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  • Die rechte Kriegführung
    Der Wachtturm 1956 | 15. August
    • Die rechte Kriegführung

      „Denn die Waffen unserer Kriegführung sind nicht fleischlich, sondern durch Gott mächtig zum Stürzen starker Verschanzungen.“ — 2. Kor. 10:4, NW.

      1, 2. Was für Ursachen zum Kampfe gibt es heute?

      IM WORTE Jehovas steht geschrieben „Alles hat eine bestimmte Zeit, und jedes Vornehmen [jede Sache, Fußn.] unter dem Himmel hat seine Zeit … Krieg hat seine Zeit, und Frieden hat seine Zeit.“ Jahrhundertelang haben die Nationen unter sich Krieg geführt, worauf Christus hinwies, als er für die Zeit vor dem vollständigen Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge Kriege und Kriegsgerüchte voraussagte. Nun sind wir auf dem Höhepunkt der Jahrhunderte des Wartens angelangt. Jetzt ist die Zeit, da der Friede von der Erde genommen worden ist. — Pred. 3:1, 8.

      2 Bist du gelehrt worden, zu glauben, daß alles Elend und Herzweh, alle Grausamkeiten und Roheiten des Krieges von Gott verursacht worden seien? Ist es vernünftig, zu denken, daß ein Gott der Liebe, Weisheit und Barmherzigkeit der Urheber all der Verwüstung und Zertrümmerung und des Verlustes kostbaren Lebens wäre, was alles ein Krieg mit sich bringt? Bestimmt nicht. Statt dessen wird uns in Jakobus 3:14-16 und 4:1-4 gezeigt, daß Habgier, Streitigkeiten, Kriege und Unruhen samt und sonders dämonischen Ursprungs sind und von Satan, „dem Gott dieser Welt“, stammen; denn er verdirbt die Erde in seiner lüsternen Gier nach Macht, in seiner Rebellion gegen Jehova. Die Gewalt, die er über die Nationen ausübt, spiegelt sich deutlich in ihrer Denkweise wider. „Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten sind sie insgesamt der Gewinnsucht ergeben; und vom Propheten bis zum Priester üben sie allesamt Falschheit.“ So degeneriert sind sie, daß man erleben kann, wie Geistliche für die Kriege der Nationen, die mit fleischlichen Waffen ausgefochten werden, um Gottes Segen bitten, weil sie nationale oder ihre religiösen Interessen über Gottes Wort stellen und den Ruf erheben: „Friede, Friede! so doch kein Friede ist.“ — Jer. 6:13, Elb; 6:14, SB.

      3. Warum sollten wir uns von der Heiligen Schrift leiten lassen?

      3 Welchem Laufe folgen ehrlichgesinnte Menschen inmitten dieser verwirrten Welt am besten? Sollten wir uns mit der Menge treiben lassen, oder ist ein sichererer und besserer Weg für uns vorgezeichnet? Die Schrift unterrichtet uns darüber, daß Jehovas Wege und Gedanken unsere eigenen so hoch überragen wie die Himmel die Erde. Wir tun gut, seine Handlungsweise zu betrachten und sie nicht leichthin zu verwerfen. Man erwäge ernstlich, was die Bibel über die rechte Art der Kriegführung sagt, und sehe, ob es nicht weit praktischer ist, ihr, statt dem Wege der Nationen, zu folgen. Das Ende jener, die eigene Wege gehen, ist treffend für uns aufgezeichnet worden. Trotz ihrer an der Menschheit verübten Verbrechen sind sie so verhärtet und schamlos, daß sie nicht einmal mehr erröten können. Aber sie werden „fallen unter den Fallenden; zur Zeit, da ich sie heimsuchen werde, werden sie straucheln, spricht Jehova“. Warum? Weil sie den Regenbogenbund gebrochen, das Gesetz Jehovas in bezug auf die Heiligkeit des Blutes übertreten und bewirkt haben, daß sein Zorn und Grimm über die Nationen und deren Heere kommt. (Jer. 6:15; Jes. 34:1-4) Das Ergebnis all der bisherigen Kriege ist kein dauerhafter Friede, sondern nur ein besorgniserregender, in Waffen starrender Ersatzfriede.

      4. Was ist geistige Kriegführung?

      4 Die Kriege der Nationen werden gegen Blut und Fleisch ausgefochten. Die biblischen Anweisungen für Christen sagen, daß sie einen geistigen Kampf ausfechten sollen. „Die Waffen unserer Kriegführung sind nicht fleischlich, sondern durch Gott mächtig“, um sein Vorhaben durchzuführen. Um diesen geistigen Krieg auszufechten, müssen wir den Grund für den Kampf kennen und wissen, gegen was wir kämpfen. Dies ist kein Nahkampf, noch ringen wir, um die Übermacht durch höhere wissenschaftliche Zerstörungsmethoden zu erlangen. In Kapitel sechs des Epheserbriefes sagt uns Paulus, daß es ein Kampf sei, „nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“. Dies bedeutet keinesfalls, daß wir gegen die menschlichen Regierungen von heute kämpfen oder ihnen widerstehen müssen. In der Tat wird uns gesagt, daß wir für Könige und Herrscher beten sollen, um weiterhin ein friedliches und stilles Leben führen zu können und so das Werk, das Gott uns aufgetragen hat, zu vollenden. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden kämpfen.“ (Joh. 18:36, Lu) Der Kampf, auf den sich der Apostel Paulus — wie oben erwähnt — in seinem Briefe an die Epheser bezieht, richtet sich gegen die geistige Organisation Satans, die die Erde jahrhundertelang beherrscht und unter ihrer Gewalt gehabt hat. — 2. Kor. 10:4; Eph. 6:12; 1. Tim. 2:1-3, NW.

      5. Wie sind viele für die Wahrheit verblendet worden, und was können wir tun, um ihnen zu helfen?

      5 Diese mächtige dämonische Herrschaft hat zur Folge gehabt, daß der Sinn der Ungläubigen gegenüber dem Licht der Wahrheit verblendet worden ist. Ein Schleier ist über die gute Botschaft geworfen worden, so daß die, welche zugrunde gehen, sie weder wahrnehmen noch begreifen können. Die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern haben mit Bezug auf Gottes Willen Verwirrung gestiftet und Finsternis verursacht und werden zufolge ihrer Rebellion selbst in tiefer Finsternis gehalten. Wie gut es ihnen gelungen ist, geht aus dem weitverbreiteten Mangel an Bibelkenntnis hervor, der selbst in der Christenheit herrscht. Treue Kirchgänger legen eine abgrundtiefe Unkenntnis des göttlichen Vorhabens an den Tag, wenn sie auch einige Standardtexte der Bibel auswendig gelernt haben. Dies überrascht nicht, da viele angewiesen werden, die biblischen Schriften nicht zu lesen, es sei denn, sie seien von der Kirche approbiert. Sie vergessen die Einladung, die Gott selbst ergehen läßt: „Kommt denn und laßt uns miteinander rechten.“ Als Ergebnis „bedeckt Finsternis die Erde und Dunkel die Völkerschaften“. (Jes. 1:18; 60:1-3, 19, 20) Die Folgen dieses geistigen Abfalls zu bekämpfen, ist eins der vornehmsten Werke eines Christen. Gleichwie Gideons Männer die Krüge, die sie hielten, zerbrachen und zur Bestürzung des Feindes ihre Fackeln aufleuchten ließen, so lassen Jehovas Knechte auf Erden das Licht der Wahrheit in den dunkelsten Winkeln der Christenheit und bis zum dunkelsten Winkel des Heidentums leuchten.

