Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Was soll aus dieser Welt noch werden?
    Erwachet! 1981 | 8. August
    • Was soll aus dieser Welt noch werden?

      EIN hoher Polizeibeamter in den USA sagte: „Früher, wenn einer einen anderen umbrachte, tat er es aus einem bestimmten Grund; heute dagegen werden die meisten Morde grundlos begangen, lediglich zum Sport.“

      Ein anderer hoher Polizeibeamter jenes Landes äußerte sich ähnlich: „Das heutige Kind führt eine Schußwaffe mit sich. Es stiehlt einem anderen Kind oder einer alten Frau 42 Cent, und weil ihm das Gesicht des Kindes oder die Tränen der alten Frau auf die Nerven fallen, tötet es den Betreffenden und verzieht das Gesicht zu einem Lächeln, wenn es verhaftet wird ... Niemand kann das verstehen. Es ist erschreckend.“

      Sinnlose Morde, Kriege, Geiselnahmen, Gewalttätigkeiten — alles ist so alltäglich geworden, daß sich viele, insbesondere die Opfer, die bange Frage stellen: „Was soll bloß aus dieser Welt noch werden?“

      Der eingangs erwähnte hohe Polizeibeamte hatte sich darüber eine Theorie gebildet: „Die Geschichte lehrt, daß eine Gesellschaft nur existieren kann, wenn ein bestimmtes sittliches Niveau gehalten wird; ich meine aber, daß wir den Punkt erreicht haben, wo wir unter dieses Niveau absinken.“

      Man stumpft immer mehr ab

      Manche Leute mögen jetzt einwenden, der Polizeibeamte habe übertrieben, es sei heutzutage nicht schlimmer als früher. Haben sie recht? Oder sind sie nur abgestumpft, weil sie ständig mit Schlagzeilen über haarsträubende Vorkommnisse bombardiert werden?

      Vor kurzem schrieb die New York Times, wie es den Schullehrern in jener Stadt ergeht: „Kriminelle Handlungen gegen Lehrer der öffentlichen Schulen der Stadt New York sind so alltäglich geworden, daß sich viele der Lehrer daran gewöhnt haben.“ Ein Lehrer, der schon mehrmals angerempelt, bedroht, beschimpft und bestohlen wurde, soll gesagt haben: „Man muß dickfellig werden, sozusagen mit Scheuklappen durch die Gegend gehen.“

      Werden die Menschen in unserer Zeit, in der sich die Weltverhältnisse immer mehr verschlimmern, „dickfelliger“? Sehen sie die Dinge nicht mehr in der richtigen Perspektive?

      Die meisten von uns sind ja in einer Zeit groß geworden, in der die Presse Tag für Tag über Kriege, Greueltaten und Sittenverfall berichtete. Etwas anderes haben wir eigentlich nicht gekannt. Ältere Personen dagegen erinnern sich noch an eine andere Zeit.

      „Alles [ging] zu Ende“

      Vor kurzem hielt Harold Macmillan, ehemals britischer Premierminister, einen Vortrag, in dem er erwähnte, wie die Welt aussah, als er noch jung war. „Im Viktorianischen Zeitalter erfreuten sich die Menschen eines automatischen Fortschritts“, sagte er. „Doch an einem Morgen des Jahres 1914 ging plötzlich und unerwartet alles zu Ende.“

      Auch gewöhnliche Bürger, die schon älter sind, können das bestätigen. „Niemand rechnete mit dem Ersten Weltkrieg“, berichtet der im Jahre 1899 geborene Amerikaner George Hannan. „Es war ein gewaltiger Schock. Man hatte geglaubt, die Welt sei schon so zivilisiert, daß es nie mehr zu einem Krieg kommen werde. Doch plötzlich brach der Weltkrieg aus; er kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel.“

      Ein im Jahre 1914 vielgelesenes Buch war Norman Angells The Great Illusion (Die große Illusion). Darin wurde der Versuch gemacht, zu beweisen, daß ein Krieg undenkbar sei, weil dadurch das Weltwirtschaftssystem zu sehr geschädigt würde.

      Ewart Chitty war zur Zeit des Kriegsausbruches 16 Jahre alt und lebte damals in England, seinem Heimatland. „Vor dem Jahre 1914 war die Welt ganz anders“, erinnert er sich. „Damals fühlte man sich im allgemeinen sicher, was heute nicht mehr gesagt werden kann. Die Sicherheit war etwas Selbstverständliches.“ Für wie viele Leute ist sie heute etwas Selbstverständliches?

      „Als der Krieg ausbrach, war ich in Wien“, weiß der jetzt 90jährige Maxwell Friend zu berichten. „Der Krieg veränderte die Menschen. Sie wurden patriotisch und nationalistisch. Viele wurden auch gefühllos. Ich erinnere mich noch gut an die zahllosen Flüchtlinge, die aus dem Osten in die Stadt Wien strömten, wo sie vor den Russen Schutz suchten. Sie hatten alles verloren, sogar die Fähigkeit zu weinen. Sie hatten geweint, bis keine Tränen mehr da waren.“

      Krieg und Religion

      Man kann sich denken, welche Wunden der Erste Weltkrieg, der in der Geschichte ohne Beispiel ist, bei den Überlebenden geschlagen hatte. In dem Werk The World Book Encyclopedia wird gesagt: „Im Ersten Weltkrieg erlebte die Menschheit zum ersten Mal in der Geschichte einen totalen Krieg. Die gesamte Bevölkerung der kämpfenden Staaten arbeitete für den Krieg. Millionen Männer, Frauen und Kinder wurden getötet.“

      „England wurde bis zum Weißbluten ausgepreßt“, erzählt Ewart Chitty, der damals in London lebte. Und über Österreich berichtet Maxwell Friend: „Das ganze Land war ein Meer von Blut und Tränen.“ Wie wirkte sich das auf die Überlebenden aus?

      „Ich glaube, viele Soldaten machten im Ersten Weltkrieg die Erfahrung, daß die Geistlichkeit unaufrichtig war. Das hat diese Menschen verändert. Manch einer begann nun, die Religion zu verachten. Einige wandten sich sogar von Gott ab“, erinnert sich Ewart Chitty und fügt hinzu: „In meiner Kindheit interessierten sich die Leute noch für die Bibel. Sie wurde respektiert. Man konnte sozusagen mit jedermann darüber sprechen. Aber nach dem Krieg wurde das allmählich anders, und heute ist die Bibel für die meisten ein vergessenes Buch.“

      Der 78jährige John Booth entsinnt sich, daß es in den Vereinigten Staaten ähnlich war. „Die Kirchen engagierten sich stark für die Sache des Krieges“, sagte er. „Alle Pfarrer sprachen von den Greueltaten der Deutschen und predigten, daß der Krieg erforderlich sei, um ,der Welt die Demokratie zu sichern‘.

      Dieser ganze Patriotismus beunruhigte meinen Vater, der in unserer kleinen Landkirche Küster war. Ich weiß noch, wie traurig er war, als bekannt wurde, daß der Pfarrer einer Nachbarkirche abgesetzt wurde, weil er es ablehnte, Kriegspredigten zu halten.“

      Aufrichtige Personen überall in der Welt äußerten sich ähnlich. Wohin führte der Weltkrieg? „Der Krieg von 1914 bis 1918 zerstörte das bereits schwindende Vertrauen Europas zu den Werten seiner Kultur. Die Tatsache, daß es alles christliche Völker waren, die gegeneinander Krieg führten, trug weltweit zur Schwächung des Christentums bei“ (Encyclopædia Britannica).

      Christentum oder Christenheit?

      Doch der Ausbruch des Ersten Weltkrieges war nicht für jeden bestürzend. Jahrelang hatte eine kleine Gruppe eifriger Christen prophezeit, daß sich 1914 dramatische Weltereignisse abspielen würden. Die Gruppe war als Internationale Bibelforscher bekannt, heute als Jehovas Zeugen.

