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Dem Hauptvermittler der göttlichen Herrschaft folgenDer Wachtturm 1973 | 15. Februar
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uns auf die andere Seite des Meeres hinüberfahren und es für uns holen, damit er es uns hören lasse, daß wir es tun?‘ Denn das Wort ist dir sehr nahe, in deinem eigenen Munde und in deinem eigenen Herzen, damit du es tun mögest.“
22. (a) Wieso war Gottes Gebot jenen Israeliten in den Ebenen Moabs sehr nahe, ja in ihrem Mund und in ihrem Herzen? (b) Was mußten also jene Israeliten nur noch tun? (c) Was schlossen sie damals mit Gott, wodurch sie zeigten, daß sie dies taten?
22 Vergessen wir nicht, daß der inspirierte Moses dies ein „Gebot“ nennt, etwas, was sie Gott gegenüber tun mußten. Am Berg Sinai und danach wurde ihnen dieses „Gebot“ in umfassender Weise geoffenbart. Da ihnen dieses geschriebene Recht während der vierzig Jahre immer wieder vorgetragen wurde, kannten sie es, und sie hatten es in ihrem „Munde“, das heißt, es schwebte ihnen gleichsam auf den Lippen und sie konnten es leicht hersagen. Auch wurde es ihrem Herzen eingeschärft, um ihnen behilflich zu sein, den Sinn davon zu erfassen und es zu verstehen. Folglich mußten sie jetzt nur noch eines tun: sich entschließen, den Willen Gottes, der kundgetan worden war, zu tun. Jehova half offenbar jenen Israeliten, das zu tun, indem er sie durch Moses einen ergänzenden Bund mit sich schließen ließ. Diesbezüglich wird in 5. Mose 29:1 gesagt: „Dies sind die Worte des Bundes, den Jehova Moses mit den Söhnen Israels im Lande Moab zu schließen gebot, außer dem Bunde, den er mit ihnen am Horeb geschlossen hatte.“
23. (a) Wer erklärt uns die gegenbildliche Bedeutung hiervon, und wo finden wir seine Erklärung? (b) Wie nahe brachte Gott den Juden seine Vorkehrung zum Erlangen von Gerechtigkeit? Warum machten sie sich diese Vorkehrung aber nicht zunutze?
23 All dies hatte eine vorbildliche Bedeutung und schattete etwas in Verbindung mit dem größeren Moses, dem „besseren Mittler“, Jesus Christus, vor. Der christliche Apostel Paulus erklärt uns den gegenbildlichen Sinn in seinem Brief an die Römer, Kapitel zehn, um zu zeigen, wie wir vor Gott Gerechtigkeit und ein gutes Gewissen ihm gegenüber erlangen können. Dies erfordert Glauben an Gott, da Gerechtigkeit nicht durch die eigenen Anstrengungen einer Person, indem sie das mosaische Gesetz hält, erlangt werden kann. Da die Juden auf ihre eigenen Werke vertrauten, sich vor Gott als gerecht zu erweisen, empfanden sie keine Notwendigkeit, Glauben an die Vorkehrung zu üben, die Gott ihnen zugänglich machte, indem er sie ihnen nahe brachte, nämlich in ihre Mitte, wo sie sie erlangen konnten. Um Rettung zu erlangen, müssen Christen ganz anders handeln als jene ungläubigen Juden.
DAS BEKENNTNIS MIT DEM MUNDE
24. (a) Was sagte Moses über das Gesetz und das Erlangen von Leben? Was sagt aber die Gerechtigkeit, die Glauben fordert, über das Vorhandensein des Gebotes Gottes? (b) Welche Rolle spielen Herz und Mund in bezug auf Gerechtigkeit und Rettung?
