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  • Ist „Gleichberechtigung“ die wahre Lösung?
    Erwachet! 1976 | 8. Juli
    • Ist „Gleichberechtigung“ die wahre Lösung?

      Vom „Awake!“-Korrespondenten in Mexiko

      „GLEICHBERECHTIGUNG zwischen Frauen und Männern bedeutet Gleichheit in ihrer Würde und in ihrem Wert als menschliche Wesen sowie Gleichheit in bezug auf ihre Rechte, Gelegenheiten und Pflichten.“ Könnte eine solche „Gleichberechtigung“ oder „Gleichheit“ ein bedeutender Faktor für die Lösung der Weltprobleme sein?

      „Ja“, antworteten Delegierte einer einzigartigen „Weltkonferenz“, die im Sommer 1975 abgehalten wurde. Die eben zitierte Erklärung ist Teil einer Resolution mit dem Titel „Weltaktionsplan“, die auf dieser Konferenz angenommen wurde. Was für eine Versammlung war das? Ob die empfohlene Gleichheit von Mann und Frau wirklich zu einer Verbesserung der Weltverhältnisse führen würde?

      Das von den Vereinten Nationen veranstaltete Treffen, das hier in Ciudad de México stattfand, wurde als „Weltkonferenz des Internationalen Frauenjahrs“ bezeichnet. Es waren Delegationen von Männern und Frauen aus 120 Ländern zugegen. Sie diskutierten über Härten, unter denen Frauen zu leiden gehabt haben, und machten Verbesserungsvorschläge.

      Ehrgeizige Ziele

      Die Konferenz setzte größere Ziele fest, von denen viele lobenswert sind. Zu dem, was man innerhalb von fünf Jahren erreicht haben will, gehört: gleiche Gelegenheiten für Frauen — besonders in Landgebieten —, eine Ausbildung zu empfangen; Herabsetzung der Arbeitslosigkeit unter den Frauen und Vermeidung der Bevorzugung von Männern bei der Stellenbesetzung; bessere Unterrichtung der Frauen in Gesundheitsfragen; größere Beteiligung der Frauen an der Politik.

      Man bemühte sich bei der Konferenz, das Recht der Frauen „auf Arbeit“ zu unterstreichen, „auf gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit“ und darauf, sich ausgiebiger am Gemeinwesen zu beteiligen. Zur Erreichung dieses Ziels wurden die Männer aufgefordert, sich mehr an der Erfüllung von Haushaltspflichten zu beteiligen, damit die Frauen größere Freiheit für andere Betätigungen hätten.

      Ernsthaft diskutiert wurde auf der Weltkonferenz das Analphabetentum unter Frauen. Dr. Carmen Llorca, die der spanischen Delegation angehörte, erwähnte, daß berechnet worden sei, daß es „gegenwärtig mehr als 700 Millionen Analphabetinnen in der Welt gibt, ein Bild, das das schwerste Problem für die Befreiung der Frau darstellt“.

      Eine andere Angelegenheit war die Prostitution. Ein Komitee forderte die Regierung von Ländern, in denen es noch Prostitution gibt und Frauen und junge Mädchen ausgenutzt werden, auf, wirksame Schritte zu unternehmen, um der gewaltsamen Zuführung zur Prostitution und dem Mädchenhandel ein Ende zu machen, und sich nicht darauf zu beschränken, Maßnahmen zur Unterbindung dieser beiden Formen der Ausbeutung zu treffen, sondern auch Maßnahmen einzuleiten, um Prostituierte wieder in die menschliche Gesellschaft einzugliedern.

      Es wurden hohe Erwartungen in diese Konferenz gesetzt. Viele der anwesenden Frauen waren hoch qualifiziert und auch aufrichtig daran interessiert, das Los anderer Frauen, ungeachtet ihrer Rasse, Nationalität oder Sprache, zu verbessern. Man verlieh der Hoffnung Ausdruck, innerhalb von zehn Jahren grundlegende Probleme, die die Frauen betreffen, zu lösen. Das wiederum würde, wie man meinte, die Weltprobleme im allgemeinen verringern.

