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  • Der Platz der Jugend in der christlichen Gesellschaft
    Der Wachtturm 1979 | 1. August
    • Der Platz der Jugend in der christlichen Gesellschaft

      „Preiset Jah! ... ihr jungen Männer und auch ihr Jungfrauen“ (Ps. 148:1, 12).

      1, 2. (a) Was empfindet man, wenn man vergessen oder übersehen wird? (b) Wie sind Jehova Gott und Jesus Christus zu Kindern eingestellt?

      VIELLEICHT warst du schon einmal zu einer großen Feier eingeladen, bei der es Tischkarten für die Gäste gab. Aber durch ein Versehen war für dich kein Platz vorgesehen worden. So etwas kann sehr peinlich und unangenehm sein. Es ist nicht gerade erfreulich, vergessen oder übersehen zu werden.

      2 Es gibt auch Personen, die dazu neigen, Jugendliche zu vergessen oder zu übersehen, weil diese in ihren Augen es nicht verdienen, beachtet oder berücksichtigt zu werden. Aber Jehova Gott, unser Schöpfer, und sein Sohn, Jesus Christus, sind zu Jugendlichen anders eingestellt. Als Jesu Jünger einige Kinder beiseite schieben wollten, rügte er sie mit den Worten: „Laßt die kleinen Kinder zu mir kommen; sucht sie nicht davon abzuhalten“ (Mark. 10:14). Jesus betonte, daß selbst kleine Geschöpfe in Gottes Augen kostbar sind, indem er sagte: „Werden nicht zwei Sperlinge für eine Münze von kleinem Wert verkauft? Doch kein einziger von ihnen wird ohne eures Vaters Wissen zur Erde fallen“ (Matth. 10:29). Wenn also Jehova sogar kleine Vögel für kostbar erachtet, wieviel wertvoller müssen doch dann kleine Kinder für ihn sein!

      3. Warum sind nicht alle Jugendlichen und auch nicht alle Engel in Gottes Augen wertvoll?

      3 Aber Gott erachtet jemand nicht ohne weiteres als wertvoll. Nicht alle Jugendlichen sind in Gottes Augen wertvoll — auch nicht alle Engel. In der Bibel lesen wir: „Die Engel, die ihre ursprüngliche Stellung nicht bewahrten, sondern ihre eigene rechte Wohnstätte verließen, hat er mit ewigwährenden Fesseln unter dichter Finsternis für das Gericht des großen Tages aufbehalten“ (Jud. 6). Engeln ist im Himmel Arbeit übertragen worden. Sie dienen Jehova Gott als Teil seiner himmlischen Organisation. Aber die Engel, von denen hier die Rede ist, sahen etwas, was ihnen gefiel, und daher verließen sie ihre „rechte Wohnstätte“. Was hatten sie gesehen?

      4, 5. (a) Weshalb hörten einige Engel auf, Gott zu dienen, und was unternahm Gott gegen die schrecklichen Verhältnisse, die deswegen entstanden waren? (b) Was können wir daraus lernen?

      4 Die Bibel berichtet, daß „die Söhne des wahren Gottes die Töchter der Menschen zu beachten begannen und gewahrten, daß sie gut aussahen; und sie nahmen sich dann Frauen“ (1. Mose 6:2). Waren diese „Söhne Gottes“ bloß Menschen? Nein. Es waren Engelsöhne Gottes, die ihren rechten Platz im Himmel verließen und einen menschlichen Leib annahmen, um mit den schönen Frauen auf der Erde Geschlechtsbeziehungen zu pflegen. Als Folge ihres unsittlichen Einflusses und desjenigen ihrer bastardartigen Nachkommen verschlechterten sich die Verhältnisse auf der Erde so schnell, daß Gott beschloß, eine weltweite Flut herbeizuführen. Die Bibel sagt: „Da sah Jehova, daß die Schlechtigkeit des Menschen ausnehmend groß war auf der Erde und daß jede Neigung der Gedanken seines Herzens allezeit nur schlecht war. Da sprach Jehova: ,Ich werde die Menschen, die ich erschaffen habe, von der Oberfläche des Erdbodens wegwischen‘“ (1. Mose 6:5, 7).

      5 Wir alle, ob jung oder alt, können folgendes daraus lernen: Jehova hat für seine wahren Diener einen Platz, und sie sollten diesen Platz richtig ausfüllen. Ja, damit wir in den Augen Jehovas wertvoll sind, müssen wir unseren Platz in seiner Einrichtung kennen und ihn ausfüllen. Welches ist der rechte Platz für euch Jugendliche?

      DER PLATZ DER JUGEND IN GOTTES EINRICHTUNG

      6. (a) Wo ist der rechte Platz für uns? (b) Was macht uns in den Augen Gottes wertvoll?

      6 Aus liebevollem Interesse an seinem Volk sorgte Jehova dafür, daß sein Sohn, Jesus Christus, für uns alle den rechten Platz festlegte. Christus legte die Grundlage für die christliche Gesellschaftsordnung, die heute in einer Gesellschaft wahrer Anbeter, unter Jehovas Zeugen, zu finden ist. Daher ist der rechte Platz für Jung und Alt ebenfalls innerhalb dieser christlichen Gesellschaft. Beachten wir aber: Man wird in den Augen Jehovas nicht dadurch wertvoll, daß man lediglich die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas besucht oder Gemeinschaft mit ihnen pflegt. Was zählt, ist jemandes Treue zu Jehova. Wie wir in 1. Korinther 4:2 lesen, „sucht man ..., daß einer als treu erfunden werde“. Ein Sechsjähriger oder ein Sechzehnjähriger, der treu ist, ist für Jehova weit kostbarer als die mächtigen Engel, die ihre rechte Wohnstätte verließen und untreu wurden. Jene Engel haben in Gottes Einrichtung keinen Platz mehr.

