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  • „Setzt alle Kraft daran“!
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1972
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1972
w72 1. 7. S. 397-404

„Setzt alle Kraft daran“!

„Setzt alle Kraft daran, durch die enge Pforte einzugehen! Denn viele, das sage ich euch, werden in das Haus zu kommen suchen und es doch nicht können.“ — Luk. 13:24, Albrecht.

1. Welchen praktischen Rat erhielt eine Klasse der Gileadschule bei ihrer Abschlußfeier?

VOR einigen Jahren gab bei einer Abschlußfeier der Wachtturm-Bibelschule Gilead der Hauptredner den angehenden Missionaren mit den Worten Rat: „Wir sollten uns jeden Tag unseres Lebens abends froh und glücklich zur Ruhe begeben können, da wir das Gute, das wir durch unsere mühevolle Arbeit vollbracht haben, sehen können. ... Arbeitet hart, und ihr werdet euch über das, was ihr tut, freuen.“ Dieser Rat des Präsidenten der Watch Tower Society war sowohl praktisch als auch in der Bibel gut begründet. Um glücklich zu sein, muß man hart arbeiten, besonders wenn man sich damit beschäftigt, Jehovas unmittelbar bevorstehendes neues System der Dinge anzukündigen.

2. Beschreibe die heute in der Welt vorherrschende Einstellung zur Arbeit.

2 Beteiligst du dich an diesem christlichen Predigtwerk? Wenn ja, wie betrachtest du deinen Anteil daran? Bist du bereit, allen Fleiß darauf zu verwenden? Betrachtest du diese Tätigkeit als Hauptquelle deiner Freude am Leben? Findest du im Predigen und Lehren echte innere Befriedigung? Bemühst du dich, darin gewandt zu werden und dadurch möglichst vielen zu helfen? Das ist sehr gut, denn wer von uns möchte wieder die Einstellung zur Arbeit bekommen, die in der Welt vorherrscht? Die Arbeitsunlust scheint ein verbreitetes Übel zu sein, und viele Arbeitgeber beklagen sich darüber, daß die Arbeitnehmer immer langsamer und nachlässiger arbeiten und immer gleichgültiger werden. „Arbeite langsamer; vielleicht erhältst du dir dadurch deinen Arbeitsplatz“ ist angeblich die Devise vieler Betriebsratsmitglieder. In vielen Ländern sollen Streiks die Geißel der Gesellschaft sein, und die Arbeitskämpfe bereiten Arbeitgebern immer größere Schwierigkeiten. Die veränderte Einstellung zur Arbeit geht aus folgender Bemerkung eines Jugendlichen hervor: „Ich lasse mir nicht vorschreiben, wie ich zu arbeiten habe. Ich gehöre einer anderen Generation an, und wir arbeiten nun einmal nicht so hart.“

3. Welche andere Seite hat das Problem der Arbeitsunlust noch?

3 Man ist heute nicht nur immer weniger gewillt, hart zu arbeiten, sondern viele machen sich nichts daraus, überhaupt nicht mehr zu arbeiten. Diese Seite des Problems der Arbeitsunlust wurde in der Zeitschrift U.S. News & World Report vom 8. Februar 1971 unter der Überschrift „Die Wohlfahrt aus den Fugen geraten“ behandelt. In diesem Artikel wurde mit Bedauern auf die allgemeine Situation hingewiesen und als Beispiel die Stadt New York angeführt, wo jede sechste Person von der Fürsorge leben soll, und zwar hauptsächlich, weil arbeitsscheue Väter ihrer Verpflichtung, für den Unterhalt ihrer Kinder und der Mütter dieser Kinder zu sorgen, nicht nachkommen. Am 22. Januar 1971 sagte der Präsident der Vereinigten Staaten in seiner Botschaft über die Lage der Nation, in der er gewisse Vorschläge zur Lösung dieses ernsten Problems machte: „Lassen Sie uns auch einen echten Arbeitsanreiz und echte Arbeitserfordernisse schaffen.“

4. (a) Müssen Christen zur Arbeit gezwungen werden? (b) Warum sollte sich der Mensch an seiner Arbeit erfreuen?

