Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Wandelst du im Namen Gottes?
    Der Wachtturm 1978 | 15. November
    • Wandelst du im Namen Gottes?

      „Alle Völker ihrerseits werden wandeln, ein jedes im Namen seines Gottes; wir aber unsererseits werden im Namen Jehovas, unseres Gottes, wandeln auf unabsehbare Zeit, ja immerdar“ (Micha 4:5).

      1. Erkläre, in wessen Namen jeder Mensch wandelt.

      JEDER Mensch wandelt im Namen eines Gottes. Ja, ganz gleich, ob sich Nationen oder Einzelpersonen dessen bewußt sind oder nicht, dienen sie einem Gott. „Wieso kann dies gesagt werden?“ magst du fragen. Es stimmt zwar, daß heute nicht jeder einem Gott mit einem bestimmten Namen dient, wie das in alter Zeit geschah, aber es gibt Leute, die Schauspieler, Politiker, Sportgrößen oder sich selbst vergöttern. Viele haben sogar ihren Bauch zu ihrem Gott gemacht (Phil. 3:18, 19). Einige beten Satan, den Teufel, direkt an, während andere ihm unwissentlich dienen, denn „die ganze Welt liegt in der Macht dessen, der böse ist“ (1. Joh. 5:19). Wie wahr sind doch die Worte des hebräischen Propheten Micha, der im achten Jahrhundert v. u. Z. lebte. Er schrieb unter göttlicher Inspiration: „Alle Völker ihrerseits werden wandeln, ein jedes im Namen seines Gottes“ (Micha 4:5).

      2, 3. (a) In wessen Namen wandeln wahre Christen und zu welcher Zeit ganz besonders? (b) Wie sind sie eingestellt? (Kol. 3:23, 24).

      2 Kurz vorher hatte Micha erwähnt, was „im Schlußteil der Tage“ geschehen würde: Der Berg des Hauses Jehovas würde zu jener Zeit fest gegründet sein über allen anderen Bergen (was auf die erhabene Stellung der wahren Anbetung hindeutet). Die Menschen würden zu ihm strömen. Sie würden ‘ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden und ihre Speere zu Winzermessern, und sie würden den Krieg nicht mehr lernen’ (Micha 4:1-4).

      3 Alle, die zum Hause Jehovas strömen, wissen, „daß es keinen Gott gibt außer e i n e m“ (1. Kor. 8:4). Während also ‘jedes Volk im Namen seines Gottes wandelt’, bringen wahre Christen die Einstellung zum Ausdruck, die aus den weiteren Worten Michas treffend hervorgeht: „Wir aber unsererseits werden im Namen Jehovas, unseres Gottes, wandeln auf unabsehbare Zeit, ja immerdar“ (Micha 4:5). Was bedeuten diese Worte für dich? Wandelst du im Namen Gottes?

      WAS ES BEDEUTET, IN EINEM NAMEN ZU WANDELN

      4. Was ist ein Name? Führe ein Beispiel an.

      4 Ein Name ist eine Bezeichnung eines Einzelwesens oder eines Dinges. Das Wort „Gott“ ist ein Gattungsname. Ein Eigenname dagegen unterscheidet eine Person von anderen Individuen. „Jehova“ ist ein Eigenname. Der Ausdruck „Name“ bedeutet aber auch Ruf oder Ruhm. Der „Name“ unseres Gottes ist also der Eigenname oder persönliche Name, unter dem er bekannt ist und mit dem auch ein gewisser Ruf verbunden ist.

      5, 6. (a) Was wurde in alter Zeit mit dem Namen eines Gottes verbunden? (b) Was bedeutet es, ‘im Namen eines Gottes zu wandeln’?

      5 In alter Zeit gaben die Leute ihren Göttern gewöhnlich bestimmte Namen, zum Beispiel Tammuz, Artemis, Zeus, Baal und Marduk. Die verschiedenen Götter und Göttinnen erwarben sich durch ihre angeblichen Taten schließlich Ruhm oder einen bestimmten Ruf. Ihr Ruf oder Ruhm wurde mit ihrem Namen in Verbindung gebracht. So stand Marduk zum Beispiel in dem Ruf, der Gründer Babylons zu sein.

      6 Im Namen eines bestimmten Gottes zu wandeln bedeutet, das zu tun, was diesem Gott gefällt oder was er selbst tut. Es bedeutet, seinem Ruf entsprechend zu handeln und auch seine Autorität anzuerkennen. Genaugenommen bedeutet ‘im Namen eines Gottes zu wandeln’, ihm völlig ergeben zu sein, nach seinem Namen genannt zu werden und ihn auf der Erde zu vertreten. Es bedeutet, in Übereinstimmung mit den Eigenschaften dieses Gottes zu leben.

      IM NAMEN JEHOVAS WANDELN

      7, 8. Im Namen Jehovas zu wandeln bedeutet mehr, als was zu tun?

      7 Der wahre Gott hat sich selbst einen Namen gegeben. Christen wissen genau, daß Jehova ‘der Höchste ist über die ganze Erde’ (Ps. 83:18). Sie sind Gott dafür dankbar, daß er ihnen seinen Namen geoffenbart hat. Im Namen Jehovas zu wandeln schließt jedoch viel mehr ein, als nur zu wissen, wie sein Name ausgesprochen wird. Es bedeutet mehr, als anzuerkennen, daß der göttliche Name in Bibelhandschriften steht.

      8 Im Namen Jehovas zu wandeln bedeutet mehr, als nur zu sagen, daß Jehova unser Gott ist. Es schließt auch mehr ein, als die christlichen Zusammenkünfte im Königreichssaal der Zeugen Jehovas zu besuchen. Ebensowenig ist die Predigttätigkeit alles, was zu einem Wandel im Namen Jehovas gehört.

