Wir beobachten die Welt
Quecksilber in Fischkonserven
◆ Auf einer Pressekonferenz der amerikanischen Lebensmittel- und Drogenkontrollbehörde (FDA) hat Professor Bruce McDuffie aus den Vereinigten Staaten empfohlen, alle ungeprüften Thunfisch- und Schwertfischkonserven aus dem Handel zu ziehen. Es bestehe die Möglichkeit, so erklärte der Wissenschaftler, daß die Fischkonserven unzulässige Mengen von Quecksilber enthielten. Seine in den vergangenen Wochen vorgenommenen Untersuchungen hätten ergeben, daß der Quecksilbergehalt einiger gängiger Marken von Thunfisch- und Schwertfischkonserven die noch als ungefährlich angesehene Grenze von 0,5 Teilen pro Million übersteige und damit eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstelle.
Schriftrollen in unbekannter Sprache gefunden
◆ Geheimnisvolle Schriftrollen in bisher unbekannter Sprache sind in Hebron am Westufer des Jordans gefunden worden. Diese acht Lederschriftrollen sollen älter sein als die, die am Toten Meer gefunden wurden. Zwei amerikanische Wissenschaftler sind darum bemüht, die Schriftrollen zu entziffern. Die beiden Gelehrten erklärten, die Sprache bestehe aus 40 Symbolen und sei anderen nicht identifizierten Manuskripten ähnlich, die an der Mittelmeerküste gefunden wurden.
Rassenkonflikt vorhergesagt
◆ Lord Caradon, britischer Diplomat, sieht heute schon Anzeichen für einen Konflikt zwischen „afrikanischem Nationalismus und weißer Herrschaft“, der auf Großbritannien und die Vereinigten Staaten übergreifen werde. Auf einer Pressekonferenz in West Long Branch (New Jersey) vertrat Caradon die Meinung, die kommenden Ereignisse in Afrika würden sehr deutliche Auswirkungen auf das Verhältnis der Rassen in den USA und in seinem eigenen Lande haben. Caradon war bis zum Juni letzten Jahres britischer Chefdelegierter bei den Vereinten Nationen.
Bei Abtreibung geboren
◆ In New York ist ein vier Monate altes Mädchen, das seinerzeit abgetrieben werden sollte, aber bei einer Schwangerschaftsunterbrechung lebend zur Welt kam, zu einer Adoption freigegeben worden. Das Kind, das bei der „Geburt“ zweieinhalb Pfund wog, hat sich normal entwickelt. Neben diesem genannten Kind haben bei Schwangerschaftsunterbrechungen in New York noch weitere 25 Kinder kurz gelebt. Diese Vorfälle zeigen deutlich, daß bei einer Schwangerschaftsunterbrechung Leben, das in Gottes Augen kostbar ist, zerstört wird.
Rassenspannungen in US-Armee
◆ Frank Render, Abteilungsleiter im Pentagon in Washington, gab als Ergebnis einer Untersuchung einer von ihm geleiteten Studienkommission eine zunehmende Rassendiskriminierung unter den stationierten farbigen US-Soldaten, speziell in der Bundesrepublik, an. Gemäß seinen Ausführungen sind die farbigen Soldaten in der Bundesrepublik „am Rande von Gewaltakten“. Bei den Befragungen hätten sie sich vor allem über Benachteiligung bei Beförderungen, ungerechte Behandlung und ungenügenden personellen Anteil bei der Militärpolizei beklagt. In Mannheim und Karlsruhe habe eine Gruppe Farbiger jegliche Auskünfte verweigert. Die Befragten hatten geäußert, daß sie keinen Grund dafür sähen, in einer „Armee der Weißen und in einem Krieg der Weißen“ zu kämpfen. Ihr Platz sei in den Vereinigten Staaten, wo sie ihre schwarzen Brüder und Schwestern aus den Gettos befreien und alle Formen rassischer Unterdrückung beseitigen wollten.
52 Drucksprachen in Indien
◆ Ein Land mit großer Sprachenvielfalt ist Indien. Gemäß einem Bericht der Regierung wurden im Jahre 1969 Tageszeitungen in 52 verschiedenen Sprachen herausgegeben. Darunter sind 41 indische Sprachen und Dialekte sowie elf nichtindische Sprachen.
Bibelgelehrter nimmt an, daß Jesus verheiratet war
◆ In seinem Buch „War Jesus verheiratet?“ kommt der Bibelgelehrte Dr. William E. Phipps zu der Schlußfolgerung, daß „autoritative Quellen des Neuen Testamentes darauf hinweisen, daß Jesus verheiratet war“. Als Beweis für seine Theorie führt er die jüdische Kultur an, die durch das Zitat einer rabbinischen Schrift zum Ausdruck gebracht wird: „Jeder, der nicht pflichtbewußt heiratet, setzt das Ebenbild Gottes herab.“ Seine Theorie gründet sich auf die Annahme, daß Jesus schon vor dem Erreichen des 20. Lebensjahres geheiratet haben muß, eine Zeit im Leben Jesu, die die Bibel nicht berührt. Dieser Bibelgelehrte ist der Ansicht, daß Jesus während seines Predigtdienstes, den er mit 30 Jahren begann, schon Witwer gewesen ist oder auch mit Marthas Schwester Maria während der Zeit seines Predigtdienstes wieder verheiratet gewesen sein mag. In den Evangelien ist oft zu lesen, daß Jesus von Frauen versorgt und als Gast aufgenommen wurde. Wäre dies aber notwendig gewesen, wenn er verheiratet gewesen wäre und seine Frau für ihn gesorgt hätte? In Lukas 8:38-42 wird davon berichtet, daß Martha um sein leibliches Wohl bemüht war und nicht ihre Schwester Maria. Wäre Maria die Frau Jesu während seiner Predigtdienstzeit gewesen, hätte sie diese Arbeiten für Jesus verrichtet. Von sich selbst sprechend, sagte Jesus gemäß Matthäus 8:20: „Der Sohn des Menschen hat aber keine Stätte, wo er sein Haupt niederlegen kann.“ Wäre Jesus verheiratet gewesen, hätte er seiner Frau und demnach seiner Familie ein Obdach und eine Bleibe einrichten müssen. In der Bibel sind demnach Beweise zu finden, daß Jesus in seinem Leben als Mensch unverheiratet geblieben ist.
Der Sexfilme überdrüssig
◆ Dem Überangebot von Sexfilmen konnte der oberste Filmzensor in Großbritannien nur durch einen Rücktritt von seinem Amt entweichen. Nach einem Bericht der Zeitung Daily Sketch äußerte sich Sir John Trevelyan wie folgt: „Ich werde froh sein, den Sexdschungel der Filmwelt loszuwerden. Ich habe restlos die Nase voll von dem Zeug, das uns jetzt angeboten wird. Die vielen amerikanischen, deutschen, skandinavischen und italienischen Sexstreifen reichen mir.“ Er befürchtet weiterhin, daß das Überangebot von Sexfilmen der Filmindustrie eines Tages den Todesstoß versetzen könnte.
Altersgrenze im Vatikan
◆ Eine für vatikanische Verhältnisse revolutionäre Entscheidung hat der Papst getroffen. Ab 1. Januar 1971 wurde die Altersgrenze der Kardinäle, die an der Papstwahl teilnehmen dürfen, auf 80 Jahre festgelegt. Außerdem verlieren die Kardinäle über 80 Jahre künftig das Recht, an den Arbeiten der vatikanischen Kongregation teilzunehmen und in anderen Ämtern der römischen Kurie tätig zu sein. Gleichzeitig forderte der Papst alle Kardinäle auf, die das 75. Lebensjahr bereits vollendet haben, von selbst und „spontan ihren Rücktritt anzubieten“. Der 80jährige Kurienkardinal Ottaviani kritisierte den Entschluß des Papstes. Seiner Meinung nach hat der Entscheid „die Gefahr heraufbeschworen, daß man das gleiche Kriterium auf ihn selbst anwenden wird“. Da die Kardinäle mit Erreichung des 80. Lebensjahres „als Helfer des Papstes untauglich“ seien, müsse man damit rechnen, daß man auch das Wirken des Papstes zur Diskussion stellen werde, wenn er das 80. Lebensjahr erreicht habe. Die Entscheidung des Papstes stehe im Gegensatz zu einer mehrhundertjährigen Überlieferung.
Jede halbe Stunde ein Verkehrstoter
◆ Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden teilte mit, daß sich die Zahl der Verkehrstoten in der Bundesrepublik in den ersten neun Monaten des Jahres 1970 im Vergleich zur gleichen Zeit des Vorjahres um 14 Prozent auf 13 364 erhöht habe. Demnach wurde jede halbe Stunde eine Person an den Folgen eines Verkehrsunfalles sterben. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden ist um 11 Prozent gestiegen.
Selbstlob der Autofahrer
◆ Durch eine Untersuchung von Verkehrspsychologen in Österreich und Deutschland wurde herausgefunden, wie der einzelne Autofahrer sein Fahrvermögen beurteilt. Den interviewten Personen wurde folgende Frage vorgelegt: „Wie würden Sie selbst Ihr Fahrkönnen beurteilen, wenn wir sehr guten Fahrern die Note 1 und den sehr schlechten Fahrern die Note 5 gäben?“ Die Auswertung dieser Umfrage ergibt folgendes Bild: In Deutschland gaben sich 74,1 Prozent der Befragten die Note 1-2, in Österreich 88,4 Prozent. Als „mittelmäßig“ (Note 3) bezeichneten in Deutschland 25,7 Prozent und in Österreich 21,1 Prozent ihr Fahrkönnen. Nur 0,2 Prozent in der Bundesrepublik und nur 0,5 Prozent in Österreich gaben ihre Fahrweise mit der Note 4 an. Jedoch sind in Deutschland 99,8 Prozent und in Österreich 99,5 Prozent der Meinung, daß es viele gibt, die zu der Gruppe mit geringerem bzw. unterdurchschnittlichem Fahrkönnen zählen. Wer aber würde diese Gruppe ausmachen, wenn doch 99,8 Prozent in Deutschland bzw. 99,5 Prozent in Österreich so hervorragend fahren? Würde es bei so vielen hervorragenden Fahrern (fast 100 Prozent) zu so schweren Unfällen jeden Tag auf den Straßen kommen?
Ungewöhnliche Art „der Seelsorge“
◆ Von den Bemühungen eines britischen Pfarrers, seine Predigten zu halten, berichtet der Wiesbadener Kurier: „In einer 45 Sekunden dauernden Sendung des britischen Fernsehens wirbt neuerdings der anglikanische Pfarrer Ronald Stephens für eine bekannte Margarinesorte. Das Wort Gottes baut er dabei mit ein. Die Brücke vom einen zum anderen schlägt er, indem er mahnend darauf hinweist, daß der Körper Fett (sprich: Margarine), die Seele aber Gott brauche. Und als Argument für seine zumindest etwas ungewöhnliche Art der Seelsorge führt er an, daß ihn bisher bei seinen Predigten nur etwa zwanzig treue Schäflein gehört haben, während sein Wort im Fernsehen an Millionen Ohren dringt (wobei er sich nicht äußert, wie viele nun Margarine kaufen und wie viele andere das Wort Gottes in sich aufnehmen werden). Aber, sagt er, ,als Kirchenmann halte ich es für meine Pflicht, das Evangelium bei jeder Gelegenheit und mit jedem mir zur Verfügung stehenden Medium zu verbreiten‘.“ „Des Landpfarrers Fernsehgage ist uns nicht bekannt. Er hat nur gestanden, daß sie ausreicht, sein überzogenes Bankkonto wieder auszugleichen.“
Wolke radioaktiven Staubs entwichen
◆ In der Wüste Nevada, dem amerikanischen Versuchsgelände für Atomwaffen, ist es bei einem unterirdischen Atomwaffentest zu einem unvorhergesehenen Zwischenfall gekommen. Über einem von zwei gleichzeitig gezündeten nuklearen Sprengkörpern stieg nach Angaben der amerikanischen Atomenergie-Kommission „ungeplant und unbeabsichtigt“ eine Wolke radioaktiven Staubs bis zu einer Höhe von 122 bis 193 Metern auf. Der Sprengkörper war in einer Tiefe von 294 Metern gezündet worden. Seine Sprengkraft entsprach der von 20 000 Tonnen herkömmlichen Sprengstoffs TNT und hatte damit die gleiche Stärke wie die Hiroshima-Bombe.
Geistlicher befürwortet „neue Moral“
◆ Die Tendenz, die Moral zu lockern und sich über biblische Grundsätze hinwegzusetzen, wird oft auch von Geistlichen unterstützt. So berichtet die Nordsee-Zeitung von einem Referat eines Geistlichen aus Langen, Cremer, der über das Thema „Sex und Glaube, Probleme der neuen Moral“ sprach. In diesem Bericht heißt es wörtlich: „Sie [die Ausführungen] gipfelten in der Forderung, die neue Moral zu bejahen und den Jugendlichen wie auch den Erwachsenen das schlechte Gewissen zu nehmen, wenn sie Geschlechtsbeziehungen eingehen, die nicht durch Heirat legitimiert sind. ... Entgegen der bürgerlich-christlichen Auffassung, daß sexuelle Freizügigkeit den Untergang der Kultur bedeutet, vertritt die neue Moral die Meinung, ohne Befreiung der Sexualität werde das Unbehagen an der Kultur ständig wachsen. Ein Triebverzicht ruft Aggressionsbereitschaft hervor. Die Befriedigung der Welt ist nur von einer Befriedigung der Triebe zu erwarten.“
„Historisches Werk“ — eine Fälschung
◆ Als äußerst geschickte Fälschung hat sich ein angeblich mittelalterliches tschechisches Manuskript herausgestellt, das zahlreiche Wissenschaftler, Politiker und Staatsmänner, unter ihnen auch den als Historiker bekannten Papst Pius XI., irregeführt hatte. Wie aus Prag bekannt wurde, konnte im kriminaltechnischen Laboratorium der Prager Polizei mit Hilfe von Laserstrahlen eindeutig nachgewiesen werden, daß das sogenannte Kralov-Dvur-Manuskript, das angeblich aus dem neunten Jahrhundert stammt und im Jahre 1817 entdeckt worden sein soll, Anfang des 19. Jahrhunderts von Vaclav Hanka, einem Kurator des Nationalmuseums, gefälscht worden war.
Durch diese Entdeckung wird Hunderten von Büchern und Studien die Grundlage entzogen, weil die Forschungen zahlreicher Wissenschaftler auf dem Gebiet der Sprache, Literatur und Geschichte des frühen Böhmen auf dem Manuskript basiert haben. Man zweifelte zwar die Authentizität der Handschrift schon im Jahre 1880 an, konnte jedoch eine Fälschung nicht nachweisen.
Man nimmt an, daß die Fälschung beweisen sollte, daß die böhmische Kultur älter als die deutsche Kultur sei, die lange Zeit in Böhmen dominiert hatte.
Rausch-Kaktus
◆ In Nordrhein-Westfalen mußte der Verkauf der Kaktusart Peyote eingestellt werden, wie dies aus einer Forderung des Landeskriminalamtes an die Gärtnereien und Blumengeschäfte in Nordrhein-Westfalen zu entnehmen war. Die Pflanze enthält das Rauschgift Mescalin, und die Kriminalpolizei beobachtete, daß diese Pflanze viel von jüngeren Leuten gekauft wurde und daß deren Verkauf in den letzten Wochen sprunghaft in die Höhe schnellte.