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Wie wahrscheinlich ist der Zufall?Erwachet! 1975 | 8. Juli
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Gesetze in Verbindung mit der Wahrscheinlichkeit zu verstehen. Aber ein wirklich scharfsichtiger Mensch gibt sich damit noch nicht zu frieden. Er möchte den kennenlernen, der diese Gesetze gemacht hat. Diese Erfahrung kann unendlich mehr Freude bereiten.
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Katastropheneinsatz in DarwinErwachet! 1975 | 8. Juli
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Katastropheneinsatz in Darwin
Vom „Awake!“-Korrespondenten in Australien
DARWIN stand noch nicht sehr lange. Die Bevölkerung der Stadt war schnell angewachsen. 1954 gab es 8 071 Einwohner, im letzten Jahr waren es 43 000. Im Zweiten Weltkrieg hatte Darwin 68 Luftangriffe überstanden, doch am 24. und 25. Dezember 1974 wurde die Stadt innerhalb weniger Stunden zerstört. Schuld daran war der Zyklon Tracy.
Als sich der Wirbelsturm, dessen Winde 250 und 300 Stundenkilometer erreichten, schließlich gelegt hatte, lagen 95 Prozent der Gebäude in Darwin in Trümmern. Über 50 Menschen waren ums Leben gekommen und mindestens 30 000 obdachlos geworden.
Wiederholte Vorwarnungen
Zyklone (die woanders Hurrikane oder Taifune genannt werden) treten in dieser Gegend Australiens während der Regenzeit zwar häufig auf, ziehen aber gewöhnlich an Darwin vorbei. Dies und die Weihnachtsfeierlichkeiten führten anscheinend dazu, daß die meisten Einwohner Darwins den wiederholten Vorwarnungen des Wetteramtes kein Gehör schenkten. Mindestens fünfzehn Warnungen wurden vor dem Sturm ausgegeben, doch nur wenige Menschen nahmen sie ernst.
Tracy war kein normaler Zyklon. Während er auf die Stadt zukam, sah es so aus, als ob sich das Auge des Sturms verkleinert hätte. Dies erhöhte die Stärke des Sturms und führte offensichtlich zur Entstehung einiger Tornados mit den charakteristischen rüsselartigen Wolkenschläuchen, denn nach Abflauen des Sturms fand man einen Kühlschrank etwa 24 Meter hoch in einem Wasserturm wieder. Bei Zyklonen kommen solche Aufwärtsbewegungen nicht vor.
Hast du schon einmal einen Zyklon mitgemacht? Wir wollen einem Augenzeugenbericht von der Katastrophe in Darwin folgen.
„Wir suchten nur noch Sicherheit“
„Wir erwarteten den Sturm nicht vor 4 Uhr morgens und dachten, der Wind würde nur 130 bis 140 Stundenkilometer erreichen. Doch schon um 11 Uhr abends trieb ein heulender Sturm die Regentropfen waagerecht vor sich her. Die Windgeschwindigkeit stieg schnell auf über 150 Stundenkilometer an.
Meine Frau und ich wischten ständig das Wasser auf, das im Haus schon fünf Zentimeter hoch stand, damit es nicht noch mehr anstieg, und schütteten es in den Ausguß. Keiner konnte schlafen, deshalb kam unsere älteste Tochter aus ihrem Zimmer, um uns zu helfen.
Als meine Frau gerade wieder von der Küche ins Wohnzimmer zurückkam, hörten wir ein lautes Splittern. Die Glasjalousien im Küchenfenster waren eingedrückt worden. Wäre dies nur wenige Sekunden vorher geschehen, hätte meine Frau böse Schnittwunden gehabt.
Von jetzt an suchten wir nur noch Sicherheit. Ich watete durch das Wasser, um die zwei jüngeren Töchter aus ihrem Schlafzimmer zu holen. Beide hatten große Angst. Wir kehrten ins Wohnzimmer zurück und kauerten uns alle zwischen zwei großen Armsesseln nieder; zum Schutz holten wir noch einen dritten Sessel heran. Wir konnten das Geschirr und die Pfannen herumfliegen hören, da der Wind die Küche verwüstete. Dann fiel mir auf, daß die Westwand unseres Hauses verschwunden war.
Plötzlich kam ein entsetzliches Getöse auf. Die Decke kam krachend herunter. Wie dankbar
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