      George Hannan erzählt: „Was die Bibelforscher für das Jahr 1914 erwarteten, war gut bekannt; und in der ersten Jahreshälfte, als alles noch friedlich war, mußten sie allerhand Spott einstecken. Die Leute sagten, die Bibelforscher hätten sich wohl verrechnet.“

      Als dann unvermittelt der Krieg ausbrach, erinnerten sich viele an das, was die Internationalen Bibelforscher vorhergesagt hatten. In einem Artikel, den die in New York erscheinende Zeitung World in ihrem Magazin (Ausgabe vom 30. August 1914) über die Bibelforscher veröffentlichte, hieß es: „Durch den Ausbruch des schrecklichen Krieges in Europa hat sich eine außergewöhnliche Prophezeiung erfüllt.“

      Wieso hat diese kleine Gruppe von Christen mit schweren Zeiten gerechnet, während die großen Kirchen der Christenheit davon total überrascht wurden? Weil diese Zeugen Gottes, Jehovas, die biblischen Prophezeiungen sorgfältig erforschten. In der Bibel wird vieles vorhergesagt, was sich in unserem Jahrhundert erfüllt.

  • Die Bedeutung der Geschehnisse, die sich seit 1914 ereignet haben
    Erwachet! 1981 | 8. August
    • Die Bedeutung der Geschehnisse, die sich seit 1914 ereignet haben

      „DER Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam für mich vollkommen überraschend“, berichtet George Gangas, der damals 18 Jahre alt war und in der Türkei lebte. „Ich hatte Angst, weil ich nicht wußte, was als nächstes geschehen würde. Dann ging ich nach Griechenland. Dort würde ich in Sicherheit sein, dachte ich. Aber infolge der Blockade der Alliierten entstand in diesem Land eine furchtbare Hungersnot. Wir ernährten uns nur noch von Johannisbrot [wichtiges Futtermittel in subtropischen Ländern] oder einem daraus hergestellten groben Brot. Ich erinnere mich, daß ich einmal ein Stück Brot auf der Straße liegen sah und lief, um es aufzuheben, bevor ein anderer es tat.

      Später wurde ich nach Paris gebracht, wo ich für die Franzosen an Festungsbauten arbeiten mußte. Ich war in Paris, als die spanische Grippe ausbrach und die Menschen wie die Fliegen starben. Niemand wußte etwas über diese Krankheit. Es gab kein Heilmittel. Jedermann fürchtete sich.

      Damals wußte ich nicht, was der Krieg, der Hunger und die Seuche, die ich miterlebte, zu bedeuten hatten. Später erklärte mir jemand die Bedeutung anhand der Bibel.“

      Wenn du, lieber Leser, die Bibel bei Matthäus, Kapitel 24 aufschlägst, kannst du lesen, worauf George Gangas und viele andere aufmerksam gemacht wurden. In Matthäus, Kapitel 24 ist eine längere Prophezeiung aufgezeichnet, die von Jesus Christus geäußert wurde. Diese Prophezeiung ermöglicht es uns, die Geschehnisse, die sich seit 1914 ereignet haben, im richtigen Licht zu sehen.

      Wie aus Vers 3 hervorgeht, sprach Jesus von Geschehnissen, die seine Gegenwart (oder sein „Kommen“, Luther) und das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge („der Welt“, Lu) kennzeichnen würden. Unmöglich? Wieso, wenn doch Zeitungen und Zeitschriften dauernd davon schreiben, daß die Menschheit durch einen dritten Weltkrieg alles Leben auf der Erde vernichten wird?

      Man beachte das erste deutliche Zeichen dafür, daß sich das System der Dinge seinem Ende nähert: „Ihr werdet von Kriegen und Kriegsberichten hören; seht zu, daß ihr nicht erschreckt. Denn diese Dinge müssen geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es wird Lebensmittelknappheit und Erdbeben an einem Ort nach dem anderen geben. Alle diese Dinge sind ein Anfang der Bedrängniswehen“ (Matth. 24:6-8).

