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  • Jugendliche in unserer modernen Welt
    Der Wachtturm 1982 | 1. April
    • Jugendliche in unserer modernen Welt

      Die Jugend — eine Zeit voller Gefahren

      DIE JUGEND — das Lebensalter zwischen Kindheit und Erwachsensein — wurde als „die gefährlichste Erfahrung der menschlichen Entwicklung“ in der heutigen Zeit beschrieben. Der Betreffende erklärte auch: „Der Jugendliche ist gefährdet, weil die Kontinuität der Generationen unterbrochen worden ist. Er steht zum erstenmal völlig allein da, nicht geschützt von älteren Personen. Er ist dem Streß des Kulturschocks, eines Zukunftsschocks und der völligen Vernachlässigung ausgesetzt“ (Ruth Aikins in Quality of Life — The Early Years, einem von der amerikanischen Ärztevereinigung geförderten Buch).

      Der Wandel ist so rapide vor sich gegangen! Die moralischen Werte sind verschwunden. Der Unglaube hat zugenommen.

      Junge Leute brauchen Führung und finden bei ihren Eltern oft keine Überzeugungskraft, keine beständigen Werte oder keine solide Moral. Viele junge Leute sind der Meinung, die ältere Generation benehme sich widerwärtig. Aber Jugendliche sollten daran denken, daß rechte Grundsätze, obwohl frühere Generationen sie mißachtet haben mögen, schon seit langem in der Bibel aufgezeichnet sind. Sie zeigt, wie die Leute hätten handeln sollen und was Gott bald tun wird, um die Probleme der Erde zu lösen.

      DER WERT EINER STARKEN ÜBERZEUGUNG

      Sehen deine Kinder in dir eine feste Stütze — jemanden, nach dem sie ihr Leben ausrichten können?

      Joseph und Lois Bird schrieben in ihrem Buch Power to the Parents!: „Das Kind wird in eine Welt hineingeboren, die es nicht verstehen kann — eine Welt, in der es nicht ohne viel Unterstützung und Schutz überleben kann. ... Es muß wissen, daß die Erwachsenen, die in seinem Leben die größte Rolle spielen, ihr eigenes Leben bewältigen und aus ihrer Welt etwas Sinnvolles machen können.“

      „Unsere Kinder müssen sehen, daß wir unserer Überzeugung, unseren festen Werten und unserer Moral gemäß leben. Wenn sie in unserer Handlungsweise Wankelmut, Kompromißbereitschaft und Heuchelei entdecken, werden sie es schwer haben, die Kraft zu entwickeln, die sie brauchen, um während ihres Reifungsprozesses ihre eigene Überzeugung aufrechtzuerhalten.“

      Wie gesegnet deine Kinder doch sind, wenn deine Familie eine solche Überzeugung, gegründet auf der Wahrheit des Wortes Gottes, vertritt! Das Wort Gottes kann beständige Werte, überzeugende geistige Ziele, einen festen Glauben an Gott und den starken Wunsch vermitteln, diesen wunderbaren Glauben an deine geliebten Kinder weiterzugeben.

      ZUM UNRECHTTUN GETRIEBEN

      Der Drang, seine Freunde nachzuahmen, ist eine mächtige Kraft. Ein 16jähriges Mädchen schrieb: „Als ich noch jünger war, wurde ich immer dazu getrieben, etwas Schlechtes zu tun, wie zum Beispiel zu rauchen und zu stehlen. ... Ich hatte wirklich nicht den Wunsch, eine Zigarette zu rauchen, aber ich wollte nicht, daß jemand sagte: ,Ach, du Angsthase, du komischer Kauz.‘ ... Jetzt bin ich zu der Erkenntnis gekommen, daß Freundschaften, die auf Kompromissen gründen, oberflächliche Freundschaften sind, die leicht zerbrechen.“ Ein 12jähriger sagte: „Wenn dich jemand unter Druck setzt, dann ist es am besten, du beachtest ihn nicht, hältst dich von ihm fern oder gehst zu Freunden, die du magst“ (Listen to Us, S. 110, 111). Welche Weisheit in den Worten dieser beiden Jugendlichen zum Ausdruck kommt — es ist besser, sich andere Freunde zu suchen, als versucht zu sein, rechte Grundsätze zu verletzen!

      Jehova machte vor langer Zeit die Israeliten auf dieses Problem aufmerksam. Er sagte, Gemeinschaft mit Ungläubigen hätte zur Folge, daß diese sie „einladen“ würden und sie etwas von ihren Opfern essen würden. Dann würden die Töchter der Ungläubigen ihre Söhne heiraten und sie zur Anbetung falscher Götter verleiten (2. Mo. 34:12-16). Die junge Dina lernte die Gefahren eines Umgangs, der Gott nicht wohlgefällig ist, zu ihrem Leidwesen kennen. Als sie unvernünftigerweise kanaanitische Mädchen besuchte, wurde sie von einem jungen Mann, der als „der Ehrenwerteste des ganzen Hauses seines Vaters“ bezeichnet wurde, vergewaltigt, was zu einem großen Blutvergießen führte (1. Mo. 34:1-31). Wie wahr doch die biblische Warnung ist: „Schlechter Umgang verdirbt den Charakter.“ (1. Kor. 15:33, Die Gute Nachricht)!

      Die Artikel auf den folgenden Seiten enthalten weitere Einzelheiten, die auf Gottes Wort gründen und zeigen, wie Familien vereint den Herausforderungen unserer modernen Welt begegnen können.

  • Kinder in einer unruhigen Welt zu glücklichen Menschen erziehen
    Der Wachtturm 1982 | 1. April
    • Kinder in einer unruhigen Welt zu glücklichen Menschen erziehen

      Das ist der erste von zwei Studienartikeln. Er ist für die Eltern und die Kinder gedacht, während sich der zweite besonders an die Jugendlichen wendet.

      „Wenn doch nur dies ihr Herzenstrieb würde, mich zu fürchten und alle meine Gebote stets zu halten, damit es ihnen und ihren Söhnen auf unabsehbare Zeit gut erginge!“ (5. Mo. 5:29).

      1. Warum ist das Thema dieses Studiums für uns von so großer Bedeutung?

      „MEIN ERSTES KIND!“ Mit diesen freudigen Worten drückt die Mutter das Kleine zärtlich an ihren Busen. Ja, die Bibel spricht von der Zärtlichkeit einer nährenden Mutter als einem Beispiel für die Zuneigung, die unter den Gliedern der Christenversammlung herrschen sollte. Selbst ungerechte Personen lieben ihre Kinder und erweisen ihnen Gutes. Wieviel mehr sollten wir, die wir Gerechtigkeit lieben, auf unsere Kinder bedacht sein und sie für das Leben in der heutigen Welt erziehen! (1. Thes. 2:7; Ps. 127:3-5; Mat. 7:11).

      2. Wo erhält man den besten Rat und die beste Anleitung über die Kindererziehung? Warum?

      2 Aber Eltern erkennen bald, daß die Kindererziehung eine schwere Aufgabe ist. Wo können sie vernünftigen Rat und zuverlässige Anleitung finden? Bestimmt bei dem Schöpfer, denn er hat den Menschen die Fähigkeit gegeben, Kinder hervorzubringen (1. Mo. 1:28). Er hat alle Kinder gesehen, die bis heute zur Welt gekommen sind, und auch beobachtet, was sich aus dem Verhalten der Eltern ergeben hat. Seine Anweisungen sind die besten. Sie sind in der Bibel aufgezeichnet, wo auch Berichte über Personen zu finden sind, die sich nach seinen Grundsätzen ausrichteten, und Berichte über solche, die es unterließen (Spr. 3:5, 6).

      3. (a) Was benötigen unsere Kinder unter anderem? (b) Warum sollten Eltern wegen dieser Aufgabe nicht entmutigt sein?

      3 Was hat uns dieses wunderbare Buch über die Kindererziehung zu sagen? Es zeigt vieles, was Fachleute der heutigen Zeit für ihre Entdeckung halten, wie zum Beispiel das Bedürfnis der Kinder nach Liebe und Geborgenheit. Kinder sollten über Gott und sein Wort belehrt werden. Eine gute Erziehung, nützliche Erfahrungen, Vorbilder und rechter Umgang sind für sie eine Notwendigkeit. Sie sollten Gehorsam und Achtung vor der Autorität lernen. Man sollte sie über die Sittlichkeit und über die Ehe belehren und ihnen zeigen, was für einen Ehepartner sie sich wählen und was für einen Ehepartner sie selbst abgeben sollten und wie sie sich als gute Eltern erweisen können. Das mag einem Vater oder einer Mutter als eine riesige Aufgabe erscheinen, doch sollte man daran denken, daß die Bibel mit weisem Rat aufwartet. Sie kann „den Unerfahrenen Klugheit ... geben“ und einem jungen Menschen „Erkenntnis und Denkvermögen“. Untersuchen wir also einiges von dem, was sie uns über die Kindererziehung zu sagen hat (Spr. 1:4).

      BIBLISCHE BEISPIELE

      4. (a) Was lernten Kinder gottesfürchtiger Eltern? (b) Wer erteilte diese Belehrung und auf welche Weise?

      4 Die Bibel zeigt, daß Kinder gottesfürchtiger Eltern in Geborgenheit aufwuchsen, in Familien, die über die Schwächen der Kinder wachten und ihnen den notwendigen Schutz boten (1. Mo. 33:14; 43:8). Man lehrte die Kinder, wie sie für ihren Lebensunterhalt sorgen konnten. David war zum Beispiel ein Hirtenjunge, und Jesus war ein Zimmermann (1. Sam. 16:11; Mar. 6:3). Sie lernten auch noch etwas viel Wichtigeres kennen: die erstaunlichen Wege des großen Gottes JEHOVA. Diese Belehrung wurde nicht in Religionsstunden oder in Sonntagsschulen erteilt, sondern von Personen, die das größte Interesse an den Kindern hatten, nämlich von ihren eigenen Eltern. Jehova erwartete von den Israeliten, daß sie ihren Söhnen und Enkelkindern seine Wege bekanntgaben (5. Mo. 4:9, 10). Die Eltern sollten ihre Kinder zu jeder Zeit — zu Hause, unterwegs, wenn sie sich niederlegten oder wenn sie aufstanden — belehren, und zwar durch ihre Worte und ihr Beispiel. Sie sollten den nachfolgenden Generationen wunderbare Wahrheiten übermitteln (5. Mo. 11:18-21).

      5. Was sagt ein bekanntes biblisches Wörterbuch über die Kindererziehung?

      5 In dem bekannten französischen Werk Dictionnaire de la Bible heißt es, man habe dem Kind, sobald es sprechen konnte, einige Stellen aus dem biblischen Gesetz beigebracht. „Die Mutter wiederholte einen Vers immer wieder; wenn das Kind ihn auswendig konnte, las sie einen weiteren vor. Später gab man dem Kind den schriftlichen Wortlaut der Verse, die es bereits aus dem Gedächtnis hersagen konnte, in die Hand. Auf diese Weise fing man an, den Kindern das Lesen beizubringen, und als sie alt genug waren, konnten sie diese religiöse Unterweisung fortsetzen, indem sie selbst im Gesetz des Herrn lasen und darüber nachsannen.“a In dem Nachschlagewerk heißt es weiter: „In der Geborgenheit der Familie, auf dem Schoße des Vaters oder der Mutter sitzend, sollte das Kind die erste und nützlichste Belehrung auf sittlichem Gebiet empfangen“ (Bd. II, Spalte 1596).

      6. (a) Welche interessanten Erlebnisse hatten die Kinder der Israeliten? (b) Erleben deine Kinder ähnliches, und wenn ja, welchen Nutzen ziehen sie daraus?

      6 Gott wußte, daß Kinder gern etwas Neues erleben und daß diese Erlebnisse benutzt werden können, um sie zu belehren. Deshalb wurden die „Kleinen“ auf die interessanten Reisen nach Jerusalem mitgenommen, und dort sollten auch sie den Vorlesungen aus dem Gesetz Gottes lauschen (5. Mo. 31:12, 13). Deine Kinder können ähnliche Segnungen genießen, wenn sie die Kreis- und Bezirkskongresse der Zeugen Jehovas besuchen, wo sie aus der Unterweisung Nutzen ziehen, im Freiwilligendienst mitarbeiten und neue Freundschaften schließen können. Du kannst dafür sorgen, daß solche Anlässe zu Höhepunkten in ihrem Leben werden, wie die Reisen nach Jerusalem für die Kinder der Israeliten besondere Ereignisse waren.