      6. Erkläre den Kampf eines Christen und die daraus erwachsenden Segnungen.

      6 Eine wichtige Aufgabe des geistigen Kampfes, die die größte Freude bringt, besteht darin, jene zu befreien, die geistig gefangen sind, den Gefangenen Freiheit anzukündigen und den Gebundenen Öffnung ihres Kerkers. Dies geschieht, indem man die Menschen guten Willens geduldig die Wahrheit lehrt und nach und nach den Schleier des Aberglaubens und der religiösen Finsternis wegzieht, an den sie von ihren Kindertagen an gewöhnt sind. Wenn sie schließlich durch eine Erkenntnis der Wahrheit befreit werden, ist ihre Freude so groß, wie die eines befreiten Gefangenen, wie jene eines Blinden, dessen Augenlicht wiederhergestellt worden ist. Um dies zu bewirken, müssen wir so handeln, wie Paulus es sagt: „Predige das Wort, halte dringend darauf in günstiger Zeit, in unruhvoller Zeit … Bewahre in allen Dingen dein Gleichgewicht, erleide Ungemach, tue Missionararbeit, verrichte deinen Dienst gründlich.“ Der Apostel Paulus sagt weiter: „Ich habe den rechten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt.“ (2. Tim. 4:2-7, NW) Dies ist die Art der Kriegführung, vor der sich keine irdische Nation zu fürchten braucht, denn sie geschieht völlig im Interesse der Menschen. Sie fördert die Gotteserkenntnis und die Liebe zu ihm und den Mitmenschen. Dieser Kampf ist ein auferbauender Kampf. Er baut die Menschen guten Willens moralisch und geistig auf. Seine Segnungen behalten ihren Wert und führen zum Leben, zu einem Leben, auf dem Gottes Gunst ruht. Dieser Kampf hat nicht die üblichen Folgen, die zu bitterer Feindschaft und Sklaverei führen, noch wird dadurch die Erdoberfläche verwüstet. Statt dessen vereinigt der gottgemäße christliche Kampf Menschen von allen Arten und allen Nationen durch die Bande dauernden Friedens und gegenseitigen Verständnisses mittels des Wortes Gottes.

      7. Gib Beispiele des Kampfes an, der zur Unterstützung der reinen Anbetung zu führen ist.

      7 In allen Teilen der Welt nehmen Jehovas Zeugen an diesem Kampf zur Förderung biblischer Erkenntnis teil. Sie haben den Kampf gegen die Finsternis in die Wohnungen der Menschen vorgetragen, gleichwie dies Jesus und die Jünger vor ihnen taten. Paulus wußte aus eigener Erfahrung, welchen Kampf der Predigtdienst bedeutete, als er uns von der leidenschaftlichen Wut des religiösen Pöbels in Ephesus erzählte, der zwei Stunden lang schrie: „Groß ist die Artemis der Epheser!“, um die ersten Christen einzuschüchtern. (Apg. 19:28, NW) Er erwähnte auch die gegen ihn geschmiedeten Komplotte, ferner die Verhaftungen, die empfangenen Schläge, die Gefahren auf dem Meer und auf dem Lande, die Beschwerden und Entbehrungen, die er in seinem Kampf erduldete, um die Erkenntnis Christi auszubreiten. (2. Kor. 11:23-27) Der Kampf hat bis heute nicht nachgelassen, aber Jehovas Zeugen haben ihren friedevollen Predigtdienst trotz Anfeindung durch Pöbelrotten, trotz Verbote und Gefangennahme fortgesetzt. So wurden zum Beispiel in Trinidad vor kurzem vier Watch-Tower-Missionare ohne Angabe des Grundes als „unerwünschte Besucher“ bezeichnet. Dies geschah, als sie ihr Motorschiff in den Hafen brachten, um neuen Brennstoff zu laden und Vorräte zu holen, damit sie ihren Predigtdienst unter der auf den Karibischen Inseln verstreut wohnenden Bevölkerung fortsetzen könnten. An anderen Orten sind die Glieder des Volkes Jehovas von Pöbelrotten angegriffen, verspottet, deportiert und von ihren Lieben getrennt worden, und man hat sie gefangengenommen und selbst zu Tode gebracht, aber trotz allem sind sie als wahre Kämpfer treu geblieben. Sie haben ihre Botschaft in Frieden gebracht, doch sie ist unter Anwendung roher Gewalt zurückgewiesen worden. Dies ist eine Zeit nicht nur des Krieges unter den Nationen, sondern auch eines intensiven geistigen Kriegszuges für die Verkündigung der Wahrheit.

      EINE UNBEZWINGLICHE RÜSTUNG

      8. Weshalb müssen wir uns mit Wahrheit gürten? Auf welche Weise?

      8 Was können wir tun, um an dieser Schlacht für Gott teilzunehmen? Gleich jedem Soldaten müssen wir unsere Rüstung gut kennen. Wir sollen die Gründe für den Kampf verstehen und von ihrer Stichhaltigkeit überzeugt sein. Paulus schöpfte aus den vielen Erfahrungen, die er während der langen Jahre des Missionardienstes gemacht hatte, und zählte im einzelnen die Hauptteile der Kriegsrüstung eines Christen auf. Zuerst sprach er davon, daß die „Lenden mit Wahrheit umgürtet“ sein müssen. Dies zeigt an, daß uns die Wahrheit stets nahe sein muß: wir müssen uns mit ihr als einer unentbehrlichen Stütze gürten. Dies ist eine ganz andere Einstellung, als jene sie offenbaren, die einer Diskussion der Heiligen Schrift ausweichen und sorglos den Einwand erheben: „Ich habe meine Kirche“. Sie legen ein- bis zweimal in der Woche ein Mäntelchen der Gottseligkeit an, das sie aber für die übrige Zeit rasch wieder ablegen. Solche prüfen nicht einmal die Beschaffenheit oder Qualität dessen, was sie als Wahrheit ausgeben, da sie nicht einmal ihr eigenes Glaubensbekenntnis richtig kennen und noch viel weniger über das Wort Gottes zu reden vermögen. Eine genaue Erkenntnis der Wahrheit ist aber für den Christen unerläßlich. Wenn wir den Unterschied zwischen wahrer und falscher Anbetung nicht kennen, werden wir an dem Kampfe, durch den der Irrtum bloßgestellt wird, nicht teilnehmen können. (Jes. 28:17, 18) Wahre Christen sind nicht geteilt. Sie wissen, daß es nur einen wahren Glauben gibt, nämlich den, der in der Bibel aufgezeichnet ist. Sie glauben an Jesu Erklärung: „Dein Wort ist Wahrheit“ und handeln im Einklang damit. Auf Grund dieser Erkenntnis können sie die Fesseln der Rituale und Traditionen abwerfen und ihren Sinn zur Einheit mit Gott bringen. „Für diese Freiheit machte Christus uns frei. Darum steht fest und laßt euch nicht wieder in ein Joch der Sklaverei spannen.“ — Gal. 5:1; Eph. 6:14; Joh. 17:17, NW.

      9. Welchen Schutz verleiht der Brustharnisch der Gerechtigkeit?

      9 Als nächstes müssen wir den Brustharnisch der Gerechtigkeit anziehen. Wenn wir die Wahrheit predigen, müssen wir ihr entsprechend in Gerechtigkeit leben, sonst sind wir Heuchler, nicht wahre Diener Jehovas. Unser Dienst muß mit ganzer Seele, darf also niemals halbherzig dargebracht werden. Jene, die den Neigungen des Fleisches nachgeben, indem sie sich unmoralisch benehmen, werden gewarnt, daß sie Gottes Königreich niemals ererben; und selbst eine Fäulnis von geringem Umfang wird schnell weitergären, und all unsere guten Werke werden in Gottes Augen zunichte werden. Solch fleischliche Begierden kämpfen gegen die Interessen unserer Seele, und wir müssen sie mit dem Brustharnisch der Gerechtigkeit abwehren. — Gal. 5:9, 13; 1. Pet. 2:11.

