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  • Was hat die Astrologie zu bieten?
  • Erwachet! 1970
  • Zwischentitel
  • Der Tierkreis
  • Zuverlässige Voraussagen?
  • Undeutliche Formulierung
  • Eine Form der Wahrsagerei
  • Ursprung in Babylon
  • Wurzelt im Heidentum
Erwachet! 1970
g70 8. 3. S. 4-8

Was hat die Astrologie zu bieten?

DIE Astrologie ist ohne Zweifel so beliebt, weil die Menschen im allgemeinen das Verlangen haben, zu wissen, was ihnen die Zukunft bringt. Hast du nicht auch schon den Wunsch verspürt, das zu wissen? Ist dieses Verlangen nicht besonders groß, wenn man unsicher und verwirrt ist, wenn man nicht recht weiß, wie man entscheiden soll? Kann man sich jedoch darauf verlassen, daß die Astrologie einem zuverlässig die Zukunft voraussagt?

Die Astrologie lehrt, daß die Himmelskörper — Mond, Wandelsterne und Fixsterne — das Schicksal der Menschen regieren würden. Die Anhänger der Astrologie glauben, man könne sich den Erfolg einer Unternehmung dadurch sichern, daß man dafür einen Zeitpunkt wähle, zu dem die Stellung der Gestirne für einen „günstig“ sei. Sie glauben auch, man könne sich Unangenehmes ersparen, wenn man an einem astrologisch „ungünstigen“ Tag nichts unternehme.

Vielleicht hast du gelesen, daß in Asien ein Fürstensohn seine Hochzeit um ein Jahr verschoben hat, weil die Astrologen ihm sagten, die Stellung der Gestirne sei für ihn ungünstig. Bei diesem Fürstensohn handelt es sich um Palden Thondup Namgyal von Sikkim. Die Astrologen beredeten ihn, anstatt 1962 erst 1963 zu heiraten. Als er nach dem Tod seines Vaters den Thron bestieg, brachten sie ihn dazu, die Krönung wegen ungünstiger Gestirnstellung um ein Jahr zu verschieben.

In westlichen Ländern gibt es Personen, die erst einen Astrologen fragen, bevor sie einen Vertrag unterzeichnen, ein Geschäft eröffnen oder irgend etwas von Bedeutung unternehmen. Im New York Times Magazine vom 15. Dezember 1968 konnte man lesen, daß die New Yorker und die Pariser Bekleidungsindustrie niemals an einem astrologisch ungünstigen Tag eine neue Kleiderkollektion herausbringen würde. Was entscheidet, welche Tage „günstig“ und welche „ungünstig“ sind?

Der Tierkreis

Die Astrologen bezeichnen die Zone von zwölf Sternbildern entlang der scheinbaren Sonnenbahn als Tierkreis. Jedes Tierkreiszeichen steht für ein Sternbild. Eines der zwölf Zeichen wird z. B. dargestellt durch einen Skorpion und entspricht der Zeit vom 24. Oktober bis zum 22. November. Der Stier, ein weiteres Zeichen, entspricht der Zeit vom 21. April bis 21. Mai. Die Astrologie behauptet nun, daß die Menschen, je nachdem in welchem dieser zwölf Zeichen sie geboren sind, gewisse Eigenschaften aufweisen, die andere, die in einem anderen Zeichen geboren sind, nicht haben.

Aufgrund des Tierkreises errichtet der Astrologe ein Horoskop. Das ist eine Zeichnung, auf der die Stellung der Gestirne zur Zeit der Geburt eines Menschen dargestellt ist. Das zur Zeit der Geburt aufsteigende Gestirn soll seine Persönlichkeit beeinflussen.

Die Astrologie behauptet, daß gewisse Planeten disharmonisch oder harmonisch wirken würden, und das bedeute dann für den Menschen Gutes oder Böses. Diese Behauptung hat zur Folge, daß viele Menschen erst etwas Wichtiges entscheiden, nachdem sie einen Astrologen konsultiert haben. Sind die Ratschläge eines Astrologen jedoch zuverlässig?

Zuverlässige Voraussagen?

