Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Schadenersatz für Opfer von Verbrechen
● Gemäß einer Meldung der „United Press International“ vom 7. März 1977 erhielten in Colorado (USA) im Jahre 1976 Opfer von Verbrechen 658 717 Dollar von Personen, von denen sie überfallen oder beraubt worden waren. In der „New York Times“ hieß es: „Die Wiedergutmachungsprogramme wurden von Gerichten als eine Art Bewährung oder ausgesetzte Strafverfolgung eingeführt. Das Geld diente zur Abdeckung von nicht sichergestelltem Diebesgut, Eigentumsbeschädigungen und Krankenhausrechnungen.“
Diese Behandlung von Straftätern mag als eine ziemliche Neuerung erscheinen. Aber schon in dem Gesetz, das Gott den Israeliten gegeben hatte, wurde im Schadens- oder Verlustfall eine Entschädigung gefordert. Wer zum Beispiel einen anderen verletzte, indem er ihn während eines Streites schlug, mußte dem Betreffenden für die Zeit, in der er bis zu seiner vollen Genesung nicht arbeiten konnte, Schadenersatz leisten (2. Mose 21:18, 19). Ein Dieb sollte doppelten Ersatz leisten, wenn er gefaßt wurde und das Tier, das Geld oder andere Dinge, die er gestohlen hatte, sichergestellt wurden. Wenn er aber das gestohlene Tier geschlachtet oder verkauft hatte, wurde eine größere Entschädigung gefordert. Für einen gestohlenen Stier mußte er fünffachen Ersatz von seiner Herde leisten, für ein Schaf vierfachen Ersatz (2. Mose 22:1, 3, 4, 7). Das mosaische Gesetz wirkte abschreckend und sah vor, daß das Opfer eines Verbrechens entschädigt wurde. Es forderte, daß der Dieb arbeitete, um seine Straftat abzuzahlen, statt im Gefängnis zu sitzen und der Kommune zur Last zu fallen, während das Opfer keinen Ersatz für seinen Verlust erhielt.
Wein gegen Viren
● Forscher, die im kanadischen Institut für Mikrobengefährdung tätig sind, berichten, daß Wein nicht nur Bakterien, sondern vielleicht auch Viren töten könne. Die bakterientötenden Eigenschaften des Weines sind zwar seit Jahren bekannt, doch soll es sich hier, wie es in der Zeitschrift „Science News“ heißt, um „die erste Untersuchung der Auswirkungen von Trauben und Wein auf Viren, die Menschen befallen“, handeln. Die Mikrobiologen stellten fest, daß in ihren Reagenzgläsern besonders Rotweine einigermaßen „wirksam gegen den Virus der Herpes simplex, den Poliovirus und den REO-Virus (anscheinend ein Erreger von Hirnhautentzündung, leichtem Fieber und Durchfall) sind“.
Diese Ergebnisse stützen erneut die biblischen Hinweise auf den Wert des Weines als Heil- und mildes Desinfektionsmittel. Der Apostel Paulus gab Timotheus die Empfehlung: „Gebrauche ein wenig Wein um deines Magens und deiner häufigen Erkrankungen willen.“ Und der Samariter im Gleichnis Jesu verband die Wunden des Überfallenen, „wobei er Öl und Wein auf sie goß“ (1. Tim. 5:23; Luk. 10:34).
Natürlich riet Paulus dem Timotheus, „ein WENIG Wein“ zu gebrauchen, und zeigte auch, daß verantwortliche Diener Gottes „nicht VIELEM Wein“ ergeben sein sollten. Aber in Maßen getrunken, kann Wein ‘das Herz des sterblichen Menschen erfreuen’ — mit Gottes Billigung (1. Tim. 3:8; Ps. 104:15).
Sacharin und Tabak
● Das vor einiger Zeit von verschiedenen Staaten erlassene Verbot des Süßstoffs Sacharin hat heftige Kritik ausgelöst. Es ist selbstverständlich lobenswert, daß Staaten um die Gesundheit ihrer Bürger besorgt sind, ganz gleich, ob jedermann mit dem entsprechenden Vorgehen einverstanden ist oder nicht. Viele haben sich indes gefragt, wie aufrichtig diese Sorge ist, wenn man einen anderen Stoff, der sich als weit lebensgefährlicher erwiesen hat als Sacharin, nicht genauso ablehnt: den Tabak.
Gemäß einer von 34 000 britischen Ärzten durchgeführten Untersuchung, die sich über zwanzig Jahre erstreckte und deren Ergebnisse vor kurzem in der Zeitschrift „British Medical Journal“ veröffentlicht worden sind, werden ein Drittel bis die Hälfte aller Zigarettenraucher wegen ihrer Gewohnheit vorzeitig sterben. Und wie die Zeitschrift „Natural History“ schreibt, „sind, obwohl die Öffentlichkeit auf den Zusammenhang zwischen der Zigarette und dem Krebs hingewiesen worden ist, viel mehr Todesfälle, die durch Zigarettenrauchen hervorgerufen worden sind, auf Erkrankungen der Herzkranzgefäße — die häufigste Todesursache in höher entwickelten Ländern — zurückzuführen als auf Krebs. ... Außerdem verbinden sich mit dem Rauchen noch weitere bedeutende Risikofaktoren wie ein hoher Cholesterinspiegel des Blutes und hoher Blutdruck, wodurch das Risiko einer Herzerkrankung um ein Vielfaches steigt.“ Dennoch wird kein Verbot erlassen. Lediglich auf den Packungen stehen leicht zu übersehende Warnungen.
Warum kommt ein derart gefährlicher Mörder so glimpflich davon, während sich ein vergleichsweise bescheidener Übertreter den vollen Zorn zuzieht? In der Zeitschrift „Natural History“ ist von „staatlicher Heuchelei“ die Rede, und es heißt, die Regierungen seien Geiseln der politischen Macht von Tabak- und Zigarettenherstellern oder seien eigennützigen Interessen (Steuereinnahmen) zum Opfer gefallen.
Wie angenehm wird es doch sein, wenn Gottes Königreich, unbeeinflußt von solchem Druck, zum ewigen Wohl der Menschen herrschen wird! (Jes. 32:1).
„Katholische Zeugen Jehovas“?
● „Wenn ich 10 katholische Zeugen Jehovas hätte, könnten wir beginnen, die Welt zu ändern“, erklärte „Mutter“ Angelika, Gründerin des Klosters Our Lady of the Angels in Birmingham (Alabama, USA). Nach den Worten der Franziskanerin besteht die notwendige Art des Evangelisierens „nicht darin, dem einen verlorenen Schaf nachzulaufen oder aus Nichtkatholiken Katholiken zu machen, sondern darin, aus den 99, die in der Kirche sitzen, Christen zu machen“.
Wenn aber durch religiöse Bemühungen während vieler Jahrhunderte aus den 99 in der Kirche noch keine Christen gemacht worden sind, wie könnten dann 10 oder auch 1 000 Katholiken mit dem Eifer der Zeugen Jehovas so etwas schaffen? Sicherlich fehlt hier etwas, was auch durch noch soviel Eifer nicht ersetzt werden kann.
Die Bibel zeigt, woran es mangelt, indem sie von Leuten spricht, die „Eifer haben für Gott; aber es ist ein Eifer ohne Erkenntnis. Da sie die Gerechtigkeit Gottes verkannten und ihre eigene aufrichten wollten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen“ (Röm. 10:2, 3, katholische „Einheitsübersetzung“).
Andererseits zeigt die Bibel, daß Menschen dadurch zu echten Christen werden, daß sie die Bibel kennen und danach leben: „Jede Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mann Gottes vollkommen sei, ausgestattet zu jedem guten Werk“ (2. Tim. 3:16, 17, katholische „Jerusalemer Bibel“).
Weihnachten — heidnischen Ursprungs
● Man hört immer mehr Stimmen, die anerkennen, daß das Weihnachtsfest heidnischen Ursprungs ist. In dem auf Neuseeland erscheinenden „Auckland Star“ war über den 25. Dezember zu lesen: „Das Fest der Römer zu Ehren des Gottes Saturn sowie das persische Fest anläßlich des Geburtstages des Gottes Mithra fanden auch an diesem Tag statt.“
Wie kam es, daß Weihnachten auf denselben Tag fiel? Wie im „Auckland Star“ zu lesen war, besteht einer der Gründe darin, daß einige Jahrhunderte nach dem Tode Christi abgefallene Christen, „die heidnische Feiertage umwandeln wollten, statt sie auszumerzen, dazu übergingen, am 25. Dezember den Geburtstag Christi zu feiern“.
Die in Mount Pleasant (Michigan, USA) erscheinende „Daily Times“ enthielt eine redaktionelle Stellungnahme zum Weihnachtsfest, in der es hieß,: „Die Feier am 25. Dezember fällt keineswegs auf das richtige Datum der Geburt Jesu.“
Weiter wurde gesagt, daß „bei den Römern auf dieses Datum das Fest des ,Sol Invictus‘ (unbesiegbare Sonne) fiel — eine Vorstellung aus dem griechischen Kulturkreis, der sie wiederum aus dem Vorderen Orient übernommen hatte. ... Selbst heute noch sind viele der alten heidnischen Bräuche, die nicht nur aus dem alten Rom, sondern aus ganz Westeuropa stammen, in unserer Feier des Weihnachtsfestes erhalten geblieben, u. a. die Stechpalme, der Mistelzweig, der Weihnachtsbaum, das Beschenken sowie Trinkgelage und Festessen, und tatsächlich unterscheidet sich die außerkirchliche Weihnachtsfeier zumindest in Amerika nicht von dem Fest des Sol Invictus, das von den alten Römern gefeiert wurde.“
Christen, die Weihnachten nicht feiern, finden somit eine zuverlässige Stütze für ihre Ablehnung in der Geschichte.
Sri Lankas Katholiken und die Bibel
● Der Schreiber eines an die Zeitschrift „The Ceylon Catholic Messenger“ gerichteten Briefes beklagt sich über die Tätigkeit, die Jehovas Zeugen unter den Katholiken Sri Lankas durchführen. Wie er sagt, müßte eine „große Zahl von Mädchen und Jungen aus katholischen Familien heute als unwürdige Vertreter“ ihres Glaubens betrachtet werden. Weshalb? Jehovas Zeugen „sind sich dessen bewußt, daß es Katholiken eine ziemlich lange Zeit nicht erlaubt war, die Bibel zu lesen. Daher gelingt es ihnen, sie ohne viel Widerstand zu überreden.“
Sein Vorschlag lautet: „Die Anwesenheit dieser Zeugen sollte eher als Glück im Unglück betrachtet werden, denn wenn verhindert werden soll, daß weitere Katholiken in die Irre gehen, muß die Geistlichkeit zum Bibellesen in jeder katholischen Familie anregen.“
Doch diese Gedanken lassen eindringliche Fragen aufsteigen. Warum haben Sri Lankas Katholiken eine ziemlich lange Zeit nicht in der Bibel gelesen? Ist es treuen Christen nicht stets möglich gewesen, Bibeln zu erhalten und Gottes Wort selbst in Ländern zu lesen, in denen es verboten ist? Weshalb hat die Geistlichkeit nicht bereits „zum Bibellesen in jeder katholischen Familie“ angeregt? Besteht der einzige Grund dafür in der Notwendigkeit, dem Bibelstudienwerk der Zeugen Jehovas entgegenzuwirken?
Tatsächlich ist der Erfolg der Zeugen Jehovas unter den Katholiken Sri Lankas darauf zurückzuführen, daß diese Menschen die Wahrheiten der Bibel kennenlernen. Die Anregung, in der Bibel zu lesen, ist gewiß lobenswert, denn je mehr sie in der Bibel lesen, desto mehr werden sie von der unbiblischen Bevormundung durch die Geistlichkeit frei.