24 In Übereinstimmung mit diesem Erfordernis, das dem Gebot Gottes entspricht, sagt dann der Apostel Paulus: „Denn Moses schreibt, daß der Mensch, der die Gerechtigkeit des ,Gesetzes‘ getan hat, durch sie leben wird. Die Gerechtigkeit aber, die aus Glauben kommt, redet so: ,Sage nicht in deinem Herzen: „Wer wird in den Himmel hinaufsteigen?“, nämlich um Christus herabzuholen, oder: „Wer wird in den Abgrund hinabsteigen?“, nämlich um Christus von den Toten heraufzuholen.‘ Sondern was sagt sie? ,Das Wort ist dir nahe, in deinem eigenen Munde und in deinem eigenen Herzen‘, das heißt das ,Wort‘ des Glaubens, das wir predigen. Denn wenn du dieses ,Wort in deinem eigenen Munde‘, daß Jesus Herr ist, öffentlich verkündest und in deinem Herzen Glauben übst, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen übt man Glauben zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung ab zur Rettung.“ — Röm. 10:5-10.
25. (a) Inwieweit wurde den Heiden jenes „Wort“ durch Paulus nahegebracht, und wie ermöglichte es uns der Herr Jesus besonders, diesen Aufschluß zu erhalten? (b) Welche Frage erhob sich nun, da das „Wort“ so nahe war, in bezug auf die, die die Rettung wünschten?
25 Besonders durch den Apostel Paulus, der „in Wirklichkeit ein Apostel für die Nationen“ war, und durch seine Mitmissionare wurde das „Wort“ über Gott und seinen Christus den Menschen der Heidennationen nahegebracht, so daß sie es mit ihrem Munde wiederholen und es voller Wertschätzung in ihrem Herzen hegen konnten. Auch Jesus Christus hatte es ihnen ermöglicht, diesen Aufschluß zu erhalten, indem er vom Himmel herabgekommen war, um Zeugnis über Gott und sein Vorhaben abzulegen; und er war von Gott, dem Allmächtigen, auch von den Toten auferweckt worden, damit er ein lebendiges Zeugnis für die Durchführung und Verwirklichung des Vorhabens Gottes sei. Dadurch wurde auch unmißverständlich bewiesen, daß er der „Herr“ war, der Hauptvermittler der göttlichen Herrschaft Jehovas. Somit war das lebenrettende „Wort“ dort, wo diese Heiden es erlangen konnten; es war ihnen so nahe wie in ihrem Munde und ihrem Herzen. Aber die Frage lautete: Was würden sie damit tun? Wenn sie die ewige Rettung wünschten, gab es für sie diesbezüglich nur eines zu tun. Auch was sie damit zur Rettung tun sollten, wurde ihnen von Gott selbst geboten. Denken wir daran, daß Moses inspiriert wurde, dieses „Wort“ als ein „Gebot, das ich dir heute gebiete“, zu bezeichnen. (5. Mose 30:11-14) Um gerettet zu werden, müssen wir gehorchen.
26, 27. (a) Welches „Wort“ im Glauben anzunehmen, gebietet uns Gott? (b) Was bezeichnete Jesus den Juden gegenüber als das „Werk Gottes“, als sie ihn darüber befragten, und was sagte Paulus zu den Griechen auf dem Areopag in Athen, um ihnen zu zeigen, daß dies das „Werk“ ist, das Gott zu tun gebietet?
26 Ja, Jehova Gott, der alle Bedingungen für die Rettung festsetzt, gebietet uns, im Glauben das Wort anzunehmen, nämlich, daß Jesus Christus Herr ist und daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat. Das ist genau das, was Jesus den Juden als Antwort auf ihre Frage: „Was sollen wir tun, um die Werke Gottes zu wirken?“ sagte. Jesus erwiderte: „Dies ist das Werk Gottes, daß ihr Glauben an den ausübt, den Er ausgesandt hat.“ (Joh. 6:28, 29) Dies bezieht sich auch auf die Menschen, die keine Juden oder die unbeschnittene Heiden sind. Es gibt daher für die unterrichteten Heiden keinen anderen Weg, als sich Gott hinzugeben, um den Willen Gottes zu tun, um das Werk Gottes zu wirken. Sie müssen sich von den falschen Göttern, den Götzen, abwenden, denen sie sich bis dahin hingegeben haben. Dies ist in Übereinstimmung mit dem, was der Apostel Paulus den heidnischen Griechen sagte, die sich auf dem Areopag in Athen versammelt hatten:
27 „Wohl hat Gott über die Zeiten solcher Unwissenheit hinweggesehen, doch läßt er jetzt den Menschen sagen [gebietet er den Menschen, Luther], daß sie alle überall bereuen sollten. Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er die bewohnte Erde in Gerechtigkeit richten will durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen Menschen eine Gewähr dafür gegeben, indem er ihn von den Toten zur Auferstehung gebracht hat.“ — Apg. 17:30, 31.
‘ÖFFENTLICHE ERKLÄRUNG ZUR RETTUNG’
28. (a) Was müssen wir gemäß dem, was Gott uns geboten hat, in unserem Herzen tun? (b) Welches „Wort“ müssen wir durch Glauben annehmen? (c) Wie fördern wir einen solchen Glauben in unserem Herzen, und wozu veranlaßt er uns?
28 In Übereinstimmung mit unserer Hingabe an Jehova Gott und unserem Entschluß, seinen Willen zu tun, indem wir seine Gebote halten, müssen wir das befolgen, was er geboten hat, nämlich ‘in unserem Herzen Glauben üben’. Wir wissen, daß im Herzen die Zuneigung oder Liebe entspringt, und das Herz hat die Kraft, seinen Besitzer zur Tat anzutreiben. Mit dem Herzen empfinden wir Wertschätzung. Woran müssen wir denn mit dem Herzen ‘Glauben üben’? An das „Wort“, das Jehova Gott uns durch Jesus Christus nahegebracht hat. Der Apostel Paulus sagt, daß dieses „Wort“ — um ihn zu zitieren — „das ,Wort‘ des Glaubens“ ist, „das wir predigen“. Wenn wir dieses vom Apostel Paulus gepredigte „Wort“ annehmen, müssen wir Glauben üben, und das müssen wir mit dem Herzen tun. Wir müssen unser Herz auf dieses gepredigte „Wort“ einstellen. In unserem Herzen müssen wir Liebe zu diesem „Wort“ und eine aufrichtige Wertschätzung dafür entwickeln. Dieser Herzenszustand wird jemand antreiben, Glauben an dieses „Wort“ zu haben, es anzunehmen und danach zu handeln.
29. In bezug worauf müssen wir in unserem Herzen Glauben üben, und im Hinblick auf wen müssen wir den wichtigsten Schritt zur Rettung tun?
29 In bezug worauf müssen wir ‘Glauben in unserem Herzen üben’? In bezug auf die Tatsache, „daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat“. Hier sehen wir also, daß es nicht nur gilt, ‘an den Herrn Jesus zu glauben’, um gerettet zu werden. (Apg. 16:31) Vor allem müssen wir Glauben an Gott ausüben. Das, woran Paulus uns erinnert, bleibt immer noch wahr, nämlich, daß „jeder, der den Namen Jehovas anruft ..., gerettet werden“ wird. (Röm. 10:13) Jehova ist es, den wir mit ganzem Herzen und ganzem Sinn, mit ganzer Seele und ganzer Kraft lieben müssen. Er ist der Allmächtige, der Jesus Christus von den Toten zu unsterblichem Leben auferweckt hat. Folglich müssen wir den wichtigsten Schritt zur Rettung im Hinblick auf Jehova tun. Ihm müssen wir uns hingeben, um seinen Willen zu tun und seine Gebote zu halten. — Röm. 10:8, 9.
30. (a) An was, das Gott gegenüber Jesus Christus getan hat, müssen wir mit unserem Herzen glauben? (b) In welchem Sinne machte Gott uns ein gehaltvolles „Wort“ zugänglich?
30 Somit muß unser Gott hingegebenes Herz, das voll Liebe und Wertschätzung ist, uns anspornen zu glauben, daß Jehova Gott das erstaunliche Wunder wirkte, den an den Pfahl gebrachten Jesus Christus von den Toten aufzuerwecken. Auf diese Weise ermöglichte es Gott Jesus Christus, in die Gegenwart Gottes, in den Himmel, hinaufzusteigen und dort den Wert seines Sühnopfers zugunsten aller Menschen darzureichen, um sie so alle zu erkaufen. Indem Jesus Christus eines Opfertodes starb, ging er in den „Abgrund“ hinab, aber Jehovas Geist oder wirksame Kraft fuhr in jenen „Abgrund“ hinab, „um Christus von den Toten heraufzuholen“. So konnte Jehova Gott, der Allmächtige, durch einen lebendigen Christus veranlassen, daß uns das „Wort“ zugänglich wurde; er konnte diesem „Wort“ Inhalt oder Gehalt geben, er konnte veranlassen, daß das „Wort“ eine lebengebende Botschaft für uns enthielt. Wenn wir alles in Betracht ziehen, ist Jehova also hauptsächlich derjenige, dem gegenüber wir Schritte unternehmen sollten, indem wir uns ihm hingeben. Dies aber müssen wir durch seinen Hauptvermittler, durch Jesus Christus, tun. — Röm. 10:6, 7; Hebr. 2:9, 10; 5:8, 9.
31. Wessen Namen müssen wir also anrufen, um gerettet zu werden? Warum müssen wir aber mit unserem Munde auch Jesus Christus bekennen?
31 Daraus folgt unweigerlich, daß wir ‘den Namen Jehovas anrufen’ müssen, um gerettet zu werden. (Röm. 10:13; Apg. 2:21; Joel 2:32) Das erfordert, daß der Mund, getrieben vom Herzen, etwas tut. Mit dem Munde müssen wir den Namen Jehovas anrufen. Jetzt aber, da Gott Christus von den Toten heraufgeholt hat, können wir dies nicht getrennt von Jesus Christus tun. Mit unserem Munde müssen wir auch Jesus Christus bekennen. Darum sagt der Apostel Paulus bei der Besprechung des „Wortes“ des Glaubens, das er predigte, ferner: „Denn wenn du dieses ,Wort in deinem eigenen Munde‘, daß Jesus Herr ist, öffentlich verkündest und in deinem Herzen Glauben übst, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. Denn [1.] mit dem Herzen übt man Glauben zur Gerechtigkeit, [2.] mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung ab zur Rettung.“ — Röm. 10:9, 10.
32. (a) Als was wird diese öffentliche Erklärung, die wir mit unserem Mund ablegen, in anderen Bibelübersetzungen bezeichnet? (b) Wann wird dieses mündliche Bekenntnis zur Rettung abgelegt?
32 Wann legt man „mit dem Munde ... eine öffentliche Erklärung ab zur Rettung“? Dies muß geschehen, bevor der Gott hingegebene Gläubige „im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes“ getauft wird. (Matth. 28:19, 20; Apg. 16:31-33; 17:33; 19:1-7) Diese öffentliche Erklärung ist ein Bekenntnis, wie die Königreichs-Interlinearübersetzung (englisch) und andere Bibelübersetzungen es zeigen (Elberfelder Bibel; Jerusalemer Bibel; Menge; Luther). Die in Englisch erschienene Übersetzung von Byington und An American Translation geben das Wort mit „Anerkennung“ wieder. Dieses Bekenntnis oder diese Anerkennung ist das, was wir mündlich vor dem christlichen Prediger äußern, der die Taufe leitet (Hebr. 10:23), ferner vor amtlichen oder richterlichen Behörden, die eine Erklärung unserer christlichen Hoffnung verlangen mögen (1. Petr. 3:15), außerdem in unserem öffentlichen Predigtdienst von Haus zu Haus und wenn wir Rückbesuche in Privatwohnungen von Menschen machen, die bei unserer Vorsprache Interesse bekundet haben. Dieses Bekenntnis aber beginnt notwendigerweise vor der Taufe.
33. Was versteht man unter einem Bekenntnis, und was müssen wir vor anderen bekennen, um gerettet zu werden?
33 Unter einem Bekenntnis versteht man eine Erklärung, Enthüllung, ein Zugeständnis oder eine Anerkennung von etwas gegenüber einem anderen oder gegenüber mehreren anderen. Was müssen wir denn erklären oder durch das mündliche Wort anderen gegenüber anerkennen? Es ist natürlich das „Wort“. Paulus sagt: „Denn wenn du dieses ,Wort in deinem eigenen Munde‘, daß Jesus Herr ist, öffentlich verkündest, ... wirst du gerettet werden.“ (Röm. 10:9) Folglich können wir Jesus Christus in Gottes Vorhaben und Vorkehrungen nicht außer acht lassen, denn Jesus ist „der Hauptvermittler ihrer Rettung“. (Hebr. 2:10) Wir müssen mündlich erklären, bekennen, zugestehen oder anerkennen, daß Jesus nicht nur der „Herr“ des Königs David ist, sondern auch unser persönlicher „Herr“. (Ps. 110:1; Apg. 2:34-46) Wir müssen diese Erklärung vor anderen gemäß dem „Wort“ ablegen, das durch Gottes Geist inspiriert worden ist.
34. Unter wessen Leitung bekennen wir gemäß 1. Korinther 12:2, 3, daß Jesus Herr ist, und wie lange müssen wir an diesem Bekenntnis zur Rettung festhalten?
34 Darum sagte der Apostel Paulus: „Deshalb möchte ich euch [die ihr früher Götzen ergeben wart] wissen lassen, daß niemand, wenn er durch Gottes Geist redet, sagt: ,Jesus ist verflucht!‘, und niemand kann sagen: ,Jesus ist Herr!‘, ausgenommen durch heiligen Geist.“ (1. Kor. 12:2, 3) Gottes Geist in uns leitet uns an, das rechte Bekenntnis, die rechte Anerkennung oder Erklärung vor anderen zum Ausdruck zu bringen, nämlich, daß Jesus aufgrund der Ernennung Gottes der „Herr“ ist. Gott hat Jesus von den Toten auferweckt, damit er ein lebendiger Herr sei. Gott hat den auferstandenen Jesus zu seiner Rechten gesetzt und ihn zum „Herrn“ gemacht, der über dem ganzen übrigen Teil der Schöpfung steht. Wenn wir die ewige Rettung begehren, müssen wir an der öffentlichen Erklärung, dem öffentlichen Bekenntnis oder der Anerkennung, festhalten, die wir vor unserer Wassertaufe abgaben, nämlich, daß Jesus Christus der Herr ist, den Jehova Gott in seine Stellung über uns eingesetzt hat und den wir mit Liebe als unseren Herrn annehmen.
SICH SELBST VERLEUGNEN
35. Was sollte, gemäß dem, was Jesus zu seinen Aposteln sagte, jemand tun, wenn er ihm nachfolgen wollte?
35 Das mündliche Bekenntnis, daß Jesus unser Herr ist, auferlegt uns eine gewisse Verpflichtung. Jesus nahm auf diese Bezug, nachdem er Petrus gescholten hatte, weil er versuchte, ihn von seinem weiteren Gang auf dem Weg zum Tode am Marterpfahl in Jerusalem abzuhalten. Wir lesen: „Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: ,Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig.‘“ (Matth. 16:24) Die Wiedergabe des Neuen Testaments 1968 lautet: Wer mit mir kommen will, der muß sich selbst aufgeben. Er muß sein Kreuz auf sich nehmen und es mir nachtragen.“ Als Erklärung des Wortes „verleugnen“ heißt es in einem amerikanischen Wörterbuch (The American College Dictionary) unter anderem: „4. Nicht erkennen oder anerkennen wollen; sich lossagen, in Abrede stellen; von sich weisen.“
36. (a) Wann verleugnete Petrus Jesus dreimal, und wen anerkannte er dadurch? (b) Wem gestand Petrus dadurch, daß er sich von Jesus lossagte, das Eigentumsrecht auf sich zu?
36 In der Nacht, da Jesus von Judas Iskariot verraten wurde, verleugnete der Apostel Petrus Jesus dreimal. Nachdem die Personen, die Petrus verdächtigten, ihn dreimal beschuldigt hatten, ein Mitgenosse Jesu zu sein, wird uns in Matthäus 26:74 gesagt: „[Petrus] fing ... an zu fluchen und zu schwören: ,Ich kenne diesen Menschen nicht!‘“ Indem Petrus Jesus so verleugnete, schloß er sich von den Mitgenossen oder Nachfolgern Jesu aus. Er schloß sich dadurch aber nicht von allen anderen aus. Nein, er stellte sich statt dessen zu denen oder auf die Seite derer, die Jesus nicht nachfolgten, sondern die dachten, Jesus sollte vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt werden. Oder anders ausgedrückt: Petrus sagte sich von Jesus als seinem Führer und Lehrer los und gestand dadurch einem anderen als Führer oder Lehrer das Eigentumsrecht auf sich zu. Indem sich Petrus von Jesus lossagte oder ihn aufgab, brachte er sich nicht etwa in eine neutrale Stellung, in der er in der Streitfrage weder die eine noch die andere Seite begünstigt hätte oder in der er allein dagestanden und mit niemand anders Verbindung gehabt hätte. Nein, dadurch, daß sich Petrus von Jesus lossagte, gestand er das Eigentumsrecht auf sich unwillkürlich jemand anders zu.
37. Was bedeutet es also, sich selbst zu verleugnen um Jesus nachzufolgen, und gemäß wessen Willen wird dies getan?
37 Dasselbe gilt in bezug auf das, was Jesus gemäß Matthäus 16:24 zu seinen Jüngern sprach. Indem sich jemand selbst verleugnet und den Marterpfahl aufnimmt und dann Jesus beständig folgt, sagt er nicht nur dann und wann zu einem persönlichen Wunsch nein, sondern sagt in der Tat nein zu sich selbst in bezug auf den Rest seines Lebens als ein selbstsüchtiger Mensch, der Jesus Christus nicht nachfolgt. Indem er sich selbst verleugnet, kehrt er diesem selbstsüchtigen, materialistischen Leben den Rücken und wird ein Nachfolger Jesu, der einen Marterpfahl des Todes trägt, gleichwie Jesus es tat. Er versagt es sich, sein eigener persönlicher Führer zu sein, der alles selbst entscheidet, und erkennt Jesus Christus als seinen Führer und Lehrer an. Dieser Schritt wird natürlich gemäß dem Willen Gottes getan.
38. Was bedeutet es, sich selbst aufzugeben, um Jesus nachzufolgen, und wessen Sklaven werden wir wie er?
38 In der Übersetzung von Otto Karrer wird Matthäus 16:24 wie folgt wiedergegeben: „Wer mir nachfolgen will, muß sich selbst aufgeben, sein Kreuz [seinen Marterpfahl, NW] auf sich nehmen und mir nachfolgen.“ Was bedeutet es denn in diesem Fall, sich aufzugeben? Bestimmt bedeutet es, daß man das Eigentumsrecht auf sich selbst nicht mehr beansprucht. Wir entsagen in diesem Fall dem Eigentumsrecht auf uns selbst, wir überlassen es einem anderen und anerkennen, daß dieser das Eigentumsrecht auf uns hat. Wir gehören also nicht einfach niemandem. Wer wird denn unser Eigentümer, wenn wir uns selbst aufgeben, um ein Pfahlträger zu werden, der beständig Jesus Christus nachfolgt? Ohne Zweifel gab Jesus sich selbst auf; das bedeutete, daß er anerkannte, Jehova zu gehören und ein Sklave Jehovas zu sein. Folglich treten wir, wenn wir uns selbst aufgeben, um Nachfolger Jesu zu werden, das Eigentumsrecht auf uns selbst Jehova ab und werden seine christlichen Sklaven. Wir gehören nicht mehr uns selbst.
39. (a) Was müssen also alle tun, die diese Wahl treffen? (b) Wie wird dieser Schritt symbolisiert? Doch welches Bekenntnis geht ihm voraus?
39 Was müssen wir, die wir diese Wahl treffen, also tun? Wir müssen uns Jehova Gott rückhaltlos hingeben, um seinen Willen zu tun, indem wir seinen Sohn Jesus Christus nachahmen. Sein Wille in bezug auf uns besteht darin, daß wir treue Jünger Jesu Christi sind und Jesus Christus als unseren von Gott ernannten „Herrn“ verkünden, bekennen oder anerkennen. So wird Jesus unser Meister, der die Gewalt besitzt, uns zu gebieten und uns unsere Pflichten zuzuweisen. Diese Hingabe an Jehova Gott erfolgt natürlich, nachdem wir bereut und uns zu ihm bekehrt haben. Das eigentliche Ziel unserer Bekehrung, der veränderten Lebensweise, wird dadurch erreicht, daß wir uns Jehova Gott durch seinen Hauptvermittler Jesus Christus hingeben. Diese Hingabe symbolisieren wir nun, indem wir uns im Wasser untertauchen lassen. Das ist Gottes Wille, den zu tun wir uns ihm hingegeben haben. Vor unserer Wassertaufe müssen wir mit unserem Munde eine öffentliche Erklärung oder ein Bekenntnis zur Rettung ablegen und müssen dies als eine öffentliche Kundgebung unseres Glaubens tun, den wir im Herzen haben. Nur indem wir das tun, betreten wir den Weg der ewigen Rettung, die von Gott durch Christus kommt.
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Die Verbindung zwischen Wassertaufe und RettungDer Wachtturm 1973 | 15. Februar
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Die Verbindung zwischen Wassertaufe und Rettung
1. (a) Wie verbindet Petrus (1. Petr. 3:20, 21) die Tatsache, daß acht Menschenseelen sicher durch das Wasser der Flut getragen wurden, mit der christlichen Taufe? (b) Inwiefern unterscheidet sich die Taufe vom Wasser?
DIE Beziehung der Wassertaufe zur Rettung wird vom Apostel Petrus in seinem ersten Brief, im dritten Kapitel erörtert. Nachdem er gesagt hat, daß Jesus im Geiste auferweckt worden sei und den Geistern im Gefängnis gepredigt habe, sagt er weiter: „Die Geduld Gottes [wartete] in den Tagen Noahs ..., während die Arche errichtet wurde, in der wenige Personen, nämlich acht Seelen, sicher durch das Wasser getragen wurden. Das, was diesem entspricht, rettet jetzt auch euch, nämlich die Taufe (nicht das Ablegen der Unsauberkeit des Fleisches, sondern die an Gott gestellte Bitte um ein gutes Gewissen), durch die Auferstehung Jesu Christi.“ (1. Petr. 3:20, 21) Nicht das Wasser ist das, was rettet. Die Taufe ist nicht das Taufwasser. Die Taufe bedeutet, durch das Wasser hindurchzugehen, darin untergetaucht zu werden. Die Taufe ist eine Handlung, nicht Wasser.
2. (a) Wie wird in Hebräer 11:7 gezeigt, wodurch Noah in der Sintflut gerettet wurde? (b) Welche Entscheidung mußte Noah treffen, um gerettet zu werden, obwohl er schon vor der Flut mit Gott wandelte?
2 Noah wurde nicht durch das Wasser der Sintflut gerettet. Wie er gerettet wurde, sagt uns Hebräer 11:7: „Durch Glauben bekundete Noah Gottesfurcht, nachdem er eine göttliche Warnung vor Dingen erhalten hatte, die noch nicht zu sehen waren, und errichtete eine Arche zur Rettung seiner Hausgemeinschaft; und durch diesen Glauben verurteilte er die Welt, und er wurde ein Erbe der Gerechtigkeit, die gemäß dem Glauben ist.“ Schon vor der Sintflut war „Noah ... ein gerechter Mann. Er erwies sich als untadelig unter seinen Zeitgenossen. Noah wandelte mit dem wahren Gott.“ (1. Mose 6:9) Aber die Zeit kam, da Noah eine große Entscheidung treffen mußte. Dies war, als Gott vor Dingen warnte, die während seiner Generation kommen würden, und ihm gebot, die große Arche zu bauen. Dies zu tun erforderte Glauben und Gehorsam von seiten Noahs. Die Frage war nun: Würde Noah Gottes Willen tun? Er beschloß, dieses größte Werk in seinem Leben zu unternehmen. So gab er sich Gott hin, um seinen Willen zu tun. Dies führte zu Noahs eigener Rettung wie auch zur Rettung seiner Hausgenossen. Sie wurden in der Arche gerettet. (Vergleiche Hebräer 10:7-9.)
3. (a) Wovon war also jene Arche, die Noah und seinen Angehörigen das Leben rettete, ein Symbol? (b) Welches innere Bewußtsein erlangten jene acht Seelen, weil sie zufolge ihres Glaubens gehorchten?
3 Daher wurde jene Arche ein Symbol dafür, daß sich Noah Gott hingegeben hatte, um dessen Willen zu tun, ja um diesen göttlichen
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