Der Weg des freudigen Gehorsams
„Nehmt mein Joch auf euch und werdet meine Jünger, denn ich bin mildgesinnt und von Herzen demütig, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ — Matth. 11:29, 30.
1. Inwiefern könnte jemand in bezug auf seine Einstellung zum Gehorsam den Meereswogen gleichen?
HAST du schon einmal beobachtet, wie die brandenden Wogen des Meeres unerbittlich ans Ufer schlagen? Zeigen sie dem Gestein oder dem Sand gegenüber irgendwelches Mitleid, irgendwelche Milde oder Barmherzigkeit? Nein, im Gegenteil, sie tragen den Sand weg und reiben die Steine gegeneinander, bis sie glattgeschliffen sind. Harte Felsklippen werden von ihnen angenagt und unterhöhlt. Doch das Meer gehorcht vielen Gesetzen Gottes. Über eines davon sagte Gott gemäß Hiob 38:8-11: „Und wer hat das Meer mit Toren verschlossen, als es ausbrach, hervorkam aus dem Mutterschoße, als ich Gewölk zu seinem Gewande und Wolkendunkel zu seiner Windel machte, und ich ihm meine Grenze bestimmte und Riegel und Tore setzte und sprach: Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter, und hier sei eine Schranke gesetzt dem Trotze deiner Wellen?“ Sollten wir aber im Gehorchen oder im Fordern von Gehorsam dem Meere gleichen? Sollten wir ebenso kalt, unerbittlich, streng und unbarmherzig sein, ja sollten wir ebenso rücksichtslos vorandrängen, andere beiseite schieben und uns mit Gewalt unseren Weg bahnen?
2. Wie sollte man auf Fehler hinweisen?
2 Hin und wieder hört man, daß jemand, der auf einen Fehler oder auf ein Unrecht hinweist, von unreifen Personen als Nörgler oder Kritiker bezeichnet und mit den murrenden Israeliten verglichen wird. Mitunter ist es aber nötig, auf Fehler hinzuweisen, auch wenn sie von unseren Brüdern begangen worden sind. Das bestätigen die Worte in Sprüche 21:13 (NW): „Wer irgend sein Ohr vor dem Klageschrei des Geringen verstopft, der wird auch selbst rufen und keine Antwort erhalten.“ Nicht jeder von uns hat die gleiche Gabe oder Fähigkeit, an der richtigen Stelle auf ein Unrecht hinzuweisen, ohne sich das Mißfallen des Betreffenden zuzuziehen. Statt taktvoll wie Nathan vor David zu sein, mögen wir zu offen, zu dogmatisch oder nicht feinfühlig genug sein. Es mag aber wirklich ein Unrecht, ein kleineres oder größeres, geschehen sein, von dem mindestens e i n e Person betroffen worden ist. (2. Sam. 12:1-14) Ehemänner, Väter oder Aufseher sollten wegen eines Unrechts — ob es sich dabei nun um etwas Geringfügiges oder etwas wirklich Schwerwiegendes handelt — nicht unbarmherzig vorgehen, sonst würde sich dies ähnlich auswirken, wie sich die Gewalt der Meereswogen auf das Gestein an der Küste auswirkt. Selbst der ergebenste Diener Gottes würde dann mit der Zeit zermürbt und schließlich entmutigt werden; er würde einfach Tag für Tag und Jahr für Jahr alles gleichgültig hinnehmen und sich sagen: „Was nützt es schon?“ Er mag seinen Weg weitergehen und dabei an Psalm 34:15 denken: „Die Augen Jehovas sind gerichtet auf die Gerechten, und seine Ohren auf ihr Schreien.“ (Siehe ferner die Verse 16-20.)
3. Wie beeinflußt die Erziehung die Einstellung eines Menschen zum Gehorsam?
3 Die Einstellung eines ergebenen Dieners Jehovas zum Gehorsam hängt von vielen Faktoren ab. Der eine mag in einer Familie aufgewachsen sein, in der die Gesetzlosigkeit solche Ausmaße angenommen hatte, daß dauernd gestritten wurde. (Matth. 24:12) Ein anderer mag in einem Elternhaus groß geworden sein, in dem das Wort des Vaters als unabänderliches Gesetz galt und der Vater selbst so unnahbar wie das kalte, tiefe, gigantische Meer war. Manche hatten eine freudlose Jugend und hörten bei allem, was sie taten, ständig die Worte: „Tu das nicht!“, oder: „Laß das!“ aber warum sie gehorchen sollten, wurde ihnen nie gesagt. Einige dagegen hatten das Glück, in einer Familie aufzuwachsen, in der Eltern und Kinder aneinander interessiert waren und in der man ohne weiteres mit dem Vater über Probleme sprechen konnte und wußte, daß er einem liebevoll helfen würde.
4, 5. (a) Welche weitverbreitete Ansicht kann sich nachteilig auf das Verhältnis zwischen Kindern und Eltern auswirken? (b) Wie kann dies vermieden werden?
4 Heutzutage denken viele Eltern, ihre Kinder seien vollkommen, sie wollen es einfach nicht wahrhaben, daß jedes Kind zum Bösen neigt, obwohl in Psalm 51:5 über alle, die bis heute geboren wurden, gesagt wird: „Siehe, in Ungerechtigkeit bin ich geboren, und in Sünde hat mich empfangen meine Mutter.“ Kinder kommen deshalb oft in eine schwierige Lage, vor allem dann, wenn die Eltern übertriebene Erwartungen auf ihre Nachkommen setzen und diese Erwartungen von anderen Personen, die die Leistungen der betreffenden Kinder öffentlich hervorheben, noch bestärkt werden.
5 Können aber Kinder die Erwartungen der Eltern Tag für Tag erfüllen, wenn diese ihnen nicht verständnisvoll beistehen und ihre Schwachheiten berücksichtigen? Mangelndes Verständnis mag dazu führen, daß zwischen Eltern und Kindern eine Mauer entsteht. Es mag bewirken, daß sich Söhne und Töchter scheuen, mit ihren Eltern offen über ihre Probleme zu sprechen, weil sie das Gefühl haben, versagt zu haben. Sie versuchen daher, allein damit fertig zu werden, und entwickeln eine negative Auffassung vom Leben. Wie gut und wie vertrauensstärkend ist es doch, wenn man sich aussprechen kann! Schon nach wenigen Minuten mag alles ganz anders aussehen, und man mag mit neuer Kraft den Weg des Gehorsams gehen. Eine solche Ermunterung benötigt man hin und wieder, um im Glauben zu bleiben. Das erkannten auch Paulus und Barnabas, denn sie „stärkten die Seelen der Jünger, indem sie sie ermunterten, im Glauben zu bleiben“. — Apg. 14:22.
