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Wandle durch GlaubenDer Wachtturm 1985 | 1. Juni
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zu nutzen, die ein Zeichen ganzherziger Ergebenheit gegenüber Jehova sind (2. Timotheus 3:1, 4). Könnten wir, wenn das geschehen würde, aufrichtig sagen, daß wir ‘durch Glauben wandeln, nicht durch Schauen’?
11. Wie könnte es sich auswirken, wenn wir uns selbst verzärteln, und was müssen wir tun?
11 Es besteht auch die Gefahr, daß wir uns selbst verzärteln. Wir könnten uns einreden, leichte Kopfschmerzen oder ein ähnliches Problem sei schlimmer, als es in Wirklichkeit ist. Bedingt durch unser unvollkommenes Fleisch, mögen wir geneigt sein, das als eine Ausrede zu gebrauchen, um einer Verpflichtung auszuweichen, wie zum Beispiel einer Aufgabe in der Theokratischen Predigtdienstschule. Würden wir uns jedoch durch dieselbe Unpäßlichkeit davon abhalten lassen, irgendeiner Art von Entspannung nachzugehen? Natürlich sollten wir gesunden Sinnes sein und ernst zu nehmende Anzeichen von Krankheit nicht unterschätzen. Aber wir müssen uns wirklich anstrengen (Lukas 13:24). Gewiß sollte der Glaube bei unseren Entscheidungen eine große Rolle spielen, damit wir nicht nur ‘durch Schauen wandeln’ — nach unseren eigenen unzulänglichen Vorstellungen (Römer 12:1-3).
12. Was für einen Kampf müssen wir führen, und welche Einstellung erfordert das von uns?
12 Wir dürfen nicht vergessen, daß wir uns in einem Kampf gegen böse Geistermächte befinden (Epheser 6:11-18). Unser Hauptfeind, Satan, der Teufel, kann einen enormen Einfluß auf uns ausüben, indem er seine Waffen zur Zerstörung unseres Glaubens an Jehova anwendet. Satan appelliert an jegliche selbstsüchtige Neigung der Menschen und läßt keine Art der Überredungskunst unversucht, um unsere Denkweise zu beherrschen. Wenn wir mit den „Übriggebliebenen“ des „Samens“ des „Weibes“ oder der himmlischen Organisation Gottes verbunden sind, befinden wir uns in einem Krieg. Von diesem Krieg können wir nicht beurlaubt werden, bis Jehova, der uns im Widerstand gegen die satanischen Angriffe stärkt, die gesamte Organisation des Teufels vernichtet (Offenbarung 12:16, 17; 1. Petrus 5:6-11). Sollten wir also nicht jetzt mutig sein und uns der Dringlichkeit der Zeit bewußt sein? Ganz gewiß! (Psalm 31:24).
Was es bedeutet, ‘durch Glauben zu wandeln’
13. Was bedeutet es, ‘durch Glauben zu wandeln’?
13 ‘Durch Glauben zu wandeln’ bedeutet, schwierige Verhältnisse durchzustehen, und zwar durch den Glauben an Gott, an seine Fähigkeit, unsere Schritte zu lenken, und an seine Bereitschaft, uns in Sicherheit zu bringen (Psalm 22:3-5; Hebräer 11:6). Es bedeutet, davon abzustehen, sich vom bloßen äußeren Schein der Dinge oder von unzulänglichen, menschlichen Überlegungen leiten zu lassen. Der Glaube veranlaßt uns, in die Richtung zu gehen, die Jehova uns weist, ganz gleich, wie beschwerlich der Pfad sein mag. Wenn wir ‘durch Glauben wandeln’, gleichen wir David, der über Gott sagte: „Du wirst mich den Pfad des Lebens erkennen lassen. Freuden bis zur Sättigung sind bei deinem Angesicht; da ist Lieblichkeit zu deiner Rechten immerdar“ (Psalm 16:11). Außerdem wird Jehova, sofern wir es ihm überlassen, unsere Schritte zu lenken, uns Herzensfrieden gewähren und uns zum Sieg verhelfen, ganz gleich, wie hart wir bedrängt werden (Johannes 16:33; Philipper 4:6, 7). Wenn wir ‘durch Glauben wandeln’, werden wir uns zum Beispiel regelmäßig mit unseren geistigen Brüdern und Schwestern zum gemeinsamen Bibelstudium und Gebet versammeln (Hebräer 10:24, 25).