      9. Beweisen wir allein schon durch das, was wir von uns sagen, daß wir im Namen Jehovas wandeln?

      9 Das alles ist zwar wichtig, aber es genügt noch nicht, um zu beweisen, daß wir wirklich im „Namen“ Jehovas wandeln. Nicht das, was wir von uns sagen oder behaupten, ist ausschlaggebend, sondern das, was wir tatsächlich mit ganzem Herzen, ganzem Sinn, ganzer Seele und ganzer Kraft tun (Luk. 10:27; Jak. 1:22-27). Der christliche Apostel Paulus stellte die tiefgründige Frage: „Wißt ihr nicht, daß ihr, wenn ihr euch fortgesetzt jemandem als Sklaven darstellt, um ihm zu gehorchen, dessen Sklaven seid, weil ihr ihm gehorcht, entweder der Sünde, die zum Tode führt, oder des Gehorsams, der zur Gerechtigkeit führt?“ (Röm. 6:16). Im Namen Gottes zu wandeln bedeutet, sich Jehova hinzugeben und ihm treu und gehorsam als Sklave zu dienen (Röm. 12:11). Hast du entschieden auf der Seite der Anbeter Jehovas Stellung bezogen? Wandelst du im Namen Gottes?

      GOTTES PERSÖNLICHKEIT UND SEINE TATEN

      10. Wie hat unsere Wertschätzung für Jehova zugenommen?

      10 Wir mögen begeistert gewesen sein, als wir erfuhren, daß Gott, der Allmächtige, einen Namen hat. Wir freuten uns wahrscheinlich, als wir Gottes Namen, Jehova, zum erstenmal in der Bibel sahen. Und als wir erfuhren, daß sein Name Tausende von Malen in der Heiligen Schrift erscheint, waren wir beeindruckt. Im Namen Jehovas zu wandeln war aber etwas anderes. Es begann nicht plötzlich. Je mehr wir über Jehova erfuhren, desto mehr wuchs unsere Wertschätzung.

      11. Was wurde Moses über die Eigenschaften Jehovas gesagt?

      11 Wir lernten mit der Zeit Jehovas Eigenschaften, seine Persönlichkeit, kennen. Diese Kenntnisse gewannen wir zum Beispiel dadurch, daß wir über die Worte nachdachten, mit denen Gott in 2. Mose 34:6, 7 beschrieben wird:

      „Jehova ging vor seinem [Mose] Angesicht vorüber und rief aus: ,Jehova, Jehova, ein Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit, der Tausenden liebende Güte bewahrt, der Vergehung und Übertretung und Sünde verzeiht, doch keinesfalls wird er Straffreiheit gewähren.‘“

      12. Wie beschrieb Moses Jehova in einem Lied?

      12 Einige Jahre später schrieb Moses unter göttlicher Inspiration ein Lied. Darin hieß es:

      „Ich werde den Namen Jehovas verkünden. Schreibt Größe zu unserem Gott! Der FELS, vollkommen ist sein Tun, denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es keine Ungerechtigkeit gibt; gerecht und gerade ist er“ (5. Mose 32:3, 4).

      13. Welche Eigenschaften haben wir mit Gott in Verbindung gebracht, die uns veranlassen, ihn zu lieben und ihm zu vertrauen?

      13 Diejenigen, die im Namen Jehovas wandeln, haben auch gelernt, daß Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde und Selbstbeherrschung Früchte des heiligen Geistes Gottes sind (Gal. 5:22, 23). Es sind also Eigenschaften, die von Jehova stammen. Wir bringen diese Eigenschaften mit seinem heiligen Namen in Verbindung, und sie veranlassen uns, ihn, in dessen Namen wir wandeln, zu lieben und ihm zu vertrauen.

      14. (a) Wieso können die, die im Namen Jehovas wandeln davon überzeugt sein, daß Gott seinen Vorsatz verwirklichen und seinen Namen rechtfertigen kann? (b) Wie geht aus Josua 2:10, 11 und 1. Samuel 4:8 hervor, daß der Sieg Jehovas über die Götter Ägyptens unter den Nationen allgemein bekannt wurde?

      14 Des weiteren haben wahre Christen Jehovas Vorsatz kennengelernt, seine universelle Souveränität geltend zu machen und seinen Namen durch das himmlische Königreich unter Jesus Christus zu rechtfertigen (Luk. 11:2; Offb. 11:16-18). Gottesfürchtige Personen wissen, daß Jehova in der Lage ist, diesen Vorsatz zu verwirklichen und seinen heiligen Namen zu rechtfertigen. Warum? Weil er für viele Machttaten bekannt ist. Er ist nicht wie die wertlosen Götter der Nationen, die nichts Gutes für die tun können, die in ihrem Namen wandeln (Ps. 115:1-8). Nachdem Jehova das Volk Israel am Roten Meer durch ein Wunder gerettet hatte, wurde er mit folgenden Worten besungen:

      „Wer ist dir gleich unter den Göttern, o Jehova? Wer ist dir gleich, der du dich mächtig erweist in Heiligkeit? Der Eine, der zu fürchten ist mit Lobgesängen, der Eine, der Wunder tut. Du strecktest deine Rechte aus, da verschlang sie die Erde. Als Pharaos Rosse mit seinen Kriegswagen und seinen Berittenen ins Meer hineingingen, da führte Jehova die Wasser des Meeres über sie zurück, während die Söhne Israels auf trockenem Land mitten durch das Meer gezogen waren“ (2. Mose 15:11, 12, 19).

