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Gefangenen aus Babylon der Großen hinausgehen helfenDer Wachtturm 1966 | 1. Dezember
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Gefangenen aus Babylon der Großen hinausgehen helfen
„UND er rief mit starker Stimme, indem er sprach: ‚Sie ist gefallen! Babylon, die große, ist gefallen ...‘ Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: ‚Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden, und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt.‘“ — Offb. 18:2, 4.
Wie beglückend ist doch das Los aller Gott hingegebenen christlichen Zeugen Jehovas, die den Ruf, aus Babylon der Großen hinauszugehen, befolgt haben! Denke einmal an die vielen Segnungen, die du empfängst, wenn du das getan hast!
Zum Beispiel bist du von falschen religiösen Lehren frei gemacht worden. Dein Sinn ist nicht länger von so unvernünftigen Lehren wie der der Dreieinigkeit gefesselt; du bist nicht länger in Furcht vor dem Tod wegen der Schauergeschichten von einer ewigen Qual und vom Fegefeuer. Auch bist du befreit von den mannigfaltigen, nichtigen, heidnischen Bräuchen, sich vor Bildnissen niederzubeugen oder mit Hilfe von Perlen eines Rosenkranzes zu beten. Denke auch an die Freiheit, die du erlangtest, weil du keine Furcht mehr vor den falschen religiösen Hirten hast, die sie dir durch ihre Gewänder, ihre Titel, ihr Hochschulstudium und ihre stolzen Manieren einflößten. Wahrhaftig, die Wahrheit hat dich frei gemacht! — Joh. 8:32.
Ja, noch mehr! Weil du aus Babylon der Großen geflohen bist, weißt du, daß du keinen Anteil an ihren Sünden, die sie gegen Gott und Menschen begeht, hast. Deshalb wirst du auch keine ihrer Plagen des Todes und der Vernichtung empfangen. Auch wirst du nicht unter der Wahrheit, die heute wie Plagen auf Babylon die Große ausgegossen wird, leiden. — Offb. 16:1-21; 18:5-8.
Doch befinden sich im Weltreich der falschen Religion, in Babylon der Großen, noch viele unfreiwillige Gefangene. Sie sind aufrichtiggesinnte Menschen, die Gerechtigkeit lieben und „seufzen und jammern über all die Greuel, die in ihrer Mitte“, und zwar in der Christenheit und dem übrigen Teil Groß-Babylons, geschehen. — Hes. 9:4.
Bist du dankbar dafür, daß du Babylon die Große verlassen hast? Liebst du deinen Nächsten wie dich selbst? Möchtest du anderen das erweisen, was du möchtest, daß sie dir tun? Wenn ja, dann hast du keine andere Wahl, als solch aufrichtiggesinnten Menschen, die Gefangene Babylons der Großen sind, zu helfen, aus ihr hinauszugehen, bevor es zu spät ist. Doch täusche dich nicht; es besteht die dringende Notwendigkeit, aus Groß-Babylon zu fliehen. Selbst Satan, der König Babylons der Großen, weiß, daß die Zeit kurz ist. — Offb. 12:12.
Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, durch die du in der Lage bist, aufrichtiggesinnten Gefangenen zu helfen, aus Babylon der Großen hinauszugehen. Es besteht die Möglichkeit des „gelegentlichen Zeugnisgebens“. Bist du wach und darauf aus, dich mit deinem Reisegefährten, deinem Mitarbeiter, deinem Schulkameraden oder einem Vertreter, der an deiner Tür vorspricht, in ein Gespräch einzulassen? Deine Nächstenliebe wird dich dazu antreiben, die Unterhaltung auf die Botschaft der Befreiung aus Babylon der Großen zu lenken, was natürlich taktvoll getan werden sollte. — 1. Kor. 9:19-23.
Und wie steht es damit, ‘die gelegene Zeit für dich selbst auszukaufen’, indem du deine Verhältnisse so regelst, daß du immer mehr Zeit für die christliche Tätigkeit erübrigst, von Haus zu Haus zu gehen und anderen Menschen diese wichtige Botschaft zu übermitteln? — Eph. 5:16.
Doch übersieh dabei nicht, daß für diese Menschen mehr Hilfe nötig ist, aus Babylon der Großen hinauszugehen, als nur eine gelegentliche Unterhaltung über Gottes Königreich oder der Empfang biblischer Literatur. Sie benötigen jemand, der wirkliches, selbstloses Interesse an ihnen hat, jemand, der regelmäßig, Woche um Woche, mit ihnen die Bibel studiert, um sie zu belehren und ihre Überzeugung zu stärken, daß sie den Mut erhalten, sich von Babylon der Großen zu lösen.
Es ist wirklich ein großes Vorrecht, solch aufrichtiggesinnten Menschen zu helfen, aus Babylon der Großen zu fliehen. Dabei wollen wir nicht vergessen, daß die Hilfe ganz und gar nicht etwa nur die Erwachsenen leisten können, die sich einer guten Gesundheit erfreuen. Viele, die schwach, gealtert oder sogar bettlägerig sind, helfen anderen, aus Babylon der Großen hinauszugehen, indem sie entweder Briefe schreiben oder das Telephon benutzen. Ja sogar Kinder im Alter von acht Jahren haben Menschen geholfen, aus Babylon der Großen zu fliehen; zuerst haben sie ihnen biblische Literatur abgegeben und dann regelmäßig ein Bibelstudium in ihrer Wohnung durchgeführt, bis die Betreffenden ihre Verantwortung erkannten, aus Babylon der Großen hinauszugehen! Wenn das ein achtjähriges Kind kann, kann es bestimmt auch jeder Erwachsene!
Im Monat Dezember werden Gott hingegebene christliche Zeugen ihre Bemühungen, anderen Menschen zu helfen, aus Babylon der Großen zu fliehen, damit krönen, indem sie bei jeder Gelegenheit die Bibelstudienhilfen „Dinge, in denen es unmöglich ist, daß Gott lügt“ und die Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften zusammen mit zwei Broschüren anbieten.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1966 | 1. Dezember
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Fragen von Lesern
● Die Bibel verurteilt die Wahrsagerei. (5. Mose 18:10) Wie läßt sich dann aber 1. Mose 44:5 erklären, wo gesagt wird, Joseph, der Gottes Gunst genoß, habe einen Kelch gehabt, aus dem er zu wahrsagen gepflegt habe? — A. J., Republik Kongo.
Joseph war Ägyptens Ernährungsminister, ein hoher Beamter eines heidnischen Landes. Während einer schweren Hungersnot kamen seine Brüder von Kanaan nach Ägypten, um Nahrung zu kaufen. (1. Mose 42:1-7) Viele Jahre vorher hatten sie Joseph in die Sklaverei verkauft. Jetzt standen sie vor ihrem Bruder, den sie jedoch nicht erkannten, und baten ihn um Nahrung. Joseph wollte sich ihnen noch nicht zu erkennen geben. Er hatte beschlossen, sie zu prüfen. Von diesem Gesichtspunkt aus sollte 1. Mose 44:5 betrachtet werden.
Joseph ging offenbar nach einem bestimmten Plan vor; er stellte sich ihnen nicht als ihr Bruder vor, der an Jehova Gott glaubte, sondern als ein Regierungsbeamter eines heidnischen Landes. Aus diesem Grunde befahl Joseph seinem Hausverwalter, ihre Säcke mit Getreide zu füllen und eines jeden Geld oben in dessen Sack zu legen und seinen Kelch oben in den Sack des Jüngsten zu legen. (1. Mose 44:1, 2) Seine Brüder waren noch nicht weit, als er zu seinem Diener sagte: „Mache dich auf, jage den Männern nach, und hast du sie erreicht, so sage zu ihnen. Warum habt ihr Böses für Gutes vergolten? Ist es nicht der [der Kelch], aus welchem mein Herr trinkt, und aus dem er zu wahrsagen pflegt? Ihr habt übel getan, was ihr getan habt!“ (1. Mose 44:3-5) Um das zu erreichen, was er erreichen wollte, gebot er seinem Hausverwalter, was er sagen sollte. Er ließ ihn den Kelch als den bezeichnen, „aus welchem mein Herr trinkt, und aus dem er zu wahrsagen pflegt“. Damit wollte er möglicherweise zeigen, von welch großem Wert dieser Kelch war, und den Ernst der Sache hervorheben.
Als Joseph seinen Brüdern gegenüberstand, verstellte er sich weiter, indem er sie fragte: „Wußtet ihr nicht, daß solch ein Mann, wie ich, wahrsagen kann?“ (1. Mose 44:15) Als sich Joseph später nicht mehr bezwingen konnte, gab er sich ihnen zu erkennen. — 1. Mose 45:1-15.
Joseph benutzte den Kelch offenbar lediglich in Verbindung mit seiner Verstellung. Wir wissen genau, daß Benjamin den Kelch nicht gestohlen hatte. Ebensowenig pflegte Joseph als Anbeter Jehovas in Wirklichkeit daraus zu wahrsagen.
● In Offenbarung 19:7 ist von Jubel die Rede, weil „die Hochzeit des Lammes ... gekommen“ sei und „sein Weib ... sich bereitgemacht“ habe. Was ist mit dieser Hochzeit gemeint, und wann findet sie statt? — T. H., USA.
Das Lamm ist Jesus Christus, und „sein Weib“ ist die aus den 144 000 gesalbten Nachfolgern Christi bestehende Klasse, die seine Braut wird. (Joh. 1:36; 3:28, 29; Offb. 14:1-5; 21:2, 9-14) Die Glieder dieser Klasse, zu denen auch die treuen Apostel Jesu gehören, nehmen an den Leiden Jesu teil, sterben eines Todes, der seinem Tode ähnlich ist, und erleben eine Auferstehung, die der seinen gleicht, eine Auferstehung zu geistigem Leben im Himmel. — Phil. 3:8-11; Röm. 6:5; Eph. 5:25-27.
Die treuen Apostel und andere frühe Christen waren die ersten Glieder der Brautklasse, die auserwählt wurden. Heute befindet sich nur noch ein Überrest, die letzte Gruppe dieser Klasse, auf der Erde. In all den vergangenen Jahrhunderten waren Glieder dieser Klasse unterwegs, um ihrem himmlischen Bräutigam zu begegnen, wie Rebekka, die eine lange Reise unternahm, um Isaaks Frau zu werden. (1. Mose 24:59-67) Die meisten Glieder der Brautklasse haben diese Reise jedoch beendet. Wann denn?
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