      10. Welche gute Botschaft zu verbreiten wird uns geboten?

      10 „Steht daher fest … die Füße beschuht mit der Ausrüstung der guten Botschaft des Friedens.“ (Eph. 6:14, 15, NW) Dies ist die Botschaft und dies der Trost, den Jehovas Zeugen den Menschen bringen. Es ist dieselbe Ankündigung, die Jesus voranstellte, als er erklärte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, … und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24:14, NW) Heute predigen Jehovas Zeugen in der ganzen Welt den Menschen die gute Botschaft, daß Christus nun im Himmel auf dem Throne sitzt und wir in einer Zeit des Weltwechsels leben, der allen Gläubigen durch Gottes Königreich dauernden Frieden bringen wird. „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße dessen, der frohe Botschaft bringt, der Frieden verkündigt, der Botschaft des Guten bringt, der Heil [Rettung] verkündigt, der zu Zion spricht: Dein Gott herrscht!“ (Jes. 52:7) Was wäre denn verkehrt an dieser Botschaft des Friedens und der Hoffnung? Selbst die Füße dieser Träger guter Botschaft sind lieblich in den Augen unseres Gottes. Für Satans Organisation aber ist diese Botschaft des Friedens gleich einer offenen Kriegserklärung.

      11. (a) Inwiefern ist der Glaube ein Schutz, und wie wird er erlangt? (b) Führe Beispiele eines großen Glaubens aus der Vergangenheit an.

      11 Daher werden wir ermahnt, „den großen Schild des Glaubens“ zu nehmen, „mit welchem ihr imstande sein werdet, alle brennenden Geschosse des Bösen auszulöschen“. Es ist zu erwarten, daß wir in diesem Kriegszuge angegriffen werden, und wir bedürfen des Glaubens an Jehova, um durchzuhalten. Durch Glauben können wir die Welt besiegen, können irgendwelche Hindernisse überwinden, die uns am treuen Dienste hindern mögen. Ein starker Glaube wird verhindern, daß wir entmutigt werden, wenn auch unser geduldiges Predigen nicht sofort die Wirkung auslöst, die wir gerne sähen. Noah ließ sich weder entmutigen, noch gab er die Sache nach Jahren des Predigens auf. Er wußte, daß Gott wahrhaftig ist. Jesaja sagt: „Jehova, wer hat unserem Bericht geglaubt? … Den ganzen Tag habe ich meine Hände nach einem ungehorsamen, widersprechenden Volke ausgestreckt.“ Dennoch gab er die Sache nicht auf, und Paulus führte dies den Römern als Beispiel vor Augen, weil er wußte, daß Gottes Werk auch durchgeführt würde, wenn viele keinen Glauben hätten. Wir können aber nicht Glauben haben, ohne eine Grundlage der Erkenntnis zu besitzen, auf die er sich gründet. Je größer unsere genaue Erkenntnis Gottes ist, und je mehr wir davon Gebrauch machen, desto mehr Schutz wird uns der Schild des Glaubens bieten. — Eph. 6:16, 17; Röm. 10:16, 20, 21, NW; Jes. 53:1; 65:2.

      12. Wie empfangen wir den Helm der Rettung?

      12 Paulus gibt den Rat, auch den „Helm der Rettung“ als einen Teil der Rüstung zu nehmen. Er wußte gut, wie Gott durch Christus in seiner Güte, die wir nicht verdienen, der Urheber der ewigen Rettung geworden ist. Diese Vorkehrung ist eine Gabe, die wir annehmen müssen, um ihren Segen zu empfangen; sie wird niemandem aufgezwungen. Paulus war Zeuge der Erfüllung vieler Prophezeiungen, und so schrieb er: „Jetzt ist uns die Rettung näher, als zur Zeit, da wir gläubig wurden.“ (Röm. 13:11, ZB) Dies ist doppelt wahr für Christen von heute, weil wir zu der Generation gehören, die die Rettung gläubiger Menschen sehen wird. (Off. 12:10) Jene, die für die Rettung in Betracht kommen, können leicht erkannt werden, nicht an einem besonderen Kleide, sondern an ihrem Glauben und ihren Werken. Sie lassen ihr Licht leuchten, indem sie als christliche Zeugen für Jehova leben und predigen.

      13. Warum freuen wir uns, das Schwert des Geistes aufzunehmen, und wie wird es gebraucht?

      13 Ein sehr wichtiger Teil der für den geistigen Kampf bestimmten Rüstung ist das „Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist“. (Eph. 6:17, NW) Dies ist unerläßlich, sowohl für Defensiv- wie für Offensiv-Handlungen. (2. Kor. 6:2-10) Wozu dient ein Soldat ohne seine Waffe? Oder wie lange wird er im Kampfe durchhalten, wenn er nicht weiß, wie er sie gebrauchen soll? Ebenso, wenn ein Prediger des Evangeliums eine Bibel besitzt, sie aber nicht wirksam gebrauchen und Texte finden kann, so ist er im geistigen Kriegszug hilflos. Viele Geistliche befinden sich aber heute in dieser Lage. Welche Weisheit haben sie denn, wenn sie das Wort Jehovas verwerfen, indem sie dessen Echtheit oder Inspiration leugnen? Nimm das Schwert des Geistes, sagt Paulus. Er empfahl den Beröern eine fleißige Betrachtung der Schrift und die Annahme alles dessen, was erwiesen war. Wir sollten so handeln, wie sie handelten. Durch dieses Wort offenbart uns Gott sein Vorhaben, seinen Willen hinsichtlich der Menschheit und das, was er als zum Leben erforderlich festgelegt hat. Mit diesem Schwert des Geistes sind wir für den Angriff gewappnet und durch Gott mächtig, starke Verschanzungen niederzureißen.

      14. Welche Gebete wird Gott erhören?

      14 Paulus setzt seinen inspirierten Rat fort: „Während ihr mit jeglicher Form des Gebets und Flehens bei jedem Anlaß weiterhin im Geiste betet. Und dazu bleibt wach mit aller Beharrlichkeit.“ Mittels des Gebets erhalten wir durch Christus, unseren Anführer und Befehlshaber im geistigen Kriegszuge, Zutritt zu Jehova und kommen in Verbindung mit ihm. Wir müssen Gott um seinen Geist bitten, damit uns zu jeder Zeit der Not seine Kraft und Führung zuteil werden. Wir können gewiß sein, daß er unser Gebet hört, sofern es im Einklang mit seinem Willen dargebracht wird, während er auf jene Gebete nicht hört, die blutbefleckte Kämpfer des Systems der alten Welt gewöhnlich für selbstische Interessen darbringen. (Jes. 1:15; Eph. 6:18, NW) Bestimmt ist es für einen Soldaten nötig, ‚mit aller Beharrlichkeit wach‘ zu bleiben, besonders aber für Christen von heute, weil die Zeit drängt. Wie Christus es vorauswußte, ist sein Kommen von der Welt im allgemeinen nicht beachtet worden, wiewohl es von Jehovas Zeugen öffentlich angekündigt wurde. Die Mehrheit schläft weiter und läßt sich durch die Freude über das Zeichen seiner Gegenwart nicht wecken. — Off. 16:15, NW; Matth. 24:42-44.

      15, 16. Wie nehmen wir am geistigen Kampfe teil? Welche Vorkehrungen sind für uns getroffen worden?

      15 Und schließlich muß jeder, der für Jehova kämpft, die Wahrheit anderen kundtun können. Paulus hat dies folgendermaßen gesagt: „Damit mir die Fähigkeit zu reden verliehen werde, um mit allem Freimut der Rede das heilige Geheimnis der guten Botschaft kundzutun … damit ich in Verbindung damit freimütig rede, wie ich reden soll.“ (Eph. 6:19, 20, NW) Auch wenn er als Gesandter in Ketten schrieb, tat er dies freimütig und unerschrocken, denn er verstand die Sachlage und den Grund für den Kampf völlig. Der christliche Soldat gewinnt diese Erkenntnis mittels des göttlichen Wortes der Wahrheit. Aus dieser Quelle schöpft er auch den Mut, der aus dem Glauben erwächst. Da wir in jeder Hinsicht mit den Waffen des Lichts oder der Gerechtigkeit gut ausgerüstet sind, so laßt uns jetzt nicht scheu zurückweichen! Die Nacht ist weit vorgerückt, der Tag hat sich genaht, und dies ist die Zeit zur Tätigkeit! — Röm. 13:12.

