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Was die wahre Religion für junge Leute tun kannDer Wachtturm 1978 | 15. November
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Da Jehova der Stifter der Familie ist und somit die Voraussetzungen für das Familienleben geschaffen hat, werden Jugendliche, die ihm gehorchen, zu besseren Gliedern der Familie. Solche Söhne und Töchter werden ihren Eltern keine Schande machen, indem sie den schlechten Wandel, die Allüren und die unsittlichen Handlungen von Weltmenschen nachahmen. Sie werden bereitwillig im Hause mithelfen und auch sonst durch ihren keuschen und rechtschaffenen Wandel ihren Eltern Ehre machen (Tit. 2:6-8). Durch eine solche Handlungsweise, die mehr Freude und Befriedigung mit sich bringt als Streit und Widerstand gegen die Autorität, bereiten Jugendliche, die wahre Christen sind, dem Schöpfer Lobpreis. Sie ehren dadurch auch ihren himmlischen Vater, der sie wegen ihrer Liebe und ihres Glaubens segnet.
Überall auf der Erde handeln Tausende von Jugendlichen in den unterschiedlichsten Situationen so, wie es Gott gefällt. Einigen der größten Verlockungen und stärksten Belastungen sind Jugendliche wahrscheinlich in den sogenannten fortschrittlichen Ländern ausgesetzt, in denen eine materialistische Einstellung vorherrscht. Bietet der wahre christliche Glaube Jugendlichen das, was sie benötigen, um zufrieden und glücklich zu sein und nicht in den Sog des Materialismus zu geraten? Gute Beispiele von Jugendlichen finden wir in der Bundesrepublik Deutschland.
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Jugendliche preisen Jehova in der Bundesrepublik DeutschlandDer Wachtturm 1978 | 15. November
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Jugendliche preisen Jehova in der Bundesrepublik Deutschland
DEUTSCHLAND 1978: Die flachen, dem Winde ausgesetzten Ebenen im Norden, teilweise mit prächtigen Heideteppichen überzogen; das große stets betriebsame industrielle Ballungsgebiet an der Ruhr, fast ganz von Smog bedeckt; die majestätischen bayerischen Alpen unter einer tiefen Neuschneedecke; Touristen, die auf der Suche nach Lederhosen, farbenfrohen Dirndln, Bierkrügen und Kuckucksuhren durch die Lande streifen — das sind Bilder von Deutschland, wie man sie von jeher kennt. Wenig scheint sich geändert zu haben.
Und doch hat sich die Welt verändert, auch Deutschland — vielleicht noch nie so schnell wie seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Menschen sehen sich neuen Gefahren, neuen Standpunkten und neuen Verhaltensmaßstäben gegenüber. Welches Erbe konnte die ältere Generation nach den Zerstörungen des Krieges der Nachkriegsgeneration vermitteln?
Um der neuen Generation zu helfen, ihren Problemen erfolgreich zu begegnen, hätte es wohl kein besseres Erbe geben können als eine genaue Erkenntnis des wahren Gottes, Jehovas, und seiner Vorsätze. Heute gibt es Christen, die schon unter dem Hitlerregime diese Erkenntnis besaßen und dafür bekannt sind, daß sie ihre Treue selbst unter Verfolgung bewiesen. Mit den Worten Davids im Sinn: „Generation um Generation wird deine Werke loben, und deine mächtigen Taten werden sie kundtun“ sind sie entschlossen gewesen, dieses vortreffliche Erbe an die Nachkriegsgeneration weiterzugeben (Ps. 145:4). Ist ihnen das gelungen? Wir wollen sehen.
VON GLÄUBIGEN ELTERN ERZOGEN
Viele Zeugen Jehovas der heutigen Generation (seit 1945) sind in der vorteilhaften Lage gewesen, von Eltern und sogar Großeltern erzogen zu werden, die Zeugen Jehovas sind. Elke und ihre Schwester Heidi, die beide im Vollzeitdienst stehen, freuen sich, zur fünften Generation von Zeugen in ihrer Familie zu gehören. Ist es nicht schön, zu beobachten, daß ganze Familien vereint Jehova dienen?
Eine Familie in Westfalen zählt 15 Kinder. Gerhard, der heute im Vollzeitdienst steht und ein Mitarbeiter der Zentrale der Wachtturm-Gesellschaft in Wiesbaden ist, erinnert sich an die gute Erziehung, die den Kindern zuteil wurde, als sie noch alle zu Hause waren. Drei Familienstudien waren notwendig, um auf die Bedürfnisse der einzelnen eingehen zu können: eines für die größeren Kinder, eines für die ganz kleinen und eines für die im mittleren Alter. Vor den Zusammenkünften fuhr der Vater zwischen Wohnung und Königreichssaal eineinhalb Stunden lang mehrere Male hin und her, um die ganze Familie zum Königreichssaal zu bringen. Auf dem Heimweg war es dasselbe. Eine gute Atmosphäre in christlichen Familien entsteht nicht ohne Anstrengung!
IM GETEILTEN HAUS
Andere kommen nicht aus einer geeinten Familie, da sie in einem in religiöser Hinsicht geteilten Haus aufgewachsen sind.
Friedhelm erinnert sich, daß sein Vater seine Bibel, seine Bücher und seine Zeitschriften verbrannte. Wiewohl der Vater ehrgeizige Pläne mit seinem Sohn, dem einzigen Kind, verfolgte, war Friedhelms Sinn darauf gerichtet, die gute Botschaft von Gottes Königreich einmal als Vollzeitdiener zu verkünden.
Wilfried erzählt, wie er und seine Mutter oft die Haustür verschlossen vorfanden, als sie von den christlichen Zusammenkünften nach Hause kamen. Einmal mußten sie sogar die Nacht im Wagen verbringen. Ein andermal riß ihn sein Vater aus dem Bett und schlug ihn mit einer Lampe. Weil er aber treu blieb, erlangte er nicht nur die Achtung seines Vaters, sondern auch, was noch wichtiger ist, Jehovas Wohlgefallen. „Ich war damals zwar erst 11 oder 12 Jahre alt, doch die Brüder ließen mich immer wieder spüren, daß ich in der Christenversammlung gern gesehen war. Und diese Liebe“, so sagt er, „half mir durchzuhalten.“
Uwe, der als Jugendlicher ein Zeuge wurde, hatte sowohl auf der Arbeit als auch zu Hause Widerstand zu erdulden.
Er erinnert sich, daß er in einer Frühstückspause einmal die Gelegenheit wahrnahm, Zeugnis zu geben, wofür er aber nicht mit hörenden Ohren belohnt wurde, sondern mit einem Eimer Wasser, den man ihm über den Kopf goß. Doch er machte zusammen mit seinem Bruder, der heute als Missionar in Spanien dient, weiter gute Fortschritte zur christlichen Reife.
Rolf-Dieter war erst 5 oder 6 Jahre, als seine Mutter die biblische Wahrheit kennenlernte. Sein Vater erlaubte ihm und seinem Bruder nicht, die christlichen Zusammenkünfte zu besuchen. Doch ihre Mutter
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