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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1984
  • Zwischentitel
  • Zeugen auf Grenada
  • Humanisten tasten Bibel an
  • Auslöschen von Leben legalisiert
  • Lügen vor Gericht?
  • Zölibat unter Beschuß
  • „Made in Space“
  • Randalierer unter der Lupe
  • Autofahrer: immer aggressiver
  • Die Kindheit schwindet
  • Süchtige nicht nur im Westen
  • Unerschöpfliche Chemie
  • Dem „Führer“ zugejubelt
Erwachet! 1984
g84 8. 6. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Zeugen auf Grenada

● Grenada, ein winziger Punkt auf dem Globus, zog im Oktober letzten Jahres die Aufmerksamkeit der Welt auf sich. Wie ist es den 300 Zeugen Jehovas, die auf dieser Insel der Karibik leben, angesichts der turbulenten Ereignisse ergangen? Alle Zeugen sind wohlauf und setzen ihren aktiven Dienst fort. Auf der benachbarten Insel Barbados sammelten Zeugen in weniger als zwei Tagen ungefähr eine Tonne Nahrungsmittel für ihre Mitzeugen auf Grenada. Kurz nachdem der Flughafen von Grenada wieder geöffnet worden war, brachte ein von der Watchtower Society auf Barbados gechartertes Flugzeug rund 650 Kilogramm der gespendeten Nahrungsmittel, so daß sie unter die Zeugen verteilt werden konnten. Für geistige Nahrung wurde auch gesorgt. An dem gleichen Tag nahmen 274 Anwesende an einer christlichen Zusammenkunft teil, die von Vertretern der Zeugen auf Barbados und von Vertretern der Weltzentrale in Brooklyn (New York) geleitet wurde. Die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas stellte ebenfalls finanzielle Mittel für solche bereit, die der Hilfe bedurften.

Humanisten tasten Bibel an

● Während man an der hebräischen Universität von Jerusalem an einer maßgeblichen Ausgabe des hebräischen „Alten Testaments“ arbeitet, gibt es dort auch Kräfte, die die Aussagen der Heiligen Schrift mit menschlichen Ideologien zu vermengen suchen. Wie der Zeitung Die Welt zu entnehmen war, hat eine Gruppe von Professoren an dieser Universität die „Israelische Gesellschaft für ein humanistisch-säkulares Judentum“ gegründet. Ihr Ziel ist, „eine neue, weltliche Bibelauslegung, die das religiöse Element entfernt, aber die Gefühle religiöser Menschen nicht verletzt“.

Auslöschen von Leben legalisiert

● Griechenlands Regierung will die bisher illegal durchgeführten Abtreibungen legalisieren. Der griechische Justizminister kündigte gemäß einer Meldung der österreichischen Zeitung Die Presse die Fertigstellung eines Gesetzentwurfs zur Legalisierung einer Fristenlösung während der ersten drei Monate der Schwangerschaft an. Er begründete den Entschluß der Regierung mit der Tatsache, daß in Griechenland jährlich 400 000 (!) Abtreibungen vorgenommen würden. Ein Vertreter der Kirche erklärte, das Argument des Justizministers, die vielen illegalen Abtreibungen seien der Grund für die Legalisierung, sei schwach. Er fragte polemisch, „ob vielleicht angesichts der bekannten Leidenschaft der Griechen für Steuerhinterziehung der Finanzminister einen Gesetzentwurf für die Legalisierung dieses Delikts vorlegen solle“.

Lügen vor Gericht?

● Nach Auffassung des Vorsitzenden Richters am Oberlandesgericht in Stuttgart sollen „mindestens die Hälfte aller Zeugen, die in der Bundesrepublik vor Gericht gehört werden, ... die Unwahrheit“ sagen. Wie die Westdeutsche Allgemeine (WAZ) meldet, legte der Richter, der auch Präsident des Instituts für Rechtstatsachenforschung (Universität Konstanz) ist, diese Überzeugung in einer Arbeit dar. Darin heißt es, daß bei 95 Prozent aller Straf- und bei 70 Prozent aller Zivilprozesse die Zeugenaussagen bei der Urteilssprechung ausschlaggebend seien. Viele Richter würden dazu neigen, „allzu leicht einer bestimmten Zeugenaussage zu glauben, ohne die Möglichkeit des Irrtums einzukalkulieren oder die Tatsache zu berücksichtigen, daß nirgends soviel gelogen wird wie vor Gericht“. So kämen regelmäßig jahre- oder sogar lebenslange Haftstrafen nach diesem Schema zustande. Nach seiner Ansicht sollte bundesweit während der Ausbildung von Richtern mehr Wert auf Aussagepsychologie und Vernehmungslehre gelegt werden.