Der Leser mag sich erinnern, daß indische Astrologen für 1962 Katastrophen voraussagten. Sie gerieten in Aufregung, als sie feststellten, daß eine Konjunktion von fünf Planeten stattfinden würde, das heißt, daß sie eine solche Stellung haben würden, daß eine gedachte Linie von der Erde sie durchschneiden würde. Gleichzeitig sollte eine Sonnenfinsternis eintreten. Dieses seltene Zusammentreffen dieser Himmelskörper sollte in einem Tierkreiszeichen sein, das als ungünstig angesehen wird.

Die Astrologen lösten durch ihre Warnung vor Erdbeben, Überschwemmungen, Krieg und dergleichen mehr eine Panik unter der Bevölkerung aus. Doch der ominöse 3. Februar 1962 brach an und ging vorüber, ohne daß die prophezeiten Katastrophen eintraten. Was die Astrologen als ein schlimmes Vorzeichen betrachteten, hatte in Wirklichkeit überhaupt keine Bedeutung. Manche Personen sagten, die Astrologen hätten die Zeichen falsch gedeutet. Das mag sein; dennoch bleibt die Tatsache bestehen, daß die Astrologen die Zukunft nicht aus den Sternen zu lesen vermögen.

Ein weiteres Beispiel für das Versagen der Astrologie ist die Prognose in Verbindung mit der Mondumkreisung des Raumschiffes Apollo 8. Bevor dieser Flug unternommen wurde, erklärten einige englische Astrologen warnend: „Es ist sehr wahrscheinlich, daß sich die Persönlichkeit der Astronauten, während sie den Mond umfliegen, verändern wird.“ Warum? Sie sagten: „Zum erstenmal seit vierzehn Jahren gibt es eine Konjunktion zwischen Jupiter und Uranus — und die Einflüsse sind sehr stark.“ Die Konjunktion dieser Planeten wirkte sich jedoch nicht nachteilig auf die Astronauten aus.

Eine weitere bemerkenswerte falsche Prognose zweier Astrologen betrifft Jackie Kennedy. Diese beiden Astrologen hatten nämlich erklärt, Mrs. Kennedy würde sich in der nächsten Zeit nicht wieder verheiraten. Ihre Verheiratung mit dem griechischen Großreeder zeigte, daß die Astrologen nicht recht hatten. Allerdings behauptete einer der Astrologen, man könne wegen des Alters von Herrn Onassis nicht von einer Ehe sprechen; aber die Tatsache bleibt bestehen, daß die beiden gesetzlich getraut sind und Jackie Kennedy nicht mehr unverheiratet ist.

Hitler soll von fünf Astrologen beraten worden sein; diese sollen ihm jeweils gesagt haben, welche Tage für die Ausführung seiner Vorhaben günstig seien. Hitler vertraute also auf die Astrologie, doch sie enttäuschte ihn. Seine Pläne schlugen fehl, und er nahm ein böses Ende.

Undeutliche Formulierung

Es mag dir bekannt sein, daß die Astrologen sich gewöhnlich recht vage ausdrücken. Diese Ausdrucksweise gestattet verschiedene Deutungen. Ein Astrologe mag zu jemandem sagen, daß „zwischen ihm und einem seiner Freunde Spannungen entstehen“, daß sich an einem bestimmten Tag „manch ein Wunschtraum erfüllt“ usw.

In dem Werk The World Book Encyclopedia, Ausgabe 1966, kann man über die Prophezeiungen eines berühmten Astrologen des sechzehnten Jahrhunderts namens Nostradamus lesen: „Seine Prophezeiungen waren absichtlich dunkel und vage und können auf verschiedene Weise gedeutet werden.“

Da der Astrologe seine Prophezeiungen gewöhnlich undeutlich formuliert, kann er sie, ganz gleich, was geschieht, in der Regel so drehen, daß er recht behält. Kommt zum Beispiel jemand zu Schaden, obschon die astrologischen Zeichen für ihn „gut“ waren, so erklärt der Astrologe seinem Kunden, er könne froh sein, daß die Sache noch so gut abgelaufen sei, denn wäre der Stand der Sterne „ungünstig“ gewesen, hätte sie anders ausgehen können. Ist die Gestirnstellung für eine Person „ungünstig“ und tut sie dennoch etwas, wovor sie das Horoskop warnt, und es geschieht ihr nichts, dann behauptet der Astrologe, sie sei unbewußt vorsichtig gewesen, weil sie gewarnt worden sei.

