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  • ‘Mache nicht vollen Gebrauch von der Welt’
    Der Wachtturm 1984 | 15. Januar
    • ‘Mache nicht vollen Gebrauch von der Welt’

      „Die in der Welt leben, sollen sich so verhalten, als lebten sie nicht darin. Denn die Welt in ihrer jetzigen Gestalt ist im Vergehn begriffen“ (1. KORINTHER 7:31, „Albrecht“).

      1, 2. (a) Wie denken heute viele über die Zukunft der Welt? (b) Was sagte Paulus über die Welt und darüber, wie man von ihr Gebrauch machen sollte?

      „MAN kann nicht voraussagen, welche Überraschungen und welche Enttäuschungen die Zukunft in sich birgt. ... Doch, schwerfällig oder leicht beschwingt, scheint die Menschheit trotz allem fortzuschreiten und wird immer fortschreiten.“ Das sagte der Historiker H. G. Wells vor einigen Jahrzehnten. Trotz zahlloser Krisen und Katastrophen stehen viele auf dem Standpunkt, die Menschheit werde ihre Probleme irgendwie lösen und die Welt, wie wir sie kennen würden, werde bestehenbleiben.

      2 Doch der christliche Apostel Paulus zeichnete unter göttlicher Inspiration ein anderes Bild, wenn er an Glaubensbrüder schrieb: „Fortan seien ... die, die von der Welt Gebrauch machen, wie solche, die nicht vollen Gebrauch von ihr machen; denn die Szene dieser Welt wechselt.“ Eine andere Wiedergabe lautet: „Jene ..., die in der Welt leben, sollen sich so verhalten, als lebten sie nicht darin. Denn die Welt in ihrer jetzigen Gestalt ist im Vergehn begriffen“ (1. Korinther 7:29-31, Neue-Welt-Übersetzung; Albrecht). Was bedeutet dieser Rat für Diener Jehovas heute?

      „Die Welt ... ist im Vergehn begriffen“

      3. Worüber sprach Paulus in 1. Korinther, Kapitel 7, und worauf wies er u. a. hin?

      3 In 1. Korinther, Kapitel 7 sprach Paulus über die Ehe unter Christen. Wenngleich er das Ledigsein als das Bessere empfahl, wies er aber darauf hin, daß diejenigen, die heiraten, „keine Sünde begehen“. Allerdings fügte er hinzu, daß sie „Drangsal in ihrem Fleische“ haben würden; denn mit der Ehe sind bestimmte Sorgen verbunden. Zum Beispiel kann die Krankheit eines Angehörigen Belastungen mit sich bringen. Paulus sprach hier zwar nicht von Verfolgung, doch in solchen Zeiten kann Eheleuten zusätzliche Drangsal erwachsen, wenn sie voneinander oder von ihren Kindern getrennt werden (1. Korinther 7:25-28).

      4. Was bedeutet 1. Korinther 7:29?

      4 Paulus schrieb weiter: „Übrigens sage ich dies, Brüder: Die verbleibende Zeit ist verkürzt. Fortan seien die, die Ehefrauen haben, so, als ob sie keine hätten“ (1. Korinther 7:29). Da „die verbleibende Zeit ... verkürzt“ ist, sollten sich verheiratete Christen nicht so sehr den mit der Ehe verbundenen Vorrechten und Pflichten widmen, daß diese ihr ganzes Leben in Anspruch nehmen. Sie sollten vielmehr die Königreichsinteressen an die erste Stelle setzen, ohne die Pflichten, die die Ehe mit sich bringt, zu vernachlässigen (1. Korinther 7:3-5, 29-40). Wir haben heute um so mehr Grund, diesen inspirierten Rat zu befolgen, denn wir leben in den „letzten Tagen“ (2. Timotheus 3:1-5).

      5. Was ist die „Welt“, von der wir nicht vollen Gebrauch machen sollten?

      5 Da „die verbleibende Zeit ... verkürzt“ ist, sollten nach den Worten des Paulus „die, die von der Welt Gebrauch machen, wie solche [sein], die nicht vollen Gebrauch von ihr machen“ (1. Korinther 7:29-31). Das an dieser Stelle mit „Welt“ wiedergegebene griechische Wort (kósmos) bezieht sich nicht unmittelbar auf die Menschheit wie in Johannes 3:16, sondern auf den menschlichen Lebensbereich und seine Ordnung. Die Menschheit besteht aus Sprachgruppen, Nationen, Stämmen, Familien, Reichen und Armen, und es gibt eine allgemeine Ordnung, von der die Menschen umgeben und deren Einfluß sie ausgesetzt sind (1. Korinther 14:10; Jakobus 2:5, 6; Offenbarung 7:9; 14:6). Ja, Paulus bezog sich auf den menschlichen Lebensbereich und auf das, was er bietet, als er sagte: „Die, die die Welt für sich in Anspruch nehmen, [sollen sich so verhalten,] als hätten sie nichts davon“ (1. Korinther 7:31, Das Neue Testament, übersetzt von Ulrich Wilckens).

      6, 7. (a) Inwiefern ‘wechselt die Szene dieser Welt’? (b) Was sagte der Apostel Johannes über die Zukunft der Welt?

      6 Paulus wies auch darauf hin, daß Christen ‘nicht vollen Gebrauch von der Welt machen’ sollten, weil „die Szene dieser Welt wechselt“. Die Welt gleicht den aufeinanderfolgenden Szenen auf einer Bühne. Sie mag zwar anziehend erscheinen, doch ihre „Schauspieler“ und ihre „Kulissen“ wechseln. Menschen betreten diese „Bühne“, und einige spielen eine stolze Rolle. Aber schon bald treten sie mit ihrer Generation wieder ab und geraten in Vergessenheit (Prediger 1:4). Noch in unserer Zeit wird für diese alte Welt „der Vorhang fallen“. Ja, „die Welt in ihrer jetzigen Gestalt ist im Vergehn begriffen“ (1. Korinther 7:31, Albrecht).

      7 Der Apostel Johannes betonte einen ähnlichen Gedanken, als er sagte: „Die Welt vergeht und ebenso ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt immerdar“ (1. Johannes 2:15-17). Johannes wollte offensichtlich sagen, daß die ungerechte menschliche Gesellschaft durch eine von Gott herbeigeführte Vernichtung ebenso vergehen muß, wie die gottlose vorsintflutliche Welt zugrunde ging (Hebräer 11:7; 2. Petrus 2:5; 3:6). Zusammen mit den ungerechten Menschen wird selbstverständlich die gegenwärtige menschliche Ordnung und alles, was sie bietet, vergehen.

      8. Welche Hoffnung haben Christen, obwohl die Welt vergeht, und wie sollte sich das darauf auswirken, inwieweit wir von der Welt Gebrauch machen?

      8 Jesus zeigte indes, daß einige die rasch herannahende „große Drangsal“ überleben werden, genauso wie gerechtgesinnte Menschen die Sintflut überlebten (Matthäus 24:21, 22, 36-39; vergleiche Offenbarung 7:9-17). Es bildet sich bereits eine „neue Erde“, eine Gesellschaft von Menschen, die unter der Königreichsherrschaft auf der Erde leben werden (2. Petrus 3:13; Offenbarung 21:1; vergleiche Psalm 96:1). Wenn wir als einzelne hoffen, zu überleben und in der neuen Ordnung ewig zu leben, warum sollten wir dann heute den größten Teil unserer Zeit und Energie für die vergehende alte Welt einsetzen?

      „So gering wie möglich“

      9. Wie können Zeugen Jehovas auf ausgewogene Weise richtigen Gebrauch von der Welt machen?

      9 Wir können als Zeugen Jehovas, die wir im gegenwärtigen System der Dinge leben, nicht „aus der Welt hinausgehen“ (1. Korinther 5:9, 10). Daher dürfen wir in ausgewogenem und begrenztem Maße von der Welt angemessenen Gebrauch machen. Da wir zum Beispiel unsere Steuern zahlen, haben wir ein Anrecht auf bestimmte Dienste der Regierungen oder „obrigkeitlichen Gewalten“ (Römer 13:1-7). Wir machen in der rechten Weise von postalischen, polizeilichen und anderen gesetzmäßigen Diensten Gebrauch, beispielsweise von den Transporteinrichtungen. Zu welchem Zweck? Um angemessen leben und das uns von Gott übertragene Werk der Verkündigung des Königreiches durchführen zu können. Aber da wir nicht „vollen“ Gebrauch von der Welt machen sollen, gebrauchen wir all diese Dinge nur in dem Maße, wie sie christlichen Interessen dienen.

      10. (a) Was sollten wir zum Mittelpunkt unseres Lebens machen? (b) Wie veranschaulichte Jesus den hohen Wert des Königreiches? (c) Wenn die Königreichsinteressen und der „traute Umgang“ mit Jehova für uns viel bedeuten, wie wird das dann unsere Inanspruchnahme der Welt beeinflussen?

      10 Wir können es uns nicht leisten, uns von weltlichen Interessen beherrschen zu lassen, sondern müssen unser Verhältnis zu Jehova, seine Anbetung und unseren Dienst für ihn zum Mittelpunkt unseres Lebens machen. Verrät unser Handeln, daß wir dem „trauten Umgang mit Gott“ wirklich große Bedeutung beimessen? (Hiob 29:4). Und sind wir uns des überragenden Wertes geistiger Dinge bewußt? Jesus Christus veranschaulichte die Kostbarkeit des Königreiches mit „einer Perle“, die einen so hohen Wert hatte, daß ein Kaufmann ‘sogleich alles verkaufte, was er hatte, und sie kaufte’ (Matthäus 13:45, 46). Jesus zeigte auf diese Weise, daß jemand, der erkennt, wie wertvoll es ist, das Königreich zu gewinnen, bereit wäre, dafür jeden irdischen Schatz aufzugeben. Wenn das Königreich und seine Interessen und besonders der „traute Umgang“ mit Jehova uns so viel bedeuten, werden wir „jeden Kontakt mit der Welt ... so gering wie möglich“ halten (1. Korinther 7:31, Phillips).

      ‘Wir haben nicht den Geist der Welt empfangen’

      11, 12. (a) Was ist der „Geist der Welt“? (b) Welchen Geist haben Christen empfangen, und welcher Gegensatz besteht zwischen ihm und dem Geist der Welt?

      11 Ein weiterer Grund dafür, von der Welt nicht vollen Gebrauch zu machen, besteht darin, daß man unmöglich „trauten Umgang“ mit Jehova pflegen kann, während man gleichzeitig den „Geist der Welt“ hat (1. Korinther 2:12). Der Geist oder die Antriebskraft, von der die Welt der ungerechten menschlichen Gesellschaft beherrscht wird, ist dämonisch und von Gott entfremdet. Die Welt, die unter der Herrschaft des Teufels steht, kommt der Selbstsucht und den Begierden des gefallenen Fleisches entgegen, was zur Feindschaft mit Jehova Gott führt (Johannes 14:30; Epheser 2:1-3; 1. Johannes 5:19).

      12 Der Apostel Paulus stellte den Geist der Welt dem Geist Gottes gegenüber und sagte hinsichtlich der Christen: „Nun haben wir nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der von Gott ist“ (1. Korinther 2:12). Da die Denkweise und der Lebenswandel der Welt im Gegensatz zu dem Einfluß des heiligen Geistes Gottes und dem Aufschluß aus Gottes Wort stehen, müssen gottesfürchtige Personen den Geist der Welt meiden. Wer Jehova liebt, sollte vielmehr die Frucht des heiligen Geistes hervorbringen, nämlich Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde und Selbstbeherrschung (Galater 5:22, 23).

      13. Was schrieb Johannes in 1. Johannes 4:1-6, und hat das irgendeine Auswirkung auf unseren Gebrauch der Welt?

      13 Interessanterweise zeigte der betagte Apostel Johannes, daß die wahren, von Gott „inspirierten Äußerungen“ nicht aus unchristlichen, weltlichen Quellen stammen, sondern von der wahren Christenversammlung. Dann sagte er: „Wer Gott erkennt, hört auf uns; wer nicht von Gott stammt, hört nicht auf uns.“ Johannes sprach zwar von „inspirierten Äußerungen“, aber aus seinen Worten geht hervor, daß Christen nicht ‘das reden, was von der Welt kommt’ (1. Johannes 4:1-6). Warum sollten wir also vollen Gebrauch von der Welt machen?

      Bewahre dich „von der Welt ohne Flecken“

      14. Inwiefern unterscheiden sich gesalbte Christen und ihre Gott hingegebenen Gefährten von anderen dadurch, daß sie „kein Teil der Welt“ sind?

      14 Die Arbeit und andere Aktivitäten erfordern, daß sich Zeugen Jehovas in gewisser Hinsicht „der Welt bedienen“ (Herder). Doch sollten wir uns noch aus einem weiteren Grund so verhalten, ‘als lebten wir nicht darin’ (Albrecht). Jesus sagte, daß seine Nachfolger „kein Teil der Welt“ sind (Johannes 17:14). Jehova hat durch Christus für die Rettung aus dieser Welt, die unter der Herrschaft Satans steht, gesorgt (Kolosser 1:13, 14). Durch Gehorsam gegenüber der geoffenbarten Wahrheit des Wortes Jehovas sind gesalbte Christen geheiligt oder dazu abgesondert worden, von Gott in seinem Dienst gebraucht zu werden. So zeichnen sie sich — auch auf ihre Gott hingegebenen Gefährten, die „große Volksmenge“, trifft das zu — dadurch aus, daß sie „kein Teil der Welt“ sind, die sich nicht an Jehovas Wahrheit hält (Offenbarung 7:9; Johannes 17:16, 17; Jakobus 1:18; 1. Petrus 1:22). Wie unpassend wäre es für diese Diener Gottes, vollen Gebrauch von der Welt zu machen!

      15. Welche Forderung stellt die reine und unbefleckte Anbetung gemäß Jakobus 1:27?

      15 „Kein Teil der Welt“ zu sein erfordert eine neutrale Haltung gegenüber den Kontroversen der Welt und ihrer Politik (Matthäus 22:21; Johannes 18:36, 37). Gesalbte Nachfolger Christi und ihre Gott hingegebenen Gefährten müssen es auch vermeiden, durch Freundschaft mit der Welt geistige Hurerei zu treiben. Von ihnen wird sittliche und geistige Reinheit gefordert (Epheser 4:25-32; Jakobus 4:4). Um Jehova reine und unbefleckte Anbetung darbringen zu können, müssen wir uns also „von der Welt ohne Flecken ... bewahren“, indem wir nicht die Einstellung, die Sprache oder die Verhaltensweise annehmen, die unter den von Gott entfremdeten sündigen Menschen üblich ist (Jakobus 1:27). Wir dürfen uns nicht durch die Verderbtheit der Welt, ihre Gewalttätigkeit, ihre Intrigen usw. beeinflussen lassen. Ja, die Notwendigkeit, uns „von der Welt ohne Flecken zu bewahren“, ist ein weiterer wichtiger Grund, weshalb wir ‘uns so der Welt bedienen sollten, als nutzten wir sie nicht aus’ (Herder).

      Bleibe für ‘unseren Gott heilig’

      16. Warum sollten die Israeliten ihre langen Gewänder mit Fransen besetzen?

      16 Die Glieder des Volkes Jehovas unterscheiden sich von der Welt durch ihr Hoffen, durch all ihr Sinnen und Trachten und dadurch, daß sie sich dem Willen ihres heiligen Gottes fügen (2. Mose 39:30). Sie sollten sich Gott als heilig erweisen. Aus diesem Grunde mußten sich die Israeliten in alter Zeit „mit Fransen besetzte Ränder an die Säume ihrer Kleider machen“ und oberhalb davon eine blaue Schnur anbringen. Dadurch unterschieden sie sich in der Kleidung von den Moabitern, den Ägyptern und von anderen und wurden daran erinnert, daß sie als Volk Jehovas anders sein und ihm gehorchen sollten, indem sie sich ‘ihrem Gott als heilig erwiesen’ (4. Mose 15:37-41). Der Wunsch, für ‘unseren Gott heilig’ zu sein, sollte uns veranlassen, Vorsicht walten zu lassen, wenn wir von der Welt Gebrauch machen.