4 Wahre Christen brauchen nicht zur Arbeit gezwungen zu werden. Die Bibel verurteilt Faulheit; sie enthält folgende Anweisung: „[Setzt] euch zum Ziel ..., ein stilles Leben zu führen und euch um eure eigenen Geschäfte zu kümmern und mit euren Händen zu arbeiten, so, wie wir euch befohlen haben.“ (1. Thess. 4:11) Gott hat den Menschen so erschaffen, daß er sich an seiner Arbeit erfreuen kann, daß sie für ihn ein Genuß ist und ihn tief befriedigt. Diese Vorkehrung ist wirklich eine wunderbare Gabe und ein Segen Jehovas. „Jeder Mensch [sollte] essen und in der Tat trinken und Gutes sehen ... für all seine harte Arbeit. Es ist die Gabe Gottes. Und ich habe gesehen, daß es nichts Besseres gibt, als daß der Mensch sich in seinen Werken freuen sollte, denn das ist sein Teil.“ — Pred. 3:13, 22; 2:10, 24; 5:18.

5. Warum sollten sich Diener Gottes vor der weltlichen Einstellung zur Arbeit hüten?

5 Diener Gottes sollten sich daher vor der weltlichen Einstellung zur Arbeit hüten. Sie müssen arbeiten, um ihren Unterhalt zu verdienen und um für ihre Angehörigen „ehrliche Vorsorge [zu treffen], nicht allein vor den Augen Jehovas, sondern auch vor den Augen der Menschen“. (2. Kor. 8:21; 2. Thess. 3:10; 1. Tim. 5:8) Sie sind sich dessen wohl bewußt, daß Faulheit — und zwar nicht nur in bezug auf die Beschaffung des materiellen Unterhalts, sondern vor allem in bezug auf geistige Dinge — zu Armut und Untergang führt. (Spr. 10:4; 24:33, 34; 21:25) Zu denken, diese gehörten zum Leben, wäre verhängnisvoll, besonders wenn unter dem Einfluß der Faulheit die Glaubenswerke und die geistige Gesinnung eines Menschen leiden würden. Ja, „Faulheit läßt in tiefen Schlaf fallen, und eine lässige Seele hungert“. — Spr. 19:15.

WARUM JEHOVAS ZEUGEN IMMER BESCHÄFTIGT SIND

6. (a) Warum sind Jehovas Zeugen immer sehr beschäftigt? (b) Wieso ist Arbeit ein Schutz und macht glücklich?

6 Wie man es erwarten könnte, sind Jehovas Zeugen immer sehr beschäftigt. Sind sie aber deswegen zu bedauern? Abgesehen davon, daß sie für sich und für ihre Familie sorgen, widmen sie sich fleißig dem persönlichen Studium der Bibel, sie wohnen wöchentlich fünf Zusammenkünften der Versammlung bei und verwenden jeden Monat viele Stunden, um die gute Botschaft vom Königreich zu predigen und Menschen zu Jüngern zu machen. All diese Arbeit macht ihnen Freude und befriedigt sie, da sie dadurch den Namen Jehovas ehren und wahrheitsliebende Menschen trösten können, und darüber hinaus haben sie die Aussicht, mit ewigem Leben belohnt zu werden. Beschäftigt zu sein schützt sie auch vor den vielen Versuchungen und Schlingen, in die sie durch die Welt, das Fleisch und den Teufel geraten könnten. Wenn du deshalb einmal eine Versammlung der Zeugen Jehovas besuchst, wirst du feststellen, daß sie glücklich sind, und die Glücklichsten unter ihnen sind wahrscheinlich die, die am meisten zu tun haben in Verbindung mit dem Predigen und Lehren des Wortes Gottes. — Ps. 144:15; Apg 20:35.

7. (a) Aus welchen weiteren Gründen müssen Christen hart arbeiten? (b) Warum ist es ein Vorrecht, ein Diener in der Versammlung zu sein, und wie sollten andere die harte Arbeit der Diener betrachten?

7 Gewissenhafte, fleißige Christen sind auch stets beschäftigt, weil sie ihren christlichen Brüdern beistehen, sich auf das Programm der verschiedenen Zusammenkünfte vorbereiten usw. Die Diener in den Versammlungen haben noch mehr Verpflichtungen, denen sie nachkommen müssen. Doch welch ein Vorrecht ist es und welch tiefe Befriedigung bringt es mit sich, den demütigen „Schafen“ der Herde Jehovas beizustehen, die dafür dankbar sind. (1. Thess. 5:14; Phil. 2:3, 4; 1. Kor. 10:24, 33; Röm. 15:1, 2) Diese hartarbeitenden Aufseher der Versammlungen werden von ihren Brüdern sehr geschätzt und geachtet. — 1. Tim. 5:17; Hebr. 13:7.

8. Führe einen weiteren Grund an, weshalb Christen hart arbeiten müssen.

8 Ein weiterer Grund, weshalb diese Diener Gottes soviel zu tun haben, ist die Kürze der Zeit, die dem gegenwärtigen System der Dinge noch verbleibt. Sie müssen deshalb sehr fleißig sein. „Seid nicht saumselig in euren Geschäften. Seid glühend im Geiste. Dient als Sklaven für Jehova. Freut euch in der Hoffnung.“ Der Ernst unserer Zeit gebietet, daß sie ‘mit ganzer Seele daran arbeiten als für Jehova’. Es ist ein lebenrettendes Werk, und Jesus sagte einmal: „Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.“ — Röm. 12:11, 12; Kol. 3:23, 24; Joh. 9:4.

9. (a) Warum ist die Predigttätigkeit nicht eintönig, sondern anregend? (b) An was für Beschäftigungen ist die heutige Jugend interessiert?

9 Wie erfrischend und anregend, wenn auch hohe Anforderungen stellend, ist doch dieses lebenrettende Werk, das niemals wiederholt werden wird! Es ist eine Tätigkeit, die nicht langweilig, eintönig oder uninteressant ist, sondern der Jugend das bietet, was sie sucht. In einem Bericht über die Studenten der Harvarduniversität, die im Jahre 1970 graduiert wurden, heißt es: „Immer mehr Studenten wissen nach Abschluß des Hochschulstudiums nicht, was sie tun sollen, und viele sind froh, eine handwerkliche Arbeit anzunehmen ... in letzter Zeit haben viele Hochschulabsolventen Stellen als Taxifahrer, Lageristen, Buchhandlungsangestellte oder als Handwerker angenommen, weil sie befürchteten, in den traditionellen Stellungen ihre Individualität aufgeben zu müssen und ihre Kräfte nicht richtig verwenden zu können“ (New York Times, 3. März 1971).

10. Welchem Werk wandte sich Jesus als junger Mann zu, und befriedigte es ihn?

10 Mit den Händen zu arbeiten ist gut und befriedigt, weil man danach das angenehme Gefühl hat, etwas geleistet zu haben, aber es ist nicht die wichtigste Beschäftigung, der man nachgehen kann. Der Schöpfer des Menschen weiß genau, welche Art von Arbeit wirklich befriedigt, und besonders beachtenswert ist das Werk, zu dem er seinen Sohn beauftragt hatte. Eines Tages gab Jesus seinen Beruf als Zimmermann auf und wandte sich einer weit wichtigeren und bedeutungsvolleren Aufgabe zu, der er sich auch freudig widmete. (Joh. 5:17; Ps. 40:8; Hebr. 10:7) Er tat das Werk, das ihm Jehova aufgetragen hatte, und betrachtete es als ebenso befriedigend und erfrischend wie Speise. Als ihn seine Jünger einmal zum Essen drängten, sagte er: „Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende.“ Als er das Werk vollendet hatte, fühlte er sich durch die Freude darüber erquickt und innerlich befriedigt. — Joh. 4:34.

