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Brief des ZweigbürosKönigreichsdienst 1977 | Juli
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Brief des Zweigbüros
Liebe Königreichsverkündiger!
Ein Lieblingstext vieler Glieder unserer Bethelfamilie ist Psalm 27:4: „Eines habe ich von Jehova erbeten — danach werde ich suchen: daß ich im Hause Jehovas wohnen möge alle Tage meines Lebens, um anzuschauen die Lieblichkeit Jehovas.“
Bethel bedeutet „Haus Gottes“, und im Bethel gibt es die größte theokratische Familie in unserem Land. Hier im Wiesbadener Bethel wohnen zur Zeit 202 Personen. Dazu gehören 33 Ehepaare, 126 ledige Brüder und 10 ledige Schwestern. Das älteste Glied der Bethelfamilie ist 84 Jahre alt und hat 31 Jahre im Bethel gearbeitet. Sieben Personen gehören zu den Gesalbten.
Die 10 Mitarbeiter der Küche und des Speisesaals kochen und servieren täglich über 550 nahrhafte Mahlzeiten für die Familie, die in 2 Speisesälen ißt. Zu den persönlichen Dienstleistungen, die den Brüdern erwiesen werden, zählt auch das Waschen von mehr als 7 400 Stück Wäsche in einer Woche. Die 20 Mitarbeiter des Haushalts halten 132 Räume sauber. Die 101 Brüder, die in der Fabrik arbeiten, sind eifrig damit beschäftigt, die fast 3 Millionen Bücher zu drucken und zu binden, deren Herstellung geplant ist, um die Bedürfnisse der Versammlungen und Zweige während der kommenden sechs Monate zu befriedigen.
Die Familie beginnt den Tag mit einer erbauenden Besprechung des Tagestextes, die 15 Minuten dauert. Nachdem die Glieder der Familie ungefähr acht Stunden im Heim und in der Fabrik gearbeitet haben, wohnen sie am Montagabend dem Familienstudium des „Wachtturms“ bei. An anderen Abenden und an Wochenenden wirken sie mit den 12 Versammlungen in Wiesbaden und Umgebung zusammen, besuchen Zusammenkünfte, beteiligen sich am Predigtdienst und erledigen persönliche Angelegenheiten. Bethelälteste mögen in einem Umkreis von 320 Kilometern einmal im Monat von Versammlungen als Redner am Wochenende angefordert werden.
Ihr, die Ihr als Angehörige oder Freunde dieser Bethelmitarbeiter zu Hause seid, vermißt sie sicherlich, und Ihr dürft davon überzeugt sein, daß sie Euch auch vermissen. Aber wir wissen, wie sehr Ihr Euch freut, daß sie hier sind und eine so wichtige Arbeit verrichten, die so vielen Menschen zum Segen gereicht.
Euch alle, Ihr ledigen Brüder im Alter von 19 bis 35 Jahren, die Ihr Jehova ganzherzig ergeben und gesund seid und die Ihr interessiert seid, Eure Dienstvorrechte auszudehnen, laden wir ein, wenigstens für ein Jahr ins Bethel zu kommen, jedoch mit der Absicht, länger zu bleiben. Besorgt Euch eine Bethelbewerbung auf Eurem Bezirkskongreß oder wenn Euer Kreisaufseher Eure Versammlung besucht, oder fordert sie von der Gesellschaft an. Füllt sie aus, und seid bereit, ein Teil der größten theokratischen Familie zu werden, und genießt eines der größten Dienstvorrechte auf der Erde.
Eure Mitdiener
ZWEIGBÜRO WIESBADEN
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Beweisen, daß wir einem besseren Lebensweg folgenKönigreichsdienst 1977 | Juli
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Beweisen, daß wir einem besseren Lebensweg folgen
1 „Wenn wir anderen beweisen können, daß wir einem besseren Lebensweg folgen, werden die Menschen auf das hören, was wir zu sagen haben.“ Diesen Gedanken brachte ein Ältester zu Ausdruck, der schon etliche Jahre in der Wahrheit ist und erfolgreich viele Kinder großgezogen hat. Was, meinst du, hatte er wohl bei seinen Worten im Sinn? Der christliche Lebensweg ist tatsächlich in vieler Hinsicht besser, und wenn wir ihm genau folgen, werden wir nicht nur Jehova wohlgefallen, sondern auch auf aufrichtige Personen, die uns beobachten, einen günstigen Eindruck machen. Wir empfehlen anderen nicht nur die Wahrheit, sondern auch unsere Lebensweise.
REIN UND RESPEKTVOLL
2 Wahre Christen befolgen den biblischen Rat, sowohl innerlich, in Sinn und Herz, als auch äußerlich rein zu sein. Paulus sagte: „Laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes, indem wir die Heiligkeit in der Furcht Gottes vervollkommnen“ (2. Kor. 7:1). Daher sollten wir uns bemühen, nicht nur in geistiger Hinsicht auf Reinheit zu achten, sondern auch in bezug auf unsere Person, unsere Wohnung, die Umgebung und unser Besitztum. Unsere persönliche Erscheinung ist von Bedeutung, ob wir zu Hause, bei der Arbeit oder im Predigtdienst sind. Daß dem so ist, zeigen die günstigen Kommentare, die wir nach unseren Kongressen vernehmen.
3 Christen sollten respektvoll sein. Wir sollten die Obrigkeit, den Cäsar, achten und den Anordnungen staatlicher Beamter und anderer Personen gehorchen, die in einem Gemeinwesen zur Sicherheit aller beitragen (Röm. 13:1, 2). Wir sollten unsere Nachbarn achten und uns dessen bewußt sein, daß sie in Verbindung mit ihrem Eigentum und ihrer Privatsphäre bestimmte Rechte haben. Unsere Kinder werden gelehrt, Wertschätzung für die Schule zu haben und sich anzustrengen, etwas zu lernen, und die Lehrer zu unterstützen (1. Petr. 3:15). Ältere Personen innerhalb und außerhalb der Versammlung sollten gebührend respektiert werden (3. Mose 19:32).
GUTE FAMILIEN; EHRLICH
4 Wahre Christen bemühen sich, eine glückliche Ehe zu führen, wobei der Mann seine Verantwortung übernimmt, indem er die Aufsicht führt und für den Lebensunterhalt sorgt, und die Frau liebevoll mit ihm zusammenarbeitet und ihn treu unterstützt. Sie bemühen sich auch, in der ganzen Familie einen freudigen Geist zu fördern (Kol. 3:18-21). Die Kinder werden gelehrt, gehorsam, hilfsbereit und freundlich zu sein. Auf diese Weise werden sie davor bewahrt, eine rebellische, trotzige Einstellung zu entwickeln, die oft bei weltlichen Kindern zu beobachten ist (2. Tim. 3:1-3). Welch ein Segen ist es doch für Versammlungen, viele solche Beispiele zu haben!
5 Christen müssen ehrlich sein. Das trifft sowohl im Kleinen als im Großen zu. Eine unehrliche Person wird bald, wo sie sich auch befindet, als solche offenbar. Geliehene Gegenstände sollten zurückgegeben werden, und zwar am besten sofort. Ehrlichkeit verlangt auch, daß man auf seiner weltlichen Arbeitsstelle keine Zeit verschwendet. Jesus sagte, wir sollten ‘Cäsars Dinge dem Cäsar zurückzahlen’, und dazu gehören Steuern, wenngleich wir sie manchmal für zu hoch halten mögen (Matth. 22:21; Röm. 13:7).
6 Uns liegt nicht vor allem daran, auf andere Eindruck zu machen. Wir sind darauf bedacht, Jehova wohlzugefallen. Daher denken wir daran, daß wir auch noch eine andere wichtige Tätigkeit zu verrichten haben, nämlich als Lichtträger in der Welt zu wirken, d. h. mit Menschen in unserem Gebiet über die gute Botschaft zu sprechen und diejenigen zu belehren, die zuhören.
7 Allerdings sind wir uns der Tatsache bewußt, daß das Leben, das wir führen, an sich schon ein Zeugnis ist. Wir sollten darauf achten, daß unsere Lebensweise anders ist, daß wir tatsächlich dem besten Lebensweg folgen. Dann werden die Menschen bereitwilliger auf das hören, was wir zu sagen haben (Gal. 5:22-25).
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Ein ganzer Tag im PredigtdienstKönigreichsdienst 1977 | Juli
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Ein ganzer Tag im Predigtdienst
1 Es erfordert Anstrengung und Planung, wenn wir uns am Predigtdienst beteiligen wollen. Wir haben einer Arbeit nachzugehen, die Wohnung in Ordnung zu halten, für die Familie und andere Dinge im Leben zu sorgen. Unser Predigtdienstgebiet mag ziemlich groß sein, so daß wir weite Wege zurückzulegen haben und viele Fahrauslagen entstehen. Trotz alledem sollten wir die Worte des Paulus im Sinn behalten: „Daher laufe ich nicht aufs ungewisse; ich führe meine Schläge so, daß ich nicht die Luft schlage“ (1. Kor. 9:26). Wenn wir daher im Predigtdienst stehen, sollten wir die Zeit auch nutzen.
2 Man kann verschiedenes tun, damit sich die aufgewandte Mühe lohnt. Zum Beispiel sollten die Zusammenkünfte für den Predigtdienst pünktlich begonnen werden und nicht zu lange dauern. Wenn auch einige noch nicht eingetroffen sind, kann derjenige, der die Besprechung leitet, zur vorgesehenen Zeit damit beginnen, und er sollte gewöhnlich nicht mehr als 10 bis 15 Minuten darauf verwenden. Daran anschließend sollte man nach dem Gebet sogleich aufbrechen. Einige lassen eine Mitteilung für Zuspätkommende zurück, damit diese wissen, wo sie die Gruppe im Gebiet finden können. Wenn die Zusammenkünfte für den Predigtdienst nach einer Zusammenkunft im Königreichssaal stattfinden, können sie besonders kurz sein.
3 Seid besonders darauf bedacht, daß die Zeit zählt, wenn Ihr euch bemüht, entfernte Teile eures Gebiets zu bearbeiten. Versucht, die Gruppen so zusammenzustellen, daß alle, die zu einer Gruppe gehören, ungefähr die gleiche Zeit im Gebiet tätig sein können und nicht die ganze Gruppe eher aufzuhören hat, weil ein einzelner früher zu Hause sein muß. Verkündiger, die nicht so lange Zeit haben, könnten in einem näher gelegenen Gebiet arbeiten. Vielleicht ist es passend, etwas zum Essen mitzunehmen, so daß möglichst viel Zeit in dem abgelegenen Gebiet eingesetzt werden kann.
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