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Erschütternde Freiheitsverletzung in Puerto RicoErwachet! 1977 | 22. August
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nicht mehr tun, um zu helfen. Doch wie die in San Juan erscheinende Zeitung El Vocero später berichtete, hatte der Arzt vor Gericht gesagt: „In diesem Zustand gibt eine Bluttransfusion keine Gewähr dafür, daß die Patientin überlebt, da die Krankheit in den meisten Fällen weiter fortschreitet.“
Die Zeitung enthielt auch den Kommentar eines bekannten Rechtsanwalts aus Puerto Rico. Dieser Rechtsanwalt erklärte, die erzwungene Durchführung einer Handlung, die einer religiösen Überzeugung widerspricht, sei „eine Verletzung der Bürgerrechte“, wenn diese Überzeugung nicht im Gegensatz zum Gesetz stünde.
Andere Fälle
Diese erschütternde Freiheitsverletzung ist kein Einzelfall. Es war nicht das erstemal, daß so etwas in Puerto Rico geschah. In den letzten Jahren sind solche Fälle wiederholt vorgekommen. Sowohl Erwachsenen als auch Kindern sind Bluttransfusionen aufgrund von Gerichtsentscheiden aufgezwungen worden.
Zum Beispiel lehnte kürzlich ein sechsunddreißigjähriger Mann die Verwendung von Blut bei der Behandlung seiner Krankheit ab. Er unterzeichnete eine Erklärung, durch die das Krankenhaus und die Ärzte von jeglicher Verantwortung für das, was seine Ablehnung von Blut zur Folge haben könnte, befreit wurden. Seine Frau stimmte völlig mit ihm überein. Doch die Ärzte bestanden auf einer Bluttransfusion. Der Patient und seine Frau machten eine schreckliche Tortur mit. Er erhielt Mittel, die ihn einschläfern sollten, und während er bewußtlos war, wurde ihm gegen seinen Willen Blut gegeben.
Wie Frau Rosario, so achtete auch dieser Mann das Gesetz des Landes. Er war ein gewissenhafter Bürger. Doch wie Frau Rosario glaubte er, daß man ‘Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen muß als Menschen’, wenn ein Konflikt besteht zwischen dem, was Menschen verlangen, und dem, was Gott verlangt (Apg. 5:29).
Zugegeben, andere mögen in dieser Angelegenheit keine Gewissenskonflikte haben. Und das ist auch ihr Recht. Doch diejenigen, die Gewissenskonflikte haben, sollten das ihnen von Gott zugestandene Recht in Anspruch nehmen dürfen, die ärztliche Behandlung auszuwählen, die sie wünschen. Einem Patienten eine unerwünschte ärztliche Behandlung aufzuzwingen ist ärztliche Arroganz. Es ist eine Verletzung der Freiheiten, um die Menschen jahrhundertelang hart gekämpft haben. Es ist eine Verletzung der Menschenwürde. Und was noch wichtiger ist, es ist eine Beleidigung Gottes. Und eines Tages wird „jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen“, wie wir in Römer 14:12 lesen. Das gilt auch für diejenigen, die aufrichtige Anbeter Gottes daran hindern wollen, seinen Gesetzen zu gehorchen.
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Wie man auf natürliche Weise Wein herstelltErwachet! 1977 | 22. August
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Wie man auf natürliche Weise Wein herstellt
WER einen vorzüglichen Wein haben möchte, kaufe sich ein oder zwei Pfund reife Rotweintrauben, und er wird feststellen, daß sie einen weißlichen Belag haben. Wegen des Aussehens meinen die meisten Leute, es sei ein Insektizid. Das ist unzutreffend. Es handelt sich dabei um einen natürlichen, verkappten Hefepilz, der nur darauf wartet, den Saft der Weinbeere in Gärung zu bringen. Das ist das Geheimnis der natürlichen Weinherstellung. Vielleicht möchte der eine oder andere die Weinbeeren mit Wasser abspülen, doch sollte man diese weißliche puderartige Schicht nicht abwaschen oder abreiben.
Jetzt kannst du darangehen, von den Stielen die Beeren abzupflücken und die unreifen und verfaulten wegzuwerfen. Steht dir ein Mixgerät zur Verfügung, dann kannst du die Beeren zerschlagen, indem du es kurz ein- und sofort wieder ausschaltest; wiederhole das einige Male. Dadurch wird vermieden, daß die Samenkerne aufbrechen. Sollte kein Mixgerät zur Verfügung stehen, kannst du die Beeren — nachdem du deine Hände gründlich gewaschen und dich vergewissert hast, daß die Seife ganz abgespült wurde — in einer großen Schüssel mit der Hand zerdrücken. Gib auf keinen Fall Wasser, Zucker oder irgendeine andere Zutat hinzu.
Schütte die gesamte Masse — Häute, Samen, Fruchtfleisch, Saft und alles übrige — in eine Flasche mit einer großen Öffnung. Stülpe über die Flaschenöffnung einen Plastikbeutel, und befestige ihn mit einem Gummiband so, daß er dicht am Flaschenhals anliegt. Stelle die Flasche an einen Ort, an dem die Temperatur zwischen 16 ° und 26 ° Celsius liegt, vorzugsweise bei 24 ° Celsius.
Jetzt brauchst du nur zu warten. Die bemerkenswerten Vorgänge, die der Schöpfer Naturprodukten „mit auf den Weg gegeben hat“, nehmen ganz ohne dein Zutun ihren Lauf. Natürlich wirst du es faszinierend finden, hin und wieder die Flasche in Augenschein zu nehmen, um die Veränderungen zu beobachten, die vor sich gehen.
Schließlich werden sich Blasen bilden, die sich zur Oberfläche der Masse ihren Weg bahnen. Das Gas wird sich durch die Gummibandbefestigung zwängen und — wenn die richtige Zeit dafür da ist — deiner Nase ein liebliches Aroma vermitteln. Die Blasen lassen erkennen, daß die Gärung im Gange ist. Allmählich wird der Saft seine charakteristische Farbe annehmen. An der Oberfläche der Masse wird sich wahrscheinlich eine weißliche Substanz bilden. Mache dir darüber keine Sorgen. Es ist alles in Ordnung.
Nach zwei Wochen sollte die Blasenbildung aufgehört haben. Jetzt kannst du die Flasche öffnen und den Saft durch ein sauberes Tuch in eine große Schüssel gießen. Drücke aus der Masse den Rest der Flüssigkeit durch das Tuch. Der Wein kann nun in eine Flasche gefüllt werden. Er wird immer noch trüb sein und Schwebeteilchen enthalten. Solltest du ihn jetzt schon trinken wollen, dann koste ihn doch einmal! Schmeckt er gut? Er wird mit zunehmendem Alter besser werden.
Stell die gut verschlossene Flasche zum Lagern beiseite. Je länger sie auf diese Weise steht, um so besser können sich die Teilchen am Boden absetzen. Der Wein sollte nach einem Monat beträchtlich klarer geworden sein. Der Geschmack wird sich gebessert haben, und der Wein wird ansprechend aussehen und ein gutes Aroma verbreiten.
Jetzt ist der Wein so weit, daß man ihn durch Absaugen in eine andere Flasche umfüllen kann, wodurch man am ehesten vermeidet, den Bodensatz in die nächste Flasche zu übernehmen. Man kann dagegen fast das gleiche erreichen, indem man vorsichtig umgießt. Dieser hausgemachte Wein ist ein trockener Wein und hält sich am besten bei kühler Lagerung. Er wird im Laufe der Zeit im Kühlschrank noch klarer werden. Sollte es nicht möglich sein, ihn in einem Kühlschrank aufzubewahren, so vergewissere dich, daß die Flasche gut verschlossen ist.
Während man diesen vorzüglichen Wein so betrachtet, wird man sicher darüber erstaunt sein, daß all die zur Herstellung notwendigen Bestandteile bereits in und auf der süßen Frucht, die man von der Traube pflückt, vorhanden sind.
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