6. Was kann den Gehorsam erschweren?
6 Der Umgang mit Personen, die Jehova nicht dienen, erschwert uns den Gehorsam. Im allgemeinen wollen Personen, die nicht die wahre Anbetung ausüben, ein ungebundenes Leben führen; sie sind nicht bereit, den Gesetzen oder Grundsätzen Gottes zu gehorchen. (1. Petr. 4:3, 4) Um im Glauben stark zu bleiben, müssen wir Gottes Wort studieren, und das erfordert natürlich Zeit. Können wir — ohne in Schwierigkeiten zu geraten — auf Kosten der Zeit, die wir für unser Studienprogramm benötigen, mit Personen Umgang pflegen, die Jehova nicht gehorchen? Paulus sagte ganz offen: „Laßt euch nicht irreführen. Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ (1. Kor. 15:33) Wenn wir dagegen eifrig darauf bedacht sind, unseren Glauben zu bewahren, und wenn wir den innigen Wunsch haben, Jehova zu dienen, und durch unsere ausgeglichene Ergebenheit gegenüber unserem himmlischen Vater beweisen, daß wir diesen Wunsch haben, dann können wir mit Angehörigen des gegenwärtigen alten Systems der Dinge zusammen arbeiten. Wir können bei unserer Predigttätigkeit mit ihnen über Gottes Wort sprechen, und wir können unseren ungläubigen Verwandten helfen, die Wahrheit kennenzulernen. Doch trotz dieses Umgangs können wir es vermeiden, vom Weg des freudigen Gehorsams abzukommen.
7. (a) Wovor warnt die Bibel Christen? (b) Weshalb gerieten die Israeliten in Schwierigkeiten?
7 Folgende Bibeltexte zeigen uns, wie wir das Gleichgewicht bewahren können: „Ihr nun [seid] kein Teil der Welt.“ (Joh. 15:19) „Liebt nicht die Welt, noch die Dinge in der Welt.“ (1. Joh. 2:15-17) „Daß ihr diesen Lauf ... nicht mit ihnen fortsetzt ...“ (1. Petr. 4:4, 5) „Werdet ... nicht ihre Mitgenossen.“ „Habt nicht mehr mit ihnen teil ...“ (Eph. 5:7-11) Von den Israeliten lesen wir aber: „Sie vermischten sich mit den Nationen und lernten ihre Werke; und sie dienten ihren Götzen, und sie wurden ihnen zum Fallstrick.“ (Ps. 106:35, 36) Beachten wir, wie die Israeliten durch diese Handlungsweise nach und nach vom Weg des Gehorsams gegenüber Gott abkamen. „Die Kinder Israel wohnten inmitten der Kanaaniter, der Hethiter und der Amoriter und der Perisiter und der Hewiter und der Jebusiter; und sie nahmen sich deren Töchter zu Weibern und gaben ihre Töchter deren Söhnen, und dienten ihren Göttern.“ (Ri. 3:5, 6, 8) Um den Angehörigen des gegenwärtigen Systems der Dinge die gute Botschaft vom Königreich zu predigen, brauchen wir nicht mit ihnen zusammen zu wohnen, wir brauchen sie nicht zu lieben oder ihren Götzen zu dienen.
8. Wozu kann es führen, wenn man von sich selbst oder von anderen zuviel erwartet?
8 Wenn andere zuviel von uns erwarten, kann es uns die Freude am Gehorchen rauben. Das sieht man zum Beispiel, wenn Eltern von ihren Kindern überdurchschnittliche Leistungen erwarten und wenn Kinder damit rechnen, daß die Eltern alles für sie tun, wenn Ehemänner vergessen, daß eine Frau nicht die gleiche Entschlußkraft hat wie ein Mann, wenn Ehefrauen nicht daran denken, daß Männer nicht so sehr auf die kleinen Dinge im Leben achten, und wenn Aufseher streng sind, weil sie eine leistungsfähige, produktive Organisation sehen möchten. Manch einer setzt sich ein Ziel, das für ihn unerreichbar ist, und hat dann nicht die richtige Freude an seinem Dienst.
9. Wie bewies Jesus dem Apostel Thomas gegenüber die in Matthäus 11:28-30 beschriebenen Eigenschaften?
9 Betrachten wir kurz das zwanzigste Kapitel des Johannesevangeliums. Der Apostel Thomas hatte eine wichtige Zusammenkunft versäumt und wollte daher den Jüngern nicht glauben, als sie sagten: „Wir haben den Herrn gesehen!“ (Joh. 20:25) Eine Woche später sah und hörte er Jesus, als dieser bei einer weiteren Zusammenkunft zugegen war, und er anerkannte ihn mit den Worten: „Mein Herr.“ Wies Jesus Thomas nun streng zurecht, weil er versäumt hatte, zugegen zu sein, als die anderen Jünger und Jesus beisammen gewesen waren? Weigerte sich Jesus, ihm die Sache nochmals zu erklären? Wurde er unwillig, als Thomas ihn bat, ihn die Spuren der Nägel sehen und fühlen zu lassen, bevor er glaubte? Fragte er Thomas, wo er in der vorhergehenden Woche gewesen sei? Hielt er ihm eine Predigt über die Bedeutung des rechten Umgangs oder über die Wichtigkeit, sich mit den anderen Jüngern zu versammeln? Nein, im Gegenteil, er war bereit, Thomas’ Glauben zu stärken und ihm zu helfen. Er war derselbe Jesus, der gesagt hatte: „Kommt zu mir alle, die ihr euch abmüht und die ihr beladen seid, und ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und werdet meine Jünger, denn ich bin mildgesinnt und von Herzen demütig, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ (Matth. 11:28-30) Bestimmt wurde Bruder Thomas dadurch im Glauben gestärkt, und er setzte danach seinen Dienst treu fort. — Apg. 1:13.
UNTERWÜRFIGE FRAUEN
10. Was sollten Männer bei ihren Frauen voraussetzen und anerkennen?
10 Wenn ein Mann seiner Frau gegenüber konsequent, aber liebevoll ist, fällt es ihr leicht, sich ihm unterzuordnen. Es gibt in der ganzen Welt keine vollkommene Frau. Frauen haben viele Fehler. Sie sind anders als die Männer. Sie brauchen länger, bis sie sich an gewisse Dinge gewöhnen oder neuen Situationen anpassen können. Sie sind gefühlsbetonter als die Männer. Familienbande spielen bei ihnen eine wichtige Rolle. Sie sind für Religion besonders empfänglich. Sie haben ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen. Sie sind im allgemeinen zart gebaut und verrichten Arbeiten, die den Männern langweilig und eintönig erscheinen mögen, jahrein, jahraus, ohne sich zu beklagen. Männer beklagen sich schneller über Eintönigkeit als Frauen. Du hast bei deiner Frau vielleicht noch viele weitere Eigenschaften entdeckt, doch diese wenigen mögen genügen, um zu zeigen, daß Frauen anders sind als Männer.
11. Wie kann ein Mann seiner Frau helfen, ihre Aufgaben in der Ehe zu erfüllen?
11 Es wäre sehr schwierig, den Wert einer christlichen Frau richtig einzuschätzen. Sie sorgt unermüdlich für die Bedürfnisse der Familie und tritt mit einem unvergleichlichen Mut an berghohe Probleme heran. Einer solchen Gefährtin zu helfen, zur Reife und zu der Erkenntnis zu gelangen, daß ein stiller und milder Geist wertvoller ist als das äußerliche Flechten der Haare und das Anlegen goldener Schmucksachen, wirkt sich bestimmt zum Segen aus. (1. Petr. 3:3, 4) Der kluge christliche Ehemann hilft seiner Frau, die Eigenschaften zu entwickeln, die in Sprüche, Kapitel 31 beschrieben werden. Frauen sind im allgemeinen gern zu Hause. Das Heim ist ihr Reich. Ein christlicher Ehemann kann, obwohl seine Mittel und seine Zeit beschränkt sein mögen, seine Frau in ihrer untergeordneten Stellung glücklich machen, wenn er für eine Wohnung sorgt, die seiner Frau gefällt, und wenn er sich auch darum kümmert, daß die Geräte vorhanden sind, die benötigt werden, um eine vielbeschäftigte Familie zu ernähren und zu kleiden und ihre Wohnung sauberzuhalten. Das Bibelbuch der Sprüche anerkennt die Vielseitigkeit der Frau. Eine Frau, der Gelegenheit geboten wird, versteht es, die kahlen Wände einer bescheidenen Wohnung zu beleben und jene traute, heitere Atmosphäre zu schaffen, die in einem christlichen Heim herrscht. Eine Frau hat auch gewisse persönliche Wünsche, und der Mann sollte sie ihr gewähren. Es bedeutet keine Verletzung des biblischen Grundsatzes der Unterordnung, wenn bei der Entscheidung gewisser Fragen in Verbindung mit der Arbeit in der Wohnung oder den Unternehmungen der Familie die Wünsche der Frau berücksichtigt werden.
12, 13. (a) Warum ist das Familienleben so wichtig? (b) Wie kann der Mann dazu beitragen, daß die Familie glücklich ist?
12 Ein harmonisches Verhältnis zwischen Mann und Frau fördert die Zufriedenheit, schafft eine gelöste Atmosphäre und bewirkt, daß dem Worte Gottes auf diesem wichtigen Gebiet der Unterordnung gern gehorcht wird. Das Heim spielt im Leben des Menschen eine wichtige Rolle. Er benötigt es tagtäglich. Es ist der Ausgangspunkt seines Wirkens. Es ist der Ort, an dem die Familie zusammenkommt, ja es ist die wichtigste Versammlungsstätte der Familie. Es bietet dem Menschen Obdach und Schutz. Es ist seine eigene kleine Welt, die Welt, in der er lebt, und zur Bewahrung dieser wichtigen Stätte hat Jehova die Frau bestimmt, die er dem Mann als Gehilfin gegeben hat. „Sie überwacht die Vorgänge in ihrem Hause.“ (Spr. 31:27) Wenn der Mann sie auch nicht bezahlt und selbst wenn er ihr kein Dankeschön sagt für all das, was sie tut, mag sie doch den Lohn empfangen, den Ruth erwarten konnte, wie das aus den Worten hervorgeht: „Jehova vergelte dir dein Tun, und voll sei dein Lohn von Jehova.“ — Ruth 2:12.
13 Nicht alle Männer bringen ihrer Frau hin und wieder ein Geschenk mit nach Hause oder denken jedes Jahr an den Hochzeitstag; doch jeder Mann kann sich seiner Frau gegenüber für ihre harte Arbeit irgendwie erkenntlich zeigen und ihr auch das nötige Lob spenden. Eine unterwürfige Frau sollte glücklich sein. Ein Grund für ihr Glück besteht darin, daß sie soviel gibt; sie gibt Tag für Tag und fortwährend. In Apostelgeschichte 20:35 wird gesagt: „Beglückender ist Geben als Empfangen.“ Wenn der Mann dafür sorgt, daß die Familie im Glauben stark bleibt, hat sie einen weiteren Grund, glücklich zu sein, denn in Jesaja 65:14 (NW) lesen wir: „Meine eigenen Knechte werden jubeln zufolge des guten Herzenszustandes.“ Dem Buch der Sprüche ist zu entnehmen, daß die ganze Familie eine glückliche Hausfrau zu schätzen weiß: „Ihre Söhne stehen auf und preisen sie glücklich, ihr Mann steht auf und rühmt sie: ‚Viele Töchter haben wacker gehandelt, du aber hast sie alle übertroffen!‘“ (Spr. 31:28, 29) Es ist also leicht zu erkennen, daß es gut ist, wenn eine Frau sich unterordnet, wie die Bibel es beschreibt, und daß sie um so glücklicher ist, wenn der Mann es ihr erleichtert, indem er ihr stets liebevoll begegnet. „Ebenso sind die Ehemänner verpflichtet, ihre Frauen zu lieben.“ — Eph. 5:28.
LIEBEVOLLE EHEMÄNNER
14, 15. (a) Ist der Unterschied zwischen Mann und Frau für die Familie ein Hindernis? (b) Wie können andere Glieder der Familie, besonders die Frau, dazu beitragen, daß es dem Mann Freude macht, Gott zu gehorchen?
14 „Das bedeutet Liebe, daß wir weiterhin nach seinen Geboten wandeln.“ (2. Joh. 6) Ehemänner, die Jehova Gott ergeben sind, haben den Wunsch, seinem Wort zu gehorchen. Eine Frau kann viel dazu beitragen, daß ein christlicher Ehemann glücklich ist. Ehemänner sind unvollkommen; einen unfehlbaren Mann gibt es nicht. (Röm. 3:12) Männer haben viele Fehler an sich. Im Unterschied zu den Frauen beschäftigen sie sich im allgemeinen mit den schwerwiegenderen Angelegenheiten. Sie können sich leicht anpassen. Sie lassen sich nicht so sehr von ihrem Gefühl leiten. Mitunter mögen sie sogar als gleichgültig erscheinen. Während die Mutter sich ängstigt, wenn sie ihren Sohn auf einen Baum klettern sieht, und ihn daran hindern möchte, weil sie befürchtet, er könnte sich weh tun, weiß der Vater, daß der Junge eines Tages sowieso auf die Bäume klettern und sich dabei vielleicht verletzen wird, daß er aber dabei auch etwas lernen wird. Bei Männern kommt Planung vor Einfühlung, und gewöhnlich überlassen sie es den Frauen, die Verbindung mit den Verwandten aufrechtzuerhalten.
15 Dein Mann hat bestimmt noch mehr Eigenschaften, die du täglich bei ihm beobachten kannst, doch diese wenigen mögen genügen, um zu zeigen, daß der Mann in gewisser Hinsicht anders ist als die Frau. Die Männer werden zwar für ihre Arbeit bezahlt, aber es wäre schwierig, ihren Wert richtig einzuschätzen, nämlich ihren Wert als Familienhaupt, dessen Aufgabe es ist, das entscheidende Wort zu sprechen, die Hauptlast der Sorgen zu tragen, Probleme und Schwierigkeiten, die für die Familie auftauchen mögen, zu lösen und der Familie so vorzustehen, daß sich alle glücklich fühlen. Die übrigen Familienglieder können aber viel zur Freude eines Familienhauptes beitragen, das sich bemüht, Jehova in allem zu gehorchen. Wieviel lieber kommt der Vater doch von der täglichen Arbeit nach Hause, wenn in der Familie eine ruhige, friedliche und liebevolle Atmosphäre herrscht, wenn die Frau über seine vielen Unzulänglichkeiten hinwegsieht, wenn sie ihm nicht immer wieder seine Schwächen vorhält und ihn nicht immer wieder daran erinnert, daß er sich noch nicht gebessert habe, sondern ständig dieselben Fehler mache. Eine Frau, die ihrer Verantwortung als Hausfrau richtig nachkommt, die die Wohnung sauber und in Ordnung hält, gesunde Mahlzeiten auf den Tisch bringt und durch ihrer Hände Fleiß so manches schafft, kann viel zum Glück ihres Mannes beitragen. Die Bibel sagt: „Sie überwacht die Vorgänge in ihrem Hause.“ (Spr. 31:27) Eine Frau kann unzählige kleine Dinge tun, die jedoch viel bedeuten, und wenn es nur das Annähen eines Hemdenknopfes ist.
