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  • Frauen suchen Arbeit
    Erwachet! 1977 | 22. Dezember
    • Frauen suchen Arbeit

      HÄTTE man vor rund fünfzig Jahren ein kleines Mädchen gefragt, was es werden wolle, wenn es groß sei, hätte es wahrscheinlich geantwortet: „Eine Mutti!“ Würde man heute einem kleinen Mädchen diese Frage stellen, würde es möglicherweise sagen: „Bundeskanzler!“ oder: „Weltraumfahrerin und eine Mutti!“

      Früher wurden Frauen, die kleine Kinder hatten und erwerbstätig waren, entweder bemitleidet oder kritisiert. Heute dagegen denkt man in diesem Punkt so ganz anders, daß sich immer mehr Frauen, die „nur Hausfrau“ sind, deshalb entschuldigen.

      In der Bundesrepublik ist in fast 50 % aller Ehen die Frau berufstätig. Ähnlich ist es in den USA. Dort gehen jetzt über 47 % der Frauen einer außerhäuslichen Berufsarbeit nach. Und die Tendenz ist steigend. Der Anteil der Frauen an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen in den USA beträgt etwa 40 %. Allein im Jahre 1976 suchten und fanden dort 1,5 Millionen Frauen einen Arbeitsplatz.

      Wirtschaftsfachleute und Experten des US-Arbeitsministeriums, die sich mit der Entwicklung des Arbeitsmarktes beschäftigen, sind überrascht zu sehen, daß immer mehr Frauen Arbeit suchen. Sie sagen, dieser Trend sei „ganz ungewöhnlich“, er sei ein „einzigartiges Phänomen dieses Jahrhunderts“. Man hatte nicht erwartet — jedenfalls nicht vor 1985 —, daß der Anteil der Frauen an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen über 40 % ausmachen würde.

      In vielen anderen westlichen Ländern ist es ähnlich. Ein Beamter des belgischen Gesundheitsministeriums macht die berufstätigen Ehefrauen dafür verantwortlich, daß es, wie ein Bericht gezeigt hat, wieder mehr Ungeziefer — Läuse, Flöhe und Kakerlaken — gibt. „Heutzutage gehen viele Ehepaare morgens gemeinsam zur Arbeit“, sagte er, „und wenn sie abends nach Hause kommen, sind sie oft zu müde, um die Wohnung noch zu putzen.“

      In der israelischen Armee sind Frauen als Ausbilder beschäftigt. „Die Männer reißen sich mehr zusammen“, erklärte eine solche Ausbilderin. „Wenn ich an der Spitze meines Zuges einen Dreikilometerlauf absolviere, gibt von den Männern keiner auf.“

      Aber nicht nur die Zahl, sondern auch die Altersgruppe der Frauen, die plötzlich arbeiten gehen möchten, hat die Experten überrascht. In den vergangenen zwei Jahren haben besonders Frauen im Alter von 25 bis 44 Jahren Arbeit gesucht, also gerade die Frauen, die bisher traditionsgemäß zu Hause geblieben sind und sich der Pflege und Erziehung der Kinder gewidmet haben. Viele dieser Frauen gehen nicht arbeiten, weil sie keinen Mann haben, der sie ernähren würde, sondern weil sie eine außerhäusliche Berufsarbeit dem Leben einer „Nurhausfrau“ vorziehen.

      Der Umfang der Frauenarbeit

      Die Erwerbstätigkeit der Frau hat bald zu-, bald ab- und dann wieder zugenommen. Vor dem Ersten Weltkrieg gingen die Frauen selten einer außerhäuslichen Tätigkeit nach. Wenn sie erwerbstätig waren, verrichteten sie gewöhnlich nur Arbeiten, die man als für Frauen geeignet erachtete. Bis Ende der 1880er Jahre waren sogar Arbeiten wie das Schreibmaschinenschreiben und Arbeiten, die heute Sekretärinnen erledigen, ausschließlich Männern vorbehalten. Im Ersten Weltkrieg nahm die Frauenarbeit stark zu. Aber zur Zeit der Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929 entließ man, als die Arbeit knapp wurde, die Frauen zuerst.

      Im Zweiten Weltkrieg stieg die Erwerbsquote der Frauen sprunghaft an. Die Frauen halfen überall aus, auch in den Berufen, die früher nur Männerberufe waren. So arbeitete z. B. ein Heer von Frauen in den Rüstungsbetrieben. Aber als der Krieg zu Ende war und solche Betriebe geschlossen wurden, hörte eine große Zahl von Frauen auf zu arbeiten, und in anderen Betrieben wurden viele entlassen, um für die Millionen ins Zivilleben zurückkehrenden Soldaten Platz zu machen.

      Manche Frauen waren dankbar, nicht mehr berufstätig sein zu müssen, und in den Vereinigten Staaten herrschte der Trend, die Frauen nicht zu ermuntern, einer außerhäuslichen Berufsarbeit nachzugehen. Auf die Kriegszeit — in der eine beispiellose Zahl von Frauen erwerbstätig gewesen war (rund 37 % aller Frauen) — folgte der größte Heirats- und Kinderboom des Jahrhunderts. Aber um das Jahr 1950 nahm die Erwerbstätigkeit der Frauen wieder stark zu, und 1962 hatte sich die Zahl auf 36 % erhöht. Das entsprach fast der Höchstzahl an weiblichen Erwerbstätigen im Zweiten Weltkrieg. Gegenwärtig beträgt diese Zahl 47 %, und sie steigt weiter.

