lernen einiges über die Segnungen des Königreiches Gottes kennen, lassen aber dann die Wahrheit in ihrem Herzen nicht Wurzel fassen. Sie sind gern bei uns, doch sie möchten sich nicht festlegen und nicht sagen, daß sie in allem stets so handeln werden, wie Jehova es wünscht. In gewisser Hinsicht gleichen sie bestimmten Leuten zur Zeit des Propheten Elia, an die der Prophet die eindringlichen Worte richtete: „Wie lange werdet ihr auf zwei verschiedenen Meinungen hinken? Wenn Jehova der wahre Gott ist, so folgt ihm nach; wenn es aber Baal ist, so folgt ihm nach“ (1. Könige 18:21). Wenn Jehovas bestimmte Zeit gekommen sein wird, das gegenwärtige verderbte System zu vernichten, wird er nicht zögern. Er wird diese Zeit nicht hinausschieben oder seine Maßstäbe ändern, um denen entgegenzukommen, die sich immer noch an die Welt zu klammern suchen, denen, die nur halbherzig bei der Sache sind, wenn es darum geht, Gottes Willen kennenzulernen und ihn zu tun. Wie wichtig ist es daher für alle, die Interesse an der Wahrheit haben, jetzt positiv zu handeln, um ein echtes und dauerhaftes Verhältnis zu Jehova herzustellen!
21. Welche Fortschritte in geistiger Hinsicht zu machen, sollten wir denjenigen helfen, mit denen wir die Bibel studieren?
21 Wir haben nicht nur den Wunsch, mit denen, die so weit Fortschritte machen, daß sie sich taufen lassen können, grundlegende Wahrheiten zu studieren, sondern möchten ihnen auch helfen, zu christlicher Reife voranzudrängen. Das schließt ein, daß sie Appetit auf feste geistige Speise entwickeln. Sie müssen lernen, diese Speise zu genießen, müssen Kraft daraus schöpfen und erkennen, wie sie ihnen helfen kann, selbst vernünftige Entscheidungen zu treffen (Hebräer 5:12-14).
22. Wieso ist unser Dienst ein wirklich wunderbares Vorrecht?
22 Welch ein wunderbares Vorrecht wir doch haben, Nutzen aus der Vorkehrung Jehovas zu ziehen, durch die er Menschen aus allen Nationen durch Jesus Christus mit sich vereinigt, und welch ein Vorrecht, in Einklang mit dieser Vorkehrung zu wirken! Der allein wahre Gott hat uns das wunderbare Vorrecht geschenkt, Zeugen für seinen heiligen Namen, Jehova, zu sein. Sein geliebter Sohn, der jetzt als König herrscht, gab und gibt uns ein Beispiel in der Anbetung, die es uns ermöglicht, uns eines herzlichen, vertrauten Verhältnisses zu Jehova sowie der Einheit untereinander zu erfreuen. Mögen wir uns also in vollem Maße daran beteiligen, den Namen Jehovas zu verherrlichen und anderen erkennen zu helfen, wie auch sie die Segnungen genießen können, die ausschließlich denen zuteil werden, die in der Anbetung des allein wahren Gottes vereint sind.
Zur Wiederholung
□ In welchem Maße wird eine einheitliche Anbetung erreicht werden, und was kann das für dich bedeuten?
□ Wie können wir zeigen, daß wir die in Psalm 86:11 zum Ausdruck gebrachten Empfindungen teilen?
□ Welche wirksamen Faktoren tragen zu unserer Einheit bei?
□ Nachdem Personen, mit denen wir die Bibel studieren, die grundlegenden biblischen Wahrheiten kennengelernt haben, sollten wir ihnen helfen, welche weiteren Fortschritte zu machen?
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„Die Einheit des Geistes“ in einer schnell wachsenden HerdeDer Wachtturm 1984 | 1. Mai
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„Die Einheit des Geistes“ in einer schnell wachsenden Herde
1. (a) Welchen passenden Rat bezüglich der Einheit gab Paulus gemäß Epheser 4:1-6? (b) Warum ist dieser Rat auch in unseren Tagen zutreffend?
