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  • Musik des 20. Jahrhunderts — Wie wirkt sie auf dich?
    Erwachet! 1972 | 22. August
    • Rhythmus und zu zehn Prozent Melodie und Harmonie.

      Deshalb ist die Rock-and-Roll-Musik für die Entstehung vieler der wilden und erotischen Tänze der jüngeren Generation verantwortlich. Ein Pianist erzählte, als er einmal mit einem Trio in einem „Rock“-Lokal gespielt habe, sei es ihm möglich gewesen, das Klavier häufig zu verlassen; das sei gar nicht aufgefallen, solange die Trommeln und der elektrisch verstärkte Baß gleichmäßig und laut im Rhythmus des „acid rock“, wie einige diesen Rock gerne nennen, gespielt hätten. Er fügte hinzu: „Das überfüllte Nachtlokal glich einer Schlangengrube, in der sich die Körper in Zuckungen und Drehungen wanden und krümmten.“

      Doch muß zugegeben werden, daß einige „Rock“-Gruppen gelegentlich sehr melodische Musik komponiert haben. Und es sind diese Melodien, die alt und jung im Sinn liegen, und nicht der stoßende, feurig klopfende Beat, der auf Rockfestivals vielfach zur Folge hat, daß junge Mädchen schreien und ohnmächtig werden. Ein bekannter Musiker sagte, wenn die Leute, alt oder jung, ihn aufforderten, Musik der Beatles zu spielen, dann wünschten sie fast immer die klangvollen lyrischen Stücke, die diese Truppe komponiert habe.

      Elektronische Musik

      Eine Betrachtung zeitgenössischer Musik wäre unvollständig ohne die Erwähnung der elektronischen Musik, die als „das wichtigste neue Instrument seit der Erfindung des Klaviers“ bezeichnet worden ist. Es gibt zweierlei Arten elektronischer Musik: die, die instrumentale Musik verstärkt, und die, die auf elektroakustischem Wege hergestellt wird.

      Bei der zuerst genannten Art kann eine schwache, dünne Stimme durch elektronische Verstärkung kräftig und voll klingen, und alle anderen musikalischen Wiedergaben können eine Kraft und Fülle erhalten, die sie sonst niemals hätten. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die elektrische Gitarre.

      Das bekannteste Beispiel der zweiten Art elektronischer Musik ist die Verwendung der Hammondorgel und ähnlicher Orgeln sowie des Ätherophons, bei dem die Hand des Spielers in einem bestimmten Abstand über dem Instrument durch die Luft fährt, so daß ein Ton entsteht, ähnlich wie der einer „singenden Säge“. Dank der Elektronik ist ein Komponist nicht mehr abhängig von dem Können menschlicher Interpreten, sondern kann jeden Klang oder jede Klangkomposition komponieren und nach Wunsch erzeugen. Ein Kritiker sagte, die elektronische Musik biete „eine bezaubernde Vielfalt an Möglichkeiten, seine Phantasie in bezug auf Klangfarbe und Klangqualität spielen zu lassen, eine mikroskopisch feine Kontrolle der Tonhöhe und des Rhythmus und die Gelegenheit für sehr viel Virtuosität und Vielfalt, begrenzt nur durch Phantasie und Geduld des Komponisten“.

      Mit Hilfe elektronischer Vorrichtungen kann ein Glockenspiel, wenn es schnell gespielt wird, wie eine musikalische Hausglocke klingen, und das Geräusch von Wasser, das in einen Zinnkrug tropft, kann derart verzerrt werden, daß es wie ein Kesselpaukenschlag klingt. Aber die Komponisten elektronischer Musik sind so weit gegangen, daß man sich fragt, ob es ihnen klar sei, daß Musik eigentlich „die Anordnung von Klängen zu einem Kunstwerk“ sein sollte.

      Was tun?

      Alles das zeigt, daß man in bezug auf Musik wählerisch sein muß. Bestimmt hat niemand das Recht, jemand zu verachten, dem Unterhaltungsmusik und volkstümliche Musik am besten gefällt. Aber man sollte auch über die Liebhaber ernster, traditioneller Musik, sei es Kammermusik, Konzertmusik, sei es Opernmusik, nicht verächtlich die Nase rümpfen und sie als allzu konservativ bezeichnen.

      Personen, die keine musikalische Ausbildung genossen haben, können nicht beurteilen, ob die Musik, die sie hören, gut komponiert ist, ob sie einen vorzüglichen Geschmack in der Harmonie verrät, ob sie rhythmisch gut entwickelt ist usw. Aber jeder kann beurteilen, wie ein bestimmtes Musikstück auf ihn wirkt. Man denke zum Beispiel an den harten, stoßenden Beat-Rhythmus des Rock and Roll, von dem wir vorher gesprochen haben. Wie beeinflußt er das Gemüt der Jugendlichen? Eine Umfrage bei 400 schwangeren Teenagern und 91 nichtschwangeren Studentinnen hat ergeben, daß die Rockmusik im jungen Mädchen das Verlangen nach Geschlechtsbeziehungen weckt. Das ist nicht überraschend, da diese Musik viele junge Menschen veranlaßt, sozusagen ihren Körper preiszugeben, indem sie sich in Zuckungen und Drehungen winden, und diese Bewegungen konzentrieren sich meist auf die Hüften. Von diesem Hüftenwackeln bis zur Unsittlichkeit ist nur ein kleiner Schritt. Wir wollen aber die Ursache nicht vergessen: den harten, stoßenden Rhythmus der Rockmusik.

      Wie groß ist der Schaden, der dem Trommelfell durch das Gedröhn der elektronisch verstärkten Musik zugefügt werden kann? In einer britischen Ärztezeitung wurde berichtet, daß das Gehör schon geschädigt werden kann, nachdem man sich zwei Stunden in einer Diskotheka aufgehalten hat. Ist diese Musik etwas für dich?

      Gehst du gerne ins Konzert? Liebst du ernste Musik? Es gibt gewiß Musik, die ein großer Genuß sein kann. Ist es dir aber nicht schon passiert, daß du in einem Konzertsaal gesessen hast und dir zwei Stunden lang nichts anderes als eine Kakophonie anhören mußtest? Hattest du, als du den Konzertsaal verließest, das Gefühl, es sei ein beglückendes, erhebendes Erlebnis gewesen, oder verspürtest du eine innere Spannung, vielleicht eine gewisse Enttäuschung, oder bemächtigte sich deiner gar ein gewisses Gefühl der Verzweiflung? Vielleicht mußt du wählerischer sein. Die Musik befriedigt nur dann, wenn sie nicht nur den Geist, sondern auch das Herz anspricht.

      Bist du für Jazz? Dann liebst du offensichtlich die Synkopation, den „blues sound“, und vielleicht bewunderst du die Improvisation. Doch vergiß nicht, daß nicht jede Improvisation schön ist. Wie wirkt Jazz auf dich? Denke nicht, weil etwas unter dem Namen „Jazz“ verkauft wird, es sei die Musik, die dir gefalle. Lerne, wählerisch zu sein.

      Ermittle also, wie die Musik auf dich wirkt. Im allgemeinen wird sie günstig auf dich wirken, wenn du Musik wählst, die mehr Nachdruck auf Melodie als auf Rhythmus, auf Harmonie als auf Dissonanz legt. Wenn du Musik wählst, die dich entspannt oder die dich ergreift und die wegen ihrer Schönheit erhebend ist, dann hast du die Musik gefunden, die günstig auf dich wirkt.

  • Ultraschallgeflüster im Walde
    Erwachet! 1972 | 22. August
    • Ultraschallgeflüster im Walde

      ◆ Hast du gewußt, daß sich gewisse Tiere durch Laute, die für unser Ohr unhörbar sind, miteinander verständigen? In dem Buch The Mating Instinct (Der Paarungsinstinkt) von L. J. und M. J. Milne wird erklärt, warum das so ist: „Das Ohr des Menschen nimmt Schallwellen im Bereich zwischen 16 und etwa 15 000 Hz wahr — etwa zehn Oktaven —, ein Bereich, in dem seine eigene Stimme und die der Gattin einen Bereich von vier Oktaven ausmachen, sofern er eine tiefe Baßstimme und sie eine hohe Sopranstimme hat. Aber es gibt Schallschwingungen, die weit über 15 000 Hz hinausgehen. ... Allmählich erkennt der Mensch, daß der nächtliche Wald gar nicht so still ist, sondern daß es seinem Ohr nur nicht möglich ist, das Ultraschallgeflüster, durch das sich die kleinen Tiere untereinander verständigen, wahrzunehmen.“

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