      Das hat eine hitzige Debatte über die Fragen ausgelöst: Soll die Frau zu Hause bleiben, oder soll sie arbeiten gehen? Läßt sich beides vereinigen? Aber ehe wir uns diesen Fragen zuwenden, möchten wir ergründen, warum immer mehr Frauen Arbeit suchen.

  • Warum Frauen Arbeit suchen
    Erwachet! 1977 | 22. Dezember
    • Warum Frauen Arbeit suchen

      DIE Soziologen führen mehrere Gründe an, warum viele Frauen eine außerhäusliche Arbeit suchen. Die moderne Frau hat im Haus weniger zu tun als ihre Urgroßmutter. Abgesehen davon, daß die Frauen heute älter werden und weniger Kinder haben, stehen ihnen nun viele arbeitsparende Haushaltsgeräte zur Verfügung, und die moderne Nahrungsmittelindustrie erleichtert ihnen das Kochen. Deshalb fragt sich manch eine Frau im Alter von 35 Jahren, wenn das jüngste Kind in die Schule gekommen ist, wie sie die Stunden des Tages ausfüllen soll.

      Viele Frauen haben das Problem gelöst, indem sie eine Arbeit angenommen haben, sobald alle Kinder zur Schule gingen oder aus dem Haus waren. Das hatte zur Folge, daß 1962 das Durchschnittsalter der berufstätigen Amerikanerin 41 Jahre betrug, im Vergleich zu 26 Jahren im Jahre 1900 und 37 im Jahre 1950.

      Viele Frauen sehen sich auch gezwungen, arbeiten zu gehen, weil sie von ihrem Mann geschieden sind. Die Zahl der Ehescheidungen steigt ständig — allein in den Vereinigten Staaten enden jährlich über eine Million Ehen vor dem Scheidungsrichter. Viele geschiedene Frauen müssen eine Arbeit annehmen, wenn sie leben wollen. Eine vor kurzem durchgeführte Untersuchung hat ergeben, daß die vom Mann zu zahlenden Alimente, selbst wenn er sie pünktlich zahlt, nicht einmal die Hälfte der Unterhaltskosten für die Kinder decken. Das erklärt, warum über 60 % der weiblichen Erwerbstätigen geschiedene oder von ihrem Mann getrennt lebende Frauen sind.

      Viele moderne Frauen sehen auch, daß unter ihren Freunden und Nachbarn manche Ehe in die Brüche geht oder daß sich sogar ihre Eltern scheiden lassen; deshalb sagen sie sich, es sei vielleicht vernünftiger, einzukalkulieren, daß es ihnen später auch einmal so ergehen könnte. Dann müßten sie ebenfalls selbst für ihren Unterhalt sorgen. Diese Frauen fragen sich, ob es realistisch sei, damit zu rechnen, das ganze Leben lang vom Ehemann versorgt zu werden. Die berufliche Tätigkeit der verheirateten Frau gilt somit als eine Art Schutz davor, im Alter von vielleicht vierzig Jahren plötzlich als Geschiedene dazustehen, die ihre Kinder ernähren muß, aber keinen Beruf hat oder über keine Berufserfahrung mehr verfügt.

      Manche Frauen nehmen eine außerhäusliche Berufsarbeit an, um das Einkommen des Mannes aufzubessern. Da heute alles immer teurer wird, brauchen viele Familien zusätzlich Geld, um sich Dinge zu kaufen, die sie dringend benötigen. Andere wünschen sich gewisse Luxusartikel, die sie sich sonst nicht leisten könnten, oder sie möchten den Lebensstandard anheben, was mit dem Einkommen des Mannes allein nicht möglich wäre.

      In einer Familie, in der der Mann Saisonarbeiter ist oder kurzarbeiten muß, kann eine erwerbstätige Frau das Familienbudget im Gleichgewicht halten und der Familie über schwierige Zeiten hinweghelfen. Das ist ihr vor allem deshalb möglich, weil sie wahrscheinlich wie die meisten Frauen im Dienstleistungsgewerbe tätig ist — ein Wirtschaftsbereich, der weniger unter Arbeitslosigkeit leidet als z. B. das Baugewerbe oder die verarbeitende Industrie, wo traditionsgemäß hauptsächlich Männer beschäftigt sind.

      Ein dominierender Einfluß

      Viele Frauen haben aus dem einen oder anderen der erwähnten Gründe eine außerhäusliche Berufsarbeit angenommen, doch im allgemeinen ist für den Trend zur Erwerbsarbeit der Frau größtenteils die Frauenbefreiungsbewegung verantwortlich. Die von dieser Bewegung verbreiteten Parolen haben viele Frauen beeinflußt, so daß sie, selbst wenn sie dieser Bewegung nicht angehörten, plötzlich mit ihrem Hausfrauendasein nicht mehr zufrieden waren und anfingen, ihre eigene Identität zu suchen und Unabhängigkeit anzustreben. Sie wollten mit der Welt außerhalb ihrer vier Wände Kontakt haben.

      Es gibt auch Frauen, die überzeugt sind, daß die Ehe nicht mehr in unsere moderne Welt mit ihrer neuen Moral passe und daß sie deshalb als Institution nicht mehr lebensfähig sei. Immer mehr Frauen lehnen auch die traditionelle Rolle der Frau — das Aufziehen von Kindern — ab. In den Vereinigten Staaten gehen die Geburten ständig zurück. Im Jahre 1957 betrug die durchschnittliche Kinderzahl je Familie 3,7; 1975 dagegen nur noch 1,8, und der Trend ist weiterhin sinkend.

      In den 1950er Jahren dachten die meisten Frauen mit Säuglingen und Kleinkindern nicht daran, eine außerhäusliche Berufsarbeit anzunehmen. Das hat sich jedoch geändert. In den Augen vieler Frauen ist es altmodisch, „nur“ Hausfrau und Mutter zu sein, was eine gewisse Isolierung mit sich bringt und erfordert, daß man bereit ist, anderen zu dienen. Auch finden sie ein solches Leben langweilig und einengend.

      Eine junge Akademikerin und Mutter von zwei kleinen Kindern, die, bis sie ihr erstes Kind bekam, berufstätig gewesen war, sagte: „Als meine erste Tochter zur Welt kam, hatte ich das Gefühl, sie geboren zu haben und selbst gestorben zu sein. Von da an hörte mein unabhängiges Leben mit Beziehungen zur Außenwelt auf.“

      Diese Frau, die sich auf das Dasein einer „Nurhausfrau“ und Mutter umstellen mußte, fand dieses Leben deprimierend. Sie sagte: „Ich beschloß, wieder in meinen Beruf zurückzukehren, nachdem ich etliche Frauenzeitschriften mit Artikeln, in denen beschrieben wurde, wie man dies und jenes selbst verfertigen kann, um Geld zu sparen, gelesen hatte. Mir wurde klar, daß ich mehr Geld verdienen konnte, wenn ich arbeiten ging.“ Sie ließ ihre beiden Töchterchen, von denen das eine erst ein paar Monate alt war, in der Obhut einer Hausangestellten und nahm wieder ihre Berufsarbeit auf.

      Viele Frauen sind veranlaßt worden, arbeiten zu gehen, weil heute eine „Nurhausfrau“ nichts mehr gilt. „Wenn man zu Hause bleibt, denken die Leute, man sei für eine Erwerbstätigkeit zu dumm“, erklärte eine junge Frau. Außerdem gibt es immer mehr Männer, die von ihrer Frau erwarten, daß sie arbeiten geht. Ein Mann ermunterte seine Frau kurz nach der Geburt ihres ersten Kindes, wieder ins Berufsleben zurückzukehren. Warum?

      „Zum Teil tat ich das aus selbstsüchtigen Gründen“, sagte er. „Mir gefällt es nicht, wenn ich nach Hause komme und nichts anderes höre, als daß der Preis der Möhren um das Doppelte gestiegen ist.“ Er befürchtete, daß ihn seine Frau, wenn sie zu Hause bliebe, schließlich langweilen würde. „Ich denke an ihre Mutter“, erklärte er. „Sie war anfangs eine intelligente Frau, aber jetzt sagt sie nie mehr etwas, was mich auch nur im geringsten interessieren würde. Sie ist stets nur Hausfrau gewesen, und das hat zur Folge gehabt, daß ihr Geist vertrocknet ist. Ich will nicht, daß dies auch meiner Frau widerfährt. Was meine Frau für das Baby tut, ist rein mechanischer Art — das Essen nach Vorschrift zubereiten usw. Ist man berufstätig, so kann man auf eine Arbeit, die man vorbildlich verrichtet, stolz sein.“

      Ein Vergleich zweier statistischer Erhebungen zeigt, wie sich diese Einstellung auf die traditionelle Rolle der Frau auswirkt. Bei einer Umfrage, die in den 1960er Jahren durchgeführt wurde — also noch bevor die Frauenbefreiungsbewegung auf die Durchschnittsfrau einen so großen Einfluß ausübte —, antworteten 72 % der befragten Frauen, daß sie gern Hausfrau seien. Die meisten dieser Hausfrauen fanden sogar Gefallen daran oder sagten, daß es ihnen nichts ausmache, Arbeiten zu verrichten, die als mühselig gelten würden, wie zum Beispiel die Wohnung sauberzumachen. Aber bei einer vor kurzem veranstalteten Umfrage sagte nur knapp die Hälfte der befragten Frauen, daß ihnen die Hausarbeit „gelegentlich Freude“ bereite.

      Wie denken berufstätige Frauen, die den Haushalt und vielleicht auch noch Kinder versorgen müssen? Sind sie zufrieden und glücklich?

  • Die Probleme der berufstätigen Frau
    Erwachet! 1977 | 22. Dezember
    • Die Probleme der berufstätigen Frau

      IN Schlagzeilen wird oftmals darüber berichtet, daß Frauen höhere, leitende und gutbezahlte Posten bekleiden, die früher fast ausschließlich Männern vorbehalten waren. Es gibt weibliche Staatspräsidenten, Kabinettsmitglieder, Moderatoren usw. Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, daß das große Heer der erwerbstätigen Frauen niedrige, schlechtbezahlte Arbeiten verrichtet und nur geringe Aufstiegsmöglichkeiten hat.

      Tatsächlich wird trotz der Gerichtsurteile und der Gesetze, die eine Diskriminierung der weiblichen Arbeitskräfte verbieten, für die Frauen die Situation auf dem Arbeitsmarkt nicht besser, sondern schlechter. Die „National Organization for Women“, eine der wichtigsten Frauenorganisationen in den USA, schrieb im vergangenen Jahr ganz offen: „Fortschritt? Machen wir denn wirklich Fortschritte? Nein, wir fallen zurück. Wir halten nicht einmal, was wir errungen haben.“

      Die vor kurzem in den USA veröffentlichten Lohnstatistiken zeigen, daß die Kluft zwischen dem durchschnittlichen Männerverdienst und dem durchschnittlichen Frauenverdienst in den letzten zwanzig Jahren nicht kleiner, sondern größer geworden ist. Über 80 % aller erwerbstätigen Frauen in Amerika verdienen weniger als 10 000 Dollar im Jahr, bei den erwerbstätigen Männern dagegen sind es nur 38 %. Nach Angaben des amerikanischen Statistischen Bundesamtes verdienen manche Akademikerinnen nur 60 % des Lohnes, den ihre männlichen Kollegen erhalten. Eine von einer New Yorker Organisation durchgeführte Studie ergab, daß von den Frauen, die in den Jahren zwischen 1977 und 1985 erwerbstätig werden, über ein Drittel als Büroangestellte arbeiten und daß ihre Löhne weiterhin beträchtlich hinter denen ihrer männlichen Kollegen zurückbleiben werden.

      Das alles bedeutet, daß eine Frau, die hofft, eine interessante und gutbezahlte Arbeit zu finden, um finanziell unabhängig zu sein, sehr wahrscheinlich eine Enttäuschung erleben wird. Ziemlich sicher wird sie eine mechanische und ganz einfache Arbeit verrichten müssen. Wenn sie dann noch jemand anstellen muß, der, während sie einer Berufsarbeit nachgeht, ihre Kinder betreut, kann es passieren, daß sie mit ihrem Lohn nur knapp, wenn überhaupt, ihre Ausgaben decken kann. Denn gewöhnlich kommen noch andere Auslagen hinzu wie die Fahrt zur Arbeit, Mahlzeiten außer Hause, Arbeitskleidung, teure Schnellgerichte, das Waschen der Wäsche und der Friseur — alles das kann einen großen Teil ihres Lohnes verschlingen.

      Probleme am Arbeitsplatz

      Häufig ist auch die Atmosphäre am Arbeitsplatz eine starke nervliche Belastung für die Frau. Manch eine kann das Geschwätz über andere, das Intrigieren im Büro und den Konkurrenzgeist, der oft herrscht, nicht leiden; dasselbe gilt für die in einigen Geschäften betriebenen unehrlichen Praktiken. Auch das moralische Klima ist nicht immer das beste. Viele Frauen haben es erlebt, daß ihnen ein Kollege oder der Chef einen unsittlichen Antrag gemacht hat.

      Eine im Rahmen einer sozialen Studie der Universität Cornell durchgeführte Umfrage über dieses Thema ergab, daß 92 % der befragten Frauen sagten, die Belästigung von seiten männlicher Kollegen oder des Chefs sei ein ernstes Problem, und 70 % erklärten, sie seien persönlich schon in dieser Weise belästigt worden. Die Umfrage zeigte auch, daß dieses Problem in allen Berufssparten, unter allen Altersgruppen, unter Verheirateten und Unverheirateten sowie unter Erwerbstätigen aller Lohnkategorien vorhanden ist. Als unsittliche Belästigung gilt ein lüsternes Schielen nach einer weiblichen Angestellten, ihr „schöne Augen zu machen“, sie zu drücken oder zu kneifen, ständig ihren Körper zu berühren, ihr einen unsittlichen Antrag zu machen, wobei ihr gedroht wird, sie werde die Arbeit verlieren, wenn sie nicht einwillige, und in extremen Fällen Vergewaltigung.

      Beruf und Haushalt

      Ein weiteres Problem vieler erwerbstätiger Mütter ist die doppelte Belastung, die sie zu tragen haben. Wenn sie von der Arbeit müde nach Hause kommen, wartet noch eine Menge Arbeit auf sie. Viele Ehemänner denken, auch wenn die Frau arbeiten geht, nicht daran, ihr im Haushalt an die Hand zu gehen.