Zölibat unter Beschuß

● Ein Aufsatz in der schweizerischen Zeitung Die Weltwoche beschäftigt sich mit Priestern, die „darunter leiden, daß Priester-Sein und Ehe sich nicht unter einen Hut bringen“ lassen. Gefühls- und glaubensmäßig hätten sie keine Schwierigkeiten, eine Ehe einzugehen, heißt es; es sei allein der Buchstabe des Kirchengesetzes, der sie daran hindere. „Daß es ein Gesetz ist, das über tausend Jahre — bis 1139 — in der katholischen Kirche überhaupt keine Rolle spielte und nur mit einigen exegetischen Verrenkungen aus dem Evangelium abgeleitet werden kann, macht für sie die Sache nicht besser.“ Weiter schreibt die Zeitung: „Zwar ist ein Priester, der sein Amt niederlegt und heiratet, nach dem neuen Kirchenrecht nicht mehr automatisch exkommuniziert; aber ausgeschlossen aus dem tätigen Dienst in der Kirche bleibt er gleichwohl, und das wiegt für die meisten schwerer als eine Exkommunikation, unter der sie sich heute ohnehin nichts Konkretes mehr vorstellen können.“

Die Weltwoche bemerkt, daß eine freiwillig gewählte Ehelosigkeit ihren Wert haben kann. Es gibt jedoch keine biblische Grundlage für einen Pflichtzölibat. Die Zeitung weist auf Matthäus 19:12 hin und erwähnt außerdem, daß Petrus verheiratet war. „Doch die Schwiegermutter des Petrus in Lukas 4, 38-39 wird ebenso gern unterschlagen wie jene andere Stelle im 1. Korintherbrief, Kapitel 9, Vers 5, wo in der ursprünglichen Textfassung von der Mitschwester die Rede war, die der Apostel als Ehefrau mit sich führen dürfe; erst spätere Textauslegung stellte den Vers auf den Kopf und spricht von der Frau, die ihn als Schwester begleiten dürfe.“ Dieses Vorgehen könne man geradezu als „Fälschung“ betrachten.

„Made in Space“

● Schon im nächsten Jahr will die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA winzige Kunststoffkügelchen auf den Markt bringen, die während der letzten vier Flüge der Raumfähre im Weltraum hergestellt wurden. Die Bällchen haben einen Durchmesser von zehn Mikrometer (ein hundertstel Millimeter) und sind „von einer einzigartigen Reinheit und Gleichmäßigkeit, wie sie nur unter den Bedingungen völliger Schwerelosigkeit zu erzielen sind“, schreibt die luxemburgische Zeitung tageblatt. Nach Angaben der NASA sollen die Kügelchen Anwendung im Bereich der medizinischen Forschung und des Umweltschutzes finden. Man kann damit z. B. die Porengröße der Magen- und Darmwand von Krebspatienten feststellen. Auch eignen sich die Mikrobälle zum Eichen elektronischer Geräte und Instrumente für die Messung der Umweltbelastung. Bevor die Kügelchen „Made in Space“ (Im Weltraum hergestellt) auf den Markt kommen, muß ihre Gleichmäßigkeit noch vom amerikanischen Eichamt bestätigt werden. Ihre Vermarktung bedeutet den Beginn der kommerziellen Nutzung des Weltraums als Produktionsstätte.

Randalierer unter der Lupe

● Die Justizpressestelle des Oberlandesgerichts in Nürnberg-Fürth hat 149 Verfahren gegen Fußballrandalierer durchleuchtet und festgestellt, daß 90,6 Prozent der Täter zwischen 14 und 21 Jahre alt waren. Unter den Gewalttätern waren nur zwei Ausländer und ein Staatenloser. Arbeitslos waren zur Tatzeit 24 Beschuldigte. Von 72 Angeklagten wurden 53 verurteilt. Sie erhielten Strafen, weil ihnen folgendes zur Last gelegt wurde: gefährliche Körperverletzung, Raub, Diebstahl, Landfriedensbruch, Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Sachbeschädigung und Betrug. Nur 14,4 Prozent der strafbaren Handlungen geschahen im Stadion; zwei Drittel aller Gewalttaten wurden nach dem Spiel auf dem Heimweg begangen. „In fast allen Urteilen gegen Randalierer sei immer wieder zum Ausdruck gekommen“, heißt es in der Süddeutschen Zeitung, „daß pubertäre Probleme für das Verhalten der Angeklagten ursächlich waren.“

Autofahrer: immer aggressiver

● Die Wiesbadener Polizei klagt über eine „zunehmend schlechter“ werdende Verkehrsdisziplin bei den Autofahrern. „Immer häufiger fallen der Polizei Rotlichtsünder, Falschparker oder Schnellfahrer auf“, berichtet der Wiesbadener Kurier. Besonders alarmierend sei in Hessens Landeshauptstadt die Situation bei der Unfallflucht. An einem Donnerstag und einem Freitag im Januar dieses Jahres versuchten allein elf Fahrer, sich durch eine Flucht der Verantwortung zu entziehen. „Dies sind 42,3 Prozent, also fast jeder zweite Unfallverursacher“, erklärte ein Beamter des Polizeipräsidiums. Dieses bewußt herausgegriffene Beispiel gibt die Situation natürlich etwas dramatisch wieder. Professor Mergen, Kriminologe an der Mainzer Universität, hat gleich mehrere Gründe für die Entwicklung bereit: „ein allgemeines Klima der Angst, das ‚Auseinanderfallen‘ zwischenmenschlicher Strukturen und ein immer geringer werdendes Vertrauen der Bürger in unsere Rechtsprechung.“