14, 15. (a) Wie war Jesus zu Reichtum und Ansehen und zur Beteiligung an der Politik eingestellt? (b) Was können wir der Schrift in bezug auf Jesu Ansicht über Gottes Führung entnehmen?
14 Dadurch, daß wir ‘durch Glauben wandeln’, werden wir sozusagen auch zu Gefährten der treuen Diener Jehovas der alten Zeit. Der Größte unter ihnen war Jesus Christus, der „Hauptvermittler und Vervollkommner unseres Glaubens“. Was stellen wir fest, während wir uns bemühen, ‘seinen Fußstapfen genau nachzufolgen’? (Hebräer 12:1-3; 1. Petrus 2:21).
15 Jesus lehnte eine Beteiligung an weltlicher Politik ab und war im Gegensatz zu vielen anderen nie auf Reichtum und Ansehen aus. Vielmehr wies er darauf hin, daß sein Königreich „kein Teil dieser Welt“ ist, und er hatte — weit davon entfernt, ein Materialist zu sein — „keine Stätte, wo er sein Haupt niederlegen“ konnte (Johannes 6:14, 15; 18:36; Lukas 9:57, 58). Obwohl Jesus einen vollkommenen Sinn hatte, handelte er nicht unabhängig von seinem himmlischen Vater, sondern blickte zu ihm um Führung auf (Johannes 8:28, 29).
16. Was kann man im Lichte des Beispiels Jesu über die Einstellung der Zeugen Jehovas sagen?
16 Was kann man angesichts des Beispiels Jesu über Jehovas Zeugen von heute sagen? Wir, die Verfechter des himmlischen Königreiches Gottes, respektieren die „obrigkeitlichen Gewalten“, wahren aber strikte Neutralität in politischen Angelegenheiten (Römer 13:1-7; Matthäus 6:9, 10; Johannes 17:16). Statt nach Reichtum und Ansehen in dieser Welt zu streben, ‘suchen wir zuerst das Königreich’ im Vertrauen darauf, daß Jehova für das Lebensnotwendige sorgen wird (Matthäus 6:24-34; Psalm 37:25). Ebenso wie Jesus ‘stützen wir uns nicht auf unseren eigenen Verstand’, sondern nehmen dankbar die Führung unseres liebevollen Gottes an (Sprüche 3:5, 6). Sicher hilft uns all das, ‘durch Glauben zu wandeln’.
Prüfungen und Segnungen
17. Was müssen Jehovas Diener erdulden, da sie ‘durch Glauben wandeln’? Führe ein Beispiel an.
17 In vielen Ländern müssen unsere Mitzeugen ungewöhnliche Unannehmlichkeiten und Drangsale, ja sogar brutale Verfolgung erdulden, weil sie ‘durch Glauben wandeln’. Glaubensprüfungen treten natürlich in den unterschiedlichsten Formen auf. Betrachte beispielsweise die Prüfungen und den treuen Dienst eines älteren Bruders aus Ecuador. Als er mit der Wahrheit in Kontakt kam, war er bereits 80 Jahre alt, und dann lernte er noch Lesen und Schreiben. Zwei Jahre später wurde er getauft. Da er im Dschungel lebte, mußte er drei Stunden zum Königreichssaal laufen. Seine gegnerische Frau versteckte jedesmal seine Kleidung und sein Geld, um ihn vom Besuch der christlichen Zusammenkünfte abzuhalten. Doch dieser treue Bruder ließ sich von derartigen Schwierigkeiten nicht überwältigen. Er diente zehn Jahre lang jeden Monat als Hilfspionier und predigte in vielen Dörfern, obwohl er von den Dorfbewohnern oft schlecht behandelt wurde. Aber die Pioniere und Missionare, die später in diesen Gebieten tätig waren, wurden von vielen Leuten angesprochen und um ein Bibelstudium gebeten. Die harte Arbeit dieses eifrigen Bruders brachte also gute Ergebnisse. Er starb mit 92 Jahren an Krebs, war jedoch in dem Monat, in dem er starb, noch 40 Stunden im Predigtdienst tätig.