      7. Welches bedeutende Werk haben wir alle durchzuführen?

      7 Als Glieder der christlichen Gesellschaft haben wir alle — Jung und Alt, Mann und Frau — gemeinsam ein bedeutendes Werk pflichtgetreu durchzuführen. Dieses Werk besteht darin, die Vorsätze unseres Vaters bekanntzumachen und durch unseren Wandel und unser Predigen von ihm Zeugnis abzulegen. Nur wenn wir das tun, befinden wir uns an unserem rechten Platz. Im 148. Psalm heißt es: „Preiset Jah! ... ihr jungen Männer und auch ihr Jungfrauen, ihr alten Männer zusammen mit Knaben. Mögen sie den Namen Jehovas preisen.“ An Jugendliche ergeht eigens die Aufforderung: „Gedenke nun deines großen Schöpfers in den Tagen deines Jünglingsalters“ (Pred. 12:1).

      8, 9. (a) Wie erfüllen Dinge der unbelebten Schöpfung ihren Zweck? (b) Wie sollten wir unseren Lebenszweck erfüllen?

      8 Es fragt sich nun, ob du dich am rechten Platz befindest. Preist du Jehova wirklich? Schlage in deiner Bibel den 148. Psalm auf, und beachte die wiederholten Aufforderungen, Jehova zu preisen. Sonne, Mond, Sterne, Bäume, wildlebende Tiere, Haustiere und Vögel — ja alles, was Gott erschaffen hat, wird aufgefordert, ihn zu preisen. Und beachte, auf welch wunderbare Weise dies geschieht. Durch einen farbenprächtigen Sonnenauf- und Sonnenuntergang wird der große Schöpfer der Sonne glanzvoll verherrlicht. Die Sterne, die am nächtlichen Himmel funkeln wie glitzernde Diamanten auf schwarzem Samt, und der Mond, dessen silberner Schein sich in den Wellen eines Sees spiegelt, bezeugen, daß ein großer Architekt sie geschaffen hat. Der Instinkt der Tiere, der Flug der Zugvögel — ja, wir könnten noch unzählige Dinge nennen, um zu zeigen, daß das, was Jehova gemacht hat, ihn wirklich preist. Wie steht es aber mit euch, „ihr jungen Männer und auch ihr Jungfrauen“?

      9 Schon euer Körper an sich macht Jehova Ehre. Die Schönheit, Gewandtheit und Grazie in den Bewegungen athletischer junger Männer und anmutiger junger Frauen zeugen von der Arbeit eines Meisterplaners. Aber die Menschen sollten Jehova auch dadurch preisen, daß sie ein rechtschaffenes Leben führen und gut von ihm und seinen Werken reden. Wir sollten ebenso entschlossen sein wie der Psalmist David, der erklärte: „Mein Mund wird den Lobpreis Jehovas reden.“ Auch unser Wandel sollte vorbildlich sein. An jeden Christen ergeht die Aufforderung: „Er wende sich ... ab vom Bösen und tue Gutes“ (Ps. 145:21; 1. Petr. 3:11). Dankst du Jehova für seine Güte, indem du ihn auf diese Weise lobpreist? Befindest du dich am rechten Platz?

      GELEGENHEITEN, JEHOVA ZU PREISEN

      10. Wie mögen jugendliche Christen manchmal über ihre Stellung in der Versammlung denken?

      10 Menschen neigen unglücklicherweise dazu, nach einer Stellung zu streben. Das war zum Beispiel bei Jesu Aposteln der Fall. Jakobus und Johannes baten Jesus sogar einmal, ihnen in seinem Königreich die bedeutendsten Stellungen neben ihm einzuräumen (Mark. 10:35-37). Einige Jugendliche haben heute eine ähnliche Einstellung. Sie meinen, es fehle ihnen an Vorrechten oder Gelegenheiten, in der Versammlung etwas zu tun. Vielleicht sagen sie sich: „Ich bin nur ein Jugendlicher. Was kann ich schon tun?“ Tatsache ist indes, daß ihr Jugendlichen besondere Gelegenheiten habt, Jehova zu lobpreisen.

      11. Welche einzigartigen Gelegenheiten haben Jugendliche, Jehova zu preisen?

      11 Während eines Schuljahres verbringt ihr viel Zeit mit Klassenkameraden und Lehrern. Ihr steht, was euren Wandel betrifft, sozusagen im Rampenlicht, weil euch viele beobachten können. Fragt euch daher: „Wirft mein Wandel ein gutes Licht auf Jehova, den Gott, mit dem mich die Leute in Verbindung bringen?“ Bedenkt, daß ihr ihm durch euer Benehmen entweder Lobpreis bereitet oder Schande macht. Und ihr solltet euch auch fragen: „Nehme ich die Gelegenheiten in der Schule wahr, um über Jehovas Vorsätze zu sprechen?“ Sollten wir nicht so eingestellt sein wie der Psalmist David, der sagte: „Mein Mund wird den Lobpreis Jehovas reden.“ (Ps. 145:21)? Viele christliche Jugendliche betrachten die Schule als ihr „Gebiet“ und achten daher auf Gelegenheiten, Zeugnis zu geben. Trifft dies auch auf dich zu?

      12. (a) Weshalb finden es Jugendliche oftmals schwierig, Mitschülern und Lehrern Zeugnis zu geben? (b) Welche Erfahrung machte ein Jugendlicher?

      12 Einige Jugendliche finden es jedoch schwierig, Mitschülern und Lehrern Zeugnis zu geben. Ein Grund dafür besteht darin, daß es sie etwas verlegen macht, wenn andere wissen, daß sie die Bibel studieren oder daran interessiert sind, über Gott zu sprechen. Ein Jugendlicher aus Kalifornien versuchte zum Beispiel zu verheimlichen, daß er ein Zeuge Jehovas ist. Wie man sich vorstellen kann, trug die Furcht, andere könnten es herausfinden, nicht gerade zu seiner Freude bei. Schließlich dachte dieser Jugendliche einmal ernsthaft über die Sache nach. Er war überzeugt, daß sein Glaube die Wahrheit war. Warum sich also wegen dieses Glaubens schämen? Er entschloß sich, ganz offen mit anderen über seine Religion zu sprechen und bei passenden Gelegenheiten zu erklären, wie vernünftig die Lehren der Bibel sind. Das hatte zur Folge, daß er nicht nur glücklicher wurde, sondern auch in der Achtung vieler Lehrer und Mitschüler stieg.

