Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w81 1. 2. S. 3-4
  • Sünde — Noch immer verwerflich?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Sünde — Noch immer verwerflich?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1981
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Wessen Meinung?
  • Ist Sünde noch verwerflich?
  • Wer kann sagen, er sei ohne Sünde?
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1960
  • Sünde
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2
  • Das Ziel verfehlen
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1964
  • Eine Welt ohne Sünde — Wie?
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1992
Hier mehr
Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1981
w81 1. 2. S. 3-4

Sünde — Noch immer verwerflich?

„OFFIZIELL haben wir als Nation vor 20 Jahren aufgehört zu ,sündigen‘.“ Diesen Kommentar gab Dr. Karl Menninger in seinem Buch Whatever Became of Sin? (Was ist denn aus der Sünde geworden?). Er sagte auch, daß noch im Jahre 1953 ein amerikanischer Präsident von der Sünde als von einer landesweiten besorgniserregenden Erscheinung sprach.

In östlichen Ländern macht man sich über den Begriff „Sünde“ gewöhnlich nicht so viele Gedanken wie über die persönliche Ehre oder über die Ahnenverehrung. Doch in westlichen Ländern ist es in der Vergangenheit anders gewesen. Der Sünde angeklagt zu werden war sehr schwerwiegend. Heute sieht es jedoch anders aus. Wenn jemand zugibt, daß er gesündigt hat, sagt er das gewöhnlich mit einem Lächeln auf den Lippen. Sünde wird nicht mehr als etwas Verwerfliches betrachtet. Ist diese Ansicht aber richtig?

Was ist eigentlich Sünde? Ja, viele wissen es gar nicht mehr genau. Früher sprach man von den „sieben Todsünden“: Stolz, Habgier, sinnliche Begierde, Wut, Schlemmerei, Neid und Faulheit. Heute scheinen diese Charakterzüge ganz alltäglich zu sein. Zum Beispiel wird Stolz durch Nationalstolz oder Rassenfanatismus gefördert. Man kann sich kaum vorstellen, daß die Konsumgesellschaft vieler wohlhabender Länder weiterbestehen könnte, wenn es in der Bevölkerung keine Habgierigen, keine Neider und keine Schlemmer gäbe. Ehebruch, Homosexualität und Hurerei werden geduldet oder gefördert, und das sogar von einigen religiösen Führern. Und durch moderne Erfindungen wie das Fernsehen wird die Faulheit gefördert.

Wessen Meinung?

Manchmal sagen Leute: „Solange man sich von seinem Gewissen leiten läßt, wird man nicht sündigen.“ Es stimmt, daß Gott uns das Gewissen als eine Hilfe gegeben hat, um zwischen Recht und Unrecht unterscheiden zu können. Ohne das Gewissen wäre wahrscheinlich jegliche Ordnung und Kultur schon aus der menschlichen Gesellschaft verschwunden (Röm. 2:14, 15).

Das Gewissen kann uns aber auch irreführen. Zum Beispiel würden die meisten Leute Mord als Sünde ansehen. Im Namen der Religion hießen jedoch die Anbeter der Hindugöttin Kali sowie die römisch-katholischen Inquisitoren des Mittelalters Mord gut. Jesus sagte warnend zu seinen Nachfolgern: „Die Stunde kommt, da jeder, der euch tötet, meinen wird, er habe Gott einen heiligen Dienst erwiesen“ (Joh. 16:2). Auch heute werden jährlich bis zu 50 Millionen Ungeborene durch Abtreibung getötet, und das oft mit der gesetzlichen Erlaubnis des Staates.

Außerdem haben manche ein dehnbares Gewissen. Sie lassen sich — wie man das auch von einem gewissen Staatsmann sagt — nicht durch ihr Gewissen „leiten“, sondern machen es zu ihrem „Komplizen“. Die meisten betrachten das Stehlen zwar als Sünde, besonders wenn ihnen Geld gestohlen wird. Trotzdem hängen die meisten Verbrechen, die in den Vereinigten Staaten begangen werden, mit Diebstahl, Versicherungsbetrug, Bestechung und Unterschlagung zusammen. Millionen durchschnittliche Bürger verüben solche Dinge. Schlägt dabei ihr Gewissen? Anscheinend nicht. Und warum nicht? Vielleicht deshalb, weil sie dabei nicht ertappt worden sind oder weil „es alle tun“.

Das Gewissen spielt also schon eine gewisse Rolle, wenn es darum geht, herauszufinden, was Sünde ist. Doch anscheinend benötigt es auch eine Anleitung. Wo ist aber eine solche Anleitung zu finden? Oft widersprechen sich diejenigen, die behaupten, eine Autorität auf diesem Gebiet zu sein.

Zum Beispiel war es für Katholiken eine Zeitlang eine Sünde, freitags Fleisch zu essen. Heute trifft dies auf die meisten Freitage nicht mehr zu. Viele fragen sich deshalb: „Worin besteht zwischen damals und heute der Unterschied?“

Die römisch-katholische Kirche betrachtet es auch als eine schwere Sünde, Verhütungsmittel bei der Familienplanung zu benutzen. Viele Leute — auch Katholiken — beobachten jedoch die alarmierende Bevölkerungsexplosion und denken nun anders darüber. Sie stimmen zweifellos mit den Worten von Dr. Karl Menninger überein, der folgendes sagte: „Meiner Meinung nach begeht man durch ein rücksichtsloses, gedankenloses und uneingeschränktes Zeugen von Kindern sowie durch Unkenntnis und Gleichgültigkeit gegenüber den daraus entstehenden Folgen für die Welt eine der schwersten Sünden.“ Worin besteht also die Sünde, den Bevölkerungszuwachs einzuschränken oder zu fördern?

Anschauungen, die so verschieden sind, verwirren die Menschen. Eine Umfrage, die vor kurzem von der römisch-katholischen Kirche in den Vereinigten Staaten durchgeführt wurde, zeigte, daß „die meisten Katholiken nicht genau wissen, was ,Sünde‘ ist“. Viele gaben zu, daß sie „sich nicht darüber im klaren sind“ und deshalb „nicht genau wissen, was sie beichten sollen“.

Einige kluge Köpfe bezweifeln sogar, daß es überhaupt noch Sünden gibt. Sie ziehen es vor, lieber über „Krankheiten“ zu sprechen als über Sünden. Ein in der Zeitschrift Time zitierter Theologe sagte über Jim Jones, auf dessen Kommando hin viele seiner Nachfolger in Guyana Selbstmord begingen, folgendes: „Ich glaube, Leute wie Hitler und Jones sind einfach nur geisteskrank. Meiner Meinung nach sollte man, statt sich über sie moralisch zu entrüsten, nur Mitleid mit allen Betroffenen haben.“

Ist Sünde noch verwerflich?

Ist denn angesichts dieser weitverbreiteten verschiedenen Anschauungen Sünde wirklich noch verwerflich? Wenn uns etwas an unserer Familie und an unseren Nachbarn liegt, wenn wir uns schon jetzt eine Hoffnung für die Zukunft und ein glückliches, befriedigendes Leben wünschen, dann muß diese Frage mit „Ja“ beantwortet werden.

„Sünde“ wird manchmal als „Übertretung eines religiösen Gesetzes oder sittlichen Grundsatzes“ definiert. Dadurch, daß in der Definition „ein religiöses Gesetz“ erwähnt wird, wird man daran erinnert, daß die einzige Autorität, die uns wirklich sagen kann, was Sünde ist und wie man sie vermeiden kann, Jehova Gott ist, derjenige, der die wahre Religion ins Dasein gebracht hat. Er schuf den Menschen so, daß dieser darauf angewiesen ist, gewisse moralische Grundsätze zu beachten. Wenn wir Naturgesetze, wie zum Beispiel das Gesetz der Schwerkraft, übertreten, kann dies für uns schlimme Folgen haben. In gleicher Weise kann es sich für uns schließlich verhängnisvoll auswirken, wenn wir Gottes Sittengesetze übertreten, das heißt, wenn wir sündigen. Die Bibel sagt darüber warnend: „Laßt euch nicht irreführen: Gott läßt sich nicht verspotten. Denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Gal. 6:7).

In Hesekiel 18:4 wird beschrieben, wie verheerend sich die Sünde auf denjenigen auswirkt, der sie treibt. Es heißt dort: „Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben.“ Die Sünde kann sich auch für ganze Nationen verhängnisvoll auswirken, denn in Sprüche 14:34 wird gesagt: „Gerechtigkeit ist das, was eine Nation erhöht, aber Sünde ist etwas Schändliches für Völkerschaften.“

Ja, Sünde ist noch immer verwerflich. Wir müssen zu unserem eigenen Nutzen erkennen, was Sünde ist, und müssen lernen, Sünden zu vermeiden. Wie ist das möglich? Der nächste Artikel gibt darauf eine Antwort.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen