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Die göttliche Warnung erschallen lassenDer Wachtturm 1981 | 1. Mai
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Die göttliche Warnung erschallen lassen
„Denn dann wird große Drangsal sein, wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird. Tatsächlich, wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden“ (Matth. 24:21, 22).
1, 2. (a) Inwiefern ist die Welt ein Dorf? (b) Welche gefährlichen Konsequenzen ergeben sich aus dem Umstand, daß alle Völker Nachbarn sind?
DIE Welt ist ein Dorf. Mit dem schnellsten Verkehrsmittel, dem Flugzeug, gelangen wir in weniger als einem Tag um den ganzen Erdball — entweder am Äquator oder über den Nord- und den Südpol. Über ein internationales Telefonnetz können wir in wenigen Minuten sozusagen mit einem „Nachbarn“ in fast jedem anderen Teil der Erde sprechen.
2 Aufgrund der engen Verflechtung sieht sich aber die ganze Menschheit gemeinsamen Gefahren gegenüber. Erst vor 67 Jahren erlebte die Menschheit einen katastrophalen Weltkrieg. Einundzwanzig Jahre nach dem Ende dieser bis dahin schlimmsten globalen Auseinandersetzung brach ein noch schlimmerer Krieg aus. Und heute, 36 Jahre nach dem Ende jenes Weltbrandes, droht uns etwas noch weit Schrecklicheres. Tatsächlich kann sich heute niemand auf den Standpunkt stellen, was am anderen Ende der Erde geschehe, gehe ihn nichts an. So zu denken und zu reden wäre nichts anderes als Selbsttäuschung. Wir sind heute alle Nachbarn, doch weil wir uns nicht entsprechend verhalten, entsteht eine weltweite Gefahr. Es werden Stimmen laut, die ernsthaft warnen.
3. (a) Warum sind Beobachter der Auffassung, daß die Welt in Todesgefahr schwebt? (b) Welche Haltung nehmen weltweise Menschen in bezug auf Gott ein?
3 Angesichts der Größenordnung, um die es bei alldem geht, mögen einige Zweifler fragen, ob die ganze Welt tatsächlich in Todesgefahr schwebt. Auf diese Frage antworten Beobachter, die keineswegs Schwarzseher sind, mit Ja. Ihre düstere Prognose stützt sich nicht lediglich auf das, was sich die Menschheit selbst antun kann. Wir müssen mit einer noch größeren Gefahr rechnen. Wieso? Weil es jemand gibt, dem unsere Erde und alles Leben darauf gehört. Es stimmt, daß sich heute sehr wenige die Mühe machen, den Eigentümer der Erde überhaupt in Betracht zu ziehen. Weltweise Menschen unseres in wissenschaftlicher Hinsicht fortschrittlichen Jahrhunderts halten sich für zu unabhängig, als daß sie an einen Schöpfer glauben oder sich fragen sollten, was er vorhat. Trotzdem ist der Schöpfer nicht so hartherzig, daß er sich nicht um die mißliche Lage der Menschen kümmern würde, die ihn zwar ignorieren, so als ob er nicht existiere oder so weit entfernt sei, daß er nichts unternehme und nicht einmal Interesse zeige.
4. (a) Ist Jehova als Eigentümer der Erde an seinem Besitz interessiert? (b) Was muß geschehen, damit die Erde ein Ort wird, wo es sich angenehm leben läßt?
4 Sollte aber jemand, dem etwas gehört, nicht an seinem Eigentum interessiert sein? Bestimmt sollte ihm daran gelegen sein, seinen Besitz in bestem Zustand zu erhalten, besonders dann, wenn es sich um etwas wirklich Wertvolles handelt. Und so denkt auch unser Schöpfer. Die Erde wird heute schon, was ihren Zustand betrifft, ruiniert, und es besteht die Gefahr, daß dies ein erschreckendes Ausmaß erreicht. Es scheint so, als ob es für den Schöpfer schon längst Zeit gewesen sei, die zu beseitigen, die dafür verantwortlich sind, daß sein ursprünglich vollkommener Besitz ruiniert wird. Ja, die Zeit für diese Reinigungsaktion müßte jetzt nahe sein. Über dieses Thema hat der Schöpfer ein Buch schreiben lassen. Was zu tun, hat er sich gemäß diesem Buch vorgenommen?
EINE ÄHNLICHE SITUATION WIE HEUTE
5. Wann in der Vergangenheit befanden sich Menschen in einer ähnlichen Situation wie heute?
5 Vielleicht sind viele überrascht, zu erfahren, daß für die Menschheit schon einmal eine ähnliche Situation bestand wie heute. Damals trat ein weltumspannendes Ereignis ein. Es war in den Tagen unseres gemeinsamen Vorfahren Noah. Über seine Tage heißt es in dem von unserem Schöpfer inspirierten Buch: „Die Erde wurde verderbt vor den Augen des wahren Gottes, und die Erde wurde mit Gewalttat erfüllt. So sah Gott die Erde, und siehe! sie war verderbt, denn alles Fleisch hatte seinen Weg auf der Erde verderbt“ (1. Mose 6:10-12).
6, 7. (a) Was für eine Warnung wurde der Welt zur Zeit Noahs verkündet? (b) Wie kam es, daß die Erde wieder ein Ort wurde, wo man friedlich leben konnte?
6 Wodurch wurde unsere Erde damals wieder ein friedlicher Ort, wo man in Sicherheit leben konnte? Führten jene gewalttätigen Menschen, die die Erde verderbt hatten, einen weltumspannenden Krieg, in dem sie sich gegenseitig umbrachten? Handelte die Warnungsbotschaft, die Noah bekanntmachen mußte, von einem Unheil, das Menschen herbeiführen würden und das die Menschheit nicht überleben würde? Nein. Noah verkündete den Menschen eine göttliche Warnung, eine Warnung, die Gott ihm aufgetragen hatte. Alle Menschen wurden von dem in Kenntnis gesetzt, was Gott, der Schöpfer, tun wollte, damit rechtschaffene Menschen auf der Erde in Ruhe und Sicherheit leben konnten. Gott deutete gegenüber Noah an, daß die Menschen nicht auf ihn hören würden. Noah sollte daher für sich und seine Familie — insgesamt acht Menschenseelen — eine Arche oder einen Kasten bauen, der schwimmen konnte. An dem vorhergesagten Tag des Jahres 2370 v. u. Z. begann die weltweite Flut. Es war ein Eingriff Gottes. Für alle, die ertranken, war es eine Strafe.
7 Dieser Eingriff Gottes in alter Zeit bewirkte für die ganze Menschheit Gutes. Er bewirkte, daß das Menschengeschlecht mit einer gerechten, gottesfürchtigen Familie einen neuen Anfang nahm, und zwar auf einer Erde, auf der damals Frieden und Sicherheit herrschte.
EINE ÄHNLICHE WELTWEITE VERNICHTUNG NAHE
8. (a) Welchen Vergleich zog Jesus Christus zwischen den Tagen Noahs und der heutigen Zeit? (b) Welches Ereignis steht bevor, und was muß daher diesbezüglich getan werden?
