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Ist es unchristlich, die Religion anderer zu kritisieren?Erwachet! 1975 | 22. Februar
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Die Antwort der Heiligen Schrift darauf muß nein lauten. Es stimmt zwar, daß Kritik, die die Fehler in den Lehren oder Handlungen der Religion anderer aufdeckt, zuerst hart zu sein scheint. Doch wie sollte man darauf reagieren? Nicht wie diejenigen, die durch die Kritik des Stephanus in Wut gerieten und gewalttätig wurden. Man sollte eher die gute Reaktion einiger Athener beachten, die den Worten des Paulus zuhörten. Sie nahmen die biblische Wahrheit an und wurden gläubig, was zu ihrem ewigen Wohl war. (Vergleiche Apostelgeschichte 17:11, 12.)
Kritik, die sich auf das Wort Gottes stützt, sollte also auf keinen Fall als unchristlich zurückgewiesen, sondern sorgfältig beachtet werden, denn sie kann sehr nützlich sein.
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Wir beobachten die WeltErwachet! 1975 | 22. Februar
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Wir beobachten die Welt
Das Heilige Jahr wirft seine Schatten voraus
◆ „Es ist nicht länger zu verbergen.“ Mit diesen Worten leitete die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln im Oktober 1974 einen Artikel ein, der überschrieben war: „Rom hat im Heiligen Jahr besondere Schwierigkeiten“. Es hieß dann weiter: „Im Vatikan macht man sich ernsthaft Sorgen. Sorgen nämlich, ob nicht das kommende Jahr 1975, von Papst Paul VI. für die ganze Welt zum Jahr der Umkehr und Versöhnung in Christus ausgerufen, ausgerechnet in Rom, dem Zentrum der katholischen Christenheit, am Ende mit allen Vorzeichen des Chaos behaftet sein wird. Denn nur noch knapp zwei Monate, bevor der Papst am Heiligabend, 24. Dezember, zur mitternächtlichen Stunde die Heilige Pforte im Petersdom durch die berühmten, von vierhundertjähriger Tradition vorgeschriebenen Hammerschläge sprengen und dadurch das Jubeljahr symbolhaft ,eröffnen‘ wird, läßt sich nicht mehr verleugnen, daß noch allzuviel am geplanten Ablauf dieses Jahres mit großen Fragezeichen versehen werden muß.“
Der Vatikan muß es wissen
◆ Im Schweiz. Evang. Pressedienst konnte man unter der Überschrift „Die Romanen sind ,heiliger‘ als andere Leute“ folgendes lesen: „Gemäß einer in Rom veröffentlichten Studie sind von den in den letzten tausend Jahren von der römisch-katholischen Kirche heiliggesprochenen Menschen mehr als drei Viertel solche, die aus den Ländern Italien, Frankreich oder Spanien stammen. Von insgesamt 1 848 im letzten Millennium heiliggesprochenen Männern und Frauen waren 626 Italiener, 576 Franzosen und 215 Spanier. Die Britischen Inseln brachten in den letzten tausend Jahren 271 Heilige hervor, während auf die gesamte übrige Welt nur 160 Menschen entfielen, die eines so hohen Standes würdig waren.“ Der Schweiz. Evang. Pressedienst fügte hinzu: „Eine recht merkwürdige Auslese!“
Benediktinermönch spendet Trost mit Eisensäge und Pistolen
◆ Der Benediktinermönch Mattheus Notenboom schmuggelte zwei Pistolen mit Munition in die Haftanstalt Scheveningen (Niederlande) und überreichte das „Geschenk“ dem Kriminellen Jan Brouwers in dessen Zelle. Das Ergebnis war ein Ausbruchversuch mit Geiselnahme. Wie in Scheveningen jetzt bekannt wurde, verhalf der Mönch schon vor zwei Jahren Jan Brouwers zur Flucht aus der Haftanstalt Breda, indem er ihm eine Eisensäge beschaffte. Einen Tag später war Brouwers aus der Haftanstalt ausgebrochen.
Pfarrer tritt aus der Kirche aus
◆ Der evangelische Gemeindepfarrer von Wildenstein hat nicht nur für immer den Talar ausgezogen, sondern ist auch aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Nach dem Grund gefragt, antwortete er: „Ich kann es nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren, daß die Kirche sich nicht mehr an die Bibel hält — die Kirche macht Politik, eine linke, einseitige Politik, eine Politik, die im Widerspruch zum Wort Gottes und zur Bibel steht.“ Weiter klagte er: „Die Kirche hat sich gewandelt. Der Weltkirchenrat unterstützt finanziell auch militante Gruppen. Unsere Kirche ist nicht mal in der Lage, sich gegen die Baader-Meinhof-Terroristen deutlich auszusprechen.“
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