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  • In einer Welt der Gewalt mit Gott wandeln
    Der Wachtturm 1983 | 15. Oktober
    • In einer Welt der Gewalt mit Gott wandeln

      „Vergiß das nicht: In den letzten Tagen wird es schreckliche Zeiten geben“ (2. TIMOTHEUS 3:1, „The New American Bible“ [katholisch]).

      1. Was deutet darauf hin, daß wir heute tatsächlich in den „letzten Tagen“ leben?

      BIST du nicht auch der Meinung, daß wir in einer schrecklichen Zeit leben? Das Wort „schrecklich“ in der oben angeführten Schriftstelle ist die Wiedergabe des griechischen Wortes chalepós. Es wird auch mit „schwer zu ertragen“, „gefährlich“, „gefahrvoll“, „schlimm“, „hart“ und „schwierig“ wiedergegeben.a In Matthäus 8:28 werden mit demselben Wort zwei von Dämonen besessene Männer als außergewöhnlich „brutal“ oder „gewalttätig“ bezeichnet.b Man kann wirklich sagen, daß wir in einer schrecklichen Zeit der Gewalttätigkeit leben. Dadurch erfüllt sich die oben erwähnte Prophezeiung des Apostels Paulus, was beweist, daß es sich bei unserer Zeit zweifellos um die „letzten Tage“ handelt.

      2. (a) Inwiefern tragen gottlose Menschen dazu bei, daß wir in einer schrecklichen Zeit leben? (b) Welche Schriftstellen zeigen, wer der Hauptverantwortliche für die heutigen Nöte ist, und welchen Umfang haben diese angenommen?

      2 Was macht die heutige Zeit, die „letzten Tage“, so schrecklich? Sind es nicht die Verhältnisse, die Paulus mit den Worten vorhersagte: ‘Die Menschen werden eigenliebig sein, ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten, Verräter, unbesonnen, aufgeblasen vor Stolz.’? Dazu aufgestachelt werden diese gottlosen Menschen von dem einen, der in der Bibel als „der Gott dieses Systems der Dinge“ bezeichnet wird, „der Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt“. Das Ergebnis ist der erschütternde Stand der Dinge, den wir heute auf der ganzen Erde beobachten — bei den Regierungen, in der Geschäftswelt, in der Religion und in der menschlichen Gesellschaft im allgemeinen (2. Timotheus 3:2-5, 13; 2. Korinther 4:4; Offenbarung 12:9, 12).

      3. Wieso kann man sagen, daß die Gewalttätigkeit epidemische Ausmaße angenommen hat?

      3 Während von den 80er Jahren eines nach dem anderen vergeht, erlebt die Welt eine Epidemie der Gewalttätigkeit. Allein im Jahre 1980 wurden in den Vereinigten Staaten 1,3 Millionen Gewaltverbrechen registriert, was eine 13prozentige Zunahme gegenüber dem Vorjahr bedeutet, wobei Mord zu den häufigsten Todesursachen bei Männern im Alter zwischen 25 und 44 Jahren zählte. In der mit jenem Jahr endenden Dekade berichtete man in Großbritannien einen Anstieg um 50 Prozent bei Morden, um 300 Prozent bei Raubüberfällen und um 200 Prozent bei Vandalismus. In Frankreich ist die Gesamtzahl der Verbrechen seit 1963 um mehr als 260 Prozent gestiegen. Ähnliche Meldungen gehen aus der ganzen Welt ein.

      4. Inwiefern hat sich seit 1914 ein Wandel unter den Menschen vollzogen, der zu welchen Fragen Anlaß gibt?

      4 Der Historiker Walter Laqueur erklärte: „Die Zeit bis zum Ersten Weltkrieg war, insgesamt gesehen, humaner. Ich muß leider sagen, daß in unserer Zeit das Menschenleben weniger gilt — zum Teil als Folge des Massenmords im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Heutzutage haben wir außerdem die Philosophen der Gewalt, die es im 19. Jahrhundert nicht gab — Leute, die geltend machen, die Gewalt sei etwas Wunderbares, sie habe eine psychologische Wirkung und sei tatsächlich eine Notwendigkeit.“ Seit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahre 1914 hat die Gewalttätigkeit weltweit überhandgenommen. Wie denkt Gott darüber? Wie sollten Christen zur Gewalttätigkeit eingestellt sein?

      Gottes Einstellung zur Gewalt

      5. (a) Wie nahm die Gewalttat ihren Anfang? (b) Wie bezeichnete Jesus den Anstifter zur Gewalttat?

      5 Die Bibel berichtet von einer Zeit in der Geschichte, als ‘die Erde mit Gewalttat erfüllt wurde’. Das war vor über 4 300 Jahren. Die damalige Welt hatte mit dem Ungehorsam Adams und Evas und ihrer Vertreibung aus dem Eden-Paradies einen schlechten Anfang genommen. Ihr erster Sohn, Kain, ermordete schließlich seinen Bruder Abel. Der göttliche Bericht sagt uns, daß „Kain, der aus dem stammte, der böse ist, ... seinen Bruder hinschlachtete. Und weswegen schlachtete er ihn hin? Weil seine eigenen Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht“ (1. Mose 6:11; 1. Johannes 3:12). Jesus zeigte, daß es sich bei dem, „der böse ist“, um den Teufel handelt, indem er sagte: „Jener war ein Totschläger, als er begann“ (Johannes 8:44). Von dem Geschehen in Eden an hat Satan nachweisbar die Menschheit immer wieder zur Gewalt aufgestachelt.

      6. (a) Welche anstößigen Dinge geschahen zur Zeit Henochs, die Jehova zu welcher Reaktion herausforderten? (b) Warum nahm Gott Henoch hinweg? (1. Mose 5:24).

      6 Nach Kains Mord an Abel schritt jene Welt vom Schlechten zum Schlimmeren voran. Auch Lamech, ein Nachkomme Kains, wird als Totschläger angeführt (1. Mose 4:23, 24). Zu jener Zeit prophezeite „der siebente in der Linie von Adam her, Henoch [aus der Linie Seths], ... von ihnen [den Bösen] ..., als er sprach: ‚Siehe! Jehova kam mit seinen heiligen Myriaden, um an allen das Gericht zu vollziehen und alle Gottlosen all ihrer gottlosen Taten zu überführen, die sie auf gottlose Weise begingen, und all der anstößigen Dinge, die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben‘“ (Judas 14, 15). Gott nahm Henoch von jener Welt hinweg, damit er nicht mehr unter der Gewalttätigkeit und Grausamkeit der bösen Menschen leiden mußte. Welch ein Lohn wird für ihn die Auferstehung auf der friedlichen „neuen Erde“ sein, die Jehova schaffen wird! (2. Petrus 3:13; Hebräer 11:5).

      7. Wie kam es, daß die Welt des Altertums mit Gewalttat erfüllt wurde?

      7 Zur Zeit Noahs, des Urenkels Henochs, erhielt Satan, der unsichtbare Böse, Verstärkung durch Engel. Es waren Geistsöhne Gottes, die diesem ungehorsam wurden, indem sie sich auf die Erde begaben, Töchter der Menschen heirateten und ein Bastardgeschlecht hervorbrachten — die Nephilim. Dieser Name bedeutet „Fäller“, und demgemäß zeichneten sie sich durch ihre mörderische Handlungsweise unter den Menschen aus. „Sie [waren] die starken Männer, die vor alters waren, die Männer von Ruhm. ... Danach sprach Gott zu Noah: ‚Das Ende allen Fleisches ist vor mich gekommen, weil die Erde voller Gewalttat ist durch sie; und hier verderbe ich sie samt der Erde‘“ (1. Mose 6:1-13).

      8. (a) Inwiefern läßt sich die heutige Weltsituation mit derjenigen zur Zeit Noahs vergleichen? (b) Welches Beispiel gab uns Noah, und von welchem Nutzen kann es für uns sein, wenn wir es nachahmen?

      8 Der Apostel Petrus berichtet uns: „Die damalige Welt [wurde] vernichtet, als sie mit Wasser überflutet wurde. Aber durch dasselbe Wort [Gottes] sind die Himmel und die Erde, die jetzt sind, aufgespart für das Feuer und sind aufbehalten für den Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen.“ Die Erfüllung biblischer Prophezeiungen läßt erkennen, daß dieser Tag des Gerichts für die heutige Welt sehr nahe ist. Was müssen wir tun, um ihn zu überleben? Nun, was taten Noah und seine Familie? Die Bibel berichtet uns: „Noah wandelte mit dem wahren Gott. ... Noah ging daran, gemäß allem zu tun, was Gott ihm geboten hatte“ (2. Petrus 3:6, 7; 1. Mose 6:9, 22; 7:5). Dazu gehörte auch, daß er ein „Prediger der Gerechtigkeit“ wurde. Durch seinen Glauben „verurteilte er die Welt“ (2. Petrus 2:5; Hebräer 11:7). Sollten wir nicht das ausgezeichnete Beispiel Noahs und seiner Familie nachahmen, während wir uns bemühen, aus der heutigen Welt gerettet zu werden, die „in der Macht dessen [liegt], der böse ist“? (1. Johannes 5:19).

      Die Eskalation der Gewalt

      9. (a) Wozu führte die Eskalation der Gewalt in den Tagen Noahs? (b) Welche vergleichbare Entwicklung setzte nach der Flut ein, und worin fand sie ihren Höhepunkt?

      9 In der vorsintflutlichen Welt kam es zu einer Eskalation der Gewalt — bis Gott schließlich zur Urteilsvollstreckung schritt, indem er diejenigen verdarb, die die Erde verdarben (1. Mose 6:13, 17). Von der Zeit Nimrods, des Urenkels Noahs und ‘gewaltigen Jägers im Widerstand gegen Jehova’, an kam es im Laufe der Jahrhunderte erneut zu einer Ausbreitung der Gewalt, wahrscheinlich zunächst nur allmählich, dann aber nahm sie immer schneller und unaufhaltsam zu (1. Mose 10:1, 6, 8, 9). Schließlich kam das Schwert auf, Pfeil und Bogen sowie der Speer und in neuerer Zeit die Flinte, die Kanone und andere Schußwaffen. Im Ersten Weltkrieg, der 1914 begann, wurden neue Waffen der Gewalt eingesetzt: das Flugzeug, der Panzer und auch das Giftgas. In jenem Krieg erregte der Einsatz von Unterseebooten großen Schrecken, und das Maschinengewehr kostete buchstäblich Millionen das Leben.

      10. (a) Wie hat sich Jesu Prophezeiung über die Ereignisse „am Tage des Herrn“ erfüllt? (b) Warum sollten wir damit rechnen, daß Jehova in kurzem das Gericht vollzieht?

      10 Der Herr Jesus Christus hatte eine solche Entwicklung für den „Tag des Herrn“, an dem wir seit 1914 leben, vorausgesagt (Offenbarung 1:10). Er beschrieb, wie er auf einem weißen Pferd als neugekrönter König ausreiten würde, gefolgt von einem Reiter auf einem feuerfarbenen Pferd. Diesem würde gewährt werden, „den Frieden von der Erde wegzunehmen, so daß sie einander hinschlachten würden, und ein großes Schwert ... [würde] ihm gegeben“ werden — das Schwert des totalen Krieges. Dieses symbolische Schwert schließt die schrecklichsten und grausamsten Vernichtungswerkzeuge ein, die je von Menschen erdacht und weiterentwickelt wurden, auch Kernwaffen, die mit ihrer Gesamtsprengkraft das ganze Menschengeschlecht auf der Erde mehrmals auslöschen könnten. Wenn schon das Vorhandensein der riesigen Nephilim und die überaus große Bosheit der Menschen in den Tagen Noahs für Jehova Anlaß genug waren, ‘die Menschen zu verderben, weil die Erde durch sie voller Gewalttat war’, wieviel mehr Grund muß dann der Souveräne Herr des Universums heute haben, „die zu verderben, die die Erde verderben“! (1. Mose 6:4, 7, 13; Offenbarung 6:1-4; 11:18). Der Herr Jesus sprach von den gottlosen Menschen unseres Jahrhunderts, als er sagte: „Geradeso wie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein. ... Sie nahmen keine Kenntnis davon, bis die Sintflut kam und sie alle wegraffte“ (Matthäus 24:37, 39).

      Die christliche Ansicht über Gewalt

      11. (a) Warum billigte Gott die Kriege des Volkes Israel? (b) Wie müssen Gott und Christus die Kriege der Neuzeit betrachten? (Vergleiche 2. Korinther 10:3, 4.)

      11 Es stimmt, daß Gottes Diener in alter Zeit Kriege führten. Doch sollten wir im Sinn behalten, daß es sich dabei um theokratische Kriege handelte, die Gott geboten hatte. Das Volk Israel kämpfte, um entartete Nationen, die Dämonen anbeteten, aus dem „Land“ Gottes zu vertreiben (3. Mose 18:24-27; 5. Mose 7:1-6). Hat Gott die Kriege der Nationen gebilligt, besonders die Kriege, die seit 1914 um die Weltherrschaft geführt wurden? Handeln Katholiken, Protestanten, Buddhisten oder Moslems im Einklang mit Gott, der „aus e i n e m Menschen jede Nation der Menschen gemacht“ hat, wenn sie sich gegenseitig hinschlachten? Wie muß Christus, der Fürst des Friedens, das Blutvergießen in der Christenheit betrachtet haben, als es zum Ersten und später zum Zweiten Weltkrieg kam? (Apostelgeschichte 17:24-26; Jesaja 9:6). Beachten wir den neuen und höheren Maßstab, den der Fürst des Friedens aufstellte, kurz bevor er eines gewaltsamen Todes starb.

      12, 13. (a) Warum sorgte Jesus dafür, daß seine Jünger mit Schwertern ausgerüstet waren? (b) Was machte Jesus dann in bezug auf die theokratische Kriegführung deutlich?

      12 Jesus dachte an die Rolle, die er in der Erfüllung der Prophezeiung spielte, als er an dem Tag, an dem er verhaftet wurde, zu seinen Jüngern sagte: „Wer kein Schwert hat, verkaufe sein äußeres Kleid und kaufe eins. Denn ich sage euch, daß das, was geschrieben steht, an mir vollendet werden muß, nämlich: ‚Und er wurde unter die Gesetzlosen gerechnet.‘“ Als sie antworteten: „Herr, siehe! hier sind zwei Schwerter“, sagte er zu ihnen: „Es ist genug“ (Lukas 22:36-38). Genug wofür? Erstens, um Jesaja 53:12 zu erfüllen. Zweitens, um Christen eine wichtige Lektion zu erteilen.

      13 Es hätte gewiß keinen triftigeren Grund für die Benutzung eines Schwertes geben können, als den Sohn Gottes zu beschützen. Aber es war nicht Gottes Wille, daß Jesus damals verschont wurde. Als daher der Apostel Petrus mit seinem Schwert gegen den Sklaven des Hohenpriesters vorging, sagte Jesus zu ihm: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Platz, denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen“ (Matthäus 26:52, 53; Johannes 18:10, 11). So machte Jesus deutlich, daß von jener Zeit an der Gebrauch von fleischlichen Waffen nicht mehr zur theokratischen Kriegführung gehörte.

      14. „Kein Teil der Welt“ zu sein schließt gemäß Jesu Worten was ein?

      14 Das war völlig im Einklang mit dem, was Jesus seinen Jüngern am selben Abend bereits gesagt hatte, nämlich, daß sie verfolgt werden würden, weil sie „kein Teil der Welt“ wären. Es war auch im Einklang mit dem Gebet, das Jesus an dem gleichen Abend an seinen Vater richtete und in dem er betonte, daß seine Jünger wie er „kein Teil der Welt“ seien. Es entsprach außerdem der Äußerung Jesu gegenüber Pilatus: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt. Wäre mein Königreich ein Teil dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königreich nicht von daher“ (Johannes 15:19, 20; 17:14 bis 16; 18:36).

      15. (a) Zu welcher Einheit hat die Trennung von der Welt geführt? (b) Welche verschiedenen Gesichtspunkte dieser Einheit werden in Jesaja 2:2-4 beschrieben?

      15 Bist du jetzt getrennt von der Welt und von ihrer Gewalttätigkeit, wie es Jesus und seine Apostel im ersten Jahrhundert waren? Wenn ja, dann hast du teil an der wunderbaren weltweiten Einheit, die nur Jehovas Zeugen genießen. Es ist eine Einheit, die entstanden ist durch den Gehorsam gegenüber den Gesetzen Gottes und seinem Willen die heutige Zeit betreffend. Denn heute strömt eine „große Volksmenge“ friedliebender Christen „aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“ zum großen geistigen Tempel der Anbetung Jehovas (Offenbarung 7:9, 10, 15). Das wird in Jesaja 2:2-4 mit den Worten beschrieben: „Es soll geschehen im Schlußteil der Tage, daß der Berg des Hauses Jehovas fest gegründet werden wird über dem Gipfel der Berge, und er wird gewißlich erhaben sein über die Hügel; und zu ihm sollen alle Nationen strömen. Und viele Völker werden gewißlich hingehen und sagen: ‚Kommt, und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs; und er wird uns über seine Wege unterweisen, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln.‘ Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort Jehovas von Jerusalem. Und er wird gewißlich Recht sprechen unter den Nationen und die Dinge richtigstellen hinsichtlich vieler Völker. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern. Nation wird nicht gegen Nation das Schwert erheben, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen.“

      16. (a) Wodurch unterscheiden sich Jehovas Zeugen von der Welt? (b) Was wird in Micha 4:1-5 über die Wohlfahrt des Volkes Gottes vorhergesagt, über den Grund dafür und über den Ausgang? (c) Warum steigt eine weitere Frage auf?

      16 Es handelt sich dabei aber nicht um fahnenschwingende Ultranationalisten, sondern um ein friedliches, geeintes Volk aus allen Nationen, das sich in einer kriegerischen Welt wirklich neutral verhält. In Micha 4:1-5 wird zunächst darauf hingewiesen, daß diese Menschen „Schwerter zu Pflugscharen schmieden“‚ und dann wird ihre geistige Wohlfahrt beschrieben sowie ihre Aussicht auf ewiges Leben in Einheit auf der Erde. In der Prophezeiung werden sie den Völkern der Welt gegenübergestellt, indem es heißt: „Denn alle Völker ihrerseits werden wandeln, ein jedes im Namen seines Gottes; wir aber unsererseits werden im Namen Jehovas, unseres Gottes, wandeln auf unabsehbare Zeit, ja immerdar.“ Doch während wir weiterhin im Namen Gottes wandeln, sind wir von seiten einer gewalttätigen Welt großem Druck ausgesetzt. Wie können wir mit gewissen Situationen, die auftreten mögen, fertig werden? Der folgende Artikel enthält die Antwort der Bibel auf diese Frage.

  • „Suche Frieden und jage ihm nach“
    Der Wachtturm 1983 | 15. Oktober
    • „Suche Frieden und jage ihm nach“

      1. (a) Wie können wir in der heutigen Welt der Gewalt ‘Frieden suchen und ihm nachjagen’? (b) Warum sollten wir in Prüfungen inbrünstig zu Jehova beten?

      WIE können wir, umgeben von einer Welt der Gewalt, den oben zitierten Rat des Apostels Petrus befolgen? Dadurch, daß wir, wie Petrus sagt, ‘uns vom Bösen abwenden und Gutes tun’. Wir müssen uns also ernsthaft bemühen, aufgrund des Glaubens an das Opfer Jesu Christi in ein friedliches Verhältnis zu Jehova Gott zu gelangen. Dann können wir dem Frieden nachjagen, indem wir uns eng an die Maßstäbe halten, die Gott in seinem Wort aufgestellt hat. „Denn die Augen Jehovas sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihr Flehen; das Angesicht Jehovas aber ist gegen die gerichtet, die Böses tun“ (1. Petrus 3:11, 12). Wenn böse Menschen versuchen, uns etwas anzutun, können wir inbrünstig zu Jehova beten. Wir können ihn um Hilfe anrufen, und das laut und mit Namen, wenn wir von jemandem überfallen oder sonstwie belästigt werden. (Vergleiche 5. Mose 22:25 bis 27.)

      2. An welcher von David zum Ausdruck gebrachten Zuversicht können wir festhalten, wenn man uns tätlich angreift?

      2 Viele, die tätlich angegriffen worden sind, haben nur durch absolutes Vertrauen zu Jehova überlebt. Immer wieder wird der Zeuge Jehovas gesegnet, der an der Zuversicht festhält, die David in seinem Gebet in Psalm 18:46, 48 mit den Worten zum Ausdruck brachte: „Jehova lebt, und gesegnet sei mein FELS, und der Gott meiner Rettung werde erhoben. Er läßt mich meinen zornigen Feinden entrinnen; über die, die gegen mich aufstehen, wirst du mich erheben, von dem Mann der Gewalttat wirst du mich befreien.“ Den Millionen Zeugen Jehovas, die sich heute mit festem Glauben auf die Erfüllung der Verheißung Gottes freuen, daß ‘die Gerechten die Erde besitzen und immerdar darauf wohnen werden’, gilt auch die Zusicherung: „Die Rettung der Gerechten ist von Jehova; er ist ihre Festung in der Zeit der Bedrängnis“ (Psalm 37:29, 39).