8 Das war der einzige Anlaß in der Vergangenheit, bei dem der ganzen Menschheit die Ausrottung drohte. Es war ein prophetisches Bild für die heutige Zeit, in der eine Welt von Milliarden Menschen in derselben Gefahr steht. Diese Feststellung beruht nicht etwa auf pessimistischen menschlichen Überlegungen, auf den Ansichten von Extremisten. Sie ist ebensowenig übertrieben wie das, was eine weltberühmte Persönlichkeit sagte, ein Prophet, der größer war als Noah: Jesus Christus. Er sprach von unserer Zeit und sagte: „Denn geradeso wie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein. Denn so, wie sie in jenen Tagen vor der Sintflut waren: sie aßen und tranken, Männer heirateten und Frauen wurden verheiratet bis zu dem Tage, an dem Noah in die Arche hineinging, und sie nahmen keine Kenntnis davon, bis die Sintflut kam und sie alle wegraffte: so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein“ (Matth. 24:37-39). Gemäß Christi Prophezeiung über die Weltverhältnisse, die während seiner unsichtbaren Gegenwart auf der Erde herrschen sollten, gleicht die Weltsituation seit dem Jahre 1914 derjenigen der Tage Noahs. Demnach muß ein ähnlicher Eingriff Gottes bevorstehen. Es ist deshalb an der Zeit, der gefährdeten Menschheit Gottes Warnungsbotschaft zu verkündigen. Jeder muß sich die Frage stellen: Wer wird denen entsprechen, die mit Noah in die Arche gingen?
9. (a) Warum haben wir Grund, zu glauben, daß die vorhergesagte „große Drangsal“ nahe ist? (b) Warum muß die größere Erfüllung der Prophezeiung Jesu über die „große Drangsal“ noch bevorstehen, obgleich im Jahre 70 u. Z. schon eine „große Drangsal“ über Jerusalem kam?
9 Selbst unabhängig von dem, was die Bibel, das inspirierte Buch des Schöpfers, zu sagen hat, haben wir Grund, zu glauben, daß für dieses System der Dinge die „Zeit des Endes“ angebrochen ist. Seine letzten Tage sind fast abgelaufen. Es ist damit zu rechnen, daß sein vollständiges Ende in einer Zeit von Schwierigkeiten kommen wird, in einer „großen Drangsal“, deren ungeheure vernichtende Wirkung die Flut der Tage Noahs in den Schatten stellen wird. Jesu Hinweis auf die Tage Noahs gehörte zu seiner letzten Prophezeiung, die er im Jahre 33 u. Z. äußerte. Die darin enthaltenen Vorhersagen reichen über die Zerstörung Jerusalems durch die Römer im Jahre 70 u. Z. hinaus, ja sie reichen bis in unsere Zeit hinein. Die Zerstörung jener heiligen Stadt war der Höhepunkt einer „großen Drangsal“, die über die Juden in der römischen Provinz Judäa im Nahen Osten kam. Offensichtlich muß Jesus nicht nur an die damalige Zerstörung Jerusalems gedacht haben, als er sagte: „Denn dann wird große Drangsal sein, wie es seit Anfang der Welt bis jetzt [bis zum Jahre 33 u. Z.] keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird. Tatsächlich, wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden“ (Matth. 24:21, 22; Mark. 13:19, 20).
10, 11. (a) Wie beschrieb der Apostel Petrus eine bevorstehende weltweite Vernichtung? (b) Wie denkt man heute im allgemeinen über eine solche von Gott herbeigeführte weltweite Vernichtung?
10 Petrus, ein Jünger und Apostel Jesu, zog einen prophetischen Vergleich zwischen dem Ende der Welt in den Tagen Noahs und dem Ende des heutigen Systems der Dinge auf dem Höhepunkt der „Zeit des Endes“ (Dan. 12:4). Im Gegensatz zu einer Flut wie in den Tagen Noahs sagte Petrus ein „Feuer“ voraus, das nicht nur die symbolische Erde, sondern auch die symbolischen Himmel betreffen würde (2. Petr. 3:5-12). Petrus sprach in seinem Vergleich nicht von der Zerstörung Jerusalems durch die Römer.
11 Die Christen zur Zeit des Petrus glaubten an das, was man allgemein als das „Ende der Welt“ bezeichnet (Matth. 24:3, Luther). Wie steht es aber heute, 1 900 Jahre danach, insbesondere mit denen, die Christen zu sein behaupten? Glauben sie an so etwas wie das „Ende der Welt“? Kaum. Wir brauchen uns nur anzusehen, wie sie den materiellen Dingen dieser zum Untergang verurteilten Welt nachjagen.
12. (a) Was für eine weltweite Katastrophe fürchten heute verantwortungsbewußte Personen? (b) Wie wollen Menschen eine weltweite Massenvernichtung abwenden?
12 Es gibt jedoch heute verantwortungsbewußte Personen, die ihre Prognosen zwar keineswegs auf die Bibel stützen, praktisch aber ebenfalls das „Ende der Welt“ voraussagen. Sie warnen und machen auf die Wahrscheinlichkeit einer derartigen Entwicklung aufmerksam. Das geschieht seit der Explosion der beiden Atombomben am Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1945. Heute verfügen die als „Atommächte“ bekannten Staaten über so viele Atombomben, daß sie alles Leben auf der Erde mehrmals auslöschen könnten, wenn das möglich wäre. Man spricht sogar von der Neutronenbombe, die alle Menschen tötet, während sie Sachwerte schont. Aber welchem Zweck sollen die dann noch bestehenden Gebäude dienen, wenn es keine Menschen gibt, die sie bewohnen? Sie wären nichts anderes als eine Art „Geisterstadt“ oder eine „Geisterwelt“. Und wer findet an diesem Gedanken schon großes Gefallen? Dennoch besteht die Gefahr einer solchen Vernichtung tatsächlich. Von den Vereinten Nationen, deren 153 Mitgliedstaaten alle Atommächte einschließen, erwartet man, daß sie eine derartige Massenvernichtung verhindern. Doch diese Organisation ist eine nichtige Hoffnung.
13. (a) Welche Frage, von der Leben oder Tod abhängt, bedarf der Beantwortung? (b) Warum haben Menschen, die nicht religiös sind, keine Antwort darauf, und gibt es eine Antwort?
13 Wer also kann die Menschheit wirklich vor einer Selbstzerstörung bewahren? Sogar Menschen, die nicht religiös sind, sehen sich gezwungen, ernsthaft über diese Frage nachzudenken. Da sie nicht an die Bibel glauben, finden sie keine befriedigende Antwort. Sie können uns keinen Retter zeigen. Heißt das aber, daß es keinen gibt? Glücklicherweise nicht.
DIE EINZIGE QUELLE WAHRER HOFFNUNG
14. Warum ist es vernünftig, anzunehmen, daß der Schöpfer eine Absicht mit der Erde verfolgt?
14 Die Wissenschaftler können nicht beweisen, daß unsere Erde und die Menschen von selbst entstanden sind. Es muß einen Schöpfer gegeben haben. Wie steht es also mit ihm? Schon im 16. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung inspirierte er Hiob, einen Mann von Lauterkeit, die wissenschaftliche Tatsache auszudrücken, daß Er unsere Erde im Raum über dem Nichts aufgehängt hat. Hängte er sie dort vergebens auf? (Hiob 26:7, Elberfelder Bibel). Ist es reiner Zufall, daß es Milliarden von uns Menschen darauf gibt? Ist das auf einen Fehler des Schöpfers zurückzuführen, oder geschah es, ohne daß er es beabsichtigte? Entspricht es der Absicht des Schöpfers, daß sich die Milliarden von Menschen eines Tages umbringen und daß unsere Erde als ein toter Planet im Weltraum schwebt? Aufgrund dessen, was er uns sagt, können wir ihm eine solche Torheit nicht unterstellen.