16, 17. (a) Wie kann die Frau des weiteren auf ihren Mann Rücksicht nehmen? (b) Sollte man versuchen, auf Kosten der Liebe und der Aufnahme von geistiger Speise Zeit zu sparen?
16 Eine Frau, die positiv eingestellt ist, auferbaut ihren Mann. Sie sieht in seinen Absichten immer zuerst das Gute. Sie lädt ihm auch keine unnötigen finanziellen Lasten auf, so daß er Überstunden machen muß und dadurch länger als nötig den Aufregungen an seinem Arbeitsplatz ausgesetzt ist. Eine Frau, die auch mit etwas weniger Kostspieligem zufrieden ist, die keinen Neid kennt und froh ist, einen zufriedenen Mann zu haben, fördert in ihm nicht den Wunsch, die oberste Sprosse der Leiter des finanziellen Erfolges zu erklimmen. „Oben ist Platz“, heißt es; ist dort aber auch das Glück? Der Mann, auch der christliche Mann, lebt in einer Welt, in der der Konkurrenzgeist vorherrscht und in der andere Männer miteinander um höhere und besser bezahlte Stellungen wetteifern, in denen sie weniger arbeiten müssen und ein „schönes Leben“ haben. Ein Mann in einer solchen Stellung muß ständig auf der Hut sein, daß er seinen Glauben bewahrt.
17 Wenn ein Mann den ganzen Tag angestrengt arbeitet, mag er abends sehr abgespannt sein, doch eine liebevolle Frau kann ihm durch eine gemütliche Atmosphäre und durch ihr Verhalten helfen, sich zu entspannen, und so viel dazu beitragen, daß er sich zu Hause wohl fühlt. Trotz der Probleme, die auftauchen mögen, und trotz aller Anfechtungen sollte alles in Liebe geschehen, wie die Bibel dazu ermahnt mit den Worten: „Bleibt wach, steht fest im Glauben, benehmt euch wie Männer, werdet kraftvoll. Laßt alle eure Angelegenheiten mit Liebe geschehen.“ (1. Kor. 16:13, 14) In Verbindung mit der Tätigkeit der Versammlung können die Brüder ihre Freude bewahren, wenn sie im Umgang mit anderen Liebe bekunden. Wenn Kongresse bevorstehen und nur wenig Zeit für die Vorbereitung zur Verfügung steht, sollte man sich vor der unreifen Einstellung hüten, auf Kosten der Liebe Zeit sparen zu wollen. Wenn wir von allen Seiten so sehr in Anspruch genommen werden, daß wir kaum noch Zeit finden, unseren Glauben zu stärken, dann sollten wir unsere Lebensweise gründlich prüfen. Der Gehorsam gegenüber dem Worte Gottes kommt zuerst, und um freudig gehorchen zu können, muß man fortgesetzt Speise aus Jehovas Wort zu sich nehmen. Man darf damit nicht vorübergehend aufhören mit der Entschuldigung, man habe etwas Dringendes zu erledigen und man werde später wieder studieren. Jesus sagte nachdrücklich: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jeder Äußerung, die durch den Mund Jehovas ausgeht.“ — Matth. 4:4.
GEHORSAME KINDER
18. Warum bereitet die Unterschiedlichkeit der Kinder Freude?
18 Die Kindererziehung bringt viele Segnungen mit sich, und im Familienleben spielt der Gehorsam eine wichtige Rolle. Kinder bedürfen von ihrem ersten Atemzug an der liebevollen lenkenden Hand der Eltern. Kinder sind anders als Erwachsene. Sie sind weitgehend von ihren Eltern abhängig. Sie lassen sich im zarten Alter leicht formen. Sie sind natürlicher als Erwachsene; sie sind neugierig, wollen alles sehen, was um sie herum vor sich geht, und versuchen bei allem herauszufinden, wie es funktioniert. Die ganze Welt liegt vor ihnen als etwas, was es zu erforschen gilt, und gewöhnlich sind sie an ihrer nächsten Umgebung besonders interessiert. Kinder haben gern Gesellschaft und freuen sich, mit anderen zusammen zu sein. Wenn sie nicht von Erwachsenen gegenteilig beeinflußt sind, gewöhnen sie sich schnell an Rassen-, Standes- oder irgendwelche anderen Unterschiede, die auf die Abstammung zurückzuführen sind. Kinder aus der gleichen Familie haben verschiedene Temperamente; man findet in einer Familie selten zwei Kinder, die fast gleich sind. Darum werden sie von den Eltern auch unterschiedlich behandelt und unterschiedlich erzogen. Kinder erwarten von ihren Eltern, daß sie konsequent, aber liebevoll sind. Ihr Leben ist einfach, unkompliziert. Sie haben ständig die Frage warum? auf der Zunge. Sie sind gerechtigkeitsliebend. Sie gedeihen in einer liebevollen Atmosphäre. Du kannst bei deinen Kindern bestimmt noch weitere interessante Eigenschaften feststellen, die sie von Erwachsenen unterscheiden.
19, 20. (a) Welchen Weg haben manche Eltern in bezug auf die Erziehung ihrer Kinder eingeschlagen? (b) Welche Tatsachen beweisen, daß die Erziehung von der Familie ausgehen sollte?
19 Wahrscheinlich gehen auf keinem Gebiet die Ansichten mehr auseinander und sind die Anregungen unterschiedlicher — angefangen vom einfachen Wink bis zur starren, unabänderlichen Regel — als auf dem Gebiet der Kindererziehung. Jeder hat etwas dazu zu sagen. Man könnte den wohlbekannten Kreislauf vielleicht folgendermaßen veranschaulichen: Ein Junge wuchs in einer Familie auf, in der von früh bis spät und gewöhnlich sieben Tage in der Woche auf dem Feld gearbeitet wurde. Es blieb keine Zeit zum Spielen oder zum Besuch von Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Er kannte nichts als Arbeit und Pflichten. Oft mußten die Schularbeiten zurückgestellt werden, damit man mit den Feldarbeiten nachkam. Er gelobte sich, dafür zu sorgen, daß seine Kinder, falls er einmal eine Familie haben sollte, das Leben in vollen Zügen genießen könnten und sich nicht mühselig abplagen und schon in jungen Jahren schwere Verantwortung tragen müßten. Die Zeit verging, und schließlich hatte er eine Familie. Als Vater arbeitete er hart und machte viele Überstunden, damit seine Kinder es besser hätten. Sie gingen zur Schule, und jeden Tag, wenn sie nach Hause zurückkehrten, stand das Essen, das die Mutter zubereitet hatte, auf dem Tisch. Danach machten sie schnell ihre Schularbeiten und waren dann frei, um fernzusehen, Ball zu spielen oder sich sonstwie die Zeit zu vertreiben. Keine Arbeit, keine Pflichten. Dann setzten Ruhelosigkeit und Eintönigkeit ein. Müßige Hände und ein unbefestigter Geist lenkten die Füße ins Unglück. Vergnügungssucht beeinträchtigte Scharfsinn und Vernunft. Der junge Sohn dieser Familie gelobte sich ebenfalls etwas! Sollte er einmal eine Familie haben, dann würde er seine Kinder zur Arbeit anhalten und sie dazu erziehen, bestimmte Aufgaben zu erfüllen und Verantwortung zu übernehmen. Dieser Kreislauf wiederholt sich immer wieder. Eltern erziehen ihre Kinder aufgrund ihrer eigenen bitteren Erfahrungen.