HARTE ARBEIT MACHT GLÜCKLICH

11. (a) Arbeitete Jesus hart, und machte ihn seine Arbeit glücklich? (b) Was wollte er mit dem Gleichnis sagen, das in Matthäus 25:14-30 aufgezeichnet ist?

11 „[Halten] wir unseren Blick auf den Hauptvermittler und Vervollkommner unseres Glaubens, Jesus, gerichtet ... Für die vor ihm liegende Freude erduldete er“ sogar einen schimpflichen Tod am Marterpfahl. (Hebr. 12:2) Sein beispielhaftes Leben war ein Leben voll harter Arbeit im Dienste Gottes, aber ein glückliches Leben. Denken wir auch daran, daß er den nachlässigen und trägen Sklaven ausdrücklich verurteilte, der mit dem Geld, das ihm übergeben worden war, nicht gearbeitet und deshalb nichts hinzugewonnen hatte, als sein Herr kam. Jesus zeigte durch sein Gleichnis aber andererseits, daß Arbeit mit Freude belohnt wird. Durch Fleiß hatte der Sklave, dem fünf Talente übergeben worden waren, diese verdoppelt, und der, dem zwei übergeben worden waren, hatte diese ebenfalls verdoppelt. Womit wurden sie belohnt? „Du warst über weniges treu. Ich will dich über vieles setzen. Geh ein in die Freude deines Herrn.“ Und der faule Sklave, der nicht gearbeitet hatte? Das Talent wurde ihm weggenommen, und statt sich zu freuen, ging er weinend hinaus. (Matth. 25:14-30) Ja, wer glücklich sein möchte, muß arbeiten und seinen Verpflichtungen nachkommen.

12. (a) Wie ist die Jugend zum traditionellen Berufsleben und zu harter Arbeit eingestellt? (b) Welche Werke sind nichtig, und welche Werke befriedigen und machen glücklich?

12 Die heutige Jugend steht dem traditionellen Berufsleben immer skeptischer gegenüber, weil sie beobachtet, daß nur noch wenige, die einen Beruf ausüben, Freude daran finden; und die Angstvorstellungen, Neurosen, seelischen und körperlichen Störungen, an denen viele von ihnen leiden, bestätigen, daß diese Lebensweise nicht das Richtige ist. Einer dieser Enttäuschten sagte zynisch: „Laßt uns hart arbeiten und sparen; dann können wir uns, wenn wir alt sind, das leisten, was nur junge Leute genießen können.“ Als Salomo Gott noch treu war, schrieb er viel über die vergeblichen und nichtigen Werke der Menschen, und es kann gesagt werden, daß durch den Inhalt des Buches Prediger das Volk Gottes versammelt und veranlaßt werden sollte, sich von den nichtigen und fruchtlosen Werken dieser Welt abzuwenden und sich Werken zu widmen, die des Gottes, dem es sich hingegeben hatte, würdig waren. Materialistisches Streben wird sich am Ende als Nichtigkeit erweisen und zu Enttäuschungen führen. Salomo empfiehlt dem jungen Mann dagegen, seines großen Schöpfers zu gedenken, solange er ihm noch mit ganzer Kraft dienen kann. Das führt nicht zu Nichtigkeit, sondern zu ewigem Glück. — Pred. 12:1; Ps. 128:1, 2.

13. (a) Was hob Jesus in seinem Gleichnis, Matthäus 25:14-30, positiv hervor? (b) Warum sollten wir Lukas 13:23, 24 beachten?

13 Könnte es für jung und alt eine größere Freude geben, als Jehova zu gefallen, um ‘gerettet zu werden’? Während uns Jesus in seinem Gleichnis von ‘einem Menschen, der im Begriff stand, außer Landes zu reisen’, einerseits zeigt, daß der unnütze Sklave bei der Rückkehr dieses „Menschen“ hinausgeworfen wurde, betont er anderseits darin auch die positive Seite, indem er erklärt, daß die fleißigen Sklaven in die Freude ihres Herrn eingehen könnten. (Matth. 25:14-30) Ebenfalls positiv und eindeutig war seine Antwort, die er jemandem gab, der ihm die Frage stellte: „Herr, soll wirklich nur eine kleine Schar gerettet werden?“ Durch seine Antwort schloß Jesus jede Halbherzigkeit aus: „Setzt alle Kraft daran, durch die enge Pforte einzugehen! Denn viele, das sage ich euch, werden in das Haus zu kommen suchen und es doch nicht können.“ (Luk. 13:23, 24, Albrecht) Wir sollten seine Worte beachten und uns überlegen, wie sie auf uns heute anzuwenden sind und was es für uns als Christen bedeutet, alle Kraft daranzusetzen.