      16 „Gepriesen sei Jehova, mein Fels, der meine Hände unterweist zum Kampf, meine Finger zum Kriege.“ (Ps. 144:1) Ja, die Kriegsrüstung, ferner Kenntnis vom Feinde, dann Kraft und Mut vorzurücken — das alles hat Jehova uns in seiner Weisheit gegeben. Doch müssen wir unseren Teil tun. Gleichwie Drill und Training jeder buchstäblichen Schlacht vorausgehen, so verhält es sich auch beim geistigen Kampf. Jehova weiß, was wir brauchen, und er kennt unsere Bedürfnisse, doch wir müssen von seinen Vorkehrungen Gebrauch machen. Welche sind diese? Studium, Gemeinschaft und Dienst. Diese alle bilden einen wesentlichen Teil unserer Ausrüstung und Vorbereitung zum Kampf. Das Studium schließt intensives und auch fortgesetztes persönliches Studium sowie eine aktive Beteiligung an Versammlungsstudien ein. Dies alles ist ein Teil des Schulungsprogramms, das uns auf ernste Gefechte vorbereiten soll. Aus der Gemeinschaft mit anderen schöpfen wir Ermutigung und Vertrauen und erhalten die Zuversicht, daß unsere Brüder uns von ganzem Herzen unterstützen. Niemand hat Aussicht auf Erfolg in einem Kampfe, wenn er allein dasteht. So ist also die Gemeinschaft mit den Brüdern eine Lebensnotwendigkeit. Im Dienste sodann erhalten wir die Gelegenheit, unsere Ausrüstung zu prüfen, unsere Kenntnisse zu stärken und im Schwingen des Schwertes des Geistes gewandt zu werden. Nutzt diese Vorkehrungen Jehovas gut aus, und nachdem ihr alles, was in eurer Macht steht, getan habt, wird Gott euch das zum Siege Nötige geben. Denn: „Wir haben diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die über das Normale hinausgehende Kraft aus Gott sei und nicht aus uns selbst.“ — 2. Kor. 4:7-11, NW.

  • Kämpfe für die Wahrheit!
    Der Wachtturm 1956 | 15. August
    • Kämpfe für die Wahrheit!

      ‚Setze den rechten Kampf fort, indem du Glauben und ein gutes Gewissen bewahrst, das einige weggeworfen und in bezug auf ihren Glauben Schiffbruch erlitten haben.‘ — 1. Tim. 1:18, 19, NW.

      1. Wer erweist sich für den Predigtdienst als geeignet?

      EIGNEST DU DICH für die Teilnahme am Kampf für die Wahrheit in den Reihen der Kämpfer Jehovas? Jeder, der den Schritt der Hingabe an Jehova Gott tut, um ihm zu dienen, wird sich als fähig und geeignet erweisen, sei er nun Mann oder Frau, jung oder alt, wenn er den gestellten Anforderungen entspricht. Paulus sagt, daß man ein „Soldat Christi Jesu von rechter Art“ sein müsse; denn ebenso wie wir einen rechten Kampf ausfechten müssen, müssen wir auch Soldaten von rechter Art sein, um Gottes Anerkennung zu empfangen. Wir müssen dem Predigtdienst ergeben und auch bereit sein, an den Beschwerden und Verfolgungen teilzuhaben, die er im Verein mit vielen Freuden und Segnungen mit sich bringt. „Als ein Soldat Christi Jesu von rechter Art nimm teil am Erleiden von Ungemach.“ (2. Tim. 2:3, NW) Im Kampfe zeigt sich erst, von welcher Art ein Soldat wirklich ist. Kann man sich in bezug auf einen ihm zugeteilten Dienst auf ihn verlassen, oder bleibt er den Versammlungen fern und ist im Dienste unregelmäßig? Ist er zuverlässig und beständig oder eher einem unsteten Söldner vergleichbar, der zuerst um die eigenen Interessen besorgt ist? Wir dienen nicht Menschen, sondern Gott. Wir werden nicht vor ein menschliches Tribunal geladen, wenn wir unsere Pflichten vernachlässigen, denn Jehova ist es, der uns prüft. — 1. Kor. 4:1-4.

      2. Wie bekunden wir einen Geist der Liebe unseren Brüdern gegenüber?

      2 Oftmals müssen wir nicht nur unsere eigene Last des Dienstes tragen, sondern auch anderen die Hand bieten, die unserer Hilfe bedürfen. Es ist wohlbekannt, daß es die größten Kriegsverwundungen gibt, wenn die Soldaten ihre ersten Schlachten kämpfen und bevor sie im Kampfe geübt sind. Gleichwie ein Vater sich seiner Kinder sorgsam annimmt, so müssen die erfahrenen Veteranen des geistigen Krieges den Neuen durch ihre ersten Scharmützel hindurchhelfen, damit sie unseres Gottes würdig wandeln können. (1. Thess. 2:11, 12) Ein gutgeschultes Regiment Soldaten ist stolz auf seine Leistungen. Während sich aber der Christ nicht aufbläht durch persönlichen Stolz, sollte er einen guten Geist haben, und es sollte ihm eine wahre Freude sein, mit seinen Brüdern zu arbeiten. „Denn Gott gab uns nicht einen Geist der Feigheit, sondern der Kraft und der Liebe und des gesunden Sinnes. Darum schäme dich des Zeugnisses über unseren Herrn nicht.“ — 2. Tim. 1:7, 8, NW.

      3, 4. Nenne einige der Erfordernisse in Verbindung mit dem Predigtdienst.

      3 Außer dem Rat, uns selbst als würdig zu erweisen, in den Reihen christlicher Kämpfer zu stehen, indem wir diese notwendigen Eigenschaften aufweisen, hebt Paulus noch ein weiteres Erfordernis hervor, nämlich unserem Glauben gemäß zu leben. Er schrieb an Timotheus (1. Tim. 1:18-20, NW): „Diesen Auftrag erteile ich dir … daß du durch diese den rechten Kampf fortsetzest, indem du Glauben und ein gutes Gewissen bewahrst, das einige weggeworfen und in bezug auf ihren Glauben Schiffbruch erlitten haben.“ Paulus hatte guten Grund, dies zu erwähnen; denn zu seiner Zeit hatten einige versucht, den Glauben über Bord zu werfen, indem sie der Wahrheit über die Maßen Widerstand entgegenbrachten. Er warnte davor, sich an solche Ideen zu klammern, die so tödlich seien wie Knochenfraß, wenn man zulasse, daß sie sich festsetzen. Gleichwie ein Soldat, der zögert oder unentschlossen ist, dies mit dem Leben bezahlen mag, so kann es auch uns ergehen, wenn wir an unserem Glauben nicht festhalten. Wir müssen Gott sich als wahrhaftig erweisen lassen, indem wir Glauben und Vertrauen in sein Wort bekunden. Klammere dich so daran, wie du dich an das Leben selbst klammerst. Jene, die den Glauben anderer zu vernichten suchen, werden durch Jehovas Organisation gezüchtigt und aus ihren Reihen hinausgetan werden. Paulus sagte zu den Korinthern: „Wir halten uns bereit, jeden Ungehorsam zu bestrafen.“ In den frühen Tagen der christlichen Organisation war ein solches disziplinarisches Verfahren nötig, gleichwie es heute gelegentlich der Fall ist. Ein früherer Fall wird erwähnt: „Hymenäus und Alexander gehören zu diesen, und ich habe sie Satan überliefert, damit sie durch Züchtigung belehrt werden, nicht zu lästern.“ — 2. Kor. 10:6; 1. Tim. 1:20, NW.

      4 So, wie die Soldaten in Israel rein bleiben mußten, indem sie sich für ihren Krieg unter Gottes Führung heiligten, so müssen auch wir heute „ein gutes Gewissen“ bewahren, indem wir seinen Anforderungen entsprechend leben: „Benehmt euch auf eine Weise, die der guten Botschaft von dem Christus würdig ist, damit ich, ob ich komme und euch sehe oder abwesend bin … höre, daß ihr feststeht in einem Geiste.“ (Phil. 1:27, NW) Auf welche verschiedene Weise sollen wir würdig wandeln? „Mit völliger Niedriggesinntheit und Milde, mit Langmut, einander in Liebe ertragend, euch ernstlich bemühend, die Einheit des Geistes im vereinigenden Bande des Friedens zu wahren.“ — Eph. 4:1-3, NW.

      5, 6. Wie können einige für den Kampf in den Reihen der Kämpfer Jehovas ungeeignet werden?

      5 Noch ausdrücklicher werden uns in Galater 5:19-21 die Werke des Fleisches beschrieben, darin inbegriffen: Hurerei, Götzendienst, Spiritismus, Eifersucht, Zorn und Trunkenheit; und es wird hinzugefügt, daß jene, die solche Dinge zu tun pflegen, das Königreich Gottes nie ererben werden. Um sich also in Gottes Augen als befähigt zu erweisen, unter der Führung Christi am geistigen Kampfe teilzuhaben, muß der Christ diese Dinge meiden und statt ihrer die Früchte des Geistes Gottes aufweisen. Er darf nicht nur dem Namen nach ein Zeuge sein, sondern muß am Glauben und an einem guten Gewissen festhalten, und das bedeutet, ein geschultes Gewissen zu haben, das sich von Gottes Wort leiten läßt. Wenn auch unser Benehmen in den Augen unserer Freunde richtig sein mag, müssen wir doch daran denken, daß Gott die geheimen Absichten des Herzens wahrnimmt. Zur Zeit des Aktes unserer Hingabe an Jehova geloben wir nicht nur, die Unreinheit des Fleisches abzutun, sondern bitten Gott auch um ein gutes Gewissen ihm gegenüber. (1. Pet. 3:16, 17, 21, NW) So kämpfen wir denn gegen die Neigungen des Fleisches und empfangen zu diesem Kampfe Kraft durch Gottes Geist. — 1. Kor. 10:13; Röm. 7:23.

      6 Paulus wußte, daß die Verbundenheit mit Gottes Volk allein jemandem nicht mit Sicherheit Leben bringt, noch trägt uns die Teilnahme am Dienste Leben ein, wenn wir nicht so leben und dienen, wie es christlichen Kämpfern geziemt. Paulus wollte sich nicht unter jenen befinden, die wohl in der Rennbahn des Glaubens laufen und auch mithelfen, anderen zu predigen, sich aber nicht als tauglich erweisen, den Preis des Lebens zu empfangen. (1. Kor. 9:24-27) Wer immer im Dienste Jehovas einen Weg der Rebellion und Widerspenstigkeit geht, wird sich nicht nur Strafe zuziehen, sondern sehr wahrscheinlich auch Schmach auf die Sache bringen, der er dient, und verursachen, daß andere in ihrem Glauben erschüttert werden. Ein eindrucksvolles Bild davon ist der Fall Achan. Als Soldat im Heere Israels hatte er Jehovas Befehle übertreten, und als Folge seiner Übertretung starben sechsunddreißig seiner Mitmenschen, weil Jehova ihnen seinen Segen versagte. Wegen dieses einen treulosen Aktes willentlichen Ungehorsams wurde Achan samt seiner ganzen Familie und Habe vernichtet. — Josua, Kapitel 7.

      ORGANISIERTE KAMPFWEISE

      7. Welche Wirkung löst die Einheit der Christen beim Feinde aus?

      7 Im Heere darf ein Soldat nicht nach eigenem Kopfe handeln. Er bedarf der Hilfe anderer, was Material und Unterstützung im Kampfe betrifft. Er blickt zu seinen Offizieren auf, um Führung und Anweisungen zu erhalten. Ebenso arbeiten Christen heute auf organisierte Weise zusammen. Sie erkennen die Führung an, die Gott durch seine sichtbare Organisation und durch die von ihm eingesetzten Diener gibt, indem sie wie folgt handeln: „Wie eine Seele Seite an Seite kämpfend für den Glauben der guten Botschaft, und daß ihr euch in keiner Hinsicht von euren Gegnern erschrecken laßt. Gerade dies ist für sie ein Beweis des Verderbens, für euch aber der Rettung; und dieses Anzeichen kommt von Gott; denn euch wurde das Vorrecht Christi halber gegeben, nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch seinethalben zu leiden.“ (Phil. 1:27-29, NW) Wir verlassen uns mehr auf Gott als auf irgendeinen Menschen. „Denn nicht der ist anerkannt, der sich selbst empfiehlt, sondern der Mann, den Jehova empfiehlt.“ Alle unsere Anstrengungen nützen ohne seine Unterstützung nichts. Darum sagte Paulus: „Wer sich aber rühmt, der rühme sich Jehovas.“ — 2. Kor. 10:18, 17, NW; Jer. 1:19; Ps. 35:1-10.

      8, 9. Beschreibe die Dämonenorganisation.

      8 Wenn wir nun die Einzelheiten in bezug auf unsere Ausrüstung und die notwendige Eignung zur Teilnahme am Kampfe verstehen, welchen Problemen stehen wir dann gegenüber? Kein Heer zieht in die Schlacht, ohne zuerst den Feind beobachtet und seine Schwächen ermittelt zu haben. Im voraus gewarnt zu sein bedeutet, im voraus gewappnet zu sein. Daher tun wir gut, den Aufbau und die Verfahrensweise der Organisation Satans zu untersuchen. „Organisation“? Jawohl. Jehova Gott trug dadurch einen Triumph über sie davon, daß Christus bis zum Tode am Marterpfahl treu blieb, wie geschrieben steht: „Er hat es weggeräumt, indem er es [das Gesetz, das Christen verurteilte] an den Marterpfahl nagelte. Die Herrschaften und die Gewalten [der Organisation Satans] entblößend, stellte er sie als besiegt offen zur Schau und führte sie dadurch im Triumphzuge einher.“ (Kol. 2:14, 15, NW)a Als Jesus als Mensch auf Erden war, mußte er gegen jene Dämonenherrschaften und Gewalten kämpfen und den von Satan, ihrem Obersten, kommenden Versuchungen widerstehen. Mehr als eine Legion Dämonen trieb er aus Unglücklichen aus, die von solch bösen Geistermächten besessen waren. Nach der Geburt des Königreiches Gottes im Himmel im Jahre 1914 n. Chr. unternahm Jehovas König Jesus Christus mit seinen Engeln einen Krieg gegen Satan und seine Dämonen und warf diese bösen Engel aus dem Himmel hinaus in die Umgebung unserer Erde hinab. Daher werden wir ermahnt, vor diesen Dämonen, die sich nun im Bereich der Erde angesammelt haben, besonders auf der Hut zu sein. — Off. 12:1-12.

      9 In seinem Briefe an die Epheser weist der Apostel Paulus von neuem auf die unsichtbare Organisation Satans, des Teufels, hin, die aus Dämonenmächten besteht, und führt die verschiedenen Teile dieser unsichtbaren Organisation an, die gegen uns Aufstellung bezogen haben. Er sagt uns, wie wir standhalten sollen „gegen die Machenschaften des Teufels“, eines Feindes, der nicht aus Fleisch und Blut besteht. „Denn wir befinden uns im Kampf, nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltherrscher [Kosmokraten] dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern.“ (Eph. 6:11, 12, NW) Diese bösen Geistermächte, deren Wirksamkeit jetzt auf die Erde beschränkt ist, inspirieren zu den irreführenden Äußerungen, die aus dem Munde des Drachens, des wilden Tieres und des falschen Propheten hervorgehen, um die Könige der Erde der Schlacht von Harmagedon entgegenzutreiben. — Off. 16:13-16, NW.