20 Einen weiteren Fehler, der anfänglich nur einen kleinen Bruch zwischen Eltern und Kindern verursachte, aus dem aber inzwischen ein großer Abgrund geworden ist, begehen Eltern dadurch, daß sie die Erziehung ihrer Kinder anderen Personen überlassen. In manchen Fällen überläßt man die mit der Formung des Denkens und der Persönlichkeit der angehenden Erwachsenen verbundene Arbeit fast ausschließlich Lehrern, Babysittern, Ferienlagern, Erziehungsorganisationen und Verwandten. Da die Kinder während des Schulbesuchs tagsüber so lange vom Elternhaus weg sind, haben manche Eltern einen Privatlehrer angestellt. Einige Kirchenorganisationen haben versucht, den Umgang mit Andersgläubigen auszuschalten, indem sie ihre eigenen Schulen gegründet haben. Doch keiner dieser Wege hat sich als der Weg erwiesen, der Eltern, die ihre Kinder heranwachsen sehen, glücklich macht, im Gegenteil, immer wieder wird das Familienglück durch Probleme und traurige Ereignisse erschüttert.
21. (a) Sind alle Söhne Gottes gut geraten? (b) Beschreibe die Tätigkeit und die Einstellung des treuen Sohnes Jehovas.
21 Nicht alle Kinder entwickeln sich gleich oder geraten gut. Die Bibel lenkt unsere Aufmerksamkeit auf zwei Söhne der himmlischen Familie Jehovas, die besonders hervortraten und einer von ihnen ist mißraten. Er hat sich selbst zu Satan, dem Teufel, gemacht. (Hiob 1:6; 2. Kor. 11:3, 14; Joh. 8:44; 1. Joh. 3:8; Offb. 12:9) Der andere, Jesus, ist ein treuer und liebevoller Sohn geblieben, und seine Handlungsweise hat für die Menschheit unzählige Segnungen bewirkt. Über sein Verhalten bei seinem himmlischen Vater wird in Kolosser 1:15 gesagt: „Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung“; in Philipper 2:5-8 lesen wir über ihn: „Bewahrt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war, der, obwohl er in Gottes Gestalt existierte, keine gewalttätige Besitzergreifung in Betracht zog, um nämlich Gott gleich zu sein. Nein, sondern er entäußerte sich selbst und nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. Mehr als das, als er in seiner Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam, selbst bis zum Tode, ja zum Tode an einem Marterpfahl“; in Johannes 5:19: „Daher fuhr Jesus fort, ihnen ... zu sagen: ‚Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Der Sohn kann gar nichts aus sich selbst tun, sondern nur das, was er den Vater tun sieht. Denn was jener tut, das tut auch der Sohn in gleicher Weise‘“; in Epheser 1:7: „Durch ihn haben wir die Erlösung durch Loskauf mittels des Blutes dieses einen, ja die Vergebung unserer Verfehlungen, gemäß dem Reichtum seiner unverdienten Güte“; in Johannes 3:16: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“; in 1. Johannes 4:9, 10: „Dadurch wurde die Liebe Gottes in unserem Fall kundgemacht, daß Gott seinen einziggezeugten Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn Leben erlangen könnten. Die Liebe besteht in dieser Hinsicht nicht darin, daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt hat und seinen Sohn als ein Sühnopfer für unsere Sünden gesandt hat“; und in Offenbarung 7:9, 10, 14-17: „Nach diesen Dingen sah ich, und siehe, eine große Volksmenge, die kein Mensch zu zählen vermochte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen, stand vor dem Thron und vor dem Lamm, mit langen weißen Gewändern bekleidet, und Palmzweige waren in ihren Händen. Und sie rufen fortwährend mit lauter Stimme, indem sie sagen: ‚Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm.‘ ... ,Das sind die, welche aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht. Darum sind sie vor dem Throne Gottes; und Tag und Nacht bringen sie ihm in seinem Tempel heiligen Dienst dar; und der auf dem Throne Sitzende wird sein Zelt über sie ausbreiten. Sie werden nicht mehr hungern und auch nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie niederbrennen, noch irgendeine sengende Hitze, weil das Lamm, das inmitten des Thrones ist, sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten wird. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.“ Beide Söhne hatten die Gelegenheit, Jehova unzählige Zeitalter hindurch treu zu dienen und ihrem Vater und seinem Haus Ehre zu machen. Wozu die Schulung und der Gehorsam bei Jesus führten, ist beachtenswert. Nach Kolosser 1:16, 17 und Johannes 1:1-3, 10 diente er Jehova bei der Schöpfung: „Denn durch ihn sind alle anderen Dinge in den Himmeln und auf der Erde, die sichtbaren und die unsichtbaren, erschaffen worden, seien es Throne oder Herrschaften oder Regierungen oder Gewalten. Alle anderen Dinge sind durch ihn und für ihn erschaffen worden. Auch ist er vor allen anderen Dingen, und durch ihn sind alle anderen Dinge gemacht worden, um zu bestehen.“ „Im Anfang war das WORT, und das WORT war bei GOTT, und das WORT war ein Gott. Dieser war im Anfang bei GOTT. Alle Dinge kamen durch ihn ins Dasein, und ohne ihn kam auch nicht e i n Ding ins Dasein. Er war in der Welt, und die Welt kam durch ihn ins Dasein, aber die Welt erkannte ihn nicht.“ Er sagte die Wahrheit, obwohl es gewissen Leuten nicht gefiel. (Matth. 23:13, 16, 23; 15:1-9) Obwohl er Wunder wirken konnte, war er nicht hochmütig oder eingebildet. (Luk. 5:17-25; Joh. 5:19; Matth. 11:28, 29; 21:5) Er ging zu den Menschen und sprach mit ihnen. (Matth. 19:14; 9:35-38) Er war für die Menschen damals wirklich ein Segen, und er ist es auch für uns heute.
22. (a) Wie können wir dieses Beispiel auf menschliche Familien anwenden? (b) Welche Fragen sollten Väter zu ihrem Nutzen erwägen?
22 Dieses Beispiel zeigt also in hervorragender Weise, welch ein Segen ein liebevoller Vater und ein gehorsamer Sohn für andere sein können. Es kann heutigen Vätern zur Ermunterung dienen und ihnen erkennen helfen, welch gute Ergebnisse erzielt werden, wenn die Kinder nach der einzig richtigen Methode erzogen werden und wenn bei der Regelung von Familienangelegenheiten die Richtlinien des Wortes Jehovas berücksichtigt werden. Sprüche 1:33 bestätigt diesen Gedanken mit den Worten: „Wer aber auf mich hört, wird sicher wohnen und wird ruhig sein vor des Übels Schrecken.“ Von welchem Wert ist es, einen gutgeratenen Sohn zu haben? Wieviel Zeit bist du als Vater bereit einzusetzen? Wieviel Zeit kannst du für die Erziehung und Schulung deiner Kinder erübrigen? Kannst du in ihnen den Wunsch wecken, ein erstrebenswertes Ziel zu verfolgen? Hast du herausgefunden, wie du vorgehen mußt, damit ihnen das Gehorchen Freude macht? Lieben deine Kinder den Dienst Jehovas, und möchten sie Jehova bis auf unabsehbare Zeit dienen?