      Zu den Ergebnissen der Weltkonferenz gehörte die Annahme von neunundzwanzig Resolutionen; in vielen davon wurde eine Verbesserung des Lebens der Frau daheim, in der Gemeinde und in der ganzen Welt befürwortet. Gewisse Seiten der Konferenz ließen jedoch ernste Zweifel aufkommen, ob die Gleichberechtigung, nach der man trachtet, für die Menschheit von bleibendem Nutzen sein wird oder nicht. Wieso?

      Enttäuschungen

      Zum Verdruß vieler Anwesender waren die Diskussionen anläßlich der Weltkonferenz von politischer Rivalität durchdrungen. Es wurde viel über den arabisch-israelischen Konflikt debattiert. Wie weit die Abneigung ging, war zu sehen, als zu Beginn der Ausführungen einer Sprecherin Angehörige anderer Delegationen aufstanden und den Konferenzsaal verließen.

      Widersinnigerweise hielten es einige wirtschaftlich benachteiligte Frauen für nötig, vor dem Versammlungsgebäude zu demonstrieren. Sie hätten etwas zu sagen gehabt, doch schenkte ihnen die Konferenz keine Aufmerksamkeit, obwohl sie einberufen worden war, um für die Gleichheit der Frauen einzutreten.

      Auch einige Vorschläge ließen viel zu wünschen übrig. In gewissen Forderungen sprach man sich zum Beispiel für die freie Liebe aus, für lesbische Liebe, Verhältnisse nach Übereinkunft, dafür, Kinder zu haben, ohne verheiratet zu sein, und für die Legalisierung von Abtreibungen. Auch wurde empfohlen, Tagesstätten einzurichten, in denen man sich um die Kinder kümmert, während die Mütter ihre Zeit der Arbeit widmen. Kann es aber zu irgend etwas Gutem führen, wenn man den Kindern die so wichtige tägliche Gemeinschaft mit der Mutter nimmt? Durch solche Vorschläge werden die Probleme nicht gelöst, sondern nur noch verschlimmert.

      „Die Welt würde sich ... nur wenig ändern“

      Es stimmt, daß Frauen in der ganzen Welt ziemlich unterdrückt und diskriminiert worden sind. Würden aber solche Ungerechtigkeiten durch die hier in Mexiko auf der Weltkonferenz vorgeschlagene Gleichberechtigung gelöst werden? Es gibt zwingende Gründe, daran zu zweifeln. Weshalb?

      Weil Selbstsucht, Habgier, Machtgier und andere Dinge, die zu bedauernswerten Weltverhältnissen führen, bei Frauen ebenso vorhanden sind wie bei Männern. Da alle Menschen unvollkommen sind, würde eine einfache Verschiebung gewisser Aufgaben von einem Teil (den Männern) auf einen anderen (die Frauen) keine wirkliche Verbesserung herbeiführen. Das geht aus den Äußerungen einer Frau aus den Vereinigten Staaten hervor, die sich früher sehr für die „Befreiung der Frauen“ einsetzte:

      „Die Ideale der Frauenbewegung erschienen mir in der Theorie als etwas Schönes, doch sie konnten nicht verwirklicht werden. Die Idee der Schwesternschaft — eine unserer sorgsam gehegten Vorstellungen — verblaßte zum Beispiel, sobald Frauen auf den Geschmack gekommen waren, was Macht bedeutete. Bei der Theorie hatte man die Selbstsucht des Menschen außer acht gelassen. Ich wurde Zeuge einiger unerbittlicher Machtkämpfe, die in Frauengruppen ausgefochten wurden und bei denen Frauen einander in den Rücken fielen — machtgieriger als irgendein Mann.“

      Die Frau des Präsidenten von Ägypten erklärte auf dieser Weltkonferenz des Jahres 1975, was sie deutlich erkannte: „In Wirklichkeit ist eine Frau, wenn sie an der Macht ist, nicht viel anders als die Männer. Und die Welt würde sich gar nicht oder nur wenig ändern, wenn die Frauen herrschten.“

      Da Männer und Frauen gleichermaßen unvollkommen sind, haben alle menschlichen Regierungsformen, selbst Monarchien mit Frauen an der Spitze, darin versagt, die Probleme der Welt zu lösen (Jer. 10:23). Die einzig wahre Lösung besteht daher in Gottes Vorkehrungen dafür, die menschliche Unvollkommenheit auszuschalten und die Menschenherrschaft auf Erden durch eine vollkommene himmlische Regierung zu ersetzen (Dan. 2:44; Jes. 33:24).

      Möchtest du gern mehr über diese Vorkehrungen erfahren? Jehovas Zeugen werden gern bereit sein, mit dir daheim oder an einem anderen geeigneten Ort ein kostenloses Bibelstudium durchzuführen, um dir zu helfen, diese Herrschaftsform kennenzulernen, unter der es keine Ungerechtigkeit geben wird.

  • Wie begegnest du Angriffen auf deine Glaubensansichten?
    Erwachet! 1976 | 8. Juli
    • Wie begegnest du Angriffen auf deine Glaubensansichten?

      „ÜBER Religion und Politik spreche ich einfach nicht.“ So reagieren viele, wenn das Gespräch auf diese beiden Themen kommt. Sie wissen, daß es zu unangenehmen Auseinandersetzungen und sogar zum Bruch einer Freundschaft kommen kann. Daher weichen sie solchen Themen aus.

      Auch du hast zweifellos in solchen Dingen deine eigene Überzeugung, und du magst sie auch für richtig halten. Wahrscheinlich hältst du es nicht für nötig oder möglich, deine Glaubensansichten zu ändern. Und wenn das, wovon du überzeugt bist, unpopulär ist oder falsch verstanden wird, weißt du, wie sehr sich die Gemüter erhitzen können, wenn du darüber sprichst.

      Andererseits kann es oft für beide Seiten nützlich sein, Stellung zu nehmen, wenn jemandes Glaubensansichten in Frage gezogen werden. Eine offene Aussprache mag sogar unbegründete Schranken beseitigen und anderen helfen, für neue Ideen empfänglich zu werden, die ihnen wirklich von Nutzen sein können. Doch der Nutzen oder der Schaden hängt oft davon ab, wie du denen antwortest, die anderer Meinung sind als du.

      Zunächst mag es so aussehen, als sei es am günstigsten, mit den besten Argumenten zum Angriff auszuholen. Das kann aber oft zu einer Gegenreaktion führen und Groll hervorrufen. Besser ist der weise biblische Rat: ,Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt; aber antwortet bescheiden [tut es taktvoll, Die Gute Nachricht] und ehrfürchtig“ (1. Petr. 3:15, 16, Einheitsübersetzung).

      Wenn man „bescheiden“ oder „taktvoll“ und höflich die Aufrichtigkeit des anderen in dessen Glaubensansichten anerkennt, kann man bei der Behandlung von Streitfragen nachteilige Erregungen vermeiden. Darum empfiehlt die Bibel auch, man solle bei der Verteidigung des christlichen Glaubens „nicht streiten, sondern zu allen freundlich sein, ein geschickter und geduldiger Lehrer, der die Widerspenstigen mit Güte zurechtweist“ (2. Tim. 2:23-25, Einheitsübersetzung).

      Was Christus Jesus seinerzeit zu sagen hatte, widersprach den fest eingewurzelten Glaubensansichten, an denen die meisten Menschen, zu denen er sprach, festhielten. Doch er gewann das Herz vieler, weil er Achtung vor anderen bekundete, selbst wenn er wegen seiner umstrittenen Lehren angegriffen wurde:

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