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  • g70 8. 9. S. 29-31
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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1970
  • Zwischentitel
  • Leid und Not in Vietnam selbst nach Kriegsende
  • Portugals Protest gegen den Papst
  • Orden für jeden Getöteten
  • 90 Pfund schwerer Tumor
  • Mord im LSD-Rausch
  • Jugendkriminalität in England angestiegen
  • Satelliten übermitteln Zeitungen
  • Täglicher Bevölkerungszuwachs: 180 000 Menschen
  • Zum Tode führende Hautkrankheit
  • Gefährliche Auswirkungen des DDT
Erwachet! 1970
g70 8. 9. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Leid und Not in Vietnam selbst nach Kriegsende

◆ Weite Teile des Landes in Vietnam wurden durch amerikanische Bombenabwürfe und die Verwendung von Entlaubungsmitteln noch auf Jahre hinaus zu wüstenähnlicher Unfruchtbarkeit gemacht. Das ist die Meinung von Biologen der Stanford-Universität in San Francisco. Die Wissenschaftler kommen zu der düsteren Prognose, daß nach Beendigung des Krieges Leid und Not in Vietnam erst beginnen werden. Nach einem von den Wissenschaftlern herausgegebenen Bericht, der den Titel „Die Zerstörung Indochinas — das Erbe unserer Präsenz“ trägt, hätten die Entlaubungsmittel bereits die Gummiproduktion in Vietnam um ein Viertel reduziert. Der Gebrauch von pflanzentötenden Herbiziden vergifte die Erde mit resistenten Chemikalien, die überdies in die Flüsse gelangten und dort Schäden noch unbekannter Art unter den Fischen und anderen Lebewesen anrichteten. Die Bombenabwürfe hätten zur Folge gehabt, daß weite Teile des Landes zu einer Mondoberfläche mit aneinandergereihten Kratern umgewandelt wurden. Nach Vernichtung der Vegetation verwandele sich die Erde in einem Prozeß der „Laterisation“ in eine gesteinsartige Masse, die so hart sei wie Gesteine der tausendjährigen Tempelruinen von Angkor in Kambodscha. Feuer habe die Wälder vernichtet. Die Bäume seien so sehr mit Bomben- und Granatsplittern gespickt, daß Sägemühlen täglich drei Stunden Arbeitszeit verlören, weil sie beschädigte Sägeblätter wieder reparieren müssen.

Portugals Protest gegen den Papst

◆ Nach seiner wöchentlichen Generalaudienz empfing Papst Paul VI. drei Vertreter der Befreiungsbewegung in den portugiesischen Afrikaterritorien. Aus Protest gegen diese Audienz berief Portugal seinen Botschafter im Vatikan ab. Die drei Führer der gegen Portugal kämpfenden schwarzen Opposition nahmen in Rom an einer Konferenz, die unter dem Motto „Solidarität mit den Völkern der portugiesischen Kolonien“ stand, teil. Auf einer Pressekonferenz erklärten sie, daß sie dem Papst eine Huldigungsbotschaft der Katholiken in den portugiesischen Kolonien übermittelt und ihn gebeten haben, sein Ansehen und seine Macht einzusetzen, damit eine Beendigung der „Massaker im portugiesischen Kolonialkrieg“ abzusehen wäre. Die Widerstandsorganisationen erhoffen nun, daß man von diesem Ereignis Notiz nähme. Den höchsten Organen der katholischen Kirche, insbesondere dem Patriarchen von Lissabon, die angeblich das Kolonialregime unterstützen, um die „christliche Kultur zu verteidigen“, sollte die Audienz im Vatikan einen Schock versetzen, da die Katholiken in den Kolonien nun wüßten, daß der Papst nicht mit denen sei, welche die Freiheit unterdrücken. Der britische Daily Telegraph zweifelt an der Klugheit des Papstes: „Es ist nicht anzunehmen, daß der Papst die von den Revolutionären angewandten blutigen Methoden auf irgendeine Weise gebilligt hat, aber sein Vorgehen wird zweifellos als Sympathie für die Ziele der Revolutionäre gedeutet bzw. fehlgedeutet werden. Bei aller Achtung vor den Beweggründen, die als Teil einer allumfassenden Nächstenliebe verstanden werden können, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß Seine Heiligkeit bei dieser Gelegenheit außerordentlich schlecht beraten war.“