      Weltkrieg

      Der eine oder andere mag jetzt einwenden: „Seit der Zeit Jesu hat es viele Kriege gegeben.“ Das stimmt, und darauf wies Jesus auch gemäß Vers 6 hin. Aber gemäß Vers 7 forderte er seine Jünger auf, nach einem bestimmten Krieg Ausschau zu halten, einem Krieg, in dem nicht nur Armeen gegeneinander kämpfen würden, sondern ganze Völker.

      Viele Geschichtsschreiber teilen die Auffassung, daß der Krieg von 1914 bis 1918 der erste Krieg im Weltmaßstab war. Der Kulturhistoriker Jacques Barzun verglich den Ersten Weltkrieg mit vorangegangenen großen Kriegen und bemerkte: „Da es zur Zeit dieser Kriege in Europa noch keine Großindustrie gab, war es gar nicht möglich, daß sich die ganze erwachsene Bevölkerung eines Landes körperlich und geistig an einem Krieg beteiligte.“ Im Ersten Weltkrieg war es anders. „Im Jahre 1914 wären Beethoven, Hegel und Goethe ebenfalls im Schützengraben gewesen.“

      Ja, im Jahre 1914 änderte sich die Welt tatsächlich! Die Voraussetzungen für einen solchen Krieg, wie Jesus ihn 1 900 Jahre vorher prophezeit hatte, mit seinen verheerenden Folgen waren nun gegeben. Die Welt hat sich seither total verändert.

      Nahrungsmittelknappheit, Erdbeben

      Als der Erste Weltkrieg im Jahre 1918 endete, war ein großer Teil des Ackerlandes in Europa verwüstet, was Hungersnöte mit sich brachte. Im Jahre 1916 wurde China von einer großen Hungersnot heimgesucht, und im Jahre 1921 litt Rußland unter einer schweren Hungersnot, der schätzungsweise drei Millionen Menschen zum Opfer fielen. Auch ist der Hunger in unserem Jahrhundert eine traurige Tatsache geblieben, sind doch in den letzten Jahren Millionen Menschen in Ländern wie Biafra, Kambodscha und Bangladesch verhungert. Allein im Jahre 1979 sind rund 50 Millionen Menschen verhungert.

      Seit dem Jahre 1914 hat es wenigstens 46 große Erdbeben gegeben. Bei den meisten davon sind Tausende von Menschen getötet worden. Einundzwanzig dieser Beben haben sich seit 1970 ereignet; sehr schwere ereigneten sich im vergangenen Jahr in Algerien und Italien.

      Ist es Zufall, daß Jesus voraussagte, einem Weltkrieg würden Hungersnöte und Erdbeben folgen? Selbst wenn Jesus hätte annehmen können, daß auf die Weltkriege Hungersnöte folgten, wie hätte er aber erraten können, daß die Erdbeben immer zahlreicher würden? Wie konnte er die totalen Kriege voraussehen, die erst durch die Entwicklung der Technik in unserem Jahrhundert möglich geworden sind?

      Zunehmende Gesetzlosigkeit

      „Als ich im Jahre 1928 nach New York kam, brauchte ich mich nicht zu fürchten, wenn ein Fremder mit mir im Aufzug fuhr“, berichtet George Gangas. „Heute ist es anders. Die Menschen haben schreckliche Angst, einem Verbrecher zum Opfer zu fallen. An manch einer Wohnungstür hängt jetzt ein Schild, auf dem zu lesen ist: ,Bemühen Sie sich nicht, einzubrechen — man hat uns bereits alles gestohlen.‘“

      Die wachsende Kriminalität ist aber nicht nur für die Stadt New York ein Problem. Die Volksrepublik China, die sich einst rühmte, das Verbrechertum zum größten Teil ausgerottet zu haben, gab vor kurzem zu, daß die Kriminalität im ganzen Land wieder stark überhandgenommen hat. Und eine in London erscheinende Zeitung berichtete, daß „in den 1970er Jahren in England und Wales die Zahl der Gewaltverbrechen ständig gestiegen ist“.

      Auch das war für die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg vorhergesagt worden. Jesus erklärte: „Wegen der zunehmenden Gesetzlosigkeit wird die Liebe der meisten erkalten“ (Matth. 24:12).

      „Es gibt kaum noch Nächstenliebe“, meint Ewart Chitty, „aber noch schlimmer ist, daß die Menschen in letzter Zeit auch keine Liebe mehr zu Gott haben.“ Ist dir das ebenfalls aufgefallen?

      Grund zur Hoffnung

      Man kann diese schlimmen Verhältnisse in unserem Jahrhundert natürlich nicht besser ertragen, nur weil man weiß, daß sie vorhergesagt wurden. Aber Jesus wollte seine Zuhörer nicht durch eine düstere Botschaft über die Zukunft entmutigen. Nein, er hatte eine gute Botschaft für sie. Welche?

      „Ebenso erkennt auch ihr, wenn ihr alle diese Dinge seht“, sagte Jesus und bezog sich dabei auf die Weltkriege, die Hungersnöte, die Erdbeben und die Gesetzlosigkeit, „daß er nahe an den Türen ist“ (Matth. 24:33). Wer ist nahe? Jesus sprach von sich selbst, dem „Sohn des Menschen“ (V. 30). Wie nahe? „Wahrlich, ich sage euch, daß diese Generation auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen“ (V. 34).

      Die Generation, die den Ausbruch des Ersten Weltkrieges miterlebt hat, wird älter, aber auch die Weltverhältnisse verschlechtern sich rapide. Doch in Übereinstimmung mit Jesu Vorhersage ist diese Generation noch nicht ‘vergangen’. Allein in den Vereinigten Staaten leben über 10 Millionen Personen, die beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges im schulpflichtigen Alter waren. Einige von diesen werden noch am Leben sein, wenn das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge kommt (Matth. 24:3).

      Warum ist der bevorstehende „Abschluß des Systems der Dinge“ ein Grund zur Hoffnung? Weil unser Jahrhundert mit seinen Kriegen, Hungersnöten und seinem Verbrechertum für alle Zeiten bewiesen hat, daß dieses System der Dinge nicht funktioniert. Trotz der vielen technischen Errungenschaften, an die man 1914 noch nicht einmal im Traum dachte, hat sich der Mensch als völlig ungeeignet erwiesen, die Erde zu regieren. Immer mehr Personen teilen die Meinung, daß der Mensch die Erde in einem Atomkrieg zugrunde richten wird, sofern dem gegenwärtigen nationalistischen Weltsystem nicht irgendwie ein Ende bereitet wird.

      Wodurch wird dieses System der Dinge ersetzt werden? Man beachte, was Jesus gemäß seiner Verheißung seinen treuen Nachfolgern sagen wird, „wenn der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit gekommen sein wird“: „Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet worden seid, ererbt das Königreich, das von der Grundlegung der Welt an für euch bereitet ist“ (Matth. 25:31-34).

      Ja, Gott hat ein Königreich bereitet, an dessen Spitze sein Sohn steht. Durch dieses Königreich wird die Erde zum erstenmal seit der Rebellion Adams und Evas im Garten Eden richtig regiert werden. Auch wird das Paradies, das durch jene erste Auflehnung verlorenging, wiederhergestellt und über die ganze Erde ausgebreitet werden (1. Mose 2:15-17; 3:1-24).

      Im Buch der Psalmen lesen wir die prophetischen Worte:

      „In seinen Tagen wird der Gerechte sprossen und Fülle von Frieden, bis der Mond nicht mehr ist. Denn er wird den Armen befreien, der um Hilfe ruft, auch den Niedergedrückten und jeden, der keinen Helfer hat. Es wird Fülle an Getreide auf der Erde geben; auf dem Gipfel der Berge wird Überfluß sein“ (Ps. 72:7, 12, 16).

      Die Antwort auf die quälende Frage „Was soll aus dieser Welt noch werden?“ ist recht ermutigend. Bald wird die gegenwärtige Welt einer neuen Ordnung weichen müssen, die von Gottes Königreich regiert werden wird. Die Zeit kommt eilends näher, in der Kriege, Hungersnöte, Erdbeben, Verbrechen und Lieblosigkeit gegenüber Gott und den Mitmenschen allmählich dem Gedächtnis entschwinden werden.

      Möchtest du mehr über die wunderbaren Verheißungen Gottes bezüglich unserer unmittelbaren Zukunft kennenlernen? Warum nicht einen Zeugen Jehovas fragen? Die gute Botschaft umfaßt noch viel mehr, und jeder Zeuge Jehovas wird sich freuen, dir davon zu erzählen.

      [Übersicht auf Seite 8]

      Krieg

      Man hat errechnet, daß vom Ende des 2. Weltkrieges an bis 1978 rund 150 Kriege geführt wurden, in denen 25 Millionen Menschen das Leben verloren. In der nachstehenden Liste sind einige der bekannteren militärischen Auseinandersetzungen aufgeführt. Obgleich sie unvollständig ist, zeigt sie, daß tatsächlich ‘der Friede von der Erde weggenommen’ worden ist, wie es in Offenbarung 6:4 prophezeit wurde.

      1945—54 Vietnamkrieg („franz.“ Phase)

      1955—75 Vietnamkrieg („amerik.“ Phase)

      1948—57 Dschungelkrieg in Malaya

      1950—51 Koreakrieg

      1954—62 Algerien

      1956 Ungarn

      1956 Sues

      1957 Tibet

      1959 Laos

      1959 indisch-chinesische Grenzzwischenfälle

      1960 Kongo

      1962—75 Irak

      1962 Jemen

      1965 indisch-pakistanischer Grenzkonflikt

      1967 Nahostkrieg (6-Tage-Krieg)

      1967—69 Biafra (Nigeria)

      1968 Tschechoslowakei

      1969 Nordirland (noch im Gange)

      1969 sowjetisch-chinesische Auseinandersetzungen

      1969—75 Angola

      1971 Bangladesch

      1973 Sinai

      1975 Libanon

      1976—79 Rhodesien (Simbabwe)

      1977 Äthiopien

      1978 Zaire

      1979 Kambodscha, Vietnam

      1979 Tschad

      1979 Iran

      1979 Jemen

      1979 Uganda

      1979 Nicaragua

      1980 Afghanistan

      1980 Iran, Irak

      [Übersicht auf Seite 9]

      Erdbeben

      Nachstehend sind einige der größeren Erdbeben aufgelistet, die es seit 1914 gegeben hat. Es sind nur Beben, bei denen die Zahl der Opfer 3 000 und mehr betrug. In einigen Fällen weichen natürlich die Schätzungen der Zahl der Opfer voneinander ab.

      Datum Ort Tote

      1915 Italien 29 900

      1920 China 180 000

      1923 Japan 143 000

      1927 China 200 000

      1932 China 70 000

      1934 Indien 10 700

      1935 Indien 60 000

      1939 Chile 30 000

      1939 Türkei 23 000

      1948 Japan 5 100

      1949 Ecuador 6 000

      1960 Chile 5 700

      1960 Marokko 12 000

      1962 Iran 10 000

      1968 Iran 11 500

      1970 Peru 66 700

      1972 Iran 5 000

      1972 Nicaragua 6 000

      1974 Pakistan 5 200

      1976 Guatemala 23 000

      1976 China 655 000

      1976 Philippinen 3 300

      1976 Türkei 3 700

      1978 Iran 25 000

      1980 Algerien 20 000

      1980 Italien 3 000

  • Erwachet!-Leser retten Leben
    Erwachet! 1981 | 8. August
    • Erwachet!-Leser retten Leben