18. (a) Was müssen wir tun, wenn wir Gottes Gunst erfahren möchten? (b) Welcher Lohn steht uns in Aussicht, wenn wir ‘durch Glauben, nicht durch Schauen, wandeln’?
18 Auch wir müssen trotz Schwierigkeiten und Bedrängnissen durchhalten (Matthäus 24:13). Wenn wir Gottes Gunst erfahren möchten, müssen wir unbedingt seine Anweisungen befolgen, uns auf ihn verlassen und uns von der Welt, ihren Ansichten und ihrer Handlungsweise getrennt halten (Psalm 37:5; 1. Korinther 2:12; Jakobus 1:27). Deshalb wollen wir uns bemühen, unser Vorbild, Jesus Christus, nachzuahmen. Wir wollen uns im Geist der Selbstaufopferung und Bereitwilligkeit in Jehovas wunderbarem Dienst verausgaben. Solange wir das tun, können wir vertrauensvoll der Erfüllung der großartigen Verheißungen entgegenblicken, die unser himmlischer Vater seinen loyalen Anbetern gegeben hat — wunderbare Segnungen in seiner neuen Ordnung! Vor allem haben wir, wenn wir ‘durch Glauben, nicht durch Schauen, wandeln’, das Vorrecht, an der Rechtfertigung der universellen Souveränität Jehovas teilzuhaben.
Erinnerst du dich?
◻ Welche Gefahren bringt es mit sich, wenn man ‘durch Schauen wandelt’?
◻ Welche Warnung läßt sich aus den Erfahrungen der Israeliten für Jehovas Volk von heute ableiten?
◻ Was müssen wir tun, statt uns selbst zu verzärteln?
◻ Was bedeutet es, ‘durch Glauben zu wandeln’?
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Wandle im Vertrauen auf Jehovas FührungDer Wachtturm 1985 | 1. Juni
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Wandle im Vertrauen auf Jehovas Führung
„Seid mutig und stark. Fürchtet euch nicht, noch entsetzt euch vor ihnen, denn Jehova, dein Gott, ist es, der mit dir zieht. Er wird dich weder im Stiche lassen noch dich gänzlich verlassen“ (5. MOSE 31:6).
1. Wodurch erwies sich Jehova für die Israeliten als ein unvergleichlicher Führer?
JEHOVA erwies sich als ein unvergleichlicher Führer, als er die Israeliten aus der Sklaverei Ägyptens herausführte. Er geleitete sie nicht nur durch die Wildnis, sondern sorgte auch für Speise und Trank und gab ihnen fehlerfreie Anweisungen. Daher konnten die Leviten in den Tagen Nehemias sagen: „Du, ja du [Jehova Gott], [verließest] in deiner überströmenden Barmherzigkeit sie nicht in der Wildnis. Die Wolkensäule selbst wich nicht von der Stelle über ihnen bei Tag, um sie auf dem Wege zu führen, noch die Feuersäule bei Nacht, um ihnen den Weg, auf dem sie gehen sollten, zu erleuchten. Und deinen guten Geist gabst du, um sie umsichtig zu machen, und dein Manna enthieltest du ihrem Munde nicht vor, und Wasser gabst du ihnen für ihren Durst. Und vierzig Jahre lang versorgtest du sie mit Nahrung in der Wildnis. Es mangelte ihnen an nichts. Selbst ihre Kleider nutzten sich nicht ab, und selbst ihre Füße schwollen nicht an“ (Nehemia 9:19-21).
2. Warum konnte Moses die Israeliten auffordern, „mutig und stark“ zu sein?
2 Durch Zucht, gepaart mit väterlicher Güte, lehrte der göttliche Lehrer die Israeliten, was
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