Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g84 22. 8. S. 16-17
  • Religiöser Eifer — Nützlich oder schädlich?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Religiöser Eifer — Nützlich oder schädlich?
  • Erwachet! 1984
  • Ähnliches Material
  • Bekunde Eifer für Jehova
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1968
  • Das Werk des Predigens und Jüngermachens eifrig durchführen
    Unser Königreichsdienst 1979
  • Durch unseren eigenen Eifer unsere Brüder anspornen
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1969
  • Spornt dein Eifer deine Brüder an?
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1968
Hier mehr
Erwachet! 1984
g84 22. 8. S. 16-17

Religiöser Eifer — Nützlich oder schädlich?

VOR einiger Zeit beteten und hungerten sich in den Vereinigten Staaten zwei „sehr, sehr religiöse“ Frauen für ihre Angehörigen zu Tode. In Indien ließ sich eine Witwe vor einer Menge Schaulustiger auf dem Scheiterhaufen verbrennen, auf dem ihr verstorbener Mann verbrannt wurde, wie es das seit langem verbotene Hinduritual der Witwenverbrennung vorschreibt. Ebenfalls in Indien peinigen sich religiöse Fanatiker mit Haken und mit Rasierklingen oder gehen über glühende Kohlen.

In Kanada wollten fünf fromme Frauen wegen eines religiösen Fluches das Haus eines Geistlichen sowie verschiedene andere Häuser in Brand stecken. Im Urwald von Guyana begingen 900 Anhänger des Sektenführers Jim Jones auf dessen Geheiß Selbstmord.

In Ländern wie Nordirland und Libanon ist religiöser Fanatismus die eigentliche Wurzel des Blutvergießens und des Bürgerkrieges. Für das Ohr vieler beinhalten die Worte „religiöser Eifer“ daher zweifellos etwas Böses. Ist religiöser Eifer heute noch wünschenswert? Wäre es nicht besser, die Leute hätten etwas weniger von diesem Eifer?

Jesus hatte großen Eifer. Das konnte man an vielem erkennen. Nach seiner Taufe widmete er sich voll und ganz der Verkündigung der guten Botschaft von Gottes Königreich. Er gab von ganzem Herzen und war immer bereit, den Menschen, die zu ihm kamen, zu helfen. Er verzichtete auf Bequemlichkeiten und wies Angebote, die ihm weltliche Ehre eingebracht hätten, zurück; auch nahm er einen qualvollen und demütigenden Tod auf sich und gab so „seine Seele als ein Lösegeld im Austausch gegen viele“ (Matthäus 20:28).

Zu Jesu religiösem Eifer gehörte aber auch, daß er ‘Gesetzlosigkeit haßte’ (Hebräer 1:9). Deshalb stellte er die geistlichen Führer der Juden bloß, indem er sie als „blinde Leiter“ und als „Heuchler“ brandmarkte (Matthäus 23:15, 16). Außerdem vertrieb er zweimal Händler aus dem Tempelgebiet, die auf Kosten der frommen jüdischen Tempelbesucher Wuchergeschäfte trieben. Jesu Vorgehen rief bei seinen Nachfolgern die Erinnerung an die Prophezeiung wach: „Der Eifer um dein Haus wird mich verzehren“ (Johannes 2:13-17; Matthäus 21:12).

Jesu Eifer war im Einklang mit dem Willen seines Vaters. Über diesen Willen gibt uns die Bibel Aufschluß. Wer sie sorgfältig liest, stellt fest, daß Gott niemals von Christen religiösen Fanatismus verlangt hat, daß er niemals von ihnen gefordert hat, Hand an sich zu legen oder sich selbst oder andere zu peinigen. Niemals bestand der Wille Gottes „in einer selbstauferlegten Form der Anbetung und Scheindemut, einer strengen Behandlung des Leibes“ (Kolosser 2:23).

Obschon Jesus ‘Gesetzlosigkeit haßte’, propagierte er weder Revolutionen noch Gewalttätigkeit. Er erkannte die Stellung der geistlichen Führer der Juden an, auch wenn er ihre Sünden anprangerte, und gab seinen Nachfolgern den vernünftigen Rat: „Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf Moses’ Stuhl gesetzt. Alles daher, was sie euch sagen, tut und haltet, aber handelt nicht nach ihren Taten, denn sie sagen es wohl, aber handeln nicht entsprechend“ (Matthäus 23:2, 3, 13-36).