      IN DER Ausgabe vom 8. Mai 1979 brachte die Zeitschrift „Erwachet!“ eine Artikelreihe über das Herz. Darin wurde unter anderem besprochen, wie man bei einem Bewußtlosen die äußere Herzmassage und die künstliche Beatmung anwendet. Einer Gruppe von „Erwachet!“-Lesern in Italien gelang es dank des in der Zeitschrift enthaltenen Aufschlusses, jemandem das Leben zu retten. Einer der Lebensretter berichtet über den Vorfall:

      „Wir — alles Zeugen Jehovas — beschlossen, eine Bergwanderung zu machen. ... Es war ein schöner Tag, und sogar unter den ausladenden Ästen einer Bergtanne spürte man die Sommerhitze. Deshalb verspürten wir Lust, uns im Schwimmbad des nahe gelegenen Sportzentrums etwas abzukühlen. Das taten wir dann auch. Wir sprangen ins Wasser und schwammen umher ...

      Plötzlich passierte ein Unglück. Ein Mann in mittlerem Alter mit einem etwa sechsjährigen Kind auf dem Arm war ebenfalls im Wasser. Unachtsamerweise entfernte er sich aus dem Bereich für Nichtschwimmer. Es war ein kritischer Augenblick. Als der Mann merkte, in welch gefährlicher Lage er war, nahm er alle Kraft zusammen und warf das Kind in das seichte Wasser. Darauf sank er auf den Grund des Schwimmbeckens. Er schien verloren zu sein. Für einen Augenblick herrschte Totenstille. Dann stürzte sich einer der Unsrigen, ein kräftiger Mann, ins Wasser, um den Unglücklichen zu retten. Es gelang uns schließlich, ihn aus dem Wasser zu ziehen. ... Die Umherstehenden glaubten, er sei tot und jegliche Wiederbelebungsversuche seien erfolglos. Er atmete nicht mehr, und auch sein Herz schlug nicht mehr. Während alle Anwesenden schon verzagen wollten, rief einer aus unserer Gruppe: ,In „Erwachet!“ hieß es, in solchen Fällen sollte man künstlich beatmen!‘ Unser robuster Freund brachte den Mann in die richtige Lage ... und begann mit der Mund-zu-Mund-Beatmung, wie sie in ,Erwachet!‘ vom 8. Mai 1979 empfohlen wurde. Aber das Herz des Mannes begann nicht zu schlagen. Deshalb fing ein anderer aus unserer Gruppe entschlossen mit der äußeren Herzmassage an. Wie glücklich und tief bewegt waren wir, als wir sahen, daß das Gesicht des Mannes wieder Farbe bekam! Seine Augen wurden wieder ausdrucksvoll, und er konnte sprechen! ...

      Man kann sich denken, was geschehen wäre, wenn niemand gewußt hätte, was man in einem solchen Fall tun muß. Ich will nicht behaupten, daß nur ,Erwachet!‘ nützliche Ratschläge bringt, aber ich möchte betonen, daß diese Zeitschrift die Dinge immer einfach und leicht verständlich erklärt.“

      Eine ähnliche Erfahrung machte eine „Erwachet!“-Leserin in Ohio (USA). Sie schreibt:

      „Ich möchte mich für den Artikel über das Ertrinken bedanken, den ,Erwachet!‘ gebracht hat ... Heute ist beinahe mein Neffe in unserem Schwimmbecken ertrunken. Mir fiel sofort der Artikel ein. Er zeigte, wie wertvoll die Mund-zu-Mund-Beatmung ist, selbst wenn die Lage aussichtslos erscheint. Ich glaubte, mein Neffe sei tot, dennoch beatmete ich ihn, bis Hilfe kam. Hätte ich den Artikel nicht gelesen, so hätte ich nichts für ihn tun können.

      Ich wollte mich lediglich bedanken, weil Sie mir geholfen haben, heute ein Leben zu retten.“

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen