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Gottes Wort in der eigenen Familie anwendenDer Wachtturm 1976 | 15. Januar
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des Volkes Jehovas bringen ihnen mehr Freude und Befriedigung, da sie auf diese Vorrechte besser vorbereitet sind (Gal. 6:7). Auch werden sie glücklicher sein und harmonischer zusammenwirken, da jeder bemüht ist, die Früchte des Geistes Gottes hervorzubringen, und da die Eltern und ältere Familienglieder mit gutem Beispiel vorangehen. Das fördert bei den Kindern den Geist der Zusammenarbeit. Sie entwickeln eine Einstellung, die sie vor den Gefahren schützt, denen sie in dem gegenwärtigen alten System ausgesetzt sind, und wenn sie älter werden, streben sie theokratische Ziele an. Eltern, die möchten, daß ihre Kinder diesen Weg einschlagen, sollten bei jeder Gelegenheit Gottes Wort anwenden. Daß sich dies gut auswirkt, zeigen die Erlebnisberichte im folgenden Artikel.
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Wir schätzen Jugendliche, die auf dem Weg Jehovas wandelnDer Wachtturm 1976 | 15. Januar
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Wir schätzen Jugendliche, die auf dem Weg Jehovas wandeln
„Du bist meine Hoffnung, o Souveräner Herr Jehova, meine Zuversicht von meiner Jugend an“ (Ps. 71:5).
1. Was ist für Eltern noch wichtiger, als zu sehen, wie ihr Kind die ersten Schritte macht?
WIE glücklich sind doch Eltern, wenn ihr Kind zu laufen beginnt! Wie stolz sind sie, wenn sie sehen, daß es die ersten Schritte macht! In welche Richtung wird es aber später einmal seine Schritte lenken? Wird es lernen, den Weg zu gehen, den Jehova uns weist? Werden die Eltern ihm helfen, diesen Weg zu gehen? Wird es den „Pfad des Lebens“ und den „Pfad der Geradheit“ kennenlernen? Oder wird es sich dem Pfad der Bösen zuwenden, dem Pfad derer, die Gott vergessen haben? Das hängt weitgehend davon ab, wie die Eltern es von klein auf erziehen und belehren (Ps. 16:11; 27:11; Spr. 4:14, 18).
2. Welchen Trend stellte ein bekannter Schriftsteller fest?
2 Der amerikanische Schriftsteller James Michener gab in einem vor kurzem veröffentlichten Artikel zu, daß viele Kinder vom rechten Weg abweichen. Der Artikel war zwar überschrieben: „Was an der heutigen Jugend noch gut ist“, aber er beleuchtete die gegenwärtigen Jugendprobleme. Es war darin die Rede von der „wilden Jugendrevolte der letzten Jahre“, von dem „Generationskonflikt“ und von der „kulturellen Kluft“, von der „Drogenkultur“ und dem Trend zu Gewalttätigkeit. Es hieß darin ferner: „In Philadelphia zum Beispiel geschahen in den letzten Jahren unter Schulkindern — vielfach auf dem Weg zur Schule oder auf dem Nachhauseweg — ungefähr vier Dutzend Morde im Jahr. Das ist keine geringfügige Veränderung; das ist eine Revolution von außergewöhnlichem Ausmaß. Ich beobachte bei allen Altersstufen der jungen Leute ein zügelloses Verhalten, eine Abneigung gegen Zucht und, was am auffallendsten ist, eine völlig neue Ansicht über die Sprache, denn die ordinärsten Ausdrücke gehören heute zum anerkannten Sprachschatz.“
3. Wie ernst ist das Problem der Jugendkriminalität?
3 Diese Probleme mit der Jugend sind eine weltweite Erscheinung. In einem Artikel, der in der Londoner Zeitung Daily Mail erschien, hieß es: „Immer häufiger werden Raubüberfälle und Gewaltverbrechen von erst zehnjährigen Kindern verübt. Aus einem Bericht von Scotland Yard geht hervor, daß die Zahl solcher Kinder erschreckend zunimmt.“ Einer Meldung aus Brasilien ist zu entnehmen, daß man nun „in São Paulo und in Rio de Janeiro gegen die sich rasch ausbreitende Seuche der Jugendkriminalität scharf vorgehen will. Die Polizei schätzt, daß die Jugendkriminalität in diesem Jahr um 12 Prozent zunehmen wird. ,Manche Eltern bringen ihren Söhnen sogar die Tricks selbst bei‘, sagte ein Polizeibeamter.“ In Los Angeles standen im Jahr 1974 mehr Jugendliche (insgesamt 104) wegen Mordes vor Gericht als Erwachsene. In Irland wurde ein Polizist getötet, als Kinder seinen Streifenwagen mit Steinen bewarfen und so einen schweren Zusammenstoß verursachten. In New York wurde bei einem Überfall auf eine Sparkasse ein dreizehnjähriges Mädchen verhaftet. Laut Berichten beträgt das Durchschnittsalter von jugendlichen Ausreißern in den Vereinigten Staaten jetzt 15 Jahre, und nicht selten sind diese Jugendlichen drogensüchtig. Das zeigt deutlich, daß Kinder schon früh in große Schwierigkeiten kommen können. Könnt ihr Eltern euren Kindern helfen, diesen Schwierigkeiten zu entgehen?
4. Sollte es uns, wenn wir die Bibel in Betracht ziehen, überraschen, daß dieses Problem besteht, und was kann Kindern helfen?
4 Oft bemühen sich die Eltern zwar, die Bibel im täglichen Leben anzuwenden, müssen aber feststellen, daß die Kinder nicht positiv reagieren oder sogar Widerstand leisten. Das sollte uns jedoch nicht überraschen, wenn wir an Jakob und Esau denken, zwei Söhne, die aus derselben Familie stammten, aber ganz entgegengesetzte Lebenswege verfolgten. Oder denken wir auch daran, daß nach der biblischen Prophezeiung die „letzten Tage“ dadurch gekennzeichnet sein sollten, daß die Kinder „den Eltern ungehorsam“ seien (2. Tim. 3:1, 2). Solche Probleme tauchen aber in Familien, in denen die Kinder nicht nach der Bibel erzogen werden, viel häufiger auf.
5. Warum verdienen viele Eltern und Kinder ein Lob?
5 Eltern, die gläubige Kinder haben, sind für ihre Bemühungen, diese über Gottes Wort und seinen Vorsatz zu belehren, bestimmt zu loben. Auch die Kinder verdienen ein Lob, besonders wenn man bedenkt, daß sie von ungläubigen Klassenkameraden und von Lehrern, die über das, was die Bibel lehrt, spotten, oft unter Druck gesetzt werden. Außerdem gibt es viele Jugendliche, die die Weisheit des Wortes Gottes kennen- und schätzengelernt haben, obwohl die Eltern oder andere Familienangehörige sie davon abhalten wollten oder dagegen waren. Aufgrund ihres Studiums der Bibel sagen sie wie der Psalmist: „Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuß und ein Licht für meinen Pfad“ (Ps. 119:105).
WIDERSTAND ÜBERWINDEN
6. (a) Welchen Widerstand mußte ein junger Bruder auf Trinidad überwinden? (b) Welchen biblischen Rat befolgte er?
6 Einem Jugendlichen auf Trinidad machten die Angehörigen, besonders seine Tante, viele Schwierigkeiten, weil er sich mit der Bibel befaßte. Einmal riß ihm die Tante die Hose vom Leib, um ihn daran zu hindern, zu einer Zusammenkunft zu gehen. Ein andermal ging sie in den Königreichssaal und machte ihm eine Szene, um ihn davon abzuhalten, der Zusammenkunft beizuwohnen. Seine Mutter schlug ihn. Als er seinen ersten öffentlichen Vortrag halten sollte, versteckte man ihm die Schuhe, so daß er sich bei Nachbarn ein Paar ausleihen mußte. Doch nun steht er im christlichen Vollzeitdienst, und er konnte inzwischen schon einigen seiner Angehörigen zum Glauben verhelfen. Er handelte nach den Worten aus Psalm 119:57-61: „Jehova ist mein Teil; ich habe versprochen, deine Worte zu halten. Ich habe dein Angesicht besänftigt mit meinem ganzen Herzen. Erweise mir Gunst nach deiner Zusage. Ich habe meine Wege betrachtet, damit ich meine Füße zurückwende zu deinen Mahnungen. Ich beeilte mich, und ich zauderte nicht, deine Gebote zu halten. Die Stricke der Bösen selbst umgaben mich. Dein Gesetz vergaß ich nicht.“
7. Wie wurde ein junges Mädchen, das auf Jehovas Wort vertraute, trotz Widerstandes gesegnet?
7 Die Tochter aus einer anderen Familie berichtet, daß ihr Bruder zuerst die Wahrheit kennengelernt und sie dann dafür interessiert habe. Ihre Mutter war jedoch von Anfang an dagegen. Um bei dem heimlichen Studium nicht erwischt zu werden, setzten sich die beiden jeweils unter den Tisch. Aber die Mutter kam bald dahinter und machte ihrem Studium ein Ende. Sie durften zu Hause nicht einmal mehr den Namen Jehova erwähnen. Später wurde die Tochter auf eine Mädchenschule geschickt. Dort zwang man sie, die Kirche zu besuchen, obwohl sie den Pfarrer gebeten hatte, daß man einem Zeugen Jehovas gestatte, zu ihr zu kommen und mit ihr zu studieren. Die Lehrer machten spöttische Bemerkungen über ihren Glauben, und viele Klassenkameraden verlachten sie und suchten Streit mit ihr. Sie gab aber nicht einmal auf, als ihr die lutherischen
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