      15. Wieso wissen die, die im Namen Jehovas wandeln, daß er ein Gott ist, dessen Prophezeiungen zuverlässig sind?

      15 Diejenigen, die im Namen Jehovas wandeln, erkennen Jehova auch als den Gott an, dessen Prophezeiungen zuverlässig sind. Seine Vorhersagen sind in seinem Namen aufgezeichnet worden. Es ist so, als hätte er als Gewähr für ihre Zuverlässigkeit seine Unterschrift daruntergesetzt. Wir können uns auf diese Prophezeiungen verlassen. Jehova verhieß zum Beispiel, die Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft zu befreien und ihnen ein bestimmtes Land zu geben. Diese Verheißung erfüllte sich (2. Mose 3:6-17; 14:19-31). Viele Jahre später konnte Salomo, der König von Israel, sagen: „Gesegnet sei Jehova, der seinem Volk Israel einen Ruheort gegeben hat gemäß allem, was er verheißen hat. Es ist kein Wort dahingefallen von all seiner guten Verheißung, die er durch Moses, seinen Knecht, verheißen hat“ (1. Kö. 8:56; siehe ferner Josua 21:45).

      16. Was haben alle, die im Namen Jehovas wandeln, über Gottes Liebe zur Menschheit kennengelernt?

      16 Darüber hinaus haben alle, die im Namen Jehovas wandeln, seinen Vorsatz kennengelernt, die ganze Menschheit durch die sühnende Kraft des Opfers seines geliebten Sohnes, Jesus Christus, von der Sünde zu reinigen, um so der Gerechtigkeit Genüge zu leisten. Sie freuen sich festzustellen, daß mit Gottes Namen sowohl Gerechtigkeit als auch Liebe zur Menschheit verbunden sind. „So sehr hat Gott die Welt geliebt“, sagte Jesus, „daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“ (Joh. 3:16; 1. Kor. 15:22; 1. Joh. 4:10).

      ACHTUNG VOR GOTTES NAMEN

      17. Wie hat Jehova bewiesen, daß er Achtung vor sich selbst hat?

      17 Der Name eines solch liebenden Gottes verdient, daß wir uns dafür interessieren und ihn achten. Jehova ist an seinem Namen selbst interessiert, aber nicht aus selbstsüchtigen Gründen. Er hat Achtung vor sich selbst und hat noch nie etwas getan, wodurch sein heiliger Name in Mißkredit gebracht oder entehrt worden wäre. Seine Taten haben seinen Namen stets mit Wahrheit, Recht und Gerechtigkeit in Verbindung gebracht. Sie haben seinem Namen Ehre, Herrlichkeit, Pracht und Würde verliehen. Der betagte David hatte daher guten Grund, Jehova zu segnen und zu sagen: „Dein, o Jehova, ist die Größe und die Macht und die Schönheit und die Hoheit und die Würde“ (1. Chron. 29:11). Deshalb müssen alle, die sich Jehova hingegeben haben, den göttlichen Namen gebührend achten.

      18. Was müssen wir im Hinblick auf die Gesetze, Sitten- maßstäbe und Rettungsvorkehrungen Jehovas tun, um zu beweisen, daß wir in seinem Namen wandeln?

      18 Personen, die im Namen Jehovas wandeln, erkennen Jehova als ihren Satzungsgeber, Richter und König an (Jes. 33:22). Da er der Souverän des ganzen Universums ist, hat er ohne Zweifel das Recht, Gesetze zu erlassen und anzuwenden, Sittenmaßstäbe aufzustellen und Vorkehrungen zum ewigen Nutzen seiner vernunftbegabten Geschöpfe zu treffen. Wenn wir Jehovas Gesetze respektieren, seine Sittenmaßstäbe beachten und die Vorkehrungen, die er zu unserem Wohl und zu unserer ewigen Rettung getroffen hat, schätzen, beweisen wir, daß wir im Namen Jehovas wandeln.

      19. (a) Was zu tun, hat Jehova verheißen, und warum? (b) Auf die Erfüllung welchen Gebets freuen wir uns daher?

      19 Bestimmt sehnen alle, die wirklich im Namen Jehovas wandeln, die Zeit herbei, in der Gott zugunsten aller gerechtigkeitsliebenden Menschen eingreifen und gegen die vorgehen wird, die seinen Namen entweihen (Hes. 20:9; 39:7). Ja, alle, die Jehova lieben, freuen sich auf die Erfüllung der Worte aus dem Mustergebet Jesu Christi: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde“ (Matth. 6:9, 10). Überdies sehen die, die im Namen Jehovas wandeln, erwartungsvoll dem Tag entgegen, an dem alle Menschen Gottes allerheiligsten Namen achten werden.

      EIN EINZIGARTIGES VORRECHT

      20. Wie zeigt Jehovas Volk, daß es im Gegensatz zu Angehörigen der Christenheit ‘in seinem Namen wandelt’?

      20 Im Namen Jehovas zu wandeln bringt eine große Verantwortung mit sich. Es verlangt von uns, daß wir uns Jehova rückhaltlos hingeben. Wir müssen seinem Namen gemäß leben und allem entsprechen, wofür sein Name steht. Ja, es bedeutet, Gottes Namen vor aller Welt anzuerkennen und dafür einzutreten. Im Namen Jehovas zu wandeln schließt also aus, diesen Namen zu verachten, zu bekämpfen, ihn in Bibelübersetzungen wegzulassen und ihn zu verheimlichen, wie man das in religiösen Kreisen der Christenheit getan oder zu tun versucht hat. Im Namen unseres Gottes zu wandeln bedeutet vielmehr, den Namen Jehova zu ehren, ihn anzuerkennen und dafür einzutreten, ihm in der Heiligen Schrift den gebührenden Platz einzuräumen und ihn mutig zu verkündigen (Ps. 9:1, 2).

      21, 22. Wer allein tritt heute für den göttlichen Namen ein, und welches einzigartige Vorrecht haben sie?

      21 Im ersten Jahrhundert u. Z. hatte Jehova Gott ein Volk für seinen Namen, bestehend aus gesalbten Jüngern Jesu Christi, die für seinen Namen und seine Souveränität eintraten. Der Jünger Jakobus erklärte auf dem Konzil der Apostel und Ältesten, das um das Jahr 49 u. Z. in Jerusalem stattfand, passenderweise: „Männer, Brüder, hört mich an. Symeon [der Apostel Petrus] hat ausführlich erzählt, wie Gott erstmals seine Aufmerksamkeit den Nationen zuwandte, um aus ihnen ein Volk für seinen Namen herauszunehmen“ (Apg. 15:13, 14). Auch heute hat Jehova ein Volk für seinen Namen. Es gehört keiner Kirche der Christenheit an, sondern besteht aus einem Überrest gesalbter Nachfolger Jesu. Mit diesem Überrest ist eine „große Volksmenge“ verbunden, die die Hoffnung hat, einmal ewig auf der Erde zu leben (Joh. 10:14-16; Offb. 7:4-9). Diese Zeugen Jehovas sind von allen Religionsgemeinschaften, die es heute gibt, die einzigen, die für den göttlichen Namen eintreten.

      22 Sie haben ein einzigartiges Vorrecht und nehmen innerhalb der Menschheit eine einzigartige Stellung ein. Im achten Jahrhundert v. u. Z. forderte Jehova Gott durch den Propheten Jesaja die Götter der Nationen auf, ihre Zeugen zu stellen, um zu beweisen, daß sie Götter seien. Jene falschen Götter konnten aber keine Zeugen stellen. Doch der wahre Gott, Jehova, sagte zu seinem Namensvolk: „Ihr seid meine Zeugen ..., mein Knecht, den ich erwählt habe“ (Jes. 43:8-10). Jehovas Zeugen von heute freuen sich, den göttlichen Namen zu tragen. Sie betrachten es als ein wunderbares Vorrecht, den Souverän des ganzen Universums zu vertreten und die Menschen mit ihm bekannt zu machen, indem sie über ihn, den wahren Gott, und seine Vorsätze Zeugnis ablegen. Verglichen mit diesem wunderbaren Vorrecht, ist alles andere von verhältnismäßig geringer Bedeutung.

      MUTIG ZEUGNIS ABLEGEN

      23. Was tat Henoch, während er mit Gott wandelte, und welcher Segen wurde ihm zuteil?

      23 Oft erfordert es großen Mut, als Zeuge Jehovas im Namen Gottes zu wandeln. Es bringt aber viele Segnungen mit sich (1. Mose 5:24). Henoch zum Beispiel „wandelte beständig mit dem wahren Gott“. Er verkündigte eine schwerwiegende Botschaft. „Siehe!“ sagte Henoch, „Jehova kam mit seinen heiligen Myriaden, um an allen das Gericht zu vollziehen und alle Gottlosen all ihrer gottlosen Taten zu überführen, die sie auf gottlose Weise begingen, und all der anstößigen Dinge, die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben“ (Jud. 14, 15). Jehova „nahm“ diesen mutigen Zeugen „hinweg“, indem er sein Leben verkürzte, damit seine Gegner ihn nicht töten konnten. Er wurde „entrückt“, so daß er wahrscheinlich keine Todesqualen verspürte (Hebr. 11:5; vergleiche Johannes 3:13).

      24. Wie und warum wurde Noahs Treue belohnt?

      24 Auch „Noah wandelte mit dem wahren Gott“. Dieser treue Zeuge verkündigte Gottes Vorsatz, die Bösen durch eine weltweite Flut zu vernichten. Noahs Treue wurde belohnt, denn er selbst und sieben andere wurden deswegen während der Sintflut am Leben erhalten (1. Mose 6:9; 7:6, 7; 8:16; 2. Petr. 2:5).

      25. Was für eine Botschaft verkündigen Jehovas Zeugen heute?

      25 Jene Männer gehörten zu den ersten Zeugen Jehovas (Hebr. 11:4-7; 12:1). Sie fürchteten sich nicht, den göttlichen Namen zu ehren und ihn weit und breit bekanntzumachen. Jehovas christliche Zeugen von heute sind genauso eingestellt. Furchtlos verkündigen sie Gottes Gerichtsbotschaft. Sie predigen aber auch die „gute Botschaft“ von einer nahe bevorstehenden gerechten neuen Ordnung. Sie sehnen sich nach der vollständigen Erfüllung der Verheißung Jehovas, „neue Himmel und eine neue Erde“ herbeizuführen, in denen Gerechtigkeit wohnen wird (2. Petr. 3:8-13). Dann wird große Freude herrschen. Niemand wird mehr im Namen eines anderen Gottes wandeln, sondern die ganze vernunftbegabte Schöpfung wird immerdar im Namen Jehovas wandeln.

  • ‘Jehovas würdig wandeln’
    Der Wachtturm 1978 | 15. November
    • ‘Jehovas würdig wandeln’

      „[Wir haben] nicht aufgehört ..., für euch zu beten und darum zu bitten, daß ihr in aller Weisheit und in geistigem Verständnis mit der genauen Erkenntnis seines Willens erfüllt werdet, damit ihr Jehovas würdig wandelt“ (Kol. 1:9, 10).

      1. (a) Welches wunderbare Verhältnis zu Jehova können wir genießen? (b) Wie sollten wir daher zu seinen Geboten eingestellt sein? (Ps. 119:47, 48).

      ES GIBT keinen besseren Freund als Jehova Gott. Von dem Patriarchen Abraham wird gesagt: „‚[Er] setzte Glauben in Jehova, und es wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet‘, und er wurde ,Freund Jehovas‘ genannt“ (Jak. 2:23). Welch wunderbares Verhältnis! Jehova erwartet aber, daß alle, die einen solchen Glauben besitzen, als seine Freunde in seinem Namen wandeln. Das setzt voraus, daß jeder, der Gott gefallen und ein freundschaftliches Verhältnis zu ihm genießen möchte, die Worte des Versammlers beachtet, der vor Jahrhunderten erklärte: „Fürchte den wahren Gott und halte seine Gebote. Denn das ist des Menschen ganze Pflicht“ (Pred. 12:13).

      2. Was ist erforderlich, um ‘Jehovas würdig zu wandeln’?

      2 Um ein Freund Gottes zu sein, seine Gebote zu halten und in seinem Namen zu wandeln, ist eine genaue Erkenntnis unerläßlich. Der christliche Apostel Paulus schrieb an seine Glaubensbrüder in Kolossä daher passenderweise die Worte: „[Wir haben] nicht aufgehört ..., für euch zu beten und darum zu bitten, daß ihr in aller Weisheit und in geistigem Verständnis mit der genauen Erkenntnis seines Willens erfüllt werdet, damit ihr Jehovas würdig wandelt, um ihm völlig zu gefallen, während ihr fortfahrt, in jedem guten Werk Frucht zu tragen und an der genauen Erkenntnis Gottes zuzunehmen“ (Kol. 1:9, 10).

      UNSERE VERANTWORTUNG ERKENNEN

      3. Was für ein Leben müssen wir führen, wenn wir des Namens Jehovas würdig wandeln möchten?

      3 Eine Freundschaft kann nicht bestehen, wenn ein Freund den anderen in Verruf bringt. Möchten wir also Jehova zum Freund haben, so müssen wir daran denken, daß wir seines Namens würdig wandeln, das heißt ein Leben führen müssen, das im Einklang ist mit allem, wofür sein Name steht. Das erfordert ein regelmäßiges und gründliches Studium der Heiligen Schrift und die Anwendung ihrer Grundsätze. Wenn die Menschen uns sehen, bringen sie uns mit unserem Gott in Verbindung. Als Zeugen Jehovas müssen wir daher Gott richtig vertreten; wir müssen seinem Wort entsprechend handeln.

      4. Wozu sind Jehovas Zeugen hinsichtlich des göttlichen Namens verpflichtet?

      4 Jehovas Zeugen wissen auch, daß sie in allen Lebenslagen des Namens Jehovas würdig wandeln müssen. Sie sind verpflichtet, sich vor den Menschen als würdige Vertreter des göttlichen Namens zu erweisen. Sie handeln nicht so wie gewisse Angehörige der Christenheit heute, die den Namen Jehova nicht gebrauchen, weil sie befürchten, sie könnten dadurch Anstoß erregen. Jehova will, daß sein Name auf der ganzen Erde bekanntgemacht wird (2. Mose 9:16). Es ist in der Tat ein Vorrecht, den Menschen zu sagen, daß Jehova der höchste Gott ist.

      5. Wie sind Christen zu politischen Angelegenheiten eingestellt, und warum?

      5 Die Verpflichtung eines Christen schließt aber mehr ein, als nur den Namen Gottes auszusprechen. Jehova, unser bester Freund, ist der große König des ganzen Universums. Sein Name ist mit seinem Königreich verbunden, dessen messianischer Herrscher unter Gott Jesus Christus ist. Daher müssen alle, die des Namens Jehovas würdig wandeln möchten, dieses Königreich unterstützen. Sie haben deshalb nichts mit den politischen Angelegenheiten dieser Welt zu tun. Sie nehmen den gleichen Standpunkt ein wie Jesus Christus, der erklärte: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt“ (Joh. 18:36).

      6. Wie denken die, die des Namens Jehovas würdig wandeln, über Sünde?

      6 Ungerechtigkeit ist ein besonderes Merkmal dieser Welt. Daher müssen sich die, die Jehovas Freunde sein und seines Namens würdig wandeln möchten, von der Welt und allem Bösen darin fernhalten. Sie denken genauso über Sünde wie Jehova Gott, der „gerecht [ist] in all seinen Wegen und loyal in all seinen Werken“ (Ps. 145:17). Christen wissen, daß sie durch Diebstahl, Ehebruch oder eine andere Übertretung des Gesetzes Gottes Schmach auf den Namen Jehovas bringen würden. Niemand von uns möchte, daß das geschieht. Im Gegenteil, wir möchten, daß Gott durch unseren Wandel verherrlicht wird, wie der Apostel Petrus schrieb: „Führt euren Wandel vortrefflich unter den Nationen, damit sie in dem, worin sie wider euch als von Übeltätern reden, zufolge eurer vortrefflichen Werke, von denen sie Augenzeugen sind, Gott verherrlichen mögen am Tage seiner Besichtigung“ (1. Petr. 2:12; Röm. 2:21-24).

      „NACHAHMER GOTTES“

      7. Wie ist es möglich, Gott nachzuahmen?

      7 Freunde können uns gut oder schlecht beeinflussen, weil wir dazu neigen, sie nachzuahmen. Freunde Jehovas, die seines Namens würdig wandeln, können davon überzeugt sein, daß sie durch ihr vertrautes Verhältnis zu Gott stets zum Guten beeinflußt werden. Sich zu bemühen, Jehova nachzuahmen, lohnt sich sehr. Der Apostel Paulus schrieb: „Werdet Nachahmer Gottes als geliebte Kinder“ (Eph. 5:1). Obwohl wir unvollkommen sind, können wir Jehova Gott nachahmen, wenn wir uns von seinem Wort leiten und uns von seinem heiligen Geist oder seiner wirksamen Kraft beeinflussen lassen.

      8. Was sollten Christen hervorbringen? Wie?

      8 Jehovas christliche Zeugen haben den Wunsch, die Früchte des heiligen Geistes Gottes — Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde und Selbstbeherrschung — hervorzubringen (Gal. 5:22, 23). Dadurch, daß sie dies tun, werden andere Menschen an diese Früchte oder Eigenschaften erinnert, wenn Jehova Gott erwähnt wird. Das setzt natürlich voraus, daß wahre Christen die Früchte des Geistes Gottes überall, vor allen Menschen, hervorbringen. Ein Diener Jehovas sollte sich daher fragen: „Tue ich das zu Hause, bei der Arbeit, in der Schule, im Straßenverkehr oder in der Freizeit wirklich?“ Das gehört zu einem Wandel, der des Namens Jehovas würdig ist. Selbstverständlich sollten wir diese Früchte des Geistes auch im Umgang mit unseren Glaubensbrüdern und Glaubensschwestern hervorbringen. Dann können wir uns alle freuen, zu Jehovas Volk zu gehören (Ps. 144:15).

      9. Welche Rolle spielt dabei das Gebet?

      9 Wenn wir Jehova inbrünstig darum bitten, uns seinen heiligen Geist zu geben und uns zu helfen, dessen Früchte hervorzubringen, wird er uns erhören (Luk. 11:13; Röm. 5:5). Betrachten wir nun kurz einige segensreiche Auswirkungen dieser Früchte des Geistes, und wir werden sehen, daß sie sich nicht nur auf diejenigen günstig auswirken, die diese Eigenschaften bekunden, sondern auch auf andere Anbeter Jehovas und auf Außenstehende.

      10. (a) Welche Rolle spielt die Liebe unter Christen? Begründe deine Antwort. (b) Wie wird die Liebe in 1. Korinther 13:4-8 beschrieben?

      10 Liebe ist die erste dieser von Paulus erwähnten Früchte. „Gott [ist] Liebe“, schrieb der Apostel Johannes (1. Joh. 4:8). Ein gottesfürchtiger Mensch, der Liebe bekundet, ahmt in dieser Hinsicht also Jehova nach. Außerdem sagte Jesus Christus: „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“ (Joh. 13:35). Die Liebe unter Christen zieht heute noch genauso die Aufmerksamkeit auf sich wie in der Vergangenheit. Tertullian erwähnt, was Weltmenschen über die ersten Christen sagten. Er schreibt: „‚Seht‘, sagen sie, ‚wie sie sich gegenseitig lieben ... und wie sie füreinander zu sterben bereit sind.‘“ Die Liebe wirkt innerhalb der Christenversammlung als „ein vollkommenes Band der Einheit“ (Kol. 3:14). Das ist auch kein Wunder, denn die Liebe ist langmütig und gütig. Sie prahlt nicht, bläht sich nicht auf, benimmt sich nicht unanständig, blickt nicht nach ihren eigenen Interessen aus, läßt sich nicht aufreizen und rechnet das Böse nicht an. Sie freut sich nicht über Ungerechtigkeit, sondern freut sich mit der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles und erduldet alles. Ja, „die Liebe versagt nie“ (1. Kor. 13:4-8).

      11. Was versteht man unter Freude, und warum sollten wir freudig sein?

      11 Freude ist eine weitere Frucht des Geistes Gottes. Von ihr wird gesagt: „[Sie] ist mehr als ein bloßes Lustgefühl; sie ist offenkundiger oder ausdrucksvoller als Fröhlichkeit.“ Wie oft hat schon der heitere und fröhliche Gesichtsausdruck eines Königreichsverkündigers bewirkt, daß das Gesicht seines Zuhörers aufleuchtete! Haben wir übrigens nicht allen Grund, freudig zu sein, wenn wir des Namens Jehovas würdig wandeln? Ganz bestimmt, denn wir verkündigen ‘die gute Botschaft von der Herrlichkeit des glücklichen Gottes’ (1. Tim. 1:11). Darüber hinaus haben wir eine freudige Aussicht und die untrügliche Hoffnung auf künftige Segnungen, sofern wir weiterhin des Namens Jehovas würdig wandeln. Daran sollten wir denken, wenn wir vor Problemen stehen, die das Leben mit sich bringt. Wir sollten uns bemühen auch unter unseren Mitchristen Freude zu verbreiten, denn von Personen, die sich Gott hingegeben haben, wird erwartet, daß sie ‘Jehova mit Frohsinn und Freude des Herzens dienen’ (5. Mose 28:46, 47).

      12. Von welchem Nutzen ist der Friede unter Christen?

      12 Friede ist eine weitere Frucht des Geistes. Von Jehova heißt es, daß er „der Gott des Friedens“ ist (Hebr. 13:20). Wahre Christen ‘jagen dem Frieden nach mit allen’ (Hebr. 12:14). Zum Beispiel faßten Jehovas Zeugen im Jahre 1958 auf dem internationalen Kongreß „Göttlicher Wille“ eine Resolution, in der sie unter anderem folgendes erklärten: „DASS wir, bildlich gesprochen, unsere Schwerter zu Pflugscharen und unsere Speere zu Winzermessern umgeschmiedet haben und daß wir, obwohl wir aus vielen Nationen stammen, nicht das Schwert gegeneinander erheben werden, weil wir als Christen Brüder und Glieder der e i n e n Familie Gottes sind; und daß wir auch nicht mehr lernen werden, gegeneinander Krieg zu führen, sondern in Frieden, Einheit und brüderlicher Liebe auf Gottes Wegen wandeln wollen.“ Jehovas Zeugen haben im Einklang mit dieser Resolution gehandelt, und das hat bewirkt, daß sich viele friedliebende Menschen von dem wahren Christentum angezogen fühlten (Jes. 2:2-4). Außerdem hat ‘Jehova sein Volk mit Frieden gesegnet’ (Ps. 29:11). Sie sind ‘um nichts ängstlich besorgt, sondern lassen durch Gebet ihre Bitten bei Gott bekanntwerden’, was zur Folge hat, daß ‘der Friede Gottes, der alles Denken übertrifft, ihr Herz und ihre Denkkraft durch Christus Jesus behütet’ (Phil. 4:6, 7).

