Jeder für eine bestimmte Rolle geschaffen
NICHTS kann die grundlegende Tatsache ändern, daß es in der Menschheitsfamilie zwei Geschlechter gibt. Wenn ein Kind geboren wird, ist es entweder ein Junge oder ein Mädchen.
Aber wie fundamental sind diese Unterschiede zwischen den Geschlechtern? Was bedeuten diese Unterschiede? Gibt es eine Lebensform, die für die Frau, und eine, die für den Mann besonders geeignet ist?
Wenn du die belebte Schöpfung näher betrachtest, fällt dir auf, daß für jedes Lebewesen eine bestimmte Lebensform die geeignetste ist. Gedeihen zum Beispiel Palmen oder Kakteen vorzüglich in kalten nördlichen Gegenden? Nein, sondern sie gedeihen besser in einem heißen Klima. Die Douglasfichte jedoch gedeiht am besten in einem kalten nördlichen Klima. Eisbären fühlen sich wohler da, wo es kalt ist, die Giraffe dagegen da, wo es warm ist.
Allerdings haben Lebewesen die Fähigkeit, sich bis zu einem gewissen Grad veränderten Lebensbedingungen anzupassen. Aber je weiter sie sich von den Lebensbedingungen entfernen, die für sie am günstigsten sind, desto mehr Schwierigkeiten haben sie.
Es gibt auch „günstige“ Bedingungen für das Verhältnis zwischen Mann und Frau. Je weiter sie davon abweichen, desto größer werden ihre Schwierigkeiten sein.
Grundlegende Unterschiede
Man sollte anerkennen, daß zwischen Mann und Frau grundlegende Unterschiede bestehen, die durch noch soviel Gerede nicht beseitigt werden können. In bezug auf die körperliche Erscheinung und die Fortpflanzungsorgane sind die Unterschiede zwischen Mann und Frau höchst markant. Im Erbcode der Menschheitsfamilie ist außerdem die Information fest verankert, daß der Mann robuster gebaut und stärker ist als die Frau.
Man vergleiche zum Beispiel die olympischen Rekorde. Der Rekord im Hundertmeterlauf ist bei den Männern 9,9 sec, bei den Frauen dagegen 11,0 sec. Für diese kurze Strecke benötigten die Männer 1,1 Sekunden weniger als die Frauen. Der olympische Rekord im Hochsprung betrug bei den Männern 2,24 Meter, bei den Frauen aber nur 1,82 m. In allen vergleichbaren Disziplinen, Laufen, Schwimmen, Springen und Kugelstoßen, waren die Männer den Frauen überlegen.
Warum sind die Männer körperlich kräftiger? Weil der Mann geschaffen wurde, um eine andere Aufgabe im Leben zu erfüllen als die Frau. Der Mann sollte schwerere Arbeit verrichten als die Frau und als Ernährer und Beschützer der Familie führend vorangehen.
Ist die Frau deshalb „weniger wert“ als der Mann? Ist ein schön gewachsener weiblicher Körper „weniger wert“ als ein schön gewachsener männlicher Körper? Ist er geringer? Ist er weniger nützlich? Was ist „wertvoller“: eine Eiche oder eine Rose? Sowohl die Eiche als die Rose sind in ihrer Art wertvoll, und ihr Besitz ist lohnenswert.
