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Des Menschen Errettung der Rechtfertigung Gottes untergeordnetDer Wachtturm 1957 | 1. Oktober
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Ja, von dem Tage an, da unsere Vorfahren in Todesschlaf gefallen sind, bleiben alle Dinge genau wie von Anfang der Schöpfung an.“ Einige mögen das Empfinden haben, daß Jehova langsam sei, daß er zögere, einzugreifen, aber „Jehova ist nicht langsam hinsichtlich seiner Verheißung, wie es etliche für Langsamkeit halten, sondern er ist geduldig mit euch, weil er nicht wünscht, daß irgend jemand vernichtet werde, sondern wünscht, daß alle zur Reue gelangen“. Jehova ist an der Errettung der Menschen interessiert. Er hat kein Gefallen am Tode des Gesetzlosen, sondern möchte, daß alle zur Besinnung kommen, daß sie bereuen und errettet werden. Er räumt ihnen dazu reichlich Zeit ein. Aber die in Aussicht gestellte Vernichtung wird kommen. — 2. Pet. 3:4, 9, NW.
RECHTFERTIGUNG SCHLIESST ERRETTUNG EIN
Es ist uns aber auch verheißen worden, was nach der Vernichtung dieser alten Welt kommen wird: „Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir nach seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen.“ Dann werden die Menschen das Vorrecht haben, die Erde zu verschönern, sie in herrlichem Zustand zu bewahren, die Tiere zu überwachen, die Erde mit Menschen von eigener Art zu füllen und sich vieler weiterer Segnungen zu erfreuen, die jede Vorstellung übersteigen. Lies doch einmal folgende kurze Beschreibung der Zustände, die dann herrschen werden: „Siehe! das Zelt Gottes bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“ — 2. Pet. 3:13; Off. 21:3, 4, NW.
Jehova bürgt mit seinem Namen für diese in seinem Wort, der Bibel, aufgezeichneten Verheißungen. Er verheißt eine neue Welt der Gerechtigkeit, ferner daß die Erde ewig bestehen und immerdar bewohnt sein wird, ja daß wir, wenn wir Jesus als unser Lösegeld annehmen, gerettet werden und ewig darin leben können. Jehova muß diese Verheißungen, die in seinem Namen gemacht wurden, erfüllen, sonst wären es Lügen, die in seinem Namen ausgesprochen wurden, und sein Name würde entweiht. Wenn er denen, die seinen Namen tragen, verbietet, diesen zu entweihen, so ist bestimmt nicht anzunehmen, daß er ihn auf diese Weise selbst entweihen würde. Die Erfüllung dieser Verheißungen, die von Spöttern in Frage gezogen und lächerlich gemacht werden, trägt zur Rechtfertigung seines Namens bei. Und da einige dieser Verheißungen die Errettung gehorsamer Menschen betreffen, trägt diese Errettung dazu bei, den Namen Jehovas zu rechtfertigen. Die Rechtfertigung Jehovas ist wichtiger als die Errettung von Menschen, aber sie schließt diese Errettung sowie auch die Erfüllung aller Verheißungen ein, die im Namen Jehovas gemacht wurden. Seine Verheißungen werden nicht unerfüllt bleiben. „Denn gleichwie der Regen und der Schnee vom Himmel herabfällt und nicht dahin zurückkehrt, er habe denn die Erde getränkt und befruchtet und sie sprossen gemacht, und dem Säemann Samen gegeben und Brot dem Essenden: also wird mein Wort sein, das aus meinem Munde hervorgeht; es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe.“ — Jes. 55:10, 11.
Wenn also Jehovas Zeugen die Rechtfertigung des Namens Jehovas hervorheben, so setzen sie dadurch nicht etwa die Errettung des Menschen, die für sie selbst und auch für alle übrigen Menschen so überaus wichtig ist, herab. Sie betrachten die beiden Dinge lediglich im richtigen Verhältnis und räumen jedem den richtigen Platz ein, indem sie die Rechtfertigung Jehovas an die erste Stelle setzen und der Errettung des Menschen den ihr gebührenden untergeordneten Platz einräumen. Es kommt oft vor, daß Menschen ihren guten Namen höher schätzen als ihr Leben und daß sie lieber sterben als auf ihren Namen Unehre zu bringen. Wenn also der Name eines Menschen wichtiger sein kann als sein Leben, dann ist der Name Gottes bestimmt auch wichtiger als das Leben des Menschen! Jesus erwähnte als erstes und großes Gebot die Liebe zu Gott und erst an zweiter Stelle die Liebe zum Mitmenschen. Im Mustergebet, das er seine Nachfolger beten lehrte, setzte er auch die Heiligkeit des Namens Jehovas an die erste Stelle. „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt.“ Wenn du dieses Gebet betest, setzt auch du den Namen Jehovas und seine Heiligung und Rechtfertigung an die erste Stelle. Und indem du dieses Gebet betest, unterordnest auch du die menschlichen Interessen der Rechtfertigung Jehovas. — Matth. 6:9; 22:37-39, NW.
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Mein Lebensziel verfolgendDer Wachtturm 1957 | 1. Oktober
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Mein Lebensziel verfolgend
Von A. E. Tharp erzählt
DA ICH jetzt 25 Jahre im Vollzeitdienst für Jehova und seinen König gestanden habe, verweilt mein Sinn gerne bei dem Gedanken an die schöne, geschäftige Zeit, die ich verlebte.
Im Jahre 1929 war mein Vater ein Abonnent des Goldenen Zeitalters. Er besaß auch einige der Wachtturm-Bücher, die damals erschienen. Die Artikelserie im Goldenen Zeitalter „When the World Went Mad“ [„Als die Welt wahnsinnig wurde“] von Daniel Morgan fesselte mich sehr, und ich freute mich darüber. Im nächsten Sommer sah ich bei Nachbarn das Buch Schöpfung, das meinem Vater gehörte. Ich war damals 16 Jahre alt und hatte an einer höheren Schule Geologie-Unterricht erhalten. Ich nahm das Buch mit nach Hause und las es mit wachsendem Interesse. Als ich den Abschnitt über „Weihung“ gelesen hatte, gab ich mich Jehova rückhaltlos hin. In dem Sommer, der meiner Graduierung an der höheren Schule folgte, wurde ich in einem Biberteich getauft und begann mit einigen Brüdern des Ortes in den Dienst zu gehen und so mein Lebensziel zu verfolgen.
In jenem Herbst unterrichtete uns Der Wachtturm, daß wir von zwei reisenden Vertretern der Gesellschaft besucht werden würden, von A. H. Macmillan und seinem Begleiter G. Y. McCormick. Während jenes Besuches fragte mich Bruder Macmillan: „Warum bist du nicht Pionier?“ Er versicherte mir, daß mich die Gesellschaft trotz Minderjährigkeit in den Pionierdienst aufnehmen würde. So wurde unverzüglich ein Brief nach Brooklyn gesandt, und bald kam die begehrte Ernennung zum Pionier. Im Jahre 1932 wanderte ich „über den Berg“ in mein Gebiet, das etwa fünf Kilometer entfernt lag. Im folgenden Sommer benutzte ich das Fahrrad meines Bruders; dann erhielt ich eine alte Stute und fuhr bis zum Herbst mit dem Einspänner; schließlich schloß sich mir mein Bruder an, um bis zu seinem Tode, zwei Jahre später, mit mir Pionierdienst zu tun.
In Miles City, Montana, erwartete ich mit einem anderen Partner die Gebietszuteilung für den Sonderpionierdienst. Es stellte sich heraus, daß wir nach Milwaukee, Wisconsin, gehen sollten. Dort benutzten wir damals (1938) an den Türen das Grammophon und verbreiteten das Buch Feinde. Wir machten vielerlei Erfahrungen. Außergewöhnlich war, daß ich mit dem Generaldirektor der Allis Chalmers Corporation sprechen und die Platte „Resolution“ vor ihm und seinem Büropersonal abspielen konnte. Dann erlebten wir auch den Beginn der Pöbelaktionen, die zwei Jahre später im ganzen Lande aufflammten. Wir erhielten ferner wertvolle Schulung, indem wir mit einer großen Versammlung zusammenarbeiteten. Das war auch meine erste Schulung im öffentlichen Sprechen, das einige Jahre später in Gilead noch beträchtlich verbessert werden mußte.
Schließlich wurden Aarne und ich für immer getrennt, und ich erhielt eine Zuteilung als Zonendiener, darauf wieder als Sonderpionier und dann als „Diener für die Brüder“. Während dieser Zeit gab es in Kansas
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