      7. Warum ist es so wichtig, das richtige Beispiel zu geben?

      7 Gott wußte, wie wichtig ein gutes Beispiel ist. Kinder ahmen das nach, was sie sehen. Sie können eine Sprache erlernen — und sei sie noch so schwierig —, indem sie das nachahmen, was sie hören. Gott sagte: „Wenn doch nur dies ihr [des Volkes] Herzenstrieb würde, mich zu fürchten und alle meine Gebote stets zu halten, damit es ihnen und ihren Söhnen auf unabsehbare Zeit gut erginge!“ In der Bibel heißt es: „Ein Guter wird Söhnen von Söhnen ein Erbe hinterlassen“ (5. Mo. 5:29; Spr. 13:22). Viel hängt somit von dir ab. Als Vater oder Mutter solltest du dein Äußerstes tun, um das richtige Beispiel zu geben, denn gewiß möchtest du nicht, daß deine Kinder ein falsches Beispiel nachahmen.

      SCHLECHTE GESELLSCHAFT

      8. Welche Fragen sollten wir uns über den Umgang unserer Kinder stellen?

      8 Gott lenkt unsere Aufmerksamkeit auch auf die Gefahren, die mit schlechter Gesellschaft verbunden sind. In seinem Wort lesen wir: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Kor. 15:33). Deshalb ist es für dich wichtig, zu wissen, mit wem deine Kinder Umgang haben. Weißt du wirklich, wer ihre Freunde sind? Bittest du sie, ihre Freunde mit nach Hause zu bringen, damit du sie kennenlernen kannst? Oder schickst du deine Kinder einfach hinaus, um sie loszusein? Ist dir bekannt, was für eine Sprache deine Kinder hören und wie ihre Kameraden über Lügen, Diebstahl und Drogenmißbrauch denken?

      9. Was könntest du tun, um deinen Kindern behilflich zu sein, bessere Freunde zu finden?

      9 Wo können deine Kinder bessere Freunde finden, falls ihr gegenwärtiger Umgang zu wünschen übrigläßt? Innerhalb der Versammlung der Zeugen Jehovas, wo eine schmutzige Sprache, Lügen, Diebstahl und Drogenmißbrauch nicht geduldet werden. Hast du den Wunsch, daß andere Glieder der Versammlung mehr Gemeinschaft mit deinen Kindern pflegen? Wie wäre es, wenn du in dieser Hinsicht etwas unternehmen würdest? Hast du das schon getan? Lade doch andere Jugendliche zu euch nach Hause ein, oder fordere sie auf, sich euch im christlichen Zeugniswerk anzuschließen oder sich mit euch an anderen nützlichen Tätigkeiten zu beteiligen.

      10. Wie kannst du deinen Kindern helfen, besserer Umgang für andere zu sein?

      10 Wenn du alles das versucht hast und das Problem immer noch besteht, könntest du dich fragen: Warum? Hast du erst vor kurzem begonnen, nach biblischen Grundsätzen zu leben? Mitunter haben Jugendliche, die in den Königreichssaal mitgebracht werden, noch gewisse Schwächen zu überwinden, um guter Umgang für andere zu sein. Eine Jugendliche äußerte sich beispielsweise über eine andere wie folgt: „Im Königreichssaal ist sie in Ordnung, aber man sollte nicht glauben, wie sie sich in der Schule benimmt!“ Aufgrund der Art und Weise, wie sich dieses Mädchen auf dem Schulhof den Jungen gegenüber verhielt, wollten andere nicht mit ihr identifiziert werden. Wie könnt ihr Eltern in einem solchen Fall euren Kindern helfen, ihren Sinn in dieser Hinsicht neuzugestalten? Es kommt weitgehend auf eure Unterweisung an, auf euer Familienbibelstudium, auf die Beteiligung am christlichen Zeugniswerk als Familie, auf das Beispiel, das ihr im Reden, im Benehmen und in bezug auf Ehrlichkeit gebt, sowie auf euer Bemühen, rechte Grundsätze im Herzen eurer Kinder zu verankern. Nötigenfalls könnt ihr auch die Versammlungsältesten bitten, liebevolle Hilfe zu leisten (Jak. 5:13-15).

      FAMILIENPROBLEME

      11. Warum solltest du die Hoffnung nicht aufgeben, wenn Glieder deiner Familie ein schlechtes Beispiel geben?

      11 Was aber, wenn in deiner Familie ernste Probleme bestehen? Was kannst du tun, wenn dein ungläubiger Ehepartner ein Leben führt, das den gesunden biblischen Grundsätzen ganz und gar widerspricht? Gib die Hoffnung nicht auf. Dein guter Einfluß und die Hilfe des Geistes Gottes können Wunder wirken. Es gibt Kinder, die solche anscheinend unüberwindlichen Schwierigkeiten überwunden haben und zu anständigen jungen Leuten herangewachsen sind. Die Menschen sind Geschöpfe Gottes, und schon Kinder können, selbst wenn sie in einer größtenteils ungläubigen Familie aufwachsen, erstaunliche Stärke beweisen, wenn sie von einem Freund, von einer aufmerksamen älteren Person oder von dem gläubigen Elternteil so geleitet werden, daß sie den richtigen Weg gehen.

      12. Inwiefern sind Lot und Timotheus ermunternde Beispiele in dieser Hinsicht?

      12 Betrachten wir zum Beispiel Lot. Er wohnte mit seiner Familie in Sodom, und seine Frau wollte offensichtlich dort bleiben. Aber Lot floh und mit ihm seine Töchter, und sie überlebten die Vernichtung der Stadt (1. Mo. 19:15-17, 23-26). Der junge Timotheus hatte zwar einen ungläubigen Vater, aber seine Mutter und seine Großmutter erteilten ihm biblische Belehrung und erlebten, wie er zu einem treuen Nachfolger Jesu Christi heranwuchs und ein loyaler Gefährte des Apostels Paulus wurde (2. Tim. 1:5; 3:14, 15). Selbst wenn also dein Ehepartner ungläubig ist, kann Gott dir helfen, deinen Kindern eine tiefe Liebe zur Wahrheit und zur Gerechtigkeit ins Herz zu pflanzen.

      ERZIEHUNG UND BILDUNG

      13. (a) Warum sollten junge Christen das Lernen ernst nehmen? (b) Wie zeigt das Beispiel Salomos die Wichtigkeit einer korrekten Sprache?

      13 Spornst du deine Kinder an, sowohl in der Schule als auch in der Versammlung zu lernen? Ist es wichtig, daß sie lernen? Die Israeliten hielten es für wichtig. Sie waren keine Analphabeten. Ihre Kinder konnten die heiligen Schriften lesen. Deine Kinder sollten Gottes Wort nicht nur lesen, sondern auch mit anderen darüber sprechen. Drücken sie sich grammatisch korrekt aus? Machst du Fehler, die du vielleicht jahrelang gemacht hast, heute nicht mehr, so daß deine Kinder dich korrekt sprechen hören? Salomo wählte die Worte, mit denen er Gott pries, sorgfältig aus. Deshalb heißt es: „Der Versammler suchte die gefälligen Worte zu finden und die richtigen Worte der Wahrheit niederzuschreiben“ (Pred. 12:10).

      14. Wie können wir unseren Kindern behilflich sein, zu lernen, wie man rechte Entscheidungen trifft?

      14 Ohne Zweifel möchten wir, daß unsere Kinder reife Erwachsene werden und daß sie ihre Entscheidungen in Übereinstimmung mit Gottes Wort treffen. Daher sollten wir frühzeitig damit beginnen, ihnen richtige Grundsätze beizubringen — sie nicht lediglich Gebote zu lehren, denen sie gehorchen müssen, sondern ihnen auch die Gründe dafür zu erklären. Dann werden die Kinder lernen, wie sie selbst rechte Entscheidungen treffen können.

      15. (a) Welche wichtige Unterstützung benötigen unsere Kinder von uns? (b) In welcher Hinsicht müssen wir sehr vorsichtig sein?

      15 Unsere Kinder sehen sich einer verderbten Welt gegenüber. Es ist daher wichtig, daß sie bei uns eine gewisse Stärke und Überzeugung beobachten. Sie sollten wissen, daß wir sie, wenn sie richtig handeln, genauso unterstützen, wie Sara Isaak gegenüber Ismael verteidigte (1. Mo. 21:9, 10). Wir sollten auch daran denken, daß die Kinder, wenn wir voraussetzen, daß sie richtig handeln, es auch tun werden. „Weißt du, warum du keine Schwierigkeiten mit uns hast?“ fragte eine jugendliche Zeugin ihren Vater. „Weil du nicht ständig denkst, wir würden etwas Verkehrtes tun. Du erwartest von uns, richtig zu handeln, und wir würden auch nichts anderes tun.“ Wie oft beschuldigen Eltern ihre Kinder einer Sache, stellen dann aber fest, daß sie es überhaupt nicht getan haben! Wenn man Kinder bezichtigt, daß sie lügen, und die Anschuldigung trifft nicht zu, mögen sie denken, man erwarte von ihnen zu lügen, und das nächste Mal tun sie es vielleicht wirklich.

      16. (a) Welche Anregungen werden in bezug auf die christlichen Zusammenkünfte gegeben? (b) Was zeigt, daß diese Zusammenkünfte für Kinder von großem Wert sind? (c) Sind dir ähnliche Beispiele bekannt?

      16 Viele Eltern haben festgestellt, daß es vorteilhaft ist, die Kinder bereits im zarten Alter mit in die Zusammenkünfte zu nehmen, wo Gottes Wort besprochen wird. Es ist nicht gut, sich mit ihnen in einen Nebenraum zu setzen oder mit ihnen in den hinteren Teil des Saales zu gehen (außer aus gutem Grund für kurze Zeit). Man sollte ihnen statt dessen beibringen, daß sie in den Zusammenkünften ruhig und respektvoll sitzen bleiben und aus den guten Dingen, die besprochen werden, Nutzen ziehen. Heute noch erinnern sich einige erwachsene Personen, die standhaft im Glauben sind, an den Eifer ihrer Eltern, die sie vielleicht eine weite Strecke zu Fuß oder auf dem Fahrrad zu solchen Zusammenkünften mitgenommen haben. Ein Versammlungsältester erinnert sich, daß seine Eltern bei ihrer Vorbereitung auf das Wachtturm-Studium schwierige Prophezeiungen besprachen, während er als kleines Kind auf dem Fußboden spielte. Sie stellten sich wohl kaum vor, daß er zuhörte, und schon gar nicht, daß er sich noch über ein halbes Jahrhundert später an die Erklärungen erinnern würde.

      17. Welche biblischen Beispiele für die Anwesenheit von Kindern bei Zusammenkünften kannst du anführen, und welche Fragen könntest du dir diesbezüglich stellen?

      17 Als in den Tagen Esras bei einer bestimmten Gelegenheit aus den Schriften vorgelesen wurde, standen alle, die genügend Verständnisvermögen hatten, von Tagesanbruch an bis Mittag da und hörten zu (Neh. 8:2, 3). Wären deine Kinder dabeigewesen, wenn du damals gelebt hättest, oder wäre der Stoff in deinen Augen für sie zu schwierig und die Vorlesung zu lang gewesen und hättest du sie zum Spielen weggeschickt? Joseph und Maria ‘pflegten Jahr für Jahr zum Passahfest nach Jerusalem zu gehen’, und deshalb befanden sie sich dort, als Jesus 12 Jahre alt war (Luk. 2:41-49). Wärst du bereit gewesen, diese Strecke zu Fuß oder auf einem Esel zurückzulegen, um diesem Fest beizuwohnen? Als später einmal große Volksmengen, darunter auch „kleine Kinder“, zu Jesus kamen, um ihn zu hören, und sie nichts mehr zu essen hatten, speiste Jesus sie durch ein Wunder (Mat. 14:21; 15:38). Wärst du mit deinen Kindern dabeigewesen, oder wärt ihr zu Hause geblieben, um eine anscheinend notwendige Mahlzeit nicht zu übergehen?

      18. Wie noch können wir Wertschätzung für christliche Zusammenkünfte zeigen?

      18 Wissen deine Kinder, daß du die Zusammenkünfte, in denen die Bibel studiert wird, ernst nimmst? Beobachten sie, daß du diese Zusammenkünfte für so wichtig hältst, daß du nicht nur anwesend bist, sondern dich auch daran beteiligst, indem du Kommentare gibst, wenn dazu aufgefordert wird? Wirst du dich zum Beispiel mit deinen Kindern auf das Studium des vorliegenden Artikels vorbereiten, so daß, wenn er in der Zusammenkunft besprochen wird, jeder von euch wenigstens e i n e n Kommentar geben wird?

      EIN HOHES ZIEL

      19. Welche positive Haltung sollten wir in bezug auf die Erziehung unserer Kinder einnehmen?

      19 Ist es möglich, all das, was wir besprochen haben, in vollkommener Weise zu tun? Natürlich nicht. Es handelt sich hierbei um Ziele, die angestrebt werden sollten, nicht um Ziele, die bereits erreicht worden sind. In der heutigen Welt wird es immer Probleme geben, aber die Bibel zeigt uns Möglichkeiten, wie wir ihnen begegnen können, und wenn wir uns bemühen, so zu handeln, wie Gott es wünscht, wird er uns dabei helfen. Ein christlicher Vater antwortete auf die Frage, worauf es zurückzuführen sei, daß seine Kinder einen starken Glauben hätten: „Ich weiß es nicht. Wir haben nichts Außergewöhnliches unternommen. Wir haben uns einfach bemüht, den Rat anzuwenden, den wir aus der Bibel und von der Organisation erhalten haben.“

      20. (a) Was kann man unter anderem tun, um Kinder heute zu glücklichen Menschen zu erziehen? (b) Inwiefern sind der Leittext für dieses Studium und der Text aus Sprüche 20:7 in dieser Hinsicht für uns eine Ermunterung?

      20 Das ist es, worauf es ankommt, wenn du heute Kinder zu glücklichen Menschen erziehen willst. Gib ihnen das richtige Beispiel. Belehre sie entsprechend. Freue dich über das, was sie richtig machen, und versuche, ihnen zu helfen, sich weiter zu verbessern. Nimm an ihren Freuden, ja an ihrem ganzen Leben Anteil. Zeige, daß du sie liebst. Handle dem Willen Gottes entsprechend, und er wird deine Anstrengungen segnen. Behalte die erhebenden Worte im Sinn, die Salomo unter Inspiration äußerte: „Der Gerechte wandelt in seiner unversehrten Lauterkeit. Glücklich sind seine Söhne nach ihm“ (Spr. 20:7).

      [Fußnote]

      a Wie heute, so gab es auch in biblischen Zeiten Analphabeten, doch die Fähigkeit zu lesen mag viel weiter verbreitet gewesen sein, als manch einer denkt. (Vergleiche Jesaja 29:11, 12.) In dem Werk The Encyclopedia of the Jewish Religion heißt es: „Die Fähigkeit, zu lesen und zu schreiben, scheint im alten Israel weit verbreitet gewesen zu sein.“

      Gottes Gebote sollten auf die Türpfosten geschrieben und auf die Hand gebunden werden, was wenig Wert gehabt hätte, wenn die Leute nicht hätten lesen können (5. Mo. 6:8, 9; 27:8). Der König sollte selbst eine Abschrift des Gesetzes anfertigen und täglich darin lesen (5. Mo. 17:15, 18, 19). Ein Jüngling aus Sukkoth schrieb die Namen der führenden Männer seiner Stadt auf (Ri. 8:14).

      Lesen und Schreiben war nicht der gebildeten Klasse vorbehalten. James D. Martin bemerkt in seinem Kommentar über das Buch Richter: „Einige der frühesten Beweise für die Alphabetschrift wurden von Sklaven, die in den Bergwerken des Sinai arbeiteten, in Höhlenwände geritzt.“ Amos war ein bescheidener Schafzüchter. Der Prophet Micha stammte vom Land, und zwar aus dem Dorf Morescheth (Am. 1:1; Mi. 1:1). Aber beide schrieben je ein Bibelbuch.

      In dem apokryphischen Buch 1. Makkabäer, das wahrscheinlich gegen Ende des zweiten Jahrhunderts v. u. Z. geschrieben wurde, wird angedeutet, daß Leute vom Volk Abschriften des mosaischen Gesetzes im Hause hatten (1. Makkabäer 1:55-57). Der jüdische Geschichtsschreiber Josephus äußerte im ersten Jahrhundert die Ansicht, das mosaische Gesetz befehle, die Kinder „lesen zu lehren, ihnen die Gesetze beizubringen und sie mit den Thaten der Vorfahren bekannt zu machen“ (Gegen Apion, 25, übers. von Heinrich Paret, 1856).

      IHR ELTERN UND KINDER, WIE WÜRDET IHR DIE FOLGENDEN FRAGEN BEANTWORTEN?

      □ Wohin sollten sich Eltern um Rat über die Kindererziehung wenden, und warum?

      □ Welche Beispiele einer guten Kindererziehung finden wir in der Bibel?

      □ Wie können Eltern auf praktische Weise über den Umgang ihrer Kinder wachen?

      □ Wie können Probleme, die in einer religiös geteilten Familie entstehen, durch die Anwendung biblischer Grundsätze gelöst werden?

      □ Welche Schritte müssen Eltern unternehmen, um ihre Kinder richtig zu erziehen?

      □ Können Eltern und Kinder damit rechnen, daß sie alles vollkommen richtig machen? Wie können sie dennoch Erfolg haben?

      [Bild auf Seite 14]

      Ein Junge fragte seine Mutter: „Kinder zu erziehen ist doch ziemlich schwierig. Wäre es dir nicht lieber gewesen, du hättest mich nicht gehabt?“ Viele Jahre später erinnert er sich noch mit großer Dankbarkeit an ihre Antwort: „Alles Lohnende erfordert Zeit und Mühe.“

      [Bild auf Seite 15]

      Gebt ihr Eltern ein gutes Beispiel, indem ihr die Zusammenkünfte, in denen Gottes Wort besprochen wird, nicht nur besucht, sondern euch auch daran beteiligt?

  • Eine glückliche Jugend in einer verderbten Welt
    Der Wachtturm 1982 | 1. April
    • Eine glückliche Jugend in einer verderbten Welt

      Dieser Artikel wurde besonders für Jugendliche geschrieben. Daher ermuntern wir vor allem sie, die Kommentare zu geben, wenn der Artikel im Königreichssaal besprochen wird.

      „Denke an deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugend“ (Pred. 12:1, Jerusalemer Bibel).

      1. Warum sind viele junge Leute nicht der Meinung, es sei schön, heute jung zu sein?

      WIE schön ist es doch, heute jung zu sein! Klingen diese Worte seltsam für dich? Viele junge Leute mögen auf die schlimmen Zustände aufmerksam machen, die sie beobachten: Verbrechen auf der Straße, Unmoral, Drogenmißbrauch, Teenagerschwangerschaften, Abtreibungen und Geschlechtskrankheiten. Sie weisen vielleicht auf die Gefahr eines Atomkrieges hin oder auf die Umweltverschmutzung, durch die die Erde ruiniert wird, und fragen sich, was diese Zeit für Jugendliche, die in die Zukunft blicken, wohl Gutes zu bieten habe.

      2. (a) Warum ist es wirklich schön, heute am Leben zu sein? (b) Welchen Einfluß sollte dieser Umstand auf dich haben?

      2 Andere junge Menschen wissen, daß Gott gemäß biblischen Prophezeiungen nicht zulassen wird, daß die Menschen die Erde vernichten. Wie die Bibel verheißt, wird Gott eine Wende herbeiführen, indem er einschreitet und gerechte, friedliche Verhältnisse herbeiführt (Ps. 37:10, 11; 2. Pet. 3:13; Offb. 21:1-4; 11:18). Glaubst du an diese Verheißungen? Wenn ja, dann sollten sie dein Leben beeinflussen, denn sie können für dich eine strahlende Zukunft bedeuten.

      3. Warum ist niemand zu jung, um darauf bedacht zu sein, Gott zu dienen?

      3 Vielleicht denkst du: „Ach, ich bin doch noch zu jung für all das!“ Stimmt das aber? In der Bibel werden junge Menschen — Jungen und Mädchen — aufgefordert, Gott zu dienen (Ps. 148:12, 13). Sie berichtet von einem kleinen hebräischen Mädchen, das bewirkte, daß Naaman, ein Offizier des syrischen Heeres, ein Diener Jehovas wurde (2. Kö. 5:2, 3, 15-17). In der Bibel lesen wir auch davon, daß Kinder Jesus zujubelten. Jesus fragte die Religionsführer, denen das nicht gefiel: „Habt ihr denn nie in den heiligen Schriften gelesen: ,Du sorgst dafür, daß sogar Unmündige und kleine Kinder dich loben‘“ (Mat. 21:15, 16, Die Gute Nachricht). Jesus zeigte Interesse an jungen Menschen. Er sagte, man solle sie zu ihm kommen lassen. Und die Versammlungen der Zeugen Jehovas auf der ganzen Erde sind heute besonders an jungen Menschen interessiert und an ihren vortrefflichen Bemühungen, Gott zu dienen (Mat. 19:14).

      GRUNDSÄTZE FÜR EIN GLÜCKLICHES LEBEN

      4. Wie kann die Bibel dir helfen, ein glücklicheres Leben zu führen?

      4 Wie du weißt, möchten deine Eltern, daß du glücklich bist. Auch dein himmlischer Vater, Jehova Gott, wünscht das. Sein Wort, die Bibel, enthält Rat, durch den du dir viele Schwierigkeiten ersparen kannst. Sie schreibt dir nicht jede Kleinigkeit vor, sondern zeigt in vielen Fällen lediglich Grundsätze auf. Es handelt sich dabei um Wahrheiten, die dir helfen, mit Hilfe deines gesunden Menschenverstandes richtige Entscheidungen zu treffen. Ein Grundsatz, der im vorangegangenen Artikel erwähnt wurde und den du wahrscheinlich schon aus vielen Betrachtungen kennst, lautet: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Kor. 15:33).

      5. (a) Wie kann „schlechte Gesellschaft ... nützliche Gewohnheiten“ verderben? (b) Was zeigen die in diesem Absatz angeführten Bibelstellen in bezug auf 1. eine schlechte Sprache, 2. schmutzigen Gesprächsstoff und 3. Unsittlichkeit?

      5 Was bedeuten diese Worte? Sie bedeuten, daß wir durch die Menschen in unserer Umgebung beeinflußt werden. Ist man längere Zeit mit Leuten zusammen, die unflätige Ausdrücke in den Mund nehmen oder über schmutzige Dinge sprechen, so folgt man wahrscheinlich ihrem Beispiel. Wenn du mit Personen Umgang hast, deren Anschauungen über Sex und Ehe dem widersprechen, was Gott gemäß deiner Erkenntnis fordert, wird es so weit kommen, daß dich solche Dinge nicht mehr schockieren. Du könntest dich sogar in der Gesellschaft solcher Personen befinden, ohne es zu merken. Wenn du Bücher liest, Filme oder Fernsehstücke ansiehst, nimmst du die Gedanken des Autors in deinen Sinn auf. Handelt es sich um schlechte Gedanken, so können sie deinen Sinn verschmutzen. Die Bibel empfiehlt uns solche Unterhaltung nicht, sondern warnt uns davor (Eph. 5:3, 4; vergleiche 1. Korinther 6:18). Außerdem lesen wir: „Was? Wißt ihr nicht, daß Ungerechte das Königreich Gottes nicht ererben werden? Laßt euch nicht irreführen. Weder Hurer noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Männer, die für unnatürliche Zwecke gehalten werden, noch Männer, die bei Männern liegen, noch Diebe, noch Habgierige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Erpresser werden Gottes Königreich ererben“ (1. Kor. 6:9, 10).

      6. (a) Welche Schwierigkeiten haben sich für Personen ergeben, die den biblischen Rat in bezug auf Umgang außer acht ließen? (b) Was dürfen wir in Verbindung mit unserem Sinn nicht vergessen, und wo können wir gute Gesellschaft finden?

      6 Wir werden von den Menschen in unserer Umgebung beeinflußt. In einer anderen Übersetzung lautet 1. Korinther 15:33: „Wenn ihr ihnen zuhört, werdet ihr anfangen, wie sie zu handeln“ (The Living Bible). Jugendliche sind zum Rauchen, Drogenmißbrauch und Diebstahl sowie zu allen möglichen unsittlichen Handlungen verleitet worden, da Personen, mit denen sie Umgang hatten, in solche Dinge verstrickt waren. Oder sie wurden von ihnen verspottet, weil sie so etwas nicht taten. Glaubst du, daß Leute, die dich verspotten, weil du dich richtig verhältst, wertvolle Freunde sind? Du darfst nicht vergessen, daß dein Sinn weitgehend einem Computer gleicht. Führst du ihm falsche Informationen zu, so wird er falsche Entscheidungen treffen. Deshalb wäre es weise, mit gottesfürchtigen Personen Umgang zu haben, mit Personen, die in den Königreichssaal kommen und das, was sie dort lernen, anwenden (Spr. 18:24).

      7. (a) Lebt jeder, der die christlichen Zusammenkünfte besucht, automatisch nach göttlichen Grundsätzen? (b) Welches Beispiel aus der Zeit Samuels zeigt, daß dies nichts Neues ist? (c) Wie verhielt sich Samuel, und was war die Folge?

      7 Was solltest du aber tun, wenn jemand, der ein Vorbild sein sollte, es nicht ist? In biblischen Zeiten geschah dies mehr als einmal. Der junge Samuel hatte das außergewöhnliche Vorrecht, an der Anbetungsstätte Jehovas zu dienen. Doch die Söhne des Hohenpriesters Eli gaben dort ein sehr schlechtes Beispiel. Es waren Schurken, die Jehovas Gesetz übertraten und sogar unsittliche Beziehungen mit den Frauen hatten, die dort dienten, wo Jehova angebetet wurde. Aber der junge Samuel wußte, was recht war. Er ahmte ihr schlechtes Beispiel nicht nach. In der Bibel heißt es: „Unterdessen wurde Samuel immer größer und beliebter, sowohl vom Standpunkt Jehovas aus als auch von dem der Menschen“ (1. Sam. 2:12-17, 22-26). Samuel wurde von Gott sehr gesegnet. Er wuchs heran und wurde ein Prophet. Auch wurde er dazu gebraucht, die Bibelbücher Richter und Ruth sowie einen Teil des nach ihm benannten Buches 1. Samuel zu schreiben. Er ist ein Beispiel für die Worte aus Sprüche 20:11: „Schon durch seine Handlungen gibt sich ein Knabe zu erkennen, ob sein Tun lauter und gerade ist.“ Wenn du siehst, daß jemand falsch handelt, solltest du dich wie der junge Samuel verhalten und nicht wie die Söhne Elis. Sie kannten zwar den Weg Jehovas, hielten ihn aber nicht ein.

      DEIN CHRISTLICHES GEWISSEN

      8. Welche Handlungen würde ein biblisch geschultes Gewissen einem jungen Christen nicht gestatten?

      8 Als ein treuer junger Christ weißt du, daß es Handlungen gibt, die dir dein biblisch geschultes Gewissen nicht gestattet. Dir ist beispielsweise bekannt, daß viele Feiertage heidnischen Ursprungs sind. Sie gehen auf Bräuche der falschen Religion zurück. Dein Gewissen läßt daher nicht zu, daß du sie beobachtest. Auch weißt du, daß in Schulen häufig nationalistische Veranstaltungen oder Zeremonien durchgeführt werden, durch die die eigene Nation über andere erhoben wird und die daher nicht deiner schriftgemäßen Ansicht entsprechen, daß ‘Gott aus e i n e m Menschen jede Nation der Menschen gemacht hat’ (Apg. 17:26). Außerdem ist dir bekannt, daß Schulen den Wettkampfsport oft in übertriebenem Maße fördern und Schüler dazu anhalten, einen großen Teil ihrer Zeit darauf zu verwenden, und zwar nicht lediglich zur Entspannung, sondern mit einem derartigen Siegesdrang, daß die Sache mitunter in Gewalttätigkeiten ausartet.a

      9, 10. Wie haben sich einige junge Christen in solchen Fällen verhalten?

      9 Entstehen für dich gewisse Schwierigkeiten, weil du dich an höhere Normen hältst? Ein junger Zeuge sagte: „Wir haben wegen unseres christlichen Gewissens wenig Probleme, wenn der Lehrer im voraus unsere Haltung kennt — bevor die Sache aktuell wird.“ Jugendliche, die dem Lehrer ruhig und respektvoll einen durch ihr christliches Gewissen begründeten Standpunkt erklären — und zwar bevor er vor der Klasse dazu Stellung genommen hat und Emotionen geweckt worden sind —, stellen fest, daß sie in dieser Hinsicht weniger Probleme haben.

      10 Ein Jugendlicher, der Musik liebt und gern im Schulorchester mitspielen wollte, berichtet: „Ich erklärte der Lehrerin am Schulanfang, daß ich gern im Orchester mitspielen würde, daß es aber einige Stücke gebe, die ich nicht spielen könne, und ich sagte ihr auch, warum.“ Wenn solche Stücke an der Reihe sind, weiß die Lehrerin im voraus, daß dieser Schüler nicht mitspielt, sondern still dasitzen wird. Von einigen Lehrern ist sogar bekannt, daß sie das gesamte Programm umstellten, damit es dem christlichen Gewissen solcher Schüler entsprach. Wie Jugendliche sagten, ist es natürlich von Vorteil, wenn man in der Schule einen guten Ruf hat und die Lehrer wissen, daß man wirklich seiner Religion entsprechend lebt und sich im Unterricht anstrengt.

      LOHNENDE ZIELE

      11. (a) Inwiefern können Ziele für junge Menschen wertvoll sein? (b) Nenne einige lohnende Ziele.

      11 Welche Pläne hast du für die Zukunft? Fällt dir auf, daß sich sehr viele Leute keine Ziele stecken und daher auch wenig erreichen? Sie leben in den Tag hinein und leisten wenig. Du könntest dir unter anderem zum Ziel setzen, bessere Noten zu erhalten. Ein anderes Ziel könnte darin bestehen, einen bestimmten Beruf zu erlernen, um für deinen Lebensunterhalt sorgen zu können.

      12. Welche anderen Ziele sind noch wichtiger?

      12 Aber wie die Bibel zeigt, sollten wir uns auch auf dem Gebiet des Glaubens Ziele stecken, die wir in Verbindung mit unserem Gottesdienst anstreben. Gottes Wort sagt, daß Jehova den liebt, der „der Gerechtigkeit nachjagt“, und daß dieser „Leben, Gerechtigkeit und Herrlichkeit finden“ wird (Spr. 15:9; 21:21). Jesus erklärte: „Seit den Tagen Johannes’ des Täufers ... ist das Königreich der Himmel das Ziel, dem Menschen entgegendrängen.“ Paulus sagte: „Ich jage ihm ... nach, um irgendwie das zu ergreifen, wofür auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. ... ich [jage] dem Ziel entgegen“ (Mat. 11:12; Phil. 3:12-14). Es ist somit gut, sich lohnende Ziele zu stecken.

      13. Von welcher Bedeutung ist genaue Erkenntnis?

      13 Trachtest du als junger Mensch nach Erkenntnis? Viele junge Menschen unterlassen das. Doch Erkenntnis über Jehova ist sehr wichtig. Jesus sagte in einem Gebet zu seinem himmlischen Vater: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus“ (Joh. 17:3). Könnte es einen wichtigeren Grund geben als diesen?

      14. Wie kannst du nach und nach Fortschritte machen, um Jehova kennenzulernen und sein Wort zu verstehen?

      14 Findest du Gottes Wort und die Wachtturm-Veröffentlichungen, in denen es erklärt wird, interessant, oder findest du sie schwer verständlich? Wenn dies der Fall ist, wird dir das Buch Mein Buch mit biblischen Geschichten helfen, nicht nur den ganzen Bibelbericht in der richtigen Reihenfolge kennenzulernen, sondern auch Einzelheiten miteinander zu verbinden und sie leichter zu verstehen. Anhand des Buches Mache deine Jugend zu einem Erfolg wirst du biblische Grundsätze kennenlernen, die deine Lebensfreude erhöhen. Je mehr du lernst, desto leichter wird dir das Lernen fallen, und du wirst den Wunsch haben, dich mit schwierigerem Stoff zu befassen wie den Studienartikeln im Wachtturm, den Gedanken, die in der Theokratischen Predigtdienstschule behandelt werden, und dem wöchentlichen Bibelleseprogramm. Das kannst du nicht alles an e i n e m Tag schaffen, aber du kannst geistige Reife entwickeln, wenn du dir Ziele setzt und nach und nach an Erkenntnis zunimmst und deine Fähigkeiten verbesserst (Spr. 1:5; 2:10-12).

      15. Welche anderen Ziele könntest du dir stecken?

      15 Strebst du nach Vorrechten im christlichen Dienst? Hast du dir zum Ziel gesetzt, jede Woche oder jeden Monat ein bestimmtes Maß an Zeit in der Predigttätigkeit von Haus zu Haus zu verbringen? Ermunterst du andere Jugendliche, sich dir anzuschließen? Hast du dir zum Ziel gesetzt, deine Lehrfähigkeit bei Rückbesuchen und Heimbibelstudien zu verbessern? Einige Jugendliche haben sich zum Ziel gesetzt, jedes Jahr während der Schulferien als Pionier (jemand, der seine ganze Zeit dem Predigtwerk widmet) zu dienen.

      16. Welche auf lange Sicht gesteckten Ziele könntest du verfolgen?

      16 Hast du auch auf lange Sicht gesteckte Ziele? Was möchtest du bis nächstes Jahr um diese Zeit erreicht haben oder in fünf Jahren, falls das Ende des alten Systems bis dahin noch nicht gekommen ist? Besteht eines deiner auf lange Sicht gesteckten Ziele darin, allgemeiner Pionier zu werden oder andere Vorrechte wahrzunehmen wie den Dienst als Glied der Bethelfamilie, die in dem Teil der Erde, in dem du wohnst, für biblische Schriften sorgt? Dadurch, daß du dir Ziele setzt und sie anstrebst, kannst du deinem Leben mehr Sinn verleihen.

      17. (a) Wo findest du Personen, die sich in der Jugend bemühten, ihre Erkenntnis und ihre Fähigkeiten zu verbessern? (b) Kennst du Personen, auf die dies zutrifft?

      17 Denke an die liebevollen Ältesten in deiner Versammlung und an deinen Kreis- und Bezirksaufseher. Auch sie waren einmal jung wie du. Aber sie bemühten sich schon vor Jahren, ihre Erkenntnis und ihre Fähigkeiten zu verbessern und Gott und ihren Brüdern zu dienen. Läßt du dich durch ihr Beispiel dazu anspornen, deine Jugendzeit gut zu nutzen? Wenn ja, dann kannst du wie der Psalmist einmal sagen: „O Gott, du hast mich gelehrt von meiner Jugend an, und bis jetzt tue ich ständig deine wunderbaren Werke kund“ (Ps. 71:17).

      BETRACHTE TIMOTHEUS

      18. Inwiefern war Timotheus in dieser Hinsicht ein hervorragendes Beispiel?

      18 Timotheus war in dieser Hinsicht ein hervorragendes Beispiel. Paulus schrieb an ihn: „Von frühester Kindheit an [hast du] die heiligen Schriften gekannt ..., die dich weise zu machen vermögen zur Rettung durch den Glauben in Verbindung mit Christus Jesus“ (2. Tim. 3:15). Timotheus hatte als Kind die Wahrheit kennengelernt, und er wußte, daß sie von großem Wert war. Sein Glaube wuchs, und seine Erkenntnis nahm zu. Das blieb nicht unbemerkt, denn die Schrift sagt, daß die Brüder „einen guten Bericht über ihn“ gaben. Ihm wurde das außergewöhnliche Vorrecht zuteil, ein Mitarbeiter und Reisegefährte des Apostels Paulus zu sein, während dieser in der nichtjüdischen Welt Versammlungen gründete (Apg. 16:2-5).

      19. Wie sollte Timotheus dafür sorgen, daß man nicht auf seine Jugend herabblickte?

      19 Du kannst es Timotheus gleichtun. Klammere dich an die Wahrheit. Nutze die vermehrte Zeit, die du heute hast, während du noch keine zeitraubenden familiären Verpflichtungen und keine größeren Aufgaben in der Versammlung zu erfüllen hast. Studiere, vermehre deine Erkenntnis, und verbessere deine Fähigkeiten. Viele Jugendliche wissen, daß Paulus an Timotheus schrieb: „Niemand blicke je auf deine Jugend herab.“ Aber es ist auch wichtig, zu wissen, wie Timotheus dafür sorgen sollte, daß dies nicht geschah. Paulus sagte: „Werde ein Vorbild für die Treuen im Reden, im Wandel, in der Liebe, im Glauben, in der Keuschheit“ (1. Tim. 4:12). Außerdem schrieb Paulus ihm: „Fliehe die Begierden, die der Jugend eigen sind, jage aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen“ (2. Tim. 2:22). Wenn du nach all diesem trachtest, wirst du feststellen, daß es wirklich wundervoll ist, heute am Leben zu sein.

      20. Wie bist du eingestellt, wenn du siehst, daß sich die alte Welt ihrem Ende nähert?

      20 Die alte Welt nähert sich einem katastrophalen Ende, du aber darfst etwas Besseres erwarten, wenn du Beispiele wie Samuel, Timotheus und andere treue Diener Gottes nachahmst. Suche Gottes Gunst. Strebe danach, das nahe bevorstehende Ende des alten Systems zu überstehen und unter den darauf folgenden gerechten Verhältnissen zu leben. Ja, befolge den Rat des Paulus: „Sinne über diese Dinge nach; gehe darin auf, damit dein Fortschritt allen Menschen kund werde“ (1. Tim. 4:15).

      „Ja, auf Gott warte still, o meine Seele, denn von ihm ist meine Hoffnung. Ja, er ist mein Fels und meine Rettung, meine sichere Höhe; ich werde nicht zum Wanken gebracht werden. Auf Gott beruht meine Rettung und meine Ehre. Mein starker Fels, meine Zuflucht ist in Gott. Vertraut auf ihn zu allen Zeiten. Vor ihm schüttet euer Herz aus. Gott ist uns eine Zuflucht“ (Ps. 62:5-8).

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