WAS DIE KINDERERZIEHUNG EINBRINGT
23—25. (a) Wie sollten Eltern bei der Erziehung der Kinder vorgehen, wenn sie vermeiden möchten, daß ihnen diese Schande machen? (b) Wie verfuhr man mit widerspenstigen Kindern bei den Israeliten, und wie konnte dies vermieden werden? (c) Woran werden wir durch die Worte in Matthäus 11:29, 30 erinnert?
23 Die Zeit, die man auf die Erziehung der Kinder und darauf verwendet, sie mit materieller und geistiger Speise zu versorgen, könnte mit Geld verglichen werden, das man auf einer Bank anlegt. Es handelt sich dabei um eine Anlage, die schon nach kurzer Zeit Zinsen abwerfen sollte. Kinder kann man aber nicht so mechanisch erziehen, wie man Geld auf die Bank bringt. Jedes Kind ist anders und muß anders in Zucht genommen werden. Es gab eine Zeit, da dachte man, Eltern und Lehrer seien zu streng. Man lockerte daher die Einschränkungen. Man gestattete den Kindern mehr Freiheit, man überließ sie mehr sich selbst, damit sie, wie die Erzieher es ausdrückten, sich entfalten könnten. Haben wir es nötig, die Folgen zu erwähnen oder anhand von Tatsachen oder Beweisen auf die Auswirkungen hinzuweisen? Die Früchte, durch die die Worte aus Sprüche 29:15 bestätigt werden, sind überall zu sehen: „Rute und Zucht geben Weisheit; aber ein sich selbst überlassener Knabe macht seiner Mutter Schande.“ Es wäre für Eltern bestimmt hart, einen ungehorsamen Sohn den Ältesten der Stadt vorführen zu müssen, damit er gesteinigt würde, wie das in den Tagen Israels der Fall war. Wir lesen hierüber in 5. Mose 21:18-21:
24 „Wenn ein Mann einen unbändigen und widerspenstigen Sohn hat, welcher der Stimme seines Vaters und der Stimme seiner Mutter nicht gehorcht, und sie züchtigen ihn, aber er gehorcht ihnen nicht: so sollen sein Vater und seine Mutter ihn ergreifen und ihn zu den Ältesten seiner Stadt und zum Tore seines Ortes hinausführen, und sollen zu den Ältesten seiner Stadt sprechen: Dieser unser Sohn ist unbändig und widerspenstig, er gehorcht unserer Stimme nicht, er ist ein Schlemmer und Säufer! Und alle Leute seiner Stadt sollen ihn steinigen, daß er sterbe; und du sollst das Böse aus deiner Mitte hinwegschaffen. Und ganz Israel soll es hören und sich fürchten.“
25 So vorzugehen wäre für Eltern bestimmt schwer gewesen. Durch liebevolle Zucht konnten sie es vermeiden, so vorgehen zu müssen. Man kann sich kaum eine Mutter vorstellen, die ihrem Kind mit den Worten drohte: „Wenn du nicht gehorchst, bringen wir dich zu den Ältesten der Stadt.“ Wir können daher gut verstehen, woran der weise Schreiber von Sprüche 19:18 (NW) gedacht hat, als er Eltern sagte, wie sie diese drastische Maßnahme vermeiden könnten. Dieser Rat gilt auch uns, sofern wir Kinder zu erziehen haben: „Züchtige deinen Sohn, während es Hoffnung gibt.“ Wie man mit anderen umgehen sollte — und das schließt bestimmt auch die Familienangehörigen ein —, können wir am besten von Jesus lernen. Er sagte über sein Verhalten anderen gegenüber: „Ich bin mildgesinnt und von Herzen demütig, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ (Matth. 11:29, 30) Jesus erwartete, daß man ihm gehorchte; wenn seine Art, mit den Menschen umzugehen, Tausende veranlaßte, ihn zu lieben und ihm zu gehorchen, dann müßte diese Art auch bewirken, daß sich eine Familie immer mehr zu ihrem liebevollen Haupt hingezogen fühlt.
26, 27. (a) Was ist alles nötig gewesen, um euch Jugendliche so weit zu bringen, wie ihr jetzt seid? (b) Was sollten Jugendliche ihren Eltern gegenüber beweisen?
26 Ihr Jugendlichen, die ihr in dem Alter seid, in dem das vernünftige Denken beginnt, ihr, die ihr immer noch eurem Vater untersteht, denkt nun einmal nach und wägt die Tatsachen ab. Von welchem Wert seid ihr? Eure Eltern mögen versuchen, es festzustellen. Sie haben nicht Buch geführt über die Stunden die sie geduldig eurer Betreuung widmeten, oder über die vielen materiellen Dinge, die ihr benötigtet, bis ihr so weit wart, wie ihr heute seid. Es handelt sich dabei um eine ansehnliche Vermögensanlage. Könnt ihr, wenn ihr nun so darüber nachdenkt, sagen, daß ihr euren Eltern und euren anderen Angehörigen irgendwelchen Nutzen einbringt? Ein gut angelegtes Vermögen trägt Zinsen ein. Seid ihr ein solch gut angelegtes Vermögen?
27 Vor kurzem wurde in einer über hundert Jahre alten Bibel ein kleiner Zeitungsausschnitt gefunden. Die paar Zeilen, die aus unbekannter Quelle stammen und die im Laufe der Jahre noch größere Bedeutung erlangt haben, lauten wie folgt: „Mit zehn Jahren denkt der Sohn, sein Vater wisse sehr viel; mit fünfzehn Jahren weiß er ebensoviel wie sein Vater; mit zwanzig Jahren weiß er doppelt soviel; mit dreißig Jahren ist er bereit, auf den Rat seines Vaters zu hören; mit vierzig Jahren denkt er, sein Vater wisse allerhand; mit fünfzig Jahren beginnt er, den Vater um Rat zu fragen, und mit sechzig Jahren — wenn sein Vater tot ist — denkt er, sein Vater sei der weiseste Mann gewesen, der je gelebt habe.“ So lange mag es also dauern, bis Kinder ihren Vater, der so viel dazu beigetragen hat, daß sie auf der Welt sind und Leben haben, schätzenlernen. Eure Eltern hätten euch nach der Geburt jemand anders überlassen können, der für eure Ernährung, für euer Obdach und eure Erziehung gesorgt hätte. Manche Kinder befinden sich in der Obhut einer Anstalt, aber selbst in der besten Anstalt fehlt die Liebe des Vaters und der Mutter.
