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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1977
  • Zwischentitel
  • Auffällig viele Erdbeben im Jahre 1976
  • Weniger Blei in der Luft
  • Ein Denkmal für Gesetzesbrecher
  • Bald keine Pockenimpfung mehr?
  • Neues Transatlantikkabel für Telefongespräche in Betrieb genommen
  • Seltsame Unfälle
  • Vergessenes Sprachgenie
  • Bienen waren 1976 besonders fleißig
  • Was tun mit überschüssigen Kräften?
  • Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
  • Wo sind sie?
  • Weltkirchenrat in Schwierigkeiten
Erwachet! 1977
g77 8. 1. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Auffällig viele Erdbeben im Jahre 1976

◆ Wie die Schwäbische Zeitung berichtet, wurden in den ersten acht Monaten des Jahres 1976 bereits 21 schwere Erdbeben registriert. Damit wurde das vergangene Jahr zu einem der erdbebenreichsten Jahre dieses Jahrhunderts. Die Stärke der Erdbeben wird auf der Richter-Skala abgelesen. Das letzte schwere Erdbeben in der Volksrepublik China im Juli 1976, bei dem möglicherweise Hunderttausende von Menschen ums Leben gekommen sind hatte eine Stärke von 8,2 auf der Richter-Skala. Am 4. Februar waren bei einem Beben der Stärke 7,5 in Guatemala nach offiziellen Angaben 22 525 Menschen umgekommen. Fast 1 000 Menschen kamen bei einem Beben der Stärke 6,5 in Italien um, und 9 000 Menschen starben Ende Juni in Irian Yaya, dem früheren West-Neuguinea, bei einem Beben der Stärke 7,1. Das stärkste je registrierte Erdbeben wurde 1972 im Iran mit einer Stärke von 9,5 beobachtet. Gemessen an der offiziell bestätigten Zahl der Opfer, steht das Beben vom Dezember 1920 in der chinesischen Provinz Kansu an der Spitze. Es forderte 180 000 Menschenleben. 157 000 Menschen kamen am 9. September 1923 in Japan ums Leben.

Weniger Blei in der Luft

◆ Wie erste Untersuchungen über die Auswirkung des „Benzin-Blei-Gesetzes“ zeigen, ist die Bleikonzentration in der Atemluft vor allem in den Großstädten drastisch gesunken. Wie die Nürnberger Nachrichten dazu bemerken, verwies der parlamentarische Staatssekretär im Innenministerium, Gerhart Baum, auf das Beispiel Frankfurts, wo die gesetzlich geforderte Verminderung des Bleigehalts im Benzin verblüffende Ergebnisse gebracht hat: In der Stadt mit dem größten Autoverkehr pro Kopf der Bevölkerung ging 1976 die Bleikonzentration in der Luft gegenüber 1975 um ganze 65 Prozent zurück. Sie bewegt sich jetzt in der Größenordnung der „autofreien Sonntage“ während der Ölkrise.

Ein Denkmal für Gesetzesbrecher

◆ Auf dem Mondellipaß an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien ist ein Gedenkstein für Schmuggler eingeweiht worden, den ein nicht näher bezeichnetes „Komitee aus dem Anzascatal“ für die Opfer ihres „Berufs“ gestiftet hat. Über den Paß verläuft ein beliebter Schmugglerpfad, der besonders zum Zigarettenschmuggel benutzt wurde. Einige der illegalen Grenzgänger sind mit ihrer Last abgestürzt oder von Lawinen mitgerissen worden. Heute ist die Schmuggelei kein lukratives Geschäft mehr. So erinnert nun dieses Denkmal an die Opfer, die eigentlich Gesetzesbrecher waren. Bezeichnend ist, daß bei der Denkmaleinweihung drei Pfarrer aus dem Anzascatal eine Messe für die toten Schmuggler lasen.

Bald keine Pockenimpfung mehr?

◆ Im Jahre 1967 hat die WHO (Weltgesundheitsorganisation) ihr Antipockenprogramm eingeleitet. Noch 1966 waren 42 Länder, vornehmlich in der dritten Welt, von Pocken befallen. Da von dort aus diese Krankheit auch in andere Länder eingeschleppt wurde, waren auch in Mitteleuropa Abwehrmaßnahmen notwendig. Noch im Juli 1974 wurden über 50 000 Erkrankungen registriert. Ein Jahr darauf, als Indien, Pakistan und Bangladesch schon pockenfrei waren, zählte man in Äthiopien noch über 100 Dörfer, aus denen Erkrankungen gemeldet wurden. Als dort die Aktion zur Ausrottung dieser Krankheit anlief, waren 27 000 Fälle bekannt. Um die Bevölkerung zu schützen, wurden rund 14 Millionen Menschen geimpft, das sind etwa 50 Prozent der Bevölkerung. Wenn in der zweijährigen Beobachtungszeit, die von der WHO festgesetzt worden ist, keine weiteren Pockenfälle auftreten, kann die Erde als endgültig pockenfrei bezeichnet werden. Dazu berichtet die Süddeutsche Zeitung, daß inzwischen eine neue Aktion der WHO angelaufen ist. Sie zielt darauf ab, das Gelbfieber weltweit auszurotten. Mit den ersten Serienimpfungen habe man bereits begonnen.

Neues Transatlantikkabel für Telefongespräche in Betrieb genommen

◆ Obwohl in der letzten Zeit mehr und mehr Telefongespräche mit dem amerikanischen Kontinent über Satelliten abgewickelt werden, will man sich doch nicht auf diesen Übertragungsweg allein verlassen. Daher wurde ein neues transatlantisches Telefonkabel (TAT-6) seiner Bestimmung übergeben. Es hat eine Länge von 6 250 Kilometern und kann 4 000 Telefongespräche gleichzeitig übertragen. Die Bundespost ist mit 40 Millionen Mark als größter europäischer Miteigentümer an den Gesamtkosten von rund 500 Millionen Mark beteiligt. Damit wird eine höhere Sicherheit im Telefonverkehr mit Amerika erreicht, und die Kosten eines Gesprächs über ein modernes Seekabel sind niedriger als über einen Fernmeldesatelliten. In das Transatlantikkabel TAT-6 sind in regelmäßigen Abständen von 9,5 Kilometern Verstärker eingebaut, die durch die Kabeldämpfung entstandene Verluste ausgleichen und für eine gute Übertragung sorgen. Die insgesamt 693 Verstärker sollen 30 Jahre lang rund um die Uhr funktionieren. Das entspricht der geforderten Lebensdauer dieses neuen Telefonkabels auf dem Meeresgrund.

Seltsame Unfälle

◆ In einer juristischen Prüfung des israelischen Sozialversicherungsamtes wurde festgestellt, daß Israels Sozialversicherung zu Recht mehrere Vergewaltigungsfälle als Arbeitsunfälle anerkannt und den betroffenen Frauen „Unfallgeld“ bezahlt habe. Wie es in dem Untersuchungsbericht heißt, hat die Sozialversicherung während der vergangenen fünf Jahre insgesamt 90 Frauen wegen „Vergewaltigung während der Arbeit“ entschädigt und als „Opfer von Arbeitsunfällen“ anerkannt.

Vergessenes Sprachgenie

◆ Lord Byron sagte von Kardinal Mezzofanti, man hätte ihn bei der Sprachverwirrung beim Turmbau zu Babel als Universaldolmetscher gebrauchen können, weil er, man höre und staune, gegen Ende seines Lebens nicht weniger als achtzig Sprachen beherrschte. Er meisterte sie nicht nur theoretisch, sondern verstand sie auch mit vollendet richtigem Akzent zu sprechen. Im Alter von 23 Jahren hatte er bereits Latein, Griechisch, Hebräisch, Arabisch, Spanisch, Französisch, Deutsch und Schwedisch gelernt, und er wurde zum Professor des Arabischen an der Universität Bologna ernannt. Mit 48 Jahren beherrschte er bereits 32 Sprachen, darunter Chaldäisch, Chinesisch, Persisch und Koptisch. Er selbst schrieb seine besondere Fähigkeit zwei Gaben zu: „Gott hat mir ein vorzügliches Gedächtnis verliehen“, sagte er, „und überdies schuf er meine Sprechwerkzeuge ungewöhnlich anpassungsfähig.“ Er brauchte etwa drei Wochen, um eine Sprache zu erlernen. Wie ging er dabei vor? Seine Methode war im Grunde einfach, wenn auch nur für ein Sprachgenie seines Ranges anwendbar: Er ließ sich das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis und die Zehn Gebote in der betreffenden Sprache wieder und wieder vorsagen. Wie die Wetterauer Zeitung dazu sagte, ging mit seinem Tode im Jahre 1849 eine ganz einzigartige Begabung dahin, für die seither kein auch nur annähernd so imposantes Beispiel bekanntgeworden ist.

Bienen waren 1976 besonders fleißig

◆ In der Bundesrepublik wird mit einem Rekordergebnis von knapp 20 000 Tonnen Honig gerechnet. 1975 waren es nach Angaben des Bonner Kontaktbüros für Verbraucheraufklärung nur 7 500 Tonnen. Es gibt jetzt in der Bundesrepublik 1,2 Millionen Bienenvölker. Damit zeigt der vergangene trockene und warme Sommer auch eines seiner guten Ergebnisse.

Was tun mit überschüssigen Kräften?

◆ Mehr als acht Millionen Mark mußten 1975 in Bayern aus Steuergeldern für mutwillig zerstörte oder beschädigte öffentliche Einrichtungen aufgebracht werden. Dies schließt Telefonhäuschen, Parkanlagen, Verwaltungsgebäude, Kirchen und Friedhöfe ein, die der Hauptgegenstand der Zerstörungswut waren. Bei 22 000 in Bayern bekanntgewordenen Fällen konnten 8 470 Täter ermittelt werden. Sachbeschädigungen an den Einrichtungen der Bundespost haben gegenüber 1974 um 74 Prozent, an Einrichtungen der Kirchen um 53 Prozent zugenommen. Zwei Drittel der Täter sollen Erwachsene gewesen sein. Da kann man nur sagen: „Wehe, wenn sie losgelassen!“

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

◆ Nach einer Meldung im Schweiz. Evang. Pressedienst hat die Schweiz im Jahre 1975 257 Millionen Franken für die Entwicklungshilfe aufgebracht. Dies bedeutet eine Steigerung von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit macht die Entwicklungshilfe nun 0,184 Prozent des Schweizer Bruttosozialprodukts aus. Das langfristige Ziel der OECD-Länder beträgt 1 Prozent. Als Spender hat jeder Schweizer durchschnittlich 40 Franken für die Entwicklungshilfe ausgegeben (und 525 Franken für Alkohol oder 400 Franken für Werbung). Sicher wäre es auch interessant zu wissen, wie hoch der Verdienst im Handel mit den Entwicklungsländern ausgefallen ist und was die Schweiz an Zöllen kassierte, die sie auf Waren erhebt, die von solchen Ländern eingeführt werden. Vielleicht würden angesichts dieser Zahlen manche Personen anders über die Entwicklungshilfe denken.

Wo sind sie?

◆ Unter dieser Überschrift veröffentlichte die Schweizer Zeitung Der Bund den Leserbrief eines Vikars, in dem dieser die Meldung über das Verbot von Jehovas Zeugen in Argentinien kommentiert. Er schreibt unter anderem: „Die Meldung vom Verbot der ,Zeugen Jehovas‘ durch die argentinische Junta hat mich ziemlich erstaunt. Ich bin alles andere als ein Freund dieser religiösen Fanatiker, und doch muß ich ihnen hier ausnahmsweise einmal ein Bravo zurufen: die Staatsflagge würde ich in Argentinien auch nicht grüßen, vom Mitsingen der Nationalhymne gar nicht zu reden (ich kann’s nicht einmal bei unserer eigenen!). Überrascht hat mich nicht das Vorgehen des Militärregimes — so etwas muß man offenbar von solchen Herren immer gewärtigen — als vielmehr die eigenartige Tatsache, daß offenbar nur gegen die ,Zeugen Jehovas‘ vorgegangen werden mußte. Wo sind die Kirchen und übrigen Glaubensgemeinschaften in Argentinien? Singen sie brav mit? Erweisen sie dem Baal des Nationalismus ihre Reverenz?“ Diese Fragen sind gewiß berechtigt, und der aufmerksame Beobachter hat schon lange feststellen können, auf welche Seite sich die Kirchen der Christenheit geschlagen haben.

Weltkirchenrat in Schwierigkeiten

◆ Der Weltkirchenrat, dem 286 protestantische, anglikanische und orthodoxe Kirchen angehören, hat nur mit Mühe eine Spaltung verhindern können. Man hatte sich eingehend mit dem Thema „Religionsfreiheit“ auseinandergesetzt. Für den Fall einer Anprangerung der sozialistischen Staaten hatten die Kirchenmänner aus dem Osten den Austritt aus dem Weltkirchenrat angekündigt, was diese Organisation insgesamt in Frage gestellt hätte. Die Formulierungen, die der Generalsekretär Philip Potter in seinem mit Spannung erwarteten Rechenschaftsbericht gebrauchte, waren darum entsprechend vage gehalten. Er sagte, man habe vor allem die Verhältnisse in der Sowjetunion erörtert, doch seien auch westeuropäische und amerikanische Gesetze diskutiert worden, „die das Grundrecht auf Religionsfreiheit verletzen oder verletzen können“. Es müsse festgestellt werden, daß es „überall in der Welt — auch in den Signatarstaaten der Schlußakte von Helsinki — zahlreiche Verletzungen der Religionsfreiheit“ gebe. Wie es in einem Bericht der Nürnberger Nachrichten weiter heißt, bedeute dies, daß sich von dieser Formulierung Potters jeder und keiner betroffen zu fühlen brauche. Schließlich gebe es keine übereinstimmende Vorstellung darüber, was „Religionsfreiheit“ eigentlich sei. Die Interpretation durch Christen, andere Gläubige und staatliche Stellen wichen weit voneinander ab.

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