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Fragen von LesernDer Wachtturm 1960 | 15. August
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● Unser Junge von 17 Jahren ist seit einigen Jahren schwer lenkbar gewesen, und bisweilen droht er uns, uns umzubringen, wenn wir mit dem, was er denkt und tut, nicht einiggehen. Er ist von heftiger Art. Er macht wenig Anstrengungen, Arbeit zu suchen, sondern sagt, wir müßten ihn materiell mit allem, was er haben will, versorgen. Was sollten wir tun? — E. D., USA.
Eigensinn in Kindern zu überwinden kostet viel Geduld von Seiten der Eltern. Wiewohl sie Festigkeit an den Tag legen müssen, müssen sie ohne Zweifel ihre Kinder auch wahrhaft lieben. Beständig sollte auf die Autorität der Schrift hingewiesen und an ihren Verstand appelliert werden, und das Beispiel der Eltern sollte zeigen, daß auch diese denselben Forderungen entsprechen müssen. Bis zu einem gewissen Alter sind Kinder lenksam, doch wenn ein Teenager zu offener Rebellion übergeht, müssen strengere Maßnahmen ergriffen werden. — Heb. 12:7-11.
Wenn in der Zeit des alten Volkes Israel ein Sohn sich offenkundig gegen seine Eltern auflehnte, so überlieferten diese ihn den älteren Männern der Stadt zur Bestrafung. Diese verfügten die Todesstrafe durch Steinigen. Rebellion wurde nicht mit der Jugend des Betreffenden entschuldigt. Obwohl wir heute keine Vorbildtheokratie haben, die das Land beherrscht, haben wir doch eine theokratische Leitung in der Familie und in der Versammlung und haben auch das Zivilgesetz des Landes. Wenn sich ein Sohn weigert, die theokratische Leitung zu Hause anzuerkennen, sollte an die theokratische Leitung in der Versammlung appelliert werden. Weigert sich der rebellische Sohn, auf die Stimme der Versammlung zu hören, so sind die Eltern völlig berechtigt, ihn den Behörden des Landes auszuliefern, damit diese mit ihm so verfahren, wie sie es für das Beste halten. Die Aussicht auf ein solches Vorgehen mag genügen, einen rebellischen Sohn zu Verstand zu bringen.
Allerdings müssen Eltern für ihre Kinder sorgen, doch nur so lange, als die Kinder nicht imstande sind, für sich selbst zu sorgen, und solange sie die Eltern als ihr Oberhaupt anerkennen und mit den übrigen Familiengliedern zusammenarbeiten. Weigern sie sich, das zu tun, so haben sie kein Anrecht auf die Wohltaten des elterlichen Obdachs. Auch hier gilt der in 2. Thessalonicher 3:10 (NW) dargelegte Grundsatz: „Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen.“
● Hat schon jemand auf Erden jemals Jehovas Stimme gehört? — N. P., USA.
Der inspirierte Apostel Johannes sagt in Johannes 1:1-3, daß Jesus Christus in seiner vormenschlichen Existenz als der Logos oder das Wort, der offizielle Wortführer Gottes, Jehovas, bekannt gewesen sei. Es versteht sich daher, daß Jehova in den meisten Fällen, da von ihm in der Bibel gesagt wird, er habe zu seinem Volke gesprochen, dies durch einen Vertreter und nicht direkt tat. Gott sprach in erster Linie durch seinen obersten Wortführer, das Wort.
Als somit Jehova Mose in dem brennenden Busch erschien und zu ihm sprach, tat er dies durch einen Engelboten, wie dies in 2. Mose 3:2 gesagt und in Apostelgeschichte 7:30, 35 bestätigt wird. Mose erinnerte die Israeliten auch an ihr Erlebnis am Berge Sinai: „Jehova redete zu euch mitten aus dem Feuer; die Stimme der Worte hörtet ihr, aber ihr sahet keine Gestalt außer der Stimme. Und er verkündigte euch seinen Bund, den er euch zu tun gebot, die zehn Worte; und er schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln.“ (5. Mose 4:12, 13) Sowohl Stephanus wie Paulus erklärten, daß dies durch einen Vertreter geschah, indem sie sagten, daß das Gesetz „durch Engel übermittelt“ wurde. In Hebräer 2:2 wird ausdrücklich gesagt, daß es ‚durch Engel geredet‘ worden sei. — Apg. 7:53; Gal. 3:19.