Die Kindheit schwindet

● „Das Urbild der Kindheit“, erklärte Professor Neil Postman von der New Yorker Universität, „ist verblüffend schnell im Schwinden begriffen. Die Grenze zwischen Kindsein und Erwachsensein verfällt rasch.“ Nach Ansicht des amerikanischen Soziologen werden der „Liebreiz, die Fügsamkeit, die Unschuld und die Wißbegierde von Kindern“ abgetötet und in die „minderwertigen Eigenschaften eines Pseudo-Erwachsenseins“ umgewandelt. „Die Kinder sind jetzt sehr materialistisch und viel mehr an Mode interessiert“, sagte die Leiterin einer britischen Schule. „Sie erscheinen hier raffiniert ausstaffiert. Schulmädchen tragen mit 12 Jahren Make-up.“ Was auch immer der Grund dafür sein mag, heißt es in der Torontoer Zeitung Sunday Star, „es gibt einen unleugbaren physischen Faktor, der mit in Betracht gezogen werden muß: Die Kinder erreichen die Pubertät mit Sicherheit früher — jedes Jahrzehnt in den letzten 120 Jahren im Durchschnitt um vier Monate.“

Süchtige nicht nur im Westen

● Das Rauschgiftproblem gewinnt auch in der Sowjetunion an Bedeutung. Nach Erkenntnissen von Dr. Wladimir Flerow vom Frankfurter St.-Elisabethen-Krankenhaus spielt der Drogenkonsum vor allem bei jungen Leuten, besonders bei Angehörigen der oberen Klasse und von Intellektuellenkreisen, eine Rolle. Meist sind die Drogenabhängigen zwischen 16 und 30 Jahre alt, berichtet er in der Zeitschrift Fortschritte der Medizin (39/83). Ein Viertel bis ein Drittel sind Mädchen. In den Großstädten gibt es gemäß Dr. Flerow bereits Probleme mit Drogensüchtigen, auf dem Land jedoch kaum. Harte Drogen sind nur schwer zu bekommen. So dienen als wesentliche Rauschmittel die in Kliniken angewandten Medikamente, vor allem Opiate und andere Arzneien, die abhängig machen können. Da sich der Medikamentenmißbrauch in den vergangenen Jahren ständig erhöht hat, werden immer mehr Präparate nur noch auf spezielle Rezepte hin abgegeben. Damit sind, ähnlich wie in westlichen Ländern, Rezeptformulare zu begehrten Handelsobjekten geworden. Auch Schnüffler kennt man in der Sowjetunion. Beliebt sind alle Mittel mit starkem Geruch, sogar Fleckenwasser.

Unerschöpfliche Chemie

● Die American Chemical Society registriert jede unterschiedliche chemische Substanz und versieht sie mit einer Nummer. Wie der Zeitschrift Science zu entnehmen ist, wurde am 24. Februar 1983 die sechsmillionste Chemikalie registriert (seit 1965), nämlich 2-Cyclohexyl-3-methyl4(pentylamino)-2-cyclopenten-1-on. Täglich folgen weitere 6 000 Substanzen, von denen etwa 1 000 neu sind. Die Mehrzahl davon wird ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke hergestellt und nur ein einziges Mal registriert. Man schätzt, daß von den registrierten Substanzen etwa 63 000 in Gebrauch sind.

Dem „Führer“ zugejubelt

● Das evangelische Sonntagsblatt für Westfalen und Lippe, Unsere Kirche (Ausgabe vom 30. Januar 1983), nahm den Jahrestag der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland zum Anlaß, einen Blick auf die evangelische Presse des Jahres 1933 zu werfen. In den evangelischen Zeitschriften, die in den Wochen und Monaten nach dem „Tag der Machtergreifung“ 1933 erschienen, finden sich alle möglichen Äußerungen. „Nur eines mit Sicherheit nicht: Es findet sich nicht der geringste Hinweis darauf, daß zwischen der Kirche und dem Nationalsozialismus 1933 so etwas wie ein Kirchenkampf stattgefunden habe.“ Dies wird zwar immer wieder behauptet, aber „richtig vielmehr ist, daß der überwiegende Teil des deutschen Protestantismus, die Landeskirchen, die Freikirchen und ihre Leitungen mit großer Begeisterung das Ende der Weimarer Demokratie gefeiert, dem neuen Diktator zugejubelt und in einer Kirchenwahl ... den nationalsozialistisch orientierten ‚Deutschen Christen‘ die Herrschaft in der Kirche übergeben haben.“ Selbst der „Arierparagraph“ drang in die Kirche ein und schloß Geistliche „nichtarischer Abstammung“ aus. Erst allmählich „begann in einem Teil der Gemeinde und unter einigen wenigen Pfarrern das zu erwachen, was man später den Kirchenkampf nannte“.

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