      Zum Beispiel ergab eine Umfrage, die unter Ärztinnen im Gebiet von Detroit (Michigan) im Jahre 1976 durchgeführt wurde, daß 75 % dieser Frauen, obwohl sie voll beruflich tätig waren, selbst kochten, einkauften, die Kinder betreuten und das Geld verwalteten. Zwei Drittel dieser Ärztinnen hatten ein bis zwei Tage wöchentlich eine Waschfrau und eine Putzfrau, aber ein Drittel machte alles allein.

      Eine Frau ist einer solch ungeheuren Anstrengung auf die Dauer nicht gewachsen. Frauen, die die gesamte Hausarbeit neben dem Beruf allein zu leisten versucht haben, geben offen zu, daß der Haushalt darunter leidet. Eine berufstätige Mutter gestand, daß sie jetzt die trockenen Handtücher aus dem Wäschetrockner herausnehme und buchstäblich in den Schrank werfe, ohne sie zusammenzulegen. Eine andere sagte, ihr Mann habe es nicht leiden können, wenn sie seine Taschentücher nicht gebügelt habe; jetzt, da sie arbeiten gehe, sei er froh, wenn sie sie wenigstens aus dem Wäschetrockner herausnehme und in seine Schublade lege.

      Wie ergeht es den Kindern?

      Die Ehemänner finden sich heutzutage vielleicht noch damit ab, daß ihre Frau manches, was sie früher für sie getan hat, jetzt nicht mehr tut, doch über ein Problem kann sich die berufstätige Mutter nicht ohne weiteres hinwegsetzen — die Bedürfnisse ihrer Kinder. Eine solche Mutter mag zwar behaupten, entscheidend sei nicht die Menge der Zeit, die sie ihren Kindern widme, sondern wie sie diese Zeit verwende. Das stimmt allerdings bis zu einem gewissen Grad. Eine berufstätige Mutter mag jedoch so überlastet sein, daß ihr jegliche Zeit für die Kinder fehlt.

      Dieses Problem der berufstätigen Mutter wird auch von den Verfassern eines Buches anerkannt, in dem die Hausfrauen angespornt werden, einer außerhäuslichen Berufsarbeit nachzugehen. Sie geben ihr daher folgenden Rat: „Wenn Sie nach Hause kommen und von Ihren Kindern stürmisch begrüßt werden, die Ihnen alles erzählen möchten, was sie am Tag erlebt haben, sagen Sie zu den allerliebsten Wuschelköpfen, daß sie sich noch etwas gedulden sollten. Nehmen Sie sich dann 15 Minuten Zeit, um sich in Ihrem Schlafzimmer von der Berufsarbeit auf Ihre Familie umzustellen, um sich zusammenzureißen, sich umzuziehen und vielleicht noch schnell einen Martini zu trinken. Schließen Sie, wenn nötig, die Tür ab, denn diese Viertelstunde ist für jede berufstätige Mutter außerordentlich wichtig.“

      Einige berufstätige Mütter haben aber festgestellt, daß dieser Rat leider einen Haken hat. Wenn sie nämlich so weit sind, daß sie ihre Kinder anhören könnten, mag bei den Kindern die Bereitschaft nicht mehr vorhanden sein zu reden. Ihr Eifer, ihrer Mutter alles zu erzählen, was ihnen wichtig erscheint, ist erlahmt, und sie hüllen sich jetzt in Schweigen.

      Ein Psychiater, der sich auf die emotionellen Konflikte von Karrierefrauen spezialisiert hat, sagte, daß die Kinder es nicht gern haben, wenn ihre Mutter arbeiten geht. „Die Kinder beschweren sich selten darüber, daß der Vater nicht zu Hause ist, aber sie können es nicht leiden, wenn ihre Mutter fortgeht“, erklärte er. „Sie sind der Meinung, daß die Mutter nur für sie dasein sollte.“

      Dieser Psychiater behauptet, daß die Karrierefrauen, beeinflußt von der Frauenbefreiungsbewegung, es ablehnen, in irgendeiner Weise abhängig zu sein. „Für die Frauen mit Kindern“, sagte er, „bedeutet das, daß die Kinder, kaum sind sie geboren, erwachsen sein sollen. Die Kinder sollen so sein wie sie: nie um einen Ausweg verlegen und selbständig. Doch die Kinder sind darauf nicht vorbereitet.“

      Aber wie eine Hausfrau und Mutter erklärte, brauchen nicht nur kleine, sondern auch größere Kinder Beaufsichtigung. Diese Frau hat drei Kinder, zwei sind bereits erwachsen, und eines, ein sechzehnjähriger Sohn, wohnt noch zu Hause. Sie sagte: „Man muß die Kinder ein bißchen ausfragen; sie müssen merken, daß es einen interessiert, was sie am Tag erlebt haben. Von sich aus sagen sie es nicht. Und wenn man nicht zu Hause ist, um mit ihnen darüber zu sprechen, suchen sie sich jemand anders, dem sie sich anvertrauen können. Wer gibt einem die Gewähr, daß sie dabei nicht an jemand geraten, der unmoralisch oder unreif ist?“

      Diese Mutter fügte außerdem hinzu: „Zwei Mädchen aus unserer Nachbarschaft, deren Mütter berufstätig sind, kommen nach der Schule oft zu uns. Sie erzählen mir Dinge, die sie ihrer Mutter nie anvertrauen würden. Wenn ich ihnen rate, es ihr zu sagen, antworten sie, ihre Mutter habe keine Zeit für sie.“

      Das Problem des Erfolges

      Es gibt Frauen, die in ihrem Beruf sehr erfolgreich sind. Sie verdienen viel Geld, üben einen nicht geringen Einfluß aus und werden von ihren Geschäftskollegen geachtet. Aber solche Frauen müssen oft Überstunden machen oder sind häufig beruflich unterwegs. Für eine Frau, die Kinder hat, bedeutet das, daß sie sowohl die Kinder als auch den Mann lange allein lassen muß. Weigert sie sich jedoch, Überstunden zu machen oder auf Reisen zu gehen, mag sie ihren Posten verlieren.

      Eine Frau, die an der amerikanischen Effektenbörse eine leitende Stellung bekleidet — eine Stellung, die bis vor kurzem nur ein „Männerposten“ war —, ist mehr als 30 Prozent von ihrer Arbeitszeit auf Reisen. Sie hat aber auch Zwillingstöchter im Vorschulalter. Wie hat sie ihr Problem gelöst? Tagsüber hat sie eine Hausangestellte, und ist sie beruflich unterwegs, so kümmert sich ihr Mann, wenn er von der Arbeit kommt, um die Kinder. Ist sie unterwegs, muß sie von sechs Uhr früh bis elf Uhr nachts arbeiten — das ist ein Pensum, bei dem sie, selbst wenn sie nicht von zu Hause weg wäre, keine Zeit für ihre Kinder hätte.

      Somit müssen bei einer echten „Karrierefrau“ Haushalt und Familie an zweiter Stelle rangieren. Denn wie die Anthropologin Margaret Mead erklärte, „sind die Pflege kleiner Kinder, ein Mann und ein Haushalt gewöhnlich unvereinbar mit einer beruflichen Karriere. Der Lebensstil der guten Ehefrau und Mutter steht in scharfem Gegensatz zu dem einer guten Wissenschaftlerin, Künstlerin oder Direktorin.“

      Der Versuch, berufstätig und Hausfrau zu sein, hat schon oft katastrophale Folgen gehabt. Eine Frau, deren Ehe in die Brüche ging, berichtete: „Mein Beruf ist sozusagen meine große Liebe geworden. Er bedeutet für mich sehr, sehr viel, ja er ist mein Leben.“

      Aber auch die Frau, die keine persönliche Bindung an ihren Beruf hat, sollte bedenken, daß ihre Erwerbstätigkeit einen starken Einfluß auf ihre Ehe auszuüben vermag. Eine Frau, die nach zwanzigjähriger Ehe wieder in ihren Beruf zurückkehrte, sagte: „Wahrscheinlich vermißt mich Lew, weil ich nicht mehr so viel zu Hause bin ... Jetzt fällt er mir auf die Nerven mit seinem ,Hilf mir doch die Tasche packen!‘ Ich denke dann: ,Pack doch deine Tasche selbst!‘ So habe ich früher nicht gedacht. Ich habe ihm immer gern geholfen, weil ich glaubte, ich sei dafür da.“

      Das bringt uns wieder zurück zu den Fragen: Soll die Frau zu Hause bleiben, oder soll sie arbeiten gehen? Welches ist ihre eigentliche Rolle?

  • Soll die Frau arbeiten gehen oder nicht?
    Erwachet! 1977 | 22. Dezember
    • Soll die Frau arbeiten gehen oder nicht?

      FRÜHER sah man die einzige Aufgabe der Frau darin, Haus und Kinder zu versorgen. An eine außerhäusliche Berufsarbeit dachte man nicht. Damals hatte die Frau im Haus viel zu tun. Deshalb lautet ein Sprichwort: „Von Sonnenaufgang bis -untergang arbeitet der Mann, doch die Arbeit der Frau ist niemals getan.“

      Einige behaupten, daß die Frau auch jetzt noch ins Haus gehöre, obschon sich die Situation vielerorts drastisch geändert hat. In Amerika sind beispielsweise über 47 Prozent der Ehepaare Doppelverdiener.

      Sogar viele Frauen, die Kinder haben, sind berufstätig. In den Vereinigten Staaten geht fast die Hälfte der Frauen mit Kindern unter achtzehn Jahren arbeiten. Und von den Frauen mit Kindern unter sechs Jahren ist etwa ein Drittel berufstätig. Die Kinder werden tagsüber meist in einen Hort gegeben.

      Das amerikanische Arbeitsministerium wies auf den großen Wandel hin, der in dieser Hinsicht vor sich gegangen ist. In einem Bericht dieses Ministeriums heißt es: „Die Vorstellung von einer Familie, in der der Mann der einzige Verdiener ist und die Frau den Haushalt besorgt und die Kinder betreut, mag für Veranschaulichungszwecke nützlich sein, aber sie ist kein realistisches Bild einer typisch amerikanischen Familie um die Mitte der 1970er Jahre.“

      Ist diese Situation zu begrüßen? Ist es das beste, wenn eine Frau arbeiten geht? Wie verhält es sich, wenn eine Frau verheiratet ist und Kinder hat?

      Wenn die Erwerbstätigkeit ein Muß ist

      Es gibt viele Frauen, denen nichts anderes übrigbleibt, als arbeiten zu gehen. Zum Beispiel sehen sich Millionen geschiedene oder von ihrem Mann getrennt lebende Frauen dazu gezwungen. Einige müssen auch noch die Kinder selbst ernähren. Die Erwerbstätigkeit mag für sie eine reine Existenzfrage sein. Viele unverheiratete weibliche Erwerbstätige müssen arbeiten gehen, um ihr Brot zu verdienen. Aber wie steht es mit den Frauen, die einen Mann haben und vielleicht auch Kinder?

      Wegen der großen Teuerungsrate müssen viele dieser Frauen arbeiten gehen. Der Mann verdient zuwenig, um die Familie zu ernähren (Jak. 5:4). Deshalb sieht sich die Frau gezwungen, eine Arbeit anzunehmen. Bleibt aber heutzutage wirklich vielen Familien nichts anderes übrig, als daß Mann und Frau verdienen?

      Gewisse Kreise bejahen diese Frage. Ein amerikanisches Blatt für öffentliche Angelegenheiten schrieb 1970: „Rund 21 Millionen Frauen waren berufstätig, weil sie und ihre Familie das Geld für Nahrungsmittel, Kleidung und Wohnung notwendig brauchten.“ Ferner hieß es darin: „Diese Zahlen sollten den Mythos zerstören, an dem immer noch einige festhalten, nämlich, daß sehr viele Frauen in unserem Land nur deshalb erwerbstätig sind, weil sie gern arbeiten gehen oder weil sie zusätzlich etwas verdienen möchten.“

      Es gibt ohne Zweifel manch eine Frau, die Kinder hat und, obschon ihr Mann ebenfalls erwerbstätig ist, arbeiten gehen muß, damit die Familie leben kann. Verheiratete Frauen, die aus diesem Grund berufstätig sind, handeln im Einklang mit dem Willen Gottes, wonach die Frau eine „Gehilfin“ des Mannes sein soll (1. Mose 2:18). Dennoch sollte ein Ehepaar — besonders wenn Kinder da sind — sich gemeinsam ernsthaft mit der Frage auseinandersetzen, ob es wirklich erforderlich ist, daß beide arbeiten gehen.

      Sollte eine Mutter wirklich arbeiten gehen?

      Das ist eine wichtige Frage, weil ein Kind die Mutter dringender braucht, als manch einer ahnt. Unser Schöpfer schuf die Frau so, daß sie Kinder gebären kann. Aber er tat noch mehr. Er stiftete auch die Ehe und die Familie und gab der Frau die Fähigkeit, ihr Kind zu stillen und es liebevoll zu pflegen, was für sein Gedeihen unerläßlich ist (Matth. 19:4-6; 1. Thess. 2:7). Würden Eheleute das richtig begreifen, würden sie es vielleicht so einrichten, daß die Mutter bei den Kindern bleiben könnte.

      Als eine junge Frau über ihre Kindheit sprach, sagte sie erregt, daß sie gern auf viele der materiellen Annehmlichkeiten, die sie genossen hatte, verzichtet hätte, wenn dafür ihre Mutter zu Hause gewesen wäre und sich mehr um sie gekümmert hätte. Diese junge Frau berichtete:

      „Als ich von zu Hause wegging, wohnte ich eine Zeitlang mit einem Mädchen zusammen, das aus viel einfacheren Verhältnissen stammte als ich. Dieses Mädchen lehrte mich den Unterschied zwischen Dingen, die man wirklich benötigt, und Dingen, die man nur zu benötigen glaubt. Sie war zufrieden bei Eintopf und Brot, auch machte es ihr nichts aus, getragene Kleider anzuziehen. Ich war das nicht gewohnt. Sie lehrte mich auch, sparsamer zu sein. Mir wurde klar, daß meine Familie vieles gekauft hatte, was in Wirklichkeit gar nicht notwendig gewesen war.

      Hätten wir bescheidener gelebt, hätte meine Mutter nicht auf Arbeit gehen brauchen. Zwei meiner Schwestern sind auf Abwege gekommen — eine von ihnen nahm Drogen. Ich frage mich immer wieder: Wäre das auch passiert, wenn jemand zu Hause gewesen wäre, der gesehen hätte, was meine Schwester tat? Ein Schulkind ist den ganzen Tag dem Einfluß der Welt ausgesetzt. Wie kann eine Mutter dem entgegenwirken, wenn sie nicht zu Hause ist, wenn sie sich nicht mit ihren Kindern unterhalten kann, während sie etwas gemeinsam tun, wie zum Beispiel Kuchen backen?“

      Darüber sollten Eltern ernsthaft nachdenken. Heutzutage kommen immer mehr Kinder auf die schiefe Bahn; dabei spielt bestimmt die Tatsache eine wichtige Rolle, daß ihre Mutter nicht zu Hause, sondern berufstätig ist. Eine Frau, die einer interessanten Tätigkeit als Journalistin nachging, erzählte: „Ich war keine militante Feministin, aber ich hatte die Prinzipien der Frauenbefreiungsbewegung akzeptiert und hielt die Berufsarbeit für wichtiger als die Betreuung der Kinder. Das galt als mühselige Arbeit.“ Trotzdem gab diese Frau ihre Arbeit auf, damit sie sich ihrem kleinen Jungen widmen konnte. Es dauerte eine Zeitlang, bis sie sich umgestellt hatte, doch dann gefiel ihr das Hausfrauendasein besser als ihre berufliche Tätigkeit.

