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  • Was führt zur Alkoholabhängigkeit?
    Erwachet! 1978 | 8. April
    • Das Trinkverhalten der Jugendlichen

      Ein Ärzteteam schrieb in der New York Times: „Besonders beunruhigend in unserer Zeit ist die wachsende Zahl von Jugendlichen, die zur Flasche greifen, und die rapide Zunahme des allgemeinen Alkoholmißbrauchs, des Alkoholismus und der Mehrfachabhängigkeit.“

      Das hauptsächliche Gesundheitsproblem der jungen Leute in den Vereinigten Staaten ist der Alkoholismus. Er bildet eine weit schlimmere Bedrohung als die Abhängigkeit von „harten“ Drogen wie Heroin. Ein Regierungsbeamter bezeichnete ihn als ein „verheerendes Problem ..., das epidemische Ausmaße erreicht hat“.

      Eine statistische Erhebung ergab, daß in den USA etwa ein Drittel der Oberschüler Trinkprobleme haben. Und jetzt gibt es sogar Kinder, die alkoholabhängig sind.

      Forscher der Universität Kiel erklärten, daß ein Sechstel der deutschen Jugend im Alter von 10 bis 18 Jahren vom „Alkoholismus bedroht ist“. Auch in anderen Ländern, in denen der Alkoholismus immer stärker überhandnimmt, hat sich der Jugendalkoholismus zu einem Problem entwickelt.

      Über eine direkte Folge davon konnte man in der in Boston erscheinenden Zeitung Sunday Globe lesen: „Tödliche, durch angetrunkene jugendliche Fahrer verschuldete Verkehrsunfälle sind, seitdem die Altersgrenze für den Genuß von Alkohol herabgesetzt worden ist, um das Dreifache gestiegen.“

      Warum greifen immer mehr Jugendliche zur Flasche? Ein Grund ist der „Peer-group“-Einfluß. „Alle meine Freunde trinken“, lautete die typische Erklärung eines Jugendlichen. Ein anderer sagte: „Ich wollte kein ,Spießer‘ sein, deshalb fing ich an zu trinken.“

      Viele Jugendliche trinken aus denselben Gründen wie Erwachsene. So sagte einer: „Wenn ich trinke, bin ich glücklich. Der Alkohol trägt dazu bei, daß ich in Stimmung komme.“ Andere Gründe, die Jugendliche angeben, sind folgende: weil ihnen das Leben langweilig erscheint; weil sie zu Hause oder in der Schule Probleme haben; weil sie sich in einer kalten und ungewissen Welt vor der Zukunft fürchten.

      Der häufigste Grund aber, den junge Leute für ihre Trinkgewohnheiten angeben, ist der Einfluß der Eltern und der übrigen Erwachsenen. In dem Buch Teen-Age Alcoholism wird gesagt: „Auf die Trinkgewohnheiten üben die Eltern den größten Einfluß aus, obschon auch der Einfluß der ,Peer-group‘ wichtig ist.“ In der Bundesrepublik hat man festgestellt, daß die Kinder aus Familien, in denen der Vater viel trinkt, ebenfalls häufiger trinken.

      Aber es gibt auch eine große Zahl von Eltern, die nur mäßig trinken. Und sie erlauben den Kindern erst, wenn sie alt genug sind, um mit Alkohol vernünftig umgehen zu können, einigermaßen regelmäßig etwas Alkoholisches zu trinken. Studien haben ergeben, daß aus solchen Familien nur halb so viele Jugendliche eine Neigung zum Alkoholismus entwickeln wie aus Familien, in denen die Eltern selbst starke Trinker sind.

      In einer Gesellschaft, in der es Sitte ist, daß die Erwachsenen Alkohol trinken, ahmen viele Jugendliche deren Beispiel nach. So erklärte ein Jugendlicher, der sich im Fernsehen Wildwestfilme angesehen hatte: „In diesen Filmen tranken die Männer Whiskey. Ich begann Whiskey zu trinken, um so hart zu werden wie sie.“

      Man erntet, was man sät. In einer Gesellschaft, in der starkes Trinken toleriert wird und in der Millionen von Erwachsenen alkoholabhängig sind, werden auch mehr Jugendliche süchtig.

      Wie wir gesehen haben, können viele Faktoren zur Entstehung der Alkoholabhängigkeit führen, doch was geht im Organismus eines Menschen vor sich, so daß er süchtig wird? Wie sehen die Folgen aus?

  • Folgen der Alkoholabhängigkeit
    Erwachet! 1978 | 8. April
    • Folgen der Alkoholabhängigkeit

      WER nur gelegentlich und nur wenig trinkt, wird selten alkoholabhängig. Es gibt ganz wenige Leute, die überhaupt keinen Alkohol vertragen.

      Die meisten Alkoholiker sind süchtig geworden, weil sie jahrelang zuviel getrunken haben. Es ist ganz sicher, daß das Risiko, alkoholabhängig zu werden, größer wird, je mehr man trinkt.

      Arten der Abhängigkeit

      Alkoholabhängig zu sein bedeutet, süchtig zu sein. Eine Art der Abhängigkeit oder Sucht ist die psychische Abhängigkeit. Das ist eine geistige oder emotionale Abhängigkeit.

      Bei der psychischen Abhängigkeit empfindet der Mensch ein schwer bezwingbares Verlangen nach Alkohol, um seine Unlustgefühle zu verscheuchen. Er hat nicht den Mut, ohne die Krücke Alkohol dem Leben und seinen Problemen gegenüberzutreten. Allerdings besteht noch keine körperliche Abhängigkeit.

      Aber die psychische Abhängigkeit führt oft zur körperlichen Abhängigkeit. Dann verlangen nicht mehr nur Geist und Emotionen nach Alkohol, sondern auch der Körper.

      Jahrelanger Alkoholmißbrauch hat chemische Veränderungen im Körper zur Folge. Die Zellen und Gewebe werden buchstäblich vom Alkohol abhängig, und mit der Zeit funktionieren sie ohne Alkohol nicht mehr richtig. Diese körperlichen Veränderungen behindern die Selbstbeherrschung, so daß der Alkoholabhängige ein unbezähmbares Verlangen nach Alkohol verspürt.

      Während er meint, die Bedürfnisse seines Körpers durch starkes Trinken zu befriedigen, schafft er tatsächlich die Voraussetzungen für seinen Zusammenbruch. Wenn er weiter trinkt, wird seine Sucht früher oder später zu schweren Organschäden führen und seine Lebenserwartung sicherlich verkürzen.

      Man weiß noch nicht genau, warum es zu einer körperlichen Abhängigkeit kommt. Zu den Gründen, die angenommen werden, gehören folgende: Allergie gegenüber dem Alkohol; anomaler Zuckermetabolismus; mangelhafte Hormonabsonderung der Schilddrüse, der Hypophyse oder der Nebennieren; ein Mangel an Vitaminen, Mineralien, Enzymen oder Nährstoffen zufolge einer Fehlernährung oder einer Stoffwechselstörung; Leberfunktionsstörung und ein funktionsgestörter Hypothalamus, der ein unwiderstehliches Verlangen nach Alkohol hervorruft.

      Wie lange dauert es, bis ein gewohnheitsmäßiger starker Trinker körperlich vom Alkohol abhängig wird? Meistens dauert es eine Reihe von Jahren. Es gibt Personen, die erst süchtig werden, nachdem sie zwanzig bis dreißig Jahre

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