15. (a) Was hat Gott mit der Erde vor? (b) Was wird Gott daher mit Sicherheit in Kürze tun?
15 Der Schöpfer inspirierte den weisen König Salomo zu folgenden Worten: „Eine Generation geht, und eine Generation kommt; aber die Erde besteht sogar auf unabsehbare Zeit“ (Pred. 1:4). Und Jesaja inspirierte er zu schreiben: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat, ... der Bildner der Erde und der sie gemacht hat, ... der sie nicht einfach umsonst erschuf, der sie bildete, damit sie auch bewohnt werde: ,Ich bin Jehova, und sonst gibt es keinen‘“ (Jes. 45:18). Er verhieß also, daß die Erde stets von Menschen bewohnt sein werde. Was er völlig von der Erdoberfläche beseitigen wird, ist somit das gegenwärtige System der Dinge, das gewalttätige Menschen auf der Erde, dem Eigentum Gottes, aufgerichtet haben. Deswegen können wir in die Dankesworte aus dem letzten Buch der Bibel mit einstimmen: „Wir danken dir, Jehova Gott, du Allmächtiger, ... weil du deine große Macht an dich genommen und als König zu regieren begonnen hast. Aber die Nationen wurden zornig, und dein eigener Zorn kam und die bestimmte Zeit ... die zu verderben, die die Erde verderben“ (Offb. 11:17, 18).
16. (a) Welche ausgeklügelten Pläne haben die Nationen heute, und welche Warnrufe erschallen in dieser Hinsicht? (b) Welche Warnung werden wir jedoch vernünftigerweise beachten?
16 Um der militärischen Überlegenheit willen haben die Nationen ausgeklügelte Pläne entwickelt, durch deren Verwirklichung die Erde auf die schlimmste nur erdenkliche Weise ‘verdorben’ werden könnte. Bakteriologische und chemische Waffen sowie schreckliche Atomwaffen liegen bereit und können auf die strategisch günstigste Weise sofort gegen irgendeinen Feind eingesetzt werden. Daraus macht man kein Geheimnis. Hier und da erschallen klägliche Warnrufe, die auf die Gefahr für die Weiterexistenz des Menschen hinweisen. So zeitgemäß und gerechtfertigt sie auch sein mögen, sie finden doch nicht die Unterstützung Jehovas, des Schöpfers der Erde. Seine in der Bibel aufgezeichnete Warnung handelt davon, daß er eingreifen wird, um „die zu verderben, die die Erde [seine eigene Schöpfung] verderben“. Sein Eingreifen erfolgt kontrolliert. Er wird Menschen am Leben lassen, die er anerkennt. Alle, die das Leben und besonders das ewige Leben im Paradies lieben, möchten zu den Überlebenden gehören.
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Die Zeit für einen Wächter wie HesekielDer Wachtturm 1981 | 1. Mai
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Die Zeit für einen Wächter wie Hesekiel
1. (a) Seit wann hat Gott durch seine „Wächter“-Klasse die Warnung erschallen lassen, und zu welchem Zweck? (b) Was hat die Christenheit getan, statt die Warnung auszurufen?
ÜBER 30 Jahre bevor im Fernen Osten Atombomben explodierten, hatte Jehova barmherzigerweise seinen Wächter aufgestellt, um eine Warnung vor dem erschallen zu lassen, was heute, zur Zeit dieser Generation, offensichtlich nahe bevorsteht. Sogar schon bevor der Erste Weltkrieg im Jahre 1914 ausbrach, hatte er seine „Wächter“-Klasse aufgestellt, um eine Warnung ausrufen zu lassen. Das geschah nicht nur, um diejenigen zu warnen, die wissen wollten, wie sie überleben könnten, sondern auch, um Jehovas willentliche Feinde von der Gefahr in Kenntnis zu setzen. So werden diese Feinde wissen, woher die Vernichtung über sie kommt. Nörgler werden keinen Grund haben, sich zu beschweren, Gott habe sie nicht im voraus gewarnt. Eigentlich hätte die Christenheit, die die Bibel in mehr als 1 000 Sprachen besitzt, aufgrund dessen, was sie zu sein vorgibt, die Warnung ausrufen sollen. Doch sie hat es unterlassen. Statt dessen hat sie sich in diesem Jahrhundert an zwei Weltkriegen und an noch weiteren Kriegen beteiligt, durch die die Erde in großem Ausmaß ‘verdorben’ wurde. Wer ist denn die „Wächter“-Klasse?
2, 3. (a) Wen erwählte Gott dazu, die Warnung vor der bevorstehenden weltweiten Flut erschallen zu lassen, und wen gebraucht er, um heute eine ähnliche Warnung bekanntzumachen? (b) Warum kann nicht Jehova verantwortlich gemacht werden, wenn Menschen das Leben verlieren?
2 Noah predigte in seinen Tagen nicht nur, sondern baute zur Bestätigung seiner Botschaft auch eine gewaltige Arche. Er war somit damals Jehovas hervorragender Zeuge und Wächter. Die sieben Glieder seiner Familie schlossen sich ihm in der Erfüllung der Wächterpflichten an. Aus Hebräer 11:1-7 geht hervor, daß Noah das Zeugnis hatte, Gott wohlgefällig zu sein. Er war ein anerkannter Zeuge Jehovas, ein „Prediger der Gerechtigkeit“ (2. Petr. 2:5). Heute stehen wir vor einem ebenso weltumspannenden Eingriff Gottes, wie es die Flut der Tage Noahs war. Wen gebraucht Gott, wie es die Tatsachen zeigen, um die ganze Welt davon in Kenntnis zu setzen? Es sind ergebene Christen, die überall als „Jehovas Zeugen“ bekannt sind. Jehova kann folglich bis heute nichts angelastet werden. Er hat es nicht versäumt, seine Warnungsbotschaft durch Millionen seiner Zeugen bekanntmachen zu lassen.
3 Die Verantwortung dafür, daß während des bevorstehenden Endes des Systems der Dinge Menschen auf der ganzen Erde das Leben verlieren werden, wird also nicht auf Jehova ruhen. Diese Verantwortung wird eindeutig auf all denen ruhen, die die göttliche Warnung außer acht ließen und nicht entsprechend handelten. Selbst die Christenheit hat der von Jehovas Zeugen verkündeten Warnung keine Beachtung geschenkt. Stellen wir uns vor, was für die Menschheit bewirkt worden wäre, wenn die Christenheit gemeinsam mit Jehovas Zeugen die von Gott stammende Warnung bekanntgemacht hätte!
EIN WÄCHTER FÜR DAS VOLK ISRAEL
4. (a) Wen erweckte Jehova als Propheten für sein Volk Israel, und wen schattete dieser Prophet vor? (b) Welchen Auftrag erhielt Hesekiel?
4 Aufgrund seiner göttlichen Fähigkeiten wußte Jehova vorher, daß seine Schlußwarnung auch der Christenheit verkündet werden müßte. Er wußte, was durch die Geschichte seines auserwählten Volkes in vorchristlicher Zeit angedeutet oder vorgeschattet worden war. Im Jahre 613 v. u. Z. erweckte er einen Juden namens Hesekiel als Propheten für sein Volk. Obwohl Hesekiel damals im Exil im Land Babylon war, diente er für Israel als Jehovas Wächter. Seine Vorhersagen wurden in den Südwesten, nach Jerusalem im Lande Juda, übermittelt. Was Jehova damals Hesekiel sagte, ist für uns heute von Interesse, denn dieser Prophet stellte Jehovas gesalbte Zeugen der Neuzeit dar. Diese Klasse von Gesalbten hat das getan, wozu Jehova Hesekiel mit den Worten aufforderte: „Menschensohn, zu einem Wächter habe ich dich dem Hause Israel gemacht, und du sollst die Rede aus meinem Munde hören, und du sollst sie von mir aus warnen. Wenn ich zu einem Bösen spreche: ,Du wirst bestimmt sterben‘, und du warnst ihn tatsächlich nicht und redest nicht, um den Bösen vor seinem bösen Wege zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, so wird er, da er böse ist, in seiner Vergehung sterben, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern“ (Hes. 3:17, 18).
5, 6. (a) In welcher Zeit lebte Hesekiel? (b) Warum konnte Gott nicht vorgeworfen werden, Hesekiel zu einer schwierigen Mission zu zwingen?
5 Warum richtete Jehova an diesen Juden, Hesekiel, so ernste Worte? Weil Hesekiel damals, im Jahre 613 v. u. Z., in den letzten Tagen des zum Untergang verurteilten Königreiches Juda lebte, dessen Hauptstadt Jerusalem war. Sein Volk, das in diesem Königreich lebte, war durch den Propheten Moses, den Mittler Gottes, in einen nationalen Bund mit Jehova gebracht worden. Als Angehöriger dieses Volkes hatte Hesekiel daher zeit seines Lebens Jehova gegenüber Verpflichtungen. Außerdem war er ein Priester, der Jehova in seinem Tempel in Jerusalem hätte dienen sollen. Er schuldete also Gott etwas. Folglich konnte Gott nicht vorgeworfen werden, er zwinge Hesekiel in ungebührender Weise zu einer schwierigen Mission. Hesekiel stand durch Geburt unter dem nationalen Bund und war verpflichtet, die Aufgaben der Priesterschaft zu erfüllen, deren Haupt damals der Hohepriester Seraja war (2. Kö. 25:18).
6 Zu Hesekiels Volk hatte Jehova einmal durch seinen Propheten Jesaja gesagt: „‚Ihr seid meine Zeugen‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,ja, mein Knecht, den ich erwählt habe‘“ (Jes. 43:10-12). Hesekiel stellte daher die organisierte Gruppe der geistgesalbten Zeugen Jehovas der heutigen Zeit dar: die geistigen Israeliten. Diese gesalbten Zeugen leben in einer Zeit, die weit bedeutungsvoller ist als die Zeit Hesekiels.
7. (a) Welcher Staat war zur Zeit Hesekiels gefährdet, und wem droht heute Gefahr? (b) Wie lange vor der vorhergesagten Zerstörung ließ Hesekiel die Warnung erschallen?
7 Damals war nur das kleine Königreich Juda gefährdet. Heute droht der Christenheit, die durch dieses Königreich dargestellt wurde, sowie allen ihren weltlichen Gefährten Gefahr. Ja das gesamte weltweite System der Dinge ist jetzt genauso zur Vernichtung verurteilt, wie es die ganze Welt zur Zeit Noahs war. Für Hesekiel war es deshalb so dringend, Gottes Warnung bekanntzumachen, weil es nur noch vier Jahre dauern sollte, bis das babylonische Heer in sein Heimatland eindringen würde, bzw. sechs Jahre, bis es die belagerte Stadt Jerusalem und ihren Tempel zerstören würde. Viele Einwohner der umzingelten Stadt würden durch den Hunger, die Pest und das Schwert ums Leben kommen, und viele Überlebende würden ins Exil in das ferne Babylon weggeführt werden, wo sie sterben sollten.
8. (a) Welche Zerstörung, die im ersten Jahrhundert bevorstand, hilft uns, die bevorstehende weltweite Vernichtung, die von Gott herbeigeführt wird, zeitlich zu bestimmen? (b) Wer ließ damals Gottes Warnung erschallen, und wie wichtig war dieses Warnungswerk?
8 Wie wenig Zeit heute noch verbleibt, können wir nur erkennen, wenn wir in Betracht ziehen, was in Übereinstimmung mit den biblischen Prophezeiungen bereits geschehen ist. Jesus warnte in seiner Prophezeiung, die in Matthäus, Kapitel 24 und 25 aufgezeichnet ist, seine Jünger, die die ersten Glieder der Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ bilden sollten, vor der Zerstörung Jerusalems, die ihrer Generation bevorstand. Auf diese Weise führte er seinen Jüngern die Verantwortung vor Augen, die sie gegenüber den in der Provinz Judäa lebenden Juden hatten. Diese befanden sich aufgrund des zu erwartenden nationalen Unglücks in ernster Gefahr. Hätte die damalige christliche „Sklaven“-Klasse sie nicht gewarnt und sie nicht aufgefordert, die Gefahrenzone so schnell wie möglich zu verlassen, so wäre sie dafür mitverantwortlich gewesen, daß jene Juden ihr Leben oder ihre Freiheit verloren.
9. Inwiefern gab Hesekiel dem gesalbten „Sklaven“ Gottes von heute ein vorzügliches Beispiel?
9 Was wäre geschehen, wenn Hesekiel in seinen Tagen der ihm übertragenen Aufgabe, seine gefährdeten Landsleute aus der Ferne zu warnen, nicht nachgekommen wäre? Er hätte die Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. nicht überlebt, denn Jehova hätte ihn für das Blut seiner Landsleute verantwortlich gemacht. Doch Hesekiel kam dem göttlichen Auftrag treu nach, solange die Verbindung mit der zum Untergang verurteilten Stadt möglich war. Das ist daran zu erkennen, daß es Jehova gefiel, ihn am Leben zu lassen. Im 27. Jahr seines Exils in Babylon durfte er eine weitere Prophezeiung Jehovas äußern. Das war 16 Jahre nach dem schrecklichen Blutbad des Jahres 607 v. u. Z. in Jerusalem (Hes. 29:17; 40:1). Hesekiel gab der gesalbten „Sklaven“-Klasse der heutigen gefahrvollen Zeit in dieser Hinsicht ein vorzügliches Beispiel. Wenn einzelne Glieder der „Sklaven“-Klasse damit aufhören, die Bösen zu warnen, so müssen sie natürlich Jehova Gott dafür Rechenschaft ablegen. Doch die meisten Glieder der „Sklaven“-Klasse werden sich wie Hesekiel erweisen. Es wird ihnen keine Blutschuld angelastet werden können.
10. (a) Von welcher Bedeutung ist die Stellung eines Wächters? (b) Wie zeigt Gott, daß er sowohl um diejenigen besorgt ist, die gewarnt werden müssen, als auch um seinen Wächter?
10 Die Stellung eines Wächters ist ganz offensichtlich mit großer Verantwortung verbunden. Ein Soldat, der im Krieg beim Wachehalten einschläft, wird mit dem Tode bestraft, weil er das Leben anderer gefährdet und die Gefahr einer möglichen Niederlage heraufbeschwört (Ri. 7:19). Gott ist deshalb nicht nur um das Leben derer besorgt, die gewarnt werden müssen, sondern auch um das Leben seines Wächters. Das zeigte er in den weiteren Worten, die er an Hesekiel richtete: „Was aber dich betrifft, falls du einen Bösen gewarnt hast und er tatsächlich nicht umkehrt von seiner Bosheit und von seinem bösen Weg, so wird er selbst wegen seiner Vergehung sterben; doch was dich betrifft, du wirst deine eigene Seele befreit haben. Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und tatsächlich unrecht tut und ich dann einen Anstoß zum Straucheln vor ihn hinlege, wird er selbst sterben, weil du ihn nicht warntest. Wegen seiner Sünde wird er sterben, und seiner gerechten Taten, die er tat, wird nicht gedacht werden, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern. Und was dich betrifft, falls du einen Gerechten gewarnt hast, damit der Gerechte nicht sündige, und er selbst tatsächlich nicht sündigt, wird er bestimmt weiterhin leben, weil er gewarnt worden war, und du selbst wirst deine eigene Seele befreit haben“ (Hes. 3:19-21; 33:2-9).
11. Inwiefern gleicht das Werk des „treuen und verständigen Sklaven“ dem eines Wächters?
11 In Psalm 127:1 heißt es: „Wenn Jehova selbst die Stadt nicht behütet, so ist es umsonst, daß der Wächter ständig gewacht hat.“ Dennoch ist ein Wächter auf einer Stadtmauer damit betraut, für die Sicherheit des Lebens der Stadtbewohner zu sorgen. Er ist verpflichtet, die Bürger zu warnen, wenn ihr Leben oder ihre Freiheit auf dem Spiel steht. Bestimmt sollte er sich davor hüten, Blutschuld auf sich zu laden. Wenn er nicht schläft, sondern Wache hält, ist es ihm zu verdanken, daß andere am Leben bleiben. In dieser Lage befindet sich heute, vor dem Ende des alten Systems der Dinge, die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“. Jehova hat die „Sklaven“-Klasse wie Hesekiel als seinen „Wächter“ eingesetzt, der das ewige Wohl all derer schützen soll, die bekennen, Glieder seines Volkes zu sein.
WARNRUFE DES NEUZEITLICHEN WÄCHTERS
12, 13. (a) Welchen Widerhall auf seine Warnungsbotschaft würde Gott gern sehen? (b) Was wird durch die Verkündigung der Warnungsbotschaft möglich, doch wie steht es mit denen, die nicht darauf hören?
12 Aber nicht nur denen, die Christen zu sein behaupten, droht am Ende dieses Systems der Dinge die Vernichtung, sondern auch allen anderen Religionsanhängern, selbst Personen, die es ablehnen, sich der organisierten Religion anzuschließen. Jehova Gott, dem Schöpfer der Erde, ist das bekannt. Es wäre ihm viel lieber, die Menschenwelt nicht vernichten zu müssen. Ihm ist vor allem daran gelegen, daß so viele wie möglich vor der ewigen Vernichtung bewahrt werden und sich des Lebens in seinem gerechten neuen System der Dinge würdig erweisen. Deshalb läßt er seine Warnung überall erschallen.
13 Barmherzigerweise unterrichtete er zuerst die „Sklaven“-Klasse, die von Hesekiel dargestellt worden war. Auf diese Weise setzte er sie als „Wächter“ ein. Dieser „Wächter“-Klasse kommt besonders die Aufgabe zu, die göttliche Warnung erschallen zu lassen. Da sie rechtzeitig warnt, können viele Menschen die Warnung hören und entsprechend handeln und daher die Hoffnung haben, das Ende der alten Welt zu überleben. Das Blut derer, die Gottes Warnung mißachten, wird auf ihr eigenes Haupt kommen.
14, 15. (a) Wer hat erfolglos versucht, die Verkündiger der Warnungsbotschaft zum Schweigen zu bringen, doch wer hat auf sie gehört und ihre Botschaft angenommen? (b) Was wird das Ende der Zeit des ‘Wohlwollens seitens Jehovas’ bedeuten?
14 Jehovas „Wächter“-Klasse ist auf der ganzen Erde bekannt geworden. Die Feinde möchten die warnende Stimme der „Wächter“-Klasse gern zum Schweigen bringen, denn in ihren Augen wirkt die Warnung auf ihr System der Dinge umstürzlerisch. Doch alle diesbezüglichen Versuche sind vergeblich. Die Warnung wird den Menschen geradezu eingehämmert, besonders seit 1919, dem Jahr, in dem sich die Welt von den Wunden des Ersten Weltkriegs zu erholen begann. Die Zeit seither zählt zu dem, was in Jesaja 61:2 als „das Jahr des Wohlwollens seitens Jehovas“ bezeichnet wird. Das bedeutet, daß sein Zorn noch nicht über das gottfeindliche System der Dinge ausgegossen worden ist. Welchem Zweck hat dies gedient? Dadurch konnte sich Jesu Prophezeiung bis heute erfüllen: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis“ (Matth. 24:14). Als Folge davon haben viele, die heute zum Überrest der Erben dieses Königreiches gehören, die Königreichsbotschaft angenommen. Auf diese Weise haben sie das ‘Wohlwollen seitens Jehovas’ genutzt. Sie sind Glieder der „Wächter“-Klasse geworden und beteiligen sich daran, die göttliche Warnung erschallen zu lassen.
15 Das symbolische „Jahr“, das dem ‘Wohlwollen seitens Jehovas’ eingeräumt wird, ist eine begrenzte Zeit. Alle Anzeichen deuten gegenwärtig darauf hin, daß dieses „Jahr“ zu Ende geht. Sein Ende wird kein „glückliches neues Jahr“ bedeuten, sondern einen Wechsel vom „Wohlwollen“ zum Zorn Jehovas. Das bedeutet den Beginn des ‘Tages der Rache seitens unseres Gottes’ (Jes. 61:1, 2). Es wird der dunkelste Tag sein, den die Menschenwelt je erlebt hat.
16. Was wird dadurch erreicht, daß die „Wächter“-Klasse die Warnung erschallen läßt?
16 Deshalb muß die „Wächter“-Klasse dringend die Warnung erschallen lassen, daß das „Jahr“ des Wohlwollens Jehovas zu Ende geht und sein „Tag der Rache“ unmittelbar bevorsteht. Die gehorsame Verkündigung der göttlichen Warnung wird den Fortbestand des mühsam zusammengeflickten alten Systems der Dinge nicht sichern und seine ihm ergebenen Unterstützer nicht vor der Vernichtung in der bevorstehenden „großen Drangsal“ bewahren. Doch die „Wächter“-Klasse wird durch diese Tatsache nicht entmutigt. Sie hat die Zusicherung, daß böse Menschen, die sie veranlassen kann, ihren bösen Weg zu verlassen und sich der Gerechtigkeit zuzuwenden, nicht mit dieser alten Welt vernichtet werden. Die „Wächter“-Klasse wird daher im Falle derer, die ihre zum Tode führende Gesetzlosigkeit aufgegeben haben, weil sie gewarnt worden sind, von Blutschuld frei sein. Sie hat auch die Zusicherung, daß sie durch ihr ständiges Warnen viele Gerechte davon abhalten wird, unrecht zu handeln und sich der verderbten Welt anzuschließen, wodurch sie die Vernichtung in der „großen Drangsal“ über sich bringen würden. Das ist für die „Wächter“-Klasse etwas sehr Befriedigendes. Ihr Dienst wird nicht vergeblich gewesen sein.
17. (a) Welchen Lohn hat die „Wächter“-Klasse bereits erhalten? (b) Wer läßt heute mit ihr die Warnung erschallen?
17 Die „Wächter“-Klasse ist bis jetzt nicht müde geworden, ihre Stimme zu erheben und vor dem „Tag der Rache seitens unseres Gottes“ zu warnen. Sie hat ihre Stimme nicht gedämpft und ist auch entschlossen, es nicht zu tun. Als Lohn dafür bietet sich den strahlenden Augen der „Wächter“-Klasse ein Bild, das Jehova verherrlicht: Unzählige willige Menschen — eine „große Volksmenge“ — strömen zusammen (Offb. 7:9). Die Augen dieser „großen Volksmenge“ sind aufgetan worden, damit sie das „Schwert“ des Urteilsvollstreckers Jehovas sehen, das die Bösen, die seinem messianischen Königreich Widerstand leisten, niederstrecken wird. Vier Jahre vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs begann diese „große Volksmenge“ Form anzunehmen und sich der „Wächter“-Klasse anzuschließen. Der Zweite Weltkrieg gipfelte erfreulicherweise nicht im „Tag der Rache seitens unseres Gottes“. Auch vermochten der Zweite Weltkrieg und seine Nachwehen das Herbeiströmen der „großen Volksmenge“ in Zeiten weltweiter Verfolgung weder aufzuhalten noch zu verlangsamen. Für die „große Volksmenge“ entstand die Verpflichtung, mit der „Wächter“-Klasse furchtlos die göttliche Warnung erschallen zu lassen. Sie ist dieser Verpflichtung nicht ausgewichen. Die Glieder der „großen Volksmenge“ wollen dadurch nicht nur ihren Gehorsam gegenüber Jehova Gott zum Ausdruck bringen, sondern auch ihre Liebe zu ihrem Nächsten, ihrem Mitmenschen.
18, 19. (a) Welche Tätigkeit ist heute im Einklang mit den Worten aus Jesaja 52:8 dringend geboten? (b) Was sollte uns dazu antreiben, die göttliche Warnung erschallen zu lassen?
18 In der heutigen, weit vorgerückten Zeit, den letzten Tagen der Christenheit und des übrigen Teils des zum Untergang verurteilten Systems der Dinge, ist geeintes Handeln dringend geboten. Vor langer Zeit erhoben der Prophet Hesekiel und sein Zeitgenosse Jeremia — obwohl sie Hunderte von Kilometern voneinander getrennt waren — vereint ihre Stimme, indem sie ihr widerspenstiges Volk vor dem „Tag der Rache“ warnten, der über diese Nation kommen sollte. Heute, in unserem Jahrhundert, gelten seit dem Ende des Ersten Weltkriegs für das Jehova hingegebene Volk die Worte aus Jesaja 52:8: „Horch! Deine eigenen Wächter haben ihre Stimme erhoben. In Einklang jubeln sie fortwährend; denn Auge in Auge werden sie sehen, wenn Jehova Zion zurückbringt.“ Alle, die unter dem „himmlischen Zion“ wiederversammelt wurden, sahen dieselbe Vision im Lichte der sich damals erfüllenden biblischen Prophezeiung; gemeinsam sahen sie, wie Jehovas Hand zu ihren Gunsten tätig war. Gemeinsam ließen sie eine Botschaft für die ganze Welt erschallen. Heute, über 60 Jahre danach, müssen sie ihr gemeinsames Zeugniswerk immer noch fortsetzen; jetzt kommt nur noch die dringende Warnung vor dem „Tag der Rache“ Jehovas hinzu. Die Stimme der „großen Volksmenge“ aus vielen Nationen und vielen Sprachen muß sich mit der Stimme des „Wächters“ vereinen.
19 Warnen wir also vereint vor dem „Tag der Rache seitens unseres Gottes“! Bewahren wir uns vor Blutschuld, denn wir möchten am „Tag der Rache“ verschont werden. Viele unserer Mitmenschen möchten ebenfalls gerettet werden. Möge unsere alles übertreffende Liebe zu Jehova und zu Christus und unsere Liebe zum Nächsten uns dazu antreiben, die lebenrettende Warnung erschallen zu lassen. Große Freude wird dann unser Teil sein. Vor allen Dingen aber wird Jehova als derjenige, der sich liebevoll um uns kümmert, gerechtfertigt sein.
[Bild auf Seite 23]
Wie Hesekiel warnend vorausgesagt hatte, zerstörte das babylonische Heer Jerusalem und führte viele Überlebende ins Exil.
[Bild auf Seite 25]
Wie Hesekiel läßt die neuzeitliche „Wächter“-Klasse die Warnung erschallen. Sie wird heute von einer „großen Volksmenge“, die mit ihr zusammenarbeitet, unterstützt.
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Christen, die Gott lieben, fassen einen EntschlußDer Wachtturm 1981 | 1. Mai
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Christen, die Gott lieben, fassen einen Entschluß
Diese Resolution wurde im Sommer vergangenen Jahres von Hunderttausenden begeistert angenommen, die die unter dem Motto „Göttliche Liebe“ veranstalteten Bezirkskongresse der Zeugen Jehovas besuchten.
1. Welche Warnungsbotschaft lassen Jehovas Zeugen erschallen, und warum?
SEIT über 100 Jahren läßt Jehova Gott durch seine Zeugen die Warnungsbotschaft erschallen, daß die gegenwärtige Welt oder das gegenwärtige System der Dinge nicht bestehenbleiben kann. Aus Liebe zu unseren Mitmenschen, ganz gleich, welcher Nation, welchen Stammes, welchen Volkes oder welcher Sprache, machen wir darauf aufmerksam, daß die Probleme der Menschheit nur auf Gottes Weise gelöst werden können.
2. Was ist in der Welt alles fehlgeschlagen?
2 Was beobachten wir mit dem Eintritt in die 1980er Jahre als Folge davon, daß Einzelpersonen und ganze Nationen Gott mißachten oder ihm trotzen und weiterhin an der Menschenherrschaft und an einer von Gott unabhängigen Lebensweise festhalten? Verantwortliche Personen in allen Teilen der Welt äußern tiefe Besorgnis über die gegenwärtigen Entwicklungen und die verworrenen Verhältnisse. Und kein Wunder — so vieles ist fehlgeschlagen! Verschiedene Errungenschaften auf dem Gebiet des Verkehrs, der Kommunikation, der Medizin, der Wissenschaft und der Technologie, die einst als hoffnungsvoll galten und als ein Segen gepriesen wurden, haben sich nur allzuoft als Enttäuschung oder sogar als todbringend erwiesen. Die menschliche Gesellschaft wird heute von einer endlosen Zahl von Problemen überflutet — Kriminalität, Korruption, Perversion, gesellschaftliche Unruhen, Terrorismus und andere bedrohliche Gefahren. Die gegenwärtige Weltlage ist wirklich bestürzend. Vom rein menschlichen Standpunkt aus ist der Fortbestand der gegenwärtigen Weltordnung jetzt ernsthaft gefährdet. Doch wie viele Menschen betrachten die Bedeutung dieser unvergleichlichen Verhältnisse nüchtern im Lichte des Wortes Gottes, der Bibel?
3. Die Erfüllung welcher biblischen Prophezeiungen überzeugt Jehovas Zeugen davon, daß das Ende des gegenwärtigen Systems nahe ist? Was besagen diese Prophezeiungen?