      Vermutlich können nicht alle Mütter ganz auf eine Erwerbstätigkeit verzichten, aber vielleicht können sie einen Kompromiß eingehen und eine Teilzeitarbeit annehmen. Sie wären dann nur in der Zeit nicht zu Hause, in der die Kinder in der Schule sind. Heute findet man in vielen Berufssparten eine Teilzeitbeschäftigung.

      Entscheiden, was zu tun ist

      Bedeutet das, daß sich eine Frau, die keine Kinder hat, eine außerhäusliche Arbeit suchen sollte, wenn es ihr Wunsch ist? Nicht unbedingt. Das ist eine Angelegenheit, die ein Ehepaar gemeinsam entscheiden sollte. Es gibt Männer, denen es nicht gefällt, wenn ihre Frau arbeiten geht. Sie haben es lieber, wenn sie der alleinige Verdiener in der Familie sind. Sie mögen Wert auf einen gepflegten Haushalt legen. Arbeitet aber die Frau ganztags, leidet gewöhnlich der Haushalt darunter.

      Eine Frau, die mit einem solchen Mann verheiratet war, ging, als ihre Kinder groß waren, einer Berufsarbeit nach. Darüber erzählte sie: „Ich merkte, daß ihm die Situation auf die Nerven ging. Ich kannte meinen Mann schon zu gut, als daß mir das hätte entgehen können. Wir sprachen uns dann aus, und ich mußte in mich gehen. Hatte ich diese Arbeit aus egoistischen Gründen angenommen? Ich mußte der Hausangestellten fast soviel bezahlen, wie ich selbst verdiente. Das bedeutete, daß die ganze Sache vom finanziellen Standpunkt aus unvernünftig war. ... Es fiel mir nicht schwer, meine Arbeit aufzugeben. Hal benötigt sehr viel Unterstützung — wer benötigt das nicht? —, um seine schwere Bürde tragen zu können.“

      Aber warum sind so viele Frauen unbefriedigt, wenn sie nicht berufstätig sein können? Dafür ist zum großen Teil die heutige Propaganda verantwortlich. Wie bereits erwähnt, hat das Hausfrauendasein in den Augen der Welt viel von seinem früheren Ansehen verloren. Heute gilt eine Hausfrau oft als zu einfältig, um berufstätig zu sein. Doch das ist verkehrt. Um einen Haushalt gut zu führen, muß man vieles können.

      Man überlege einen Augenblick: Von der Frau wird erwartet, daß sie eine Wohnung einrichten kann, daß sie die Fähigkeiten einer Lehrerin und einer Sekretärin besitzt und daß sie etwas von Krankenpflege, von Hauswirtschaft, vom Waschen und vom Kochen versteht. Ein Experte schrieb, daß die „Haushaltsführung etwas sehr Schwieriges“ sei. Er erklärte: „Zweifellos ist sie eine der kompliziertesten und vielseitigsten Tätigkeiten, die einer einzigen Person je zugemutet worden sind.“ Ehemänner, die schon einmal gezwungen waren, den Haushalt zu führen, weil eine Notlage eingetreten war, geben zu, daß es nicht leicht sei, es gut zu tun.

      Man muß der Hausfrau jedoch zu verstehen geben, daß ihre Arbeit wirklich geschätzt wird und daß sie wichtig ist. Zum Beispiel sagte eine Frau: „Während man die Hausarbeit verrichtet, sagt man sich ständig: ,Ich bin ein nützlicher Mensch.‘ Aber niemand ist da, der das bestätigt.“ Besonders heutzutage ist es notwendig, daß ein guter Ehemann seine Frau dafür lobt, daß die Wohnung immer sauber und gemütlich ist, wenn er nach Hause kommt. Daß es nicht leicht ist, einen Haushalt zu führen, beweist auch die ausführliche Beschreibung der Tätigkeit einer guten Hausfrau in der Bibel (Spr. 31:10-31).

      Offensichtlich haben sich die Zeiten geändert. Die Umstände sind jetzt anders als früher. Heute sind mehr Frauen gezwungen, einer außerhäuslichen Tätigkeit nachzugehen. Aber wenn der Rat, der in der Bibel den Frauen gegeben wird, nämlich ‘im Hause zu arbeiten’ befolgt wird, ist die Familie wahrscheinlich glücklicher und weniger Störungen ausgesetzt (Tit. 2:3-5).

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