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  • Wie heiraten?
    Der Wachtturm 1974 | 1. August
    • Wie heiraten?

      AUS mehreren Ländern wird berichtet, daß Eheschließungen viele verschiedene Formen annehmen. Zwei deutsche Akrobaten ließen sich zum Beispiel hoch über einem belebten Platz auf einem Trapez trauen. Man hörte auch von einem Kunstspringerpaar, das mit seinen Fallschirmen absprang, gefolgt von einem Priester, der sie dort traute, wo sie landeten.

      Solche Fälle, bei denen das Aufsehen der Öffentlichkeit erregt werden soll, sind zwar selten, doch entschließen sich immer mehr Paare, ihrer Hochzeit auf irgendeine Weise eine individuelle Note zu geben. Solche „Individualisten“ haben beobachtet, daß viele herkömmliche Hochzeiten äußerst formelle und kostspielige Anlässe sind, bei denen — nur um Freunde und Verwandte zu beeindrucken — auf Etikette, auf anscheinend zahllose Einzelheiten und auf ein altherkömmliches Ritual viel Wert gelegt wird. Zweifellos wird durch den Aufwand einer solchen „auffälligen Zurschaustellung“ oft der eigentlichen Bedeutung dieses Anlasses und der ihm eigenen Freude Abbruch getan.

      In Auflehnung dagegen, ist man in den letzten zehn Jahren dazu übergegangen, auf unkonventionelle Art zu heiraten. Oft durchbricht dabei das Paar feststehende Bräuche und ignoriert die Ansichten konservativer älterer Leute. Es mag sein, daß sich ein Paar auf einem Berg trauen läßt, am Strand oder in einer Höhle statt in einer Kirche oder im Amtsraum eines Standesbeamten. Bei einer solchen unkonventionellen Trauung mag das Paar ein Gedicht lesen, statt die herkömmlichen Ehegelübde zu wiederholen (in Anlehnung an eine Trauung, die in einem neuen Film gezeigt wird). Bei einer solchen Trauung, die in der Nähe von Los Angeles (Kalifornien, USA) stattfand, sprach das Paar folgende Worte:

      „Ich tue, was ich will, und du, was du willst. Ich bin nicht auf der Welt, um deinen Erwartungen gemäß zu leben. Und du bist nicht auf der Welt, um meinen Erwartungen gemäß zu leben. Du bist du, und ich bin ich, und es ist schön, wenn wir einander zufällig treffen.“

      Sicher findest du auch, daß beide Extreme nicht gut sind. Du stimmst möglicherweise damit überein, daß man kein willenloser Sklave einer „Etikette“ sein sollte, die jede Einzelheit bestimmt. Aber du wirst wahrscheinlich auch der Meinung sein, daß man aus einer Hochzeit nicht etwas besonders Aufsehenerregendes machen sollte, wobei man die Gefühle anderer sowie den Charakter und die Würde des Anlasses außer acht läßt.

      Wo zwischen diesen beiden Extremen liegt nun das Vernünftige? Wenn christliche Zeugen Jehovas eine Hochzeit planen, erwägen sie, was unbedingt erforderlich ist und worin eine vernünftige und würdige Eheschließung besteht. Beobachter sind daher oft beeindruckt, wenn sie einer Trauung oder einer Hochzeitsansprache im Königreichssaal beiwohnen.

      NACHDRUCK AUF DIE BIBEL

      Der Königreichssaal der Zeugen Jehovas ist zwar hauptsächlich ein Ort, an dem die Versammlung zum Bibelstudium zusammenkommt, doch finden dort manchmal auch Hochzeitsansprachen und in einigen Ländern sogar Trauungen statt.a Dies ist angebracht, da die Bibel zeigt, daß die Ehe eine göttliche Einrichtung ist (1. Mose 2:24).

      Wie es sich für eine Zeremonie im Königreichssaal schickt, wird dabei eine biblische Ansprache über die Bedeutung der Ehe und über die Rechte und Pflichten des Ehemannes und der Ehefrau gehalten. Am Ende dieser ermunternden Ansprache kann dann ein Gelübde abgelegt oder ihm zugestimmt werden, so, wie es das Gesetz des Landes verlangt.

      In El Salvador und einigen anderen Ländern darf eine Ehe nicht in einem religiösen Gebäude geschlossen werden. Sie muß durch einen Standesbeamten vollzogen werden, zum Beispiel auf der Alcaldía (dem Bürgermeisteramt). Doch in solchen Ländern lassen Jehovas Zeugen einer standesamtlichen Trauung oft eine biblische Ansprache im Königreichssaal folgen. Dies ist zwar nicht erforderlich, doch es ist eine gute Entscheidung. Eine Eheschließung ist ein freudiges Ereignis, und es ist passend, dabei auch den weisen Rat des Stifters der Ehe im Sinn zu haben (Ps. 119:1).

