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Genügt es, an Gott zu glauben?Der Wachtturm 1985 | 1. September
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Genügt es, an Gott zu glauben?
„GLAUBEN Sie an Gott oder an ein universelles Geistwesen?“ fragte der bekannte Meinungsforscher George Gallup jr. Einige werden überrascht sein, daß 95 Prozent der befragten Erwachsenen (über 30 Jahre) und Jugendlichen mit Ja antworteten. Doch inwieweit wird die Handlungsweise dieser Personen durch den Glauben beeinflußt? Offensichtlich nicht allzusehr, denn George Gallup berichtet, daß auf die Frage, wieviel Einfluß ihre religiöse Überzeugung auf ihr Denken und Handeln habe, lediglich 26 Prozent der jungen Erwachsenen erklärten: „Großen Einfluß“a (The Search for America’s Faith von George Gallup jr. und David Poling).
Offensichtlich genügt es nicht, nur an Gott zu glauben. Der Jünger Jakobus schreibt: „Du glaubst, daß es einen einzigen Gott gibt, nicht wahr? Du tust sehr wohl. Doch glauben auch die Dämonen und schaudern. ... Glaube ohne Werke [ist] untätig“ (Jakobus 2:19, 20). In der Bibel finden wir daher auch die Berichte über Personen, die weit mehr taten, als nur zu glauben. Henoch zum Beispiel „wandelte beständig mit dem wahren Gott“ (1. Mose 5:24). Zwischen Henoch und Gott entwickelte sich ein so enges Verhältnis, wie es zwischen Personen besteht, die einen gemeinsamen Weg gehen. Aber warum hatte Henoch ein solch einzigartiges Verhältnis zu Gott? Unter anderem deshalb, weil sich Henoch, der in einer religiös entarteten Welt lebte, in der ‘gottlose Taten’ an der Tagesordnung waren, trotzdem nicht von seinem gerechten Lebensweg abbringen ließ. Mutig und offen wies er auf die bösen Wege seiner Zeitgenossen hin und prophezeite: „Siehe! Jehova kam mit seinen heiligen Myriaden, um an allen das Gericht zu vollziehen und alle Gottlosen all ihrer gottlosen Taten zu überführen, die sie auf gottlose Weise begingen, und all der anstößigen Dinge, die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben“ (Judas 14, 15).
Weil Henoch mit Gott wandelte, geriet er in große Gefahr. Offensichtlich planten seine Feinde, ihn zu ermorden, um auf diese Weise dem für sie lästigen Prophezeien ein Ende zu machen. Da griff jedoch der Gott ein, mit dem Henoch wandelte. In der Bibel heißt es: „Durch Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehe, und er war nirgends zu finden, weil Gott ihn entrückt hatte.“ Ja, Gott nahm ihn durch den Tod hinweg und ersparte ihm offenbar einen gewaltsamen Tod durch die Hände seiner Feinde (Hebräer 11:5, 13; 1. Mose 5:24; vergleiche Johannes 3:13).
Auch Noah war ein Mann, der ‘mit dem wahren Gott wandelte’. Wie Henoch war Noah „ein gerechter Mann. Er erwies sich als untadelig unter seinen Zeitgenossen“ (1. Mose 6:9). Und das trotz der Tatsache, daß in seinen Tagen ein zügelloser Lebenswandel üblich war und die Gewalttaten überhandnahmen. Aber Noah zeigte stets Gottesfurcht und trat als „Prediger der Gerechtigkeit“ hervor. Daher bewahrte Gott ihn und seine Familie, als er die Sintflut über die damalige Welt brachte (2. Petrus 2:5; Hebräer 11:7; 1. Mose 6:5, 11).
Läßt Gott an uns immer noch die Einladung ergehen, mit ihm zu wandeln? Ja, ganz bestimmt! Der Apostel Paulus sagte, daß Gott „einem jeden von uns nicht fern ist“, wenn wir „ihn wohl tastend fühlen und wirklich finden“ möchten (Apostelgeschichte 17:27). Doch wie können wir das erreichen? Und was ist erforderlich, um wirklich mit Gott zu wandeln?
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Auch du kannst mit Gott wandelnDer Wachtturm 1985 | 1. September
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Auch du kannst mit Gott wandeln
„WANDELN wohl zwei miteinander, es sei denn, daß sie übereingekommen sind [„sie haben sich auf Verabredung hin getroffen“, Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift]?“ fragt der Prophet Amos (Amos 3:3, Elberfelder Bibel). Kann man überhaupt eine „Verabredung“ mit Gott treffen, um mit ihm zu wandeln?
Ja, denn Gott ergreift sogar die Initiative und lädt uns ein, seine Freunde zu sein. Er zwingt uns aber auf keinen Fall zu einer Freundschaft. Vielmehr zieht er uns durch seine großartigen Eigenschaften zu sich. Die Schöpfung an sich liefert schon im Überfluß Beweise für Gottes Güte. „Seine unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit“ (Römer 1:20). Ferner sagt der Apostel Paulus gemäß Apostelgeschichte 14:17: „[Gott hat] sich allerdings nicht ohne Zeugnis gelassen ..., indem er Gutes tat, da er euch Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten gab und euer Herz mit Speise und Fröhlichkeit erfüllte.“
Männer wie Henoch und Noah nahmen daher bereitwillig Gottes Angebot an, mit ihm Freundschaft zu schließen. Sie erkannten, daß Gott ‘würdig ist, die Herrlichkeit und die Ehre zu empfangen’ (Offenbarung 4:11). Daher reagierten sie unverzüglich auf Gottes Einladung und nahten sich ihm glaubensvoll. „Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen“, sagt Paulus, „denn wer sich Gott naht, muß glauben, daß er ist und daß er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“ (Hebräer 11:6). Wenn du daher ein Verhältnis zu Gott entwickeln möchtest, kannst auch du eine „Verabredung“ mit ihm treffen. Der Psalmist erklärt: „Glücklich ist der, den du [Gott] erwählst und herzunahen läßt“ (Psalm 65:4).
Da Gott die Bedingungen festlegt, die erfüllt werden müssen, damit die Freundschaft mit ihm zustande kommt, muß man sein Wort, die Bibel, studieren, um herauszufinden, was „der gute und annehmbare und vollkommene Wille Gottes ist“ (Römer 12:2). „Wie könnte ich ... denn je [die Prophezeiung Jesajas verstehen], wenn mich nicht jemand anleitet?“ fragte ein Mann, der in biblischen Zeiten ernsthaft Gott suchte. Und vielleicht geht es dir genauso. Gott sorgte allerdings dafür, daß sich jenem Mann ein Jünger namens Philippus anschloß und ihm die Prophezeiung erklärte (Apostelgeschichte 8:30-35). Hat Gott heute weniger Interesse an den Menschen, die ihn ernstlich suchen? Nun, schon allein die Tatsache, daß du diese bibelerklärende Zeitschrift lesen kannst, zeigt Gottes Interesse an dir! Wäre es daher nicht weise, dir von denjenigen, die dir diese Zeitschrift überreicht haben, helfen zu lassen, mehr über Gott zu erfahren?
Den Unsichtbaren sehen
Wenn dein Wissen über Gott zunimmt, wird er für dich mehr und mehr zu einer Realität werden. Du wirst schon bald erkennen, daß er keineswegs eine namenlose Kraft ist, sondern vielmehr eine Person, die auch einen Namen hat. In der Bibel heißt es in Psalm 83:18: „Damit man erkenne, daß du, dessen Name Jehova ist, du allein, der Höchste bist über die ganze Erde.“ Als Person hat Jehova Eigenschaften, Neigungen und Abneigungen — ja er zeigt sogar Gefühle. (Vergleiche 2. Mose 34:6, 7; Psalm 78:40.)
Gott hat auch gerechte Maßstäbe festgelegt. Zum Beispiel lesen wir in Sprüche 3:32: „Wer auf Abwegen geht, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber SEIN trauter Umgang ist mit den Rechtschaffenen.“ Joseph war einer dieser „Rechtschaffenen“. Die Bibel berichtet uns, daß Joseph von der Frau Potiphars, seines ägyptischen Herrn, wiederholt aufgefordert wurde, unerlaubte Geschlechtsbeziehungen mit ihr zu haben. Doch er weigerte sich und sagte: „Wie ... könnte ich diese große Schlechtigkeit begehen und in Wirklichkeit gegen Gott sündigen?“ (1. Mose 39:9).
Für Joseph war Jehova eine Realität. Er hatte eine heilsame Furcht vor ihm und handelte so, als befände er sich buchstäblich in seiner Gegenwart. Er glich dem Psalmisten, der sagte: „Ich habe Jehova beständig vor mich gestellt. Weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht zum Wanken gebracht werden“ (Psalm 16:8; vergleiche Sprüche 3:5, 6). Moses hatte einen ähnlichen Glauben. Er „blieb standhaft, als sähe er den Unsichtbaren“ (Hebräer 11:27).
Mit Gott zu wandeln bedeutet daher mehr, als lediglich Wissen in sich aufzunehmen. Es bedeutet, einen Lebensweg zu gehen, der mit Gottes geoffenbartem Willen und mit seinem Vorsatz übereinstimmt. Es verhält sich so, wie es der Apostel Paulus sah: „Darum, ob ihr eßt oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes“ (1. Korinther 10:31).
Mit Gott zu wandeln ist von großem Nutzen
„Autoritäten auf dem Gebiet der Medizin und der Gesundheit bestätigen, daß das Gehen durch die Bewegung der Muskeln und den Energieverbrauch einen erstaunlichen Nutzen hat“, schreiben Aaron Sussman und Ruth Goode in ihrem Buch The Magic of Walking (Das Wunder des Gehens). Zu den angeführten Vorteilen gehören ein konstantes Gewicht, besserer Schlaf und Entspannung, auch beugt es Herzkrankheiten vor. Wenn schon das buchstäbliche Gehen solche guten Auswirkungen hat, dann können wir bestimmt erwarten, daß es noch größere Vorteile mit sich bringt, wenn man in übertragenem Sinne mit Gott geht.
Man sollte jedoch in dieser Hinsicht keine außergewöhnlichen emotionalen Erfahrungen erwarten. Aber wenn man sich ‘Gott naht’, indem man zu ihm betet und gemäß dem Glauben handelt, wird man sich des ‘Friedens Gottes, der alles Denken übertrifft’, erfreuen (Jakobus 4:8; Philipper 4:6, 7). Als Beispiel diene die Erfahrung einer Frau, die häufig unter Depressionen litt und daher viel Alkohol trank und ständig Medikamente nahm. Auf der Suche nach Hilfe lernte sie zahlreiche Sekten der Christenheit kennen. Doch dann studierte sie mit Zeugen Jehovas die Bibel. Sie sagte: „Sämtliche früheren Versuche, meine Depressionen abzubauen, waren fehlgeschlagen. Erst nachdem ich den Vorsatz Jehovas verstanden hatte, bekam mein Leben einen echten Sinn.“ Ja, wenn jemand beginnt, ‘mit Gott zu wandeln’, wird er auf einen Weg geführt, der ihm ganz sicher in geistiger und emotionaler Hinsicht von Nutzen sein wird. (Vergleiche Jesaja 30:21.)
Auf einen anderen Vorteil wies eine verständige Frau namens Abigail hin. Sie sagte zu König David: „Wenn ein Mensch sich aufmacht, um dir nachzujagen und nach deiner Seele zu trachten, wird es sich bestimmt erweisen, daß die Seele meines Herrn im Beutel des Lebens bei Jehova, deinem Gott, eingewickelt ist.“ Stell dir das einmal vor! Wenn David von seinen Feinden bedroht worden wäre, wäre sein Leben unter der schützenden Obhut Jehovas gewesen gleich einem kostbaren Gegenstand, den man zur sicheren Verwahrung sorgfältig verpackt hat. Das bedeutet zwar nicht unbedingt, daß Gottes Diener immer buchstäblich beschützt werden, aber Gott wird sicher die ewigen Interessen derjenigen schützen, die heute mit ihm wandeln (1. Samuel 25:29; vergleiche Psalm 116:15).
Wenn man mit Gott wandelt, bedeutet das allerdings nicht, daß man keine der heute in der Welt üblichen Probleme mehr hätte und als Christ gegen alle diese Dinge gefeit wäre. Salomo beobachtete, daß „Zeit und unvorhergesehenes Geschehen“ alle Menschen trifft (Prediger 9:11). Zum Beispiel hatte der Apostel Paulus einen ‘Dorn im Fleisch’, möglicherweise eine physische Krankheit, die ihm sehr zu schaffen machte (2. Korinther 12:7; Galater 4:13-15). Sein Gefährte Timotheus litt ebenfalls an „häufigen Erkrankungen“ (1. Timotheus 5:23). Genauso werden auch Christen heute krank und fühlen sich zuweilen sogar entmutigt oder niedergeschlagen.
Außerdem läßt Jehova Gott manchmal zu, daß wir durch vorübergehende Prüfungen gleichsam geläutert werden, wie er auch im Falle Josephs zuließ, daß dieser ins Gefängnis geworfen wurde (Psalm 105:17-19). Einige mögen sogar durch die Hand gewalttätiger Verfolger vorzeitig sterben, wie es zum Beispiel bei Stephanus der Fall war (Apostelgeschichte 7:57-60). Aber Freunde Gottes müssen nie das Gefühl haben, im Stich gelassen zu sein. (Vergleiche 2. Korinther 4:8, 9.) „Denn Gott ist nicht ungerecht, daß er eure Arbeit und die Liebe vergessen würde, die ihr seinem Namen gegenüber erzeigt habt“ (Hebräer 6:10). So sagte eine Christin, die viele Jahre ungerechterweise im Gefängnis saß: „Ich bin fest davon überzeugt, daß niemand enttäuscht werden wird, der in Jehovas Dienst mit Eifer treu ausharrt. Von ganzem Herzen habe ich auf Jehova vertraut und auf seine Zusicherung: ‚Ich will dich keineswegs im Stich lassen noch dich irgendwie verlassen‘“ (Hebräer 13:5).
Hilfe, damit wir unseren Kampf fortsetzen können
Es ist sicher nicht immer leicht, seinen treuen Lauf fortzusetzen. Satan und seine bösen Geistermächte sind darauf aus, uns zu Fall zu bringen (Epheser 6:12). Außerdem stellt sich uns das gegenwärtige böse System der Dinge mit seinen Verlockungen entgegen. Im ersten Jahrhundert ließ sich z. B. ein Christ namens Demas dazu verleiten, „das gegenwärtige System der Dinge“ zu lieben (2. Timotheus 4:10). Schließlich müssen wir auch noch mit unserem eigenen sündigen Fleisch und der Neigung zum Schlechten fertig werden (Römer 7:21-23). Wir müssen einen ständigen Kampf gegen diese Einflüsse führen, wenn wir weiterhin ‘mit Gott wandeln’ möchten.
Aber Gott hat uns drei machtvolle Werkzeuge zur Verfügung gestellt, die uns dabei helfen. 1. Sein Wort, die Bibel, die die nötige Anleitung gibt (Psalm 119:105). 2. Seine sichtbare Organisation, die Christenversammlung, die für Gottes geistiges Ernährungsprogramm verantwortlich ist (Matthäus 24:45-47; Epheser 4:11-16). Die Wachtturm-Gesellschaft, die diese Zeitschrift veröffentlicht, arbeitet mit dieser Organisation eng zusammen. 3. Sein heiliger Geist, den wir durch das Gebet, das Studium der Bibel und die Gemeinschaft mit seinem Volk erhalten. Es wäre ein grober Fehler, irgendeine dieser Vorkehrungen außer acht zu lassen. Der Prophet Micha ermahnt uns, ‘bescheiden zu wandeln mit unserem Gott’ (Micha 6:8). Das bedeutet, unsere Grenzen zu erkennen und völlig auf Gott zu vertrauen.
Wenn wir mit Gott wandeln, gleichen wir einem kleinen Mädchen, das während eines heftigen Sturms an der Hand seines Vaters geht. Würde es seine Hand loslassen oder sich entscheiden, eigene Wege zu gehen, wäre es schon bald verloren. Doch wenn es sich eng an seinen Vater hält, kann es sicher und vertrauensvoll weiterlaufen. Auch wir müssen uns eng an die Anleitung Gottes halten, die er uns durch sein Wort und seine Organisation zukommen läßt. Unabhängigkeit wird unweigerlich dazu führen, daß wir hoffnungslos verloren sind. Wenn wir jedoch bescheiden mit Gott wandeln, können wir sicher durch den kommenden Sturm von Harmagedon hindurchkommen und in die verheißene neue Ordnung hinüberleben. Dort werden Schmerzen und Tod der Vergangenheit angehören (Offenbarung 16:16; 21:3, 4; 2. Petrus 3:13). Wirst du daher Gottes gütige Einladung, mit ihm zu wandeln, annehmen?
[Bild auf Seite 6]
Gottes Wort, sein Geist und seine Organisation können uns helfen, stets treu mit Gott zu wandeln
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Die Religion — Eine einigende Kraft?Der Wachtturm 1985 | 1. September
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Die Religion — Eine einigende Kraft?
HAT sich die Religion insgesamt gesehen in der Welt als eine einigende Kraft erwiesen? Oder ist sie statt dessen sogar für Tod und Zerstörung verantwortlich? Will man diese Frage beantworten, dann darf man nicht verschweigen, daß die Welt in diesem Jahrhundert Zeuge von Auseinandersetzungen geworden ist, die zwar durch den Nationalismus ausgelöst, aber durch die Religion geschürt wurden. Seit 1909 gab es mindestens 14 größere Weltkonflikte, die religiöse Ursachen hatten. „Vom Altertum bis in die Gegenwart wurden nur sehr wenige Kriege ausgefochten, bei denen die Religion nicht zumindest eine gewisse Rolle gespielt hat“, sagte Ernest Lefever, Präsident des Zentrums für Ethik und Rechtsordnung in Washington (D. C.).
Theoretisch müßte die Religion eigentlich in der Lage sein, den Frieden in der Welt zu bewahren. So schrieb der Kolumnist Mike Royko: „Wenn sich die Soldaten weigern würden, jemand zu töten, der dieselbe Religion wie sie hat, wäre es sehr schwierig, überhaupt einen Krieg zu beginnen.“ Nachdem er angeführt hatte, daß Menschen, die denselben nichtchristlichen Glauben haben, „einander zu Zehntausenden hingeschlachtet haben“, sagte er: „Auch Christen sind noch nie zimperlich gewesen, wenn es darum ging, gegen andere Christen in den Krieg zu ziehen. Wären sie es gewesen, wären die blutigsten Kriege in Europa nie geführt worden.“
Ist es daher ein Wunder, daß viele Menschen mit einer solchen Religion nichts mehr zu tun haben wollen? Die Annalen der Geschichte berichten wiederholt von sich bekriegenden Kirchenführern, die entweder Gottes Wort, die Bibel, völlig außer acht ließen oder sein Wort zum Nutzen ihrer eigenen selbstsüchtigen Interessen verdrehten.
Der Lebensweg jedoch, der in der Bibel beschrieben wird, führt — sofern man ihm genau folgt — niemals zu Konflikten, sondern stets zum Frieden und zur Einheit (Sprüche 3:1-6). Jesus forderte seine Nachfolger auf: „Fahrt fort, eure Feinde zu lieben, denen Gutes zu tun, die euch hassen“ (Lukas 6:27). Er wies auch auf das kennzeichnende Merkmal hin, woran seine wahren Nachfolger zu erkennen sind: „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“ (Johannes 13:35).
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