Doch die Frau ist nicht nur weniger robust und kräftig als der Mann, sondern sie erlebt auch Wechsel wie den Menstruationszyklus und das Klimakterium. Wir können daher die Tatsache nicht bestreiten, daß zwischen Mann und Frau grundlegende Verschiedenheiten bestehen. Wissenschaftler können sogar, ohne vorher das Geschlecht eines Menschen zu kennen, aufgrund einer Körperzelle sagen, ob es sich um die eines Mannes oder um die einer Frau handelt. Wir lesen zum Beispiel: „Alle Zellen des männlichen Körpers unterscheiden sich von denen des weiblichen Körpers.“
Andere Unterschiede
Da im Erbcode des Mannes und im Erbcode der Frau solche unveränderlichen körperlichen Verschiedenheiten festgelegt sind, sollte es uns nicht befremden, daß auch emotionelle oder seelische Geschlechtsunterschiede bestehen. Lionel Tiger, Anthropologe an der Rutgers-Universität, schreibt:
„Kurz gesagt, es liegen genügend Beweise dafür vor, daß die Unterschiede zwischen Mann und Frau keine Folge einer Verschwörung der Männer sind, ... sie sind in einer solch großen Vielfalt von Situationen und Kulturen vorhanden, daß die Erklärung der Feministen nicht ausreicht, um sie uns verständlich zu machen, und daß die Unterschiede zwischen den Geschlechtern biologische Grundlagen haben, die nicht mit einer Bedrückung der Frau zu tun haben, sondern mit der Sicherheit der Gemeinwesen und der gesunden Entwicklung der Kinder. ...
Heute wissen wir, daß der komplizierte DNS-Erbcode es dem einzelnen ermöglicht, nicht nur körperliche Merkmale zu ererben wie Körpergröße, -form und die chemische Eigenart, sondern auch eine ganze Reihe von Neigungen für besonderes soziales Verhalten, das zu bestimmten Lebensvorgängen eines Organismus gehört.“
Der Erbcode bestimmt demnach mehr als die körperlichen Merkmale, durch die sich die Geschlechter voneinander unterscheiden. Er ist auch für die seelischen Geschlechtsunterschiede verantwortlich, die bewirken, daß die beiden Geschlechter unterschiedlich reagieren. In der Regel hat die Frau mehr Gefühlswärme als der Mann. Sie neigt mehr zu Geselligkeit, ist empfindsamer und rücksichtsvoller. Vielfach hat sie auch mehr Geduld.
Warum ist die Frau in körperlicher und emotioneller Hinsicht anders geschaffen als der Mann? Weil sie eine andere Aufgabe zu erfüllen hat als er.
Wo sich die Frau auszeichnet
Diese Andersartigkeit der Aufgabe zeigt am deutlichsten ihre Rolle als Mutter. Die Frau ist nicht nur körperlich so geschaffen, daß sie Kinder gebären und nähren kann, sondern sie verfügt auch über die seelischen Eigenschaften, die für die Pflege der Kinder erforderlich sind.
Die Tatsache, daß die Völker der Erde im Verlaufe der Geschichte es stets für notwendig und weise erachteten, daß die Mütter ihre Kinder betreuten, deutet bestimmt weit mehr an als eine Verschwörung der Männer. Es zeigt deutlich, daß die Frau für eine andere Aufgabe geschaffen wurde als der Mann, für eine Aufgabe, durch die sie für die menschliche Gesellschaft unentbehrlich geworden ist. Wieso? Frage dich selbst: Existierte eine Menschheitsfamilie, existiertest du, wenn es keine Mütter gäbe? Nein! Die Bibel sagt: „Wie die Frau aus dem Manne ist, so ist auch der Mann durch die Frau.“ — 1. Kor. 11:12.
Außerdem ist die Mutterliebe für die normale Entwicklung des Kleinkindes weit wichtiger als die Vaterliebe. Eingehende Untersuchungen an Kindern, die in Waisenhäusern aufgezogen wurden, ergaben, daß Kinder, denen die Mutterliebe fehlte, Störungen erlitten, die die meisten nie ganz überwanden. Bei solchen Kindern war die Gefahr viel größer, daß sich seelische, geistige und sogar körperliche Störungen einstellten.
Dr. Peter Neubauer, Leiter des Instituts für die Entwicklung des Kindes (New York), sagte:
„Die Liebe und Zärtlichkeit, die die Mutter oder die Person, die bei einem Kind Mutterstelle vertritt, [dem Kind] ganz besonders in den ersten drei Lebensjahren entgegenbringt, ist entscheidend für seine seelische Entwicklung und sein späteres Gemütsleben. ...