      10. Wie beschützt Jehova sein Volk vor der Vernichtung?

      10 In Hesekiel, Kapitel 38, wird uns von der Umzingelung des Volkes Gottes berichtet, während es überall auf Erden anscheinend schutzlos in ‚Dörfern ohne Mauern‘ wohnt und Satans Horden gleich einem Sturm mit Dunkelheit und drohender Vernichtung heraufziehen. Ist Jehovas Volk aber wirklich hilflos und ohne Schutz? Nein, das ist es nicht, solange es die von Jehova gegebene Kriegsrüstung anbehält. Es steht unter seinem Schutz und seiner Obhut, ebenso gewiß, wie der Prophet Elisa es war, als eine Heeresabteilung des Königs von Syrien ihn in Dothan umzingelte. Bei jenem Anlaß behüteten und beschützten Jehovas Engelheere Elisa und machten die syrischen Feinde blind. (2. Kön. 6:14-19) Jehova schützt seine Diener immer noch und sorgt für sie, damit Satan sie nicht überwältige. Unter diesem Schutz können wir furchtlos vorrücken bis zur Schlußentscheidung, die bald in Harmagedon kommen wird, wenn Jehova gegen Satan, den neuzeitlichen Gog, und seine dämonischen Horden kämpft. — Ps. 34:7.

      11, 12. Was ist die Ursache des Streites, und wie reagieren wir?

      11 Dies sind die Tage wirklichen Kampfes für Jehovas Diener, denn Satan bringt Weh und Leid gleich einer Flut über die Erdbewohner und kämpft gegen jene, „die Gottes Gebote beobachten und denen das Werk übertragen ist, für Jesus Zeugnis abzulegen“. (Off. 12:17, NW) Die Heilige Schrift zeigt an, daß er in seinem Unterfangen, die Menschen für die Wahrheit blind zu machen, so erfolgreich sein werde, daß „die Stunde kommt, da jeder, der euch [Jesu Jünger] tötet, meinen wird, Gott einen heiligen Dienst zu erweisen“. (Joh. 16:2, NW) Es ist demnach ein Kampf der Wahrheit gegen Irrtum, ein Kampf Jehovas gegen Satan, und wir können stolz sein, das Vorrecht des Dienstes in der Verkündigung der Wahrheit zu besitzen.

      12 Paulus sagt uns: „Zieht die vollständige Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Machenschaften des Teufels standzuhalten vermögt.“ Dies zeigt, daß er eine Angriffsfront hat, durch die er unseren Glauben und unsere Lauterkeit niederreißen will. Was sind denn einige der brennenden Geschosse, vor denen wir uns hüten müssen? — Eph. 6:11, NW.

      13. Wie können wir liebende Zuneigung zu Christus bekunden?

      13 Ein Christ mag sich in seinem eigenen Heim beständig angegriffen sehen. Darüber sagte Jesus: „Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch entschieden, vielmehr Entzweiung. Denn von nun an werden fünf in einem Hause entzweit sein: drei gegen zwei und zwei gegen drei. Sie werden entzweit sein: Vater gegen Sohn und Sohn gegen Vater, Mutter gegen Tochter und Tochter gegen ihre Mutter, Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter.“ „Ja, die Feinde eines Menschen werden Personen aus seinem eigenen Hause sein. Wer zu Vater oder Mutter größere Zuneigung hat als zu mir, ist meiner nicht würdig; und wer zu Sohn oder Tochter größere Zuneigung hat als zu mir, ist meiner nicht würdig.“ (Luk. 12:51-53; Matth. 10:36, 37, NW) Es hält sehr schwer, unter der Prüfung beständigen Widerstandes, den Familienangehörige leisten, und des Spottes über die Wahrheit standzuhalten. Um dies zu überwinden, brauchen wir den großen Schild des Glaubens, der gestärkt wird durch die Wahrheit, und wir müssen fortfahren, bei jeder Gelegenheit im Geiste zu beten. Wir müssen danach trachten, die Königreichsinteressen an die erste Stelle zu setzen. Wenn wir dem Druck, den Familienangehörige auf uns ausüben, erliegen und unsere Anbetung Jehovas aufgeben, werden wir die Schlacht verlieren und von der lebenswichtigen Verbindung mit den Brüdern abgeschnitten werden.

      14. Warum warnte Paulus vor dem Handelsgeist?

      14 Eine weitere Schlinge, in der wir uns stets verstricken können, ist die Verwicklung in kommerzielle Interessen, weil wir das lieben mögen, was das gegenwärtige System der Dinge bietet. Demas, der Gefährte des Apostels Paulus im Predigtdienste, schied in dieser Weise aus dem Kampfe aus. Paulus erwähnt es wie folgt: „Demas hat mich verlassen, weil er das gegenwärtige System der Dinge liebte.“ (2. Tim. 4:10, NW) Wir können, um Annahme bei Gott zu finden, nicht zwei Herren dienen, noch kann ein Soldat gleichzeitig auf zwei Seiten kämpfen: „Niemand, der als Soldat dient, verwickelt sich in die Handelsgeschäfte des Lebens, um die Anerkennung dessen zu erlangen, der ihn als Soldat angeworben hat.“ (2. Tim. 2:4, NW) Paulus mußte für seinen eigenen Unterhalt arbeiten, ließ sich dadurch aber in seinem Predigtdienste nie zum Stillstand bringen, und wir sollten die gleiche Ansicht über die Dinge hegen. Es besteht keine Notwendigkeit, für die Zukunft etwas aufzuhäufen. Alles, was wir benötigen, so wie irgendein Soldat, sind Vorräte für den heutigen Tag, und wenn wir Nahrung und Kleidung haben, sollten wir damit zufrieden sein.

      15. Auf welche Weise können wir Satan widerstehen?

      15 Das erfolgreichste Mittel Satans, die Menschen irrezuführen, ist die Propaganda, die Gottes Wort bekämpft. Von der Zeit in Eden an, als er Eva betrog, indem er ihr eine Erkenntnis des Guten und Bösen versprach, hat er die Wahrheit in schlauer Weise falsch dargestellt und religiöse Täuschung großgezogen. Durch all die Jahrhunderte hindurch hat er falsche Lehren und Ideologien aufgebaut, so daß die Welt heute so entzweit ist, daß in jedem Bereich des Lebens, auch in dem der Anbetung, ein Mensch sich gegen seinen Bruder erhebt. Jetzt ist die Zeit gekommen, da wir wieder auf den alten Wegen der Wahrheit wandeln sollen, indem wir das Bollwerk des Irrtums niederreißen und dafür die Erkenntnis Gottes aufbauen. So handelnd, können wir Satan widerstehen und einen Anteil daran haben, jene zu befreien, die er bisher in geistiger Knechtschaft gehalten hat. „Denn die Waffen unserer Kriegführung sind nicht fleischlich, sondern durch Gott mächtig zum Stürzen starker Verschanzungen. Denn wir stoßen Vernunftsschlüsse um und jede Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und führen jeden Gedanken unter den Gehorsam gegenüber dem Christus gefangen.“ — 2. Kor. 10:4, 5, NW.

      16. (a) Wie kann man feststellen, was Wahrheit ist? (b) Wie kann sie anderen am besten dargelegt werden?