      13. Was schließt der Ausdruck Langmut alles ein, und wieso ist es vorteilhaft, langmütig zu sein?

      13 Langmut ist ebenfalls eine Frucht des Geistes. Langmütig sein bedeutet langsam zum Zorn, geduldig oder nachsichtig sein, eine Beleidigung oder etwas, was Ärger oder Verdruß erregt, ertragen in der Hoffnung, daß sich das gestörte Verhältnis wieder bessert. Jehova ist „langsam zum Zorn“ oder langmütig (2. Mose 34:6). Gottes Geduld läßt den Menschen Zeit, zu bereuen und der Vernichtung zu entgehen (2. Petr. 3:8-18). Während Jehova Langmut übt, versammelt er „ein Volk für seinen Namen“, durch das er auf der ganzen Erde verherrlicht wird (Apg. 15:14; Röm. 9:22-24). Die Glieder seines Namensvolkes sind bestrebt, ‘gegen alle langmütig zu sein’ (1. Thess. 5:14). Das trägt nicht nur dazu bei, daß sie sich mit ihren Glaubensbrüdern besser verstehen, sondern es ermöglicht es ihnen auch, anderen geduldig zu helfen, Jehova kennenzulernen, um schließlich seinen Willen zu tun und ewiges Leben zu erlangen (1. Tim. 4:16; Hebr. 6:11-15). Auch in dieser Hinsicht des Namens Jehovas würdig zu wandeln gibt Gottes Dienern zudem die Befriedigung, ihm schon heute zu gefallen, und verleiht ihnen die Hoffnung auf ewigwährende Segnungen.

      14. Was ist unter Freundlichkeit zu verstehen, und was bewirkt sie?

      14 Freundlichkeit ist ebenfalls eine Frucht des Geistes Gottes. Freundlich zu sein bedeutet, am Wohle anderer interessiert zu sein. Jehova ist sogar „freundlich gegenüber allen undankbaren und bösen Menschen“, ja er fordert sie auf zu bereuen (Luk. 6:35, Bruns; Röm. 2:4). Folglich sollten sich Christen als „Nachahmer Gottes“ ‘mit Freundlichkeit kleiden’ (Eph. 5:1; Kol. 3:12). Sie befolgen daher den biblischen Rat: „Werdet ... freundlich gegeneinander, voll zarten Erbarmens, indem ihr einander bereitwillig vergebt, so, wie auch Gott euch durch Christus bereitwillig vergeben hat“ (Eph. 4:32). Freundlichkeit ruft Freundlichkeit hervor und wirkt anziehend. Sie nützt somit dem Freundlichen selbst, aber auch dem, der freundlich behandelt wird, und dem, der sich zu Gottes Dienern hingezogen fühlt, weil er sieht, was die Freundlichkeit unter ihnen bewirkt.

      15. Was ist Güte, und wie kann sie entwickelt werden?

      15 Güte oder gut sein ist eine weitere Frucht des Geistes. Man versteht darunter sittliche Vortrefflichkeit oder Tugend. „Gut und gerade ist Jehova“ (Ps. 25:8). Christen, die Güte entwickeln möchten, sollten an Gott die Bitte richten: „Lehre mich, gut sein, Zucht und Erkenntnis; denn deinen Geboten glaube ich“ (Ps. 118:66, Allioli [119:66, NW]). Güte entwickelt man auch dadurch, daß man den Geboten Jehovas gehorcht. Das Bewußtsein, durch die Güte, die man Glaubensbrüdern und anderen Menschen erweist, Jehova nachzuahmen, erfüllt einen mit Befriedigung. Diese Güte kann bewirken, daß sich Menschen zum wahren Christentum hingezogen fühlen (Gal. 6:10).

      16. (a) Wie wird der Begriff Glaube erklärt? (b) Wie kann es sich auf andere auswirken, wenn wir diese Frucht des Geistes hervorbringen?

      16 Glaube, die an siebenter Stelle angeführte Frucht des Geistes, ist für alle, die ‘Jehovas würdig wandeln’ möchten, sehr wichtig. Ohne diese Eigenschaft ist es unmöglich, Jehovas Freund zu sein und ihm zu gefallen (Hebr. 11:6). „Der Glaube ist die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge, der offenkundige Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht“ (Hebr. 11:1). Er ist keine unbegründete Hoffnung, sondern eine gut fundierte Erwartung. Er beruht auf Beweisen, die erforderlich sind, damit man von unsichtbaren Wirklichkeiten überzeugt sein kann. Zum Beispiel sind Sonne, Mond und Sterne für denkende Menschen ein Beweis für die Existenz Gottes, des Schöpfers (Röm. 1:20-23; Hebr. 11:3). Wer beweist, daß er Glauben an Jehova hat, gibt seinen christlichen Glaubensbrüdern ein gutes Beispiel. Sein unerschütterlicher Glaube an Jehova mag ihren Glauben stärken. Ein solcher Glaube kann auch Ungläubige veranlassen, ihr Vertrauen auf Jehova Gott zu setzen.

      17. Was ist Milde, und wie wirkt es sich aus, wenn Nachahmer Jehovas diese Eigenschaft bekunden?

      17 Milde, eine weitere Frucht des Geistes, ist gleichbedeutend mit Sanftheit oder Güte, hinter der sich Stärke verbirgt. Jesus Christus sagte: „Ich bin mild gesinnt und von Herzen demütig“ (Matth. 11:29). Jehova, der dafür gesorgt hat, daß wir uns ihm durch Christus nahen können, ist kein grausamer oder brutaler, sondern ein milder Gott. Wer daher seines Namens würdig wandeln möchte, braucht sich nicht zu fürchten, sich ihm im Gebet zu nahen (Hebr. 4:16; 1. Joh. 4:17, 18). Als Nachahmer Jehovas und seines Sohnes lassen Christen im Umgang mit allen Menschen Milde walten, und das wirkt sich vorteilhaft aus. Der „stille und milde Geist“ einer christlichen Ehefrau kann zum Beispiel dazu beitragen, daß ihr ungläubiger Mann für den wahren Glauben gewonnen wird (1. Petr. 3:1-4). Milde wirkt sich auf die zwischenmenschlichen Beziehungen auch dann günstig aus, wenn Schwierigkeiten entstehen, denn „eine Antwort, wenn milde, wendet Grimm ab“ (Spr. 15:1).

      18. Was ist unter Selbstbeherrschung zu verstehen, und was kann sie bewirken?

      18 Selbstbeherrschung wird als letzte Frucht des Geistes erwähnt. Selbstbeherrschung zu üben bedeutet, sich in der Gewalt zu haben, seine Zunge zu zügeln und beherrscht zu handeln. Jehova „übte fortwährend Selbstbeherrschung“, bis die Zeit für ihn kam, die Babylonier, die Jerusalem zerstört hatten, zu bestrafen (Jes. 42:14, 15). Als „Nachahmer Gottes“ bemühen sich Christen, in jeder Lage Selbstbeherrschung zu üben, und sie können Jehova vertrauensvoll darum bitten, ihnen zu helfen, diese Eigenschaft zu entwickeln (1. Kor. 9:25). Die Selbstbeherrschung ist sowohl ein Segen für den, der sie übt, als auch für seine Umgebung. Auch diese Eigenschaft mag — wie die übrigen Früchte des Geistes — bewirken, daß sich Menschen, die sie beobachten, zum Christentum hingezogen fühlen.

      WAS GOTT VERLANGT

      19. Wieviel verlangt Jehova von uns?

      19 Jehova freut sich, wenn seine Diener ihn darum bitten, ihnen zu helfen, die Früchte des Geistes hervorzubringen. Wenn wir uns von ihm leiten lassen und uns unserer Verantwortung ihm gegenüber völlig bewußt sind, wird er uns bestimmt die Kraft geben, in seinen Wegen zu wandeln. Paulus sagte: „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht“ (Phil. 4:13). In seiner liebenden Güte hilft uns Jehova sehr viel, verlangt aber verhältnismäßig wenig. „Er hat dir mitgeteilt, o Erdenmensch, was gut ist“, schrieb Micha. „Und was fordert Jehova von dir zurück, als Recht zu üben und Güte zu lieben und bescheiden zu wandeln mit deinem Gott?“ (Micha 6:8).

      20. Warum können wir das Vertrauen haben, daß Jehova uns beschützt und uns hilft?

      20 Während wir Recht üben, Güte lieben und bescheiden wandeln mit Jehova, sind wir dem gegenwärtigen feindlichen System der Dinge nicht hilflos preisgegeben. Nein, wir können das Vertrauen haben, daß Jehova Gott uns als sein Volk beschützen und uns helfen wird, ja daß er uns in seine verheißene neue Ordnung bringen wird, sofern wir fortfahren, seiner würdig zu wandeln. Der Prophet Samuel erklärte einmal: „Jehova wird sein Volk um seines großen Namens willen nicht im Stich lassen, weil Jehova es auf sich genommen hat, euch zu seinem Volk zu machen“ (1. Sam. 12:22).

      21. Welche Aussicht haben die, die jetzt des Namens Jehovas würdig wandeln?

      21 Wenn wir die Verantwortung, die wir Jehova Gott gegenüber haben, ernst nehmen und wirklich seines Namens würdig wandeln, so wird er als unser Freund mit uns sein. Er wird uns nie im Stich lassen, sofern wir fortfahren, aus seinem inspirierten Wort Erkenntnis zu erwerben und diese Erkenntnis anzuwenden. Als seine Zeugen haben wir erklärt, daß wir „im Namen Jehovas, unseres Gottes, wandeln“ wollen (Micha 4:5). Setzen wir diesen Entschluß also in die Tat um! Dann haben wir die wunderbare Aussicht, in alle Ewigkeit Jehovas würdig zu wandeln.

  • Ein abenteuerliches, aber befriedigendes Leben
    Der Wachtturm 1978 | 15. November
    • Ein abenteuerliches, aber befriedigendes Leben

      Von George Gibb erzählt

      FÜR viele junge Menschen ist das Leben heute langweilig. Einige verschreiben sich dem Sport und dem Vergnügen, während andere in ferne Länder reisen und das Abenteuer suchen. Leider sind daher viele frustriert und sehen keinen Sinn im Leben.

      Auch ich reiste, als ich jung war. Ich verließ Schottland, meine Heimat, und strebte nach Gestaden, die Tausende von Kilometern entfernt lagen, wie Ägypten, Palästina und Australien. Es war ein abenteuerreiches Leben, aber schließlich fand ich auch echte Befriedigung, da ich einen Sinn im Leben entdeckte und diesem durch meinen Umzug nach Australien in größerem Maße entsprechen konnte. Doch zunächst möchte ich einiges über meine Vergangenheit berichten.

      KINDHEIT UND REISEN WÄHREND DES KRIEGES

      Meine Eltern waren zwar keine Kirchgänger, aber sie pflanzten mir eine hohe Achtung vor der Bibel und ihren erhabenen Grundsätzen ein. Es waren schöne Winterabende am Kamin, als uns Mutter biblische Geschichten vorlas und ihre Nutzanwendung erklärte. Diese Geschichten entfachten in mir ein Verlangen nach der Wahrheit.

      Als ich älter wurde, besuchte ich die „Gottesdienste“ verschiedener Glaubensgemeinschaften und hörte mir Predigten an Straßenecken

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen