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Von der Seidenraupe zum KimonoErwachet! 1977 | 8. August
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werden die Farben aufgetragen. Als nächstes wird eine Paste aus Reis, Reiskleie, Salz und Lauge über das Muster gestrichen, um zu verhindern, daß es von dem Farbstoff absorbiert wird, der für die Hintergrundfarbe verwendet wird.
Eine andere Methode ist das Schablonenfärben. Bei diesem Verfahren wird für jede Farbe des Musters eine Schablone benötigt. Nachdem die Schablonen aufgelegt worden sind, werden die Farben von Hand aufgetragen.
Ungeachtet der angewandten Methode ist es notwendig, Kimonos mehr als eine halbe Stunde lang zu dämpfen, um sicherzugehen, daß die Farben fest sind. Durch eine Spülung in fließendem Wasser wird überschüssige Farbe ausgewaschen. Da Frauen ein Auge für das Schöne haben, fügt eine Stickerin zu dem bereits sehr schönen Muster einen Gold- und/oder Silberfaden hinzu. Schließlich kommt alles unter die Dampfbügelpresse, und der hübsche Kimono ist fertig.
Japanische junge Mädchen mögen am liebsten einen pastellfarbenen Hintergrund mit hellen Mustern. Für besondere Gelegenheiten tragen ledige Mädchen helle Kimonos mit langen hängenden Ärmeln. Die Kimonos, die von verheirateten Frauen getragen werden, haben etwas gedämpftere Farben. Und ältere Frauen, besonders in ländlichen Gegenden, bevorzugen einfarbige graue oder braune Kimonos. Wußtest du, daß auch japanische Männer Kimonos tragen? Im allgemeinen wählen sie dunkle, ungemusterte Stoffe.
Schon seit Jahrtausenden begeistern der perlige Glanz und die natürlichen Falten der Seide den Menschen. Außerdem läßt sich Seide angenehm tragen, da sie aus Eiweiß besteht und da sie es dem Körper ermöglicht zu atmen. Sie fängt auch nicht leicht Feuer. Wie dankbar können wir doch für die Weisheit des Schöpfers sein, der die erstaunliche Seidenraupe erschuf! (Ps. 104:24).
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Auch sie sind „Kriegsopfer“Erwachet! 1977 | 8. August
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Auch sie sind „Kriegsopfer“
● In unserem Jahrhundert haben die Kriege einen entsetzlichen Tribut an Menschenleben gefordert. Im Zweiten Weltkrieg sind nicht nur Millionen Soldaten gefallen, sondern auch unzählige Zivilisten sind in den kriegführenden Ländern ums Leben gekommen, insbesondere durch Bombenangriffe, die beide Seiten unternahmen, indem sie Städte mit einem sogenannten „Bombenteppich“ belegten. Kriegsopfer sind auch die Witwen, deren Mann gefallen ist, und die Waisen, die ihren Vater im Krieg verloren haben.
Es gibt aber noch weitere Kriegsopfer, denen man bisher kaum Beachtung geschenkt hat. Es sind die vielen Frauen, deren Verlobter im Krieg gefallen ist. In keinem Staat werden sie entschädigt wie zum Beispiel die Witwen, die eine Rente erhalten. Aber viele dieser Frauen sind ihr Leben lang ohne Mann geblieben. Und als Unverheiratete haben sie gewöhnlich noch höhere Einkommensteuern bezahlen müssen.
Millionen Frauen haben nicht heiraten können, weil so viele Männer im Krieg gefallen sind. Es sind einfach nicht genügend Männer für alle heiratsfähigen Frauen vorhanden. Im Zweiten Weltkrieg sind zum Beispiel rund drei Millionen deutsche und siebeneinhalb Millionen russische Soldaten gefallen. Nach dem Krieg konnten Millionen Frauen in diesen Ländern wegen Männermangels keinen Ehepartner finden. Die seelische Not dieser Frauen kann man nicht mit Ausdrücken abtun wie „Frauenüberschuß“, als wäre das etwas Natürliches. Dieser „Überschuß“ war etwas völlig Unnatürliches, hervorgerufen dadurch, daß zahllose heiratsfähige Männer im Krieg gefallen sind.
Der Mensch kann dieses gewaltige Problem nicht lösen. Es ist eines der vielen Probleme, die nur Gott lösen kann, und er wird es auch in seiner neuen Ordnung tun.
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