28. Wie können Jugendliche ihre Wertschätzung für das, was ihre Eltern alles für sie tun, erhöhen?
28 Es mag Zeiten geben, in denen es euch Jugendlichen zu Hause nicht mehr gefällt und ihr vieles zu beanstanden habt. Wißt ihr, wie man die Dinge ändern könnte? Macht ihr euch nur Gedanken, tut aber nichts, um die Situation zu verbessern? Wahrscheinlich wären die gleichen Dinge zu beanstanden, wenn ihr der Familie vorstehen würdet, da ihr ja von eurem Vater und eurer Mutter abstammt. Ihr mögt denken, ihr seiet besser geschult und wüßtet daher besser Bescheid. Doch denkt daran: Die klugen Köpfe dieser Welt sind den Problemen, denen sie gegenüberstehen, auch nicht gewachsen. Weder Hochschulbildung noch komplizierte Computer weisen der Menschheitsfamilie den Weg zu Frieden und Glück. Solltet ihr je am wahren Wert eurer Eltern zweifeln, dann fragt einmal einen Freund, wieviel er verlangen würde, wenn er gebeten würde, die Verantwortung für die Ernährung, Kleidung, Unterbringung, Pflege, Erziehung, Zucht und den Unterhalt eines Kindes von seinem ersten Atemzug an, bis es erwachsen ist, zu übernehmen. Es wäre bestimmt eine gewaltige Summe, und denkt daran, daß diese Summe keine Entschädigung einschließen würde für jene unbezahlbare Eigenschaft: die Liebe.
29. Wie sollten gemäß Sprüche 23:22 Söhne und Töchter eingestellt sein?
29 Bestimmt könnt ihr Jugendlichen nun verstehen, warum die Bibel gemäß Sprüche 23:22 sagt: „Höre auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist.“
30. Warum sollte man das Leben nicht nur als ein Spiel betrachten?
30 Es gibt Leute, die sagen, das Leben sei ein Spiel, und um zu vermeiden, daß es eintönig wird, versuchen sie, alles leichtzunehmen. Doch das Leben ist eine ernste Sache: man kann es im besten Falle nur einige Jahre genießen. Ein reifer Mann sagte einmal zu anderen: „Was irgend von ernsthaftem Interesse ... ist, ... diese Dinge betrachtet weiterhin.“ (Phil. 4:8) „Frauen müssen ebenfalls ernsthaft sein.“ (1. Tim. 3:11) „Mögen die betagten Männer ... ernsthaft [sein].“ (Tit. 2:2) Es ist daher nicht zu verwundern, daß Jehova von reifen Vätern erwartet, daß sie euch Kinder „mit allem Ernst“ erziehen. (1. Tim. 3:4) Das Leben ist keineswegs nur Spiel. Ihr habt viele verborgene geistige und körperliche Fähigkeiten, und es wäre töricht, sie brachliegen zu lassen, denn es könnten euch dadurch viele glückliche Jahre entgehen. Durch Zucht, Schulung, Arbeit und Liebe können diese Fähigkeiten entwickelt werden, und das zu eurem Nutzen und zu eurer Freude.
31, 32. Warum sollten wir daran interessiert sein, Verschiedenes zu lernen?
31 Welche Freude ist es doch, etwas zustande zu bringen! Du magst unter der entsprechenden Anleitung und Aufsicht ein Möbelstück anfertigen, das die ganze Familie erfreut. Du magst von der Mutter lernen, wie man Gardinen für die Wohnung näht. Du magst dich zu einem guten Koch oder zu einem sparsamen Einkäufer entwickeln; du magst Maler, Musiker, Mechaniker, Maurer, Gärtner, Gartenarchitekt oder Schneiderin werden, ja du magst eine Menge nützliche Dinge lernen, die dir auch Freude bereiten werden. Du wirst nicht nur Freude daran haben, sondern kannst dadurch deinen Angehörigen auch nützen. Du zahlst auf diese Weise deinen Eltern in Wirklichkeit gewissermaßen die Zinsen für das, was sie bei dir angelegt haben.
32 Du kannst dir vorstellen, daß du dadurch deine Eltern glücklich machst. Wie stolz waren doch die drei Töchter (acht, neun und zehn Jahre alt), die das Essen für die ganze Familie und mehrere Besucher zubereiten durften. Die Eltern waren mit der Arbeit ihrer Töchter sehr zufrieden. Ein Jugendlicher strich das elterliche Haus so vorzüglich, daß seine Arbeit als überdurchschnittlich gewertet wurde. Zwei Jungen zogen in ihrem Garten so viel Gemüse, daß die Familie den ganzen Sommer über damit versorgt werden konnte. Mit wachsamem Auge hatten sie beobachtet, wie die Pflanzen vom winzigen Samenkorn bis zum eßbaren Erzeugnis herangewachsen waren. Wenn du dich bemühst, Qualitätsarbeit zu leisten, und deinen Arbeitsplatz richtig ausfüllst, wird man dich auch da gebrauchen können, wo andere versagen. Deine Arbeit sticht dann von den Leistungen derer ab, die immer nur das Allernötigste tun, wie das heute allgemein üblich ist, und das wirft auf dich und deine Familie ein gutes Licht und kann sich günstig für dich auswirken. Denke daran, daß die Grundsätze, die in Sprüche 13:20 zum Ausdruck kommen, in jeder Hinsicht auch uns gelten: „Wer mit Weisen umgeht, wird weise; aber wer sich zu Toren gesellt, wird schlecht.“
WIE BIST DU ZUM GEHORSAM EINGESTELLT?
33. Wie sollte man zur Züchtigung eingestellt sein?
33 Noch etwas anderes gilt es zu berücksichtigen. Wie bist du zum Gehorsam eingestellt? Nimmst du es deinen Eltern übel, wenn sie dich in Zucht nehmen? Gewiß, „jede Züchtigung [scheint] für die Gegenwart nicht erfreulich, sondern betrüblich zu sein; nachher aber trägt sie denen, die durch sie geübt worden sind, eine friedsame Frucht ein, nämlich Gerechtigkeit“. (Hebr. 12:11) Jemand muß aber die Führung übernehmen, Richtlinien erteilen und als Vorbild vorangehen. Wärest du auf dich selbst angewiesen, so würdest du in den Kinderschuhen steckenbleiben. Ärgert es dich, wenn du siehst, daß deine Eltern deinen Bruder oder deine Schwester anders in Zucht nehmen als dich? Im nächsten Augenblick bist du aber der erste, der sagt, du seiest anders als sie, und du hast auch recht. Warum also gegen eine unterschiedliche Behandlung Einspruch erheben? Deine Eltern bemühen sich, jedes Kind seinen Fähigkeiten entsprechend zu erziehen. Folglich liegt es an dir, so zu gehorchen, daß dein Gehorsam deinen Familienangehörigen Freude macht.
34. Wie kann man beweisen, daß man Initiative hat und vertrauenswürdig ist?
34 Denke zum Beispiel an die Hausarbeiten, die dir aufgetragen sind. Wenn du sie gern verrichtest, ohne daß man dich jedesmal daran erinnern muß, wirst du viel mehr Freude daran haben. Wenn du dabei bestrebt bist, sie immer besser zu verrichten, entwickelst du die Eigenschaft, die man Initiative nennt. Du erledigst diese Arbeiten Tag für Tag so, daß es deinen Angehörigen nicht entgehen kann, und das nennt man Zuverlässigkeit. Diese Eigenschaft läßt deutlich erkennen, daß du heranwächst. Wenn du etwas zerbrichst oder etwas falsch machst, solltest du einsehen, daß du schuld bist, und solltest der erste sein, der es den Eltern sagt. Das nennt man Ehrlichkeit, Vertrauenswürdigkeit. Es gibt noch viele weitere Eigenschaften, die du entwickelst, ja die du als Angehöriger eurer Familie schon früh in deinem Leben zu entwickeln beginnst. Einige davon werden in der Bibel in Galater 5:22, 23 aufgeführt. Wir lesen dort: „Andererseits ist die Frucht des Geistes Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glauben, Milde, Selbstbeherrschung. Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz.“
35. Wie kann jugendlicher Wissensdurst ausgewertet werden?
35 Wer bereit ist, Rat anzunehmen, macht sich das Leben viel leichter. Müssen deine Eltern dir immer wieder dasselbe sagen und dem Gesagten mitunter sogar durch eine strenge Strafe Nachdruck verleihen? Wie wäre es, wenn du dich selbst in Zucht nehmen und dich verbessern würdest, ohne daß solch drastische Maßnahmen ergriffen werden müssen? Kinder sind sehr wissensdurstig; sie möchten immer wissen, was um sie herum vor sich geht. Warum sich also nicht fragen: „Wie berührt es unsere Familie, wenn ich das, was meine Eltern mir immer wieder sagen, nicht tue? Wie wirkt sich meine Handlungsweise auf andere aus?“? Betrachten wir diese Situation anhand einer Veranschaulichung. Es gibt immer zwei Klassen von Personen: Beteiligte und Beobachter. Die Beteiligten erleben mehr Freude, erwerben mehr Kenntnisse und betätigen sich mehr als die Beobachter. Seid ihr Kinder in eurer Familie ein Beobachter oder ein Beteiligter? Es ist leicht, Menschen zu finden, die als Beobachter durchs Leben gehen, und manchmal fragt man sich, ob sie wirklich Freude am Leben haben. Wenn man in die Bibel schaut, stellt man fest, daß sie Leben und Tätigkeit miteinander verbindet. Ein Beispiel hierfür sind die Worte in Apostelgeschichte 17:24, 25, 28: „Der Gott, der die Welt und alles, was in ihr ist, gemacht hat, ... [gibt] allen Personen Leben und Odem und alle Dinge ... Denn durch ihn haben wir Leben und bewegen uns und existieren.“
36, 37. Wie kann man die Schöpfung erforschen und daraus lernen?
36 Viele Jugendliche betrachten das Studieren als harte Arbeit. Das ist es auch. Es lohnt sich aber, denn man erreicht etwas, erwirbt Kenntnisse und erlebt viel Freude. Studieren heißt forschen. Wer eine Sache untersucht, findet befriedigende Beweise. In Sprüche 18:15 lesen wir in diesem Zusammenhang: „Das Herz des Verständigen erwirbt Erkenntnis, und das Ohr der Weisen sucht nach Erkenntnis.“
37 Der Mensch hat auf technischem und wissenschaftlichem Gebiet große Fortschritte erzielt; er hat das Telephon, das Fernsehen, das Radio, den Computer, das Teleskop und viele andere Dinge erfunden, die uns helfen, Kenntnisse zu sammeln. Dennoch erforscht man Gottes Schöpfung und die einzelnen Schöpfungswerke immer noch. Man hat sie auch schon erforscht, bevor es die modernen technischen Hilfsmittel gab, und hat sich auf diese Weise Kenntnisse angeeignet. Auch du kannst dir Kenntnisse aneignen und eine große Wertschätzung für Gottes Schöpfungswerke entwickeln, wenn du sie nicht nur beobachtest, sondern erforschst. Wähle ein Insekt, einen Vogel, einen Fisch oder irgendein anderes Tier aus, und erforsche seine Tätigkeit, seine Eigenart, seine Lebensweise und sein Zusammenleben mit anderen. Du wirst erstaunt sein über das, was du alles herausfindest. Die meisten Menschen beobachten die große Weisheit, die wir überall in der Natur sehen können, aber die wenigsten machen sich die Mühe, sich an der Erforschung dieser Dinge zu beteiligen. Paulus sagte gemäß Römer 1:20: „Seine [Gottes] unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, weil sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit, so daß sie unentschuldbar sind.“ Du wirst noch lange forschen können, bis es nichts mehr zu erforschen gibt, denn in Prediger 3:11 (NW) wird uns gesagt: „Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit. Auch die unabsehbare Zeit hat er in ihr Herz gelegt, damit der Mensch das Werk nie herausfinde, das der wahre Gott gemacht hat vom Anfang bis zum Ende.“
38. Welchen Nutzen zieht man aus einem Studium des Wortes Gottes?
38 Das gleiche wirst du auch beim Bibelstudium feststellen. Die meisten Menschen sind nur mittelmäßige Beobachter; sie anerkennen die Bibel als ein gutes Buch, als Bestseller, als ein literarisches Meisterwerk und als das Buch, das uns über Gott Aufschluß gibt. Die Beteiligten dagegen vertiefen sich darein und stellen fest, daß es eine Fülle von Weisheit enthält. Wir lesen in Sprüche 2:4-6 (NW): „Wenn du danach fortwährend wie nach Silber suchst und wie nach verborgenen Schätzen ständig danach forschst, dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen, und du wirst die wahre Erkenntnis Gottes finden. Denn Jehova selbst gibt Weisheit; aus seinem Munde kommen Erkenntnis und Unterscheidungsvermögen.“ Bildet dieser Wunsch, Dinge zu verstehen, für dich als jungen Menschen voller Wissensdurst nicht eine Herausforderung? Wirklich, wenn dir das Leben eintönig erscheint, dann liegt es an dir, denn du lebst in einer Welt, in der die Abwechslung kein Ende nimmt.
39. Welche Atmosphäre sollte in der Familie herrschen, wie das durch das Meer veranschaulicht wird?
39 Man sollte also den Weg des Gehorsams gern gehen. Der Gehorsam sollte stets mit Freude verbunden sein. Seid weise, ihr Eltern, und folgt dem Beispiel Christi Jesu, der sagte: „Ich bin mildgesinnt und von Herzen demütig, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ (Matth. 11:29, 30) Zögert nicht, eure Kinder in Zucht zu nehmen. Tut es aber mit Liebe. Wir leben heute in einer Welt voller technischer Wunder und Geräte, deren Anschaffung viel Geld kostet, das durch harte Arbeit verdient werden muß. Was nützt den Kindern ein Haus, das mit den modernsten Maschinen und Geräten ausgestattet ist, in dem aber die Liebe fehlt, weil die Eltern keine Zeit haben und abgespannt sind? Wenn du die Brandung beobachtest und siehst, wie die Wellen heranrollen, sich an den Felsklippen brechen, dann zurückrollen und wiederkehren, verspürst du die Ruhelosigkeit des Meeres, und du fühlst dich nicht davon angezogen. An einer anderen Stelle mag aber das gleiche Meer still und ruhig sein, und die Wellen mögen sanft ans Ufer spülen. Hier fühlst du dich vom Meer angezogen, und du möchtest an ihm verweilen. Seine Ruhe überträgt sich auf dich, und du möchtest immer wieder in diese Atmosphäre zurückkehren. So wird es im Kreise deiner Familie sein, sofern alle aus Liebe den Weg des freudigen Gehorsams gehen.
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Als Thomas eine Zusammenkunft versäumt hatte, raubte ihm Jesus nicht die Freude am Gehorchen, indem er ihn tadelte, sondern half ihm, den nötigen Glauben zu erlangen.