      13, 14. Nenne einige Gelegenheiten, in der Schule Zeugnis zu geben.

      13 Dieser Jugendliche machte die Erfahrung, daß sich in der Schule viele Gelegenheiten bieten, auf Gottes Standpunkt hinzuweisen. Auch ihr werdet solche Gelegenheiten finden. Vielleicht werden im Unterricht die Werke eines bekannten Autors behandelt, der etwas über die Unsterblichkeit der Seele oder über ein anderes mit der Bibel verwandtes Thema geschrieben hat. Ihr könntet dann in eurem schriftlichen Bericht oder im Unterricht taktvoll einen Vergleich ziehen zwischen den Ansichten des Autors und dem, was die Bibel dazu sagt (Hes. 18:4; Pred. 9:5, 10). Genau das haben jugendliche Zeugen getan, was zu weiteren biblischen Gesprächen in der Schule geführt hat.

      14 Gewöhnlich wird irgendwann im Unterricht über die Abstammung des Menschen gesprochen, was ebenfalls eine gute Gelegenheit darstellt, ein Zeugnis zu geben. Du kannst den Aufschluß des Buches Hat sich der Mensch entwickelt, oder ist er erschaffen worden? benutzen und auf die Beweise zugunsten der Schöpfung aufmerksam machen. Jugendliche Zeugen haben dies getan und konnten bei Lehrern und Mitschülern viele dieser Bücher abgeben. Oder in einer Unterrichtsstunde mögen Themen behandelt werden wie feste Bekanntschaften, Einstellung zum Sex, Drogengenuß oder Alkoholismus. Schon oft haben christliche Jugendliche im Unterricht das Buch Mache deine Jugend zu einem Erfolg dabeigehabt, in dem alle diese Themen behandelt werden, und Lehrer wie Schüler haben sich über dieses Buch gefreut und daraus Nutzen gezogen.

      15—17. (a) Welche positiven Erfahrungen haben Jugendliche beim Zeugnisgeben in der Schule gemacht? (b) Welche beiden Fragen sollten sich jugendliche Christen stellen?

      15 Durch wachsame, treue christliche Jugendliche, die die Initiative ergriffen haben, ist in Schulen auf der ganzen Erde ein ausgezeichnetes Zeugnis gegeben worden. Ein christlicher Jugendlicher schreibt zum Beispiel: „In den Freistunden boten sich mir viele Gelegenheiten, Zeugnis zu geben, besonders vor und nach Feiertagen. Dadurch, daß ich biblische Schriften auf meiner Bank liegen ließ, wo die anderen sie sehen konnten, zeigten sich viele Schüler interessiert. Eine besonders schöne Erfahrung machte ich mit meiner Lehrerin für Staatsbürgerkunde. Ich hatte bei einer ihrer Schülerinnen eine Schrift abgegeben, und das Mädchen las eines Tages in der Schule darin. Die Lehrerin sah diese Schrift und fragte, woher sie sie habe.“ Was war das Ergebnis? In der Frühstückspause kam es täglich zu biblischen Gesprächen mit der Lehrerin. Schließlich besuchten mehrere Schüler die christlichen Zusammenkünfte, und die Lehrerin machte so weit Fortschritte, daß sie eine Gott hingegebene Zeugin wurde.

      16 Ein anderer jugendlicher Zeuge war darauf bedacht, seinem Lehrer Ausgaben der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! anzubieten. Jeweils einige Tage danach fragte er den Lehrer höflich: „Wie hat Ihnen der Artikel, den ich Ihnen gegeben habe, gefallen?“ Anfangs tat der Lehrer die Fragen seines Schülers mehr oder weniger mit einem Achselzucken ab. Doch bald war er von der freundlichen Beharrlichkeit des Jugendlichen beeindruckt. Er sagte sich, wenn er darauf bestehe, daß seine Schüler ihm zuhörten und den Lehrstoff kennenlernten, warum solle er seinerseits sich dann nicht dem Schüler gegenüber für dessen Beharrlichkeit dadurch erkenntlich zeigen, daß er die Bibel besser kennenlerne. Beide führten danach oftmals biblische Gespräche über Artikel, die in den Zeitschriften erschienen. Schließlich abonnierte der Lehrer die Zeitschriften, besuchte mit seiner Familie die Zusammenkünfte im Königreichssaal und wurde ein getaufter Zeuge.

      17 Solche und ähnliche Erfahrungen werden häufig gemacht. Ja, Tausende haben durch das Zeugnis, das Jugendliche in der Schule gegeben haben, die göttliche Wahrheit kennengelernt. Hast du als christlicher Jugendlicher genügend Mut und die nötige Liebe zu Jehova, um für sein Wort und seine Grundsätze einzutreten? Und was ebenso wichtig ist: Hast du die moralische Kraft, im Einklang mit Gottes gerechten Geboten zu leben? Wenn ja, dann gehörst du zu einer Auslese junger Menschen, die in der ganzen Welt zu finden sind und die ihren rechten Platz bewahren. Sie nutzen ihre Gelegenheiten, um Jehova zu lobpreisen.

      18. Weshalb können Jugendliche oft besonders wirkungsvoll Zeugnis geben?

      18 Als junge Menschen könnt ihr oft besonders wirkungsvoll Zeugnis geben. Zum Beispiel habt ihr zu anderen Jugendlichen gewöhnlich besseren Kontakt als Erwachsene. Ihr sprecht sozusagen „ihre Sprache“. Manche Erwachsene sind ebenfalls geneigt, euch Jugendlichen Gehör zu schenken, wie auch die älteren Männer im Tempel in Jerusalem dem 12jährigen Jesus zuhörten (Luk. 2:46, 47). Unterschätzt daher nicht, was ihr alles zur Lobpreisung Jehovas beitragen könnt. Gott kann euch, wenn ihr ihm die Gelegenheit gebt, auf vorzügliche Weise dazu gebrauchen, daß sein Vorsatz verwirklicht und die gute Botschaft vom Königreich auf der ganzen Erde gepredigt wird (Matth. 24:14).

      19. Wie können Jugendliche in der Versammlung zum Lobpreis Jehovas beitragen?

      19 Auch in der Versammlung können Jugendliche viel zum Lobpreis Jehovas beitragen. In der Welt führen viele Jugendliche eine unflätige Sprache, sind schlampig gekleidet und haben keine guten Manieren. Daher sind Besucher im Königreichssaal sehr beeindruckt, wenn ihr jungen Christen höflich seid, ordentliche Kleidung tragt und euch aufrichtig für geistige Dinge interessiert. Besonders beeindruckt sind sie, wenn sie eine gutvorbereitete Studierendenansprache von euch hören oder begeisterte Kommentare, die Überzeugung verraten, oder wenn sie beobachten, wie ihr euch zum Beispiel der Mikrofone annehmt, Anwesende begrüßt oder verabschiedet und am Literaturtisch und bei der Reinigung des Saales mithelft. Ja, Besucher mögen durch das Beispiel junger Christen so beeindruckt sein, daß sie hinsichtlich der Versammlung zu dem Schluß kommen: „Gott ist wirklich unter euch“ (1. Kor. 14:25).

      20. Welche Haltung sollten Jugendliche somit nicht einnehmen, und wovon dürfen sie überzeugt sein?

      20 Nehmt also keine negative Haltung ein, indem ihr sagt: „Ich bin nur ein Jugendlicher. Was kann ich schon tun?“ Ihr könnt vieles tun, was für eure Brüder und Schwestern eine Hilfe ist und Jehova lobpreist. Und ihr dürft überzeugt sein, daß Jehova euch beobachten und belohnen wird. „Denn Gott ist nicht ungerecht, daß er eure Arbeit und die Liebe vergessen würde, die ihr seinem Namen gegenüber erzeigt habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient“ (Hebr. 6:10).

      21. Was werden wir unter anderem im nächsten Artikel betrachten?

      21 Es stimmt, daß es in der verkommenen Welt, in der wir leben, besonders für euch christliche Jugendliche nicht leicht ist, Jehova zu dienen. Verschiedene Einflüsse zielen darauf ab, euch so weit zu bringen, daß ihr euren rechten Platz verlaßt. Die Versuchungen sind groß und sehr heimtückisch. Denkt daran, daß selbst einige Engel Gottes im Himmel der Versuchung erlegen sind, ihre rechte Wohnstätte zu verlassen, und sie haben für immer Jehovas Gunst verloren. Und was veranlaßte sie dazu? Sexuelle Begierden. Es sollte uns daher nicht überraschen, daß heute die größten Versuchungen auf dem sexuellen Gebiet auftreten. Untersuchen wir nun einige der weltlichen Einflüsse, die darauf abzielen, den Glauben junger Christen zu zerstören.

  • Ihr Jugendlichen, widersteht weltlichen Einflüssen!
    Der Wachtturm 1979 | 1. August
    • Ihr Jugendlichen, widersteht weltlichen Einflüssen!

      „Hütet euch davor, euch den Regeln und Sitten anzugleichen, die in dieser Welt gelten“ (Röm. 12:2, „Zink“).

      1, 2. (a) Über welchen Rat sollten wir einmal ernsthaft nachdenken? (b) Warum ist es besonders wichtig, diesen Rat heute zu beachten?

      DIE Bibel ermahnt uns häufig, den Bemühungen des Teufels zu widerstehen, der uns vom schmalen Pfad des Lebens abbringen möchte. Der Apostel Paulus schrieb zum Beispiel: „Hütet euch davor, euch den Regeln und Sitten anzugleichen, die in dieser Welt gelten.“ Denken wir einmal ernsthaft über diesen Rat aus Römer 12:2 nach. Er wurde zu unserem Schutz und zu unserer Anleitung aufgezeichnet. Das Zitat stammt aus dem Neuen Testament, übertragen von Jörg Zink. Es ist aber auch nützlich, kennenzulernen, wie dieser Text in anderen Bibelübersetzungen wiedergegeben wird: „Fügt euch nicht der Weise dieser Welt und Zeit“ (Das Ewige Wort). „Richtet euch nicht nach den Maßstäben dieser Welt“ (Die Gute Nachricht). „Formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge“ (Neue-Welt-Übersetzung).

      2 Uns nicht nach diesem System der Dinge zu formen ist heute dringender denn je zuvor. Warum? Weil Satan und seine Engel vor nicht allzu langer Zeit, das heißt zu Lebzeiten von Millionen heute noch lebender Menschen, von Christus und seinen Engeln aus dem Himmel geworfen wurden. Nach einer Schilderung dieser Vorgänge heißt es in der Bibel: „Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat“ (Offb. 12:9, 12). Wir leben jetzt in dieser kurzen Zeit des Wehes. Satan geht daher in seiner Wut aufs Ganze und übt Druck auf uns aus, um uns so weit zu bringen, daß wir uns den Sitten dieser Welt angleichen. Wie geht er dabei vor?

      UNERLAUBTER GESCHLECHTSVERKEHR

      3, 4. Mit welchen Methoden ist es in der Vergangenheit gelungen, Diener Gottes vom Weg der Treue abzubringen?

      3 Müssen wir nicht damit rechnen, daß Satan eine Methode, die erfolgreich war, immer wieder anwendet? Wie kam es, daß Engel ihren rechten Platz im Himmel aufgaben? Durch ein unrechtes Verlangen nach Geschlechtsbeziehungen (1. Mose 6:1-4; Jud. 6). Bedenken wir auch, was den Israeliten kurz vor dem Einzug in das Land Kanaan widerfuhr, nachdem sie fast 40 Jahre in der Wildnis umhergezogen waren. Die Moabiter empfanden „Grauen“, als sie die Israeliten sahen, denn sie waren sehr zahlreich, und Jehova hatte sie gesegnet (4. Mose 22:1-3). Sie dingten sich daher den Propheten Bileam und versuchten, Gott zu veranlassen, die Israeliten zu verfluchen. Dieser Plan schlug fehl. Doch Bileam legte — ohne Zweifel unter der Leitung Satans — einen anderen Plan vor. Dieser führte zum Erfolg. Worin bestand dieser Plan?