ALS der Apostel Paulus an die Christen der Versammlung in Ephesus schrieb, legte er Nachdruck auf die Einheit und ermahnte seine Glaubensbrüder, demütig zu sein, einander in Liebe zu ertragen und sich ernstlich zu bemühen, „die Einheit des Geistes in dem vereinigenden Band des Friedens zu bewahren“ (Epheser 4:1-6). Paulus war über zwei Jahre in Ephesus gewesen und kannte die unterschiedliche Herkunft der dortigen Brüder. Er wußte auch, daß die einigenden Einflüsse, die Jehova unter seinem Volk hatte wirksam werden lassen, solche Unterschiede überbrücken konnten, und forderte die Epheser daher auf, diese Einflüsse zu schätzen und dementsprechend zu handeln. Das ist in unseren Tagen nicht weniger wichtig. Warum? Weil Menschen „aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“ in großer Zahl in die Organisation Jehovas eingesammelt werden (Offenbarung 7:9, 10).
2. Wie bewahrt Jehova die Einheit seiner sichtbaren Organisation?
2 In Übereinstimmung mit seinem Vorsatz hat Jehova seine Diener vereint „wie eine Kleinviehherde in die Hürde“ (Micha 2:12). Er sorgt für die notwendige Anleitung, damit diese Einheit bewahrt wird. Wie? Er selbst hat seinen Sohn, Jesus Christus, als Haupt der Christenversammlung eingesetzt. In der Bibel hat er Einzelheiten über seinen Vorsatz aufzeichnen lassen, und durch seine sichtbare Organisation leitet er die Bemühungen seiner Diener in Bahnen, die im Einklang mit diesem Vorsatz sind. Es ist glaubensstärkend, die Beweise dieser göttlichen Leitung in der Neuzeit, von 1919 an, zu betrachten.
Ausgerüstet, ein weltweites Zeugnis zu geben
3. Welche Tätigkeit zugunsten der Königreichserben sagte die Bibel für den Abschluß des Systems der Dinge voraus?
3 Die Bibel spricht von dem Abschluß des Systems der Dinge und sagt in dieser Verbindung sowohl das Zusammenbringen zerstreuter „Auserwählter“ zu einer organisatorischen Einheit voraus als auch die Einsammlung der letzten Glieder der Königreichsklasse (Matthäus 24:31; 13:37-43, 47-50). Wie ist das bewerkstelligt worden?
4. (a) Wodurch bewirkten Christus und die Engel das Zusammenbringen und die Einsammlung des Überrestes? (b) Wodurch hat also Jehova seine Diener vereint?
4 In der Heiligen Schrift wird gesagt, daß Christus seine Engel zu diesem Zweck aussenden werde. Niemand auf der Erde kann diese Geistgeschöpfe bei der Arbeit beobachten, doch die Auswirkungen ihrer Tätigkeit in Jehovas sichtbarer Organisation sind deutlich zu erkennen. Nach der heftigen Verfolgung während des Ersten Weltkrieges wurde Jehovas Dienern durch Wachtturm-Artikel, die 1919 unter dem Titel „Glückselig die Furchtlosen“ veröffentlicht wurden, erneut Kraft eingeflößt. Jehova hatte noch mehr Arbeit für sie. Auf ihrem Kongreß, der in jenem Jahr in Cedar Point (Ohio, USA) stattfand, wurde in dem Vortrag „Die Verkündigung des Königreiches“ eine neue Veröffentlichung angekündigt, und zwar die Zeitschrift Das Goldene Zeitalter (heute unter dem Namen Erwachet! bekannt), die weit verbreitet werden sollte, um Menschen auf „das goldene Zeitalter der herrlichen Regierung des Messias“ aufmerksam zu machen. Alle „Auserwählten“ wurden ermuntert, sich an dieser Tätigkeit zu beteiligen. 1922 erging auf einem weiteren Kongreß in Cedar Point die eindringliche Aufforderung: „Verkündet, verkündet, verkündet den König und sein Königreich!“ Im Jahre 1925 erhielt das Werk erneut einen mächtigen Auftrieb, als die Bedeutung der Nachkriegstätigkeit der Diener Jehovas im Lichte von Offenbarung, Kapitel 12 verstanden wurde. Schließlich nahmen diese Christen im Jahre 1931 durch eine Resolution auf einem Kongreß in Columbus (Ohio, USA) und auf 50 weiteren Kongressen, die danach weltweit stattfanden, den Namen Jehovas Zeugen an, wodurch sie von allen Sekten der Christenheit getrennt wurden und Nachdruck auf das ihnen von Gott aufgetragene Werk gelegt wurde (Jesaja 43:10-12). Somit vereinte Jehova seine Diener 1. durch ein fortschreitendes Verständnis der Heiligen Schrift und 2. dadurch, daß er sie zu eifriger Tätigkeit als seine Zeugen anspornte.
5. Was wurde auf diese Weise durch geeintes Handeln unter der Leitung Jehovas bis 1935 erreicht?
5 Sie waren zwar an Zahl wenige, doch ihr geeintes Handeln unter der Leitung Jehovas führte dazu, daß die Königreichsbotschaft bis an die Enden der Erde drang. Von 1921 bis 1935 verbreiteten sie 205 217 917 gebundene Bücher und Broschüren in Dutzenden von Sprachen. Auch Hunderte von Millionen Traktate wurden verteilt, und man machte ausgiebig Gebrauch vom Rundfunk. Die Folge war, daß sich weitere Tausende Jehova Gott hingaben und sich taufen ließen, und sie wurden mit heiligem Geist gesalbt, während die Einsammlung der Glieder der Königreichsklasse allmählich ihrem Ende zuging. Doch ihr öffentlicher Dienst war noch nicht zu Ende. Jehova hatte sie auf das vorbereitet, was vor ihnen lag.
Gestärkt, um Widerstand zu begegnen
6. Worauf bereitete Jehova damals seine gesalbten Diener vor?
6 Während des Ersten Weltkrieges waren die Gesalbten vom Feind zerstreut worden. Und es sollte noch zu weiteren gemeinen Bemühungen kommen, ihr Werk zu unterdrücken. Aber Jehova stärkte sie, damit sie nie mehr eine zerstreute Herde würden. Wie tat er dies?
7. Wodurch befähigte Jehova sein Volk, beim Wiederaufbau des Tempels trotz Widerstand geeint voranzudrängen?
7 Als Gegner den Wiederaufbau des Tempels Jehovas behinderten, nachdem die ins Exil Weggeführten aus Babylon zurückgekehrt waren, stärkte Jehova sein Volk, indem er Propheten, sichtbare Wortführer, erweckte und sie veranlaßte, zeitgemäße Botschaften von ihm zu übermitteln. Außerdem überwand Jehovas Geist berggleiche Hindernisse und befähigte seine Diener, als geeinte Organisation tätig zu sein (Haggai 1:1-8; Sacharja 4:1-14).
8. Auf welche Weise stärkte Jehova die Brüder im ersten Jahrhundert?
8 Als Jehovas wahre Anbeter im ersten Jahrhundert von Feinden angegriffen wurden, veranlaßte Jehova die Apostel, Briefe zu schreiben, die Anweisungen und Ermahnungen enthielten. In diesen Briefen wurde der Hauptanstifter des Widerstandes eindeutig als Satan, der Teufel, identifiziert, dessen Ziel es ist, die Prediger der guten Botschaft zum Schweigen zu bringen, und zwar durch heftige Verfolgung oder durch die Zerstörung der Einheit der Versammlungen zufolge des Einflusses falscher Brüder. So wurde allen geholfen, die Streitfragen, um die es ging, deutlich zu erkennen (Epheser 6:10-13; 2. Korinther 11:12-15; 1. Petrus 5:5-8). Liebevoll wurden sie ermuntert, ‘in e i n e m Geist festzustehen, mit e i n e r Seele Seite an Seite für den Glauben der guten Botschaft zu streiten und sich in keiner Hinsicht von ihren Gegnern erschrecken zu lassen’ (Philipper 1:27, 28).
9. (a) Wie hat Jehova in unserer Zeit für eine solche Hilfe gesorgt? (b) Nenne Beispiele dafür.
9 Auch in unserer Zeit fährt Jehova fort, seinen Dienern die nötige Hilfe zu gewähren, und zwar durch den „treuen und verständigen Sklaven“, den Überrest, der sich heute auf der Erde befindet und als dessen Haupt Jesus eingesetzt ist. Und diese Hilfe erfolgt genau zur rechten Zeit (Matthäus 24:45-47). So half z. B. die „Sklaven“klasse im Jahre 1925 den Lesern des Wachtturms verstehen, daß Gottes Königreich bereits 1914 im Himmel seine Tätigkeit aufgenommen hat und daß es in Wirklichkeit nur zwei Organisationen gibt: die Organisation Jehovas und die Organisation Satans. Im Jahre 1929 wurde großer Nachdruck auf die christliche Verpflichtung gelegt, dem Gesetz Gottes, das über dem Gesetz des Menschen steht, stets zu gehorchen. Nach und nach erfolgten organisatorische Veränderungen, bis schließlich 1938 alle Aufseher in den Versammlungen nicht mehr durch eine Wahl, sondern auf theokratische Weise eingesetzt wurden. Durch all das wurden Jehovas Diener geeint und gestärkt, und wie zeitgemäß war dies doch!
10. (a) Inwiefern erwies sich diese Hilfe als sehr zeitgemäß? (b) Welche weitere Hilfe gewährte ihnen Jehova, als die Verfolgung begann?
10 In den 30er Jahren und noch während des ganzen Zweiten Weltkrieges kam in vielen Ländern heftige Verfolgung über Jehovas Zeugen. Tausende wurden vor Gericht gestellt. Ihr Werk war in Dutzenden von Ländern von der Regierung verboten worden. In totalitären Ländern wurden viele jahrelang in Konzentrationslagern festgehalten. Als diese Verfolgung begann, stärkte Jehova seine Diener noch mehr. In Wachtturm-Studien wurde im Jahre 1931 besprochen, daß die Juden in den Tagen der Königin Esther nicht nur um ihr Leben kämpften, sondern auch offensiv gegen ihre Feinde vorgingen. Es wurde erklärt, inwiefern dies heute auf den geistigen Kriegszug zutrifft. Durch Artikel mit dem Thema „Der Schmelzofen“ wurde Jehovas Zeugen im Jahre 1934 anhand des Berichts über die drei Hebräer im Feuerofen die Entschlossenheit eingeflößt, im völligen Vertrauen auf Jehova standhaft zu bleiben (Daniel 3:17, 18, 28). Jehova wollte noch ein großes Werk verrichten lassen, und es durfte durch den Widerstand Satans nicht vereitelt werden.
Die Einsammlung einer „großen Volksmenge“ zum Überleben
11. (a) Auf welches noch umfangreichere Predigtwerk bereitete Jehova seine Diener vor? (b) Nenne einige der Schritte dieser von Gott gelenkten Vorbereitung.
11 Als die Einsammlung der „kleinen Herde“ von Königreichserben ihrem Ende zuging, lenkte Jehova die Aufmerksamkeit auf ein noch größeres Werk, nämlich auf die Schulung einer „großen Volksmenge“, die die „große Drangsal“ überleben und in dem wiederhergestellten Paradies auf der Erde leben sollte. Daher hielt der Präsident der Watch Tower Society im Jahre 1918 in Los Angeles (Kalifornien) einen Vortrag über ein Thema, das später von Hunderten weiterer Redner unter dem Titel „Die Welt ist am Ende, Millionen jetzt Lebender werden nie sterben“ erneut behandelt wurde. Im Jahre 1923 wurde im Wachtturm darauf hingewiesen, daß die in Johannes 10:16 erwähnten „anderen Schafe“ identisch sind mit den „Schafen“ aus dem Gleichnis Jesu von den Schafen und den Böcken und daß sie bereits in Erscheinung zu treten begannen. Im Jahre 1931 wurde gezeigt, daß sie durch diejenigen vorgeschattet wurden, die gemäß Hesekiel 9:1-11 an ihrer Stirn zum Überleben gekennzeichnet wurden. Im Jahre 1932 wurde geoffenbart, daß diese Klasse von Jonadab prophetisch dargestellt worden war, der erkannt hatte, wie wichtig es ist, Jehova ausschließlich ergeben zu sein. Diese von Gott gelenkte Vorbereitung fand ihren Höhepunkt im Jahre 1935, als auf einem Kongreß in Washington (D. C.) gezeigt wurde, daß es sich bei der in Offenbarung 7:9-17 erwähnten „großen Volksmenge“ um diese irdische Klasse handelt, und Hunderte von Anwesenden zu erkennen gaben, daß sie zu dieser Gruppe gehörten. Unter der Leitung des Geistes Jehovas ging nun die Einsammlung dieser Gruppe schnell voran.
12. (a) Warum hat die Einsammlung derer, die eine irdische Hoffnung haben und mit denen in Gemeinschaft gebracht wurden, die eine himmlische Hoffnung haben, nicht zu Uneinigkeit geführt? (b) Was ist aufgrund ihrer gemeinsamen Bemühungen mit dem Segen Jehovas bis heute erreicht worden?
12 Hat die Einsammlung einer irdischen Klasse, die so mit denen in Gemeinschaft gebracht wurde, die eine himmlische Hoffnung haben, zu Uneinigkeit in der Organisation geführt? Gewiß nicht. Wie Jesus vorhergesagt hatte, sind sie „e i n e Herde“ geworden unter ihm als ihrem „e i n e n Hirten“ (Johannes 10:16). Sie wissen, daß ihre unterschiedlichen Hoffnungen ein Beweis der unverdienten Güte Jehovas sind, daß sie alle das Vorrecht und die Verpflichtung haben, für den Namen und das Königreich Jehovas Zeugnis abzulegen, und daß dasselbe Maß an christlicher Treue von ihnen allen gefordert wird. Sie sind tatsächlich ein geeintes Volk. Gemeinsam geben sie das Königreichszeugnis auf der ganzen bewohnten Erde, was eine große Einsammlung zur Folge hat. Nach dem Ersten Weltkrieg beteiligten sich nur ein paar Tausend an der öffentlichen Verkündigung des Königreiches Jehovas. Erst im Jahre 1941 nahmen über 100 000 an diesem weltweiten Werk teil. Heute beläuft sich die Zahl derer, die als Verkündiger der Königreichsbotschaft vereint sind, auf 2 652 323. Es verhält sich so, wie Jehova durch den Propheten Jesaja voraussagen ließ: „Der Kleine selbst wird zu einem Tausend werden und der Geringe zu einer mächtigen Nation. Ich selbst, Jehova, werde es beschleunigen zu seiner eigenen Zeit“ (Jesaja 60:22).
Vereinte Bemühungen um die erforderlichen Räumlichkeiten
13. Wie hat sich dieses Wachstum auf die Drucktätigkeit der Watch Tower Society ausgewirkt, und was wird getan, um den Bedarf zu decken?
13 Diese große Zunahme in der Zahl der Zeugen Jehovas erforderte größere Räumlichkeiten. In den 20er Jahren wurden die meisten der von den Zeugen verwendeten biblischen Schriften in Brooklyn (New York, USA) gedruckt. Heute werden diese Druckarbeiten auch in etwa 30 anderen Ländern verrichtet. Durch freiwillige Beiträge kommen die nötigen Mittel zusammen, und wenn in einem Land ein Mangel auftritt, wird er durch die großzügige Hilfe anderer Länder ausgeglichen. (Vergleiche 2. Korinther 8:14.)
14. Wie ist seit 1935 für die benötigten Königreichssäle gesorgt worden?
14 In demselben Jahr, als die „große Volksmenge“ zu Recht als eine irdische Klasse identifiziert wurde, gab J. F. Rutherford, der damalige Präsident der Watch Tower Society, einer Zusammenkunftsstätte der Zeugen Jehovas auf Hawaii den Namen Königreichssaal. Seither haben Jehovas Zeugen diesen Namen auf die Säle angewandt, in denen sie zusammenkommen. Die Zahl der Versammlungen ist von 5 118 im Jahre 1940 auf gegenwärtig über 46 000 angestiegen. Aufgrund der weltweiten Zunahme sind sowohl Tausende neuer Königreichssäle als auch viele große Kongreßsäle gebaut worden. Das hat vereinte Anstrengungen vorausgesetzt, was die Finanzierung und auch die Bauarbeiten selbst betrifft. Jehovas geeintes Volk hat diese Bautätigkeit ganzherzig unterstützt.
15. Warum ist es wichtig, entsprechende Räumlichkeiten für unsere Zusammenkünfte zu haben?
15 Heute ist die Zahl derer, die in die Königreichssäle der Zeugen Jehovas strömen, größer denn je, und sie steigt ständig. Wir heißen alle willkommen, die wirklich den Wunsch haben, über Jehovas Wege unterwiesen zu werden, damit sie auf seinen Pfaden wandeln können (Jesaja 2:2, 3; Hebräer 10:23-25). Wir werden auch dafür sorgen, daß entsprechende Räumlichkeiten vorhanden sind, damit wir uns derer annehmen können, die für diese von Jehova getroffene Vorkehrung Wertschätzung zeigen. Wie kann das geschehen?
16. (a) Wie sollten wir, wenn ein neuer Königreichssaal für unsere wachsende Versammlung notwendig wird, über die damit verbundenen Arbeiten und Ausgaben denken, ungeachtet dessen, ob wir persönlich den neuen Saal benutzen werden oder nicht? (b) Wie kann in Gebieten, wo eine gute Zunahme zu verzeichnen ist, die Grundstückspreise aber sehr hoch sind, für neue Königreichssäle gesorgt werden?