      EHEGELÜBDE

      Wie bereits erwähnt, verlangt in einigen Ländern das Gesetz von der Braut und dem Bräutigam, in Gegenwart anderer eine öffentliche Erklärung oder ein Gelübde abzulegen. Jehovas Zeugen halten sich an das Gesetz. Doch selbst in Ländern, in denen dieses Erfordernis nicht besteht, ist es oft Brauch, daß das Paar ein Ehegelübde ablegt oder ihm zustimmt.

      Das vorher zitierte Beispiel einer unkonventionellen Eheschließung zeigt, daß man auch bei dem Ehegelübde dazu neigt, seinen eigenen Weg zu gehen. Manchmal stellt das Paar ein eigenes Ehegelübde auf; in anderen Fällen tut es der Geistliche. So „traute“ zum Beispiel ein Geistlicher zwei Lesbierinnen in einer Kirche mit den Worten „Solange es Liebe gibt“. Ein anderer Pastor schloß die Ehe eines nackten Paares und sagte dabei: „Solange es euch paßt.“

      In erfreulichem Gegensatz zu diesem Trend, durch den der von Gott gestiftete Ehestand entehrt wird, verwenden Jehovas Zeugen in Ländern, in denen Vertreter der Wachtturm-Gesellschaft berechtigt sind, Trauungen zu vollziehen, folgendes Gelübde, das im Wachtturm vom 15. Juni 1969 empfohlen wurde:

      Für den Bräutigam: „Ich, ........., erkläre mich hiermit bereit, dich, .........., zu meiner Ehefrau zu nehmen und dich gemäß dem in der Heiligen Schrift verankerten göttlichen Gesetz für Ehemänner zu lieben und für dich zu sorgen, solange wir beide unter der göttlichen Eheeinrichtung auf der Erde leben.“

      Für die Braut: „Ich, .........., erkläre mich hiermit bereit, dich, ........., zu meinem Ehemann zu nehmen und dich gemäß dem in der Heiligen Schrift verankerten Gesetz für Ehefrauen zu lieben, für dich zu sorgen und tiefen Respekt vor dir zu haben, solange wir beide unter der göttlichen Eheeinrichtung auf der Erde leben.“

      Was ist aber noch mit einer Trauung oder einer Hochzeitsansprache im Königreichssaal verbunden?

      FREUDIG, WÜRDIG UND PERSÖNLICH

      Ein Reporter bemerkte: „Die amerikanische Trauung zeigt, woran uns hauptsächlich gelegen ist: an Liebe und Geld, einer tüchtigen Dosis Romantik und dem Streben nach Stand und Ansehen.“ Das mag oft auch auf andere Länder zutreffen. Doch Christen legen in allen Ländern Nachdruck auf den biblischen Gesichtspunkt einer Eheschließung. Und dies wiederum hilft ihnen, bescheiden und ausgeglichen zu sein und ‘ihre Vernünftigkeit allen bekanntwerden zu lassen’ (Phil. 4:5).

      Bedeutet dies, daß alle Trauungen oder Hochzeitsansprachen im Königreichssaal gleich sind oder daß es dabei recht nüchtern oder spartanisch zugeht? Nein, keineswegs. Solche Anlässe werden auf würdige, jedoch freudige Weise begangen, so, wie es auch bei Eheschließungen in biblischen Zeiten der Fall war (Ps. 45:13-15; Jes. 62:5; Offb. 19:7, 8). Oft ist man festlich gekleidet, man verwendet besonderen Blumenschmuck, und es werden die schönen Melodien der Lieder aus dem im Königreichssaal verwendeten Liederbuch gespielt, denen Bibeltexte zugrunde liegen. All das verleiht dem Anlaß ein festliches Gepräge.

      Auch unterschiedlicher persönlicher Geschmack trägt zur Abwechslung bei. In biblischen Zeiten trug die Braut Schmuck und festliche Gewänder (Jes. 49:18; 61:10; Offb. 21:2). Daher mag man auch bei einer Hochzeitsansprache im Königreichssaal Unterschiede beobachten. Vielleicht trägt die Braut ein besonderes Brautkleid, oder sie wählt ein Kleidungsstück, das sie auch bei späteren festlichen Anlässen tragen kann.