Orden für jeden Getöteten

◆ Wenn ein Soldat eines amerikanischen Bataillons die Tötung eines Soldaten der „Nationalen Befreiungsfront“ nachweisen konnte, wurde er mit dem für diesen Zweck geschaffenen „Kill-Cong“-Orden ausgezeichnet. „Um den Nachweis für unseren Anspruch auf einen solchen Orden zu erbringen, konnten wir beispielsweise das Ohr eines Feindes vorlegen“, sagte der 23jährige frühere Sergeant Shepard in einem Interview mit einer Zeitung aus. Nach den Angaben dieses nach Hause zurückgekehrten Soldaten wurden die Medaillen vom fünften Bataillon des 60. Infanterieregiments im Sommer 1969 vergeben. Die Orden tragen auf olivgrünem Grund in schwarzer Schrift die Worte „Kill Cong“ (sinngemäß etwa: Vietkong-Töter).

90 Pfund schwerer Tumor

◆ Eine ungewöhnliche Operation wurde in Atlanta (Georgia) an einer 58jährigen Frau durchgeführt. Die Ärzte entfernten bei ihr in einem dreistündigen Eingriff eine offensichtlich gutartige Geschwulst von zirka 90 Pfund, die aus einer soliden Fasermasse (fibroider Tumor) bestand. Die fast 1,80 Meter große Patientin hatte die Geschwulst schon seit zwanzig Jahren bemerkt, hatte sich aber vorher nie in ärztliche Behandlung begeben. Ihr Unterleib hatte vor der Operation einen Umfang von über 1,45 Metern erreicht.

Mord im LSD-Rausch

◆ Obwohl die Meinung weit verbreitet ist, der Genuß von LSD-Drogen sei harmlos, führt der in der Berliner Morgenpost erschienene Artikel „Geständnis nach LSD-Rausch“ die Auswirkungen, wie z. B. ohne Anlaß plötzlich gewalttätig zu werden, deutlich vor Augen. Der Bericht der Zeitung lautet auszugsweise: „‚An meinem Geburtstag wollte ich mir einen doppelten „Trip“ leisten.‘ Das sagte im Polizeiverhör in Kopenhagen der dänische Schaufensterdekorateur Jan Bull Jensen. Er hat ... an seinem 19. Geburtstag im LSD-Rausch eine ihm unbekannte junge Frau auf der Straße mit seinem Pfadfindermesser erstochen. ... In Anwesenheit seines Verteidigers und eines Kriminalgerichtsassessors sagte Jensen ...: ‚Ich war am Strand. Da kamen die und boten mir die Pillen an. Ich kaufte sechs auf Pump. Dann habe ich eine ganze genommen. Bisher habe ich sie immer durchgeschnitten. Aber es war ja mein Geburtstag, und ich nahm eine ganze. Mann, das war ein „Trip“. Die Menschen am Strand, klitzeklein wie Zwerge. Die Autos wuchsen aus der Straße, und die Bäume standen mitten auf der Fahrbahn und alle in den allerdollsten Farben. Später — ich erinnere mich nur schwach an das Gesicht einer Frau — da ist es dann wohl passiert. Ja, das Messer gehört mir.‘ Jensen erstach in seinem LSD-Rausch Erna Marie Larsen ..., die ihren Mörder nie vorher gesehen hatte. Sie wurde in der Staatlichen Anstalt für Geisteskranke unter ärztlicher Aufsicht behandelt. Fräulein Larsen war schizophren, und die Behandlungsdroge ist LSD in kleinen Mengen.“

Jugendkriminalität in England angestiegen

◆ Nach veröffentlichten Berichten der Polizei für 1969 ist die Kriminalität in England und Wales weiter angestiegen und hat in rund eineinhalb Millionen Delikten, die Gegenstand von Anklagen wurden, ihren bisherigen Höhepunkt erreicht. Von den wegen Raubes festgenommenen Personen wären über 50 Prozent noch minderjährig. Als Grund für die wachsende Jugendkriminalität, so gibt die Polizei an, wäre das Zusammenrotten der Jugendlichen zu Banden in einem schon sehr frühen Alter zu nennen. Gemäß den vorliegenden Berichten nehmen die Arbeitnehmer, die sich am Eigentum des Arbeitgebers vergreifen, einen beachtlichen Posten ein. Ganze Wagenladungen von Whisky wurden beispielsweise schon verkauft, bevor sie überhaupt gestohlen seien. Von den Arbeitsplätzen würden Werkzeuge, Ausrüstungsgegenstände, Baumaterialien mitgenommen. Wenn ein Arbeitgeber Maßnahmen zur Unterbindung der Diebstähle treffe, so heißt es, riskiere er, daß seine Arbeitnehmer in einen Streik treten.

Satelliten übermitteln Zeitungen

◆ Die Nachrichtenagentur TASS meldete, daß es sowjetischen Ingenieuren gelungen sei, ein Bildtelegraphie-Verfahren zu entwickeln, mit dessen Hilfe Moskauer Zeitungen über einen Satelliten schnell in entfernte Teile des Landes übermittelt würden. Danach könnten Zeitungsleser in weit von Moskau entfernten Städten die Moskauer Zeitung zur selben Zeit lesen wie die Bewohner der Hauptstadt, da in weniger als vier Minuten eine Zeitungsseite, auch mit farbigen Illustrationen, übertragen werden könne.

Täglicher Bevölkerungszuwachs: 180 000 Menschen

◆ Dem „Demographischen Jahrbuch der Vereinten Nationen“ sind folgende Zahlen, denen statistische Erhebungen aus dem Jahre 1968 zugrunde liegen, zu entnehmen:

Täglich werden im Durchschnitt 320 000 Babys geboren, wohingegen durchschnittlich 140 000 Menschen sterben. Demnach wächst die Bevölkerung der Erde täglich um 180 000 Menschen. Bei unverändertem Rhythmus wird sich die Menschheit in den nächsten 39 Jahren verdoppeln.

Dreiviertel der Weltbevölkerung leben in Entwicklungsgebieten und über die Hälfte in Asien. Die in Kontinentalchina wohnenden Menschen werden auf 730 Millionen Menschen geschätzt. Es folgen Indien mit 524 Millionen, Sowjetunion (238 Millionen), USA (201 Millionen), Indonesien (113 Millionen), Pakistan (110 Millionen) und Japan (101 Millionen).

Um die Bezeichnung als größte Stadt der Welt bemühen sich zwei Großstädte: New York und Tokio. Nach dem städtischen Verwaltungsgebiet ist Tokio mit 8 960 000 Einwohnern größer als New York mit 8 022 500 Einwohnern. Bei Berücksichtigung der geschlossenen städtischen Wohnflächen ist New York jedoch die größte Stadt der Welt. Mit den Vororten, mit denen es zusammengewachsen ist, zählt New York 11 550 900 Einwohner, während Tokio 11 172 000 Einwohner hat.

Zum Tode führende Hautkrankheit

◆ In Brasilien stehen die Mediziner vor einem Rätsel. Bereits mehrere Todesopfer hat eine neu aufgetretene Hautkrankheit gefordert. Die Berliner Zeitung Der Abend beschreibt den Krankheitsverlauf: „Die sogenannte Hautschrumpfung beginnt an den Füßen, was zu der Annahme führte, daß der Erreger dieser Krankheit aus dem Erdboden kommt. Zuerst werden die Zehen, dann die Füße und Beine braun, bis der ganze Körper die Farbe einer Kartoffelschale hat, eine Farbe, die selbst von dem Braun der Eingeborenen und Mischlinge erheblich zu unterscheiden ist. Sobald der ganze Körper also von den Füßen her gebräunt ist, setzt die eigentliche Hautschrumpfung, die zweite Phase der Krankheit, ein. Überall bilden sich kleine Fältchen. Die Haut verliert jegliche Fettig- und Feuchtigkeit. Ihr geht die Eigenschaft zu atmen verlustig, und schließlich löst sie sich vom Fleisch des Körpers wie ein trockenes, lockeres, dünnes Papier ab — das heißt, zwischen der ‚toten Haut‘ und dem rot entzündeten, blutverkrustet aussehenden Fleisch bildet sich ein Zwischenraum. Die Haut läßt sich leicht abziehen. Aber schon bei Beginn der ‚Trocknung‘ tritt ein dem Verbrennungstod ähnliches Ableben ein. ... Ein bekannter Hautspezialist in Rio sagte: ‚Der Körper wird richtig abgewürgt. Die Todesfälle haben jetzt hundert überschritten. Wir müssen alle wissenschaftlichen Register ziehen, um zu verhindern, daß aus dieser geheimnisvollen Hautschrumpfung unter Umständen eine neue, vielleicht noch gar nicht richtig übersehbare Gefahr für die Weltmenschheit wird!‘“

Gefährliche Auswirkungen des DDT

◆ In einigen Ländern wurde die Verwendung von DDT bereits untersagt, da dieses Mittel, das der Schädlingsbekämpfung dient, für den Menschen gefährliche Wirkungen hervorruft. Zuerst erkannte man nur den Nutzen durch die Anwendung dieses Mittels, da Läuse, Flöhe, Wanzen, Mücken und sogar Krankheiten wie Malaria und Fleckfieber bekämpft werden konnten. Auch im Haushalt wurde DDT für die Bekämpfung von Fliegen und Schaben verwandt. Jedoch erwies sich dieses Mittel nicht als völlig „unschädlich“. Die Auswirkungen der Anwendung dieses DDT beschreibend, berichtet die Zeitschrift Reform-Rundschau: „Leider hinterlassen jedoch obengenannte Pflanzengifte [DDT, Aldrin, Dieldrin, Chlordan, Heptachlor und Endrin] keine Farbspuren ... Wir können aber die Wanderung der ‚Pestizide‘ chemisch analysieren, und da machte man erschreckende Feststellungen. So bestätigte der Toxikologe Prof. Eichholtz auch für Deutschland, daß in den Großstädten kaum eine Leiche seziert wird, in der man nicht DDT im Fettgewebe fand — und zwar bis zu 34 mg je kg Körpergewicht. ... Das geht so vor sich: Sie waschen z. B. Obst und Gemüse, an denen Spuren von Schädlingsbekämpfungsmitteln sitzen. Das Abwasser mit den Spuren von Pflanzenschutzmitteln gelangt jahraus, jahrein in Flüsse, Seen, in den Erdboden. Im Wasser gibt es lebende Kleinsttiere, das Plankton. Dieses reichert sich allmählich mit dem Gift an. Das Plankton wird von kleinen Fischen gefressen, die auf diese Weise schon angereicherte Giftspuren zu sich nehmen und selbst ein Depot davon in ihrem Körper anlegen. Größere Fische fressen kleinere Fische, Wasservögel wiederum die größeren Fische, diese werden von Raubvögeln — oder von Menschen verspeist.“ „Bei Seeadlern in der Ostsee fand man sogar, daß 2,5 % ihres Fettgewebes aus reinem DDT bestehen!“ „Das ist aber nur e i n e Vergiftungsquelle für den Menschen! Im Haushalt und im Kuhstall werden die Fliegen mit DDT und noch giftigeren Mitteln bekämpft. Spuren davon gelangen im Stall in die Milch, in die Eier, in das Fett der Tiere. Diese nehmen das Gift zusätzlich auf der Weide, im Stallfutter auf. Die Kinder essen ungewaschenes, gespritztes Obst oder Gemüse. ... Wir wissen nicht, wann die Grenzdosis bei uns erreicht ist. Fastenärzte haben in letzter Zeit eigenartige Beobachtungen gemacht. Wenn übergewichtige Personen stark abnehmen, auch durch akute Infektionskrankheiten, — wenn also ihre Reserve an Fett einschmolz, dann kamen auch Insektizide, die im Fettdepot gespeichert werden, zur Ausscheidung. Das geschah aber oft unter den Zeichen einer Rückvergiftung, d. h. beim Auflösen solcher Giftdepots wurden die Gifte über Lymphe, Blut, Niere, Lunge, Darm, Haut ausgeschieden, passierten also noch einmal verschiedene Körpergewebe und erzeugten an ihnen Reaktionszustände (z. B. in Form von Übelkeit, Hautausschlägen).“

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