      16 „Was ist Wahrheit?“ — diese Frage stellte Pilatus. Die meisten Menschen sind leichtgläubig in ihrer Überzeugung, der Glaube ihrer Eltern sei der wahre. Wenn man aber an die mehr als 260 sogenannten „christlichen“ Denominationen denkt, ist ersichtlich, daß in 260 Fällen nur etwa eine Möglichkeit besteht, in dem „e i n e n Glauben“ der Bibel, der e i n e n Hoffnung, erzogen worden zu sein. So ist denn eine intelligente Nachforschung nötig, um die Wahrheit über Gottes Vorhaben festzustellen. Wir dürfen uns nicht in ein falsches Gefühl der Sicherheit einlullen und uns unter dem Einfluß eines vielleicht von Dämonen stammenden religiösen Erbes einfach dahintreiben lassen. Indem wir eine solche Nachforschung anstellen, können wir dankbar sein, daß Jehova wie ein liebender Vater für unsere Unterweisung und Wegleitung gesorgt hat, indem er uns auf den inspirierten Blättern der Bibel seinen Willen offenbarte. Wenn wir einmal zu einem klaren Verständnis der Schrift gelangen, sollten wir mit Bezug auf unseren Glauben nicht in der Defensive bleiben, sondern sollten die Offensive ergreifen und im geistigen Krieg mitkämpfen, um unsere Erkenntnis mit anderen zu teilen. Statt eines Frontalangriffes auf die falsche Anbetung rät uns Paulus, um mehr Leute zu gewinnen, Kriegskunst anzuwenden. „Und so wurde ich gegenüber den Juden wie ein Jude, um Juden zu gewinnen; denen unter Gesetz wurde ich wie unter Gesetz stehend, obwohl ich selbst nicht unter Gesetz bin … Ich bin den Menschen aller Arten alles geworden, damit ich auf jeden Fall einige errette. Aber alles tue ich um der guten Botschaft willen, damit ich an ihr mit anderen ein Teilhaber werden möge.“ Paulus schloß in Verbindung mit der Wahrheit keine Kompromisse, wenn er predigte, bekundete aber bei seiner Darlegung Takt und Wahrnehmungsvermögen. Er überlegte, wie er auf wirksamste Weise angreifen, die geistigen Schranken des Irrtums niederreißen und so seine Zuhörer frei machen könne, damit sie die Wahrheit freudig annähmen. — 1. Kor. 9:20-23, NW.

      DER VERWUNDUNG IM KAMPFE ENTGEHEN

      17. Wie bekunden wir Liebe zu Gott und dem Nächsten?

      17 Uns ist das große Vorrecht zugewiesen worden, an diesem Predigtdienste teilzunehmen, und wir wollen diese Gelegenheit sehr schätzen und sie richtig benutzen. Wenn wir sagen, daß wir Gott lieben, müssen wir dies auch kundtun, indem wir im Evangeliumsdienste überströmend sind. Dies bedeutet, daß wir ernstlich studieren, um uns eine genaue Erkenntnis und ein gutes Wahrnehmungsvermögen anzueignen und uns der wichtigen Dinge zu vergewissern, damit wir niemanden zu Fall bringen und echten Eifer für den Dienst bekunden. (Phil. 1:9-11) Diese richtige Erkenntnis zu haben und sie auch richtig anzuwenden bedeutet in diesem Kampfe Leben; sie nicht zu haben bedeutet Tod. (Pred. 7:12) Sie hilft uns, die Menschen aus der Entzweiung und der Uneinigkeit dieser Welt herauszuführen zur Einheit im Denken und Handeln, was nur im Dienste Jehovas möglich ist. Da eine große Menge Menschen aus allen Nationen auf die Einladung hin, sich mit den Hausgenossen des Glaubens zu versammeln, herbeikommt, lernen sie Jehovas Wege kennen und wandeln auf seinen Pfaden. Sie erheben nicht mehr das Schwert gegeneinander zufolge einer nationalistisch-feindseligen Einstellung; denn für sie gilt es nun, den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen. So fördert denn der geistige Krieg den dauerhaften Frieden, der auf Wahrheit gegründet und mit der Liebe zu Gott und dem Nächsten gepaart ist — etwas, was der Kampf mit fleischlichen Waffen nie zustande gebracht hat. — Pred. 9:18.

      18, 19. Welchen Gefahren stehen wir gegenüber? Wie werden sie überwunden?

      18 Gibt es in diesem geistigen Kriege auch Verwundungen? Jawohl, trotz der ganzen Ausrüstung, die zu unserem Schutz gegeben ist, werden bestimmt einige am Wegesrand fallen, wenn sie gleichgültig werden. Doch haben wir keinen Grund zur Furcht, wenn wir die richtige geistige Einstellung bewahren. Wir sollten uns in keiner Weise erschrecken lassen durch unsere Gegner, noch der Furcht vor Menschen Raum geben. (Jes. 41:11, 12) Wir wissen, daß wir einen Kampf zu gewärtigen haben, solange Satan an der Arbeit ist, doch wollen wir die noch vor uns liegenden Gelegenheiten nicht verpassen: „Denn eine große, zur Tätigkeit führende Tür ist aufgetan worden … doch da gibt es viele Gegner.“ (1. Kor. 16:9, NW) Bist du durch diese Tür kühn in den aktiven Dienst eingetreten?

      19 Obwohl viele über die Wahrheit spotten, besteht doch kein Grund, negativem Denken zum Opfer zu fallen oder einem apathischen Geisteszustand Raum zu geben. Noah hatte in seinen Tagen die ganze Welt gegen sich, weil sein Denken auf eine neue Welt gerichtet war, aber er gab den Kampf nicht auf. Gleichgültigkeit ist eine Art geistiger Krankheit, ein Teil des Bakterienkrieges Satans. Wenn du eine unheilvolle Krankheit hättest, würdest du sie so schnell wie möglich zu überwinden suchen. Wir können dasselbe mit geistiger Krankheit tun, und dies mit Hilfe unserer Brüder und mittels der von Jehova vorgesehenen Behandlung. Es ist jetzt nicht an der Zeit, unseren eigenen Ideen zu folgen, indem jeder tut, was ihm am besten erscheint. Es wäre unmöglich, eine Schlacht zu gewinnen, wenn man auf diese zufällige Art kämpfte. Statt dessen müssen wir in bezug auf den Dienst eines Sinnes sein, des Sinnes des Herrn, und müssen Schulter an Schulter im Dienste kämpfen, die Versammlungen unterstützen, am Glauben festhalten und ein gutes Gewissen bewahren.

      20, 21. Welche Ermutigung besitzen wir aus der Schrift, um den rechten Kampf fortzusetzen?

      20 Das Erstaunliche ist, daß wir nach all dem Ringen, die Wahrheit hochzuhalten, ihr gemäß zu leben und die Angriffe Satans abzuwehren, weder schwach werden noch ermatten. Wir weisen am Ende keine Anzeichen von Kriegsmüdigkeit oder Schockerscheinungen auf. Alle diese Prüfungen gereichen uns zum Guten, indem sie uns geistig stärken, denn die geistige Kriegführung ist auferbauend. „Laßt uns frohlocken, während wir in Drangsalen sind, da wir wissen, daß Drangsale Ausharren bewirken; Ausharren wiederum einen Zustand der Anerkennung; der Zustand der Anerkennung wiederum Hoffnung; die Hoffnung aber führt nicht zur Enttäuschung, weil die Liebe Gottes in unseren Herzen ausgegossen worden ist durch den heiligen Geist, der uns gegeben wurde.“ (Röm. 5:3-5, NW) Indes wird niemand den Lohn für sein Kämpfen erhalten, wenn er nicht treu bis zum Ende weiterkämpft, den rechten Kampf führt und dem Glauben dient. Der endgültige Lohn, wonach wir ausblicken, ist das Leben selbst, und nichts kann damit verglichen werden, da es der größte Lohn ist, den man überhaupt empfangen kann. Auch wenn wir unser Leben jetzt als treue Zeugen verlieren, haben wir doch die Aussicht auf Leben, das in der neuen Welt durch Auferstehung kommt. So kämpfe denn um den Sieg im rechten Kampf des Glaubens! — Off. 2:10; 1. Tim. 6:12, NW.

