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  • Wird deine Zukunft vom Schicksal bestimmt?
    Erwachet! 1974 | 22. September
    • 4:31; 32:4; Apg. 10:34; 1. Joh. 4:8). Würde ein solcher Gott die Menschen auffordern, sich den rechten Weg zu erwählen, wenn er schon im voraus wüßte, daß das Schicksal vielen gar nicht erlauben würde, das zu tun?

      Vorherwissen nicht das gleiche wie Schicksal

      Es ist wahr, daß Gott bestimmte Dinge vorherwissen kann. Die Heilige Schrift sagt, er sei „der Eine, der von Anfang an den Ausgang kundtut und von alters her die Dinge, die nicht getan worden sind“ (Jes. 46:10). Aber eine Sache im voraus zu wissen ist nicht das gleiche wie, sie zu verursachen. Ein Meteorologe könnte zum Beispiel eine genaue Wettervorhersage machen, weil er die Faktoren, die das Wetter bestimmen, kennt. Aber keiner würde behaupten, er hätte das vorausgesagte Wetter verursacht.

      Wenn Gott voraussagt, was einzelne Menschen oder ganze Gruppen tun werden, tut er dies häufig aufgrund seiner Beobachtung bereits offenkundiger Gedankenmuster. Als Jehova zum Beispiel prophezeite, die Nation Israel werde seinen Bund brechen, sagte er: „Ich kenne ihre Neigung wohl“ (5. Mose 31:21). Die Prophezeiungen hinsichtlich des treuen Wandels Jesu auf Erden stützten sich darauf, daß Jehova Jesus schon Jahrtausende vor seiner menschlichen Existenz kannte (Joh. 6:62; 17:5, 25).

      Wenn Jehova wünscht, kann er auch die Erbanlagen künftiger Nachkommen lesen und dadurch wissen, welche Charakterzüge sie entwickeln werden. Das tat er offensichtlich im Fall der Zwillingssöhne Isaaks, Jakob und Esau, als er voraussagte: „Der Ältere wird dem Jüngeren dienen“ (1. Mose 25:23). In einigen Fällen (zum Beispiel im Fall des israelitischen Richters Simson und des persischen Königs Cyrus) sagte Gott schon vor der Zeugung eines Menschen gewisse Dinge voraus, die er tun würde (Ri. 13:3-5; Jes. 44:28 bis 45:3). Aber in keinem Fall wurde jede Handlung oder jedes Ereignis im Leben dieser Personen vom Schicksal gelenkt.

      Aber wenn Gott die Fähigkeit hat, Dinge vorherzuwissen, die sich ereignen werden, kommt dann sein Vorherwissen nicht einem unveränderlichen Schicksal gleich, das alle zukünftigen Ereignisse bestimmt? Nein. Warum nicht? Weil durch diese Ansicht das, was Gott tun kann, fälschlich mit dem gleichgesetzt wird, was er tatsächlich tut. Obwohl Jehova Gott die Fähigkeit des Vorherwissens hat, kann er sich entschließen, von dieser Fähigkeit keinen vollen Gebrauch zu machen. Als Beispiel mag die Art und Weise dienen, wie Gott seine Macht anwendet. Obwohl Gott allmächtig ist, zeigt er nicht in jeder Situation seine volle Macht, sondern er gebraucht sie in dem Maße, wie es nötig ist, seinen Vorsatz zu verwirklichen. Ähnlich macht Gott nur in beschränktem Maße von seinem Vorherwissen Gebrauch.

      Daß dem so ist, geht aus Bibeltexten hervor, in denen beschrieben wird, wie Gott bestimmte Situationen untersuchte, um sich damit vertraut zu machen. Wir erfahren, daß Jehova Abraham von seinem Entschluß unterrichtete, die Geschehnisse in Sodom und Gomorra zu untersuchen, „um zu sehen, ob sie ganz nach dem darüber erhobenen Geschrei handeln, das zu mir gekommen ist, und wenn nicht, kann ich es erfahren“ (1. Mose 18:20, 21).

      Gibt es eine Vorherbestimmung?

      Doch wie verhält es sich mit Bibelstellen, die davon sprechen, gewisse Personen seien ‘Auserwählte nach dem Vorherwissen Gottes’, „vor Grundlegung der Welt auserwählt“, „zur Annahme an Sohnes Statt ... vorherbestimmt“? (1. Petr. 1:1, 2; Eph. 1:3-5, 11). Aufgrund solcher Bibeltexte lehrten religiöse Führer wie Augustinus, Martin Luther und Johann Calvin, es hätte schon vor der Erschaffung des Menschen festgestanden, daß Adam und Eva Gott nicht gehorchen würden; und all ihre Nachkommen seien im voraus zur Rettung oder zum ewigen Verderben vorgesehen worden.