14. Was meinte Jesus damit, wenn er sagte, wir sollten alle Kraft daransetzen?

14 Als Jesus sagte, wir sollten alle Kraft daransetzen, durch die enge Pforte einzugehen, meinte er damit nicht, die Welt würde uns viele Schwierigkeiten in den Weg legen, um uns am Hineingehen zu hindern, sondern er wollte damit sagen, daß Gottes eigene Forderungen Unwürdige ausschließen würden. Jehova ist an Personen, die nicht gerechtigkeitsliebend sind und sich nicht ganzherzig einsetzen, nicht interessiert. „Ich ging am Feld des Faulen und am Weingarten des Menschen vorüber, dem es an Herz mangelte. Und siehe! er brachte samt und sonders Unkraut hervor. Nesseln bedeckten seine ganze Oberfläche, und seine Steinmauer selbst war niedergerissen. So schaute ich dann, ich selbst; ich begann es zu Herzen zu nehmen, ich sah, ich nahm die Zucht an: Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer, ein wenig Händefalten, um dazuliegen, und wie ein Landstreicher wird deine Armut gewißlich kommen und dein Mangel wie ein gewappneter Mann.“ (Spr. 24:30-34) Wird Jehova jemand, der nicht gewillt ist zu arbeiten, am Leben erhalten und in sein neues System der Dinge eingehen lassen?

15. Warum sollten Christen den Wunsch haben, fleißig zu sein, und wie wird sich das auswirken?

15 Christen haben allen Grund, den gleichen Fleiß zu beweisen wie Christus, dessen Gunst sie erlangen möchten. Sie bemühen sich, ihm und seinem Vater durch die Qualität ihrer Arbeit wohlzugefallen. „Hast du einen Mann erblickt, geschickt in seiner Arbeit? Vor Könige wird er sich stellen; er wird sich nicht vor gewöhnliche Menschen stellen.“ (Spr. 22:29) Ein solcher Mensch geht über seinen anfänglichen Wunsch, Jehova zu gefallen, und über seine ersten Bemühungen, ihm zu dienen, hinaus, indem er seine Bibelkenntnisse ständig erweitert und in geistiger Hinsicht unablässig Fortschritte macht; er hat den gleichen Wunsch wie die Apostel Jesu, die sagten: „Gib uns mehr Glauben.“ — Luk. 17:5; Spr. 27:11.

16. Warum verlangt Jehova ganzherzige Ergebenheit und ganzherzige Arbeit?

16 Wenn man, um gerettet zu werden, alle Kraft daransetzen muß, wer wollte sich da mit Halbherzigkeit zufriedengeben? Jesus sagte zu dem Mann, der ihn darüber befragte, wie man ewiges Leben erlange, er müsse Jehova mit ganzem Herzen, ganzem Sinn, ganzer Seele und ganzer Kraft lieben. (Luk. 10:27) Was kann ein Mensch ohne den richtigen Antrieb, ohne Begeisterung oder Herz zustande bringen? Nichts Erstrebenswertes fällt einem ohne Mühe zu. Halbe Anstrengungen führen gewöhnlich nicht zu halben, sondern zu gar keinen Ergebnissen. Um Ergebnisse zu erzielen, die von Bestand sind, muß man unablässig, fleißig und hart arbeiten.

JEHOVAS FORDERUNGEN SIND VERNÜNFTIG

17. Ist Jehova unvernünftig, oder verlangt er zuviel?

17 Die Forderungen Jehovas, die die Menschen erfüllen müssen, um gerettet zu werden sind nicht zu hoch. Jehova ist nicht unvernünftig, sondern großzügig, gütig, liebevoll und rücksichtsvoll. Er hat kein Gefallen am Tode der Bösen und hat viel Geduld und Nachsicht geübt, damit Menschen gerettet werden können. Er will, daß Christen „ein ruhiges und stilles Leben führen ... in völliger Gottergebenheit und Ernsthaftigkeit“. (1. Tim. 2:2-4; Hes. 33:10, 11) Das Leben ist ein Preis, ein Schatz von unvergleichlichem Wert, den Jehova denen verleiht, die dessen würdig sind. Die Würdigen sind die, die Christus Jesus ganzherzig nachfolgen. Erinnerst du dich, was Jesus dem jungen Mann, der viele Besitztümer hatte, gebot? „Nun siehe! jemand trat auf ihn zu und sprach: ,Lehrer, was soll ich Gutes tun, um ewiges Leben zu erhalten?‘ Jesus sagte zu ihm: ,Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkaufe deine Habe und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach.‘“ (Matth. 19:16, 21; Apg. 4:12) Da ewiges Leben in vollkommener Gesundheit und verbunden mit unermeßlichen Segnungen etwas Wunderbares und Wertvolles ist, wäre es da nicht realistischer und vernünftiger, es so zu schätzen, wie es der Mann tat, den Jesus in einem anderen Gleichnis erwähnte? „Das Königreich der Himmel ist gleich einem im Felde verborgenen Schatz, den ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenes Feld.“ — Matth. 13:44.

18. Warum sind diese Forderungen von praktischem Wert und lassen Liebe erkennen?

18 In der Tat, was Jehova zurückfordert, ist vernünftig. (Jak. 3:17; Micha 6:8) Es läßt auch Liebe erkennen und ist von praktischem Wert, da es noch viele gibt, die die „gute Botschaft vom Königreich“ gern hören würden und deshalb noch erreicht werden müssen. Es gibt zwar schon viele, die diese Botschaft predigen, und ihre Zahl nimmt sehr schnell zu. Dennoch sind es verhältnismäßig wenige, die „die Gebote Gottes halten und das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben“, und es gibt immer noch viel zu tun, während die dafür verbleibende Zeit immer kürzer wird. — Matth. 24:14; Offb. 12:17.

19. Was bedeutet es, alle Kraft daranzusetzen? Und warum sollten wir dies tun?

19 Die Beteiligung am Predigtwerk bereitet viel Freude, und da es in diesem Werk noch viel zu tun gibt, sollten wir uns nicht mit einem geringen Anteil daran zufriedengeben, wenn wir in der Lage wären, mehr zu tun. Kraft ist Stärke oder die Fähigkeit, etwas zu tun. An etwas alle Kraft zu setzen bedeutet, angestrengt zu arbeiten, sich sehr zu bemühen. Kraft ist das Gegenteil von Schwäche oder Schlaffheit. Vergessen wir nicht, daß Christen Jünger machen und sie taufen sollen. (Matth. 28:19, 20) Echte Jünger zu machen ist keine Kleinigkeit; es erfordert beharrliche, intensive Anstrengungen, die sich über Monate, vielleicht sogar über Jahre erstrecken mögen. Es bereitet jedoch große Freude, andere zu belehren und ihre Fortschritte zu sehen. So, wie hingebungsvolle, liebende Eltern bereit sind, ihren Kindern zu helfen, die körperliche, geistige und seelische Reife zu erlangen, bemühen sich Jehovas christliche Zeugen, Personen, mit denen sie die Bibel studieren, zu helfen, Fortschritte zu machen, und sie erleben eine einzigartige Freude, wenn sie sehen, wie diese Menschen in der Erkenntnis und im Verständnis so weit vorankommen, daß sie selbst tätige Diener Gottes werden.

20. Waren die ersten Christen eifrig, und wie wirkte sich dies aus?

20 Da die ersten Christen Jesus Christus, ihr Vorbild, nachahmten, waren sie sehr tatkräftig; sie waren eifrige Evangeliumsverkündiger. Zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. legte Petrus „ein gründliches Zeugnis ab und ermahnte sie fortwährend“, was dazu führte, daß an jenem Tag dreitausend Personen hinzugetan wurden. Von da an wirkte das Christentum als eine dynamische Kraft, und seine Ausbreitung konnte durch nichts aufgehalten werden. Die Christen wurden bekämpft und verfolgt, aber sie hielten unerschrocken stand. „Auch fuhren die Apostel mit großer Kraft fort, das Zeugnis von der Auferstehung des Herrn Jesus auszurichten; und unverdiente Güte ruhte in hohem Maße auf ihnen allen.“ Nachdem die Apostel auf wunderbare Weise aus dem Gefängnis befreit worden waren und Jehovas Engel ihnen geboten hatte, weiter zu predigen, wurden sie angeklagt, Jerusalem mit ihrer Lehre erfüllt zu haben. Obwohl sie geschlagen wurden und man ihnen verbot, weiter zu predigen, fuhren sie ununterbrochen fort, zu lehren und zu predigen, und waren „voll Freude, weil sie würdig geachtet worden waren, um seines Namens willen in Unehre zu kommen. Und jeden Tag fuhren sie im Tempel und von Haus zu Haus ununterbrochen fort, zu lehren und die gute Botschaft über den Christus, Jesus, zu verkünden.“ (Apg. 2:40; 4:33; 5:28, 41, 42) Als die Christen durch die Verfolgung zerstreut worden waren, „gingen [sie] durch das Land und verkündeten die gute Botschaft“, und „die Versammlung in ganz Judäa und Galiläa und Samaria [trat in der Tat] in eine Zeitspanne des Friedens ein und wurde auferbaut; und da sie in der Furcht Jehovas wandelte und den Trost des heiligen Geistes hatte, mehrte sie sich beständig“. (Apg. 8:4; 9:31) Das waren für die Christen anstrengende und aufregende, aber freudige Zeiten!

CHRISTEN IN DER NEUZEIT

21. Durch welchen Geist zeichnet sich die Tätigkeit der Zeugen Jehovas in der heutigen Zeit aus?

21 In der heutigen Zeit ist der Geist der Tatkraft, durch den sich die ersten Christen auszeichneten, erneuert und wiederbelebt worden. Wie sollte sich die alte Prophezeiung erfüllen: „Dein Volk wird sich willig darbieten am Tage deiner Streitmacht.“? (Ps. 110:2, 3) Jehovas Sohn und König ist nun an der Macht und ‘schreitet zur Unterwerfung inmitten seiner Feinde’. Ein neuzeitlicher Geschichtsschreiber, der einen eingehenden Überblick über die Tätigkeit christlicher Zeugen der heutigen Zeit gibt, schreibt: „Jehovas Zeugen haben die Erde mit ihrer Zeugnistätigkeit buchstäblich umspannt. ... Es kann in Wahrheit gesagt werden, daß keine einzelne religiöse Gruppe in der Welt mehr Eifer und Beharrlichkeit an den Tag gelegt hat in dem Versuch, die gute Botschaft vom Königreich zu verbreiten, als die Zeugen Jehovas“ (These Also Believe, C. S. Braden [New York, 1950: The Macmillan Co.], S. 370).