Jesus führte auch keine Fehde gegen diese Gruppe, obschon er merkte, daß einige die Absicht hatten, ihn zu töten. Er behandelte die einzelnen Pharisäer freundlich, wenn sie mit guten Beweggründen zu ihm kamen. In einem Gespräch mit dem Pharisäer Nikodemus äußerte er die bekannten Worte: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“ (Johannes 3:16).

Jesus war immer bereit, Menschen zu helfen. Dagegen verabscheute er unrechte Handlungen wie das Treiben von Wuchergeschäften, habgieriges Verhalten, Bedrückung der Armen, unmoralische Praktiken, Stehlen und Morden. Trotz seines Eifers blieb Jesus menschenfreundlich. Bei einer Gelegenheit waren ihm viele Leute schon mehrere Tage nachgefolgt. Daß er aus „Mitleid mit der Volksmenge“ auf übernatürliche Weise für Nahrung sorgte, verrät Interesse an ihrem Wohl (Matthäus 15:32-38).

Jesus eiferte für nützliche Dinge. Er legte Nachdruck auf Respekt gegenüber den Eltern, auf Versöhnlichkeit und auf Liebe. In seiner Bergpredigt setzte er einen überraschend hohen Maßstab fest, als er sagte: „Ihr habt gehört, daß gesagt wurde: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.‘ Doch ich sage euch: Fahrt fort, eure Feinde zu lieben und für die zu beten, die euch verfolgen“ (Matthäus 5:43, 44).

In der heutigen, von Spannungen und Haß erfüllten Welt ist ein religiöser Eifer, der Streit, Revolutionen und Feindschaft begünstigt, ganz bestimmt schädlich. Dagegen ist ein vernünftiger Eifer — ein Eifer, wie Jesus ihn hatte —, der auf das Tun des Willens Gottes ausgerichtet ist, auf die Entwicklung gottgefälliger Eigenschaften und darauf, den Mitmenschen zu dienen, sicherlich nützlich.

Leben Menschen unter uns, die einen solchen Eifer haben? Nun, es gibt Personen, die sich bemühen, Jesus in bezug auf seinen Eifer nachzuahmen. Sie sind bestrebt, mit der Unterstützung des Geistes Gottes „Eiferer für das Gute“ zu sein (1. Petrus 3:13).

Aus einem Bericht, der in der Londoner Zeitung Daily Telegraph erschien, geht hervor, wie sich das auswirkt: „Überall in Afrika erweisen sich Jehovas Zeugen als anständige, gesittete Bürger, die nach einem hohen Sittenmaßstab leben. ... Die Sekte fordert Eigenschaften wie Sparsamkeit, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit und Gehorsam.“

Ein wichtiger Aspekt des religiösen Eifers der Zeugen Jehovas gab zu folgendem Kommentar Anlaß: „Jehovas Zeugen haben mit ihrer Zeugnistätigkeit buchstäblich die ganze Erde umspannt. ... Es kann wirklich gesagt werden, daß keine einzige Religionsgemeinschaft der Welt das Evangelium vom Reiche Gottes eifriger und beharrlicher verkündigt hat als die Zeugen Jehovas“ (These Also Believe von C. S. Braden).

Christlicher Eifer ist zweifellos in vieler Hinsicht nützlich. Er hilft dem einzelnen, sich an hohe Maßstäbe zu halten. Außerdem kann er zu einer positiven Lebensanschauung, die heute nur wenige besitzen, beitragen. Ein solcher Glaubenseifer ist nicht nur nützlich; er verhilft dem Aufrichtigen sogar zum besten Lebensstil.

[Herausgestellter Text auf Seite 16]

Gott hat von Christen nie verlangt, sich selbst zu peinigen

[Herausgestellter Text auf Seite 17]

Der christliche Eifer sollte niemand veranlassen, Revolutionen oder Gewalttätigkeit zu propagieren

[Herausgestellter Text auf Seite 17]

Christen sollten „Eiferer für das Gute“ sein

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen