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Die Zeit für einen Wächter wie HesekielDer Wachtturm 1981 | 1. Mai
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möglichen Niederlage heraufbeschwört (Ri. 7:19). Gott ist deshalb nicht nur um das Leben derer besorgt, die gewarnt werden müssen, sondern auch um das Leben seines Wächters. Das zeigte er in den weiteren Worten, die er an Hesekiel richtete: „Was aber dich betrifft, falls du einen Bösen gewarnt hast und er tatsächlich nicht umkehrt von seiner Bosheit und von seinem bösen Weg, so wird er selbst wegen seiner Vergehung sterben; doch was dich betrifft, du wirst deine eigene Seele befreit haben. Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und tatsächlich unrecht tut und ich dann einen Anstoß zum Straucheln vor ihn hinlege, wird er selbst sterben, weil du ihn nicht warntest. Wegen seiner Sünde wird er sterben, und seiner gerechten Taten, die er tat, wird nicht gedacht werden, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern. Und was dich betrifft, falls du einen Gerechten gewarnt hast, damit der Gerechte nicht sündige, und er selbst tatsächlich nicht sündigt, wird er bestimmt weiterhin leben, weil er gewarnt worden war, und du selbst wirst deine eigene Seele befreit haben“ (Hes. 3:19-21; 33:2-9).
11. Inwiefern gleicht das Werk des „treuen und verständigen Sklaven“ dem eines Wächters?
11 In Psalm 127:1 heißt es: „Wenn Jehova selbst die Stadt nicht behütet, so ist es umsonst, daß der Wächter ständig gewacht hat.“ Dennoch ist ein Wächter auf einer Stadtmauer damit betraut, für die Sicherheit des Lebens der Stadtbewohner zu sorgen. Er ist verpflichtet, die Bürger zu warnen, wenn ihr Leben oder ihre Freiheit auf dem Spiel steht. Bestimmt sollte er sich davor hüten, Blutschuld auf sich zu laden. Wenn er nicht schläft, sondern Wache hält, ist es ihm zu verdanken, daß andere am Leben bleiben. In dieser Lage befindet sich heute, vor dem Ende des alten Systems der Dinge, die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“. Jehova hat die „Sklaven“-Klasse wie Hesekiel als seinen „Wächter“ eingesetzt, der das ewige Wohl all derer schützen soll, die bekennen, Glieder seines Volkes zu sein.
WARNRUFE DES NEUZEITLICHEN WÄCHTERS
12, 13. (a) Welchen Widerhall auf seine Warnungsbotschaft würde Gott gern sehen? (b) Was wird durch die Verkündigung der Warnungsbotschaft möglich, doch wie steht es mit denen, die nicht darauf hören?
12 Aber nicht nur denen, die Christen zu sein behaupten, droht am Ende dieses Systems der Dinge die Vernichtung, sondern auch allen anderen Religionsanhängern, selbst Personen, die es ablehnen, sich der organisierten Religion anzuschließen. Jehova Gott, dem Schöpfer der Erde, ist das bekannt. Es wäre ihm viel lieber, die Menschenwelt nicht vernichten zu müssen. Ihm ist vor allem daran gelegen, daß so viele wie möglich vor der ewigen Vernichtung bewahrt werden und sich des Lebens in seinem gerechten neuen System der Dinge würdig erweisen. Deshalb läßt er seine Warnung überall erschallen.
13 Barmherzigerweise unterrichtete er zuerst die „Sklaven“-Klasse, die von Hesekiel dargestellt worden war. Auf diese Weise setzte er sie als „Wächter“ ein. Dieser „Wächter“-Klasse kommt besonders die Aufgabe zu, die göttliche Warnung erschallen zu lassen. Da sie rechtzeitig warnt, können viele Menschen die Warnung hören und entsprechend handeln und daher die Hoffnung haben, das Ende der alten Welt zu überleben. Das Blut derer, die Gottes Warnung mißachten, wird auf ihr eigenes Haupt kommen.
14, 15. (a) Wer hat erfolglos versucht, die Verkündiger der Warnungsbotschaft zum Schweigen zu bringen, doch wer hat auf sie gehört und ihre Botschaft angenommen? (b) Was wird das Ende der Zeit des ‘Wohlwollens seitens Jehovas’ bedeuten?
14 Jehovas „Wächter“-Klasse ist auf der ganzen Erde bekannt geworden. Die Feinde möchten die warnende Stimme der „Wächter“-Klasse gern zum Schweigen bringen, denn in ihren Augen wirkt die Warnung auf ihr System der Dinge umstürzlerisch. Doch alle diesbezüglichen Versuche sind vergeblich. Die Warnung wird den Menschen geradezu eingehämmert, besonders seit 1919, dem Jahr, in dem sich die Welt von den Wunden des Ersten Weltkriegs zu erholen begann. Die Zeit seither zählt zu dem, was in Jesaja 61:2 als „das Jahr des Wohlwollens seitens Jehovas“ bezeichnet wird. Das bedeutet, daß sein Zorn noch nicht über das gottfeindliche System der Dinge ausgegossen worden ist. Welchem Zweck hat dies gedient? Dadurch konnte sich Jesu Prophezeiung bis heute erfüllen: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis“ (Matth. 24:14). Als Folge davon haben viele, die heute zum Überrest der Erben dieses Königreiches gehören, die Königreichsbotschaft angenommen. Auf diese Weise haben sie das ‘Wohlwollen seitens Jehovas’ genutzt. Sie sind Glieder der „Wächter“-Klasse geworden und beteiligen sich daran, die göttliche Warnung erschallen zu lassen.
15 Das symbolische „Jahr“, das dem ‘Wohlwollen seitens Jehovas’ eingeräumt wird, ist eine begrenzte Zeit. Alle Anzeichen deuten gegenwärtig darauf hin, daß dieses „Jahr“ zu Ende geht. Sein Ende wird kein „glückliches neues Jahr“ bedeuten, sondern einen Wechsel vom „Wohlwollen“ zum Zorn Jehovas. Das bedeutet den Beginn des ‘Tages der Rache seitens unseres Gottes’ (Jes. 61:1, 2). Es wird der dunkelste Tag sein, den die Menschenwelt je erlebt hat.
16. Was wird dadurch erreicht, daß die „Wächter“-Klasse die Warnung erschallen läßt?
16 Deshalb muß die „Wächter“-Klasse dringend die Warnung erschallen lassen, daß das „Jahr“ des Wohlwollens Jehovas zu Ende geht und sein „Tag der Rache“ unmittelbar bevorsteht. Die gehorsame Verkündigung der göttlichen Warnung wird den Fortbestand des mühsam zusammengeflickten alten Systems der Dinge nicht sichern und seine ihm ergebenen Unterstützer nicht vor der Vernichtung in der bevorstehenden „großen Drangsal“ bewahren. Doch die „Wächter“-Klasse wird durch diese Tatsache nicht entmutigt. Sie hat die Zusicherung, daß böse Menschen, die sie veranlassen kann, ihren bösen Weg zu verlassen und sich der Gerechtigkeit zuzuwenden, nicht mit dieser alten Welt vernichtet werden. Die „Wächter“-Klasse wird daher im Falle derer, die ihre zum Tode führende Gesetzlosigkeit aufgegeben haben, weil sie gewarnt worden sind, von Blutschuld frei sein. Sie hat auch die Zusicherung, daß sie durch ihr ständiges Warnen viele Gerechte davon abhalten wird, unrecht zu handeln und sich der verderbten Welt anzuschließen, wodurch sie die Vernichtung in der „großen Drangsal“ über sich bringen würden. Das ist für die „Wächter“-Klasse etwas sehr Befriedigendes. Ihr Dienst wird nicht vergeblich gewesen sein.
17. (a) Welchen Lohn hat die „Wächter“-Klasse bereits erhalten? (b) Wer läßt heute mit ihr die Warnung erschallen?
17 Die „Wächter“-Klasse ist bis jetzt nicht müde geworden, ihre Stimme zu erheben und vor dem „Tag der Rache seitens unseres Gottes“ zu warnen. Sie hat ihre Stimme nicht gedämpft und ist auch entschlossen, es nicht zu tun. Als Lohn dafür bietet sich den strahlenden Augen der „Wächter“-Klasse ein Bild, das Jehova verherrlicht: Unzählige willige Menschen — eine „große Volksmenge“ — strömen zusammen (Offb. 7:9). Die Augen dieser „großen Volksmenge“ sind aufgetan worden, damit sie das „Schwert“ des Urteilsvollstreckers Jehovas sehen, das die Bösen, die seinem messianischen Königreich Widerstand leisten, niederstrecken wird. Vier Jahre vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs begann diese „große Volksmenge“ Form anzunehmen und sich der „Wächter“-Klasse anzuschließen. Der Zweite Weltkrieg gipfelte erfreulicherweise nicht im „Tag der Rache seitens unseres Gottes“. Auch vermochten der Zweite Weltkrieg und seine Nachwehen das Herbeiströmen der „großen Volksmenge“ in Zeiten weltweiter Verfolgung weder aufzuhalten noch zu verlangsamen. Für die „große Volksmenge“ entstand die Verpflichtung, mit der „Wächter“-Klasse furchtlos die göttliche Warnung erschallen zu lassen. Sie ist dieser Verpflichtung nicht ausgewichen. Die Glieder der „großen Volksmenge“ wollen dadurch nicht nur ihren Gehorsam gegenüber Jehova Gott zum Ausdruck bringen, sondern auch ihre Liebe zu ihrem Nächsten, ihrem Mitmenschen.
18, 19. (a) Welche Tätigkeit ist heute im Einklang mit den Worten aus Jesaja 52:8 dringend geboten? (b) Was sollte uns dazu antreiben, die göttliche Warnung erschallen zu lassen?
18 In der heutigen, weit vorgerückten Zeit, den letzten Tagen der Christenheit und des übrigen Teils des zum Untergang verurteilten Systems der Dinge, ist geeintes Handeln dringend geboten. Vor langer Zeit erhoben der Prophet Hesekiel und sein Zeitgenosse Jeremia — obwohl sie Hunderte von Kilometern voneinander getrennt waren — vereint ihre Stimme, indem sie ihr widerspenstiges Volk vor dem „Tag der Rache“ warnten, der über diese Nation kommen sollte. Heute, in unserem Jahrhundert, gelten seit dem Ende des Ersten Weltkriegs für das Jehova hingegebene Volk die Worte aus Jesaja 52:8: „Horch! Deine eigenen Wächter haben ihre Stimme erhoben. In Einklang jubeln sie fortwährend; denn Auge in Auge werden sie sehen, wenn Jehova Zion zurückbringt.“ Alle, die unter dem „himmlischen Zion“ wiederversammelt wurden, sahen dieselbe Vision im Lichte der sich damals erfüllenden biblischen Prophezeiung; gemeinsam sahen sie, wie Jehovas Hand zu ihren Gunsten tätig war. Gemeinsam ließen sie eine Botschaft für die ganze Welt erschallen. Heute, über 60 Jahre danach, müssen sie ihr gemeinsames Zeugniswerk immer noch fortsetzen; jetzt kommt nur noch die dringende Warnung vor dem „Tag der Rache“ Jehovas hinzu. Die Stimme der „großen Volksmenge“ aus vielen Nationen und vielen Sprachen muß sich mit der Stimme des „Wächters“ vereinen.