      3. (a) Was erkennen wir aus 5. Mose 32:10 und Daniel 3:19-27? (b) Was läßt die Art der Befreiung, die Rahab und ein neuzeitlicher Pionier erlebten, erkennen?

      3 Welche Situation in dieser gewalttätigen Welt auch immer eintreten mag, ist doch Jehova in der Lage, ‘sein Volk wie die Pupille seines Auges zu behüten’ (5. Mose 32:10; Daniel 3:19-27). Er ist sogar in der Lage, wenn es sein Wille ist, die Seinen während eines so schrecklichen Ereignisses, wie es ein nuklearer Holocaust ist, zu bewahren. Das beweist die Erfahrung, die ein treuer Diener Jehovas, der um der Wahrheit willen in einem japanischen Gefängnis in Hiroschima war, am 6. August 1945 machte. Der Morgen jenes Tages verlief für ihn anders als gewöhnlich, was zur Folge hatte, daß er bei der Explosion der Atombombe unverletzt blieb.a Der größte Teil des Gefängnisses war zerstört worden, doch wie Rahab die feurige Vernichtung Jerichos überlebte, so überlebte Katsuo Miura die Verwüstung, die in Hiroschima angerichtet wurde (Josua 6:23, 24). Er war Jehova dankbar, daß er, wie er sich ausdrückte, durch eine Atombombe aus dem Gefängnis befreit wurde, um die restlichen Jahre seines Lebens im Pionierdienst zu verbringen. (Vergleiche Psalm 116:15.) Nichts ist zu wunderbar für unseren Souveränen Herrn, „den wahren Gott, den Großen, den Starken, Jehova der Heerscharen ist sein Name“ (Jeremia 32:17-19).

      Halte dich eng an Jehovas Organisation

      4. Wie wird in Jesaja, Kapitel 60 der heutige Zustand der Organisation Gottes beschrieben?

      4 Wir benötigen die liebevolle Anleitung der mütterlichen Organisation Jehovas, damit wir in der heutigen Zeit der Gewalt standhalten können. Seit dem Jahre 1938 herrscht unter dem Volk Gottes ein verbesserter theokratischer Zustand, den Jehova mit den Worten vorhergesagt hatte: „Ich will den Frieden zu deinen Aufsehern einsetzen und die Gerechtigkeit zu deinen Arbeitszuteilern. Nicht mehr wird in deinem Land von Gewalttat gehört werden, Verheerung oder Zusammenbruch innerhalb deiner Grenzen. Und du wirst sicherlich deine eigenen Mauern ‚Rettung‘ und deine Tore ‚Lobpreis‘ nennen.“ Der Frieden und die Liebe zur Gerechtigkeit, durch die sich Jehovas Organisation heute weltweit auszeichnet, haben viel dazu beigetragen, daß der „Kleine“ — die wenigen tausend Königreichsverkündiger vor 64 Jahren — zu einer „mächtigen Nation“ geworden ist, die inzwischen 2 477 000 Menschen zählt und in 205 Ländern der Erde entschlossen vorwärtsschreitet. Berichte über den Predigtdienst zeigen, daß Jehova ‘es zu seiner eigenen Zeit beschleunigt’, während wir uns dem „Ende“ nähern (Jesaja 60:17, 18, 22; Matthäus 24:14).

      5. Wodurch hat Jehovas Volk trotz der Gewalttätigkeit, wie in den Psalmen gesagt wird, seine Kraft bewahrt?

      5 Ein Großteil dieser Ausdehnung ist im Angesicht von Gewalttätigkeit vor sich gegangen, wie Jehovas Zeugen sie zum Beispiel in den Konzentrationslagern Hitlers und während des Krieges durch Angriffe des Pöbels in den Vereinigten Staaten erlebten. In vielen Teilen der Erde nimmt die Gewalt weiter zu. Aber nur in wenigen Ländern, wenn überhaupt noch anderswo, ist es in den letzten Jahren zu mehr Gewaltakten als im Libanon gekommen. Doch unsere Brüder dort sind stark. Wodurch haben sie ihre Kraft bewahrt? Durch absolutes Vertrauen zu Jehova und durch die Entschlossenheit, weiterhin in ihren Zusammenkünften und bei anderen christlichen Aktivitäten Gemeinschaft miteinander zu pflegen (Psalm 73:18; 149:1).

      6. Wie sollten wir zum regelmäßigen Besuch der Zusammenkünfte eingestellt sein, und warum?

      6 Das sollte uns klarmachen, daß wir in Zeiten der Gewalt unser Zusammenkommen nicht aufgeben dürfen (Hebräer 10:24, 25). Wenn dies so wichtig ist, um Kraft als ein Gegengewicht zu der Gewalt der satanischen Welt zu erlangen, dann ist es auch notwendig, um den heimtückischeren Machenschaften des Teufels gewachsen zu sein. Der regelmäßige Besuch der Zusammenkünfte bedeutet für uns Leben!

