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Die Zeit für einen Wächter wie HesekielDer Wachtturm 1981 | 1. Mai
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möglichen Niederlage heraufbeschwört (Ri. 7:19). Gott ist deshalb nicht nur um das Leben derer besorgt, die gewarnt werden müssen, sondern auch um das Leben seines Wächters. Das zeigte er in den weiteren Worten, die er an Hesekiel richtete: „Was aber dich betrifft, falls du einen Bösen gewarnt hast und er tatsächlich nicht umkehrt von seiner Bosheit und von seinem bösen Weg, so wird er selbst wegen seiner Vergehung sterben; doch was dich betrifft, du wirst deine eigene Seele befreit haben. Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und tatsächlich unrecht tut und ich dann einen Anstoß zum Straucheln vor ihn hinlege, wird er selbst sterben, weil du ihn nicht warntest. Wegen seiner Sünde wird er sterben, und seiner gerechten Taten, die er tat, wird nicht gedacht werden, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern. Und was dich betrifft, falls du einen Gerechten gewarnt hast, damit der Gerechte nicht sündige, und er selbst tatsächlich nicht sündigt, wird er bestimmt weiterhin leben, weil er gewarnt worden war, und du selbst wirst deine eigene Seele befreit haben“ (Hes. 3:19-21; 33:2-9).
11. Inwiefern gleicht das Werk des „treuen und verständigen Sklaven“ dem eines Wächters?
11 In Psalm 127:1 heißt es: „Wenn Jehova selbst die Stadt nicht behütet, so ist es umsonst, daß der Wächter ständig gewacht hat.“ Dennoch ist ein Wächter auf einer Stadtmauer damit betraut, für die Sicherheit des Lebens der Stadtbewohner zu sorgen. Er ist verpflichtet, die Bürger zu warnen, wenn ihr Leben oder ihre Freiheit auf dem Spiel steht. Bestimmt sollte er sich davor hüten, Blutschuld auf sich zu laden. Wenn er nicht schläft, sondern Wache hält, ist es ihm zu verdanken, daß andere am Leben bleiben. In dieser Lage befindet sich heute, vor dem Ende des alten Systems der Dinge, die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“. Jehova hat die „Sklaven“-Klasse wie Hesekiel als seinen „Wächter“ eingesetzt, der das ewige Wohl all derer schützen soll, die bekennen, Glieder seines Volkes zu sein.
WARNRUFE DES NEUZEITLICHEN WÄCHTERS
12, 13. (a) Welchen Widerhall auf seine Warnungsbotschaft würde Gott gern sehen? (b) Was wird durch die Verkündigung der Warnungsbotschaft möglich, doch wie steht es mit denen, die nicht darauf hören?
12 Aber nicht nur denen, die Christen zu sein behaupten, droht am Ende dieses Systems der Dinge die Vernichtung, sondern auch allen anderen Religionsanhängern, selbst Personen, die es ablehnen, sich der organisierten Religion anzuschließen. Jehova Gott, dem Schöpfer der Erde, ist das bekannt. Es wäre ihm viel lieber, die Menschenwelt nicht vernichten zu müssen. Ihm ist vor allem daran gelegen, daß so viele wie möglich vor der ewigen Vernichtung bewahrt werden und sich des Lebens in seinem gerechten neuen System der Dinge würdig erweisen. Deshalb läßt er seine Warnung überall erschallen.
13 Barmherzigerweise unterrichtete er zuerst die „Sklaven“-Klasse, die von Hesekiel dargestellt worden war. Auf diese Weise setzte er sie als „Wächter“ ein. Dieser „Wächter“-Klasse kommt besonders die Aufgabe zu, die göttliche Warnung erschallen zu lassen. Da sie rechtzeitig warnt, können viele Menschen die Warnung hören und entsprechend handeln und daher die Hoffnung haben, das Ende der alten Welt zu überleben. Das Blut derer, die Gottes Warnung mißachten, wird auf ihr eigenes Haupt kommen.
14, 15. (a) Wer hat erfolglos versucht, die Verkündiger der Warnungsbotschaft zum Schweigen zu bringen, doch wer hat auf sie gehört und ihre Botschaft angenommen? (b) Was wird das Ende der Zeit des ‘Wohlwollens seitens Jehovas’ bedeuten?
14 Jehovas „Wächter“-Klasse ist auf der ganzen Erde bekannt geworden. Die Feinde möchten die warnende Stimme der „Wächter“-Klasse gern zum Schweigen bringen, denn in ihren Augen wirkt die Warnung auf ihr System der Dinge umstürzlerisch. Doch alle diesbezüglichen Versuche sind vergeblich. Die Warnung wird den Menschen geradezu eingehämmert, besonders seit 1919, dem Jahr, in dem sich die Welt von den Wunden des Ersten Weltkriegs zu erholen begann. Die Zeit seither zählt zu dem, was in Jesaja 61:2 als „das Jahr des Wohlwollens seitens Jehovas“ bezeichnet wird. Das bedeutet, daß sein Zorn noch nicht über das gottfeindliche System der Dinge ausgegossen worden ist. Welchem Zweck hat dies gedient? Dadurch konnte sich Jesu Prophezeiung bis heute erfüllen: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis“ (Matth. 24:14). Als Folge davon haben viele, die heute zum Überrest der Erben dieses Königreiches gehören, die Königreichsbotschaft angenommen. Auf diese Weise haben sie das ‘Wohlwollen seitens Jehovas’ genutzt. Sie sind Glieder der „Wächter“-Klasse geworden und beteiligen sich daran, die göttliche Warnung erschallen zu lassen.
15 Das symbolische „Jahr“, das dem ‘Wohlwollen seitens Jehovas’ eingeräumt wird, ist eine begrenzte Zeit. Alle Anzeichen deuten gegenwärtig darauf hin, daß dieses „Jahr“ zu Ende geht. Sein Ende wird kein „glückliches neues Jahr“ bedeuten, sondern einen Wechsel vom „Wohlwollen“ zum Zorn Jehovas. Das bedeutet den Beginn des ‘Tages der Rache seitens unseres Gottes’ (Jes. 61:1, 2). Es wird der dunkelste Tag sein, den die Menschenwelt je erlebt hat.
16. Was wird dadurch erreicht, daß die „Wächter“-Klasse die Warnung erschallen läßt?
16 Deshalb muß die „Wächter“-Klasse dringend die Warnung erschallen lassen, daß das „Jahr“ des Wohlwollens Jehovas zu Ende geht und sein „Tag der Rache“ unmittelbar bevorsteht. Die gehorsame Verkündigung der göttlichen Warnung wird den Fortbestand des mühsam zusammengeflickten alten Systems der Dinge nicht sichern und seine ihm ergebenen Unterstützer nicht vor der Vernichtung in der bevorstehenden „großen Drangsal“ bewahren. Doch die „Wächter“-Klasse wird durch diese Tatsache nicht entmutigt. Sie hat die Zusicherung, daß böse Menschen, die sie veranlassen kann, ihren bösen Weg zu verlassen und sich der Gerechtigkeit zuzuwenden, nicht mit dieser alten Welt vernichtet werden. Die „Wächter“-Klasse wird daher im Falle derer, die ihre zum Tode führende Gesetzlosigkeit aufgegeben haben, weil sie gewarnt worden sind, von Blutschuld frei sein. Sie hat auch die Zusicherung, daß sie durch ihr ständiges Warnen viele Gerechte davon abhalten wird, unrecht zu handeln und sich der verderbten Welt anzuschließen, wodurch sie die Vernichtung in der „großen Drangsal“ über sich bringen würden. Das ist für die „Wächter“-Klasse etwas sehr Befriedigendes. Ihr Dienst wird nicht vergeblich gewesen sein.
17. (a) Welchen Lohn hat die „Wächter“-Klasse bereits erhalten? (b) Wer läßt heute mit ihr die Warnung erschallen?