      Es mag auch unterschiedlich sein, wer der Trauung als Zeuge beiwohnt. Im Libanon hat die Braut normalerweise eine Freundin und der Bräutigam einen engen Freund, die als Trauzeugen dienen (Matth. 25:1; Joh. 3:29). Gewöhnlich handelt es sich bei den Personen, die für diesen Anlaß als Trauzeugen ausgewählt werden, um geistige Brüder und Schwestern, Personen also, die ebenfalls hoffen, Jehova ewig zu dienen. Andernorts mag es Brauch sein, daß die Eltern als Trauzeugen zur engeren Hochzeitsgesellschaft zählen. Wenn jedoch keine gesetzlichen Erfordernisse bestehen, kann das Brautpaar auf diesem Gebiet persönliche Vorliebe walten lassen.

      Auch in anderer Hinsicht kann das Paar planen, was es gern tun möchte. Es bleibt ihm zum Beispiel überlassen, ob es Ringe austauschen, den Saal in einer bestimmten Weise betreten oder nach der Trauung oder der Hochzeitsansprache anderswo Erfrischungen darreichen möchte. Das Brautpaar kennt die landesüblichen Bräuche, doch ist es nicht sklavisch an die Tradition gebunden.b Viel wichtiger ist eine freudige, würdige Hochzeit, durch die alle Anwesenden froh gestimmt und geistig erbaut werden.

      WER KANN DEN SAAL BENUTZEN?

      Es ist natürlich nichts dagegen einzuwenden, daß Zeugen Jehovas eine Hochzeitsansprache zu Hause oder an einem anderen würdigen Ort halten. Wenn sie aber daran interessiert sind, daß eine Hochzeitsansprache im Königreichssaal stattfindet, sollten sie sich mit dem Versammlungskomitee in Verbindung setzen, das aus drei Predigern besteht, die für solche Angelegenheiten zuständig sind.

      Diese Prediger werden sich vergewissern, daß die beiden voraussichtlichen Ehepartner biblisch frei sind zu heiraten und einen guten Ruf in der Versammlung besitzen. Sie werden sich bei dem Brautpaar auch erkundigen, welchen Verlauf das Geschehen im Königreichssaal nehmen soll. Die Glieder des Komitees erkennen unterschiedlichen persönlichen Geschmack an und werden niemandem ihren Geschmack aufdrängen. Dennoch werden sie darauf achten, daß nichts geplant ist, was jemand zum Straucheln bringen könnte oder was den Frieden und die Einheit der Versammlung stören würde (1. Kor. 1:10; 14:33).

      In Übereinstimmung mit dem deutlichen Rat der Bibel, ‘nur im Herrn zu heiraten’, werden Jehovas Zeugen nicht dazu ermuntern, daß ein Christ jemand heiratet, der noch nicht getauft ist und noch nicht Jehova dient (1. Kor. 7:39). Wer diesen biblischen Rat nicht befolgt, muß mit vielen Problemen und großem Kummer rechnen, was die Erfahrungen anderer beweisen (Neh. 13:25-27). Könnte aber in einem solchen Fall die Trauung oder die Hochzeitsansprache im Königreichssaal stattfinden?

      Dies hat das Komitee, das aus Aufsehern besteht, zu entscheiden. In einem Fall mag es sich um einen neugetauften Christen handeln, der vorhat, eine Person zu heiraten, mit der er verlobt war, bevor er die Wahrheit des Wortes Gottes kennenlernte. Ein anderer Fall mag wieder völlig anders geartet sein. Folglich muß jeder Einzelfall erwogen werden. Da diese Prediger die Tatsachen kennen und wissen, wie man am Ort möglicherweise reagieren wird, können sie entscheiden, was den Interessen aller am besten dient.

      In gewissen Fällen durften Personen, mit denen Jehovas Zeugen noch ein Bibelstudium durchführten, den Königreichssaal für eine Hochzeitsansprache benutzen. Ein Brautpaar in Dänemark wollte zum Beispiel eine Hochzeitsansprache im Königreichssaal haben, der in der Nähe der Wohnung der Braut lag, bevor beide nach Spanien, der Heimat des Bräutigams, zogen. Die dafür zuständigen Prediger der Versammlung gaben ihre Einwilligung. Sie sahen, daß sich beide auf dem besten Wege befanden, Christen zu werden, und glaubten, daß der biblische Rat, der in der Hochzeitsansprache gegeben wird, für das Brautpaar und für dessen Freunde und Angehörige von Nutzen sein würde.

      Wenn du daher die Gelegenheit hast, einer Hochzeitsansprache im Königreichssaal beizuwohnen, wirst du dies wahrscheinlich als einen erfreulichen, würdigen, freudigen und geistig nutzbringenden Anlaß betrachten. Einige Dinge mögen der Landessitte entsprechen. Andere werden wahrscheinlich ein Ausdruck des persönlichen Geschmacks des Bräutigams oder der Braut sein. Du wirst aber auch eine hilfreiche und erbauende Ansprache über die Ehe hören, eine Ansprache, die sich auf Gottes inspiriertes Wort stützt.

      [Fußnoten]

      a Natürlich finden Trauungen oder Hochzeitsansprachen sowie die Vorbereitungen darauf außerhalb der normalerweise im Saal abgehaltenen Zusammenkünfte statt.

      b Ausführlichere Bemerkungen über Heiratsbräuche erschienen im Wachtturm vom 15. April 1969 auf den Seiten 246—250. Aufschluß über Hochzeitsfeste wurde in der Ausgabe vom 1. August 1969, Seite 475—478 veröffentlicht.

  • Was hindert dich, getauft zu werden?
    Der Wachtturm 1974 | 1. August
    • Was hindert dich, getauft zu werden?

      STUDIERT ein Zeuge Jehovas bereits einige Zeit mit dir die Bibel? Bist du davon überzeugt, daß das, was du lernst, die Wahrheit ist? Kommst du mit Jehovas Zeugen im Königreichssaal zusammen, und sprichst du mit anderen über das Gelernte, wenn sich dir die Gelegenheit bietet? Hast du dich bis jetzt durch irgend etwas davon abhalten lassen, getauft zu werden?

      Vielleicht hast du einen der 140 Kongresse „Göttlicher Sieg“ besucht, die im vergangenen Jahr und Anfang dieses Jahres stattgefunden haben. Bei diesen Anlässen nahmen insgesamt 81 830 Personen, mit denen die Bibel studiert wurde, die Gelegenheit wahr, sich taufen zu lassen. In diesem Jahr finden sogar noch mehr Bezirkskongresse statt — allein 67 in den Vereinigten Staaten. Bei jedem dieser Kongresse besteht wieder für Personen wie dich die Gelegenheit, sich taufen zu lassen — bei den meisten Kongressen am Freitagvormittag.

      Wenn du dich taufen läßt, wird dies für dich nicht bedeuten, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Es mögen Hindernisse auf deinem Weg auftauchen. Doch etwas Wertvolles erlangt man nie ohne Mühe. Wenn du Hindernisse überwindest, verrätst du echten Glauben. Stehst du bereits im vorgerückten Alter? Eine 95jährige Russin ließ sich im vergangenen Jahr nicht davon abhalten, sich zusammen mit ihrer 62jährigen Tochter im Yankee-Stadion taufen zu lassen. Auch für einen 85jährigen Täufling bildete das Alter kein Hindernis, sich gemeinsam mit seinem 16jährigen Enkel taufen zu lassen.

      Oder sind deine Angehörigen gegnerisch eingestellt? Viele haben auch dieses Hindernis überwunden. So bereitete sich eine Frau auf die Taufe vor, obgleich ihr Ehemann drohte, sich von ihr scheiden zu lassen, falls sie sich taufen ließe. Sein letzter Ausweg bestand darin, mit ihr einen Jesuitenpriester aufzusuchen. Der Priester sagte zu ihm: „Die Zeugen Jehovas lieben Gott etwas mehr als wir; lassen Sie Ihre Frau daher gehen.“ Und er fügte hinzu: „Wenn Sie sich von Ihrer Frau scheiden lassen, sind Sie in Wirklichkeit kein Christ.“ Schließlich erklärte der Ehemann: „Nun, meinetwegen; aber ich werde meine Religion nicht wechseln.“ Bei diesen Kongressen ließ sich unter anderem auch ein Mann taufen, der seiner Frau einst gedroht hatte, sie zu töten, falls sie eine Zeugin Jehovas werde. Sie fürchtete sich jedoch nicht und ließ sich nicht davon abhalten, was dazu führte, daß er sich ein Jahr nach ihr taufen ließ.

      Solltest du dich durch eine körperliche Behinderung davon zurückhalten lassen, getauft zu werden? Auf den vergangenen Kongressen erschien mehr als ein Taufbewerber im Rollstuhl; diese Personen wurden ins Wasser hinein- und herausgehoben. Zu ihnen gehörte ein junger Mann, der von der Hüfte abwärts gelähmt war, und zwar durch eine Schußverletzung,

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