19 Warnen wir also vereint vor dem „Tag der Rache seitens unseres Gottes“! Bewahren wir uns vor Blutschuld, denn wir möchten am „Tag der Rache“ verschont werden. Viele unserer Mitmenschen möchten ebenfalls gerettet werden. Möge unsere alles übertreffende Liebe zu Jehova und zu Christus und unsere Liebe zum Nächsten uns dazu antreiben, die lebenrettende Warnung erschallen zu lassen. Große Freude wird dann unser Teil sein. Vor allen Dingen aber wird Jehova als derjenige, der sich liebevoll um uns kümmert, gerechtfertigt sein.
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Christen, die Gott lieben, fassen einen EntschlußDer Wachtturm 1981 | 1. Mai
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Christen, die Gott lieben, fassen einen Entschluß
Diese Resolution wurde im Sommer vergangenen Jahres von Hunderttausenden begeistert angenommen, die die unter dem Motto „Göttliche Liebe“ veranstalteten Bezirkskongresse der Zeugen Jehovas besuchten.
1. Welche Warnungsbotschaft lassen Jehovas Zeugen erschallen, und warum?
SEIT über 100 Jahren läßt Jehova Gott durch seine Zeugen die Warnungsbotschaft erschallen, daß die gegenwärtige Welt oder das gegenwärtige System der Dinge nicht bestehenbleiben kann. Aus Liebe zu unseren Mitmenschen, ganz gleich, welcher Nation, welchen Stammes, welchen Volkes oder welcher Sprache, machen wir darauf aufmerksam, daß die Probleme der Menschheit nur auf Gottes Weise gelöst werden können.
2. Was ist in der Welt alles fehlgeschlagen?
2 Was beobachten wir mit dem Eintritt in die 1980er Jahre als Folge davon, daß Einzelpersonen und ganze Nationen Gott mißachten oder ihm trotzen und weiterhin an der Menschenherrschaft und an einer von Gott unabhängigen Lebensweise festhalten? Verantwortliche Personen in allen Teilen der Welt äußern tiefe Besorgnis über die gegenwärtigen Entwicklungen und die verworrenen Verhältnisse. Und kein Wunder — so vieles ist fehlgeschlagen! Verschiedene Errungenschaften auf dem Gebiet des Verkehrs, der Kommunikation, der Medizin, der Wissenschaft und der Technologie, die einst als hoffnungsvoll galten und als ein Segen gepriesen wurden, haben sich nur allzuoft als Enttäuschung oder sogar als todbringend erwiesen. Die menschliche Gesellschaft wird heute von einer endlosen Zahl von Problemen überflutet — Kriminalität, Korruption, Perversion, gesellschaftliche Unruhen, Terrorismus und andere bedrohliche Gefahren. Die gegenwärtige Weltlage ist wirklich bestürzend. Vom rein menschlichen Standpunkt aus ist der Fortbestand der gegenwärtigen Weltordnung jetzt ernsthaft gefährdet. Doch wie viele Menschen betrachten die Bedeutung dieser unvergleichlichen Verhältnisse nüchtern im Lichte des Wortes Gottes, der Bibel?
3. Die Erfüllung welcher biblischen Prophezeiungen überzeugt Jehovas Zeugen davon, daß das Ende des gegenwärtigen Systems nahe ist? Was besagen diese Prophezeiungen?
3 Jesus Christus sagte im einzelnen ein kombiniertes Zeichen für den Abschluß des gegenwärtigen Systems der Dinge voraus und für die Zeit, in der er seine Königreichsmacht über die Menschen auszuüben beginnen würde. Sein prophetischer Kommentar über unsere Zeit ist in dem Bericht in Matthäus, Kapitel 24 und 25, Lukas, Kapitel 21 und Markus, Kapitel 13 enthalten. In Übereinstimmung mit dieser großen Prophezeiung sind einige inspirierte Beschreibungen der letzten Tage in 2. Timotheus 3:1-5, Offenbarung, Kapitel 6 und in damit verwandten
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