      17. Wie könnte das weltliche Streben nach Reichtum unser Verhältnis zu Jehova gefährden?

      17 Weltliche Ziele drehen sich um Reichtum, Ruhm und Aktivitäten, die in geistiger Hinsicht schädlich sind und den christlichen Glauben untergraben können. Zum Beispiel kann uns das Streben nach materiellen Dingen und Reichtum, wenn wir zulassen, daß es unser Leben beherrscht, dazu verleiten, um des selbstsüchtigen Vorteils willen unrecht zu tun, so daß wir unser Verhältnis zu Jehova gefährden (Sprüche 28:20; vergleiche Jeremia 5:26-28; 17:9-11). Wer von der Welt in einem Maße Gebrauch macht, daß das Streben nach materiellen Dingen zu seinem Hauptinteresse wird, steht in der Gefahr, sich in unehrliche Praktiken zu verstricken und seinen Glauben zu verlieren, weil er geistige Dinge vernachlässigt. Jemand, der im Geschäftsleben erfolgreich ist oder reich wird, mag „hochmütig“ werden und in stolzer Weise seine eigenen Ansichten über den Rat der Versammlung Gottes stellen (1. Timotheus 6:9, 10, 17). Auf diese Weise bleibt er gewiß nicht für ‘unseren Gott heilig’.

      18. Warum sollten wir uns nicht das weltliche Ziel setzen, materielle Dinge im Überfluß zu haben?

      18 Jesus sagte treffend: „Macht euch Freunde mit dem ungerechten Reichtum, damit, wenn dieser versagt, sie [eure himmlischen Freunde, Jehova Gott und Jesus Christus] euch in die ewigen Wohnstätten aufnehmen“ (Lukas 16:9). Zwar benötigen wir einige materielle Dinge, und wir können solche Mittel zur Förderung der Königreichsinteressen gebrauchen und uns im Himmel Freunde machen, doch dürfen wir nicht zulassen, daß das weltliche Streben, diese Dinge im Überfluß zu haben, unser Herz verdirbt (Lukas 12:34).

      19. Wie sollten wir zu dem weltlichen Ziel, Ehre zu erlangen, eingestellt sein?

      19 Ein anderes weltliches Ziel besteht darin, eine gute Stellung, Ruhm und Ehre zu erlangen. Das setzt in vielen Fällen eine jahrelange Ausbildung und das Hocharbeiten auf der sozialen Stufenleiter voraus. Doch diejenigen, die auf die eigene Ehre aus sind, werden in der Bibel mit jemandem verglichen, der zuviel Honig ißt, was Übelkeit hervorrufen kann. So heißt es zum Beispiel: „Im Überfluß Honig essen ist nicht gut, noch ist es etwas Ehrenhaftes, die eigene Ehre zu suchen“ (Sprüche 25:16, 27, Rotherham). Es ist auch schriftwidrig, weltliche Helden oder Stars zu verehren. Christliche Eltern mögen es mitunter für nötig erachten, ihre Kinder freundlich darauf hinzuweisen. (Vergleiche Apostelgeschichte 12:21-23.) Bestimmt ist die richtige Ansicht über solche Dinge ebenfalls notwendig, wenn wir für ‘unseren Gott heilig’ bleiben und es vermeiden wollen, vollen Gebrauch von der Welt zu machen.

      Mache ‘nicht vollen Gebrauch von der Welt’

      20, 21. Warum sollten wir von der Welt nicht vollen Gebrauch machen?

      20 Als treue Zeugen Jehovas sollten wir also nicht vollen Gebrauch von der Welt machen. Wir ‘sollten uns so verhalten, als lebten wir nicht darin’, weil 1. ‘die verbleibende Zeit verkürzt ist’, 2. ‘die Welt in ihrer jetzigen Gestalt im Vergehn begriffen ist’, 3. wir unser kostbares Verhältnis zu Jehova zum Mittelpunkt unseres Lebens machen sollten, 4. wir nicht den Geist der Welt, sondern den Geist Gottes offenbaren sollten, 5. wir uns „von der Welt ohne Flecken“ bewahren und 6. für ‘unseren Gott heilig’ bleiben müssen.

      21 Zu alldem sind wir nur mit der Hilfe Jehovas in der Lage. (Vergleiche Sacharja 4:6.) Da wir die herrliche Königreichshoffnung haben, sollten wir nicht den Wunsch hegen, vollen Gebrauch von der Welt zu machen, als ob das, was sie bietet, alles sei, was es für uns gibt. Was kann uns aber wirklich helfen, eine weltliche Handlungsweise und weltliche Begierden zurückzuweisen?

      Erinnerst du dich noch?

      □ Welche „Welt“ ist in 1. Korinther 7:31 gemeint?

      □ Wie sollten Christen zum Gebrauch der Welt eingestellt sein, da „die Szene dieser Welt wechselt“?

      □ Inwieweit mögen Christen angemessenen Gebrauch von der Welt machen?

      □ Was ist der „Geist der Welt“, doch welchen Geist offenbaren Menschen, die Jehova lieben?

      □ Inwiefern unterscheidet sich das Volk Jehovas von der Welt in bezug auf Ziele?

  • Weise weltliche Begierden zurück!
    Der Wachtturm 1984 | 15. Januar
    • Weise weltliche Begierden zurück!

      1, 2. (a) Wie sollte man Jehova anbeten? (b) Was erfordert das von seinen Zeugen?

      JEHOVA GOTT verdient es, von allen seinen ihm hingegebenen Dienern auf reine, aufrichtige Weise angebetet zu werden. Seine Anbeter sollten ihn stets und in jeder Hinsicht durch Wort und Tat ehren. Sie dürfen gewiß nicht den „Geist der Welt“ haben — deren sündige, selbstsüchtige, oft verderbte vorherrschende Einstellung oder aktivierende Kraft (1. Korinther 2:12). Als ein Volk, das zum Lobpreis Jehovas organisiert worden ist, müssen sich Jehovas Zeugen von der Welt unterscheiden. Ganzherzig sollten sie die göttliche Anweisung befolgen, „Gottlosigkeit und weltliche Begierden von ... [sich] zu weisen und inmitten dieses gegenwärtigen Systems der Dinge mit gesundem Sinn und Gerechtigkeit und Gottergebenheit zu leben“ (Titus 2:11-14).

      2 Doch leider haben nicht alle, die behaupten, Jehova zu lieben, ihn immer geehrt und eindeutig bewiesen, daß sie weltliche Begierden oder Verhaltensweisen ablehnen. Wie berichtet wurde, haben gewisse Gott hingegebene Christen zum Beispiel in Frauenkleidung an einem Maskenball teilgenommen. Könnte man von einem solchen Verhalten sagen, es sei nicht weltlich oder sei eine Ehre für Jehova? Gewiß würde man von Personen, die „kein Teil der Welt“ sind, derartige Handlungen nicht erwarten (Johannes 15:19). In den häufigsten Fällen hätte ein Mann, der eine Frauenperücke und Frauenkleider trägt, nicht nur ein feminines Aussehen, sondern seine Erscheinung wäre auch für andere Männer eine Einladung zu widernatürlichem Sex (5. Mose 22:5).

      3. Welche Fragen bezüglich weltlicher Verhaltensweisen und Begierden verdienen es, betrachtet zu werden?

      3 Als Zeugen Jehovas mögen wir einsehen, daß wir ‘nicht übermäßig in weltlichen Angelegenheiten aufgehen’ sollten, wie im vorangehenden Artikel gezeigt wird (1. Korinther 7:31, The New Testament: A New Translation von Olaf M. Norlie). Wir mögen erkennen, daß Gottes unverdiente Güte „uns lehrt, zu Gottlosigkeit und weltlichen Leidenschaften ‚Nein‘ zu sagen“ (Titus 2:11, 12, New International Version; Neue-Welt-Übersetzung). Was aber, wenn unser Herz nicht so reagiert? Oder angenommen, wir möchten unsere Entschlossenheit stärken, weltliche Begierden zurückzuweisen. Was kann uns dabei eine Hilfe sein?

      Wende dich an den „Hörer des Gebets“

      4, 5. (a) Was können unsere Gebete passenderweise einschließen? (b) Worum mögen wir bezüglich unseres Herzens manchmal beten müssen?

      4 Eine Möglichkeit, weltliche Begierden erfolgreich zurückzuweisen, besteht darin, den „Hörer des Gebets“ regelmäßig und inbrünstig um Hilfe zu bitten (Psalm 65:2). Aber worum können wir beten, wenn sich unser Herz irgendwie nach weltlichen Dingen sehnt?

      5 Als Zeugen Jehovas sollten wir ‘in allem unsere Bitten bei Gott bekanntwerden lassen’. Wenn wir das im Glauben tun, wird der unvergleichliche „Friede Gottes“ unseren Sinn und unser Herz behüten. Natürlich sagte Jehova selbst, daß „die Neigung des Menschenherzens böse ist von seiner Jugend an“ (Philipper 4:6, 7; 1. Mose 8:21). So müssen wir manchmal darum beten, daß sich unsere Einstellung — unser Herz — ändert. Wenn zum Beispiel weltliche Verlockungen unserem Herzen zu schaffen machen, sollten wir unseren himmlischen Vater darum bitten, uns zu helfen, dieses Verlangen durch Wünsche zu ersetzen, die in geistiger Hinsicht heilsam sind.

      6. Worum können wir beten, wenn die Wege und Verlockungen der Welt uns besonders anziehend erscheinen?

      6 Vor Jahrhunderten bat der Psalmist David Gott darum, ihn zu ‘veranlassen, seine Wege zu erkennen und in seiner Wahrheit zu wandeln, und ihn zu lehren’ (Psalm 25:4, 5). Jehova erfüllte David diese Bitte, und sicherlich kann er auch solche Gebete seiner heutigen Diener erhören. Da Jehovas „Wege“ und seine „Wahrheit“ nicht weltlich sind, mag es uns eine Hilfe sein, im Gebet ähnliche Empfindungen wie David zum Ausdruck zu bringen, wenn uns die Wege der Welt besonders ansprechen.

      7. Wie sollten wir vernünftigerweise handeln, wenn wir uns zu schädlicher weltlicher Unterhaltung hingezogen fühlen?

      7 Die Welt vertritt unmoralische Ansichten und ist voller Schlechtigkeit. Das zeigt sich oft deutlich in weltlichen Liedern, Tänzen, Büchern, Theaterstücken, Filmen, Fernsehsendungen und dergleichen. Was ist, wenn wir uns als Gott hingegebene Christen zu schädlicher weltlicher Unterhaltung hingezogen fühlen? Zunächst sollten wir die sich bietenden Möglichkeiten der Unterhaltung im Lichte des Wortes Gottes abwägen. Die Bibel läßt erkennen, daß wir ‘das Böse verabscheuen und dem Guten anhangen’ sollten (Römer 12:9). Dann ist es angebracht, um die Hilfe Jehovas zu bitten, damit unser Herz — so unvollkommen es auch ist — nichts Schändliches mehr begehrt. Gewiß kann unser Gott ‘ein reines Herz in uns schaffen’, wenn wir ihn aufrichtig darum bitten (Psalm 51:10).

      Hilfe durch den heiligen Geist

      8. Was kann gemäß Psalm 51:11 geschehen, obschon wir jetzt den heiligen Geist haben?

      8 Nachdem David, dem König von Israel, eindrucksvoll vor Augen geführt worden war, welch schwere Sünde er mit Bathseba begangen hatte, flehte er mit den Worten zu Jehova: „Wirf mich nicht weg von deinem Angesicht; und deinen heiligen Geist o nimm nicht weg von mir“ (Psalm 51:11). Gott erhörte dieses Gebet. Beachten wir aber, daß der heilige Geist einer Person verlorengehen oder ihr weggenommen werden kann.

      9. Wodurch könnten wir in die Verderbtheit der Welt hineingezogen werden, und mit welchen möglichen Folgen?

      9 Wenn wir als Gott hingegebene Christen zulassen, daß uns die Welt wieder auf ihren „Tiefstand der Ausschweifung“ hinabzieht, können wir geistig umkommen (1. Petrus 4:4). Das könnte mit einer gewissen Neugier beginnen, vielleicht damit, daß wir Sinn und Herz mit unmoralischen, weltlichen Gedanken nähren, die durch bestimmte, vom biblischen Standpunkt aus anstößige Schriften oder Formen des Vergnügens bei uns eingepflanzt werden. In Gottes Wort werden wir aufgefordert, „Unmündige in bezug auf Schlechtigkeit“ zu sein, ja wir sollten unmoralische oder böse Dinge nicht einmal kennenlernen wollen (1. Korinther 14:20). Aber durch Neugier könnten wir in einen Strudel des Verderbens gezogen werden und in unserer Unvernunft vielleicht auf den Gedanken kommen, wir seien geistig reif oder stark genug, der Befleckung zu entgehen. Wir mögen dann so überheblich werden, daß wir uns von niemandem — schließlich nicht einmal mehr von Gott — sagen lassen wollen, was wir zu tun haben. Die Folgen können verheerend sein, da keiner Gott trotzen und „unversehrt davonkommen“ kann, wenn er seinen Rat halsstarrig ablehnt (Hiob 9:1-4).

      10. (a) Was können wir bezüglich des heiligen Geistes tun, wenn wir weltlichen Begierden keine Zügel anlegen? (b) Was wird uns helfen, der Welt und ihren Verlockungen zu widerstehen?

      10 Legen wir weltlichen Begierden keine Zügel an, so können sie uns veranlassen, Gottes heiligen Geist zu betrüben, indem wir ihn mißachten, einen Lauf einschlagen, der seiner Leitung widerspricht, und unser Herz auf andere Ziele richten als auf diejenigen, zu denen uns der Geist drängen würde. ‘Gottes heiligen Geist zu betrüben’ bedeutet auch, Gottes Wort abzulehnen (Epheser 4:30; vergleiche Apostelgeschichte 7:51-53). Das kann zu einer willentlichen Auflehnung gegen die offensichtliche Kundgabe des Geistes Jehovas führen und eine Lästerung gegen diesen Geist sein, was eine unvergebbare Sünde ist (Matthäus 12:31, 32; Markus 3:29; vergleiche Hebräer 6:4-6; 10:26-31). Mögen wir also nie beginnen, den Weg der Unabhängigkeit zu gehen oder weltlichen Praktiken zu frönen, von denen wir einst durch Jehovas unverdiente Güte gerettet worden sind. Beten wir statt dessen um den heiligen Geist, und lassen wir uns von ihm beeinflussen, was uns helfen wird, der Welt und ihren Verlockungen zu widerstehen (Psalm 143:10; Lukas 11:13).

      Gottes Wort — eine Hilfe

      11. Was werden wir jetzt betrachten, das uns helfen sollte, der Versuchung zu widerstehen, ‘vollen Gebrauch von der Welt zu machen’?

      11 Ein wunderbares Erzeugnis des heiligen Geistes Gottes ist Gottes inspiriertes Wort (2. Samuel 23:2; 2. Timotheus 3:16; 2. Petrus 1:20, 21). Darin finden wir Dinge, die ‘vorzeiten zu unserer Unterweisung geschrieben worden sind’, und ‘warnende Vorbilder für uns, auf welche die Enden der Systeme der Dinge gekommen sind’ (Römer 15:4; 1. Korinther 10:11). Wie waren denn einige der im Bibelbericht erwähnten Personen zur Welt eingestellt?

      12. Wer war Demas, und welchen Nutzen können wir aus einer Betrachtung seiner Handlungsweise ziehen?

      12 Selbst ein negatives Beispiel ist nützlich, denn es zeigt uns, was wir meiden sollten. Als Veranschaulichung diene der Umstand, daß der Apostel Paulus von seinem Mitarbeiter Demas verlassen wurde, weil dieser ‘das gegenwärtige System der Dinge liebte’. Inwieweit er Paulus verließ und was genau darunter zu verstehen ist, wird nicht enthüllt, doch seine Liebe zu weltlichen Vergnügungen und zu materiellen Dingen mag stärker gewesen sein als seine Liebe zu geistigen Dingen. Demas nutzte jedenfalls nicht die ausgezeichnete Gelegenheit, seinen Bruder Paulus zu stärken (2. Timotheus 4:10). Dieses warnende Beispiel sollte uns veranlassen, zu unseren Glaubensbrüdern zu halten und uns nicht von ihnen abzuwenden, indem wir zulassen, daß die Liebe zum gegenwärtigen System der Dinge unser Herz erfüllt.

      13. Was beweist, daß Abraham und Sara nicht ‘übermäßig in weltlichen Angelegenheiten aufgingen’?

      13 Heute steht uns die gesamte Bibel als Anleitung zur Verfügung. Die gottesfürchtigen Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob sowie ihre loyalgesinnten Frauen hatten nicht einmal ein Bibelbuch — nicht einmal das erste Buch Mose —, und dennoch machten sie ‘nicht vollen Gebrauch von der Welt’. Abraham (Abram) gehorchte zum Beispiel der Anweisung Jehovas und verließ Ur, eine chaldäische Stadt, die mit ihren schönen Häusern viele Vorteile bot. Ja, Ausgrabungen haben ergeben, daß es für Abraham und seine geliebte Frau Sara (Sarai) in materieller Hinsicht ein bemerkenswertes Opfer war, auf das Geheiß Gottes wegzuziehen und im Verheißenen Land als zeitweilig Ansässige in Zelten zu wohnen. Isaak und Jakob handelten als „Miterben derselben Verheißung“ — der Verheißung, die Abraham gegeben wurde — ebenfalls im Glauben. Weltliche Interessen waren für Abraham von verhältnismäßig geringer Bedeutung, „denn er wartete auf die Stadt, die wahre Grundlagen hat, deren Erbauer und Bildner Gott ist“ (Hebräer 11:8-10).

      14. (a) Woran kann man erkennen, daß Moses ‘nicht vollen Gebrauch von der Welt machte’? (b) Inwiefern kann uns, was unsere Einstellung zu geistigen Interessen betrifft, das Beispiel, das Moses gab, eine Hilfe sein?

      14 Der Prophet Moses ist ein weiteres gutes Beispiel; er vertraute auf Jehova und wies weltliche Begierden zurück. Durch Glauben erwählte es sich Moses, mit Gottes Volk schlecht behandelt zu werden, und achtete „die Schmach des Christus [das heißt, ein gesalbter Diener Gottes zu sein] für größeren Reichtum ... als die Schätze Ägyptens“. Daher genoß er wunderbare Vorrechte, während er standhaft seinen Dienst verrichtete, „als sähe er den Unsichtbaren“, Jehova (Hebräer 11:24-27). Gewiß konnte Moses keine bessere Entscheidung treffen, als geistige Interessen trotz aller weltlichen Verlockungen in seinem Leben an die erste Stelle zu setzen. Und auch für uns gibt es keine bessere Entscheidung (Matthäus 6:33).

      15. Welche Erfahrung der Israeliten sollte uns veranlassen, weltlichen Verlockungen zur Unmoral aus dem Wege zu gehen?

      15 Zu den Dingen der Welt, die bald mit ihr vergehen werden, zählt „die Begierde des Fleisches“, die auf unterschiedliche Weise zutage tritt (1. Johannes 2:15-17). Die Verlockungen zur Unmoral sind zahlreich und haben sich selbst auf Jehova hingegebene Personen mitunter verheerend ausgewirkt. Zum Beispiel waren die Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft befreit worden, doch Tausende von ihnen wurden später zu Tode gebracht, weil sie „mit den Töchtern Moabs unsittliche Beziehungen“ hatten (4. Mose, Kapitel 25; 1. Korinther 10:8). Sollte uns das nicht veranlassen, weltlichen Verlockungen zur Unmoral aus dem Wege zu gehen?

      16. (a) Was tat Joseph, als er versucht wurde, unsittlich zu handeln? (b) Welchen Nutzen können wir aus dem Beispiel Josephs ziehen?

      16 Betrachten wir das vorzügliche Beispiel Josephs, des Sohnes Jakobs. Wiederholt forderte ihn die Frau seines ägyptischen Herrn auf, mit ihr Geschlechtsbeziehungen zu haben. Doch er lehnte standhaft ab. Es wird nicht gesagt, die Frau sei so häßlich gewesen, daß sie einen Mann abgestoßen habe, sondern Joseph wollte nicht gegen seinen gerechten Gott, Jehova, sündigen und verließ deshalb fluchtartig den Raum (1. Mose 39:7-20). Könnte es sein, daß wir in bezug auf unsere Lektüre, die Art, uns zu entspannen, oder die Situation, in der wir uns befinden, eine Änderung vornehmen müßten, um nicht gegen Gott zu sündigen? Wenn ja, dann sollten wir wie der gottesfürchtige Joseph nicht damit zögern (1. Petrus 2:11, 12).

      17. (a) Weltliches Denken fördert häufig welche Haltung? (b) Wie schmückten sich gewisse hochmütige Frauen in Juda, und was geschah mit ihnen und ihren „Zieraten“?

      17 Weltliches Denken fördert häufig Stolz und eine Neigung zur Unabhängigkeit. Zu den materiellen Dingen, auf die in der Welt Nachdruck gelegt wird, zählt auch der Schmuck, was besonders bei Frauen auffällt, die den Wunsch haben, schön auszusehen. In den Tagen Jesajas gab es in Juda hochmütige Frauen, die sich mit „Zieraten“ bedeckten. Um modisch zu erscheinen, trugen diese stolzen Frauen „Schrittkettchen“, die an ihren Fußgelenken befestigt waren. Diese Kettchen ‘klirrten’ beim Gehen und ließen nur eine bestimmte Schrittlänge zu, so daß diese Frauen „mit trippelnden Schritten“ einhergingen, was man vielleicht für eine vornehme weibliche Gangart hielt. Als die Babylonier im Jahre 607 v. u. Z. Juda besiegten, war es natürlich mit diesen „Zieraten“ und mit der Freiheit vorbei (Jesaja 3:16-24).

      18. Welche Norm stellt die Bibel in bezug auf Schmuck auf?

      18 Welch eine unterschiedliche Einstellung zu Schmuck hatte doch die weltlich gesinnte Isebel im Vergleich zu der bescheidenen, gottesfürchtigen und dennoch gut gekleideten Esther! (2. Könige 9:30; Esther 2:7; 5:1). Christliche Frauen möchten selbstverständlich Esther gleichen. Daher schmücken sie sich „in wohlgeordnetem Kleide mit Bescheidenheit und gesundem Sinn“. Der wichtigste Schmuck ist für sie „die verborgene Person des Herzens im unvergänglichen Gewand des stillen und milden Geistes, der in den Augen Gottes von großem Werte ist“ (1. Timotheus 2:9; 1. Petrus 3:3-5).

      19. Inwiefern gab Jesus Christus das beste Beispiel, was die Einstellung zur Welt betrifft?

      19 Jesus Christus gab das beste Beispiel, was die Einstellung zur Welt betrifft. Er war zwar ein vollkommener Mensch und hatte weit mehr Möglichkeiten, in weltlichem Sinne erfolgreich zu sein, als irgendein anderer Mensch, doch sein Hauptinteresse konzentrierte sich auf geistige Dinge, und das so sehr, daß er ‘keine Stätte hatte, wo er sein Haupt niederlegen konnte’ (Matthäus 8:20). Er ließ sich in moralischer Hinsicht absolut nicht von der Welt verderben, sondern wird als „loyal, arglos, unbefleckt, getrennt von den Sündern“ beschrieben (Hebräer 7:26). Wir, die wir unvollkommen sind, können zwar nicht auf vollkommene Weise in Christi Fußstapfen treten. Aber wir sollten mit der Hilfe Jehovas unser Bestes tun (1. Petrus 2:21, 22).

      Weise weltliche Begierden beständig zurück

      20. Wie kannst du dich als ein Anbeter Jehovas vor dem Geist der Welt bewahren?

      20 Wenn du zu der glücklichen Schar der Anbeter Jehovas gehörst, bist du wirklich gesegnet. Du hast etwas viel Besseres gefunden als all das, was die verderbte und im Sterben begriffene Welt bieten kann. Klammere dich daher an die wahre Anbetung, und bewahre dich vor dem Geist der Welt. Rufe häufig den „Hörer des Gebets“ an, bitte um die Hilfe seines heiligen Geistes, befolge stets den Rat des Wortes Gottes, und verlasse nie die langen — jetzt jahrhundertealten — Reihen treuer Zeugen Jehovas. (Vergleiche Hebräer 12:1-3.)

      21. Wozu sollten wir hinsichtlich der Welt entschlossen sein?

      21 Sei entschlossen, nicht vollen Gebrauch von der Welt zu machen, sondern halte deinen Sinn und dein Herz darauf gerichtet, den Willen Gottes zu tun. Dann wirst du die nie versagende Unterstützung der „ewigen Arme“ Jehovas verspüren (5. Mose 33:27, Elberfelder Bibel). Fahre fort, im Vertrauen auf diese göttliche Hilfe mit gesundem Sinn, Gerechtigkeit und Gottergebenheit zu leben, während du Gottlosigkeit und weltliche Begierden zurückweist.

      Was würdest du darauf antworten?

      □ Inwiefern ist das Gebet eine Hilfe, wenn sich unser Herz irgendwie nach weltlichen Dingen sehnt?

      □ Wie kann uns der heilige Geist helfen, der Welt und ihren Verlockungen zu widerstehen?

      □ Welche biblischen Beispiele können uns eine Hilfe sein, weltliche Wege und Begierden zurückzuweisen?

      □ Wie können wir uns vor dem Geist der Welt bewahren?

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