3 Jesus Christus sagte im einzelnen ein kombiniertes Zeichen für den Abschluß des gegenwärtigen Systems der Dinge voraus und für die Zeit, in der er seine Königreichsmacht über die Menschen auszuüben beginnen würde. Sein prophetischer Kommentar über unsere Zeit ist in dem Bericht in Matthäus, Kapitel 24 und 25, Lukas, Kapitel 21 und Markus, Kapitel 13 enthalten. In Übereinstimmung mit dieser großen Prophezeiung sind einige inspirierte Beschreibungen der letzten Tage in 2. Timotheus 3:1-5, Offenbarung, Kapitel 6 und in damit verwandten Prophezeiungen in den Hebräischen und den Christlichen Griechischen Schriften zu finden. Aufmerksame Erforscher der Bibel unter uns haben die Erfüllung der meisten dieser Prophezeiungen während unseres Jahrhunderts beobachtet.
4. Welche untrüglichen Beweise gibt es dafür, daß ‘die gesamte Schöpfung heute in Schmerzen liegt’?
4 In jeder gesellschaftlichen Schicht finden wir untrügliche Beweise dafür, daß „die gesamte Schöpfung zusammen fortgesetzt seufzt und zusammen in Schmerzen liegt bis jetzt“ (Röm. 8:22). Wir beobachten, daß die Menschen von einer Vielzahl körperlicher, geistiger und seelischer Leiden geplagt werden, und das trotz der vielgepriesenen medizinischen Errungenschaften. Ehen brechen auseinander; in vielen Ländern ist die Zahl der Trennungen und der Scheidungen genauso hoch wie die Zahl der Eheschließungen oder noch höher. Das Familienleben ist im Zerfall begriffen, und viele fragen sich bereits, ob diese grundlegende Einheit der Gesellschaft noch lange bestehenbleibt. Städte sind in großer Geldnot und stehen vor dem Bankrott. Nationen wissen weder aus noch ein, da sie innen durch widerstreitende Parteien zerspalten sind und von außen von unfreundlichen und aggressiven Nachbarn bedroht werden. Die Welt stöhnt über Wirtschafts- und Finanzkrisen, Energieverknappung, Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefahren, Überbevölkerung und Hungersnot an vielen Orten. Und über allem schwebt das Schreckgespenst des Rüstungswettlaufs, der über die Menschheit unsagbares Elend und nukleare Vernichtung zu bringen droht. Die Menschen sind wirklich von Furcht erfüllt, wenn sie an das denken, was sie auf die bewohnte Erde zukommen sehen.
5. (a) Wie verhalten sich die meisten Menschen in dem heutigen Durcheinander? (b) Was können Menschen tun, um die herannahende Drangsal zu überleben, und welche Beispiele für das Überleben gibt es?
5 Inmitten dieses Durcheinanders bleiben viele gleichgültig. Andere lassen sich von dem entarteten Geist der Welt treiben und machen alles mit, was gerade populär ist. Es gibt auch Feinde Gottes, die sich ausdrücklich gegen seine gerechten Grundsätze und seine universelle Souveränität stellen. Was die Welt gesät hat, erntet sie jetzt — verdorbene Früchte. Die von Gott festgesetzte Zeit für ihr abruptes und gewaltsames Ende rückt näher. Gerechtgesinnte Personen, die sich der Gefahr bewußt sind, in die sich die Menschheit durch ihre Selbstsucht, ihren Materialismus, ihre Vergnügungssucht und ihre Sorglosigkeit stürzt, werden aufgefordert, die göttliche Warnung zu beachten, bevor es zu spät ist. Wenn sie das tun, können sie angesichts der bisherigen Handlungsweise Gottes unter denen sein, die die Aussicht haben, die herannahende große Drangsal zu überleben. Vor 4 300 Jahren verschonte Gott Noah und seine Familie während der Sintflut. Jahrhunderte später rettete er Lot und seine beiden Töchter, als Sodom und Gomorra vernichtet wurden. Das ist ein Vorbild dafür, wie Gott mit denen verfahren wird, die im Glauben handeln und auf die ewige gute Botschaft hören, die in unserem Jahrhundert verkündigt wird.
6. (a) Warum leben wir seit 1914 in der Zeit eines Wehes? (Offb. 12:7-12). (b) Was wird in der „großen Drangsal“ mit der falschen Religion und danach mit den weltlichen Nationen geschehen? (Offb. 18:9, 10, 21-24; 19:11-16).
6 Neuzeitliche Historiker haben anerkannt, daß das Jahr 1914 ein Wendepunkt war. Seit diesem bedeutsamen Jahr lebt die Menschheit in einer turbulenten Zeit gewaltiger Umwälzungen. Doch viele erkennen nicht, daß wir gemäß den Prophezeiungen der Bibel in der Zeit eines Wehes für die Menschheit leben, „weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat“ (Offb. 12:7-12). Der Tag der Abrechnung rückt schnell näher. Er wird über unsere Generation hereinbrechen und, wie Jesus sagte, eine „große Drangsal“ auslösen. Zuerst wird Gottes Strafgericht an „Babylon der Großen“, dem Weltreich der falschen Religion, vollstreckt, dessen bedeutendster Teil die Christenheit ist. Danach werden alle Nationen, die sich Gottes Königreich widersetzen, in den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in der Bibel Harmagedon genannt, verwickelt werden und eine endgültige Niederlage erleiden (Offb. 16:14 bis 16).
7. (a) Was wird nach Harmagedon mit dem Teufel und seinen Geistermächten geschehen? (Offb. 20:1-3). (b) Was steht der Menschheit dann in Aussicht, wie biblische Prophezeiungen zeigen? (Offb. 21:3, 4; Ps. 37:9-11, 29; Jes. 11:6-9; 33:24; 65:21-24).
7 Schließlich werden Satan, der Teufel, und seine bösen Geistermächte in einen symbolischen Abgrund der Untätigkeit gestürzt werden. Dadurch wird der Weg für die ungehinderte tausendjährige Weltherrschaft des Königreiches Gottes geebnet (Offb. 20:1-3; 21:3, 4). Wie dankbar sind wir doch, daß wir erfahren durften, wie Gott das Böse von der Erde beseitigen wird! Sehen wir diesem Eingriff Gottes nicht mit großer Erwartung entgegen? Jawohl, und wir begrüßen freudig die neue himmlische Regierung und die neue irdische Gesellschaft, die er verheißen hat! (2. Petr. 3:13).
DAHER WOLLEN WIR DEN BESCHLUSS FASSEN, DASS
8. Welchen Weg beschließen wir als loyale Untertanen des Königreiches Gottes und Nachahmer Jesu Christi zu gehen? (Mark. 1:38; Luk. 4:43; Joh. 6:15; 15:19; 17:16; 18:36).
8 WIR, Jehovas Zeugen, uns vermehrt bemühen werden, eifrig die gute Botschaft vom Königreich zu predigen und mutig Gottes Gerichtsbotschaft zu verkündigen, solange Gott Zeit dafür einräumt. Wir werden dem Königreich Gottes weiterhin ganzherzig ergeben sein und uns bemühen, seine loyalen Untertanen zu sein. Wir sind entschlossen, dies zu tun, indem wir dem treuen Lauf Jesu Christi folgen, uns von der Welt getrennt halten, uns vor ihren Verlockungen bewahren, es ablehnen, uns in ihre Streitigkeiten verwickeln zu lassen, und nicht zu Zugeständnissen bereit sind. Selbst wenn wir uns dadurch unbeliebt machen und uns den Haß der Welt zuziehen, sind wir entschlossen, uns von dem biblischen Grundsatz leiten zu lassen, daß jeder, der ein Freund der Welt sein will, sich als ein Feind Gottes darstellt (Jak. 4:4).
9. (a) Welche biblische Warnung mit Nachdruck weiterzugeben, sind wir entschlossen? (b) Was bedeutet es, an unserem Entschluß festzuhalten, die Früchte des Königreiches und die Frucht des Geistes Gottes hervorzubringen? (Mark. 13:10; Joh. 13:34, 35; Gal. 5:22, 23; Kol. 3:12-14).
9 Da wir selbst Babylon die Große verlassen haben, werden wir mit Nachdruck die biblische Warnung weitergeben: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt“ (Offb. 18:4). Im Geiste der Opferbereitschaft sind wir entschlossen, weiterhin den vielen Menschen zu helfen, die noch auf der Seite der Wahrheit Stellung beziehen mögen, bevor Gottes Strafgericht über das Weltreich der falschen Religion hereinbricht. Während die Christenheit durch ihre verwerfliche Handlungsweise auf den Namen Gottes Schmach gebracht hat, haben wir uns dafür entschieden, uns als wahre Jünger Jesu Christi zu erweisen, indem wir die Früchte des Königreiches hervorbringen sowie die Frucht des Geistes Gottes und so unseren himmlischen Vater, Jehova, verherrlichen (Joh. 15:8).
10. (a) Die Wahrheit auf welche Weise darzubieten, haben wir uns entschlossen, um Gott heiligen Dienst darzubringen? (Kol. 4:6; 1. Petr. 3:15). (b) Welches Beispiel, das nachzuahmen wir entschlossen sind, gaben die Apostel in bezug auf Freimut und Mut sowie in bezug auf Respekt vor der Obrigkeit?
10 Ungeachtet unserer persönlichen Lebensumstände werden wir Gott gern Tag und Nacht heiligen Dienst darbringen. Wir werden ohne Unterlaß alle Gelegenheiten wahrnehmen, über den Namen unseres Gottes gründlich Zeugnis abzulegen und die Wahrheit auf ansprechende Weise darzubieten, ja wir werden darauf achten, daß unsere ‘Rede stets gefällig ist, mit Salz gewürzt’ (Kol. 4:6). Gleichzeitig wollen wir uns bemühen, mutig zu sein und Gottes Wort mit allem Freimut zu reden, besonders angesichts von Drohungen, Verfolgungen oder anderen Formen des Widerstandes. Wie die Apostel ‘können wir nicht aufhören, von den Dingen zu reden, die wir gesehen und gehört haben’ (Apg. 4:19, 20). Wir zollen zwar den obrigkeitlichen Gewalten den gebührenden Respekt, indem wir dem Cäsar geben, was des Cäsars ist, doch in Fragen unserer Anbetung und unseres Gottesdienstes werden wir so handeln wie die Apostel, indem wir „Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apg. 5:29).
11. (a) Welches Werk bis zum Ende durchzuführen, sind wir entschlossen? (Matth. 24:14). (b) Von wem erbitten wir Anleitung, und besteht Grund, mit seiner Unterstützung zu rechnen? (Phil. 4:13).
11 Dadurch, daß wir geistige Dinge in unserem Leben an die erste Stelle setzen, bekunden wir unsere Entschlossenheit, das Predigen der guten Botschaft vom Königreich und das Verkündigen der göttlichen Warnung aus Gottes Wort bis zum Ende durchzuführen. Wir wollen in dieser Hinsicht mit ganzem Herzen auf Jehova vertrauen und uns immer auf seine Anleitung und Fürsorge und auf weitere Beweise seiner Liebe verlassen. In unseren Gebeten werden wir unseren himmlischen Vater darum bitten, daß ihm unsere Handlungsweise angenehm und wohlgefällig sein möge, ihm, der „über alles hinaus mehr tun kann, als was wir erbitten oder erdenken“ (Eph. 3:20). Möge sein Wille geschehen, denn das wird für uns und für alle anderen, die Gott lieben, unzählige Freuden und Segnungen bedeuten, sowohl jetzt als auch in alle Zukunft.
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Nachrichten und ihre tiefere BedeutungDer Wachtturm 1981 | 1. Mai
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Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Die Promiskuität — risikoreich
● Nach Auffassung von Dr. David Boyes, Leiter des Amtes für Krebsüberwachung in Britisch-Kolumbien (Kanada), ist der Gebärmutterhalskrebs als eine Geschlechtskrankheit zu bezeichnen. Warum? Wegen der raschen Zunahme dieser Krankheit unter jungen Frauen, die ungebundene Geschlechtsbeziehungen pflegen. Das zeige, daß diese Art Krebs durch den Geschlechtsverkehr übertragen werde, sagte Dr. Boyes. Wie es in der Pressemeldung weiter hieß, laufen Frauen, die keinen wahllosen Geschlechtsverkehr pflegen, nicht so sehr Gefahr, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.
Zeigt dieser hohe Preis der Promiskuität nicht, wie weise der biblische Rat ist, Selbstbeherrschung zu üben und sich ‘der Hurerei zu enthalten’? Mädchen und Frauen bezahlen mit ihrer physischen Gesundheit. Die Bibel warnt aber auch Jungen und Männer und ermahnt sie, sich ‘der Hurerei zu enthalten’ und ‘nicht so weit zu gehen, daß sie auf die Rechte eines anderen übergreifen’, denn „Jehova ist es, der für alle diese Dinge die Strafe vollzieht“ (1. Thess. 4:3-7; Apg. 15:20).
Galileis „Häresie“
● Gemäß einer Ankündigung des Vatikans soll das im 17. Jahrhundert über den Astronomen Galileo Galilei gefällte Urteil überprüft werden. Galilei war wegen Häresie verurteilt worden. Worin bestand seine „Häresie“ oder „Ketzerei“? Er trat für die Auffassung des Kopernikus ein, daß die Erde nicht Mittelpunkt des Universums sei, sondern daß sie sich mit den anderen Planeten um die Sonne als Mittelpunkt bewege. Beobachtungen durch das Fernrohr, das damals erfunden worden war, überzeugten Galilei von der Richtigkeit dieser Auffassung. Doch Papst Paul V. riet Galilei, nicht an dieser Lehre festzuhalten und sie weder zu vertreten noch zu verteidigen. Später fühlte sich Galilei verpflichtet, ein Werk zur Verteidigung des kopernikanischen Weltsystems herauszugeben. Nachdem er von der Inquisition als Ketzer verurteilt worden war, widerrief er seine Ansicht. Er wurde gezwungen, den Rest seines Lebens unter Hausarrest zu verbringen. Jetzt, 347 Jahre danach, erklärte ein Sprecher der vatikanischen Kongregation für die Glaubenslehre: „Gemäß dem Wunsch des Papstes ist mit den Untersuchungen im Fall Galilei begonnen worden.“
In dem Werk „New Catholic Encyclopedia“ kommt man nach Untersuchungen über den Fall zu folgendem Schluß: „Das Verhalten der Theologen gegenüber Galilei war ein unglücklicher Irrtum; man könnte ihn zwar erklären, doch niemals rechtfertigen.“ Ein solcher Fehler hätte vermieden werden können, wenn sich der Papst an den Grundsatz gehalten hätte, den Christus befolgte, nämlich sich nicht in etwas einzumischen, was ihn nichts anging (Luk. 12:13, 14).
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