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  • Können ein Junge und ein Mädchen „einfach nur Freunde“ sein?
  • Erwachet! 1985
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Erwachet! 1985
g85 8. 6. S. 13-15

Junge Leute fragen sich:

Können ein Junge und ein Mädchen „einfach nur Freunde“ sein?

SCOTT und Kelly behaupten, in ihrer Freundschaft würde Verliebtheit keine Rolle spielen. Kelly, ein junges Mädchen, meint: „Scott ist entschieden mein bester Freund — mit ihm will ich meine Zeit verbringen, und ihm kann ich vertrauen. Ich erzähle ihm Dinge, die mir wichtig sind.“

Freundschaften zwischen einem Jungen und einem Mädchen sind ganz und gar nicht ungewöhnlich. Die Zeitschrift Seventeen führte unlängst eine Umfrage durch, bei der 65 Prozent der befragten Mädchen sagten, sie seien mit einem Jungen befreundet. Eine andere Umfrage ergab, daß 625 Teenager es für wichtiger hielten, „mit jemandem vom anderen Geschlecht befreundet zu sein“, als „mit jemandem zu gehen“.

Warum sind Freundschaften zwischen einem Jungen und einem Mädchen „in“? Das Buch Adolescence erklärt: „Im frühen Stadium der Pubertät schließen Jungen und Mädchen eher Freundschaften mit ihresgleichen. Doch wenn sie die körperlichen Veränderungen, die die Geschlechtsreife mit sich bringt, bewältigt haben und sicherer werden, suchen sie sich Freunde beiderlei Geschlechts.“

Einige Jugendliche gehen allerdings einen Schritt weiter. Sie sind nicht nur nett und freundlich zum anderen Geschlecht, sondern sie schließen enge Freundschaften, die, wie sie oft behaupten, rein „platonisch“ sind.a Wie kommt das? Der 17jährige Gregory behauptet: „Es ist für mich leichter, mit Mädchen zu sprechen, weil sie im allgemeinen mitfühlender und sensibler sind. Wenn sie eine Schwäche an einem entdecken, hacken sie nicht auf einem herum.“ Die 17jährige Cyndi spricht ähnlich von ihrem Freund: „Ich kann ihm alles sagen. Einer Freundin kann man vieles erzählen, aber irgendwie finden die andern heraus, was man ihr anvertraut hat.“ Andere Jugendliche behaupten, solche Freundschaften würden ihnen helfen, eine ausgewogenere Persönlichkeit zu entwickeln.

Ist aber der Wunsch nach einer ausgewogenen Persönlichkeit oder nach einer Vertrauensperson der Hauptgrund, warum Freundschaften zwischen Jungen und Mädchen geschlossen werden?

„Verräterischer als sonst irgend etwas“

Die Bibel sagt in Jeremia 17:9: „Das Herz ist verräterischer als sonst irgend etwas und ist heillos. Wer kann es kennen?“ Ja, es ist oft schwer, die eigenen Gefühle wirklich zu verstehen und zu wissen, warum man etwas Bestimmtes tut. Jugendliche behaupten vielleicht, daß ihre enge Freundschaft zu jemandem vom anderen Geschlecht harmlos sei, doch offensichtlich erkennen sie oft selbst nicht die wahren Beweggründe. „Wenn ich Probleme habe“, gibt ein junges Mädchen namens Birgit zu, „habe ich wirklich den Wunsch, mich an einer Schulter auszuweinen, bei jemandem, der mich anders versteht als meine Eltern und mit dem ich Körperkontakt haben kann.“ „Für mich ist es wichtig, jemand zu haben, mit dem ich mich eng verbunden fühle“, sagt der 17jährige Scott. „Das gibt mir das Gefühl, daß sich jemand um mich kümmert“, erklärt Debbie. Und ein junger Mann sagt: „Alle haben jemand, nur ich fühle mich allein.“

Hinter vielen sogenannten Freundschaften steckt daher in Wirklichkeit Verliebtheit oder der Wunsch, von einem Jungen oder einem Mädchen beachtet zu werden, ohne eine Verpflichtung einzugehen.

Ist es denn falsch, Freunde zu haben?

Das nicht. In Sprüche 18:24 heißt es: „Es gibt Gefährten, die bereit sind, einander zu zerschlagen, aber da ist ein Freund, der anhänglicher ist als ein Bruder.“ Das hebräische Wort, das hier mit „Gefährte“ wiedergegeben wird, kann sich auf einen persönlichen Freund beziehen, dem man Vertrauliches mitteilt und mit dem man sich verbunden fühlt. Kein Wunder, daß die Bibel sagt: „Ein wahrer Gefährte liebt allezeit und ist ein Bruder, der für die Zeit der Bedrängnis geboren ist“ (Sprüche 17:17).

Haben Gottes Diener in biblischer Zeit aber unter dem anderen Geschlecht nach solchen Gefährten gesucht? Denke an die Tochter Jephthas. Hat sie sich an der Schulter eines engen Freundes ausgeweint, als sie wegen des Gelübdes, das ihr Vater abgelegt hatte, traurig war? Ganz im Gegenteil! Sie sagte zu ihrem Vater: „Laß mich gehen ..., und laß mich meine Jungfrauschaft beweinen, ich und meine Gefährtinnen“ (Richter 11:37). Beachte auch Jesu Gleichnis von der verlorenen Drachme. Mit wem würde die Hausfrau ihre Freude teilen, wenn sie die Münze schließlich finden würde? Jesus sagte: „Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen“ (Lukas 15:9). König David ist ein weiteres Beispiel. Ein Mann namens Chuschai war als „Davids Gefährte“ bekannt (2. Samuel 15:37).

Das soll nicht heißen, daß Freundschaften mit dem anderen Geschlecht verboten waren. Der Apostel Paulus zum Beispiel, ein unverheirateter Mann, war mit einigen Christinnen befreundet. (Siehe Römer 16:1, 3, 6, 12.) Als er an die Philipper schrieb, erwähnte er zwei Frauen, ‘die für die gute Botschaft Seite an Seite mit ihm gestritten haben’ (Philipper 4:3). Auch Jesus Christus war in dieser Hinsicht ausgeglichen und pflegte Freundschaften mit dem anderen Geschlecht, die zuträglich waren. Die Bibel sagt in Johannes 11:5: „Jesus nun liebte Martha und ihre Schwester.“ Bei zahlreichen Gelegenheiten freute er sich über die Gastfreundschaft dieser Frauen und unterhielt sich gern mit ihnen (Lukas 10:38, 39).

Kannst du dir aber vorstellen, daß Jesus lange, romantische Spaziergänge mit Maria oder Martha machte? Bestimmt nicht. Obwohl zwischen Jesus und diesen Frauen echte Zuneigung bestand, wahrten sie Distanz. Zudem waren Jesus und Paulus Erwachsene, die ihre Gefühle und Emotionen beherrschen konnten. Sie waren keine gefährdeten Jugendlichen, die jemand brauchten, um vor einem Fehler bewahrt zu werden.

„Mit vielen Problemen belastet“

In dem Buch The Challenge of Being Single wird behauptet: „Entgegen der populären Mythologie sind platonische Freundschaften in der Tat möglich.“ Natürlich ist es auch „möglich“, einen Flugzeugabsturz zu überleben. Die Frage ist: Wie zuträglich oder weise ist es, eine enge Freundschaft mit jemandem vom anderen Geschlecht zu schließen? Weise ist es bestimmt nicht. Eine in der Sowjetunion durchgeführte Studie ergab, daß Freundschaften mit dem anderen Geschlecht „mit vielen Problemen belastet sind“. Warum?

Zum einen ist der Geschlechtstrieb sehr stark. Als junger Mensch lernst du gerade erst, ihn zu beherrschen. Es kann sein, daß der Sex zur Zeit in einer Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Mädchen keine Rolle spielt. Doch wird das auch später der Fall sein? Interessanterweise wurden bei der obenerwähnten Studie die Jugendlichen gefragt: „Ist deiner Meinung nach eine Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Mädchen möglich, ohne daß sie ineinander verliebt sind?“ Mit Ja antworteten 75 Prozent. „Mit den Jahren jedoch“, so stellten die Forscher fest, „mehren sich die Zweifel in dieser Hinsicht, denn mehr als die Hälfte der ... [älteren Jungen] verneinten die Frage.“ Vielleicht können einige Jugendliche die weisen Worte aus Sprüche 6:27 aus eigener Erfahrung bestätigen: „Kann ein Mann Feuer in seinem Busen zusammenscharren, ohne daß seine Kleider verbrannt werden?“

Ein Jugendlicher namens Wayne erklärt zum Beispiel: „Einige Jugendliche, die ich kenne, haben ,Ausgeh‘-Partner. Sie können gut zusammen tanzen oder geben ein schönes Paar ab. Es beginnt damit, daß sie gute Freunde sind, die Vertrauen zueinander haben. Aber dann fangen sie an, immer mehr Zeit gemeinsam zu verbringen. Andere schließen daraus, daß sie ,miteinander gehen‘, und schließlich tun sie das auch.“ Doch „miteinander zu gehen“, wenn man noch nicht reif für die Ehe ist, ist ein sicherer Weg, sich zu „verbrennen“. Es können starke Gefühle und Wünsche geweckt werden, die nicht befriedigt werden können. Die Folge? Frustration oder Unsittlichkeit.

Andere Jugendliche „verbrennen“ sich, wenn die Verliebtheit nur einseitig besteht. Die Bibel spricht von einem jungen Mann namens Amnon, der sich in seine Halbschwester Tamar „verliebte“, wohingegen sie seine Gefühle nicht erwiderte. Die Bibel sagt: „Und Amnon war in einer solchen Bedrängnis, daß er sich Tamars, seiner Schwester, wegen krank fühlte“ (2. Samuel 13:1, 2). Es gibt keinen Hinweis darauf, daß Tamar Amnon in irgendeiner Hinsicht ermutigte. Möchtest du aber für einen solchen Aufruhr der Gefühle verantwortlich sein oder ihn durchmachen? Eine zu enge Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Mädchen kann verhängnisvolle Folgen haben.

‘Entferne Verdruß’

Salomo riet jungen Leuten: „Entferne ... Verdruß aus deinem Herzen, und halte dir Unglück vom Fleische fern“ (Prediger 11:10). Sei freundlich zum anderen Geschlecht, aber laß gebührende Vorsicht walten. Beschränke solche Freundschaften auf ein vernünftiges Maß. Sonst kann es zu Verdruß kommen.

Bestehen aber noch andere Gefahren? Und wie kann ein Jugendlicher eine echte Freundschaft schließen? In einer künftigen Ausgabe werden diese Fragen beantwortet werden.

[Fußnote]

a „Platonische Liebe“ wird wie folgt definiert: „enge menschl. Bindung, v. a. zwischen Mann u. Frau, bei der beide Partner Sexualität ausgeschlossen haben“ (Das Neue Duden-Lexikon, Bd. 7, Mannheim 1984).

[Bild auf Seite 14]

Jesus pflegte Freundschaften mit Frauen, war aber darauf bedacht, daß keine Verliebtheit entstand

[Bild auf Seite 15]

Sogenannte platonische Freundschaften enden oft in Liebeskummer

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