      4 Auf Veranlassung Bileams erwiesen die Frauen Moabs und Midians den Israeliten Gastfreundschaft, indem sie sie offenbar zu einem Festessen einluden, bei dem es die besten Speisen und Weine gab. Die Israeliten machten es sich nach dem Genuß der guten Speisen und des Weines, der ihnen zu Kopf stieg, bequem. Wahrscheinlich wurden ihre Leidenschaften durch aufreizende Tänze erregt. Sie ließen in ihrer Wachsamkeit nach und wurden von den Frauen dazu verführt, mit ihnen Geschlechtsverkehr zu haben. Die Frauen brachten es sogar so weit, daß sich die Israeliten vor falschen Göttern niederbeugten. Was war die Folge? Jehovas Zorn entbrannte gegen sein Volk, und 24 000 Israeliten verloren deswegen ihr Leben. Stellen wir uns vor: Nach vielen Jahren des Umherwanderns in einer öden Wildnis standen diese 24 000 unmittelbar davor, das Land Kanaan, das Verheißene Land, zu betreten, doch sie verscherzten sich die Aussicht, die Erfüllung der Verheißung zu erleben, weil sie sich in geschlechtliche Unsittlichkeit verstricken ließen! (4. Mose 25:1-9, 16-18; 31:16).

      5. Welche Parallele zwischen den Israeliten, die vor dem Einzug in das Verheißene Land standen, und uns heute können wir erkennen? Was können wir daher von Satan erwarten?

      5 Können wir die Parallele zu unserer heutigen Situation erkennen? (1. Kor. 10:11). Wie die Israeliten damals vor dem Einzug in das Verheißene Land standen, so stehen auch wir heute unmittelbar an den Pforten des von Gott verheißenen neuen Systems. Was würden wir aufgrund der Beispiele aus der Vergangenheit erwarten? Ist nicht anzunehmen, daß Satan auch heute Gottes Diener in Situationen bringt, die dazu führen könnten, daß sie unsittlich handelten und so in Jehovas Augen unwürdig wären, in sein gerechtes neues System zu gelangen?

      6, 7. Was beweist, daß die Welt gerechte Sittenmaßstäbe aufgegeben hat?

      6 Würdet ihr Jugendlichen nicht auch sagen, daß die in der heutigen Welt herrschende Unsittlichkeit wirklich eine Gefahr für die geistige Einstellung eines Christen darstellt? Denken wir nur daran, wie weit die Welt von gerechten Maßstäben abgekommen ist. In einem Verfahren, bei dem es um eine 23jährige Frau ging, die mit einem 15jährigen Jungen Geschlechtsverkehr hatte, erklärte ein Richter aus New Mexico (USA), die Handlung sei nicht unerlaubt oder gesetzwidrig gewesen. Er schrieb: „Der Gesetzgeber hat Hurerei als Vergehen abgeschafft. Er hat erkannt, daß dieses Verhalten von der Rechtsordnung her die Sitten des 20. Jahrhunderts nicht verletzt.“ Im Zusammenhang mit dieser Entscheidung war in dem Blatt The Express, das in Easton (Pennsylvanien, USA) erscheint, zu lesen: „Die sexuelle Revolution ist vorbei, der Sex hat den Sieg davongetragen. Jugendliche betrachten den Sex nicht mehr als etwas, womit man sich vor allem gegen die Autorität auflehnt. Für viele ist er zum Bestandteil des täglichen Lebens geworden.“

      7 Manche Erwachsene mögen sich kaum vorstellen können, welchen Gefahren heute junge Christen auf dem Gebiet der geschlechtlichen Unmoral ausgesetzt sind. Erstaunlich viele Jugendliche fangen heute schon mit 13 oder 14 Jahren oder sogar noch früher an, sich sexuell zu betätigen, und Eskapaden auf sexuellem Gebiet sind ein häufiges Gesprächsthema. Studien haben ergeben, daß von den amerikanischen Mädchen im Alter von 16 Jahren mehr als jedes fünfte nicht mehr unberührt ist. In anderen Ländern liegt die Zahl sogar noch höher. Das Nachrichtenmagazin Time berichtete über eine von der Zeitschrift Redbook durchgeführte statistische Erhebung, bei der 18 349 Frauen befragt wurden: „90 Prozent der unter 25jährigen hatten voreheliche Beziehungen. ... Fast alle Frauen (89 %) hatten Erfahrung mit oralem Geschlechtsverkehr.“

      8, 9. (a) Wie wird heute auf Jugendliche Druck ausgeübt, um sie zur Unsittlichkeit zu verführen? (b) Sind innerhalb der Christenversammlung Beweise dafür zu sehen, daß Personen diesem Druck nachgegeben haben?

      8 Auf Jugendliche wird heute ein ungeheurer Druck ausgeübt, um sie zur Unsittlichkeit zu verleiten. Eine 22jährige, die unberührt ist, sagte: „Wenn man heute mit 18 noch keine Beziehungen gehabt hat, kann man auch gleich ins Kloster gehen. Alle meine Freundinnen haben seit der Berufsschule Geschlechtsverkehr. Sie haben sich so sehr über mich lustig gemacht, daß ich zur Selbstverteidigung Geschichten über eigene ,Eskapaden‘ erfand.“ Männer sind wahrscheinlich noch mehr in Gefahr, unsittlich zu handeln, denn im allgemeinen begehen mehr junge Männer als junge Frauen Hurerei. In einer französischen Zeitschrift wird festgestellt, daß 28 Prozent der 15jährigen Mädchen keine Jungfrauen mehr sind, während 54 Prozent der 15jährigen Jungen bereits Geschlechtsverkehr hatten.

      9 Traurigerweise zeugen Berichte davon, daß viele junge Christen den Einflüssen der heutigen sextollen Welt genauso erlegen sind, wie die 24 000 Israeliten den Versuchungen der unsittlichen Moabiterinnen und Midianiterinnen zum Opfer fielen. Satan benutzt diese Schlinge immer noch, um Gottes Diener zu fangen. Was können wir tun, um uns zu schützen und des Segens Jehovas gewiß zu sein?

      VERHALTEN GEGENÜBER DEM ANDEREN GESCHLECHT

      10. Wie denkt Gott über Hurerei? (1. Kor. 5:1, 9-13).

      10 Zunächst ist es wichtig, uns von Jehova leiten zu lassen und die Gebote seines Wortes nicht so zu betrachten, als stammten sie von Menschen. Hurer werden das Königreich nicht ererben. „Flieht vor der Hurerei“, gebietet die Bibel. „Gott wird Hurer und Ehebrecher richten“ (1. Kor. 6:9, 18; Hebr. 13:4). Kein menschlicher Gesetzgeber kann Gottes Gesetz ändern. Eine verkehrte Handlung wird in Jehovas Augen nicht recht, nur weil sie von Menschen gebilligt oder gutgeheißen wird. Geschlechtsbeziehungen unter Unverheirateten sind verkehrt; sie stellen eine schwerwiegende Sünde dar, ganz gleich, was Menschen diesbezüglich sagen oder tun. Auf der „neuen Erde“ wird es keinen Platz für unsittliche Personen geben (Offb. 21:1-4, 8). Wie sollten wir uns daher gegenüber dem anderen Geschlecht verhalten? Was ist zum Beispiel über eine feste Bekanntschaft mit einer Person vom anderen Geschlecht zu sagen?

      11. (a) Was sagt Gottes Wort über eine Ehe mit jemandem, der nicht Jehova anbetet? (b) Weshalb ist dieser Rat heute passend?

      11 Bei den Israeliten galt hinsichtlich der Ehe folgendes Gesetz Gottes: „Du sollst kein Ehebündnis mit ihnen eingehen. Deine Tochter sollst du nicht seinem Sohn geben, und seine Tochter sollst du nicht für deinen Sohn nehmen.“ Und Christen wird geraten, „nur im Herrn“ zu heiraten, das heißt nur einen Mitanbeter Jehovas (5. Mose 7:3; 1. Kor. 7:39). Ein solches Gebot mag als eine zu große Einschränkung erscheinen. Ist es das aber wirklich? In Anbetracht der in der heutigen Welt herrschenden Unmoral ist ein derartiges Gebot eigentlich ebenso passend wie zu der Zeit, da Diener Gottes Nachbarn der entarteten Kanaaniter waren oder unter den sexbetonten Einwohnern des alten Korinth lebten. Wenn wir also aufgefordert werden, keine andersgläubige Person zu heiraten, wäre es dann nicht unpassend, mit einer solchen Person eine feste Bekanntschaft zu pflegen?

      12. (a) Was ist eine feste Bekanntschaft? (b) Weshalb wäre es sehr unklug, sich mit einer Person, die Jehova nicht anbetet, zu verabreden?

      12 Was ist eine feste Bekanntschaft? Man versteht darunter im allgemeinen, daß man mit einer Person vom anderen Geschlecht regelmäßig Gemeinschaft pflegt und sich in ihrer Gesellschaft vergnügt. Sollte aber ein wahrer Anbeter Gottes mit einer Person, die nicht Jehova anbetet, häufig zusammen sein und sich in ihrer Gesellschaft vergnügen? Denken wir an die 24 000 Israeliten, die dies taten. Zudem dient eine feste Bekanntschaft dazu, den anderen als voraussichtlichen Ehepartner besser kennenzulernen. Da die Bibel Anbetern Jehovas rät, keinen Ungläubigen zu heiraten, wäre es unklug, zuzustimmen, wenn sich eine solche Person mit einem verabreden möchte, oder gar selbst einen derartigen Vorschlag zu machen. Was ist aber über eine feste Bekanntschaft mit einem Mitchristen zu sagen?

      13, 14. Wie ist man im allgemeinen zu einer festen Bekanntschaft eingestellt, doch wozu führt sie häufig?

      13 Gemäß einer Untersuchung des Gallup-Instituts erklärte jede dritte amerikanische Jugendliche, einen festen Freund zu haben. Ist aber eine solche feste Bekanntschaft weise? Was kann geschehen? Ein Mädchen erzählt: „Schwierig wird es, wenn ich mit einem Jungen zusammen bin, den ich gern habe, und wir befinden uns im Dunkeln auf einer Landstraße oder sitzen in meinem Zimmer auf der Couch. ... Ich sage mir zwar: ,Diesmal soll es harmlos bleiben.‘ Aber das Küssen und Abknutschen geht so weit, daß ich mir dann nichts anderes wünsche, als daß er bis zum Äußersten geht.“

      14 Würdet ihr Jugendlichen sagen, dies sei eine ungewöhnliche, abnormale Reaktion? Keineswegs; sie ist völlig normal. Eine junge Frau schreibt: „Wenn sich zwei Jugendliche monatelang und jahrelang jeden Vormittag, Mittag und Abend sehen, kommt nichts anderes dabei heraus, als daß sie intim werden. Nach einer Weile wird das Händchenhalten und Küssen schal, und sie meinen, sie würden sich ,lieben‘. Ich bin 18 und habe ein Baby, das einen Monat alt ist ... Ja, wir mußten heiraten. Daher glaube ich, daß ich auf diesem Gebiet mitreden kann.“ Die Beweise scheinen die Behauptung dieser Jugendlichen zu bestätigen. Unter der Schlagzeile „Die Epidemie schwangerer Teenager“ hieß es in der New York Times vom 18. Juni 1978: „Jedes Jahr werden rund eine Million Mädchen im Alter von 15 bis 19 Jahren — das heißt jedes 10. — schwanger. Ungefähr 600 000 bringen das Kind zur Welt, was sich auf die Mutter oft nachteilig für den Rest ihres Lebens auswirkt.“ Das sind ernste und ernüchternde Tatsachen.

      15. (a) Wie argumentieren einige Jugendliche, die eine feste Bekanntschaft verteidigen wollen? (b) Kann jedoch auch jemand, der Jehova liebt, eine Sünde begehen, und welches Beispiel beweist das?

      15 Einige Jugendliche, die auf einer festen Bekanntschaft bestehen, mögen jedoch zu ihrer Verteidigung sagen: „Wir sind Christen. Wir wissen, daß Hurerei verkehrt ist, und werden uns daher auf so etwas nicht einlassen.“ Zugegeben, ihr mögt dies nicht beabsichtigen. Wenn ihr aber mit einer Person, zu der ihr euch hingezogen fühlt, allein zusammen seid, kann euch der Geschlechtstrieb zu einer Sünde verleiten. Denken wir an König David, der ein hervorragender Diener Jehovas war, ein Mann, ‘der Gottes Herzen angenehm war’. Er kannte Gottes Gesetz. Er wußte, daß es verkehrt war, mit Bathseba, der Frau eines anderen Mannes, Geschlechtsverkehr zu haben. Dennoch beging er diese Sünde. Warum? Weil er zuließ, daß er in eine Situation geriet, in der er versucht wurde, unmoralisch zu handeln (1. Sam. 13:14; 2. Sam. 11:1-4).

      16. (a) Welches ist die beste Gemeinschaft für junge Christen? (b) Wovor sollte sich ein Paar, das vorhat zu heiraten, hüten, wenn es zusammen ist?

      16 Man sollte also bei einer festen Bekanntschaft Vorsicht walten lassen. Es ist etwas Schönes, wenn junge Leute zusammen sein und ihre Gemeinschaft genießen können. Besser ist es aber, wenn mehrere zusammen sind, als daß ein Paar allein ausgeht. Vielleicht können Eltern oder andere ältere Personen in der Versammlung von Zeit zu Zeit ein Picknick oder ein anderes erbauliches Zusammensein planen. Bei solchen Gelegenheiten sollten Christen indes sorgfältig darauf achten, daß ihr Wandel stets ein gutes Licht auf den Gott wirft, den sie anbeten. Wenn man vorhat zu heiraten, möchte man verständlicherweise persönliche Dinge miteinander besprechen, doch sollte man darauf achten, kein Necking und Petting (Austausch von Zärtlichkeiten ohne bzw. mit Berührung der Genitalien) zu betreiben, was zu Hurerei führen kann. Ein Paar sollte sich nicht allein an einem Ort aufhalten, an dem es leicht zum Geschlechtsverkehr kommen könnte.

      DISCOMUSIK UND DISKOTHEKEN

      17. (a) Was ist eine Diskothek, und was ist Discomusik? (b) Wie beliebt sind sie?

      17 Viele Jugendliche bevorzugen heute Discomusik und tanzen gern danach. Was wäre daher über den Besuch von Diskotheken zu sagen? Discomusik ist heute sehr populär, und Diskotheken sind beliebte Vergnügungsstätten. Eine Diskothek — kurz Disco — ist ein Lokal, wo man zu Schallplatten tanzt; mitunter spielt auch eine Kapelle. Die Discomusik ist mit ihrem eintönigen Rhythmus eigens für moderne Tänze bestimmt. Als Diskothek werden viele verschiedene Lokale bezeichnet, von der kleinen Imbißstube mit einer winzigen Tanzfläche bis zum großen extravagant geschmückten Tanzsaal. Allein in der Stadt New York soll es über 1 500 Discos geben. Die Zeitschrift Esquire schreibt: „Das, was all diese sonst verschiedenartigen Lokalitäten miteinander verbindet, ist die Musik und die allgemeine Atmosphäre der Überreizung.“

      18. Welche Frage wurde im Hinblick auf Diskotheken gestellt? Warum?

      18 Sind das passende Vergnügungsstätten für Christen? Diese Frage haben viele gestellt. Da ist zum Beispiel ein 16jähriges Mädchen, das sich in einem Brief besorgt über die Auswirkungen äußert, die der Besuch von Diskotheken bei ihrer älteren Schwester gehabt hat. Sie schreibt: „Wißt Ihr, das ist für mich sehr wichtig, weil ich befürchte, daß sich meine Schwester die Aussicht auf ewiges Leben verscherzen könnte. ... Meine Frage ist daher, ob Ihr, liebe Brüder, freundlicherweise einen Artikel über die Auswirkungen und Gefahren dieser Lokale bringen könntet. Ich glaube, das wäre für viele eine Hilfe.“

      19—21. (a) Was ist von Diskotheken zu sagen? (b) Warum sollten Christen keine solchen Lokale aufsuchen? (1. Kor. 15:33; Joh. 17:16).

      19 Untersuchen wir also, was unter der „allgemeinen Atmosphäre der Überreizung“, durch die sich die meisten Diskotheken auszeichnen, zu verstehen ist. Die New Yorker Zeitung Daily News schrieb: „Alles in Diskotheken ist sexy — die sinnliche und theatralische Ausstattung, der monotone Rhythmus der Musik, die Art der Kleidung und des Tanzens. Disco-Tänze sind ein Mischmasch aus Schieben, Drehen und elegantem Geschleife ... Die sexuellen Neben- und Untertöne werden in Diskotheken lediglich verstärkt, gesteigert und übertrieben.“ Die Zeitschrift Esquire sprach von einer „Fülle von Lichtern, Klängen, Rhythmen, Bewegungen, Drogen, Spektakel und Illusionen“ und bemerkte: „Man treibt alles auf die Spitze; eine Kombination der Extreme führt schließlich zur Vergewaltigung des menschlichen Sinnesapparats.“

      20 Es schickt sich für Christen offensichtlich nicht, ein Lokal aufzusuchen, in dem der Sex betont wird und dessen Gäste im großen und ganzen wenig Achtung vor dem Sittenmaßstab des Wortes Gottes haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Lokal als „Diskothek“ bezeichnet wird oder einen anderen Namen trägt. Vergessen wir nicht, daß die Welt Satans alles mögliche unternimmt, um uns so weit zu bringen, daß wir uns ihren Regeln und Sitten angleichen. Sollten wir daher nicht damit rechnen, daß Satan verlockende Vergnügungen als Köder benutzt, um uns zu fangen? Wir sollten daran denken, daß die Israeliten durch etwas verführt wurden, was zunächst wie ein harmloses Vergnügen aussah. Dennoch büßten 24 000 die Gelegenheit ein, im Verheißenen Land zu leben. Wir möchten nicht, daß uns etwas Ähnliches widerfährt. Daher müssen wir weltlichen Einflüssen widerstehen. Wir müssen dagegen kämpfen, uns nach diesem System formen zu lassen. Ihr Jugendlichen, laßt euch nicht täuschen! Oft handelt es sich bei denen, die auf sittlichem Gebiet in Schwierigkeiten geraten — weswegen ihnen mitunter die Gemeinschaft entzogen werden muß —, um Personen, die Diskotheken oder andere fragwürdige Vergnügungsstätten besucht haben.

      21 Der Sex mag tatsächlich nicht in allen Diskotheken „verstärkt, gesteigert und übertrieben“ herausgestellt werden. Zum Beispiel mag eine Gaststätte als „Diskothek“ Werbung machen und im Vergleich zu anderen Lokalen eine vernünftige Unterhaltung bieten. Weder der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas noch den Ältesten am Ort steht es zu, anderen zu sagen, daß sie ein solches „vernünftiges“ Lokal nicht aufsuchen sollten. Dennoch ist es bestimmt angebracht, äußerste Vorsicht walten zu lassen. Diskotheken sind nun einmal dafür bekannt, daß sie dazu verleiten, alle moralischen Hemmungen abzuschütteln, und das gleiche trifft auch auf die Discomusik zu. Johnny Bristol, der seine eigenen Lieder schreibt, sagte über den gegenwärtigen Trend: „Sex wird in der Musik heute groß geschrieben.“ Nicht alle Discomusik wirkt sich notwendigerweise nachteilig auf die Sittlichkeit aus, wie es auch immer noch einige anständige Filme gibt. Doch die Tendenz ist unverkennbar. Die Unterhaltung, die die Welt bietet, ist entartet und fördert auf heimtückische Weise die Ansicht, Hurerei sei nicht unbedingt verkehrt. Aber sie ist es! Und Gott wird „Hurer ... richten“ (Hebr. 13:4).

      22, 23. Weshalb würde ein reifer Christ nicht in Diskotheken gehen, selbst wenn er glauben würde, es wirke sich für ihn in moralischer Hinsicht nicht schädlich aus?

      22 Ob du ein Jugendlicher oder ein Erwachsener bist, so denke bitte nicht, daß dir durch diese Ausführungen die Freude geraubt werden soll. Ganz und gar nicht! Wir möchten, daß du glücklich bist und dich des Lebens richtig erfreuen kannst, und zwar für immer. Aber Satan kommt — wie in alter Zeit — mit Verlockungen zu Vergnügungen, durch die du zu Taten verleitet werden kannst, die dir das Mißfallen Jehovas eintragen. Meide diese Fallgruben, und hilf auch anderen, sie zu meiden. Selbst wenn du glaubst, bestimmte Diskotheken zu besuchen wirke sich auf dich in moralischer Hinsicht nicht schädlich aus, so bedenke doch, welche Wirkung deine Handlungsweise auf andere Christen haben kann. Wenn sie sehen, daß du einen solchen Ort aufsuchst, mögen sie in ihrer Wachsamkeit gegenüber einer möglichen Gefahr nachlassen und sich in eine Sünde verstricken lassen. Der Apostel Paulus war bereit, auf etwas zu verzichten, was nicht unbedingt falsch war, um das geistige Wohl seiner christlichen Brüder zu schützen. Er sagte sogar: „Wenn daher Speise meinen Bruder zum Straucheln bringt, will ich überhaupt nie wieder Fleisch essen, damit ich meinen Bruder nicht zum Straucheln bringe.“ Wenn er heute unter uns wäre, könntest du dir dann vorstellen, daß er sich in einer Diskothek entspannen würde? (1. Kor. 8:13).

      23 Arbeiten wir deshalb als eine geeinte Gruppe von Christen zusammen, um weltlichen Einflüssen zu widerstehen, damit wir alle die Gunst Jehovas genießen und uns einmal des Lebens in seinem gerechten neuen System erfreuen können.

      [Bild auf Seite 25]

      Gute Gesellschaft trägt zu einem guten Lebenswandel bei, der Gott preist.

  • Wie ich meine Söhne ohne Ehemann erzog
    Der Wachtturm 1979 | 1. August
    • Wie ich meine Söhne ohne Ehemann erzog

      GEHÖRST du zu den Frauen, die sich dem Problem gegenübersehen, ihre Kinder ohne Vater erziehen zu müssen? Befürchtest du, daß du nicht in der Lage bist, diese schwere Verantwortung zu tragen? Das war die Situation, in der ich mich befand.

      Aus persönlicher Erfahrung kannte ich die Sorgen und Enttäuschungen, die manche Kinder haben, wenn sie heranwachsen; deshalb war ich entschlossen, meine Söhne auf künftige Probleme vorzubereiten.

      EINE TURBULENTE, VERWORRENE KINDHEIT

      Ich wurde wenige Jahre vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in Österreich geboren. Die Ereignisse des Jahres 1945 habe ich noch lebhaft in Erinnerung; das sinnlose Blutvergießen in unserem Land näherte sich damals seinem Ende. Kriegsmüde deutsche Soldaten, halb verhungert und dem Verdursten nahe, wurden in schier endlos langen Kolonnen in die Gefangenschaft geführt. Tote und Verwundete säumten die Straßen.

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