      7. (a) Wie versucht Satan, Gottes Diener zu Fall zu bringen? (b) Auf welche besondere Art und Weise fördert Satan den Geist der Gewalt und der Unsittlichkeit? (c) Wie können wir dem Frieden nachjagen, und welches Ziel sollten wir im Auge behalten?

      7 In der heutigen schrecklichen Zeit versucht Satan, Gottes Diener dadurch zu Fall zu bringen, daß er Menschen aus ihnen macht, die „eigenliebig“ sind, „geldliebend [und ein Verlangen nach den materiellen Dingen haben, die man mit Geld kaufen kann]“ und die „mehr Vergnügungen lieben als Gott“. Durch all das könnten wir davon abgehalten werden, regelmäßig Gemeinschaft mit Gottes Volk zu pflegen (2. Timotheus 3:1, 2, 4). Statt Satans Geist der Gewalt und der Unsittlichkeit in uns einzusaugen, der in bestimmten Fernsehsendungen, gewissen Telespielen und dergleichen verherrlicht wird, sollten wir durch unser persönliches Studium, durch Nachsinnen und durch den Besuch der Zusammenkünfte genaue Erkenntnis, die ‘ewiges Leben bedeutet’, in uns aufnehmen und dann auch anwenden (Johannes 17:3; Philipper 1:9-11; Kolosser 1:9-11).

      Wo ist unser Schutz?

      8. (a) Wie reagieren viele Weltmenschen auf die Gewalt in der heutigen Zeit? (b) Zeige anhand von Beispielen, warum ihr Verhalten unweise ist.

      8 Furcht vor Gewalttätigkeit erfüllt die Bewohner der Großstädte. Gemäß einer neueren Umfrage des Gallup-Instituts fürchten sich 45 Prozent der Amerikaner, abends allein aus dem Haus zu gehen. Viele haben eine Waffe bei sich. Sollten Zeugen Jehovas dies ebenfalls tun — sich darauf vorbereiten, einer möglichen Gewalttat durch Gewalt zu begegnen? Die vielen Unfälle durch „Selbstverteidigungswaffen“ — mit denen Kinder sogar andere Kinder töteten — sollten uns nachdenklich stimmen. Man weiß, daß ein professioneller bewaffneter Bandit sogleich schießt, wenn er eine Schußwaffe sieht, und zwar, um zu töten. Welche Chance hat da ein bewaffneter Amateur?

      9. Wo und wie findet ein Christ Schutz?

      9 Nicht durch den Besitz von Schußwaffen findet ein Christ Schutz, sondern dadurch, daß er ‘Frieden sucht und ihm nachjagt’ (1. Petrus 3:11). Vertraue auf Jehova. Wenn dir ein Verbrecher gegenübertritt, so laß ihn wissen, daß du ein Zeuge Jehovas bist. Widersetze dich nicht jemandem, der dir mit Gewalt droht; gib ihm, was er an materiellen Dingen fordert. Dein Leben ist mehr wert. Wenn er dich in die Enge treibt und bedroht, so rufe Jehova um Hilfe an. Behalte im Sinn: „Der Name Jehovas ist ein starker Turm. Der Gerechte läuft hinein und wird beschützt“ (Sprüche 18:10).

      10. (a) Was lassen die Berichte aus Esra, Kapitel 8 und 2. Korinther, Kapitel 11 in bezug auf Selbstverteidigung erkennen? (b) Inwiefern zeigen Berichte aus Afrika und Irland, daß das Tragen von Schußwaffen töricht ist?

      10 Gibt es aber nicht Gelegenheiten, bei denen Zeugen Jehovas besser daran wären, wenn sie eine Waffe zur Selbstverteidigung hätten, wie zum Beispiel bei einer Reise durch ein gefährliches Gebiet, das von Rebellen unsicher gemacht wird? Die Antwort ist ein nachdrückliches Nein. (Vergleiche Esra 8:21 bis 23, 31; 2. Korinther 11:23-27.) Nehmen wir als Beispiel unsere reisenden Aufseher in einem bestimmten afrikanischen Land. Diese Brüder mußten in den letzten Jahren häufig durch Kriegsgebiete reisen, als sie den Versammlungen dienten. Mitunter wurden sie von Guerillas oder von Sicherheitsstreitkräften angehalten. Hätte man Waffen bei ihnen gefunden, so hätte sie das ihr Leben gekostet. Mit wenigen Ausnahmen ließ man sie, wenn sie sich als Zeugen Jehovas auswiesen und man keine Waffen bei ihnen fand, an ihren Bestimmungsort weiterreisen. Ebenso verhält es sich im zerstrittenen Nordirland, wo man sagt: „Der Tod gehört zur Landschaft.“ Daß Jehovas Zeugen eine neutrale Haltung einnehmen, ist dort gut bekannt, und als friedliebende Menschen finden sie sowohl in katholischen als auch in protestantischen Gebieten Schutz.

      11. (a) Was läßt eindeutig erkennen, daß sich Christen nicht mit todbringenden Waffen ausrüsten sollten? (b) Auf wen sollten wir gemäß der Bibel vertrauen?

      11 Die Bibel und die Erfahrungen von Zeugen Jehovas in der heutigen Zeit zeigen deutlich, daß es für einen Christen nicht ratsam ist, eine Schußwaffe oder eine andere todbringende Waffe bei sich zu haben oder zu Hause oder anderswo bereitzuhalten, um sie gegen menschliche Angreifer oder Eindringlinge einzusetzen (Jesaja 2:4; 1. Petrus 3:11). Wer sich auf Gewalt vorbereitet, beschwört Gewalt herauf. Ein Christ sollte statt dessen vor allem auf Jehova, seinen Gott, vertrauen (Psalm 18:48; 140:1, 4; Sprüche 3:5-7).