16 Wir kommen zwar in vielen Ortsversammlungen zusammen, doch sind wir nur „e i n e Herde“, e i n geeintes Volk. Interesse an der Ausdehnung der wahren Anbetung und Liebe zu unseren Brüdern werden uns veranlassen, auf jede uns mögliche Weise Hilfe zu leisten, ungeachtet dessen, wo die Notwendigkeit auftreten mag. Erhöht sich die Zahl der Versammlungen, die einen bestimmten Königreichssaal benutzen, und muß deswegen ein neuer gebaut werden? Wie schön wäre es, wenn diejenigen, die weiterhin die alten Räumlichkeiten benutzen, der Versammlung, die umziehen muß, jede erdenkliche Hilfe bei der Errichtung eines Saales leisten würden! In einigen Gebieten haben sich Brüder bereit erklärt, beim Bau anderer Königreichssäle mitzuhelfen, sooft dies notwendig wird. Durch sorgfältige Planung und vereinte Anstrengungen sind innerhalb von zwei Tagen oder in noch kürzerer Zeit viele schöne neue Königreichssäle errichtet worden. In gewissen Ländern ist es jedoch aufgrund der rapide ansteigenden Grundstückspreise in Stadtgebieten für einzelne Versammlungen unmöglich, die erforderlichen Räumlichkeiten zu finanzieren. Aber was eine einzige Versammlung nicht zustande bringt, kann durch vereinte Bemühungen erreicht werden. Wie reagieren wir, wenn wir von Gelegenheiten hören, Hilfe zu leisten?
17. Von welchen biblischen Grundsätzen sollten wir uns leiten lassen, wenn es darum geht, diesem Bedürfnis abzuhelfen?
17 Als den Israeliten die Möglichkeit eingeräumt wurde, für die Errichtung der heiligen Stiftshütte Jehovas zu spenden, wurden sie von einem willigen Herzen gedrängt, mehr als genug zu geben (2. Mose 35:5-9; 36:5-7). Nicht nur große Spenden zur Unterstützung der wahren Anbetung werden geschätzt. Jesus lobte auch die Freigebigkeit, die durch die sehr kleine Spende einer minderbemittelten Witwe zum Ausdruck kam (Lukas 21:1-4). Im Hinblick auf Vorkehrungen, Glaubensbrüdern in materieller Weise zu helfen, schrieb der Apostel Paulus: „Wenn vorerst die Bereitschaft da ist, so ist sie besonders annehmbar gemäß dem, was jemand hat, nicht gemäß dem, was jemand nicht hat. ... daß durch einen Ausgleich euer Überfluß gerade jetzt ihrem Mangel abhelfe, ... wie geschrieben steht: ‚Wer viel hatte, hatte nicht zu viel, und wer wenig hatte, hatte nicht zu wenig‘“ (2. Korinther 8:12-15). Von diesem Grundsatz können wir uns leiten lassen, wenn wir uns gemeinsam um neue oder größere Königreichssäle bemühen, ganz gleich, wo diese Notwendigkeit auftreten mag oder ob wir persönlich in dem Gebiet wohnen oder nicht.
18. (a) Was veranlaßte uns, auf den letzten Bezirkskongressen eine Erklärung der Einheit abzugeben? (b) Welche Bedeutung hat der erste Punkt in dieser Erklärung, (c) der zweite Punkt, (d) der dritte Punkt? (e) Mit welchem Gebet schließt diese Erklärung passenderweise ab?
18 Jehovas Organisation zeichnet sich durch „die Einheit des Geistes“ aus, und wir persönlich haben das Vorrecht, diese Einheit in unserem Leben zum Ausdruck zu bringen. Bei unseren letzten Bezirkskongressen haben wir weltweit eine zeitgemäße Erklärung darüber abgegeben. Sie ist auf Seite 23 abgedruckt. Wir ermuntern dich, diese Erklärung jetzt noch einmal zu lesen und die Gelegenheit zu nutzen, erneut darüber nachzudenken, wie du sie persönlich in der kommenden Zeit anwenden kannst.
Wie lautet deine Antwort?
□ Wie bewahrt Jehova die Einheit seiner Diener?
□ Wie lenkte Jehova die Dinge, so daß die Einsammlung der Königreichsklasse abgeschlossen wurde?
□ Wie wurden Jehovas Zeugen für die heftige Verfolgung gestärkt, die vor und während des Zweiten Weltkrieges auftrat?
□ Auf welche Weise bereitete Gott seine Zeugen auf das Einsammlungswerk vor, das 1935 begann?
□ Was können wir tun, wenn Königreichssäle dringend benötigt werden?
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