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Ist die Welt von deiner Handlungsweise befremdet? — Sie sollte es sein!Der Wachtturm 1970 | 15. November
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aller Arten schädigender Dinge“ ist, aber nicht etwas höchst Unvernünftiges? — 1. Tim. 6:6-10.
20. Welches Verhältnis unter den Christen kann die Welt nicht verstehen?
20 Da die Welt im allgemeinen — jeder einzelne und jede Familie — nur auf ihre eigenen Interessen bedacht ist, befremdet es sie, daß Christen Liebe, und zwar die selbstlose oder agápe-Liebe, bekunden. Sie findet es merkwürdig, daß du dich an die Worte des Apostels Paulus hältst, gemäß denen die Liebe nicht nach ihren eigenen Interessen ausblickt, Böses nicht nachträgt, sondern alles erträgt, alles hofft und alles erduldet. Sie kann nicht verstehen, daß Christen ‘nicht nur ihre eigenen Dinge im persönlichen Interesse im Auge behalten, sondern im persönlichen Interesse auch die der anderen’ und daß sie die gleiche Liebe haben, die Jesus seinen Nachfolgern gegenüber bekundete. — Joh. 13:34, 35; Phil. 2:4.
DIE CHRISTLICHE JUGEND BEFREMDET SIE
21. Für wen ist es heute besonders schwer, anders zu sein als ihre Umgebung, und warum?
21 Am meisten befremdet aber ihr jugendlichen Christen durch eure Handlungsweise die weltliche Jugend, und es kann auch gesagt werden, daß junge Christen heute einen sehr schweren Stand haben, denn die heutige Jugend geht im Rebellieren und im Verüben von Gewalttaten und Verbrechen führend voran. Wie vorhergesagt, ist sie „den Eltern ungehorsam“. Sie verlacht, verspottet und verhöhnt euch junge Christen daher, weil ihr Vater und Mutter ehrt, ältere Angehörige achtet und euren Eltern in der Gemeinschaft mit dem Herrn in allem gehorsam seid. Es setzt eurerseits, ihr christlichen Jungen, Mut voraus, die Haarmode eurer Schulkameraden nicht mitzumachen, und es setzt auch eurerseits, ihr christlichen Mädchen, Mut voraus, nicht Miniröcke zu tragen wie eure Mitschülerinnen. — 2. Tim. 3:2; Eph. 6:1-3; Kol. 3:20.
22, 23. Wie wird Treue zur reinen Anbetung mitunter belohnt?
22 Es mag eure Kameraden befremden, daß ihr so vieles nicht mitmacht: Ihr geht nicht mit zu Geburtstagsfeiern und feiert weder Weihnachten noch irgendein anderes babylonisches Fest, ihr grüßt die Landesfahne nicht und singt keine Vaterlandslieder. Ihr mögt überrascht sein zu erfahren, was die Standhaftigkeit jugendlicher Christen mitunter bewirken kann. Vor kurzem wurde einer von ihnen, ein Musterschüler, der sich geweigert hatte, solche religiösen und patriotischen Lieder zu singen, von seinem Lehrer gebeten, ein Lied, das er gern singe, in die Schule mitzubringen. Er nahm das Liederbuch „Singt und spielt dabei Jehova in euren Herzen“ mit und schlug sein Lieblingslied auf, Nummer 109: „Hier bin ich! Sende mich.“ Der Lehrer ließ es vervielfältigen, und die ganze Klasse mußte es lernen und es bei einem Schulfest singen, und der Lehrer erklärte sogar, daß es das Lieblingslied des Jungen sei. Es war ein wunderbares Zeugnis, denn dieses Lied legt in vortrefflichen Worten das Vorhaben Jehovas dar.
23 Macht euch also nichts daraus, ihr jugendlichen Christen, wenn eure Mitschüler euch verhöhnen und verspotten oder euch ignorieren, weil ihr keine Zeit und auch keine Lust habt, in eurer Freizeit mit ihnen Sport zu treiben oder mit ihnen an Parties und Ausflügen teilzunehmen! Ihr könnt euch mit solchen Dingen einfach nicht abgeben! Ihr strebt ein weit vernünftigeres Ziel an als sie! Arbeitet jetzt schon darauf hin, indem ihr euch dem persönlichen Studium widmet, den Zusammenkünften beiwohnt und euch am öffentlichen Predigtdienst beteiligt. Nehmt am Ferienpionierdienst teil! Das wird für euch nicht nur ein Schutz sein, sondern euch auch unzählige Segnungen einbringen.
24. Welchen weisen Rat, der die Notwendigkeit, anders zu sein, betont, gibt der Apostel Paulus den Christen?
24 Angesichts dieser Tatsachen ist es bestimmt angebracht, den weisen biblischen Rat zu beachten: „Laßt euch von niemand mit leeren Worten betrügen, denn ... der Zorn Gottes [kommt] über die Söhne des Ungehorsams. Werdet daher nicht ihre Mitgenossen; denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in Verbindung mit dem Herrn. Fahrt fort, als Kinder des Lichts zu wandeln, denn die Frucht des Lichts besteht aus jeder Art von Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit. Vergewissert euch fortwährend dessen, was beim Herrn annehmbar ist, und habt nicht mehr mit ihnen teil an den unfruchtbaren Werken, die zur Finsternis gehören, sondern tadelt diese vielmehr. So wacht denn streng darüber, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, indem ihr die gelegene Zeit für euch selbst auskauft, weil die Tage böse sind. ... nehmt weiterhin wahr, was der Wille Jehovas ist.“ — Eph. 5:6-11, 15-17.
25. Wie haben Jehovas Diener jederzeit, von den Tagen Abels an bis heute, gehandelt, und wann werden sie deswegen gerechtfertigt dastehen und dafür belohnt werden?
25 Gottes Wort berichtet davon, wie Jehovas treue Diener von Abel bis zu den Aposteln Christi offensichtlich anders waren als die Welt. Sie wurden von der Welt nicht verstanden. Ihre Handlungsweise befremdete die Welt, denn sie widmeten sich der reinen Anbetung Jehovas, sie hielten sich von der Welt getrennt und führten ein Leben, das mit den gerechten Grundsätzen Jehovas übereinstimmte. Ist die Welt von deiner Handlungsweise befremdet? Sie sollte es sein, und sie wird es auch sein, wenn du diese treuen Diener Jehovas nachahmst und mutig genug bist, dich dem gegenwärtigen System der Dinge nicht anzupassen. Die Welt sagt, Gott sei tot, und sie handelt auch dementsprechend. Sie wird aber bald, in der herannahenden „großen Drangsal“, in der „der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams“ kommt, feststellen müssen, daß Jehova Gott alles andere als tot ist, daß er lebt und daß er der allmächtige Souverän des ganzen Universums ist. (Offb. 7:14) Dann wird es sich auch zeigen, daß Jehovas Diener, die anders gehandelt haben als die Welt, richtig gehandelt haben, und sie werden dafür belohnt werden.
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Wo geistige Speise zu finden istDer Wachtturm 1970 | 15. November
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Wo geistige Speise zu finden ist
EINE Zeugin Jehovas aus Portland (Oregon) erlebte mit einer Frau, die das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt entgegengenommen hatte, folgendes: Die Frau war einverstanden, die Bibel zu studieren. Nach einiger Zeit wünschte sie, zweimal in der Woche zu studieren. Im Laufe des Studiums sagte die Frau zu der Zeugin Jehovas einmal: „Ich bin allmählich davon überzeugt, daß dies die Wahrheit ist, denn dies ist die erste Religionsgemeinschaft, die ich kennengelernt habe, die einem nicht auf die Schulter klopft und sagt: ‚Sie tun ja bereits Ihr möglichstes.‘ Ich habe genug in der Bibel gelesen, um zu wissen, daß das wahre Christentum ein beschwerlicher Lebensweg ist, auf dem man vielen Prüfungen und Erprobungen ausgesetzt ist.“
Nach einiger Zeit begann diese Frau, die Zusammenkünfte im Königreichssaal zu besuchen. Sie sagte danach: „Ich habe schon immer gewußt, daß es in den heutigen Kirchen so viel Prunk und so viele Zeremonien gibt, daß sie keine Ähnlichkeit mit dem ursprünglichen Christentum mehr haben.“ Ja, die Einfachheit der Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas beeindruckte sie sehr.
Mit der Zeit wollte jedoch ihr Mann nicht mehr zulassen, daß sie die Zusammenkünfte der Zeugen besuchte. Er versprach ihr, mit ihr und den Kindern in die Kirche gehen zu wollen, wenn sie nicht mehr zu den Zeugen gehe. Die Frau war einverstanden. Aber schon nach zwei Wochen rief sie die Zeugin an und weinte. Sie sagte: „Ich ging in die Kirche, um Speise zu erhalten, und man gab mir lediglich Brosamen. Ihre Religion schreit: ‚Wahrheit, Wahrheit‘, denn als ich mit Ihnen die Bibel studierte, wurde ich zum erstenmal in meinem Leben wegen der Religion verfolgt. Ich fühlte mich aber nie so hungrig, wenn ich nach Hause kam wie jetzt.“ — 2. Tim. 3:12; 4:1-4.
Sie begann, wieder die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas zu besuchen, und spricht jetzt auch mit anderen über das, was sie lernt. Sie freut sich, dort zu sein, wo geistige Speise zu finden ist.
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