Früher sagten wir, eine Mutter brauche das Kind lediglich zu halten, während sie es nähre. Jetzt wissen wir, daß die Mutter es zärtlich an sich drücken muß (Berührung), daß sie es anlächeln muß (Anblick) und liebevoll mit ihm sprechen muß (Ton) und daß das zusammen mit Geruch und Geschmack für das Kleinkind unerläßlich ist.
Liebe und Zärtlichkeit werden ausgedrückt durch Geplauder, Singen, Dem-Kind-Zulächeln und Zurücklächeln, Herzen, Schaukeln, In-die-Höhe-Heben und Anlachen. ...
Was in den ersten drei Lebensjahren eines Kindes in dieser Hinsicht versäumt wird, ist nachher nur schwer wiedergutzumachen.“
Hast du schon einmal beobachtet, wie eine liebevolle Mutter mit ihrem Kleinkind umgeht? Wie deutlich kann man sehen, daß sie am besten geeignet ist, dem Kind das zu geben, was es in seinen ersten Lebensjahren benötigt! Das heißt nicht, daß die Aufgabe des Vaters weniger wichtig sei, aber in den ersten Lebensjahren des Kindes spielt die Mutter eine wichtigere Rolle als der Vater.
In ihrer Rolle ausgefüllt und zufrieden
Wenn die Frau versteht, welche Aufgabe ihr in der Familie zufällt, und diese Aufgabe erfüllt, anstatt sie abzulehnen, kann sie Erfüllung darin finden. Eine Frau schrieb an die Zeitschrift Ladies’ Home Journal: „Die Frau ist in ihrem Wesen anders als der Mann, aber deswegen nicht minderwertig. Es ist mein Herzenswunsch, nicht nur echt weiblich zu sein, denn das ist meine natürliche Rolle im Leben, sondern auch meinen Mann zu ermuntern, seinem Wesen entsprechend männlicher zu sein.“
Eine Mutter schrieb: „Ich kann von mir sagen, daß mich die Stunden, die ich mit meinem Mann verbringe, und das, was wir gemeinsam tun, am meisten befriedigt. Dazu gehört aber auch, daß wir die Kinder um uns haben, daß wir beobachten können, wie sie heranwachsen, und auf sie stolz sein können.“
Eine andere Mutter nahm Stellung zu der Behauptung, viele Frauen seien mit ihrer Geschlechtszugehörigkeit nicht zufrieden. Sie sagte, das sei nicht ihr Problem, denn sie genieße die tiefe Liebe, Zuneigung und Bewunderung ihres Mannes und ihrer Kinder. Sie schrieb bittend: „Frauen, befreit mich nicht von alldem.“
In einem Artikel, der in der Zeitschrift McCall’s erschien, konnte man lesen: „Die Durchschnittsfrau, die das Heim für ihre Familie verschönt, leistet mehr als ein Dutzend Industriekapitäne, die ihr Leben der Herstellung von Heißwasserbehältern oder automatischen Wurstschneidmaschinen widmen, ganz gleich, was irgendein Mann [oder irgendeine Frau] sagen mag.“
Eine Frau mag jedoch einen Mann, einen Vater oder einen Bruder haben, der für ihre Rolle und ihre Bedürfnisse kein Verständnis hat und sie daher nicht richtig behandelt; in einem solchen Fall kann die Frau sehr unglücklich sein. Vielfach sind das dann die Frauen, die eine Befreiung anstreben.
Wie sollte der Mann die Frau behandeln? Und ist Mutterschaft die einzige Lebensaufgabe der Frau?
[Bild auf Seite 11]
Die Frau ist offensichtlich am besten geeignet, dem Säugling das zu geben, was er braucht. Ist aber Mutterschaft ihre wichtigste Aufgabe im Leben?