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  • Was ist aus der „Grünen Revolution“ geworden?
    Erwachet! 1980 | 22. November
    • Was ist aus der „Grünen Revolution“ geworden?

      VOR nahezu 40 Jahren begannen Landwirtschaftsexperten mit neuen Weizenarten zu experimentieren. Ihr Ziel war, die Ertragfähigkeit des Bodens zu steigern. Das gelang ihnen auch.

      In den darauffolgenden Jahren wurden die aus ihren Experimenten gewonnenen Erkenntnisse auch auf Reis angewandt. In Mittel- und Südamerika und in Asien baute man diese neuen Weizen- und Reisarten auf großen Flächen an. Die Erträge stiegen drastisch. Folglich dachte mancher, das sei teilweise die Lösung des Ernährungsproblems.

      Was ist geschehen?

      Vor kurzem wurde dem bekannten Landwirtschaftsexperten Lester Brown die Frage gestellt: „Was ist denn aus der ,Grünen Revolution‘ geworden, die dem Hunger ein Ende bereiten sollte?“ Er antwortete: „Die Grüne Revolution war niemals dazu gedacht, das Ernährungsproblem zu lösen — man wollte nur Zeit gewinnen, um das Bevölkerungswachstum unter Kontrolle zu bringen. ... es gibt kein landwirtschaftliches Verfahren, das mit diesem Wachstum Schritt halten kann.“

      Die „Grüne Revolution“ hat also eine gewisse Steigerung der Nahrungsmittelproduktion gebracht. Doch das enorme Bevölkerungswachstum hat es wieder bei weitem zunichte gemacht.

      Außerdem hat die „Grüne Revolution“ eine „Achillesferse“ — einen verwundbaren Punkt. Inwiefern? Es ist zwar eine Tatsache, daß die Erträge gestiegen sind, aber die Grundlage dafür bot die vermehrte Anwendung von Düngemitteln und Pestiziden, ferner die Bewässerung und Mechanisierung. Wie im vorangegangenen Artikel erwähnt, benötigt man wiederum Erdöl, um Traktoren und andere Maschinen zu betreiben und auch um die Düngemittel und Chemikalien herzustellen, die die „Grüne Revolution“ erfordert.

      Heute besteht nicht nur ein Energieengpaß, sondern auch der Ölpreis ist in „schwindelerregende Höhen“ gestiegen. Die Länder, die die meisten Nahrungsmittel benötigen, können sich das Öl am wenigsten leisten, obwohl es zur „Grünen Revolution“ unbedingt erforderlich ist.

      Das Nachrichtenmagazin Time brachte vor dem letzten Anstieg der Ölpreise folgenden Kommentar:

      „Jetzt bezahlen sie einen OPEC-Preis, der gegenüber 1970 um 1 600 % gestiegen ist; sie kommen nicht ohne Öl aus, können es sich aber nicht leisten.

      Ein UN-Beamter der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft gibt zu: ,Der Bauer, der so schlau war, unserem Rat zu folgen, sich Maschinen und Düngemittel zu kaufen, ist jetzt in einer Zwangslage, während es dem Bauern, der seinen Wasserbüffel behalten hat, jetzt viel besser ergeht.‘“

      Ein anderes Paradox in den ärmeren Ländern besteht darin, daß sich gewöhnlich nur die reicheren Landwirte den Maschinenpark leisten können, der nötig ist, um aus der „Grünen Revolution“ vollen Nutzen zu ziehen. Der arme Bauer, der eine erhöhte Nahrungsmittelproduktion am nötigsten hätte, kann ihn sich nicht leisten.

      Noch verwickelter wird das Bild durch die Tatsache, daß die meisten der vier Milliarden Erdbewohner arm sind. Selbst wenn der Anstieg der Nahrungsmittelproduktion mit dem Bevölkerungswachstum Schritt hielte, könnten sich diese armen Leute keine angemessene Ernährung leisten.

      Ein neuer Durchbruch?

      Wird irgendeine drastische Neuentwicklung in der Nahrungsmittelproduktion die Lösung bringen? Die Experten sind pessimistisch.

      Die Royal Bank of Canada schreibt in ihrer Veröffentlichung Monthly Letter: „Obwohl die Grüne Revolution Wunder gewirkt hat, behauptet niemand, daß sie die absolute Lösung des Ernährungsproblems ist, mit dem die Menschheit heute zu kämpfen hat.“ Es heißt weiter: „Man kann die Lösung nicht allein von der Wissenschaft erwarten.“

      Die Zeitschrift U.S. News & World Report fragte Lester Brown: „Sind irgendwelche Erfolge in Sicht, die die Nahrungsmittelversorgung in Zukunft steigern könnten?“ Er antwortete:

      „Ich wünschte, ich könnte es bejahen, doch die Wahrscheinlichkeit spricht dagegen.

      Wenn wir das betrachten, was sich heute im Planungsstadium befindet, dann läßt sich nur sehr schwer etwas erkennen, was zu einem solchen Mengenzuwachs führt, wie wir ihn seit dem Zweiten Weltkrieg kennen — Entwicklungen, wie zum Beispiel die Kreuzungen von Maissorten, der enorme Anstieg in der Verwendung von Düngemitteln, die rapide Ausdehnung von Bewässerungssystemen und die hohen Weizen- und Reiserträge.“

      Bedeutet das, daß es keine Lösung gibt? Durchaus nicht. Es gibt eine Lösung, die sich mit Sicherheit durchsetzen wird und völlig zufriedenstellend sein wird. Aber können denn nicht, bevor es soweit ist, wenigstens einige Menschen etwas hinzulernen, indem sie in Betracht ziehen, was andere als Nahrungsmittel verwenden?

  • Was der Mensch alles essen kann
    Erwachet! 1980 | 22. November
    • Was der Mensch alles essen kann

      WENN wir vom Essen reden, dann denkt man in bestimmten Teilen der Welt an die tägliche Fleischportion, an Gemüse und Früchte sowie an verschiedene Nachspeisen und Getränke.

      Es gibt jedoch Hunderte von Millionen, die in ihrem ganzen Leben nur wenig oder gar kein Fleisch zu sehen bekommen. Sie haben eine Kost, die sich immer wieder aus den gleichen wenigen Nahrungsmitteln zusammensetzt, wie zum Beispiel dreimal am Tag Reis und etwas Gemüse und Salat. Vielleicht bekommen sie gelegentlich ein Stück Fisch oder anderes Fleisch. Eine reichhaltigere Kost ist für sie entweder gar nicht erhältlich, oder sie sind zu arm, um sie sich leisten zu können.

      Doch weltweit gesehen, wird manches gegessen, wovon sich einige hungrige Menschen ernähren könnten.

      Was gilt als Nahrungsmittel?

      Im Großen Wörterbuch der deutschen Sprache wird Nahrung definiert als etwas „Eßbares, Trinkbares, das ein Lebewesen zur Ernährung, zu Aufbau u. Erhaltung des Organismus braucht u. zu sich nimmt“.

      Angesichts dieser Definition scheint es, daß man unendlich vieles in der Welt der Pflanzen, der Insekten und der anderen Tiere als Nahrungsmittel bezeichnen kann. Leider zieht man heute nur aus einigen grundlegenden Pflanzen Nutzen. Doch der Mensch hat zu verschiedenen Zeiten in der Geschichte schon mehrere tausend verschiedene Pflanzenarten gegessen.

      Eine Gruppe von Wissenschaftlern berichtete über 30 kaum bekannte Arten tropischer Pflanzen, daß sie zur Ernährung der Menschheit beitragen könnten, aber heute noch nicht verwertet werden. Ein afrikanischer Wissenschaftler sprach von Tausenden von afrikanischen Pflanzenarten, von denen nur einige verwendet werden, wie beispielsweise Mais, Reis und Süßkartoffeln. Und gerade diese Pflanzen hat man sich von anderen Kulturen „geborgt“.

      Verschiedene Nahrungsmittel

      Manche sagen, kaum bekannte Pflanzenarten

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