17 Die „Wächter“-Klasse ist bis jetzt nicht müde geworden, ihre Stimme zu erheben und vor dem „Tag der Rache seitens unseres Gottes“ zu warnen. Sie hat ihre Stimme nicht gedämpft und ist auch entschlossen, es nicht zu tun. Als Lohn dafür bietet sich den strahlenden Augen der „Wächter“-Klasse ein Bild, das Jehova verherrlicht: Unzählige willige Menschen — eine „große Volksmenge“ — strömen zusammen (Offb. 7:9). Die Augen dieser „großen Volksmenge“ sind aufgetan worden, damit sie das „Schwert“ des Urteilsvollstreckers Jehovas sehen, das die Bösen, die seinem messianischen Königreich Widerstand leisten, niederstrecken wird. Vier Jahre vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs begann diese „große Volksmenge“ Form anzunehmen und sich der „Wächter“-Klasse anzuschließen. Der Zweite Weltkrieg gipfelte erfreulicherweise nicht im „Tag der Rache seitens unseres Gottes“. Auch vermochten der Zweite Weltkrieg und seine Nachwehen das Herbeiströmen der „großen Volksmenge“ in Zeiten weltweiter Verfolgung weder aufzuhalten noch zu verlangsamen. Für die „große Volksmenge“ entstand die Verpflichtung, mit der „Wächter“-Klasse furchtlos die göttliche Warnung erschallen zu lassen. Sie ist dieser Verpflichtung nicht ausgewichen. Die Glieder der „großen Volksmenge“ wollen dadurch nicht nur ihren Gehorsam gegenüber Jehova Gott zum Ausdruck bringen, sondern auch ihre Liebe zu ihrem Nächsten, ihrem Mitmenschen.
18, 19. (a) Welche Tätigkeit ist heute im Einklang mit den Worten aus Jesaja 52:8 dringend geboten? (b) Was sollte uns dazu antreiben, die göttliche Warnung erschallen zu lassen?
18 In der heutigen, weit vorgerückten Zeit, den letzten Tagen der Christenheit und des übrigen Teils des zum Untergang verurteilten Systems der Dinge, ist geeintes Handeln dringend geboten. Vor langer Zeit erhoben der Prophet Hesekiel und sein Zeitgenosse Jeremia — obwohl sie Hunderte von Kilometern voneinander getrennt waren — vereint ihre Stimme, indem sie ihr widerspenstiges Volk vor dem „Tag der Rache“ warnten, der über diese Nation kommen sollte. Heute, in unserem Jahrhundert, gelten seit dem Ende des Ersten Weltkriegs für das Jehova hingegebene Volk die Worte aus Jesaja 52:8: „Horch! Deine eigenen Wächter haben ihre Stimme erhoben. In Einklang jubeln sie fortwährend; denn Auge in Auge werden sie sehen, wenn Jehova Zion zurückbringt.“ Alle, die unter dem „himmlischen Zion“ wiederversammelt wurden, sahen dieselbe Vision im Lichte der sich damals erfüllenden biblischen Prophezeiung; gemeinsam sahen sie, wie Jehovas Hand zu ihren Gunsten tätig war. Gemeinsam ließen sie eine Botschaft für die ganze Welt erschallen. Heute, über 60 Jahre danach, müssen sie ihr gemeinsames Zeugniswerk immer noch fortsetzen; jetzt kommt nur noch die dringende Warnung vor dem „Tag der Rache“ Jehovas hinzu. Die Stimme der „großen Volksmenge“ aus vielen Nationen und vielen Sprachen muß sich mit der Stimme des „Wächters“ vereinen.
19 Warnen wir also vereint vor dem „Tag der Rache seitens unseres Gottes“! Bewahren wir uns vor Blutschuld, denn wir möchten am „Tag der Rache“ verschont werden. Viele unserer Mitmenschen möchten ebenfalls gerettet werden. Möge unsere alles übertreffende Liebe zu Jehova und zu Christus und unsere Liebe zum Nächsten uns dazu antreiben, die lebenrettende Warnung erschallen zu lassen. Große Freude wird dann unser Teil sein. Vor allen Dingen aber wird Jehova als derjenige, der sich liebevoll um uns kümmert, gerechtfertigt sein.
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Christen, die Gott lieben, fassen einen EntschlußDer Wachtturm 1981 | 1. Mai
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Christen, die Gott lieben, fassen einen Entschluß
Diese Resolution wurde im Sommer vergangenen Jahres von Hunderttausenden begeistert angenommen, die die unter dem Motto „Göttliche Liebe“ veranstalteten Bezirkskongresse der Zeugen Jehovas besuchten.
1. Welche Warnungsbotschaft lassen Jehovas Zeugen erschallen, und warum?
SEIT über 100 Jahren läßt Jehova Gott durch seine Zeugen die Warnungsbotschaft erschallen, daß die gegenwärtige Welt oder das gegenwärtige System der Dinge nicht bestehenbleiben kann. Aus Liebe zu unseren Mitmenschen, ganz gleich, welcher Nation, welchen Stammes, welchen Volkes oder welcher Sprache, machen wir darauf aufmerksam, daß die Probleme der Menschheit nur auf Gottes Weise gelöst werden können.
2. Was ist in der Welt alles fehlgeschlagen?
2 Was beobachten wir mit dem Eintritt in die 1980er Jahre als Folge davon, daß Einzelpersonen und ganze Nationen Gott mißachten oder ihm trotzen und weiterhin an der Menschenherrschaft und an einer von Gott unabhängigen Lebensweise festhalten? Verantwortliche Personen in allen Teilen der Welt äußern tiefe Besorgnis über die gegenwärtigen Entwicklungen und die verworrenen Verhältnisse. Und kein Wunder — so vieles ist fehlgeschlagen! Verschiedene Errungenschaften auf dem Gebiet des Verkehrs, der Kommunikation, der Medizin, der Wissenschaft und der Technologie, die einst als hoffnungsvoll galten und als ein Segen gepriesen wurden, haben sich nur allzuoft als Enttäuschung oder sogar als todbringend erwiesen. Die menschliche Gesellschaft wird heute von einer endlosen Zahl von Problemen überflutet — Kriminalität, Korruption, Perversion, gesellschaftliche Unruhen, Terrorismus und andere bedrohliche Gefahren. Die gegenwärtige Weltlage ist wirklich bestürzend. Vom rein menschlichen Standpunkt aus ist der Fortbestand der gegenwärtigen Weltordnung jetzt ernsthaft gefährdet. Doch wie viele Menschen betrachten die Bedeutung dieser unvergleichlichen Verhältnisse nüchtern im Lichte des Wortes Gottes, der Bibel?
3. Die Erfüllung welcher biblischen Prophezeiungen überzeugt Jehovas Zeugen davon, daß das Ende des gegenwärtigen Systems nahe ist? Was besagen diese Prophezeiungen?
3 Jesus Christus sagte im einzelnen ein kombiniertes Zeichen für den Abschluß des gegenwärtigen Systems der Dinge voraus und für die Zeit, in der er seine Königreichsmacht über die Menschen auszuüben beginnen würde. Sein prophetischer Kommentar über unsere Zeit ist in dem Bericht in Matthäus, Kapitel 24 und 25, Lukas, Kapitel 21 und Markus, Kapitel 13 enthalten. In Übereinstimmung mit dieser großen Prophezeiung sind einige inspirierte Beschreibungen der letzten Tage in 2. Timotheus 3:1-5, Offenbarung, Kapitel 6 und in damit verwandten Prophezeiungen in den Hebräischen und den Christlichen Griechischen Schriften zu finden. Aufmerksame Erforscher der Bibel unter uns haben die Erfüllung der meisten dieser Prophezeiungen während unseres Jahrhunderts beobachtet.
4. Welche untrüglichen Beweise gibt es dafür, daß ‘die gesamte Schöpfung heute in Schmerzen liegt’?
4 In jeder gesellschaftlichen Schicht finden wir untrügliche Beweise dafür, daß „die gesamte Schöpfung zusammen fortgesetzt seufzt und zusammen in Schmerzen liegt bis jetzt“ (Röm. 8:22). Wir beobachten, daß die Menschen von einer Vielzahl körperlicher, geistiger und seelischer Leiden geplagt werden, und das trotz der vielgepriesenen medizinischen Errungenschaften. Ehen brechen auseinander; in vielen Ländern ist die Zahl der Trennungen und der Scheidungen genauso hoch wie die Zahl der Eheschließungen oder noch höher. Das Familienleben ist im Zerfall begriffen, und viele fragen sich bereits, ob diese grundlegende Einheit der Gesellschaft noch lange bestehenbleibt. Städte sind in großer Geldnot und stehen vor dem Bankrott. Nationen wissen weder aus noch ein, da sie innen durch widerstreitende Parteien zerspalten sind und von außen von unfreundlichen und aggressiven Nachbarn bedroht werden. Die Welt stöhnt über Wirtschafts- und Finanzkrisen, Energieverknappung, Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefahren, Überbevölkerung und Hungersnot an vielen Orten. Und über allem schwebt das Schreckgespenst des Rüstungswettlaufs, der über die Menschheit unsagbares Elend und nukleare Vernichtung zu bringen droht. Die Menschen sind wirklich von Furcht erfüllt, wenn sie an das denken, was sie auf die bewohnte Erde zukommen sehen.
5. (a) Wie verhalten sich die meisten Menschen in dem heutigen Durcheinander? (b) Was können Menschen tun, um die herannahende Drangsal zu überleben, und welche Beispiele für das Überleben gibt es?
5 Inmitten dieses Durcheinanders bleiben viele gleichgültig. Andere lassen sich von dem entarteten Geist der Welt treiben und machen alles mit, was gerade populär ist. Es gibt auch Feinde Gottes, die sich ausdrücklich gegen seine gerechten Grundsätze und seine universelle Souveränität stellen. Was die Welt gesät hat, erntet sie jetzt — verdorbene Früchte. Die von Gott festgesetzte Zeit für ihr abruptes und gewaltsames Ende rückt näher. Gerechtgesinnte Personen, die sich der Gefahr bewußt sind, in die sich die Menschheit durch ihre Selbstsucht, ihren Materialismus, ihre Vergnügungssucht und ihre Sorglosigkeit stürzt, werden aufgefordert, die göttliche Warnung zu beachten, bevor es zu spät ist. Wenn sie das tun, können sie angesichts der bisherigen Handlungsweise Gottes unter denen sein, die die Aussicht haben, die herannahende große Drangsal zu überleben. Vor 4 300 Jahren verschonte Gott Noah und seine Familie während der Sintflut. Jahrhunderte später rettete er Lot und seine beiden Töchter, als Sodom und Gomorra vernichtet wurden. Das ist ein Vorbild dafür, wie Gott mit denen verfahren wird, die im Glauben handeln und auf die ewige gute Botschaft hören, die in unserem Jahrhundert verkündigt wird.
6. (a) Warum leben wir seit 1914 in der Zeit eines Wehes? (Offb. 12:7-12). (b) Was wird in der „großen Drangsal“ mit der falschen Religion und danach mit den weltlichen Nationen geschehen? (Offb. 18:9, 10, 21-24; 19:11-16).
6 Neuzeitliche Historiker haben anerkannt, daß das Jahr 1914 ein Wendepunkt war. Seit diesem bedeutsamen Jahr lebt die Menschheit in einer turbulenten Zeit gewaltiger Umwälzungen. Doch viele erkennen nicht, daß wir gemäß den Prophezeiungen der Bibel in der Zeit eines Wehes für die Menschheit leben, „weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat“ (Offb. 12:7-12). Der Tag der Abrechnung rückt schnell näher. Er wird über unsere Generation hereinbrechen und, wie Jesus sagte, eine „große Drangsal“ auslösen. Zuerst wird Gottes Strafgericht an „Babylon der Großen“, dem Weltreich der falschen Religion, vollstreckt, dessen bedeutendster Teil die Christenheit ist. Danach werden alle Nationen, die sich Gottes Königreich widersetzen, in den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in der Bibel Harmagedon genannt, verwickelt werden und eine endgültige Niederlage erleiden (Offb. 16:14 bis 16).
7. (a) Was wird nach Harmagedon mit dem Teufel und seinen Geistermächten geschehen? (Offb. 20:1-3). (b) Was steht der Menschheit dann in Aussicht, wie biblische Prophezeiungen zeigen? (Offb. 21:3, 4; Ps. 37:9-11, 29; Jes. 11:6-9; 33:24; 65:21-24).
7 Schließlich werden Satan, der Teufel, und seine bösen Geistermächte in einen symbolischen Abgrund der Untätigkeit gestürzt werden. Dadurch wird der Weg für die ungehinderte tausendjährige Weltherrschaft des Königreiches Gottes geebnet (Offb. 20:1-3; 21:3, 4). Wie dankbar sind wir doch, daß wir erfahren durften, wie Gott das Böse von der Erde beseitigen wird! Sehen wir diesem Eingriff Gottes nicht mit großer Erwartung entgegen? Jawohl, und wir begrüßen freudig die neue himmlische Regierung und die neue irdische Gesellschaft, die er verheißen hat! (2. Petr. 3:13).
DAHER WOLLEN WIR DEN BESCHLUSS FASSEN, DASS
8. Welchen Weg beschließen wir als loyale Untertanen des Königreiches Gottes und Nachahmer Jesu Christi zu gehen? (Mark. 1:38; Luk. 4:43; Joh. 6:15; 15:19; 17:16; 18:36).
8 WIR, Jehovas Zeugen, uns vermehrt bemühen werden, eifrig die gute Botschaft vom Königreich zu predigen und mutig Gottes Gerichtsbotschaft zu verkündigen, solange Gott Zeit dafür einräumt. Wir werden dem Königreich Gottes weiterhin ganzherzig ergeben sein und uns bemühen, seine loyalen Untertanen zu sein. Wir sind entschlossen, dies zu tun, indem wir dem treuen Lauf Jesu Christi folgen, uns von der Welt getrennt halten, uns vor ihren Verlockungen bewahren, es ablehnen, uns in ihre Streitigkeiten verwickeln zu lassen, und nicht zu Zugeständnissen bereit sind. Selbst wenn wir uns dadurch unbeliebt machen und uns den Haß der Welt zuziehen, sind wir entschlossen, uns von dem biblischen Grundsatz leiten zu lassen, daß jeder, der ein Freund der Welt sein will, sich als ein Feind Gottes darstellt (Jak. 4:4).
9. (a) Welche biblische Warnung mit Nachdruck weiterzugeben, sind wir entschlossen? (b) Was bedeutet es, an unserem Entschluß festzuhalten, die Früchte des Königreiches und die Frucht des Geistes Gottes hervorzubringen? (Mark. 13:10; Joh. 13:34, 35; Gal. 5:22, 23; Kol. 3:12-14).
9 Da wir selbst Babylon die Große verlassen haben, werden wir mit Nachdruck die biblische Warnung weitergeben: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt“ (Offb. 18:4). Im Geiste der Opferbereitschaft sind wir entschlossen, weiterhin den vielen Menschen zu helfen, die noch auf der Seite der Wahrheit Stellung beziehen mögen, bevor Gottes Strafgericht über das Weltreich der falschen Religion hereinbricht. Während die Christenheit durch ihre verwerfliche Handlungsweise auf den Namen Gottes Schmach gebracht hat, haben wir uns dafür entschieden, uns als wahre Jünger Jesu Christi zu erweisen, indem wir die Früchte des Königreiches hervorbringen sowie die Frucht des Geistes Gottes und so unseren himmlischen Vater, Jehova, verherrlichen (Joh. 15:8).
10. (a) Die Wahrheit auf welche Weise darzubieten, haben wir uns entschlossen, um Gott heiligen Dienst darzubringen? (Kol. 4:6; 1. Petr. 3:15). (b) Welches Beispiel, das nachzuahmen wir entschlossen sind, gaben die Apostel in bezug auf Freimut und Mut sowie in bezug auf Respekt vor der Obrigkeit?
10 Ungeachtet unserer persönlichen Lebensumstände werden wir Gott gern Tag und Nacht heiligen Dienst darbringen. Wir werden ohne Unterlaß alle Gelegenheiten wahrnehmen, über den Namen unseres Gottes gründlich Zeugnis abzulegen und die Wahrheit auf ansprechende Weise darzubieten, ja wir werden darauf achten, daß unsere ‘Rede stets gefällig ist, mit Salz gewürzt’ (Kol. 4:6). Gleichzeitig wollen wir uns bemühen, mutig zu sein und Gottes Wort mit allem Freimut zu reden, besonders angesichts von Drohungen, Verfolgungen oder anderen Formen des Widerstandes. Wie die Apostel ‘können wir nicht aufhören, von den Dingen zu reden, die wir gesehen und gehört haben’ (Apg. 4:19, 20). Wir zollen zwar den obrigkeitlichen Gewalten den gebührenden Respekt, indem wir dem Cäsar geben, was des Cäsars ist, doch in Fragen unserer Anbetung und unseres Gottesdienstes werden wir so handeln wie die Apostel, indem wir „Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apg. 5:29).
11. (a) Welches Werk bis zum Ende durchzuführen, sind wir entschlossen? (Matth. 24:14). (b) Von wem erbitten wir Anleitung, und besteht Grund, mit seiner Unterstützung zu rechnen? (Phil. 4:13).
11 Dadurch, daß wir geistige Dinge in unserem Leben an die erste Stelle setzen, bekunden wir unsere Entschlossenheit, das Predigen der guten Botschaft vom Königreich und das Verkündigen der göttlichen Warnung aus Gottes Wort bis zum Ende durchzuführen. Wir wollen in dieser Hinsicht mit ganzem Herzen auf Jehova vertrauen und uns immer auf seine Anleitung und Fürsorge und auf weitere Beweise seiner Liebe verlassen. In unseren Gebeten werden wir unseren himmlischen Vater darum bitten, daß ihm unsere Handlungsweise angenehm und wohlgefällig sein möge, ihm, der „über alles hinaus mehr tun kann, als was wir erbitten oder erdenken“ (Eph. 3:20). Möge sein Wille geschehen, denn das wird für uns und für alle anderen, die Gott lieben, unzählige Freuden und Segnungen bedeuten, sowohl jetzt als auch in alle Zukunft.
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Nachrichten und ihre tiefere BedeutungDer Wachtturm 1981 | 1. Mai
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Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Die Promiskuität — risikoreich
● Nach Auffassung von Dr. David Boyes, Leiter des Amtes für Krebsüberwachung in Britisch-Kolumbien (Kanada), ist der Gebärmutterhalskrebs als eine Geschlechtskrankheit zu bezeichnen. Warum? Wegen der raschen Zunahme dieser Krankheit unter jungen Frauen, die ungebundene Geschlechtsbeziehungen pflegen. Das zeige, daß diese Art Krebs durch den Geschlechtsverkehr übertragen werde, sagte Dr. Boyes. Wie es in der Pressemeldung weiter hieß, laufen Frauen, die keinen wahllosen Geschlechtsverkehr pflegen, nicht so sehr Gefahr, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.
Zeigt dieser hohe Preis der Promiskuität nicht, wie weise der biblische Rat ist, Selbstbeherrschung zu üben und sich ‘der Hurerei zu enthalten’? Mädchen und Frauen bezahlen mit ihrer physischen Gesundheit. Die Bibel warnt aber auch Jungen und Männer und ermahnt sie, sich ‘der Hurerei zu enthalten’ und ‘nicht so weit zu gehen, daß sie auf die Rechte eines anderen übergreifen’, denn „Jehova ist es, der für alle diese Dinge die Strafe vollzieht“ (1. Thess. 4:3-7; Apg. 15:20).
Galileis „Häresie“
● Gemäß einer Ankündigung des Vatikans soll das im 17. Jahrhundert über den Astronomen Galileo Galilei gefällte Urteil überprüft werden. Galilei war wegen Häresie verurteilt worden. Worin bestand seine „Häresie“ oder „Ketzerei“? Er trat für die Auffassung des Kopernikus ein, daß die Erde nicht Mittelpunkt des Universums sei, sondern daß sie sich mit den anderen Planeten um die Sonne als Mittelpunkt bewege. Beobachtungen durch das Fernrohr, das damals erfunden worden war, überzeugten Galilei von der Richtigkeit dieser Auffassung. Doch Papst Paul V. riet Galilei, nicht an dieser Lehre festzuhalten und sie weder zu vertreten noch zu verteidigen. Später fühlte sich Galilei verpflichtet, ein Werk zur Verteidigung des kopernikanischen Weltsystems herauszugeben. Nachdem er von der Inquisition als Ketzer verurteilt worden war, widerrief er seine Ansicht. Er wurde gezwungen, den Rest seines Lebens unter Hausarrest zu verbringen. Jetzt, 347 Jahre danach, erklärte ein Sprecher der vatikanischen Kongregation für die Glaubenslehre: „Gemäß dem Wunsch des Papstes ist mit den Untersuchungen im Fall Galilei begonnen worden.“
In dem Werk „New Catholic Encyclopedia“ kommt man nach Untersuchungen über den Fall zu folgendem Schluß: „Das Verhalten der Theologen gegenüber Galilei war ein unglücklicher Irrtum; man könnte ihn zwar erklären, doch niemals rechtfertigen.“ Ein solcher Fehler hätte vermieden werden können, wenn sich der Papst an den Grundsatz gehalten hätte, den Christus befolgte, nämlich sich nicht in etwas einzumischen, was ihn nichts anging (Luk. 12:13, 14).
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