      21 Außer dem verheißenen Leben gibt es Tag um Tag viele andere Belohnungen, die unsere Hoffnung stärken. Dieser Lohn kommt nicht dadurch, daß wir plündern oder etwas erbeuten, sondern besteht in geistigen Wohltaten, die von großem Werte sind. Diese Belohnungen sind an die zwei großen Gebote geknüpft, Gott mit unserem ganzen Herzen und Sinn und unserer ganzen Seele und Kraft zu lieben und unseren Nächsten wie uns selbst. Je genauer wir diesen richtigen Anforderungen entsprechen, um so größer unsere Segnungen. Wir müssen Gott in unserem Leben an die erste Stelle setzen und ihm mit unserer ganzen Kraft dienen. Wenn ein Soldat zu den Waffen gerufen wird, läßt er alles andere liegen und folgt dem Rufe. Ebenso gilt dies für den christlichen Kriegszug. Selbst auf Familienbande wird nicht zuerst Rücksicht genommen, wenn der Anwerbungsruf ertönt, „Folge mir“, denn Jesus sagte: „Laß die Toten ihre Toten begraben, du aber geh hin und verkündige weithin das Königreich Gottes.“ — Luk. 9:59, 60, NW.

      22. Zeige den Gegensatz zwischen Kämpfern der alten und der neuen Welt.

      22 Hast du einmal den Dienst Gottes aufgenommen, so kehre nicht um, wie es viele Kämpfer unter dem Richter Gideon taten, so daß sie beim Endsiege fehlten. Bedenke: „Niemand, der seine Hand an einen Pflug gelegt hat und nach dem blickt, was hinter ihm liegt, ist für das Königreich Gottes tauglich.“ (Luk. 9:62, NW) Die größten Segnungen kommen als Gefolge einer Fülle von Dienstgelegenheiten. Daher erhalten jene, die in der Lage sind, am Vollzeitdienst teilzunehmen, wie zum Beispiel am Pionierdienste, eine wunderbare Gelegenheit, sich der reichen Segnungen zu erfreuen, die Jehova auf diejenigen ausschüttet, die ihm mit ganzem Herzen dienen. Diese Vollzeitarbeiter stehen in diesem geistigen Kriegszuge tatsächlich in den Frontreihen der Kämpfer und ertragen oft die volle Wucht des Angriffes, während sie den Kampf in neue Gebiete vortragen. Doch trotz aller Prüfungen können sie Vertrauen in Jehova haben, ja vollkommenen Herzensfrieden. Welch ein Unterschied, wenn man an die Ängste und den qualvollen Ausblick eines Soldaten auf einem grauenvollen Schlachtfelde denkt, der auf das Zeichen zum Angriff wartet! (Jes. 26:3, 4; Röm. 8:6) Sein Sinn verweilt nicht bei dem Gebot, seinen Nächsten zu lieben, sondern direkt beim Gegenteil. Wenn jemand aber dieses Gebot hält, bringt ihm der geistige Kampf den vollen Lohn. Es mag Monate und sogar Jahre geduldiger Belehrung und Betreuung erfordern, um einer Person zum Wachstum und Starkwerden in der Erkenntnis der Wahrheit zu verhelfen, aber es gibt wenig Freuden, die sich mit der Wonne, die dies mit sich bringt, vergleichen lassen. Solchen kannst du zeigen, wie sie das Licht der Wahrheit gegen jene widerstrahlen können, die noch in der Finsternis sind. Führe sie in den aktiven Kampf, in dem das Schwert des Geistes benutzt wird, und in dem sie die Fackel der Wahrheit und des Lichts hochhalten als Soldaten des größeren Gideon, Christi Jesu. (Richt. 7; Dan. 12:3) Hast du persönlich das Vorrecht gehabt, mitzuhelfen, einige aus den Massen der Menschen, die von den bösen, unter Satan stehenden Geistermächten in Finsternis gehalten werden, zu befreien? Das ist das Ziel jedes Kämpfers für die neue Welt, und der Lohn, die Aussicht auf ein Leben im Verein mit anderen, die Gerechtigkeit und Frieden lieben, ist in der Tat reich.

      23. Wieso ist der geistige Kampf eine auferbauende, kultivierende Arbeit?

      23 Der geistige Krieg läßt keine Spuren einer Schlächterei auf der Fläche einer versengten Erde zurück, noch Kinder, die aufgedunsen sind als Folge schwerer Unterernährung, noch Eltern, die zu Krüppeln wurden oder umkamen, noch zerstörte Wohnstätten. In bezug auf jene, die solche Verwüstungen anrichten, hat Jehova gesagt, er werde die verderben, die die Erde verderben, und zwar mit Satan, ihrem Haupt. Die Früchte des Geistes und des geistigen Kampfes sind nicht schlechte, sondern gute Früchte. Es ist ein Werk des Pflanzens, Kultivierens und Bauens in geistigem Sinne. Männer und Frauen aller Nationen werden im Verständnis, in der Liebe und im Vertrauen zusammengeführt. Eine Neue-Welt-Gesellschaft wird aufgebaut, nicht eine geheime Gesellschaft, sondern eine Gesellschaft freimütig redender Bibelchristen. Sie bauen eine Straße, räumen die Steine des Anstoßes hinweg und leiten die Leute auf ihr zum Leben in der neuen Welt. Dies ist die Kriegführung von rechter Art, und sie wird jetzt von Jehova befohlen und von Christus Jesus geleitet.

      24. Wie und wann wird Jehova dem großen Kampf ein Ende setzen?

      24 Wie lange wird dieser Kampf weitergehen? Was uns betrifft, werden wir die Predigtoffensive für die Wahrheit fortsetzen, so lange es Jehova gestattet, oder, wie Jesaja es sagt, ‚bis die Städte verwüstet und verödet‘ sind. Es gibt für uns keinen Urlaub. Wer aber wünschte Urlaub, wenn er das großartige Vorrecht hat, an diesem vorbereitenden Werk auf Erden teilzunehmen, das den Auftakt bildet zu dem großen Höhepunkt der Weltangelegenheiten in Harmagedon? (Jes. 6:11; Pred. 8:8) Dann wird Jehova durch seinen Feldmarschall Christus Jesus zum Rachevollzug schreiten, um Satans Weltorganisation, sowohl die sichtbare wie die unsichtbare, zu zermalmen, indem er den sichtbaren irdischen Teil pulverisiert und den unsichtbaren, dämonischen Teil für die tausend Jahre in den Abgrund einer todähnlichen Untätigkeit stürzt. In diesem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, werden die Diener Jehovas auf Erden nicht mit fleischlichen Waffen zu kämpfen haben. Wir müssen als Soldaten Christi von rechter Art unser Werk jetzt tun, und dann wird Gott in Harmagedon seinen Teil tun. (Ps. 46:9; Röm. 12:17-21; Off. 19:11-16, 19) Bis dahin müssen wir fortfahren, in rechter Weise Krieg zu führen, nicht einen Krieg gleich den Kämpfen des sichtbaren Teils der Organisation Satans, sondern den Krieg der Wahrheit gegen Irrtum, der rechten Religion gegen die falsche Religion, wobei wir im Eifer oder im Glauben niemals erlahmen, sondern, ‚vergessend, was hinter uns liegt, uns nach dem ausstrecken, was vor uns liegt‘, so wie Paulus es tat. (Phil. 3:13, NW) Wenn wir dies tun, wird Jehova uns den Sieg geben und als Lohn Frieden und Leben in seiner neuen Welt der Gerechtigkeit. (2. Pet. 3:13) Jetzt ist die Zeit für Krieg, nach Harmagedon die Zeit für Frieden.

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