      12. (a) Warum können Christen, biblisch betrachtet, polizeilichen Schutz erbitten? (b) Würde ein Christ im Notfall von einer Schußwaffe Gebrauch machen oder sich selbst Recht verschaffen?

      12 Die weltlichen „obrigkeitlichen Gewalten“ mögen in Übereinstimmung mit Römer 13:1, 4 gewisse Einrichtungen schaffen, die der Erhaltung des Friedens dienen, wie zum Beispiel die Polizei, die zum Schutz von Bürgern und Eigentum offiziell bewaffnet ist. Da solche von Gott zugelassenen Einrichtungen als „Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Kundgabe des Zorns an dem, der Schlechtes treibt“, bezeichnet werden, wäre es für einen Christen in Ordnung, eine solche Einrichtung um Schutz zu bitten und sich von ihr beschützen zu lassen. Er sollte aber nicht von Schußwaffen Gebrauch machen, selbst wenn er es für notwendig findet, sich und seine Angehörigen mit irgend etwas, was er gerade zur Hand hat, zu verteidigen. Auch darf er sich nicht selbst Recht verschaffen. In vielen Ländern ist der Besitz von Schußwaffen zur Selbstverteidigung sogar gesetzwidrig (Matthäus 22:21; vergleiche 2. Mose 22:2).

      13. Warum würde ein Christ zur Selbstverteidigung nicht auf die Techniken von Kampfspielen zurückgreifen?

      13 Könnte sich jedoch ein Christ zum Zweck der Selbstverteidigung nicht in Kampfspielen wie dem chinesischen Kampfspiel Kung-fu schulen lassen? Es sei erwähnt, daß dieses äußerst lebensgefährliche fernöstliche Kampfspiel vor mehr als 1 400 Jahren entwickelt wurde, und zwar von Mönchen des Zen-Buddhismus im Kloster Shaolin, das an den Abhängen des Songshan, eines der heiligen Berge Chinas, liegt. Den gleichen religiösen Ursprung hat auch das japanische Kampfspiel Buschido, was buchstäblich „Weg des Kriegers“ bedeutet. Viele Judo-, Kendo- und Karateexperten lassen sich immer noch durch religiöse Meditationsübungen inspirieren. Bei Karate verfolgt man die Absicht, den Gegner außer Gefecht zu setzen. Das kann schwere Verletzungen oder den Tod zur Folge haben. Bestimmt würden Personen, die auf Jehova vertrauen, bei einer Selbstverteidigung nicht auf die Techniken solcher Kampfspiele zurückgreifen (Sprüche 3:31).

      14, 15. (a) Warum könnte ein Christ zu Nahrungszwecken Tiere jagen oder töten? (b) Was könnte aber dazu führen, daß ein Christ für besondere Vorrechte untauglich wäre, und warum?

      14 Wäre es für einen Christen passend, Schußwaffen zu haben, um Tiere zu Nahrungszwecken zu jagen? Nach der Sintflut gestattete Gott das Töten von Tieren zu Nahrungszwecken, doch sollte das Blut nicht gegessen, sondern auf den Erdboden ausgegossen werden (1. Mose 9:3, 4; 5. Mose 12:23-25). Wo es gesetzlich erlaubt ist, besitzen einige Zeugen Gewehre zum Schutz vor wilden Tieren oder zur Jagd (Matthäus 22:21). Für sie mögen diese Waffen ein wichtiges oder praktisches Mittel zur Nahrungsbeschaffung sein. Doch niemand sollte auf den Gedanken kommen, Jehova würde es billigen, Tiere zum Vergnügen zu töten, wie es ein Nimrod der alten Zeit tat und wie neuzeitliche „Nimrode“ es gewohnt sind. Da „die Seele des Fleisches ... im Blute“ ist, ist das Blut in den Augen Jehovas kostbar (3. Mose 17:11, 14).b

      15 Wenn eine beträchtliche Zahl Zeugen in einer Versammlung beunruhigt sein sollten, weil jemand Tiere nur zum Vergnügen jagt und nicht zu Nahrungszwecken, könnten dem Betreffenden eventuell keine besonderen Dienstvorrechte übertragen werden, da er Anstoß erregt (1. Timotheus 3:2).

      16. Welche Hilfe können Älteste bieten, doch was wäre, wenn jemand den schriftgemäßen Rat aus Absatz 9 bis 15 nicht befolgen würde?

      16 Ähnlich verhält es sich mit einem Zeugen Jehovas, der darauf besteht, zum Schutz vor Menschen eine Schußwaffe zu tragen oder zu besitzen oder eine Kampfsportart auszuüben. Die christlichen Ältesten sollten unverzüglich etwas unternehmen, indem sie ihm Rat erteilen und ihm helfen, die Angelegenheit in Ordnung zu bringen (Micha 4:3). Wer das Tragen einer Waffe nicht aufgibt oder sich sonstwie ausrüstet, um ein „Schläger“ zu werden, würde sich nicht für besondere Dienstvorrechte in der Versammlung eignen (1. Timotheus 3:2, 3).

      Der Gebrauch von Waffen bei einer zivilen Tätigkeit

      17. Warum vermeiden es die meisten Zeugen, eine Beschäftigung anzunehmen, bei der sie sich im Kampfsport schulen lassen oder eine Schußwaffe tragen müßten?

      17 Was sollte jemand tun, der einer Beschäftigung nachgeht, bei der er eine Waffe zum Einsatz gegen andere Menschen zu tragen hat oder sich in Kampfspielen wie Judo und Karate schulen lassen muß? Er sollte bei seiner persönlichen Entscheidung im Sinn behalten, daß ein Nachfolger Jesu ermahnt wird, dem Frieden nachzujagen (Römer 12:17, 18). In Anbetracht der Worte aus Jesaja 2:4 vermeiden es die meisten Zeugen Jehovas, eine solche Beschäftigung anzunehmen. Die Tätigkeit mag zwar im Einklang mit Römer 13:4 dem Schutz der Öffentlichkeit (oder dem Schutz von Eigentum) dienen, doch wie die Erfahrung zeigt, besteht stets die Gefahr, durch eine Tötung mit der Waffe Blutschuld auf sich zu laden, wodurch man seinem eigenen Gewissen Schaden zufügen und in der Gefahr stehen würde, bei einer Vergeltungsaktion verletzt oder getötet zu werden (Psalm 51:14; vergleiche 4. Mose 35:11, 12, 22-25). Bestimmt ist es am besten, diesen Gefahren dadurch aus dem Weg zu gehen, daß man sich für eine Beschäftigung entschließt, bei der sie nicht auftreten.

      18. (a) Inwiefern unterscheidet sich der Standpunkt eines reifen Christen von dem der Welt? (b) Welche Änderungen würde ein reifer Christ vorzunehmen suchen, um ein reines Gewissen zu behalten?

      18 In den heutigen „letzten Tagen“ erwartet man von manchen Angestellten, eine Schußwaffe zu tragen. Bei Bankwächtern oder Angestellten privater Unternehmen, die die Bewachung von Gebäuden übernehmen, sowie bei Nachtwächtern und Polizisten mag dies sogar eine Voraussetzung dafür sein, daß sie ihre Arbeit behalten. Was sollte jedoch ein Christ tun, der verpflichtet ist, ‘für die Seinigen zu sorgen’? (1. Timotheus 5:8). Sein auf der Bibel beruhender Standpunkt unterscheidet sich von dem weltlicher Personen, die sich frei fühlen, solche Waffen zu tragen und davon Gebrauch zu machen, wenn sie es in einer gefährlichen Situation für richtig erachten (Epheser 5:15-17). Ein Christ wird es vermeiden, Blutschuld auf sich zu laden, indem er den Standpunkt Jehovas hinsichtlich der Heiligkeit des Blutes im Sinn behält (1. Mose 9:6; Psalm 55:23). Ein reifer Christ sollte sich bemühen, eine Beschäftigung zu finden, bei der er nicht bewaffnet sein muß.c Einigen Zeugen, die mit ihrem Arbeitgeber gesprochen haben, ist es gelungen, eine andere Arbeit zu übernehmen, bei der sie keine Waffe tragen müssen.

      19. Wofür wäre ein Bruder so lange ungeeignet, bis er eine Änderung vornimmt? (2. Korinther 13:11).

      19 Die Welt wird zwar immer gewalttätiger; wir können aber einen Bruder, der weiterhin einer Beschäftigung nachgeht, bei der er bewaffnet sein muß, nicht mehr als beispielhaft betrachten. Man sollte ihm sechs Monate Zeit einräumen, damit er eine Änderung herbeiführen kann. Wenn er keine Änderung vornimmt, wäre er für ein besonderes Dienstvorrecht und für besondere Verantwortung in der Versammlung nicht geeignet (1. Timotheus 3:2; Titus 1:5, 6).

      Mögen wir alle dem Frieden nachjagen

      20. (a) Warum ist der Weg des Friedens zu empfehlen? (b) Wie wird die Sache für Personen ausgehen, die trotz schwerer Prüfungen und sogar bis in den Tod ihre Lauterkeit bewahren? (c) Auf wen vertraust du?

      20 Jehovas Zeugen gehen den Weg des Friedens und sind deswegen schon sehr oft beschützt worden — in körperlicher, sittlicher und geistiger Hinsicht. Es zeigt sich also klar und deutlich, daß diese schriftgemäße Handlungsweise richtig ist. Den wenigen treuen Christen, die ums Leben gekommen sind, steht aufgrund ihrer bis zum Tod bekundeten Furchtlosigkeit eine frühe Auferstehung in Aussicht (Hebräer 11:36-40; Offenbarung 2:10). Manchmal läßt Jehova zu, daß Satan schwere Prüfungen über sein Volk bringt, so wie im Falle Hiobs, der seine Lauterkeit bewahrte und dessen Prüfung letzten Endes glücklich ausging (Hiob 1:18, 19; 42:12-15). Doch was immer in der heutigen Zeit der Gewalt geschieht, mögen wir uns nie dazu bewegen lassen, unsere Lauterkeit aufzugeben. Vertrauen wir auf Gott. „Denn, was Jehova betrifft, seine Augen durchschweifen die ganze Erde, damit er sich stark erweise zugunsten derer, deren Herz ihm gegenüber ungeteilt ist“ (2. Chronika 16:9).

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