Die indischen Astrologen verdienen einen großen Teil ihres Geldes durch Verschreiben von Mitteln, mit denen man sich vor den üblen Dingen schützen kann, die der Astrologe vorhergesagt hat. Wenn seine Prophezeiung nicht eintrifft, sagt er, der Kunde sei durch das Amulett geschützt worden, das er ihm verkauft habe. Es mag sich dabei um einen Edelstein handeln, der in einem Ring getragen wird, um ein Amulett, das geweihte Kräuter enthält, um Beschwörungsformeln, die auf Rinde geschrieben sind, oder um schriftlich festgehaltene Hymnen an Kali, die Hindu-Göttin des Verderbens.

Eine Form der Wahrsagerei

Die Astrologie behauptet, einem Menschen die Zukunft voraussagen zu können. Auch die Götzendiener des Altertums suchten durch Zeichen die Zukunft zu ergründen, so zum Beispiel aus der Beschaffenheit der Leber der Opfertiere. Sie sahen in den Markierungen einen Miniaturabklatsch der Gestirne, die nach ihrer Meinung ihr Leben beeinflußten. Sie hielten auch nach Zeichen im Vogelflug und in der Bewegung der Gestirne Ausschau. Alles das sind Arten der Wahrsagerei.

In dem Werk Standard Dictionary of Folklore, Mythology and Legend von Funk & Wagnalls wird die Astrologie mit Wahrsagerei in Verbindung gebracht. Wir lesen: „Die Astrologie ist eine der ältesten Arten der Wahrsagerei, und sie wurde von den Völkern des Ostens (Ägypten, Chaldäa, Indien, China) schon zu Beginn der Geschichte gepflegt. ... Als Wahrsager benutzt der Astrologe außerdem zusätzliche Mittel zur Ergründung der Zukunft, und es zeigt sich, daß zwischen der Astrologie einerseits und der in China geübten Geomantik [Kunst, aus Linien und Figuren wahrzusagen], der im Nahen Osten üblichen Leberschau [wahrsagen aus der Beschaffenheit von Tierlebern], der besonders bei den Chinesen und Japanern gepflegten Wahrsagung mit Hilfe von Schildkrötenpanzern und der Handlesekunst andererseits eine enge Beziehung besteht.“

Ursprung in Babylon

Aus der Geschichte geht hervor, daß die Personen, die Astrologie pflegten, immer abergläubisch waren und Götzen dienten. Die Astrologie stammt offenbar aus Babylon, der Wiege trügerischer und entwürdigender Bräuche der falschen Religion. In dem Buch Religion of Babylonia and Assyria (Die Religion Babyloniens und Assyriens) schreibt Jastrow: „Die bemerkenswerten Erscheinungsformen der babylonischen Religion und die Pflege ihrer Sitten und Bräuche haben einen großen Einfluß auf die Welt des Altertums gehabt.“ In einem anderen Buch, betitelt The Worship of the Dead (Der Totenkult), von J. Garnier, kann man lesen: „Die heutigen Forscher ... sind sich darin einig, daß Babylonien und Assyrien die Wiege des alten Heidentums war.“

Auch aus dem Buch The Ancient Gods (Die Götter des Altertums) von E. O. James geht hervor, daß die Astrologie aus Mesopotamien, wo Babylon lag, stammt: „Es gab dort eine straff organisierte Kaste von Auguren, Sehern und Astrologen, die eine komplizierte Sternwissenschaft entwickelt hatten sowie ein umfangreiches Omenschrifttum, bestehend aus vielen Tafeln, auf denen jede Seite augurischer Erscheinungen behandelt war. ... Man glaubte, daß jede Erscheinung am Sternenhimmel ihr Gegenstück in Geschehnissen unter den Menschen hätte, und schließlich wurde jeder einzelne unter den Einfluß eines Planeten oder Fixsterns gebracht, der sein Geschick von der Wiege bis zum Grabe bestimmte. ... Die Sterne nahmen eine persönlichere Bedeutung an, und zusammen mit Sonne, Mond und Planeten ermittelte man das Geschick der Menschen mit einer ausgeklügelten astrologischen Lehre, die den östlichen Mittelmeerraum im vierten Jahrhundert v. Chr., nach den Eroberungsfeldzügen Alexanders des Großen, erreichte.“

In der Nähe der Ruinen von Babylon hat man Tontafeln mit astrologischen Aufzeichnungen gefunden, die Tausende von Jahren alt sind. Die Astrologie war mit Babylon so eng verbunden, daß man die Astrologen im Altertum häufig auch Chaldäer nannte; Chaldäer war eine andere Bezeichnung für Babylonier. Von Babylon aus fand die Astrologie Eingang in Griechenland, Rom und in den übrigen Ländern der Welt.

Wurzelt im Heidentum

Die Babylonier glaubten, die Himmelskörper seien von Göttern bewohnt und könnten daher das Leben der Menschen beeinflussen. In dem Buch Beacon Lights of History von John Lord, Band eins, Seite 47 kann man darüber lesen: „Die Assyrier und Babylonier verehrten noch andere, geringere Götter, die, wie man annahm, das Leben der Menschen stark beeinflußten. Bei diesen Göttern handelte es sich um die Planeten unter verschiedenen Namen.“

Dem größten Planeten, der jetzt Jupiter heißt, gaben sie den Namen ihres Gottes Marduk. Die Babylonier betrachteten den Stier als ein Symbol Marduks. Der Stier wurde eines der wichtigsten Zeichen des Tierkreises.

Man glaubte, alle Bewegungen der Gestirne und Erscheinungen am Himmel wie Sonnenauf- und -untergang, Tagundnachtgleiche, Sonnenwende, Mondphasen, Sonnen- und Mondfinsternis sowie die Bewegungen der Meteore seien auf das Wirken dieser Götter zurückzuführen. Daher fertigte man kunstvolle Karten und Tabellen von diesen Bewegungen an, weil man glaubte, sie würden offenbaren, was die Zukunft den Menschen bringen würde.

Glaubst du im Ernst, man könne etwas Genaues über die Zukunft erfahren, wenn man sich den falschen Göttern der alten Babylonier zuwendete? Wenn du auf die Astrologie vertraust, setzt du dein Vertrauen auf solche Götter, selbst wenn du nicht glaubst, daß die Gestirne Götter sind. Warum? Weil sie die Grundlage der Astrologie bildeten, sie waren der Grund, warum man glaubte, die Gestirne würden das Leben der Menschen beeinflussen.

Da man heute im Gegensatz zu früher diesen Einfluß nicht mehr auf Götter zurückführt, sucht man ihn mit der Behauptung zu erklären, die Gestirne gäben Strahlen ab, die die Menschen beeinflussen würden. Die Wissenschaftler haben aber keine Strahlen entdeckt, die so stark wären, daß sie Charakter und Geschick der Menschen beeinflussen könnten. Wie erklären sich somit die Personen, die auf die Astrologie vertrauen, die Kraft, die dahinter steht? In ihrem Herzen müssen sie denken, daß irgendeine übernatürliche Kraft damit verbunden sei, sie vertreten demnach die ähnliche Meinung wie diejenigen, die glauben, daß in den Wahrsagern eine solche Kraft wirksam sei. In Wirklichkeit setzen diese Personen ihr Vertrauen auf den Spiritismus, sie mögen es sich eingestehen oder nicht.

Wie wir gesehen haben, ist es nicht möglich, mit Hilfe der Astrologie etwas Zuverlässiges über die Zukunft auszusagen; auch haben wir gesehen, daß sie eine Art der Wahrsagerei ist, ferner, daß ihr ursprünglich der irrige Glaube zugrunde lag, die Gestirne seien Götter, und daß sie im babylonischen Heidentum wurzelt. Daher sollte man sich fragen, ob sich der Christ dafür interessieren sollte.

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