22. Was kann über die weltweite Ausdehnung des Werkes in jüngster Zeit gesagt werden?

22 Jehovas Zeugen hatten ihre Predigttätigkeit in der Neuzeit buchstäblich nach allen vier Himmelsrichtungen hin ausgedehnt, aber die Bemühungen, über die der Geschichtsschreiber Braden berichtet, waren erst der Anfang. Wie aus dem Buch Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben (Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft, 1960) hervorgeht, sollte sich ihr Werk noch weiter ausdehnen: „Somit war nun besonders vom Jahre 1945 an die weltweite Ausdehnung an der Tagesordnung. Die Zeit war gekommen, da zahllose weitere Glieder der großen Volksmenge hervortreten sollten, was auch geschah, indem buchstäblich Tausende mit der Neuen-Welt-Gesellschaft in Verbindung traten und am Predigtwerke teilnahmen. Die Tür zum theokratischen Dienst stand nun weit offen, wenigstens für einige Jahre, und die vereinten eifrigen Herolde der guten Botschaft von Gottes Königreich traten in Scharen durch sie ein und erhielten so Zutritt zu den reichen Feldern, die für die Ernte bereit waren und darauf warteten“ (S. 221). Keine Spur von geistiger Schläfrigkeit! Und welch gesegnete, glückliche Zeit für alle, die sich an diesem weltweiten Ausdehnungswerk in vollem Maße beteiligten!

23. Warum werden Jehovas Zeugen fortfahren, hart und geduldig zu arbeiten?

23 Jehova treu und eifrig zu dienen ist mit Arbeit verbunden, das steht fest. Seine Diener setzen immer noch ununterbrochen alle Kraft daran, und er fährt fort, sie zu segnen. Sie sind immer beschäftigt, aber glücklich; sie führen ein Leben, das nicht langweilig und nicht eintönig ist; sie sind dankbar für ihre Dienstvorrechte und freuen sich, daß sie immer viel zu tun haben. Sie haben sich Jehova völlig hingegeben und sind entschlossen, ihm mit ganzer Seele zu dienen, da sie wissen, daß ihnen dies Leben einbringt. (Luk. 10:27, 28) Sie räumen nicht materiellen Dingen und persönlichen Bequemlichkeiten oder Annehmlichkeiten den ersten Platz in ihrem Leben ein und widmen sich nicht nur in geringem Maße dem christlichen Predigtdienst. Sie beobachten, was in diesen „letzten Tagen“ vor sich geht, und handeln so, wie Jakobus es empfiehlt, nämlich wie ein hartarbeitender Landwirt, der geduldig seiner Ernte entgegensieht. „Übt daher Geduld, Brüder, bis zur Gegenwart des Herrn. Seht! Der Landwirt wartet die köstliche Frucht der Erde ab und übt Geduld ihretwegen, bis er den Frühregen erhält und den Spätregen. Übt auch ihr Geduld; befestigt eure Herzen, denn die Gegenwart des Herrn hat sich genaht.“ — Jak. 5:7, 8.

24. Wie kann man sich die Freude an Jehova erhalten, und wozu wird dies führen?

24 „Setzt alle Kraft daran“, ermahnt Jesus alle, die gerettet werden möchten. „Seid nicht saumselig in euren Geschäften“, antwortet Paulus wie ein Echo und erinnert Christen so an die Dringlichkeit ihrer Tätigkeit. Wenn du dir deine Freude an Jehova erhalten möchtest, dann tue das, was deine Hand zu tun findet, mit all deiner Kraft, solange du lebst. Dann wirst du — ob du am Leben bleibst und den Stachel des Todes nicht verspürst, bevor Jehova sein herrliches neues System der Dinge herbeiführt, oder ob du im Tode entschläfst und auf die Auferstehung warten mußt — von Jehova mit einem „vollkommenen Lohn“ bedacht werden. „Darum, meine geliebten Brüder, werdet standhaft, unbeweglich, und seid allezeit reichlich beschäftigt im Werke des Herrn, indem ihr wißt, daß eure mühevolle Arbeit in Verbindung mit dem Herrn nicht vergeblich ist.“ — Ruth 2:12; 1. Kor. 15:58; Pred. 9:7, 10.

[Bild auf Seite 398]

Wahre Christen sind nicht faul; sie sorgen durch ehrliche Arbeit für den Unterhalt ihrer Familie.

[Bild auf Seite 400]

Wir sollten uns folgendes zu Herzen nehmen: Der Faule erleidet nicht nur materiellen Schaden, sondern er verscherzt sich auch Gottes Gunst.

[Bild auf Seite 402]

‘Setzt du alle Kraft daran’, interessierte Personen wieder zu besuchen und Jünger zu machen?

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