Indes werden in Gottes Wort drei Fälle erwähnt, da Jehovas einziggezeugter Sohn oder oberster Wortführer hier unten auf Erden weilte und Jehova Gott mit ihm sprach. In diesen drei Fällen zeigen sowohl der Begleittext wie auch die Begleitumstände, daß die gehörte Stimme diejenige Gottes, Jehovas, selbst war. Zum Beispiel lesen wir im Bericht über Jesu Taufe: „Siehe, eine Stimme kommt aus den Himmeln, welche spricht: Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ (Matth. 3:17) Als Petrus, Jakobus und Johannes Jesus Christus auf den Berg begleiteten und die Umwandlungsszene mit ansahen, hörten sie Jehovas Stimme, die sprach: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe; ihn höret.“ (Matth. 17:5) Bei einer weiteren Gelegenheit betete Jesus: „Vater, verherrliche deinen Namen!“ Der Bericht sagt uns darauf: „Da kam eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und werde ihn wiederum verherrlichen.“ — Joh. 12:28.
Zu Personen, die Jehova nicht liebten und Jesus als Messias nicht anerkannten, sagte Christus bei einer Gelegenheit: „Und der Vater, der mich gesandt hat, er selbst hat Zeugnis von mir gegeben. Ihr habt weder jemals seine Stimme gehört, noch seine Gestalt gesehen, und sein Wort habt ihr nicht bleibend in euch; denn welchen er gesandt hat, diesem glaubet ihr nicht.“ (Joh. 5:37, 38) Jehova Gott ist ein Geist und ist somit für Menschenaugen unsichtbar. Folglich hat kein Mensch von Fleisch und Blut jemals Jehovas Sprechorgane in Tätigkeit sehen können, doch haben einige Menschen seine Stimme gehört. Die Ungläubigen jedoch, jene, zu denen Jesus sprach, hatten die Stimme Jehovas niemals selbst gehört. — 2. Mose 33:20.
● In Daniel 11:37 lesen wir vom „König des Nordens“: „Weder auf die Sehnsucht [den Wunsch, AS] der Weiber … wird er achten“. Wer sind die hier erwähnten „Weiber“? — J. H., USA.
In der Heiligen Schrift wird von 1. Mose bis zur Offenbarung wiederholt ein Weib zur Darstellung einer Stadt oder einer Organisation benutzt. (1. Mose 3:15; Jes. 62:2, NW; Gal. 4:26; Off. 12:1) So wie Gott Adam ein Weib, nämlich Eva, als „eine Gehilfin“ gab, so haben Organisationen als Gehilfinnen oder Mägde denen gedient, die sie geschaffen haben oder die die Herrschaft über sie übernahmen. Dies trifft nicht nur auf Jehova Gott zu, wie aus den vorerwähnten Texten hervorgeht, sondern auch auf Satan, den Teufel, denn auch er hat ein Weib: „Und das Weib, das du sahst, ist die große Stadt, welche das Königtum hat über die Könige der Erde.“ — Off. 17:18.
Der in Daniel 11:37 erscheinende Ausdruck „Weiber“ muß einen sinnbildlichen Sinn haben, weil der „König des Nordens“ nicht ein einzelner Mensch ist, sondern die herrschenden Faktoren einer modernen totalitären Weltmacht darstellt. Die „Weiber“ dürften sich daher auf alle jene Gruppen oder Organisationen beziehen, die als schwächere Gefäße oder Mägde des Königs des Nordens innerhalb seiner Herrschaftsgebiete dienen. Dies sind die kulturellen, wissenschaftlichen, religiösen und ähnlichen Körperschaften oder Organisationen, welche gewisse Wünsche haben, eigene Formen der Anbetung oder eigene „Götter“, die aber vom König des Nordens bei seiner Verehrung des „Gottes der Festungen“ außer acht gelassen werden. Zu diesen „Weibern“ gehören auch die Satellitenländer, besonders deren Häupter, die ehrgeizige Bestrebungen oder eigene Wünsche bezüglich ihrer eigenen Länder haben, die aber vom König des Nordens übersehen werden, wenn sie nicht seinen Bestrebungen entsprechen, wie das besonders in Ungarn der Fall war und wie man es in der Presse in einem gewissen Maße jüngst bezüglich Polens bemerkt hat. Es könnte gesagt werden, daß Marschall Tito sein Land, Jugoslawien, dem kommunistischen Rußland entriß, weil er sich mit seinen Wünschen nicht unterordnen wollte; er wollte nicht die Rolle eines „Weibes“ oder einer Magd gegenüber dem kommunistischen Rußland spielen. Alle jene, die sich wirklich unterziehen, sind gegenüber dem dominierenden „König des Nordens“ wie Weiber.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1960 | 15. August
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
Mit dem rechten Hirten Christus Jesus zusammenwirkend, ergreifen Jehovas Zeugen weiterhin die Initiative im Dienste für den Höchsten und sind gemäß 1. Petrus 3:13, 15 stets bereit für eine Verteidigung ihres Glaubens. Als Hilfsmittel hierzu bedienen sie sich im Monat August der beiden aufschlußreichen Bibelstudienbücher „Die Wahrheit wird euch frei machen“ und „Neue Himmel und eine neue Erde“, die sie gegen einen Beitrag von 4 DM (Gebundene Bücher in der Schweiz 4 Fr.; in Luxemburg 50 lfrs.) überall anbieten. In bezug auf die Auskunft, wie jemand an dieser Verbreitung teilhaben kann, schreibe man an uns oder nehme Fühlung mit dem nächstgelegenen Königreichssaal der Zeugen Jehovas.
NUN IN FÜNF SPRACHEN ERHÄLTLICH
Das beliebte Bibelstudienhilfsmittel Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies ist nun in folgenden fünf Sprachen erhältlich: Englisch, Italienisch, Japanisch, Portugiesisch und Spanisch. Wer sich ein Exemplar von irgendeiner dieser fünf Sprachen zum Beitrag von nur 3,75 DM (in der Schweiz 3.75 Fr.; in Luxemburg 40 lfrs.) bestellt, erhält dazu eine zeitgemäße Broschüre über ein biblisches Thema.
Tagestexte für September
16. So fahrt denn fort, zuerst nach dem Königreich und seiner [Gottes] Gerechtigkeit zu trachten, und all diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden. — Matth. 6:33, NW. wX 1. 3. 60 7, 8
17. Wir sind daher Gesandte an Christi Statt, als ob Gott durch uns dringend bitte. An Christi Statt bitten wir: „Werdet versöhnt mit Gott.“ — 2. Kor. 5:20, NW. wX 15. 1. 60 13, 14
18. Geh … zu Hananja und sage: „So spricht Jehova: ‚Hölzerne Jochstäbe hast du zerbrochen, und an ihrer Statt wirst du bestimmt eiserne Jochstäbe machen.‘“ — Jer. 28:13, NW. wX 15. 3. 59 11a
19. Jüngere Witwen weise ab … sie lernen auch … zu schwatzen und sich in anderer Leute Angelegenheiten einzumischen, indem sie Dinge reden, die sie nicht reden sollen. — 1. Tim. 5:11, 13, NW. wX 1. 6. 59 17—19a
20. Siehe! der Teufel wird fortfahren, einige von euch ins Gefängnis zu werfen, damit ihr völlig auf die Probe gestellt werdet. — Off. 2:10, NW. wX 1. 7. 59 19, 21a
21. … der langsam zum Zorn ist, und wer seinen Geist beherrscht, ist besser als einer, der eine Stadt einnimmt. — Spr. 16:32, NW. wX 15. 9. 59 17a
22. Und alle deine Kinder [Söhne, NW] werden von Jehova gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird groß sein. — Jes. 54:13. wX 15. 1. 60 14, 15a
23. [Apollos] bewies gründlich, daß die Juden im Unrecht waren, und zeigte anhand der Schriften öffentlich, daß Jesus der Christus sei. — Apg. 18:28, NW. wX 1. 11. 59 20, 21
24. Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber erweist er unverdiente Güte. — 1. Pet. 5:5, NW. wX 1. 12. 59 1, 3a
25. Ich werde alle Nationen erschüttern; und die köstlichen Dinge aller Nationen werden kommen, und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen, spricht Jehova der Heerscharen. — Hag. 2:7, Fußn. wX 1. 4. 59 33—36a
26. Nun sind die Rettung und die Macht und das Königreich unseres Gottes … gekommen; denn der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeworfen worden. — Off. 12:10, NW. wX 1. 5. 59 9a
27. Nun treibet nicht Spott, damit eure Bande nicht fester gemacht werden; denn ich habe Vernichtung vernommen und Festbeschlossenes von seiten des Herrn [souveränen Herrn, NW], Jehovas der Heerscharen. — Jes. 28:22. wX 15. 5. 59 11, 12b
28. [Gott] brachte alle Dinge unter seine [Christi] Füße und machte ihn zum Haupt über alle Dinge. — Eph. 1:22, NW. wX 1. 2. 60 17
29. Betretet ihr eine Stadt oder ein Dorf, so erforscht, wer dort würdig ist; und dort bleibt, bis ihr weiterzieht. — Matth. 10:11, NW. wX 1. 3. 60 9—11
30. Unverdiente Güte und Friede seien euch vermehrt durch eine genaue Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn. — 2. Pet. 1:2, NW. wX 15. 1. 60 19—21
(Erklärung, wie Kommentare zu diesen Schrifttexten gefunden werden können: Die Zahlen, die dem Datum des Wachtturms folgen, beziehen sich auf die betreffenden Abschnitte im ersten Studienartikel. Folgt der Zahl ein „a“, so ist der Kommentar im zweiten Studienartikel, folgt ihr ein „b“, im dritten Studienartikel zu finden.)
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
11. September: Die Macht der Güte. Seite 489.
18. September: Allen Menschen Güte erweisen. Seite 495.
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