„Sie hat mich beschämt“

DAS „Missouri-Baptisten-Journal“ The Word and Way, vom 23. August 1956, brachte einen kurzen Artikel, betitelt „Sie wies mich auf meine Bibel hin“. Er war von D. R. Bledsoe, einem Geistlichen in der Stadt Kansas, Missouri, verfaßt worden und handelte von seiner Begegnung mit einer Zeugin Jehovas.

„Oft erklären wir ganz selbstzufrieden und selbstgefällig, wir seien Baptisten und glauben alles, was in der Bibel steht. Wir dürfen uns aber mit dem Gedanken, wir seien die einzige Gruppe von Menschen, die die Bibel benutzt, nicht allzu sehr zufrieden geben. Es gibt Leute, die die Bibel in Aufrichtigkeit und mit viel mehr Inbrunst und Hingabe an ihre Sache gebrauchen als wir.

Der Herr führte mich vor kurzem in eines unserer Sonntagsschulheime, wo eine Zeugin der ‚Zeugen Jehovas‘ mit einer suchenden jungen Mutter, einer vom Wege abgekommenen Baptistin, eine ‚Bibelstunde‘ abhielt. Bestimmt hat mich das Schild an der vorderen Gartentür ‚Pastor …‘ bisher vor solchen Begegnungen beschützt, doch da ich nun dort war, wurde das Feuer auf mich eröffnet. Bitte schön, ich will mich nicht etwa rühmen, wenn ich sage, daß ich mich hinsichtlich meiner systematischen Theologie und meines biblischen Verständnisses ziemlich sicher fühle, aber diese 40jährige Hausfrau, eine Zeugin Jehovas, hat mich beschämt, indem sie mir mein begrenztes biblisches Wissen zum Bewußtsein brachte …

Mir wurde schnell klar, daß sich 90 % meiner ‚durchschnittlichen‘ Kirchenmitglieder bei einem solch verzwickten Gespräch geschlagen und blockiert vorkämen. Ich lernte daraus, daß meine Leute in den Lehren gefestigt werden müssen, und zwar nicht nur durch kleine Andachtspredigten.

Vielleicht lächelst du nun oder lachst gar laut über meine Erfahrung, aber alles, was nötig ist, Bruder, um dich zu erschüttern und dir die Sachlage zum Bewußtsein zu bringen, ist eine Begegnung, wie ich sie hatte, und du würdest auf deine Bibel hingewiesen werden.“ Wahrlich, die Worte aus Jesaja 56:10, die besagen, daß Israels Wächter den Schlummer lieben, beziehen sich auf die geistigen Wächter in der Christenheit!

Überzeugt durch die Botschaft eines Handzettels

● Eine Methode, wie die Wachtturm-Gesellschaft ihre Gelegenheiten ausnutzt, ist die Bekanntmachung der Botschaft auf der Rückseite von Handzetteln, durch die sie ihre öffentlichen Vorträge ankündigt. Daß dadurch der Zweck erreicht wird, geht nicht nur aus den Bitten um Schriften hervor, die die Gesellschaft von Lesern der Handzettel erhält, sondern auch aus dem Bericht über Erfahrungen gleich der folgenden: „Als Mutter von fünf Kleinen fand ich im allgemeinen nur wenig Zeit zum Lesen. Aber gewöhnlich las ich an dem Tage, da ich Wäsche hatte und den Fußboden bohnerte, und zwar in der Ecke, bis zu der ich gerade gebohnert hatte. An einem Tag, da ich mich wieder in einer Ecke befand, hatte ich gerade nichts, nach dem ich zum Lesen greifen konnte. Da erinnerte ich mich eines kleinen Handzettels, den eine Dame einige Wochen vorher zurückgelassen hatte. Ich hatte ihn in einen leeren Blumentopf auf dem Radioapparat gelegt. Da ich gerade nahe dabei war, dachte ich, ich könnte ihn eigentlich jetzt lesen, statt müßig dazusitzen. Dadurch, daß ich den Zettel über das Thema ‚Ist die Hölle heiß?‘ las, wurde ich derart von der Richtigkeit des Dargelegten überzeugt, daß ich beschloß, die Religion etwas unter die Lupe zu nehmen. Als Ergebnis sind heute sowohl mein Mann wie ich selbst aufrichtig von der Wahrheit überzeugt, und wir danken Jehova für die vielen Mittel — auch wenn es nur kleine sein mögen —, die er hat bereiten lassen, um seine Schafe zu sammeln.“