      Aber wird in diesen Versen wirklich eine Vorherbestimmung gelehrt? Wenn ja, dann wäre es unmöglich, daß einer der Auserwählten Gottes Gunst verlöre. Doch die gleichen Apostel, die die oben zitierten Worte schrieben (Petrus und Paulus), zeigten, daß einige, die „erkauft“ und durch das Blut Christi „geheiligt“ worden seien, abfallen und nicht bereuen und dadurch Vernichtung über sich bringen würden (2. Petr. 2:1, 2, 20-22; Hebr. 6:4-6; 10:26-29).

      Folglich müssen sich die zuvor erwähnten Texte darauf beziehen, daß die Christenversammlung als Klasse vorherbestimmt wurde.

      Wie wurde die Christenversammlung „vor Grundlegung der Welt“ erwählt? Jesus brachte diese „Grundlegung“ in Lukas 11:50, 51 mit Abel in Verbindung. Somit bestimmte er die Klasse derer, die als Miterben mit Christus in seinem Königreich sein würden, vor der Geburt Abels vorher und nicht, bevor sich Adam und Eva entschlossen, Gott ungehorsam zu sein (Offb. 20:6).

      Wie im Fall der Nation Israel in alter Zeit fordert Gott auch heute die Menschen auf, ‘sich von all ihren Übertretungen abzukehren und am Leben zu bleiben’ (Hes. 18:23, 30-32). Petrus schrieb, Gott wolle nicht, „daß irgend jemand vernichtet werde, sondern will, daß alle zur Reue gelangen“ (2. Petr. 3:9). Wie aufrichtig wäre dieser Wunsch, wenn viele Menschen, ja vielleicht Millionen, vom Schicksal zum Tode verdammt worden wären? Und wäre dann die Lehre der Bibel wahr, daß Christus Jesus „sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle hingegeben hat“, wenn viele vom Schicksal davon ausgeschlossen worden wären, in den Genuß des Loskaufsopfers zu kommen? (1. Tim. 2:6).

      Nein, weder deine Zukunft noch die irgendeines anderen vernunftbegabten Geschöpfes wird vom Schicksal bestimmt. Du kannst dich frei entscheiden, ob du Gott dienen möchtest oder nicht. Aber „jeder von uns“ wird für die Wahl, die er trifft, „Gott Rechenschaft ablegen“ (Röm. 14:12). Was wirst du wählen?

  • Wir beobachten die Welt
    Erwachet! 1974 | 22. September
    • Wir beobachten die Welt

      Ärzte warnen vor unnötiger Bluttransfusion

      ◆ Immer mehr Ärzte erkennen die Gefahren, die mit Bluttransfusionen verbunden sind, und erheben ihre warnende Stimme. So haben kürzlich auch Mediziner bei einem Kolloquium der Fachzeitschrift Infusionstherapie vor unnötigen Bluttransfusionen gewarnt. Dabei betonte besonders Professor Hans Reissigl aus Innsbruck, der Arzt solle streng prüfen, ob eine Transfusion notwendig sei, da sie häufig die Komplikation einer infektiösen Leberentzündung (Serumhepatitis) mit sich bringe. Die Serumhepatitis kann nach Ansicht des Mediziners nicht nur durch Bluttransfusionen, sondern auch über den Mund übertragen werden. Dies hätten neuere Untersuchungen gezeigt. Zugleich hob Professor Reissigl die Bedeutung der Blutersatzstoffe hervor und betonte, daß ihre Erfolge dazu geführt hätten, daß heute in der Bundesrepublik jährlich rund 15 Millionen Infusionen mit Blutersatzstoffen erfolgten, denen rund 3 Millionen Bluttransfusionen gegenüberstünden.

      Der Pfarrer und das Sparbuch

      ◆ Die Bewohner des Wiener Gemeindebezirkes St. Veit sind über das Verhalten ihres Seelenhirten empört, der sich weigert, das Sparbuch einer 86jährigen Frau mit Spareinlagen in Höhe von 45 000 DM zurückzugeben, das ihm die geisteskranke Tochter der Frau geschenkt hat mit dem Auftrag, für ihr Seelenheil zu beten, wenn sie sich in einer Klinik befände. Die betagte Mutter, die sich um ihre hart erarbeiteten Ersparnisse betrogen fühlt, die sie in ihrem hohen Alter nicht nur für sich selbst, sondern möglicherweise auch als Pflegekosten für ihre Tochter benötigt, hat diese Schenkung widerrufen und um die Rückgabe des Geldes gebeten.

      Die Handlungsweise des Pfarrers erinnert sehr an die Handlungsweise der Schriftgelehrten in den Tagen Jesu, der einmal das Volk mit folgenden Worten vor ihnen warnte: „Nehmt euch vor den Schriftgelehrten in acht, die begehren, in langen Gewändern umherzugehen, und die Gefallen haben an den Begrüßungen auf den Marktplätzen und an den vorderen Sitzen in den Synagogen und den hervorragendsten Plätzen bei Abendessen und die die Häuser der Witwen verzehren und zum Schein lange Gebete sprechen.

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